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IGNORIERT

Agonie


Skybark

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OOC: Bin mir nicht sicher ob der Post hier richtig ist, falls nicht bitte verschieben.

Der Text soll einen Einblick in meine Charaktere geben.

Der Inhalt sollte bitte NICHT als öffentlich verfügbares IC-Wissen verwendet werden und ist auch nicht als RP gedacht, sondern dient mir eher selbst als Orientierung um meine Chars besser spielen zu können, und - falls jemand die Kontrolle über einen der Beiden übernimmt - ihre Handlungsspielräume etwas deutlicher zu machen.

 

Agonie.

 

Blendendes ,weißes Licht und ein Geräusch dass ihr fast die Trommelfelle zerreißt.

Ein Schrei?

Ihr Schrei.

Ein Schatten der sich über sie schiebt und zwei besorgte Augen.

 

Dunkelheit.

 

Vor ihr schwebt ein Kindergesicht, halb zerfetzt und körperlos.

Anklagende, tote Kinderaugen richten sich auf sie und scheinen „Warum?“ zu fragen.

Warum?

Ein Erinnerungsfetzen.

Mel? MEL? Die Silhouette einer Cutlass die viel zu nahe vor ihrem Cockpit erscheint. Metall auf Metall, ein Ruck der ihren Sitz aus der Verankerung reißt und dann Schreie die abrupt verstummen als der Sauerstoff ins all gesogen wird.

Ein kurzer Blick auf Betty, Torins Frau die sie fassungslos ansieht.

Dann Schwärze und sofort wieder eine gleißend helle Explosion.

Bettys Augen sind weit aufgerissen, ihr Torso in der Mitte durchtrennt.

Ein Riss durchzieht die Außenhaut der Freelancer, und Elizabeth kann den Sog spüren der die tote Frau und ihren noch lebenden Sohn nach draußen in die Unendlichkeit zieht.

Wieder Dunkelheit, ein harter Schlag gegen ihren Kopf und dann Schwärze.

 

„Wird sie durchkommen?“

Die Schmerzen sind verschwunden. Es ist dunkel, doch sie erkennt Torin an der Stimme. Verzweifelt versucht sie seinen Namen auszusprechen – Nichts.

„Wir wissen es noch nicht.“

Eine fremde Stimme.

~Wo bin ich? ~

Sie versucht sich zu bewegen, zu artikulieren aber ihr Körper gehorcht ihr nicht.

Ganz kurz flackert Licht durch ihre Augenlider und ein technisches Pfeifen ertönt, dann herrscht wieder völlige Stille.

~Mein Gott. Ich habe sie getötet! Ich… ich habe ihn nicht gesehen! Es tut mir leid! Torin? Torin! ~

Immer wieder schwebt Mels Gesicht an ihr vorbei, tausende Male spielt sich die Szene vor ihrem inneren Auge ab:

Die Cutlass, Bettys zerfetzter Körper und das verzweifelte, tonlose Schreien Mels als er durch den viel zu engen Spalt in der Außenhülle ins All gerissen wird, wie ein Korken den es aus einer Sektflasche treibt.

 

Ein regelmäßiges Geräusch.

Ihr Herz.

Pfeifende Atemzüge und der Wunsch nach Erlösung.

~Bitte lass mich sterben. Ich habe sie getötet. Wie soll ich ihm in die Augen sehen? Es hätte mich erwischen sollen. Bitte lass es enden~

 

„Ihr Zustand stabilisiert sich etwas.“

Wieder die fremde, weibliche Stimme und ein zustimmendes Brummen das sie so gut kennt.

„Torin“ ihre Lippen bewegen sich, doch selbst dieses eine Wort, dieser vertraute Name dringt nur als unverständliches Stöhnen aus ihren gepeinigten Lungen hervor.

„Sie wacht auf.“  Kommentiert die fremde Stimme ihren vergeblichen Versuch sich verständlich zu machen.

Eine Hand die die Ihre drückt.

~Torin. Nein! Ich irre mich. Muss mich irren! Er hasst mich. Natürlich hasst er mich!~

Und doch kennt sie die Berührung. Fest, stark und immer da wenn man sie braucht.

~Etwas stimmt nicht. Ich spüre meine Beine nicht. Warum spüre ich seine Hand aber meine Beine nicht?~

Panik steigt in ihr auf, und verzweifelt versucht sie sich zu bewegen.

Das Piepen wird schneller, Lauter und auch das Pochen ihres Herzens wird zu einem rasenden Trommelschlag.

„Wir müssen sie sedieren, Sir. Bitte verlassen Sie den Raum“

~NEIN! Torin! Bitte!~ doch sie weiß dass er sie nicht verstehen kann.

Das Atmen fällt ihr plötzlich schwer, und einen Moment glaubt sie zu ersticken, dann raubt ihr eine gnädige Ohnmacht die Sinne und lässt sie schlaff auf das Krankenbett zurücksinken.

 

~Wie spät ist es?~

Langsam öffnet sie die Augen.

Der Raum in dem sie sich befindet ist schneeweiß, und das grelle Licht blendet ihre Augen die sich

Seit Wochen nicht mehr geöffnet haben.

Mit äußerster Anstrengung hebt sie den Kopf und sieht an sich hinab.

Ihre Arme liegen auf der Decke, und unzählige Schläuche ragen aus den Verbänden hervor, die ihre Haut vollständig bedecken.

Sie bewegt versuchsweise die Finger und lächelt fast, als sie die sanfte Regung spürt. Doch die Decke hört kurz unterhalb ihres Torsos auf, fast als hätte man einen Säugling in ein Leintuch gewickelt.

Was sie fühlt ist Bitterkeit, Verzweiflung und eine unnatürliche, von Schmerzmitteln und der nahen Grenze des Wahnsinns verursachte Distanz zu ihrem Körper und dem was geschehen ist.

~Schade. Eigentlich hatte ich sehr schöne Beine~

 

Ihr Kopf fällt zur Seite und sie sieht Torin, der in einem Stuhl sitzt und sie beobachtet.

„Torin.“ Ihre Stimme ist leise und rau, doch immerhin glaubt sie dass er sie verstehen kann, denn er hebt leicht den Kopf.

„Sie haben mir meine Beine genommen.“

Einen Moment starrt er sie nur mit versteinerter Miene an, dann schüttelt er kaum merklich den Kopf, steht auf und geht.

Sie möchte die Tränen die ihr über die Wangen laufen wegwischen, doch ihre Arme gehorchen ihr noch nicht.

„Es tut mir leid.“

Doch er kann sie nicht mehr hören.

Bearbeitet von Skybark
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Hey! Sehr cool! Gefällt mir richtig gut. Die arme ist echt im Eimer! Super. Und torin...er liebt sie und schämt sich dafür. Er will sie hassen und kann nicht ohne sie. Großartig. Und das alles ohne dast du es auch nur einmal erwähnt hast....da schau her

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Applaus brandete ihr entgegen als sie den Hangar betrat, und fast hätte sie laut gelacht als ihr die Ironie darüber in den Sinn kam.

 

~Ja genau. Toll gemacht, Liz. Zwei Menschenleben auf dem Gewissen und ein Waffenprototyp der wegen dir entwendet wurde. Bravo! Ach und nicht zu vergessen das Dritte Menschenleben das ich versaut habe. Mein eigenes gar nicht mitgerechnet.~

 

Dennoch ließ sie das Schulterklopfen und die gutgemeinten Worte der anderen Piloten über sich ergehen, als sie zum ersten Mal seit Monaten mit noch immer unsicherem Schritt auf die Avenger zuging, die ihr zugeteilt worden war.

 

„Hey Baby, wie wär´s mit einem Tänzchen? Lass uns mal sehen wie Du Deine neuen Stelzen schwingen kannst.“ Forderte Tickler, dessen schwarzer Schnurbart ihm sein Callsign verliehen hatte, sie heraus.

„Pass auf Tick, sonst tritt sie Dir mit ihren Stelzen in den Hintern.“ tönte es von weiter hinten und sorgte für allgemeines Gelächter.

Tatsächlich wusste Elizabeth nicht einmal ob sie die restlichen dreißig Schritte bis zu ihrem Schiff schaffen würde, so sehr hatte sie der Weg hierher bereits ermüdet, doch noch während sie sich bereits am Boden liegend vorstellte griff eine kräftige Hand unter ihren Arm und stützte sie.

„Dann lass mich die Dame wenigstens zur Tanzfläche führen.“ Konterte Tickler, dem sie für seine unauffällige Hilfe einen leisen Dank zuraunte, was er mit einem grinsenden Nicken akzeptierte.

 

Die Ärzte hatten wahre Wunder vollbracht. Aus ihrem Gewebe waren Zellen isoliert und in einem Tissue Engineering Verfahren zu Ersatzextremitäten herangezüchtet worden. Natürlich war es schon lange nichts Besonderes mehr, einen verlorenen Finger, ein Auge oder Ohr ersetzt zu bekommen, und niemand verlor ein Wort darüber wenn ein verletzter Pilot nach ein oder zwei Wochen ohne sichtbare Schramme seinen Dienst antrat, doch Elizabeth Körper musste quasi vom Brustkorb abwärts rekonstruiert werden, was medizinisch zwar keine große Hürde darstellte, die Psyche jedoch bis an die Grenzen belastete.

 

Zitternd stellte sie den Fuß auf die erste Sprosse der Leiter, sich der Blicke der Piloten in ihrem Rücken durchaus bewusst. Der zweite Schritt war schwerer, da Tickler sie nun nicht mehr stützte, und die Muskeln noch nicht an die Belastung gewöhnt waren. Bei der dritten Stufe stürzte Sie fast, als ihre Zehen ungeschickt gegen die Sprosse stießen, und Elizabeth holte einige Male tief Luft bevor sie sich den Rest bis ins Cockpit nach oben quälte.

 

Erneut erklang Applaus, diesmal jedoch weit weniger Euphorisch sondern eher bemitleidend.

Herausfordernd winkte sie kurz nach unten, wo sie Ticklers sorgenvolle Miene erkannte. Er versuchte ihr irgendetwas zuzuraunen, doch Elizabeth ignorierte ihn und konzentrierte sich auf die Kontrollen der Avenger.

Ganz kurz blickte sie noch einmal auf um zu sehen ob Torin vielleicht doch zu ihrem Neustart zu kommen, doch wie sie erwartet hatte war der Major weit und breit nicht zu sehen.

Sie holte tief Luft, aktivierte den Kanzelmechanismus und aktivierte den internen Systemcheck.

 

„Razer fünfunddreißig erbittet Starterlaubnis.“

Sie musste nicht lange auf Antwort warten.

„Razer Fünfunddreißig. Klar zum Start. Willkommen zurück, Orca.“

 

Lächelnd aktivierte sie die Triebwerke und wartete, bis das vertraute Vibrieren der Maschine die Startbereitschaft der Maschine signalisierte.

Ein Schweißtropfen lief ihr über die Stirn.

 

~Verflucht. Ist das warm hier! ~

 

Sie kontrollierte sicherheitshalber noch einmal die Umweltkontrolle und alle Klimasysteme, doch alle Anzeigen standen auf normal.

Auch ihre Hände wurden langsam feucht, und als sie nach der Schubkontrolle griff bemerkte sie plötzlich dass ihre Hände zitterten.

Die Kanzel des Cockpits schien ihr auf einmal viel zu eng, ihr Atem beschleunigte sich und Sterne begannen vor ihren Augen zu tanzen.

„Razer Fünfunddreißig? Alles klar da unten? Sie haben Startfreigabe.“

Der Schweiß lief ihr nun in Strömen über den Körper, und ihr Schädel brummte als würde er von einem Presslufthammer bearbeitet.

 

~Raus! Ich muss hier raus! ~

 

Einen Moment war sie so desorientiert dass sie nach dem Auslöser des Schleudersitzes greifen wollte, der durch das Wegsprengen der Kanzel innerhalb des Hangars vermutlich nicht nur sie sofort getötet hätte. Dann kickte das Adrenalin ein, und mit einer Anstrengung die ihr übermenschlich vorkam  deaktivierte sie die Systeme und entriegelte die Kanzel.

Kaum hatte die Einstiegsleiter den Boden berührt, kletterte Elizabeth aus dem Cockpit.

Tickler, der ihr auf der Leiter entgegenkommen wollte um ihr zu helfen verfehlte sie nur um Haaresbreite, als sie die oberste Stufe verfehlte, stürzte und hart auf dem Boden aufschlug.

 

~Und wer applaudiert jetzt? ~ dachte sie noch, bevor zwei starke Arme nach ihr griffen und sie  stabilisierten. Dann wurde es schon wieder dunkel um sie.

 

*****************************

 

 

„Hab gehört Dein Ausflug neulich wurde wegen schlechten Wetters verschoben?“

 

Mug, der die Offiziersmesse leitete sank schwer in den Stuhl neben ihr.

Wider Willen musste Elizabeth lächeln.

 

„So in der Art, ja.“

„Naja. Kann passieren.“

„Echt? Wem?“

 

Mugs Augenbraue zuckte nach oben, dann brummte er nichtssagend und schob das Bier das er ihr mitgebracht hatte über die Tischplatte.

Dankbar nickte sie ihm zu und nahm einen tiefen Schluck. Es war eine Wohltat, als das kalte, herbe Getränk ihren Rachen benetzte und genießerisch schloss Elizabeth die Augen.

 

„Ach warte nur ab. Jetzt wo Torin weg ist fallen die Rekruten bestimmt Reihenweise auf die Schnauze.“

 

Das Bier verteilte sich in einem feinen Sprühnebel über den Tisch und Mugs Gesicht, als Elizabeth vor Schreck Luft holte noch während sie am schlucken war.

Hustend knallte sie den Humpen auf den Tisch, und wischte sich mit dem Ärmel über das Gesicht.

 

„Weg?“

 

Mugs ohnehin breites Gesicht wurde noch breiter als er die Backen aufblies, um einen Seufzer loszulassen. Träge wischte er sich mit seiner nicht mehr ganz weißen Schürze über das nasse Gesicht.

„Super. Also hat es Dir niemand erzählt?“

 

„Mug! Wie weg?“ sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, wobei der Effekt etwas durch die Bierpfütze ruiniert wurde, in die sie klatschte.

„Jetzt lass Dir nicht die scheiß Würmer aus Deinem fetten Zinken ziehen verfluchte Axt!“

„Naja. Er ist weg. Wurde ehrenvoll aus dem Dienst entlassen.“

 

Wieder begann Elizabeths Kopf zu pochen, als ihre Lippen wortlos wiederholten was Mug gerade gesagt hatten.

Der Wirt hob die breiten Schultern. „Ist aber schon ein paar Wochen her.“

 

„Ein paar…“ sie schloss die Augen. Also war es tatsächlich wie sie befürchtet hatte. Er hasste sie so sehr dass er die UEE Forces verlassen musste. Konnte den Tod seines Sohnes und vielleicht auch den seiner Frau nicht verkraften.

 

~Was habe ich denn erwartet? Warum sollte es ihm besser gehen als mir? Immerhin war es seine Familie. ~

 

„Noch ein Bier?“ Mugs Worte rissen Sie aus ihrer Grübelei.

„Was?“

„Ob Du noch, ach vergiss es.“ Der dicke Wirt winkte ab, erhob sich ächzend von seinem Platz und wackelte zur Bar, wobei er sich mit der Schürze die Bierreste von den Armen wischte.

 

„Mug?“

„Hm?“

„Weißt Du wo er hin ist?“

„Ja, er….“ Doch dann brach er mitten im Satz ab, hob eine Braue und lächelte.

„Er ist nicht allzu weit weg würde ich sagen.“

 

Elizabeth legte fragend die Stirn in Falten.

 

„Wie meinst Du das?“

„Dreh dich mal um.“ Er deutete auf den Eingang zur Messe, schüttelte dann immer noch lächelnd den Kopf und machte sich daran geschäftig ein paar Gläser zu putzen.

Elizabeth zögerte.

 

Sie hatte Torin seit sie zum ersten Mal erwacht war nicht mehr gesehen, und hätte sich nicht gewundert wenn ihr gleich ein Stuhl über den Schädel geschmettert worden wäre oder sich seine Hände um ihren Hals gelegt hatten. Verdient hatte sie es allemal.

Doch es geschah nichts.

 

Das letzte Quäntchen Mut zusammenkratzend holte sie tief Luft und drehte sich langsam um.

Was sieh sah ließ sie zurückschrecken. Torin war in den letzten Wochen gealtert. Tiefe Schatten umringten seine Augen, und sein sonst dunkles Haar war von mehreren grauen Strähnen durchzogen. Er hatte so stark abgenommen dass sein Gesicht hohlwangig, fast ausgezehrt  wirkte.

Doch das schlimmste waren seine Augen, die Elizabeth immer geliebt hatte.

Die feurige Glut und der herausfordernde Stolz mit dem sie bisher zu glühen schienen war vollständig erloschen.

Es kam ihr fast vor als würde nur Torins Hülle vor ihr stehen, als hätte sein Geist den Körper verlassen und nur den leeren Körper zurückgelassen.

 

Sie wollte aufstehen, doch ihre Beine gehorchten ihr nicht.

 

„Hallo Elizabeth.“

Ein Schauer lief ihr über den Rücken, als sie seine völlig emotionslosen Worte hörte.

„Torin…ich…“

Doch er unterbrach sie mit einem Kopfschütteln und erhobener Hand.

„Darf ich mich zu Dir setzen?“

Fast hätte sie laut aufgelacht.

„Ob Du…? Torin! Natürlich.“

 

Torin nickte einen Moment ohne sich zu bewegen, und ganz kurz fürchtete Elizabeth er hätte es sich wieder anders überlegt und würde wie damals im Krankenhaus einfach gehen. Als er sich dann doch den Stuhl neben ihr heranzog und sich zu ihr setzte wusste sie dennoch nicht ob ihr die Alternative nicht lieber gewesen wäre.

 

„Das Gericht hat Dich freigesprochen.“ Es war keine Frage sondern eine Feststellung.

 

Elizabeth senkte den Blick und starrte nickend auf die Tischfläche vor sich, da sie Torins Blick nicht ertragen hätte.

 

„Das ist gut. Du hattest keine Schuld.“

 

Sie presste die Augen zusammen und wollte antworten, doch das Einzige was sie hervorbrachte war ein verzweifeltes Schluchzen.

Sie sehnte sich nach Torins Berührung, die aber diesmal ausblieb.

Als sie sich wieder einigermaßen im Griff hatte, rieb sie sich die Tränen aus den Augen und hob langsam den Blick.

 

„Wie willst Du das wissen, Torin?“

„Weil ich die Blackbox habe.“

 

Einige Momente war nur das Geräusch ihres Atems und das entfernte Klappern von Mugs Gläsern zu hören.

Mit kaum hörbarer Stimme fraget Elizabeth ungläubig „Du… du hast die Box?“

„Ich war als erster am Wrack der Betty, Liz.“

„Aber die Technik hat mir gesagt sie wäre herausgerissen worden und unauffindbar.“

„Und damit haben sie auch recht.“

 

Fassungslos starrte sie Torin an.

 

„Warum….?“

„Ich musste wissen was geschehen ist. Die Ärzte glaubten nicht dass Du überlebst, und bis zur Freigabe der Box hätte es Monate dauern können, falls es nicht zur Verschlusssache erklärt worden wäre.“

 

„Aber… wenn Du ihnen die Box jetzt gibst, dann…“ sie hielt inne.

 

~ Was würde dann geschehen? Sie war bereits freigesprochen und Torin würde im Gegenzug vor Gericht gestellt. ~

 

„Hättest Du die Box übergeben wenn sie mich schuldig gesprochen hätten?“

„Was denkst Du?“

 

Sie nickte nur und blickte wieder schweigend auf den Tisch.

 

„Es tut mir leid Torin.“

 

Diesmal fand seine Hand die ihre, und nur mit äußerster Mühe schaffte Elizabeth es, diesmal nicht in Tränen auszubrechen.

„Du hättest nichts tun können. Das Gericht hat richtig entschieden und die Box belegt das.“

 

Ein grauenhafter Gedanke manifestierte sich plötzlich in Elizabeth.

 

„Die Box… es war ein militärischer Transport. War die Kamera im Innenraum, aktiv?“

Er antwortete nicht, nur der Griff seiner Hand wurde etwas härter.

Zischend holte Elizabeth Luft. Die Bilder vom Geschehenen bescherten ihr noch immer Albträume. Wie musste es erst Torin gehen, der zusehen musste wie seine Familie in Stücke gerissen wurde und erstickte?

 

„Er war plötzlich da. Wie aus dem Nichts. Ich wollte noch ausweichen, aber…“

„0,26 Sekunden.“

„…was?“

„Deine Reaktionszeit. Die Box hat das Erscheinen des Kontakts auf dem HUD bis zu Deiner Ausweichreaktion aufgezeichnet.

„Der Aufprall erfolgte nach 0,29 Sekunden. Die Triebwerke hatten nicht einmal Zeit auf Dein Kommando zu reagieren, Liz. Du hattest keine Chance.“

 

„Torin. Hast Du...“ Sie musste mehrfach schwer schlucken bevor sie weitersprechen konnte.

„..Du hast gesagt Du  hast uns gefunden. Hast Du….“ Sie wusste nicht wie sie es ausdrücken sollte, darum hauchte sie einfach „Mel? Bethany?“

Er nickte nur schweigend und Elizabeth musste sich die Hand vor den Mund halten um nicht laut vor Entsetzen loszuschreien, als sie sich den Anblick vorstellte der sich ihm geboten haben musste.

 

Lange sprach keiner von Ihnen, dann holte Torin tief Luft, richtete sich etwas auf und zog seine Hand zurück.

„Du verstehst dass ich weg musste.“ Wieder keine Frage sondern eine Feststellung.

Elizabeth nickte, dann erst wurde ihr klar was seine Geste und seine Worte bedeuteten.

„Aber… Ich komme natürlich mit!“

 

„Nein, Liz. Alles hier erinnert mich an Mel und Bethany. DU erinnerst mich an sie. Wir hätten niemals… Liz. Ich ertrage es nicht dich zu sehen. Ich hätte mit ihr sprechen müssen. Dann wäre sie überhaupt nicht auf diese bescheuerte Idee gekommen mich mit Mel nach Odin II zu begleiten.“

 

Sie wusste dass er recht hatte, konnte seinen Schmerz und seine Gründe verstehen, dennoch weigerte sich alles in Ihr in einfach gehen zu lassen.

 

„Torin, nimm mich mit. Bitte. Ich kann nicht mehr fliegen, ich…“ sie lachte freudlos und bitter „Stell Dir vor, ich bin aus dem Cockpit gefallen.“

Torin legte die Stirn in Falten „Erzähl keinen Mist, Liz. Du bist die beste Pilotin die ich kenne.“

„Ich bekomm´s nicht hin Torin.“ Ihre Hände hatten wieder zu zittern begonnen als sie nur daran dachte die Steuereinheit zu berühren.

„Ich bin durch. Da oben ist irgendwas kaputt.“ Sie tippte sich mit der noch immer zitternden Hand an die eigene Stirn.

„Und das hat nichts mit meinem Körper zu tun. Nimm mich mit. Scheißegal wohin. Von mir aus putze ich Landezonen oder bediene irgendwo, aber lass mich hier nicht zurück. Ich unterschreibe heute noch die Papiere und bin raus.“

 

„Quatsch. Geh zum Doc und…“

„Posttraumatische Angstzustände. Dienstunfähig.“

 

Wieder herrschte einige Zeit Stille.

 

„Dir ist klar was Du mir verlangst?“

 

Irgendetwas hakte in diesem Moment bei Elizabeth aus, und von einer Sekunde auf die andere brandete ein so enorme Welle von Wut in ihr auf, dass sie sich nur mit Mühe zurückhalten konnte Torin nicht ins Gesicht zu schlagen.

 

„Was ICH von DIR verlange? Hörst Du Dir eigentlich zu? Was hast DU denn von MIR verlangt? Was bin ich eigentlich für Dich? Ein Hund den man verjagen kann wenn man seiner überdrüssig ist? JA komm. Tritt ruhig nochmal zu, Major.“ Sie spie seinen Rang förmlich aus.

„Angetreten und Beine breit, Kadett!“ sie war aufgestanden und salutierte höhnisch. „Hau doch ab!“ sie hatte sich so in Rage geschrien dass gar nicht bemerkte wie Torins Augen gefährlich zu funkeln begonnen hatten. Die ganze Angst, die Schmerzen, alles bahnte sich einen Weg durch die Aggression, die sie Torin in einem Schwall von Worten und Spucke entgegenschleuderte.

 

Auch er hatte sich jetzt erhoben und stand leicht nach vorne gebeugt während er sich mit beiden Fäusten auf dem Tisch abstützte.

„Gut genug zum Ficken und dann…“ seine Handfläche traf sie so unerwartet auf die Wange dass sie fast das Gleichgewicht verlor.

 

Einen Moment starrten sich beide an, und während es Elizabeth gerade dämmerte was sie angerichtet hatte drehte Torin sich wortlos auf dem Absatz herum und ging in Richtung Ausgang.

 

„Torin?“ sie hob ihre Hand und wischte sich über den Mundwinkel, aus dem ein leichter Blutfaden rann. Schmerz spürte sie keinen – alles in ihr schien plötzlich leer.

„Torin?“ wiederholte sie lauter als er den Ausgang fast erreicht hatte.

 

„TORIN! ICH LIEBE DICH!“

 

Jetzt erst hielt der Major inne, eine Hand schon an der Türklinke.

Im Hintergrund schepperte es, als Mug vor Schreck offenbar ein Glas aus den Händen glitt.

Torins Kopf senkte sich etwas und ohne sich umzudrehen antwortete er kaum hörbar „Eine Stunde. Am Hangar. Ich warte nicht.“

 

„Welches Schiff?“

 

„Die Betty.“

 

Mit diesen Worten verließ er den Raum.

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„Bist Du sicher dass Du das Richtige tust?“

 

Tickler zwirbelte an seinem Schnauzbart, während er Elizabeth beobachtete die sich ratlos in ihrem Zimmer umsah.

 

„Packen. Herrje! Ich weiß ja nicht mal was von dem Zeug mir gehört! Was? Ja. Nein! Ach. Ich denke schon.“

 

Sie ließ sich neben Tickler auf ihr Bett sinken und vergrub das Gesicht in den Händen.

 

„Wenn er Dir wehtut reiße ich ihm den Arsch auf.“

 

Elizabeth musste lachen als sie den Ernst in Ticklers Stimme hörte.

 

„Nein im Ernst, Liz. Weißt Du – wenn Du nicht so einen fetten Hintern hättest und eine so hässliche Fresse…“

 

„Ja ja, ich weiß, und einen Schwanz zwischen den Beinen. Sorry, Tick. Du spielst einfach für das falsche Team.“ Sie fuhr sich durch das Haar und war froh, dass Tickler sie in seiner gewohnt heiteren Art aufmunterte.

 

„Aber das Alles hilft mir nicht beim Packen.“ Sie hielt ein Kleid in die Höhe, betrachtete es kritisch und warf es in die große UEE Tasche, die geöffnet am Boden stand.

„Definitiv meins.“

 

„Ja schade eigentlich. Also ICH würde sowas gerne anstelle der Uniformen tragen“ kommentierte Tickler ihre Feststellung. „Obwohl Männerhintern in Uniform schon irgendwie knackig sind.“

„Graaaarw.“ Liz wackelte mit den Brauen und fuhr mit ihren Fingern durch die Luft als würde eine Katze ihre Krallen zeigen.

 

„Pack halt ein paar Uniformen ein.“

 

„Spinnst Du? Ich nehme nichts mit was mir nicht gehört.“

„Prima. Dann bist Du ja fertig.“ Meinte Tickler mit einem Blick auf die praktisch leere Tasche und den Schrank in dem nun ausschließlich Uniformen hingen.

 

„Tick! Du bist echt keine Hilfe!“

 

Er hob die Schultern und griff dann zu einem Kommunikator, den er mit dem Daumen aktivierte.

 

„Hey Jeff?“

„Ja Süßer?“

„Liz hat keine Klamotten.“

„Ach weißt Du, wir sind hier gerade etwas knapp mit Kleidern, Schatz.“

„Blödmann. Sie nimmt ein paar Uniformen mit.“

„Das wird dem Alten nicht sehr gefallen.“

„Hast Du heute Abend schon was vor, Jeff?“

„Ich dachte, wir… ah verstehe. Geht klar. Sie soll einpacken was sie braucht. Wann treffen wir uns?“

„Ich melde mich.“

 

Damit steckte Tickler den Kommunikator wieder weg und wandte sich zurück an Lizzy, die ihn mit offenem Mund anstarrte.

 

„Jeff und Du?!“

 

„Und?“

 

„Nein – also ich meine. Wow. Glückwunsch?“

 

Tickler lachte und sah auf die Uhr.

„Gib Gas Mädchen. Du hast noch zehn Minuten. Ich fahr Dich rüber zur Betty.

 

„Die Betty.“ Elizabeth schüttelte den Kopf.

 

„Ich dachte erst ich hätte mich verhört. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe war sie praktisch ein Wrack.“

 

Tickler nickte, seufzte und stand auf.

 

„War sie auch. Aber scheinbar war Torin sehr überzeugend beim Alten als es darum ging ihm das Ding abzuschwatzen. Und Scott hat sie etwas…“ er zögerte kurz, dann grinste er.

„…ach wart´s einfach ab.“

 

„Ich weiß nicht. Warum ausgerechnet die Betty?“

 

„Ich sag doch: Wart´s ab.“

 

Resignierend hob Elizabeth die Hände.

 

„Schon gut schon gut. So und jetzt hilf mir: Ausgehuniform?“

„Definitiv!“

 

 

 

**************************

 

 

Der Greycat surrte fast geräuschlos durch den geschäftigen Hangar.

Tickler saß am Steuer und Elizabeth mit ihrer jetzt gefüllten UEE Reisetasche auf der Pritsche. Sie war froh dass sie keinen Rock tragen musste, denn ihre Beine waren trotz des Trainings noch immer spindeldürr.

 

~Immerhin ist die Zellulite weg~

dachte sie beiläufig.

 

Der PTV wurde langsamer und Elizabeth drehte sich neugierig um.

 

„Was zum…?“

 

Tickler ließ das Fahrzeug lachend ausrollen.

„Na, was sagst Du?“

 

Elizabeth kniff die Augen fest zusammen, dann  schüttelte sie den Kopf und betrachtete das was einmal die B3774 gewesen war.

Die Modellbezeichnung war angepasst worden – das fiel ihr seltsamerweise als erstes auf, auch wenn das gesamte Schiff dem Transporter den sie geflogen hatte so gut wie überhaupt nicht mehr glich.

MIS B3774 stand nun auf der Ladefläche, und irgendwer hatte hinter der Typenbezeichnung ein kleines s in Klammern angefügt.

 

„Miss Betty.“

 

Dann wanderte ihr Blick über das Chassis. Sie erhob sich von der Plattform des Greycat und näherte sich dem Schiff ganz langsam, fast als wäre es ein bedrohliches Tier das sie jeden Moment angreifen könnte.

Vorsichtig berührte sie die mattschwarze Außenhülle und streichelte über das wieder makellose Metall des  Schiffes, das für zwei Menschen zur Todesfalle geworden war.

 

Tickler beobachtete sie lächelnd aus der Entfernung.

 

„Schau sie Dir mal von der Seite an.“

 

Die stummeligen Tragflächen der Freelancer, die ihr im atmosphärischen Flug so viel Grazie wie einem trächtigen Schwein verliehen hatten waren Raketenaufbauten gewichen, und anstatt der etwas schmalbrüstigen Seitenkanonen ragten nun Geschütztürme aus kardanisch gelagerten Aufhängungen, die den ganzen Hangar in Sekundenbruchteilen in Schutt und Asche legen konnten.

 

„Leck mich am Arsch…“ entfuhr es Elizabeth, die das Schiff weiter umrundete.

 

Als sie die Kanzel erreichte schnaubte sie ungläubig und drehte sich zu Tickler um.

 

„Findest Du das nicht etwas pubertär?“ sie deutete mit dem Daumen über die Schulter auf das aufgemalte Haifischmaul, das die Schnauze Freelancer zierte.

 

„Ist auf jeden Fall ´ne Ansage.“

 

„Ja, dass man jetzt völlig durchgeknallt ist“ sagte Elizabeth leise zu sich selbst.

 

„Wenn sie Dir nicht gefällt kannst Du auch hier bleiben.“

Torins Stimme ließ sie herumwirbeln.“

 

„Torin! Nein! Sie ist nur…. Anders als ich erwartet habe.“

 

~Hat sein Mundwinkel eben gezuckt? War das der Ansatz eines Lächelns? ~

 

„Ja. Das ist sie wohl.“

 

„Warum die Betty, Torin?“

 

„Weil sie der einzige Schrotthaufen war den ich mir leisten konnte.“

 

Elizabeths Augen verengten sich ungläubig, aber sie wollte ihre Chance mitgenommen zu werden nicht aufs Spiel setzen.

„Okay.“

 

Torin blickte zu Tickler, der ihn weder grüßte noch sonst von ihm Kenntnis zu nehmen schien.“

„Was macht der Penner hier?“

 

„Der Penner ist mein Freund, Torin. Er hilft mir.“

 

Mit einem nichtssagenden „Hm“ wandte sich der ehemalige Major um und schritt die Rampe der Freelancer wieder hinauf.

 

„Tick? Kannst Du mir bitte mit der Tasche helfen?“

 

„Bis an die Treppe trag ich Dir das Ding, aber da rein? Nicht für den knackigsten Arsch der hier rumläuft.“

 

„Wie war das?“ sie stemmte die Hände in die Seiten und imitierte Ticklers Stimme  

„Wenn er Dir wehtut trete ich ihm in den Arsch.“ als sie die Empörung sah die sich auf seinem Gesicht breitmachte winkte sie lachend ab.

„Lass gut sein, Tick. Danke für alles. Du wirst mir fehlen.“

 

„Hau schon ab, Puppe. Und halt die Ohren steif.“

 

Sie nickte, nahm ihm die schwere Tasche ab, drückte ihn noch einmal fest und machte sich dann auf den Weg ins Innere des schwarzen Ungetüms.

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„Hazzard? Wie kommt man bitte zu so einem Callsign?“

Elizabeths Schritte hallten gemeinsam mit denen ihres Partners durch die beeindruckend lange und polierte Eingangshalle der Fighter Weapons School, wobei die Absätze ihrer Pumps das quietschen seiner Sohlen deutlich übertönten.

 

„Ganz einfach: In dem die Eltern so heißen.“

 

Elizabeth kam kurz aus dem Tritt, holte jedoch schnell wieder auf und passte ihre Schritte denen Torins an.

 

„Du meinst er HEISST so? Wow. Dann hoffe ich mal dass der Name nicht Programm ist.“

 

Beide hatten ihre Ausgehuniformen angelegt, und während der Major a.D. ein für ihn untypisches Barrett trug hatte sie sich dafür entschieden ihr Haar offen zu tragen.

Auf ihrer Schulter prangte ein einzelner, silberner Balken der sich stark von dem dunkelblauen Blazer und dem dazu passenden, knielangen Rock abhob.

 

„Wann haben sie dich eigentlich befördert?“

 

Elizabeth blickte vom First Lieutenant Abzeichen auf der eigenen Litze zu Torins Schulterklappe, die zwei goldene Eichenblätter zierte.

 

„Mit meiner Entlassung. Dazu gab´s noch kostenlos das purple Heart dazu und einen feuchten Händedruck vom General. Ach ja – und natürlich einen höheren Sold, den ich wie du ja weißt aber leider nicht mehr einfordern konnte.“

 

„Ich hab Dich nicht gezwungen…“ Elizabeth unterbrach Torin seufzend „Nein hast Du nicht.“

 

An der Fensterfront zog zischend eine funkelnde Hornet vorbei, der Elizabeths neugieriger Blick folgte.

„Gut gepflegte Schiffe wie es scheint. Überhaupt macht der Laden hier einen erheblich besseren Eindruck als jede militärische Einrichtung die ich kenne.“

 

„Ist ja auch privat finanziert.“ erklärte Torin, bevor einen kreisrunden Saal betraten in dem ein halbrunden  Tisch  stand, dessen Stirnseite das TOP GUN Logo zierte.

 

Die Wände des Raums waren bis auf das Drittel hinter dem Tisch komplett verglast, und auf diesem Teil der Wand prangte der TOP GUN Wahlspruch: Sie sind die Elite, die Besten der Besten. Wir machen sie noch besser!

 

„Nehmen das Maul aber ganz schön voll.“

 

Kommentierte Elizabeth leise, während Torin an den Tisch trat und vor einer jungen, dunkelhaarigen und auffallend attraktiven Mittzwanzigerin Haltung annahm. Ihre Kleidung war schlicht, dennoch schmeichelte sie ihrer Figur und Elizabeth hätte darauf verwettet dass ein Monatssold  für die geschmackvolle Kleidung der Sekretärin kaum ausgereicht hätte.

 

„Was kann ich für sie tun?“ flötete die Empfangsdame, und komplettierte mit ihrem Bilderbuchlächeln das Bild des perfekten Vorzeigehäschens das Elizabeth bereits in einer mentalen Schublade kategorisiert und abgelegt hatte.

 

„Wir haben einen Termin mit Colonel William C. Hazzard.“

 

Eine wohlgeformte Braue hob sich, dann nickte die Dame graziös und widmete sich kurz einem Display, das hinter der Vorderseite des Empfangstisches verborgen war.

 

~Herrje! Wie zum Teufel kann man bitte graziös nicken? Aus welcher Reihe jahrhundertealter genmanipulierter Klone züchtet man bitte solche Porzellanpüppchen? ~

 

Ein kurzes Nicken und eine „Bitte folgen Sie mir.“, dann erhob sie sich von ihrem Designer Stuhl und wackelte auf so hohen Absätzen dass Elizabeth die Kinnlade herunterfiel in einen der Gänge, welche die gläsernen Wände in regelmäßigen Abständen unterbrachen.

 

Als sie zu Torin herüber sah stellte sie fest, dass auch er der Dame sprachlos hinterherstierte, allerdings folgten seine Augen einem Punkt der ziemlich genau eine Beinlänge oberhalb der Higheels rhythmisch hin und her schwang.

Mit einem gezielten Ellenbogenstoß holte sie ihn wieder zurück in die Realität.

 

„Augen geradeaus, Major und dann im Laufschritt hinter dem Bunny her. Hopphopphopp.“ Intonierte sie scherzhaft und setzte sich selbst grinsend in Bewegung.

 

Der Weg war kurz, und führte durch eine Personenvereinzelungsschleuse die in einen etwas kleineren Empfangsraum mündete, in dem sich bequem aussehende Sessel und einige Holodisplays befanden, auf denen Werbevideos der TOP GUN flimmerten.

 

„Bitte warten Sie hinter der Schleuse. Der Colonel wird sie sofort empfangen.“

 

Damit drehte sich die Dame wieder um und stelzte zurück in Richtung ihres Empfangsbereiches.

 

„Wie kann man mit so Dingern laufen?“ fragte Elizabeth kopfschüttelnd und sah noch einmal den Schuhen der Sekretärin hinterher.

 

„Ganz einfach: Sexy.“ War Torins Antwort bevor er die Schleuse durschritt und sich so vor einem weiteren Rempler Elizabeths in Sicherheit brachte.

 

„Sexy.“ äffte diese ihn nach, bevor sie ihm in das diskretere Empfangszimmer vor Hazzards Büro folgte.

 

 

OOC für Interessierte: Die TOP GUN gibt’s übrigens (noch) hier: https://robertsspaceindustries.com/orgs/TOPGUN Das soll aber KEINE Werbung sein : ;-)

Bearbeitet von Skybark
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Kleine Frage zu diesen schönen Geschichten.

 

Hättest Du auch Lust deine Geschichten zu vertonen? Wir haben bei uns in der SCNR (Star Citizen News Radio) auch eine gemütliche Ecke der Fan Fictions. Und presentieren auch gerne die vertonten Aufnahmen.

 

Grüsse

Semi

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Vertonen klingt gut. :thumbsup:

Muss nur mal sehen wie ich dazu komme.

 

Als Audiobook sollte das wie Du schreibst ja eigentlich unproblematisch sein, muss nur mal sehen ob ich das mit einem normalen Mikro in vernünftiger Qualität hinbekomme.

 

Oder hast Du jemanden der / die Lust hat das Sprechen zu übernehmen?

Bin da offen für Alles :-)

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