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IGNORIERT

Der Schankraum Tag 4


Cadia

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Lucia parkte den Schweber unweit vom "funny fish".

Seufzend ließ sie den Lenker los. Irgendetwas in Logens Blick sagte ihr, dass sie vielleicht noch ein paar Dinge klar stellen sollte.

 

"Hör mal Logen... die Sache vorhin in der Dusche ... das war.... Ich hab das gebraucht, ok?!"

 

Logens Blick bohrte sich wieder in sie. Dieser verdammte Blick, der es immer wieder schaffte, ihre Barrikade ebenso leicht zu durchdringen wie ein Mass-driver Projektil ein Schild durschlägt.

 

"Ich .. ich meine... abgesehen davon ... "

 

" Du meinst abgesehen davon ist da nichts zwischen uns. "

 

" Ja."

 

"Gut, können wir?"

 

Lucia nickte, und beide stiegen aus.

Das Gespräch war in etwa so gelaufen, wie sie es erhofft hatte, trotzdem störte sie etwas daran.

Den ganzen Weg, die mit bunten Neonreklamen beleuchtete Gasse entlang, grübelte sie darüber, was es denn genau war, aber sie kam nicht dahinter.

Als sie die Tür zur Bar erreichten, schüttelte sie die Gedanken wieder ab und beschloss, dass das einzige was sie gerade störte, ihre trockene Kehle wäre.

 

Die Tür flog förmlich auf und Logen und Lucia stolzierten in die Funny fish bar, die wieder einmal nur sehr schlecht besucht war.

 

"Ihr schon wieder?!" der Wirt war freundlich wie immer, "Wo habt ihr das nervige Gör gelassen? lasst mich raten... sie hat euch so lange genervt bis ihr sie losgeworden seid."

 

Lucia bemerkte, wie Logen Anstalten machte, auf den Mann hinter dem Tresen zu schießen und legte beschwichtigend eine Hand auf seine Schulter, während sie auf Jimbo zuging.

 

"War ja klar, dass sie mich hier mit der ganzen Arbeit allein lässt. Naja .. eigentlich hat sie ja eh nur Ärger..."

 

Lucia war mittlerweile am Tresen angekommen, stützte sich mit beiden Händen ab und beugte sich etwas zu dem Barkeeper hinüber.

 

"Jimbo... Tiara ist tot."

 

"W...Was?"

 

"Du hast von der Sache unten an den Docks gehört? Das war sie, das war ihre Rache.. "

 

Jimbo schwieg, was an sich äußerst bestürzend war.

 

"...und wir sind hier, um ihr Leben ein letztes Mal zu feiern, also sei bitte kein Arsch, halt dein Lästermaul und lass ein paar Bier rüber wachsen."

 

Jimbo schluckte schwer und wusste spontan nichts anderes als zu nicken.

 

" Und wenn jemand zu dir kommt und nach Arbeit fragen sollte, schick ihn bitte zu mir."

 

Lucia lächelte ihn kurz an und nahm dann bei Logen Platz, der sich bereits einen Tisch ausgesucht hatte.

 

Sie lehnte sich in dem Stuhl zurück und blickte zufrieden auf die frisch mit Gips ausgebesserten Einschusslöcher in der Decke.

 

" Das ist genau DER Tisch, nicht wahr?"

 

Logan nickte.

 

Jimbo kam mit zwei Bier und drei Gläsern Whiskey an ihren Tisch. Nachdem er die Biere abgestellt hatte, reichte er Logen und Lucia jeweils eines der Gläser. Dann reckte er seines in die Höhe, räusperte sich und sagte: " Ich dachte, ich werde sie nie los... aber jetzt, wo sie weg ist, fehlt mir das kleine Miststück so richtig.. leb wohl Tiara Russel!"

 

"Leb wohl!" riefen Logen und Lucia im Chor und die Drei stürzten den Whiskey hinunter.

Bearbeitet von Cadia
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Cesiria drückte sich zitternd auf die Knie. Es brauchte zwei  tiefe rasselnde Atemzüge,
bis die Welt sich wieder scharf stellte.
 
„So ein dämliches Arschloch“
 
Sie begann zu husten, den metallischen Geschmack in ihrem Mund kannte sie nur zu gut.
Sie wischte sich mit dem Ärmel ihrer Lederjacke über die aufgeplatzten Lippen.  Ihr Kopf
fühlte sich an als hätte sie ein Gleiter überfahren.  Vorsichtig ihr Gesicht betastend stand
sie auf. Das rechte Auge war bereits halb zugeschwollen, wenigstens schienen alle Knochen
noch an ihrem Platz zu sein. Der Typ am Boden hatte ihr doch wirklich mit einem verfluchten
Schlagring ins Gesicht geschlagen.  Sie konnte sich noch daran erinnern, das alte Rasiermesser
gezogen zu haben, ganz sicher hatte sie ihn zweimal erwischt, bevor er begann sie zu würgen.
Wütend trat sie nach dem leblosen Körper.
 
Sie wollte nur ein paar Pillen, es war vielleicht nicht sonderlich klug ihm hierher zu folgen aber zur Hölle,
seit wann versuchen Straßendealer ihre Kunden umzubringen. Genau genommen versuchten sie schon
genau das aber auf Zeit und verdammt nochmal nicht augenblicklich.  Was immer er vorhatte, nun lag
er mit zerfetzter Bauch- und Oberschenkelaterie in einer großen dunkelroten Pfütze, mitten auf einem dreckigen
Hinterhof zwischen Mülltonnen und zersplittertem Glas. 
 
Cesiria blickte sich um, durchsuchte eilig die Taschen des Toten, stopfte all das Zeug hastig in ihre Jacke und rannte,
so schnell die Schmerzen es zuließen, zurück auf die Straße.  Die Menschen auf der gut gefüllten Gasse mieden ihre
Nähe als wäre sie der fleischgewordene Vorbote einer Vanduulinvasion.
Scheiße sehe ich wirklich so übel aus? Erst jetzt bemerkte sie das Blut an ihrer Jacke, der Hose, ja selbst auf den
Schuhen waren ein paar Spritzer gelandet. Sogar ihre Hände waren voll mit langsam trocknendem Blut.  
Selbst in dieser Gegend würde es nicht lange dauern, bis man sie in Handschellen abführen würde, so viel war sicher.
„Verdammt, mach dir nichts vor, du siehst aus als hättest du einen Amoklauf hinter dir!“
Zu ihrer linken entdeckte sie ein alterndes Reklameschild  „funny fish“.  Hauptsache runter von der Straße!
Cesiria stürmte in die Bar und schloss hastig die Tür.
Bearbeitet von Dawn
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Halbwegs hatte Logen erwartet Tiara am Tresen zu sehen, ihr freches lächeln aufgesetzt und mit einer Flasche Glenfiddich in der Hand. Doch das war nur Wunschdenken.
Stattdessen ließ er nun das leere Schnapsglas in seiner Hand kreisen und lauschte Jimbo, wie er eine Anekdote nach der anderen über Tiara zum besten gab. Dem alten Narr lag offenbar wesentlich mehr an ihr, als er zugeben mochte.

 

Logen bemerkte wie Lucia ihn misstrauisch beäugte, hatte sie ihn doch vorhin noch zurückhalten müssen.

 

~ Ich wollte ihn doch nur ein wenig mit dem Bajonett....kitzeln...~

 

Er reichte ihr eins der beiden Biere rüber und versuchte es mit einem entschuldigenden Lächeln. Dass sie es jedoch erwiderte brachte ihn zum zögern. Es war zwar nur eine unbedeutende Kleinigkeit, aber gerade wie sie es tat, ließ ihn nicht los. Selbst Jimbo musste seine plötzliche Anspannung mitbekommen haben.

 

~ Ihr Lächeln....so eines hab ich seit Jahren nicht mehr gesehen...nicht seit...~

 

Sein Lächeln erstarb regelrecht, wobei wirre Bilder aus seiner Vergangenheit an seinem inneren Auge vorbei zuckten. Erst das Knallen der Eingangstüren holte ihn wieder ins hier und jetzt zurück. Sofort ließ er die Flasche los und vergewisserte sich, dass sein Gewehr in Reichweite war.

Lucia schaute noch einen Moment unentschlossen zu ihm, bevor auch sie sich der neuen Gesellschaft bewusst wurde.

 

Logen würdigte der blutverschmierten Frau nur einen kurzen Blick, als er aber feststellte das sie unbewaffnet war, blendete er sie vollkommen aus. Er wollte jetzt nur noch die hochkommenden Erinnerungen verdrängen. Fluchtartig verließ er den Tisch und bewegte sich auf Jimbos Tresen zu, wo er sich den hochprozentigsten den er finden konnte eingoß und anfing, ein Glas nachdem anderen zu leeren.

Bearbeitet von Cypher
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Logen schien irgendwas auf der Leber zu liegen, er ignorierte selbst die blutbesudelte Gestalt die gerade die Bar betrat und suchte sich stattdessen etwas Härteres zu trinken.

 

Lucia jedoch fixierte die Frau in der Tür mit hartem Blick, wartete bis ihr Hilfe suchender Blick den ihren einfing.

 

~wie ist das Möglich? ~

 

Als sich ihre Blicke trafen tat Lucia das was sie erhoffen würde, wäre sie in derselben Situation.

Sie nickte in Richtung der Damentoilette. Zufrieden beobachtete sie den Neuankömmling wie sich deren Augen der Richtung die sie vor gab entlang tasteten bis sie das zerschlissene Schild zu den Toiletten entdeckten. Schnurstracks marschierte Sie blutbesudelt dorthin, ohne Lucia auch nur eines weitern Blickes zu würdigen.

 

„ .. und dann hat sie ihn an den Eiern gepackt und zur Tür geschleift.“

 

Jimbo war so sehr in seine Anekdoten vertieft das er nichteinmal den potenziellen neuen Gast bemerkte. Er hatte sich in Rage geredet und unterhielt den ganzen Tisch, an dem sich mittlerweile drei weiter Stammgäste eingefunden hatten, die aufmerksam lauschten und mit gelegentlichem eifrigem Genicke den Wahrheitsgehalt von Jimbos Geschichten unterstrichen.

 

„…ich meine der Typ war fast 2 Meter groß und hatte Arme so dick wie mein Oberschenkel und sie packt ihn einfach da unten und hebt den Kerl förmlich aus dem Stuhl….“

 

Nicken.

 

Lucia trank schnell ihr Bier aus und entschuldigte sich mit einem gekünstelten „ich muss mal für kleine Mädchen“ Lächeln, bei Jimbo und seinem Puplikum.

 

 Auf dem Weg zur Damentoilette bemerkte sie noch Logen der mit grimmiger Mine eine Flasche Glavanischen Wodka entkorkte und den Korken quer durch die Baar spuckte.  Lucia hoffte inständig den Söldner nicht zum Schweber tragen zu müssen, wenn dieser Abend sich dem Ende zuneigt, vor allem weil dieser Abend gerade erst anfing interessant zu werden.

 

Ein letzter verstohlener Blick über die Schulter, dann schlüpfte sie durch die Tür die sie hintersich

langsam schloss und sich lässig dagegen lehnte.

Die junge Frau war scheinbar gerade dabei das Blut von Händen und Gesicht zu waschen, hielt jedoch inne als Lucia die Tür öffnete. Sie hatte ihre Jacke auf den Boden geworfen, die eine blutige Schmierspur auf dem kaputten Fliesenboden hinterlassen hatte. Angespannt stand sie vor dem schmutzigen verblichenen Spiegel, in dem Lucia nur noch wage Schemen erkennen konnte. Luzia führ sich mit der Hand durch die blonde Mähne und zündete sich eine Zigarette an. Gegen die Tür gelehnt blies sie den blauen Rauch gegen die Decke. Der Neuankömmling stand immer noch mit dem Rücken zu ihr gewannt vor dem fließenden Waschbecken. Eine Hand lag ausgestreckt auf dem Waschtisch und umklammerte ein Rasiermesser.

 

~Dieselbe Wildkatze wie früher~

 

Lucia konnte sich ein Grinsen kaum verkneifen. Sie war sich sicher, schließlich hat sie noch nie ein Gesicht vergessen. Eine Gabe die auch ein Fluch sein konnte. Doch wenn sie sich Irrte und nur irgendeinen durchgeknallten Junkie vor sich hatte könnte die Sache auch unschön enden. Sie ließ es darauf ankommen.

 

„Die fliegen alle in ihren schicken Gleitern rum, essen die tollsten Sachen, tragen die teuersten Klamotten aber wenn man sie mit dem Messer piekst, quieken und bluten die wie jedes andere Schwein auch. Weist du noch?“ 

 

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Die Flasche hoch in die Luft erhoben, rann auch der letzte Tropfen Logens Kehle hinab. Es schmeckte scheußlich, aber darum ging es ihm auch gar nicht. Langsam ließ er die leere Flasche über den Tresen kullern, aber die Bilder stachen wieder hervor. Nervös griff er nach den umgehängten Hundemarken.

 

"Ich will es nicht sehen...Hör auf damit!", brachte er halblaut hervor und schloss die Augen, was es aber nur noch verschlimmerte.

 

Er sah alles wieder vor sich, wie er in den Gräben umherirrte, durchzogen mit Bächen aus Blut. Ständig vom dem Chaos aus Explosionen und Schreien umgeben. Ihre Gesichter konnte er nun wieder ganz deutlich vor sich sehen.

 

Seine Hand zur Faust geballt, sauste sie auf den alten Tresen nieder. Nur mit Mühe riss er sich wieder davon los.

Einer von Jimbos Zuhörern schenkte ihm zwar einen kurzen Blick, wurde aber gleich darauf wieder von dessen Geschichte mitgerissen. Der saß immer noch mit dem Rücken zu Logen und schien nichts mitzubekommen.

 

Logen erkannte seine Gelegenheit und schwenkte seine Sicht auf den Bereich hinter dem Tresen. Die ganze Wand war mit Unmengen von teuren Schnaps gefüllt. Ein letzter Blick zu Jimbo und er hatte sich entschieden.

 

~ Das nehme ich mal als Entschuldigung an...~

 

Mit einem Satz schwang er sich über den Tresen und kam leicht schwankend auf. Die Getränke waren ihm hilflos ausgeliefert und schon hatte er die erstbeste Flasche geöffnet. Stimmen aus der Damentoilette erinnerten ihn daran das er nicht allein hier war und so füllte er gleich zwei weitere Gläser.

 

~ So wie die aussah, braucht sie das vielleicht noch nötiger als ich....~

 

"Außerdem...wir sind hier um zu feiern...nicht wahr Lucy...?", flüsterte er, während er spielerisch eine der Hundemarken zwischen den Fingern bewegte.

Bearbeitet von Cypher
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Mit einem leisen klicken verschwand die Klinge im Messergriff .
„ Scheisse die hatten immerhin so viel Anstand mir nicht auf die Jacke zu bluten.“
Cesiria drehte sich vorsichtig um, fast so als fürchtete sie, die Illusion würde sich bei genauerem Hinsehen einfach auflösen und sie zurück in die Realität schleudern.
Lucia nahm einen tiefen Zug und blickte ihr direkt in die Augen. „Du siehst echt beschissen aus Chessy“
Unweigerlich entspannte ein Lächeln Cesirias  lädiertes Gesicht.
 
„Fick dich Lucy!“
Sie stieß sich vom Waschbecken ab, Lucys Rücken wurde hart gegen den Türrahmen geworfen als die Beiden aufeinanderprallten.
Cesiria vergrub das Gesicht in Lucia`s blonder Mähne. Der vertraute Geruch ihrer Freundin spülte eine Welle wohligen Glücks durch ihren Körper,
wie es sonst nur eine Nase Speed vermochte. Längst vergessen geglaubte Erinnerungen gruben sich zurück an die Oberfläche.
Wie oft waren sie gemeinsam durch die urbanen Straßenschluchten der Pariser Vorstadt gezogen. Auf der Suche nach verwöhnten Halbstarken der Oberschicht,
welche ihr kleines Abenteuer all zu oft teuer bezahlten. Hatten gemeinsam gelacht und gefeiert, wurden von der Polizei durch die Straßen gehetzt um sich lachend
und außer Atem in die Arme zu fallen. Der nächtliche Blick von den Dächern der Stadt, auf das schier endlose Lichtermeer unter ihnen. Eine der wenigen Zeiten in
ihrem Leben in denen sie wirklich glücklich war. Wiederstrebend löste sie sich von ihrer Freundin.
 
Cesiria kniete sich neben ihre blutbeschmierte Jacke, der unfreiwillige Raubzug hatte sich augenscheinlich gelohnt, mehrere Zip Beutel voll mit allerlei Chemischen Glücks.
Sie nahm sich zwei Ozer und genoss den bitteren Geschmack der sich in ihrem Mund augenblicklich ausbreitete, als sie die Kapseln zerbiss und trocken schluckte.
Schon bald würden sie den pochenden Schmerz in ihrem Gesicht  endgültig vertreiben.

„Ich glaube wir haben uns eine Menge zu erzählen“ Mit diesen Worten schob sie die die Beutel zurück in die Jacke und stand auf.
Cesiria legte den linken Arm um die Hüfte ihrer längst verloren geglaubten Freundin und schob sich gemeinsam mit Lucia aus der Tür.

„Lass uns was trinken Lucy“
Bearbeitet von Dawn
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Lucia konnte es kaum glauben wie schnell ihr altes Leben sie wieder einholen hat.

Chassy, es war wirklich Chassy die da vor ihr stand.

 

Eigentlich war sie eine Freundin von Sammy. Er kannte sie schon vor seiner Zeit mit Lucia in der „Erziehungsanstalt“.  nach ihrem Ausbruch waren die Drei unzertrennlich. Sie hatten alles zusammen gemacht, alles gewagt und alles geteilt. Absolut alles..  Eine Glorreiche Zeit. Sie hielten sich für unbesiegbar und unsterblich. Es war die glücklichste Zeit in Lucias Leben.

Bis zu diesem einen Tag, an dem sich Sammy diese Kugel eingefangen hatte. Dieser Scheißkerl mit dem Narbengesicht kam ihnen einfach entgegen, zog seine Pistole und schoss Sammy auf offener Straße nieder. Dann lief er einfach weg, niemand hat den Mann jemals wieder gesehen.

 

Wie in Trance setzte sie sich ihrer alten Freundin gegenüber. Die Bilder die sie so oft vergessen wollte quollen wieder an die Oberfläche. Das Grinsen des Killers als er abdrückte…sie hatte immer das Gefühl er würde Sie dabei ansehen…  Sammy der neben ihr wortlos in die Knie ging, zur Seite kippte und dann hart auf dem Asphalt aufschlug wären sich ein blutiger Fleck auf seinem T-Shirt ausbreitete. Seine Augen … Augen die nicht begreifen konnten was soeben geschehen ist.

Cesiria, die wutentbrannt losschrie und dem Narbengesicht hinterher lief.

Lucia wie sie vor Verzweiflung weinend neben Samy kniete und nicht wusste, was sie tun konnte um ihn nicht sterben zu lassen. Er versuchte irgendetwas zu sagen, doch es war nur Blut das  aus seinen Mund hervorquoll. Ihre Hände … Ihre Hände waren voller Blut… alles…eine Welt aus Blut.

Lucia bemerkte wie sich Tränen in ihren Augen sammelte. Beiläufig wischte die Feuchtigkeit mit ihrem Handrücken weg und überspielte alles mit einem Lächeln.

 

„Wie lange ist es jetzt her Chassy?“ die Frage war mehr an sich selbst gerichtet als an ihre alte Freundin.

 

Nach Sammys Tod war alles anders.  Lucia und Cesiria trafen sich immer seltener, machten unterschiedliche Jobs für das Kartell. Es war so als wäre das magische Band durch Sammys Tod  zerrissen, aber vielleicht waren sie auch einfach nur älter geworden.

Lucia dachte daran, wie sie gehört hatte das Chassy von den Feths hochgenommen worden war.

Das war... Lucia stockte der Atem.

 

„Neun … Zehn Jahre … ist das zu glauben?“

 

Zehn Jahre waren eine lange Zeit.

Sie beäugte Cesiria eingehend. Es ist nicht viel von der 18 jährigen Chassy geblieben auch wenn der erste Blick darüber täuschen möchte. Eine Fülle aus winzigen Details erzählt eine Geschichte die man wohl niemals seinen Kindern zu schlafen gehen erzählen würde. Dieser Ausdruck in ihren Augen….Lucia schüttelte fast unmerklich den Kopf. Nein, die Chassy von früher existierte nicht mehr, genauso wenig wie die kleine Lucy. Es war als Blicke sie in einen Spiegel und erkenne sich selbst nicht wieder.

 Aber dennoch, ein kleiner Teil von ihr liebte die schwarzhaarige Frau mit den Mandelaugen immer noch genauso wie sie Samy geliebt hat.

 

"Was treibst du im Spider Chassy? Das ist vielleicht ein guter Ort um Dealer auszurauben... aber ob das die Reise wert war?...."

 

Lucia bemerkte wie ihre alte Freundin mistrauisch den bewaffneten Mann hinter dem Tresen beäugte.

 

"Oh, keine Sorge, der gehöhrt zu mir,"

 

Lucia drehte sich im Stuhl in Richtung Bar und winke Logen der sich dort über die wehrlosen Flaschen hermachte.

 

„Hey Logen! Schieb deinen knackigen Hintern hier rüber! Du wirst nicht glaub….!!“

 

Logen schien sie zu ignorieren, lugte nur in eine bereits leere Flasche und murmelte irgendwas vor sich hin. Etwas ärgerlich hob sie die Stimme noch etwas lauter,

„Hey Konarski! Antreten! Ich muss dir jemanden Vorstellen!!“

Bearbeitet von Cadia
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Logen schreckte aus seinen Gedanken hoch, als Lucias Stimme zu ihm durchdrang.

 

"Hm? Ja, ich komm ja schon."

 

Einen kurzer Blick auf die von ihm angerichtete Verwüstung, sagte ihm, dass es wohl besser wäre wenn er sich nun zu Lucia gesellte, bevor Jimbo ihn noch erwischte.

 

Etwas unbeholfener als zuvor kletterte er über den Tresen hinweg, musste aber feststellen, dass sich der Tragegurt seines Gewehrs irgendwo verfangen hatte. Begleitet von einem knacken und knirschen, befreite er sich mit einem energischen Ruck und das Geräusch von herabfallenden Metall erklang. Neugierig geworden lugte er noch einmal über die Bar und erkannte, dass er den Verschluss des Zapfhahns abgerissen hatte. Eine kleine Pfütze auf dem Boden hatte sich bereist angesammelt.

 

"Ups..."

 

~ Nicht gut...aber man muss ja nichts verkommen lassen ~

 

Er füllte sich noch schnell sein Glas, bevor er versuchte das Rohr mit einem umherliegenden Lappen zu verstopfen. Lange halten würde es wohl nicht, aber immerhin etwas.

Eine der geplünderte Flaschen nahm er sich noch aus dem Regal und balancierte mit den drei Gläser in den Händen, auf die beiden Frauen zu.

 

Logen hatte Mühe auf dem Weg dorthin nichts zu verschütten, machte sich doch schon etwas der Alkohol bemerkbar. Er ließ sich auf auf einen freien Stuhl fallen und verteilte die Getränke.

 

"Geht aufs Haus.", sagte er beflissen und gönnte sich selbst einen Schluck, "Also, ihr beiden kennt euch wirklich? Ha! Nicht gerade der beste Ort für ein Wiedersehenstreffen, was?"

 

Die abtasten Blicke von Lucias alter Freundin auf sich spürend, bemerkte er dabei deren leicht geweitete Pupillen. Drogen wahrscheinlich. Nicht das ihn das sonderlich störte, aber er hatte es schon oft genug erlebt, wie solche Leute zu Problemen neigten. Probleme die meist nur mit einer Kugel zu lösen waren. Er würde das im Auge behalten.

 

"Halt endlich die Klappe Logen und lass mich dir Chassy vorstellen! Eigentlich ja Cesiria, aber bleiben wir bei Chassy. Denn so ein verrücktes Mädel wird dir nie wieder unterkommen, sag ich dir. Fliegt wie der Teufel und zieht auch das gerissendste Arschloch mit leichtigkeit über den Tisch. Glaub ihr also bloß kein Wort, wenn sie versucht dich zu irgendwas zu überreden. Ach und gib nichts auf ihr ernstes Auftreten, sobald du sie erstmal besser kennst, wirst du sie genauso lieben."

 

Ein verschlagenes Grinsen machte sich auf Cesirias Gesicht breit.

 

"Oh, über dich hätte ich aber auch eine Menge zu erzählen, Lucy..."

 

Bei den Namen zuckte Logen sofort unwillkürlich zusammen. Hatte er sich gerade verhört?

Seine Mundwinkel strafften sich wieder, seine Stimme nahm einen bedrohlichen Unterton an.

 

"Was...Was hast du da gerade gesagt? Woher weißt du von..."

 

Da ging ihm jedoch auf, dass sie von Lucia gesprochen hatte. Schnell versuchte er sein Unbehagen wieder abzuschütteln, er wollte sich nichts anmerken lassen und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. Cesiria schaute derweil fragend zu Lucia.

 

"Nicht so wichtig...also, was genau führt dich hier her? Bist doch bestimmt nicht nur wegen...wegen Lucy hier, oder?"

Bearbeitet von Cypher
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„Natürlich bin ich wegen Lucy hier“ Cesiria nahm die Hand ihrer Freundin und drückte sie sanft,
zog sich aber augenblicklich wieder zurück.
 
Beiläufig eine Zigarette anzündend sah sie nun Logan an.
„Ich hatte nen Transportjob angenommen, ein  paar Tonnen von irgend nem elektronischen Zeug
aus dem Banu System. Ein Tag vor Abreise meldet sich mein Auftraggeber mit der Aussicht auf einen
fetten Bonus. Sollte nur 2 weitere Container mitnehmen, diese seien allerdings nicht weiter deklariert.
Ich denke mir hey, warum nicht. Habe also keine Fragen gestellt und die Gelegenheit genutzt.  
Jedenfalls liefere ich den ganzen Kram hier ohne Zwischenfälle ab, lasse die Ladung löschen und der
Kontaktmann vor Ort meldet sich wie erwartet am selben Abend bei mir. Sein Boss würde sich gerne
mit mir unterhalten. Naja,  die Sache lief nicht sonderlich gut“
 
Lucia kannte den Gesichtsausdruck von früher -nicht sonderlich gut-  schien ziemlich untertrieben.
Sie wollte soeben zu einer Nachfrage ansetzen, als Cesiria sie mit einem entschuldigenden Lächeln unterbrach.
 
„ Wie ihr euch sicher denken könnt, hielt mich hier nicht mehr sonderlich viel. Bin also direkt zum Hangar,
also sobald ich konnte… Dort war alles voll mit offiziellen die in aller Ruhe mein Schiff demontierten.
Haben so ein Aufriss gemacht,  bin dann lieber erst mal untergetaucht. Ein Sarghotel in der Nähe.
Heute wollte ich schnell ein paar Besorgungen machen, mein ganzer Krempel ist schließlich auf meinem Schiff,
falls das Pack überhaupt noch was übrig gelassen hat.
Vorhin hat mich dann auch noch dieser Typ angegriffen.
 
Cesiria nahm einen großen Schluck Bier und lehnte sich zurück.
„Ihr habt nicht zufällig ein Schiff?"

 

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Logen ließ sich zu einem breiten Grinsen hinreißen, obwohl überwiegend durch den erhöhten Alkoholgenuss ausgelöst. Lucia schien sogleich von ihrem Schiff schwärmen zu wollen, er war jedoch schneller.

 

"Oh, sicher doch...sofern man diese alte Rostlaube als Schiff bezeichnen kann. Eine dermaßen zerschlissene Constellation hab ich in meinen Leben noch nicht gesehen, würde mich also nicht wundern wenn wir beim ersten Startversuch gleich wieder abschmieren. Lucia hätte es echt nicht bess-"

 

Lucias Schlag schickte ihn zu Boden, bevor er es überhaupt registrierte. Alle viere von sich gestreckt, fand er sich auch schon im nächsten Moment auf dem unbequemen Fußboden wieder. Stöhnend setzte er sich auf und rieb er sich den gepeinigten Unterkiefer.

 

~ Vielleicht hätte ich doch nicht soviel trinken sollen ~

 

Seelenruhig, als wäre nichts geschehen saß Lucia lässig in ihrem Stuhl und schaute ihn erwartungsvoll an, als er sich wieder an der Tischkante hochzog.

 

"Also gut, so übel wars an Bord nun auch nicht..."

Bearbeitet von Cypher
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Lucia rieb sich energisch den Schmerz aus den Fingerknöcheln. Die „Tiara“ mag vielleicht eine  verfluchte Rostlaube sein, aber es war ihre verfluchte Rostlaube und niemand, schon gar nicht ihre Crew, sprach ungestraft auf diese Weise über ihr Schiff.

 

„Halt deine Schnauze Logen, die Tiara ist ein gutes Schiff.“

 

Sie bedachte Logen mit einem ärgerlichen Schnauben,

 

„..sogar die verdammte Dusche funktioniert….“

 

Ihre Finger hatten sich schnell von Logens Kiefer erholt. Lucia schlug die langen Beine übereinander, goss sich ein Glas harten Alkohols ein und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück.

 

Andächtig schwenkte sie die ölige Flüssigkeit hin und her, während sie sich Cesiria zuwandte.

 

„ Aber Logen hat Recht. Ich habe tatsächlich ein Schiff.“

 

Lucia war hin und her gerissen. Einerseits jubilierte sie innerlich ihre alte Freundin wieder gefunden zu haben, andererseits verursachten all die Erinnerungen die mit dieser Frau verbunden waren fast physischen Schmerz. Sie waren einst wie Schwestern gewesen….

 

 ~ Nein, ~    entschied Lucia    ~, wir waren viel mehr als das. ~

 

Als Cesiria ihre Hand berührt hatte, war Lucia wie elektrisiert. Ein Teil von ihr wollte Chassy wieder so Lieben wie sie es damals getan hatte, doch ein anderer Teil sagte ihr, dass es ohne Sammy nicht das Selbe sein würde. Irgendwie wusste sie, dass dieser andere Teil Recht behalten würde. Es war der vernünftige Teil ihrer Seele, und irgendwie spürte sie, dass eben dieser Teil, wie schon so oft in ihrem Leben, den Kürzeren ziehen würde.

 

„ Ich arbeite für einen gewissen Mic Jaeger, ist einer von der anständigen Sorte…“

 

So wie Lucia das sagte, klang es fast unanständig. Sie hatte ohnehin vor, sich nebenbei was dazu zu verdienen und ihr gefiel Chassy Einstellung zu diesem Thema.

 

„… und ich brauchte tatsächlich noch eine Crew.“

 

~ Weist du was du da tust, Mädchen? ~

 

„ Also Chassy..“

 

~ deine Chassy wird nur Probleme machen und das weist du  ~

 

„Wie sieht’s aus?“

 

~ Oh nein. Nein, nein, nein…. ~

 

„…bist du …“

 

~bitte Mädchen, tu´s nicht~

 

„… dabei?“

 

 

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„Ich habe mein Schiff verloren und dich gefunden, klingt für mich nach einem mehr als fairen Tausch.
Natürlich bin ich dabei!“ Cesiria drückte ihrer Freundin einen feuchten Kuss auf und strahlte sie glücklich an.
„Ich freue mich darauf dein Schiff zu sehen!“
 
Sie sprang auf:
„Ich hole uns noch nen Drink, wir müssen das feiern“
Im vorbeigehen nahm sie auch Logan in den Arm, drückte den Söldner kurz aber heftig an sich um kurz darauf
das Sortiment an hochprozentigem zu studieren.
 
~ Verdammt Chass, was ist falsch mit dir?~
 
Die Schatten der Vergangenheit durchbrachen die Mauern, tief in ihrem Unterbewusstsein und drängten
mit aller Macht an die Oberfläche. Trauer um Sam, Wut, Hass auf den Täter, vor allem aber Schuldgefühle.
Sie hatte Lucy mit ihrem sterbenden Freund allein gelassen. Sie wusste das er starb und konnte es nicht ertragen .
6 Blocks hatte sie den Schützen verfolgt und schließlich in der U-Bahnstation Châtelet verloren. Hatte ihn noch in
die Bahn steigen sehen. Er lächelte als die Türen sich schlossen und der Schnellzug den Bahnsteig verließ.
Wie das U-Bahn Fenster zerbrach damals ihre zaghafte Hoffnung auf eine glückliche Zukunft,
Splitter bohrten sich tief in ihr Fleisch und ihre Seele.
Sie selbst war damals endgültig zerbrochen.
Lucy fand sie schließlich.
 
~Lucy war es die dich aufgesammelt hat. Lucy war es, die noch am selben Abend neben dir saß und wortlos hinnahm,
als du dich fast mit einer Mischung aus Alkohol und Drogen getötet hast!  Du Miststück konntest ihr damals nicht mal
mehr in die Augen sehen Und jetzt benutzt du sie um deine eigene wertlose Haut zu retten?!?~
 
Cesiria liebte das blonde aufgeweckte Mädchen von damals, liebte die Art wie sie ihr Hoffnung
und Zuversicht schenken konnte. Sie liebte sie fast so sehr wie sie Sam liebte.
 
Niemand war je für sie da wie Sammy und später auch Lucy.
Bis dahin sah niemand mehr als einen verfügbaren und willigen Körper in ihr. Nie war sie für jemanden mehr
als ein paar Stunden Unterhaltung. Liebe war bis dahin nie Teil des Spiels, bis dahin war es auch ihr schlicht egal,
was die Typen machten, wenn sie mit ihr fertig waren. Diese Art von Beziehung war neu für sie und es machte ihr
damals wie heute schreckliche Angst. Vor Sam hatten Menschen ständig eine scheiss Wut auf sie,
es war ihr genauso egal wie die vielen Schläge und Misshandlungen die sie ertragen hatte. Mit Sam wurde es anders.
Er sammelte sie von der Straße und gab ihr ein Leben, dass sie nicht kannte und mit dem sie noch weniger umgehen konnte.
Er war wütend, wenn sie sich nicht im griff hatte, zu viel Pillen nahm und am Ende einer endlosen Nacht in einem anderen Bett aufwachte.
Er war wütend auf sie, weil sie ihm wirklich etwas bedeutete. So war es auch für Lucy, als sie in Ihr Leben trat.
 
~Du hast schon damals beiden unbeschreiblichen Schmerz bereitet.
Du hast beide schleichend getötet und wusstest einfach nicht aufzuhören.
Du liebst sie noch immer Chassy und du wirst ihr wieder Schmerz und Kummer bereiten!
Wann hast du jemals einem Menschen etwas anderes gebracht?
Das einzig richtige in deinem Leben war es, dich noch am Tag deiner Entlassung zur UEE zu melden
um Lucys Leben nicht in den selben Abgrund zu stürzen wie das von Sam!~
 
Cesiria nahm so unauffällig wie möglich eine weitere Ozer, griff sich 3 Gläser und einer staubige Flasche Whisky.
Ihre innere Stimme würde sie wohl auch damit nicht betäuben können.
Sie ließ es auf einen Versuch ankommen.
 

„Lasst uns auf euch beide und Tiara anstoßen!“

~und lass es mich bitte dieses eine Mal richtig machen~

Bearbeitet von Dawn
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Sprachlos schaute Logen Cesiria hinterher, waren ihm Umarmungen doch immer noch suspekt. Zu oft war eine solche Nähe für sein Gegenüber mit einem schnellen Tod verknüpft gewesen. Sie aber hatte ihn umarmt als wäre es das normalste auf der Welt und spazierte nun fröhlich auf die Bar zu.
Und dann war da noch dieser betörende Duft der sie umgab, vermischt mit erst kürzlich ausgestoßenen Adrenalin und dem getrockneten Blut auf ihrer Kleidung.
Hinzu kam noch der unverwechselbare Geruch von Lucia der ihr noch anhaftete. Bilder ihrer kleinen Eskapade sprangen ihm sofort wieder ins Gedächtnis.

Selbst der Whiskey verhinderte nicht, dass sein Blut in Wallung geriet.

"Ist die immer so ... freundlich?"

Von Lucia kam aber keine Antwort, sie schien ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. Er wollte gerade zu einem erneuten Versuch ansetzen, als er unerwartet Lucys Stimme vernahm. Viel zu lange war sie ihm ferngeblieben und so vertrieb sie auch gleich wieder die ausschweifenden Gedanken.

 

Er nahm sich sein Gewehr und legte es sich auf den Schoß.

 

~ Mach das bitte nie wieder, ja? Es fühlte sich schrecklich an, ohne dich... Sollte ... Warte, was? Moment Mal, sie hat mich umarmt und nicht andersherum. Ich hatte... Da war rein gar nichts! ~

 

Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber er wollte sie nicht noch mehr reizen, als sie es ohnehin schon war.

 

~ Ich hab es dir doch versprochen, schon vergessen? ~

 

Eigentlich konnte er es ihr nicht verübeln das sie so reagierte. Nachdem was auf der Tiara passiert ist, hätte er vielleicht einfach gehen sollen.

Es wäre das richtige gewesen, oder nicht?

Wie zuvor, nur er und Lucy. Niemand der zwischen ihnen stand.

Er könnte es immer noch tun. Ohne zurückzuschauen. Frei von all dem, was vorgefallen war.

 

Bevor er sich jedoch zu einer Entscheidung hinreißen lassen konnte, kam Cesiria wieder an den Tisch.

Etwas an ihrer Stimme machte ihn aber stutzig. Es war eine leise, verzweifelte Hoffnung, die sie versuchte zu überspielen, welche er bisher nur ein einziges Mal vernommen hatte.

Bei sich selbst.

 

Ob es nun an Lucia oder Cesiria lag, konnte er nicht genau sagen. Vielleicht blieb er auch einfach nur sitzen, weil er seit langem einmal wieder glaubte anderen vertrauen zu können. Und wenn er wollte könnte jederzeit gehen. Denn was hielt ihn hier schon fest, außer die Aussicht auf ein paar gute Kämpfe und Credits? Nichts ... überhaupt nichts.

 

Soeben wollte er nach seinem Glas greifen, als ihm eine kleine Kapsel vor seinen Füßen auffiel. Sie musste Cesiria bei der Umarmung aus der Tasche gefallen sein.

Während er sein Gewehr wieder neben seinen Stuhl stellte, griff er möglichst unauffällig danach.

 

~ Hmm...das ist weder Widow, Neon, noch irgendetwas anderes das ich kenne...~

 

Er hatte zwar schon so einiges ausprobiert, ist aber nie lange bei einer Sache geblieben. Das Resultat wog fast nie die entstehenden Nebenwirkungen auf.

Aber wenn Cesiria sich ihnen nun anschloss, wollte er wenigstens wissen womit er es zutun hatte.

 

Bitterkeit verteilte sich in seinem Mund, als er die Kapsel zerbiss. Der erste unangenehme Geschmack wich schneller als erwartet einem betäubenden Wohlgefühl. Ein ganzes Glas Whisky kippte er sich hinunter, ließ sich damit aber auch nicht vertreiben.

 

Als er das Glas wieder absetzte, ruhten Cesirias wissende Augen auf ihm. Hatte sie ihn dabei beobachtet?

Bearbeitet von Cypher
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Sarah Dorsten aka. Digioso aka. Mrs. Jolene Johnson (http://www.digioso.org/cgi-bin/gallery.pl?pic=rpg/sarah3.jpg) hatte ihre F7C-S Hornet Ghost auf einer der Landeplattformen geparkt, das Schiff versiegelt und den Sicherheitsmodus aktiviert. Man konnte schließlich nie sicher sein, ob nicht irgendwer auf den Gedanken kommen würde, sich ein neues Schiff unter den Nagel zu reißen. Es gab schließlich überall Personen, die sich das Eigentum anderer Leute aneignen wollten – notfalls auch mit Gewalt. Sarah war da natürlich vollkommen anders. Sie fragte erst höflich nach, zählte bis zehn und fing erst dann mit der Gewaltanwendung an.

An ihrem Schiff befanden sich keinerlei Identitätsmerkmale. Es gab keinen Namen, der auf der Schiffshülle eingraviert war, keine ID oder eine sonstige Kennung. Das gleiche galt auch für die Pilotin, die das Schiff gerade eben verlassen hatte. Diese hatte schwarze, schulterlange Haare, ein recht hübsches Gesicht mit blauen Augen, die allerdings von einer Sonnenbrille verdeckt waren und ein gepflegtes Äußeres. Ihr Alter mochte man wohl auf Ende zwanzig schätzen. Sie trug einen RSI Raumanzug der Klasse II. An dem Anzug befanden sich keinerlei Identifikationsmerkmale oder gar ein Name. Die einzige Auffälligkeit war die Testpiloten-Farbkombination. An einem Gürtel, den sie um die Hüfte geschnallt hatte, hing eine Laserpistole in einem Holster.

Nachdem sie ihr Schiff verlassen hatte, sah sich Sarah erst einmal in dem notdürftigen Raumhafen – wenn man es denn überhaupt so nennen konnte – um. Cathcart hieß das System, zu dem es sie nun verschlagen hatte. Man konnte es wohl auch einfach als die größte Müllhalde des Universums bezeichnen. Es war jedoch faszinierend, was die Bewohner des Systems aus dem Schrott gemacht hatten. Uralte Raumschiffwracks waren zu klobigen Raumstationen zusammengezogen worden und der allgegenwärtige Schrott und Müll wurde so gut wie es nur ging wiederverwertet. Es war auf seine ganz eigene Art und Weise faszinierend. Und irgendwo zwischen dem ganzen Schrott und Müll in dem System versteckte sich die Funny Fish Bar, die es zu einem gewissen Ruf gebracht hatte und nun auch Sarah angelockt hatte. Wenig später hatte sie auch den recht unscheinbaren Eingang der Bar gefunden. Sie sah sich kurz um, öffnete dann die Türe und betrat den schummrigen Schankraum. Ein paar Gäste befanden sich in dem Raum. Es roch nach Alkohol, Schweiß und alten Zigaretten. Ein leichtes Lächeln erschien auf ihren Lippen und sie nahm die Sonnenbrille ab. Die Türe schloss sich hinter ihr wieder als sie in Richtung Bar marschierte, sich auf einen der Hocker setzte und in Richtung des Barkeepers sah.
„Hallo“, begrüßte sie ihn einigermaßen freundlich. „Ich nehm ´nen Caipi”, sagte sie und fügte dann noch ein „Bitte.“ hinzu.

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  • 4 Wochen später...

So wie Cesiria ihn ansah, schien sie nicht allzu sehr von seiner Entdeckung angetan zu sein.

 

~ Wirklich gut das Zeug...fast schon zu gut... ~

Das leere Glas schob er von sich und lehnte sich ein wenig zu Cesiria rüber.

"Wo ist der Rest?"

Verstohlen huschte Ihr Blick zuerst zu Lucia, bevor ihre katzenhaften Augen wütend aufglommen und sich wieder auf ihn richteten.

 

~ Was? Gefällt dir meine Frage etwa nicht..? ~

 

"Ich weiß nicht was du meinst.", engegnete sie knapp, wobei ihm die unterschwellige Warnung nicht verborgen blieb.

Anscheinend war er nicht der einzige, vor dem sie etwas zu verbergen versuchte.
Also lag er mit seiner Vermutung wohl gar nicht mal so falsch. Ein Schmunzeln ließ sich nicht verhindern.
Mit etwas mehr Bestimmtheit setzte er nach.

"Oh, das weißt du ganz genau! Wie viele hast du von denen schon intus? Drei? Vier? Ich hatte heute schon mehr als genug Ärger mit Junkies wie dir, da..."

Damit hatte er wohl einen wunden Punkt getroffen, unterbrach sie ihn doch harsch und beugte sich nun ebenfalls gefährlich nahe zu ihm hinüber.

"Schnauze! Einen Scheiß weißt du von-"

Darauf hatte er aber nur gewartet. Ohne groß zu zögern, zog er blitzartig sein Bajonett hervor. Mit sachtem Druck schmiegte sich die Schneide kurz darauf an Cesirias Kehle und ließ sie erstarren.

"Na schön, dann halt nochmal von vorne ... Wenn du dich zudröhnen willst, von mir aus, ist mir vollkommen egal. Aber wenn es erstmal ernst wird, kann ich sowas echt nicht gebrauchen. Sollte ich dich also trotzdem dabei erwischen, werd ich bestimmt nicht solange warten bis du uns wegen ein paar Pillen mit in die Scheiße reitest. Ist das klar?"

Zu seiner Verwunderung blieb sie jedoch erstaunlich gelassen.

"Vielleicht solltest du dir im Moment erstmal um etwas ganz anderes Sorgen machen..."

Ein kurzer Blick nach unten verriet ihm, weshalb sie so ruhig blieb.

Ein kleines Messer befand sich plötzlich in ihrer Rechten und bedrängte ihn nun an einer nicht minder empfindlicheren Stelle.

~ Sie ist entweder sehr gut ... oder ich werde einfach nur nachlässig... ~

 

Letztendlich schob er es auf den Alkohol und die Drogen welche sich mittlerweile in seinem Blutkreislauf befanden. Jeder hatte mal Glück.

Das spornte ihn jedoch nur noch mehr an.

Als er wieder zu ihr aufsah, begegnete sie ihm mit einem eiskalten Lächeln.

~ Das könnte doch noch ganz interessant werden... ~

"Logen!", peitsche Lucias Stimme plötzlich dazwischen.

"Was?", gab er grummelnd von sich, ganz auf Cesiria konzentriert.

"Steck das verdammte Ding weg!"

Nun wandte er sich ihr doch zu, da der Traum von einem kleinen Kräftemessen zu zerplatzen drohte.

"Aber ich-"

"Jetzt machs einfach...und du auch Chessy!"

Einmal funkelte er sie noch herausfordernd an, verstaute das Bajonett jedoch wieder.

"Das verschieben wir auf ein andermal..."

Kurz darauf erhob er sich wortlos und griff nach seinem Gewehr.

"Wo willst du denn jetzt hin?", rief Lucia ihm hinterher.

"Pissen, wenns dir recht ist!"

Mürrisch stapfte weiter und kam an der Bar vorbei.

"Spielverderberin...da wirds einmal lustig und dann...Wieso ich sie nicht einfach ignoriert hab? Weil...äh..na da war..."

Bevor er sich noch mehr verhaspeln konnte, fiel ihm auf das am Tresen vorhin noch keine Frau saß. An so einen schicken Klasse II Anzug hätte er sich erinnert. Davon mal abgesehen, wirkte sie auf ihn viel zu...sauber.

"Testpilot, hm? Wir haben uns doch nicht etwa verflogen, oder?", fragte er hämisch, während er seine Waffe provokativ tätschelte und an ihr vorrüber ging.

Auf die kleine Stichelei schien sie aber nicht einzugehen, sondern schaute ihm nur missmutig nach. So wurde die Klotür Opfer seiner Anspannung die er mit aller Wucht auftrat, bevor er darin verschwand.

Bearbeitet von Cypher
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Cesiria legte das aufgeklappte Rasiermesser griffbereit neben ihr Glas und zündete sich eine Zigarette an.

„Sonst ziehe ich doch immer die Verrückten an."

 

„Ist der immer so drauf?“ Die Stirn in Falten sah sie über ihre Schulter. Die Toilettentür hing gefährlich schief in den Angeln.

Kopfschüttelnd drehte sie sich zu Lucy um. „Mal ehrlich, was ist falsch mit dem Typ, ich meine geht’s denn?

Lucy schien völlig in Gedanken versunken und schaute noch immer Logen hinterher.

„Lucia?“

 

„äh was?“ Lucia richtete ihren besorgten Blick auf Cesiria.

„Sorry Chassy, ich glaube es nimmt ihn alles etwas mehr mit als er zugeben will“

 

„Bei dir alles ok Lucy?“

 

„Alles gut“

 

„Kannst du dich noch an diese Kellerbar in der Rue Carnot erinnern Lucy?“ Ihr Gesicht hellte sich augenblicklich auf.

 

„Der Abend an dem der Typ dich an der Bar abstechen wollte?“

Cesiria grinste breit „Genau der Abend“

„Du hast mir bis heute nicht erzählt, warum er so ausgerastet ist, ich meine wir hatten doch eigentlich einen klasse Abend bis...bis der Kerl durchgedreht ist."

„Ich habe ihm gesagt, dass er sicher alleine nach Hause geht und ich ihn aufschlitze, wenn er sich weiter an dich ran macht.

Vielleicht habe ich ihn auch noch einen jämmerlichen Schlappschwanz genannt.

Hat mir fast leidgetan, als der Türsteher seinen Kopf auf den Tresen gedonnert hat.
Meinst du ich sollte mit ihm reden?“

 

„was?“

 

„Logen.“

 

„Lass ihn sich erst mal abregen“

Cesiria nickte und nippte an ihrem Glas.

 

Drei Sekunden später stand sie abrupt auf...

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„Ich rede jetzt mit ihm!“

 

„Chassy“ Lucia ergriff die Hand ihrer Freundin und trotz des beruhigenden Tonfalls sprach ihr Griff eine deutlichere Sprache.

 

„Lucy ich bringe das in Ordnung, vertraue mir, es passiert Logen schon nichts.“

 

„ER kann auf sich selbst aufpassen!“ selbst in Lucias Ohren klang dies wie ein Vorwurf und weniger wie die Feststellung die es sein sollte.

Cesirias starrte ungläubig in die grau-grünen Augen ihrer Freundin.

 

„Chassy, so war das nicht...“ Cesiria hob eine Hand und würgte die Erklärung endgültig ab, als sie sie umdrehte und in Richtung der Toiletten stapfte. Mit tränen in den Augen passierte sie eine schwarzhaarige Frau an der Bar, griff sich einen schweren Whiskybecher vom Tresen und exte die Flüssigkeit, noch bevor die lädierte Klotür erneut in die rissigen Fliesen einschlug.

 

„Hey! Ich muss mit dir reden und zwar sofort!“

Logen stand unbeirrt vor dem Klo und schenkte der wütenden Frau keine Aufmerksamkeit, er drehte nicht einmal den Kopf um die vermeintliche Gefahr im Auge zu behalten.

 

„Hörst du schwer?“

 

„Bin beschäftigt“

 

Wut stieg tief aus Cesirias innerem auf, bereits als das Wurfgeschoss ihre Hand verließ, wusste sie dass es ein Fehler war. Das schwere Glas zerplatzte in einem Regen aus Scherben gut einen Meter neben Logens Kopf.

 

In einer fließenden Bewegung zog dieser noch in der Drehung sein Bajonett, überwand die 2 Meter Distanz zu ihr in einer unwirklichen Geschwindigkeit und hielt direkt vor ihrer Kehle inne.

Der kalte Stahl drückte bereits gefährlich gegen ihren Hals.

Logens starrer Blick bohrte sich kalt und hart in Cesirias Augen.

„Genug Spielchen Mädchen!“

 

Cesiria schluckte schwer, Logans Klinge bewegte sich keinen Millimeter, selbst dann nicht, als ein Tropfen Blut die Klinge benetzte und langsam Richtung Griffstück wanderte.

 

„Sie hob beschwichtigend die Hände, griff vorsichtig an ihren Gürtel und den Oberschenkel, klimpernd vielen 2 Messer zu Boden.

 

Dicke Tränen liefen über ihre Wangen und sie hasste sich dafür, vor ihm wie ein verängstigtes Kind zu heulen.

Unvermittelt sprudelten Worte aus ihr hervor.

„Hör zu Logen, mir ist klar, dass du keinen Grund hast mir zu vertrauen und es ist ok für mich, wenn du es nicht tust. Solltest du mich aber von Lucy fernhalten wollen, dann wirst du mich hier und jetzt töten müssen. Ich habe alles und jeden in meinem Leben verloren, der mir je etwas bedeutet hat. Sammy ist tot, meine Tochter ist in einer verdammten Pflegefamilie und Lucy da draußen ist alles was mir im Leben geblieben ist. Du wirst sie mir nicht nehmen und ich werde nicht gehen! Vielleicht ist mein Leben ein Haufen Scheiße aber für Lucy werde ich da sein und auf sie aufpassen. Ihr Leben ist im Gegensatz zu deinem und meinem etwas wert! Hast du mich verstanden?!
Und wagst du es noch einmal mich als unzuverlässigen Junkie zu betiteln, dann dreh mir nie nie wieder den Rücken zu“ Cesiria drückte Logen den Zeigefinger in die Brust. „DU hast keine Ahnung welche Dämonen in meinem Inneren darauf warten die Oberfläche zu erreichen und DU wirst mich dafür nicht verurteilen wie ich mit ihnen umgehe!

Ich werde Lucy nicht enttäuschen und falls doch darfst du mich gerne aufschlitzen. Bis dahin sieh das Blut auf deiner Klinge als Anzahlung und betrachte mich als Freundin, falls nicht meinetwillen, dann tue es für Sie!
Ich werde jetzt zum Waschbecken gehen und mich um meine beschissenen verheulten Augen kümmern!

 

Logen nahm ein wenig den Druck von der Klinge, Cesiria kniete sich vor ihn, hob ein Faustmesser und ein kleines Taktisches Kampfmesser mit einer gebogenen ca. 7cm langen Klinge auf. Kurz darauf verschmolzen die Waffen wieder mit ihrer Kleidung. Wortlos drehte sie sich um und begann vor dem Spiegel an ihren verheulten Augen herumzutupfen.

 

Logen wischte das Blut an seiner Hose ab, sein Blick aber lag auf ihr.

*du warst wirklich kurz davor es jetzt und hier zu beendet. Fast hätte sie dich über die Klippe getrieben*
Er sah ihr Gesicht im Spiegel, schwarze Tränen hinterließen Schlieren auf ihrem bleichen Gesicht und auf einmal trafen sich ihre Blicke.

Er wurde nicht Schlau aus dieser Frau. Er sah Dankbarkeit und Leid in ihren fast schwarzen Augen. Dieser Blick traf etwas in seinem Innersten und die Zeit schien still zu stehen.

 

Logen wandte sich, noch immer wie in Trance ab und setzte sich in Bewegung.

Als er sich in der Tür umdrehte bestätigte sich sein Gefühl, noch immer lag ihr Blick auf ihm.

"Nicht nur du hast viel verloren Cesiria... nicht nur du."

 

 

 

Eine Sekunde sah er sie an und verließ dann wortlos den Raum...

Bearbeitet von Dawn
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Lucia blickte Chassy besorgt hinter her, widmete sich aber schnell wieder ihrem Glas.

Sie ertappte ihre eigene Hand dabei, wie sie sich nervös mit dem Päckchen Zigaretten herumspielte, wahrscheinlich schon die ganze Zeit über. Erbost steckte sie sich einen der Glimmstängel an, eigentlich nur um ihrer Hand etwas tun zu lassen von dem sie etwas wusste.

 

Chassy war hier, der Gedanke ging ihr durch den Kopf während sie ein Wolke blauen Dunst durch die Nase blies.

 ~Scheiße ich weiß nicht ob ich gesegnet oder verflucht bin. ~

 

Die verdammte Hand hatte angefangen das leere Whiskyglas zwischen Mittelfinger und Daumen hin und her zu passen. Sie legte die Hand flach auf die Tischplatte.

 

Irgendwas lenkte sie ab, machte sie unruhig. Entweder verarbeitete sie den letzten Tagt nicht so gut wie sie das wollte oder es war irgendwas anderes. Sie bemerkte de junge Frau im viel zu sauberen Klasse II Anzug an der Bar. Wieder ein neues Gesicht in einem sauberen Anzug. Wie lange wird es wohl dauern bis CathCart seine Zähne in diese junge Frau schlägt? Erst als Selbige sich zu ihr umdrehte, bemerkte Lucia dass sie die Fremde die ganze Zeit über angestarrt hatte. Verlegen wandte sie sich ab und nagelte ihren Blick auf ihren Tisch fest.

 

Lucia hatte so ein Gefühl in der Magengrube. Sie war schon zu lange an diesem Ort. Sie fühlte sich getrieben, ihre Beine wollten nicht still sitzen, ihre Hände suchten nach Beschäftigung. Ihre Augen tigerten auf dem Tisch umher und saugten alle möglichen Details auf. Eine Schramme im Holz, das ein Bajonett hinterlassen hatte. Ein alter Fleck, eingetrocknetes Blut. Ein Lippenabdruck am Rand ihres schmutzigen Glases der nicht der Ihre war, Chassy. Ein kleiner Sprung im Aschenbecher. Lucia blinzelte die Details wieder aus den Augen und ihrem Kopf. Sie war schon viel zu lange hier. Sie musste weg vom Spider, raus in die Leere. Es war Zeit zu verschwinden.

 

 Plötzlich wurde sie ruhiger, hatte wieder ein Ziel. Sie musste nur Logan und Chassy hohlen und dann, ab ins Schiff und weg. Lucia machte Anstalten aufzustehen als plötzlich jemand ein halbvolles Glas Caipi auf ihrem Tisch abstellte. Im Augenwinkel konnte sie einen Raumanzug ausmachen. Lucia setzte sich wieder hin.

 

„Du bist mir aufgefallen, als du mich angestarrt hast…“, die Stimme der Fremden klang ruhig aber bestimmt. Lucia nickte nur in Richtung des freien Stuhls auf der anderen Seite des Tisches und schluckte schwer.

 

 ~ CathCart fährt die Zähne aus, schon wieder. ~

 

Ein Klasse II Raumanzug, ein paar Jahre alt aber gut in Stand gehalten. Zweifelsfrei RSI Ware, Testpiloten Farben, an sonst keine Abzeichen. Betont unauffällig, Laserpistole am Gürtel, geladen, entsichert.

 

Behutsam legte Lucia die Hand auf den Holster ihrer Pistole.

 

Hübsches Gesicht, harte blaue Augen, pechschwarzes Haar.

 

Lucias Gedanken rasten. War das der Grund für ihre Anspannung? Ihr siebter Sinn der sich meldete, der alle Alarmglocken läutete. Keine Abzeichen, keine Name, gerade im Spider angekommen.

 

~Ich bin aufgefallen….Ach Scheiße…. Nein…scheiße nein. ~

 

Gerade als sich die Fremde im Begriff war sich zu setzten, schnellte Lucia aus dem Sessel hervor und zog ihre Halbautomatik. Lucia war schnell, doch die Frau ihr gegenüber stand ihr um nicht viel nach und brachte ihre Laserpistole fast gleichzeitig ins Spiel.  Pilotenrevlexe.

 

So standen sich die beiden Frauen mit gezogenen Waffen gegenüber, und beäugten sich über die Läufe ihrer Pistolen hinweg.

 

Jimbo seufzte leise.

 

Lucia fragte sich warum sie nicht Abgedrückt hatte. Sie war um einen Tick schneller gewesen, aber sie hat es nicht gemacht. Irgendwas hat sie davon abgehalten. Zweifel, obwohl alles darauf hin gedeutet hat. Eine bewusst unauffällige Fremde…bewaffnet…frisch angekommen, hat sie „bemerkt“?!

 

 Martin Adams. Es musste früher oder später so kommen. Ihr Vormund hatte sehr viel Zeit und Mühen darauf verwendet Lucias Leben in eine Ruine zu verwandeln, nachdem ihr Vater auf einer Dienstreise verschollen und ihre Mutter bei einem Unfall ums Leben gekommen sind. Sie hatte vor ihm mehr Angst als vor der UEE. Lucia war die Erbin von Monrowe Enterprise, sie war am Leben und,  was Arthur am meisten stören musste, er hatte keine Kontrolle mehr über sie.

 Das Heim, die Entzugsklink, getürkte Psychische Gutachten, Vormundschaft, eine Demütigung nach der Anderen, alles das Werk des fürsorglichen “Onkel“ Martin Adams.

Seit sie von der Erde weg war fühlte sie sich beobachtet. Lucia wusste, dass sie jemand verfolgte. Natürlich neigte sie dazu paranoid zu sein. Lieber paranoid als tot, hat sie immer gesagt. Sie suchte stets die Gesellschaft  Verlorener, Ausgestoßener und Verrückter, weil sie wusste Adams vertraute solchen Leuten nicht genug, um sie zu Mitspielern in seinem schmutzigen Spiel zu machen.

Saubere Leute ohne Namen, mit harten blauen Augen, das war seine Klientele.

 

 

„Ganz ruhig….“ Raunte die Fremde über den Tisch Hinweg.

Die Läufe der beiden Pistolen berührten sich beinahe.

 

Lucia war weit entfernt von Ruhig, Ihre Knie wurden etwas zittrig, und kalter Schweiß breitete sich auf ihrem Rücken aus. Das Adrenalin schmeckte sauer auf ihrer Zunge. Sie konnte das leise Summen der Laserpistole vor sich hören, fühlte wie sich ihr Finger um den Abzug Ihrer Halbautomatik krampfte.

 

Sie würde nicht zurückgehen, ~ Lieber lass ich mir hier und jetzt abknallen…. ~

 

„Eine letzte Chance Schwester…, “ Lucia sprach gerade laut genug, das ihr Gegenüber sie verstehen konnte“, lauf Heim nach Paris und sag Onkel Marty dass er mich endlich in Ruhe lassen soll.“ Lucia spie dieses Onkel förmlich aus.

 

Die Frau im Raumanzug hob verdutzt die Augenbrauen, blieb aber weiter auf Lucia konzentriert. Der Lauf der Laserpistole bewegte sich keinen Millimeter.

 

„Du verstehst mich ganz gut…. Sag ihm er kann die scheiß Firma behalten…. Ich will nur… nur meine Ruhe haben… und jetzt geh! Oder wir bringen es hier und jetzt zu Ende, aber eines verspreche ich dir, dich nehm ich noch mit.“

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Vielleicht noch eine Sache OT vorweg: Ich komme nicht sonderlich gut damit klar, dass meinen Charakteren Worte oder Handlungen in den Mund gelegt werden. Ich spiele seit vielen Jahren Foren-RPGs und da hat sich zumindest bei uns eingebürgert, dass keinerlei Handlungen eines anderen Spielers durchgeführt werden. Die Sachen hier passen, daher nicht so schlimm. Nun ja, mal als Info. :)

 

Weiter im Text:

 

Der Caipi kam relativ schnell. Die ehemalige Testpilotin bezahlte und sah sich genauer in der Bar um. Sie nippte an ihrem Caipi und verzog das Gesicht. Sie hatte schon bessere getrunken, aber nun ja, was sollte man erwarten? An einem der Tische ging es jedenfalls ziemlich laut zur Sache und man musste wahrlich taub sein, um das Geschrei nicht mitzubekommen.

Einer der Männer an dem Tisch stand auf und kündigte nahezu unüberhörbar laut an, dass er mal 'Pissen' musste. Bevor er das stille Örtchen erreichte, kam er jedoch an Sarah vorbei, blieb kurz stehen und gab einen hämischen Kommentar ab. Sarah musterte ihn kurz. Er schien etwas größer als sie selbst zu sein, dafür allerdings wohl ein paar Jahre jünger. Vielleicht Mitte zwanzig oder so. Kurze braune Haare thronten auf seinem Kopf. Am Hals kam zudem das Ende einer Narbe zum Vorschein, die unter seinen Klamotten verschwand. Der Griff zu seiner Waffe blieb den aufmerksamen Augen der Piloten ebenso wenig verborgen wie seine UEE-Weste, die anscheinend schon einiges mitgemacht hatte und darauf schließen ließ, dass er wohl mal beim Militär gewesen war, bevor er sich... anderen Tätigkeiten zugewandt hatte. Sarah lächelte ihn an: "Schön möglich. Ist das hier nicht die Funny Fish Bar? Zumindest stand es draußen auf dem Schild."

Während er an ihr vorbei Richtung Klo marschierte, sah Sarah sich weiter um und bemerkte wie sie von einer der Frauen am Tisch angestarrt wurde. Sie sah an sich herab und seufzte innerlich. Vielleicht hätte sie weniger auf ihr Äußeres achten sollen, als sie hier gelandet war. Sie hatte so einiges in ihrer Vergangenheit gemacht. Bei einem ihrer letzten Jobs hatte sie sich als Testpilot für sich in der Entwicklung befindende neue Jäger verdingt. Die Unternehmen suchten dafür gelegentlich Leute, bei denen es nicht sonderlich viel Papierkram auszufüllen gab, falls mal ein Unfall passierte. Sarah hatte es recht gut überstanden und konnte auch den Pilotenanzug behalten, der deutlich besser war als der, den sie vorher gehabt hatte.

Sarah nahm ihr Glas mit dem Caipi-ähnlichen Getränk in die Linke und in Richtung der jungen Frau. "Du bist mir aufgefallen, als du mich angestarrt hast…“, sagte Sarah und musterte sie ebenfalls. Sie wirkte recht jung, auch wenn das täuschen konnte. Unterstützt wurde dies durch die knallblonden Haare, die quasi nach Haarfärbemittel schrien, den grünlichen Augen und an der Art wie sie nervös mit ihrem Whisky-Glas spielte und sich eine Kippe anzündete.

Mit einem Nicken machte ihr die andere klar, dass Sarah sich auf den freien Stuhl auf der anderen Seite Tisches setzen konnte.

Sarah wollte dieser Aufforderung auch gerade nachkommen, als sie bemerkte, wie die andere plötzlich nach ihrer Waffe, augenscheinlich eine Halbautomatik, griff und diese hervorzog. Doch Sarah war ebenso schnell und brachte ihre Laserpistole in Position.

Keine der beiden drückte ab. Sarah konnte jedoch sehen, wie das Gehirn der anderen mit Volldampf zu arbeiten schien. Ihre Beschreibung passte und auch die andere schien Lunte gerochen zu haben.

"Ganz ruhig...", raunte Sarah ihr zu."

Bei den nächsten Worten wurde klar, dass es sich bei ihrem Gegenüber wohl um Lucia Monrowe, der Erbin von Monrowe Enterprise, handeln musste.

Sarah hatte nicht erwartet, sie so schnell zu finden und hob für einen Moment verdutzt die Augenbrauen. Aber sie ließ Lucia nicht aus den Augen und hielt den Finger am Abzug der Laserpistole. Bei 'Onkel Marty' musste es sich wohl um Martin Adams handeln, Sarahs aktuellem Auftraggeber.

"Mr. Adams ist nicht daran interessiert, dich loszuwerden", begann Sarah in beschwichtigendem Tonfall. "Und ich ebenso wenig. Genau genommen macht er sich sogar ziemlich große Sorgen und wenn dir irgendwas passiert habe ich ein verdammt großes Problem. Von der Firma weiß ich nichts. Wir können darüber reden."

Um ihre Worte zu verdeutlichen ließ sie die Laserpistole langsam sinken, behielt ihr Gegenüer dabei allerdings weiterhin im Auge. "Okay?"

Bearbeitet von Digioso
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Lucia musste sich zusammenreißen nicht hysterisch loszulachen, konnte aber ein gemeines Grinsen nicht unterdücken. Sie hat sich nicht geirrt. Adams streckt seine schmutzigen Finger erneut nach ihr aus, aber sie war immer noch vorsichtig genug, immer noch aufmerksam genug, immer noch schnell genug.

Die Frau vor ihr ließ die Waffe sinken. Lucia hatte nur darauf gewartet.

 

~Wie dieser Kerl im Killian-System. Dieselben Lügen, dieselben Fehler~

 

Der Lauf der Laserpistole war weit genug aus ihrem Gesichtsfeld gewichen.

Lucia drückte ab.

Begleitet von einem lauten Knall, der wie Donners nachhalte, verließ Kugel um Kugel den Lauf ihrer alten Pistole. In Zeitlupe taucht eine Patrone nach der Anderen aus dem Mündungsfeuer hervor. Luftwirbel hinterherziehend segelten sie auf die Fremde Frau zu, bohrten sich langsam in die Außenhaut des Raumanzuges und rissen je ein Loch in Anzug und Fleisch. Auf Brust, Oberarmen, Hals erscheinen Fontänen aus Blut, die alles um sie herum mit Rot bemalten. Die Laserpistole fiel der Fremden aus der Hand, die Wucht der Projektile zwangen sie Rücklings auf den Boden.  Lucia stand über ihrer Häscherin um ihr den Gnadenschuss zu geben. Blut rann ihr über das Gesicht und tropfte von blonden Haarstränen. Mit versteinerter Miene suchte sie Bestätigung in den Augen der sterbenden Attentäterin.

Am Ende zeigen sie alle ihr wahres Gesicht, ein Eingeständniss ihrer Schuld. Sie hatte bereits so viele getötet und Allen stand die Schuld in die Augen geschrieben. Aber diese Augen hatten nur Angst und Unverständnis für sie übrig. Blaue kalte Augen voller Anschuldigung.

Lucia schrack zurück. Sie war die kaltblütige Mörderin in diesem Spiel. Dieses mal war Sie es die Unrecht begangen hatte.

Lucia sah hinab auf diese Augen voller Vorwürfe. Dieser Blick durchbohrte Ihr Herz und Ihre Seele. Sie war zum Schlimmsten getrieben worden und Adams hatte am Ende gewonnen.

Tränen rannen über Lucias Wangen malten wege in dem Blut. Sie Weinte um sich selbst wärend sie sich den Lauf ihrer Pistole in den Mund schob und, die Augen fest geschlossen, abdrückte.

 

 

Lucia öffnete ihre Augen wieder eine kleine Träne lief ihr über die Wange.

Die Frau vor ihr, lies die Laserpistole langsam immer weiter sinken.

Augenblicklich löste sich Lucias Finger vom Abzug Ihrer eigenen Pistole, und der Lauf Ihrer Waffe hob sich weg von seinem Ziel.

Diese Frau meinte es tatsächlich aufrichtig, Lucia tat sich schwer soviel Naivität nachvollziehen zu können. Konnte Adams die Menschen derart Manipulieren? War er so mächtig? Lucia lächelte erleichtert auf. Sie hatte auch diese Falle erkannt. Egal wie stark Onkel Marty war, Sie würde stärker sein.

 Lucia legte ihre Waffe vor sich auf den Tisch und ließ sich in den Sessel fallen.

 Geschmeidig schnappte sie sich die glimmende Zigarette, aus dem Aschenbecher und nahm erleichtert  einen tiefen Zug. 

 

Die Fremde stand  verdattert vor ihr, die Laserpistole locker in der Hand.

 

„Wenn du reden willst, dann setzt dich hin und pack die Kanone weg.“ 

 

Vorsichtig setzte sich die Fremde erneut, und legte ihrerseits die Pistole in Griffweite vor sich auf den Tisch. Kein Augenblick verging, wo ihr wachsamer Blick nicht auf Lucia geruht hätte.

 

Jimbo seufzte erleichtert auf.

 

„Wir können gerne darüber reden, meine Liebe.“ Lucia lehnte sich lässig im Stuhl zurück, und zog an ihrem Glimmstängel. „ Ich frage mich nur was du dir davon erhoffst? Ich bin neugierig. Du willst reden? Dann hast du mir anscheinend was zu sagen.“ Lucia machte eine flapsige Geste mit der Hand. Sie spielte die unbekümmerte, aber ihr war sehr wohl bewusst wie schnell die Fremde vor ihr mit der Pistole sein konnte. Lucia stellte sich darauf ein. Wenn Logen und Chassy zurück kommen, war diese Frau chancenlos. Lucia spiele auf Zeit, „Ich höre zu.“

Bearbeitet von Cadia
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Ganz langsam ließ Sarah die Laserpistole sinken. Bisher war noch kein Schuss gefallen. Das war gut. Ihr Gegenüber schien noch mit sich zu hadern und hatte für einen Moment die Augen geschlossen. Was hinter den geschlossenen Augenlidern vor sich ging konnte Sarah nicht erahnen. Für sie sah es einfach so aus, als würde Mrs. Monrowe überlegen, was sie tun sollte. Dass Sarah gerade in Lucias Welt blutüberströmt auf dem Boden lag... Das Wissen darüber wäre einerseits sicherlich recht amüsant gewesen auf der anderen Seite allerdings auch ziemlich beängstigend.

Sarahs Auftraggeber hatte ihr ein paar Details mitgegeben. Darunter befand sich auch die psychologische Einschätzung von Lucias Zustand, welcher ihr mit 'höchst labil und verwirrt, aber ansonsten eher ungefährlich' beschrieben worden war. Sarah hatte daraus eher ein 'geisteskranke Psychopathin, die dich abknallt, weil sie dich für einen Vanduul hält. Oder weil sie denkt, dass du ihren Lieblingsteddy einen Arm abgerissen hast' interpretiert.

Wie weit Wahrheit und Interpretation nun beieinander lagen war schwer zu sagen. Jemand, der eine Halbautomatik auf einen richtete, war Sarahs Auslegung nach nicht als ungefährlich einzustufen. Allerdings hatte sie noch nicht abgedrückt, so dass Lucia wohl auch noch nicht ganz beim Psycho-Killer-Teil der Interpretation angekommen war. Oder sie hatte gar keinen Lieblingsteddy.

Lucia öffnete ihre Augen kurz wieder. Die ganze Szenerie mochte nur eine Sekunde gedauert haben. Als Sarah die Waffe langsam sinken ließ, nahm auch Lucia den Finger vom Abzug und drehte schließlich die Waffe weg, legte sie dann vor sich auf den Tisch und ließ sich in ihren Sessel fallen.

Sie sah, wie Lucia einen tiefen Zug nahm und dadurch ruhiger wurde.

Nach der Aufforderung sich auch zu setzen nahm Sarah ebenfalls den Finger vom Abzug und ließ ihre Pistole vollständig sinken.

Immer noch wachsam ließ sich die Pilotin auf den Sessel sinken und legte ihrerseits die Waffe vor sich auf den Tisch. Selbstverständlich in Griffreichweite.

Lucia sagte, dass sie Reden solle. Sarah überlegte kurz, wo sie anfangen sollte und entschied sich dazu, zumindest ein paar ihrer Karten offen auf den Tisch zu legen. Nachdem die Waffen erst einmal ruhten wurde Sarah auch förmlicher: "Was zwischen Ihnen und Mr. Adams vorgefallen ist kann ich nicht ganz beurteilen. Ihrer Reaktion nach entnehme ich, dass es wohl einige... Schwierigkeiten zwischen Ihnen beiden gab. Mr. Adams scheint sich große Sorgen um Sie zu machen und möchte Sie wieder zurückholen. Und genau deswegen bin ich hier."

Sarah musterte Lucia abermals. Die Geschichte klang gar nicht viel anders als ihre eigene. Junges Ding nimmt von zu Hause Reißaus, gerät auf die schiefe Bahn und sieht zu, wie sie klar kommt. Ihre Nachforschungen über Monrowe Enterprise hatten ergeben, dass Lucia Eltern das Unternehmen geführt hatten, dann aber bei einem Unfall ums Leben kamen. Da das Mädchen damals noch zu jung gewesen war, um das Geschäft zu leiten war Mr. Adams zum CEO gewählt und auch zu Lucias Vormund erklärt worden. Den Rest hatte Sarah sich denken können. Anscheinend war Lucia in irgendwelche Anstalten gesteckt worden, man hatte Drogen bei ihr gefunden und dem guten 'Onkel Marty' interessierte das junge Mädchen wahrscheinlich kein Stück. Ihm ging es nur um das Geld und seine Publicity. Dass er nicht in der Lage war, auf seinen Schützling aufzupassen war ihm wohl ein Dorn im Auge und deswegen wollte er sie wieder zurück. Sarah hätte sich an Lucias Stelle wohl auch schnellstmöglich abgesetzt. Sie konnte Lucia daher recht gut verstehen.
Allerdings hatte Sarah einen Auftrag und diesen wollte sie auch erledigen. Zumal die Bezahlung dafür äußerst großzügig ausfallen würde.

Sarah seufzte kurz. "OK, reden wir einmal Klartext. Ich weiß zwar nicht, was genau zwischen Ihnen und Mr. Adams vorgefallen ist, aber ich kann es mir denken. Nach außen hin hat er sich wahrscheinlich als der strahlende Vormund gegeben. In Wahrheit hat er sich aber einen Scheißdreck um Sie gekümmert und ist jetzt um sein Image besorgt, weil Sie auf die schiefe Bahn geraten sind. Er sitzt jetzt in seinem fetten Ledersessel, raucht teure Zigarren und wischt sich den fetten Arsch mit 100-Credit-Scheinen ab."
Sarah lehnte sich vor und fuhr fort: "Ist Ihnen die Firma, die Ihre Eltern aufgebaut haben, wirklich egal? Wollen Sie den Kerl wirklich damit durchkommen lassen? Er lebt im Luxus und Sie, sorry, wenn ich das mal so sage, wohnen hier im Dreck. Er ruht sich auf dem auf, was Ihre Eltern aufgebaut haben und was Ihnen als Erbe rechtmäßig zusteht. Sie sind jetzt alt genug, dass er nicht mehr Ihr Vormund ist. Treten Sie Ihr Erbe an, schmeißen Sie den Typ raus und übernehmen Sie die Firma Ihrer Eltern." Sarah lehnte sich wieder zurück. Sie sollte Lucia nur zurückbringen, um die Kohle zu kassieren. Was Lucia dann tat hatte nichts mehr mit Sarahs Bezahlung zu tun.

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Lucia lächelte nur, während sie sanft den Kopf schüttelte.

 

Die Masche war neu. Die Vorgänger dieser Söldnerin hatten alle versucht sie mit Gewallt zu zwingen. Insgeheim zog Lucia den Hut vor der diplomatischen Art und Weise, mit der diese Fremde versuchte einen wunden Punkt zu treffen, wenn auch um sonst. Lucia war frei, und wollte auch genau das bleiben.

 

„Ich weiß nicht wer du bist…. Und du hast keine Ahnung wer ich bin. Adams hatte sich nie als großer Übervater aufgespielt. Er hat mich in ein Internat gesteckt, Lehrer bestochen um mich klein zu halten. Er hat dafür gesorgt dass ich als drogensüchtige Verrückte abgestempelt werde. Onkel Marty hat in all seiner Fürsorge nur eines Versucht. Er wollte meinen Willen brechen, Er wollte mir meine Seele aus dem Leib reißen und mich gefügig und abhängig machen, „ Lucia bemerkte den Schmerz und den Frust in ihrer Magengrube. Ihre Augen wurden Feucht. Sie schluckte alles Runter. „ Ich weiß nicht warum…aber er braucht mich noch für irgendetwas sonst wäre ich längst tot. Da spiel ich aber nicht mit.“

Lucia spülte den Rest des Schmerzes mit einem tiefen Schluck Whisky hinunter.

„Du fragst mich ob mir die Firma völlig egal ist? Weist du…. Für eine Sechsjährige ist die Arbeit ihrer Eltern nur eines…. der Grund warum Mama und Papa nicht Zuhause sind.So alt war ich als sie gestorben sind.  Diese Firma an mich zu reißen würde mir meine Eltern nicht wieder geben. Überhaupt habe ich keine Ahnung wie man so einen Konzern führt, Außerdem kann ich nicht einfach so zurück...“

Lucia beugte sich vor, und blickte der Frau gegenüber tief in die Augen. „ Du weist ja, was er über mich erzählt hat. Ich bin schließlich labil und verrückt, und alles was ich dir erzähle ist paranoider Schwachsinn. Ich bleibe lieber hier im Dreck sitzen, wie du das so treffend bezeichnet hast. Hier tragen die Leute den Dreck außen, nicht innen.  Ich hab ein Schiff und eine Crew. Ich habe einen Job, ein eigenes Leben  das da draußen auf mich wartet und ich habe lange und Hart dafür gearbeitet. Das Lasse ich mir nicht wegnehmen, auch nicht von dir.“

Die Tür zu Toilette öffnete sich und Lucia nahm das quietschen der Angeln eben so zufrieden zu Kenntnis wie die schweren Schritte.

 

 ~Logen~

 

Lucia lehnte sich wieder zurück. „Tut mir Leid um deine Credits, aber zumindest kommst du lebendig aus der Sache raus. Sei so gut du richte meinem Lieben Onkel Marty aus, dass er sich ins Knie ficken soll. Ich glaube es ist jetzt Zeit für dich zu gehen….“

 

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Schweigsam setzte Logen einen Stiefel nach dem anderen in den Schankraum, während er versuchte Cesirias kleine Ansprache aus seinem Kopf zu verbannen.

 

Er hatte es nicht verhindern können, dass sich ihre Worte praktisch widerstandslos durch seine äußere Fassade bohrten und Risse entstanden waren, die sich nicht so einfach wieder schließen würden. Wenn auch nur für kurze Zeit, war es ihm so vorgekommen als hätte sie ihn verstehen können.

Und wie sie ihn angesehen hatte...dieser verdammte Blick hatte sich nahezu bei ihm eingebrannt.

 

~ Was hab ich da bloß gemacht....~

 

Kopfschüttelnd versuchte er noch ein letztes Mal seine Gedanken abzustreifen und sah sich auf der Suche nach einer Ablenkung um.

Die Theke war bis auf Jimbo leer, hatte er doch gehofft die schwarzhaarige Frau anzutreffen.

Hatte sie nicht, während er an ihr vorbeiging, nach seiner Waffe geschielt? Sicherlich hatte sie es auf Lucy abgesehen. Zwar war es ihm nicht mehr so genau in Erinnerung, doch das ließe sich immer noch klären, wenn sich ihr Gesicht erstmal zwischen dem Fußboden der Bar und seinem Stiefel befand.

 

Jimbo hatte ihn inzwischen bemerkt und setzte bei seinem Anblick eine Miene auf, als hätte soeben jemand eine scharfe Handgranate fallen gelassen.

Skeptisch hob Logen eine Augenbraue.

 

"Was ist?"

 

"Nichts, gar nichts...aber wie wäre es noch mit einem Drink aufs Haus?"

 

Jimbo holte eine seiner besten Flaschen hervor und ließ sie lockend in seiner Hand hin und her baumeln.

Das machte ihn nur noch misstrauischer.

 

"Also setz dich doch und wir..."

 

Mit der freien Hand deutet Jimbo auf einen der Barhocker und lächelte ihm gezwungen zu. Logen übersah jedoch nicht wie sein Blick für einen Sekundenbruchteil von ihm abscheifte, nur um gleich darauf wieder auf ihn zuschwenken.

 

~ Was soll ich da hinter mir nicht sehen...? ~

 

Jimbo rief ihm noch irgendwas von Verwüstung und Bezahlung zu, doch Logen blendete ihn nun vollkommen aus.

In einer Ecke der Bar, welche er vorhin noch nicht einsehen konnte, fanden seine Augen etwas dass ihn fast einen Freudenschrei austoßen ließ.

 

Lucia saß der Frau im Testpilotenanzug gegenüber, die Waffen jeweils vor sich auf dem Tisch gelegt. Es sah nicht so aus als wäre Lucia in Schwierigkeiten, aber vielleicht wollte sie es auch nur ein wenig spannender gestalten. Für Logen spielte es aber eigentlich keine große Rolle was genau hier vor ging, er sah nur eine ideale Möglichkeit sich auf andere Gedanken zu bringen.

Das Adrenalin, welches nun anfing sich durch seinen Körper zupumpen, reduzierte seine Wahrnehmung bis auf Lucia und die fremde Frau, die an dem Tisch saßen.

 

~ Sie wollte wohl den ganzen Spaß für sich alleine haben, aber nicht mit mir...~

 

Seine Schritte beschleunigten sich je näher er kam, während sich mit einem leisen Klicken seine Waffe wie von selbst entsicherte.

Schräg hinter Lucia brachte er sich schließlich zum stehen, seine Finger zitterten leicht, fahrig von der Anspannung die ihn augenblicklich beherrschte. Das er dabei durchgängig ein leichtes Grinsen aufsetzte, wurde ihm gar nicht bewusst.

 

"Gibt... gibt es hier ein ... Problem, Lucia?"

 

Während er das so sagte, schaute er unentwegt zu der Fremden um jede Kleinigkeit in sich aufzunehmen die ihm nützlich sein könnte.

Ihr Anzug verriet ihm aber genauso wenig wie vorher, war doch keinerlei Abzeichen oder ein Name vorhanden. Weitere Bewaffnung ließ sich auch nicht finden.

Nur die Sonnenbrille war ihm zuvor nicht aufgefallen.

 

"Alles in bester Ordnung, Logen. Sie wollte gerade-"

 

"Achja? .. Wieso stellst du mich dann nicht deiner neuen Freundin vor? Ich bin mir sicher, ein kleiner ... Plausch kann nicht schaden, meinst du nicht?", sagte er, unterlegt mit einem Unterton der nichts Gutes verhieß.

 

Er war sich nicht sicher was ihn noch zurückhielt, doch er konnte nicht umhin abzuwarten. Das Schussfeld war frei, er hatte ideale Vorraussetzung.

Aber ein Restrisiko blieb immer. Wenn sie schnell genug war konnte sie ihn immer noch erwischen. Es wäre nicht das erste Mal.

Genauso gut könnte Lucia getroffen werden, dass...

 

~ Nein! Sie spielt keine Rolle, Lucy! Was ich...beruhig dich ja? Lucia ist...sie ist...Cesiria würde mich nun mal beim lebendigen Leib häuten, ok?! ~

 

Nach außen versuchte er sich nichts anmerken zulassen, nahm sein innerer Kampf doch jetzt den Großteil seiner Aufmerksamkeit ein.

Glücklicherweise bekam er Lucy dazu sich vorerst wieder einzukriegen.

 

Ungeduldig wanderte sein Blick wieder zu Lucia.

 

~ Nur ein Wort von dir...~

Bearbeitet von Cypher
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~Funny Fish Bar? Witzig. Hoffentlich sind die Getränke da drin besser als der Sinn des Wirts für Namen~

 

Mit dem Handrücken wischte sich Elizabeth einen Regentropfen von der Nasenspitze, was so wirkungsvoll war wie einen Eimer Wasser ins Meer zu schütten.

 

~Auf Odin II konnte man sich wenigstens einfach warm einpacken. Aber das hier? So etwas Wetter zu nennen wäre ja schon eine Anmaßung.~

 

Sie verlagerte das Gewicht auf ihr rechtes Bein, was ein gluckerndes Geräusch in ihrem Lederstiefel verursachte und sie kopfschüttelnd seufzen ließ.

 

~Torin würde sich über mich totlachen! Stehe hier im Regen wie ein einsames Kind, vor einer zweitklassigen Bar deren Name scheinbar Programm für das Wetter zu sein scheint.

Torin. Verdammt.~

 

Sie drückte fluchend mit Daumen und Zeigefinger gegen ihren Nasenrücken, wobei sie die Augen zukniff.

~Komm schon, Liz. So schlimm wird es da drin schon nicht sein. Es ist nur eine Bar!~

 

Sie straffte die Schultern und griff nach dem Tür Knauf, nur um die Hand gleich darauf wieder sinken zu lassen.

 

~Die schmeißen mich doch raus wenn ich so nass da rein marschiere, oder? Toll. Einem Dutzend Rekruten den Arsch aufreißen, das kann ich. Aber einfach in eine Bar spazieren, dazu fehlt mir jetzt der Arsch in der Hose?

Scheiße. Wie seh´ ich überhaupt aus?~

 

Sie hob die Hand um sich durch das eigentlich blonde, vom Regen aber dunkel gefärbte Haar zu fahren, das ihr in Strähnen über das Gesicht hing. Kaum hatte sie jedoch den Arm gehoben lief ihr das Wasser durch den Ärmel den Körper hinab und ließ sie erneut fluchen.

Resignierend ließ sie den Arm wieder sinken und hob die Schultern.

 

~Ach was solls. Da drin kann’s nicht schlimmer sein als hier draußen~

 

Mit einem Seufzen drückte sie die Türe auf, und sofort strömte ihr angenehm warme Luft entgegen.

Der Duft war die gewohnte Mischung aus Alkohol, Körpergeruch und undefinierbaren Speisen, und unwillkürlich fragte Elizabeth sich ob wohl irgendwo im Universum ein Handel für Duftbäume á la Kneipengeruch existierte.

 

Sie machte einen quietschenden Schritt nach vorne und wollte eben die Türe wieder hinter sich schließen als sie die Spannung wahrnahm, die hier ganz offenbar in der Luft lag.

 

~Und wieder falsch. Es KANN schlimmer sein als da draußen~

 

"Oh, sorry. Hab wohl die falsche Türe erwischt."

Tastend griff sie hinter sich, nur um zu bemerken dass die Türe sich bereits wieder automatisch geschlossen hatte.

 

~Mistmistmistmist~

 

Die Bar war relativ leer, trotzdem huschten ihre Augen nach einem freien Tisch suchend von links nach rechts, und erleichtert stellte sie fest dass es tatsächlich noch eine Ecke gab in der sie relativ allein sein würde.

 

~Ich bin hier sowas von fehl am Platz. Ein pinker Minendroid würde hier wohl kaum mehr auffallen als ich. Händler. Piraten. Bah!~

 

Sie schob einen Stuhl beiseite und hatte dabei den Eindruck als würde das Scharren des Möbelstücks wie ein Donnerhall durch den Schankraum hallen.

Um nicht noch weitere Aufmerksamkeit auf sich zu lenken zog sie den langen Mantel enger um ihre Schultern, um die Uniform die sie darunter trug besser zu verbergen.

 

~Torin du Idiot! Steck mich in eine Hornet oder schick mich von mir aus in Unterwäsche durch die Eiswüste. Aber DAS hier war definitiv die beschissenste Idee die Du jemals hattest.~

 

Sie blickte sich suchend um.

 

~Ob das hier Selbstbedienung ist?~

Bearbeitet von Skybark
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Okay, das hatte Sarah nicht erwartet. Sie war sich recht sicher gewesen, Lucia damit weich zu kriegen. Die Schnulzennummer klappte fast immer - aber eben auch nur fast. Sie hatte die Sache sogar ernst gemeint. Ihre eigenen Eltern waren durchgeknallte Kiffer auf Rhetor III. Sie selbst hatte sich - wie Lucia - ebenfalls mühsam eine eigene Existenz aufbauen müssen. Allerdings wartete auf sie zu Hause keine millionenschwere Firma wie bei Lucia.
Sarah seufzte. Ihr Blick wanderte kurz zu der Waffe vor ihr und sie dachte einen Moment lang nach. Vor ihrem geistigen Auge halbierte sich die Summe gerade. Wobei selbst die Hälfte noch eine Menge Credits darstellte. Sollte sie es auf die harte Tour versuchen? Sie entschied sich schlussendlich dafür, dass ihr Leben ihr mehr wert war.
Die Schwarzhaarige seufzte abermals und nickte langsam. "War'n Versuch wert", sagte Sarah, griff nach dem Cocktailglas und wollte sich gerade erheben, als sie hinter sich ein ihr vertrautes Klickgeräusch wahrnahm. Die Stimme hinter ihr klang nach dem Kerl, der vorhin an der Bar den dämlichen Kommentar abgelassen hatte. Offensichtlich gehörte er zu ihr. Zumindest kannten die beiden sich, da sie sich beim Vornamen nannten. ~Logan, hmm? War wohl doch die richtige Entscheidung gewesen, es nicht auf die harte Tour zu versuchen~, dachte sie bei sich.
Lucia wollte, dass Sarah ging, Logan war da wohl anderer Meinung. Sarah brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass er ihr mit einem Fingerzucken das Hirn wegblasen konnte. Daher entschied sie sich dazu, im Moment erst einmal nichts zu sagen und abzuwarten. Lucia würde ihr aktuell vermutlich nichts tun und sie einfach gehen lassen, aber Logan... Sarah konnte ihn nicht einschätzen.

Dann ging die Türe auf und noch jemand betrat die Bar. Sarah warf ihr einen kurzen Blick zu, in der Hoffnung, nicht noch einen weiteren potentiellen Gegner zu haben. Doch die Frau, die die Bar betreten hatte, schien sich ziemlich unwohl zu fühlen und setzte sich an einen der Tische am anderen Ende des Raumes. Dann wandte Sarah ihre Aufmerksamkeit aber wieder ihrem eigenen Tisch zu. Sie spannte die Muskeln an, um im Fall, dass Logan sich entscheiden sollte, abzudrücken, vielleicht noch einen Sprung zur Seite hinlegen zu können.

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