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Inhalte mit der höchsten Reputation seit 15.11.2012 in Blogbeiträge anzeigen

  1. Howdy Pilots! Wir hoffen ihr seid alle erfolgreich ins neue Jahr durchgestartet und habt ordentlich Treibstoff und Munition für neue Abenteuer im Verse gebunkert. Unser Team war über die Feiertage intensiv mit bevorstehenden Updates, Verbesserungen und einem Serverumzug beschäftigt, daher ist es jetzt an der Zeit euch genauer darüber zu informieren: Umzug auf einen neuen Server Seit Mitte 2015 läuft das HQ auf einem dedizierten Server, dank der zahlreichen HQ-Backer. Wir waren aber nie ganz zufrieden mit der Lösung, da sich diverse technische Hürden beim Anbieter nur schleppend lösen ließen. Deshalb sind wir am 13.1.2018 auf eine Cloud-Lösung umgestiegen, über die wir die vollständige Kontrolle haben. Wir hoffen damit auch die laufenden Kosten etwas reduzieren zu können. Wie bei jedem Umzug ist mit kleineren Schwierigkeiten zu rechnen, daher bitten wir um Verständnis falls das eine oder andere noch nachgebessert werden muß. Update der Community-Software Durch den neuen Server können wir endlich auch überfällige Updates installieren, die auch neue Funktionen ins HQ bringen werden. Welche genau das sein werden erfahrt ihr in Kürze hier im Blog. Neues HQ-Design Mit der neuen Software kommt auch ein neues Design. Dies ist notwendig da sich einiges an der Template-Engine geändert hat, laut Hersteller zum besseren in Bezug auf zukünftige Updates. Die Adaption des bestehenden Designs ist mit zuviel Arbeitsaufwand verbunden, daher haben wir uns entschlossen einen sauberen Strich zu ziehen. Aber keine Sorge, es sind keine radikalen Änderungen an der Optik oder der Benutzung zu befürchten! Geplant ist die Umstellung bis Ende Januar, wir werden den genauen Zeitpunkt ein paar Tage davor ankündigen. Bis dahin weiterhin viel Spaß im HQ, Euer Team
    17 Punkte
  2. Willkommen in der DSC! Die Backe brennt? Das Brandeisen glüht noch immer? Ein News-Fred mit deinem Namen ist aufgetaucht in dem du mit lustigen und zum Teil verstörenden Posts begrüßt wirst? Sieht so aus als hättest du den Schritt in die unglaublich tolle und überaus hervorragende DSC geschafft. Keine Sorge, die anfängliche Furcht und das Unbehagen vor unserer Meute verschwindet spätestens, wenn du einige Zeit mit Ihr verbracht hast und dabei gar nicht gemerkt hast, dass wir dich auf unser Niveau gebracht haben. Dieser Fred soll dir einen schnellen aber intensiven Ein- und Überblick in, auf und um die DSC gewähren, damit du genau weißt, was du nun befürchten kannst dich nun erwartet und erklären, was es zu beachten gibt bzw welche Freds du dir mal anschauen solltest/könntest. Die DSC: Die DSC ist in erster Linie als ein Haufen Feierabendzocker zu betrachten, deren Hauptmotivation Spaß am Spiel und der Gemeinschaft ist. Es geht um das Miteinander, Füreinander und Untereinander. Frei nach dem Motto alle für einen, einer für alle. Die DSC ist kein "Pro" Clan, der um jeden Preis siegreich, erfolgreich ( wirtschaftlich sowie kriegerisch) oder was auch immer werden will, was aber nicht heißt, dass wir keine geimeinschaftlichen Ziele haben. Doch Spielspaß und Gemeinschaft, steht IMMER im Vordergrund und so setzt die DSC auf eine grunddemokratische Einstellung. Jeder Member ist dazu berechtigt, an Abstimmungen teilzunehmen, sich einzubringen, Vorschläge zu machen und die DSC nach Vorbild des Grundgedankens mitzugestalten. Trotzdem haben wir eine Clanführung, die, wenn es wirklich nötig werden sollte, volle Entscheidungsgewalt hat, um endlose Debatten, die zu nichts führen zu unterbinden und Nägel mit Köpfen zu machen. Weitere Informationen zur DSC erhälst du hier: DSC Struktur Das sind die verschiedenen Abteilungen und deren Abteilungsleiter. Diese Struktur dient vorerst hauptsächlich der Übersicht und soll niemanden in eine bestimmte Rolle stampfen. Sie soll lediglich die persönlichen Interessen der Mitglieder widerspiegeln, die bereits jetzt bereits wissen, was sie hauptsächlich machen werden. Wenn du noch nicht genau weißt, was du später im Spiel machen willst oder dich einfach nicht festlegen willst, dann ist das ebenfalls willkommen.Charaktername & Abteilung Wenn du dich bereits für eine Rolle entschieden hast, kannst du das in diesem Fred kundtun. Auch hier gilt, dass wenn du dich bspw. für Mining entschieden hast, du nicht trotzdem andere Tätigkeiten ausüben kannst. Ganz im Gegenteil.DSC Grundgedanke Der Grundgedanke der DSC, in Worte gefasst von unserem Skipper.Info-Center ( in diesem befindest du dich gerade^^) Hier sind alle Informationen zur DSC knapp zusammen gefasst oder informative Freds verlinkt.DSC auf RSI Hier kommst du zum Organisationseintrag auf RSI. Wenn noch nicht geschehen, dann würden wir dich bitten, dich ebenfalls dort als DSC-Mitglied regestrieren zu lassen. Einfach auf Bewerben klicken und falls du auf RSI einen abweichenden Namen benutzt, dann deinen Nick aus dem HQ ebenfalls mit angeben, damit man dich zuordnen kann Ebenso Steht es dir frei, dich Staffeln, Handelskonvois oder Squads anzuschließen oder gar selbst zu gründen. Diese sollen bezwecken dass Spieler, die Spaß an der gleichen Art des Spielens haben ( taktisch/locker, rollenspiellastig, Gelegenheitsspieler/Pro-Zocker etc.) zueinander finden. Wenn dir eine Ausrichtung fehlt, dann bist du herzlichst dazu eingeladen, bei vorheriger Absprache mit dem Abteilungsleiter, eine Gruppe zu gründen, die dein Konzept verfolgt. Rollenspieler Für RP'ler, die sich finden wollen oder Piloten die ein atmospährisches Spiel bevorzugen, haben wir hier einen Sammelfred.Freie Koalition: Die DSC ist Mitglied der Freien Koalition. Die FK ist vorerst ein Nichtangriffspakt mehrerer Clans des Star Citizen HQ, die nach den "Friendly Five" agieren. Ziel ist es, die Deutsche Gemeinschaft zu stärken, doch ist die Zukunft der FK noch offen und lässt sich Spielraum für die weitere Entwicklung. Alle 2 Wochen finden unter den Diplomaten der Mitglieds-Clans Sitzungen statt, deren Protokolle für jedes DSC-Mitglied einsehbar sind. Weitere Informationen zu Freien Koalition: Info Fred der Freien Koalition Hier findest du alles rund um die FKUnterforum FK im DSC internen Bereich Hier werden die Protokolle der Sizungen veröffentlicht. Ebenso kannst du hier, wenn du eigene Ideen hast, die du der FK vorstellen möchtest, in dem entsprechendem "Vorschlagsfred" zur nächsten Sitzung posten. Wenn der Vorschlag genügend positive Resonanz innerhalb der DSC erlangt, wird das Anliegen von unseren Diplomaten an die FK herangetragen.Weiteres: Teamspeck-Server: Dieser ist HIER zu finden: Du bist herzlichst dazu eingeladen, uns auf unseren TS-Server zu besuchen und mit uns zu zocken, zu labern oder über Star Citizen zu quatschen. Weitere Kommunikationsmöglichkeiten: LINE DSC-Kalender: Dieser ist HIER zu finden: Im DSC Kalender werden alle Events eingetragen. So z.b. DSC-Teamspeck-Treffen. Um ständig auf dem Laufenden zu bleiben, besteht die Möglichkeit, den Kalender ( sowie jedes Forum oder Unterforum) zu abonnieren, damit du entweder hier im HQ sofort benachrichtigt wirst ( oben rechts neben deinem Avatar) oder dich per Email benachrichtigen lassen kannst. Hier eine genaue Beschreibung wie man den DSC-Kalender abonniert. Aufgrund von Faulheit, Text gemopst von Ace: Schiffsliste: Diese ist HIER zu finden: Unser Hangarinspektionsoffizier Starmedic würde sich sehr darüber freuen, zu erfahren, in Besitz welcher Schiffe du bist ( per PM) damit die Liste unserer Flotte stets aktuell bleibt. Aus gegeben Anlass: Und hier noch ein kleiner Hinweis in Bezug auf das HQ! Einige DSC-Mitglieder haben sich munter in den Rekrutierungsfreds anderer Gilden herum getrieben und dort nett gemeinte Kommentare hinterlassen. An sich nichts schlimmes und eine gut gemeinte Geste, aber ist das bei einigen Clans negativ aufgefallen, so das ich euch neuen, gleich einmal darauf hinweißen möchte, nicht unnötig in die Rekrutierungsfreds anderer Gilden zu posten. So, das waren erstmal genug Informationen, um deinen Kopf zum Qualmen zu bringen, ja, ich seh' es bis hierher! Sollten noch Fragen bestehen, werden dir die Mitglieder der DSC diese natürlich gerne beantworten. Im Namen der DSC wünsche ich dir nun viel Spaß beim Stöbern im DSC-Internen Bereich und beim gemeinsamen Warten auf Star Citizen. Dieser Blog wird sich in 5 Sek. selbst zerstören.......
    17 Punkte
  3. Technik: Schiffskomponenten und Systeme Raumschiffe sind das Herzstück von Star Citizen. Und dein eigenes Schiff wird das Herz deiner eigenen Star Citizen-Erfahrung sein. Es wird dein Zuhause, die Art wie du Waren transportierst, deine Verteidigungslinie gegen Piraten und Vanduhl-Angreifer und der Gefahr des Vakuums selbst sein... und im weiteren, Ausdruck deines eigenen Styles und Spielweise. Jeder Science-Fiction-Fan hat schon mal davon geträumt, einen eigenen Millenium-Falken zu tunen und aufzurüsten, die einzelnen Stationen auf der Brücke der USS Enterprise mit Mannschaft zu besetzen, sich in Abenteuer im Weltraum zu stürzen und gegen feindliche Mächte und mysteriöse Aliens zu kämpfen. Solche Fantasien treffen den Kern unseres Schiffs-Anpassungssystem: Wenn du ein Schiff baust, soll es sich auch anfühlen wie dein eigenes ganz individuelles Schiff – nicht bloß wie eine einfache Kopie einer anderen Aurora oder Freelancer der du begegnest. Du wirst ein Gefühl von Stolz empfinden, wenn du dein Schiff steuerst - zu wissen, obwohl es viele andere, ähnliche Schiffe gibt, dieses, dein eigenes jedoch einzigartig im Universum ist. Um das zu erreichen, haben wir viel Zeit darin investiert, vom ersten Schiffsdokument, das wir in der Spendenkampagne vorgestellt haben, ins Detail zu gehen. Wir haben herausgearbeitet, was ein Raumschiff ausmacht, wie sie aus- und aufgerüstet werden und wie wir sie in Balance mit anderen Schiffen bringen. Da gibt es noch eine Menge zu tun, wir sind jetzt jedoch weit genug, um euch eine Vorstellung davon zu geben, wie diese Schiffssysteme funktionieren. Kämpfe werden in Star Citizen schnelllebig sein und vom Können des Piloten abhängen. Da gibt es keinen „Auto-Angriffsmodus“ oder zufällige Ausweichmanöver, um sich den Weg zum Ziel zu „erkaufen“. Eine der wichtigsten Regeln, die es sich zu merken gilt ist: Die teuersten Upgrades müssen nicht unbedingt das optimale Werkzeug für die gewünschte Aufgabe sein und dass auch das Best-Ausgestattete Schiff durch ein schwächeres, jedoch mit einem besseren Piloten geschlagen werden kann. Unser Job war es, diese Versprechungen zu berücksichtigen und umzusetzen: Ein Schiff so bauen zu können, damit es den Eigenen Vorlieben und Vorstellungen entspricht, anstatt ein Schiff, das in allen Belangen die besten Allround-Optionen bietet. Wir haben uns dazu entschieden, dass die Spielweise verschiedene Herangehensweisen an bestimmte Ziele fordert – es muss nicht unbedingt sein, dass eine Klasse-2 Laserkanone besser als eine der Klasse-1 ist. Tatsache ist, dass du in Star Citizen nirgends den Begriff „Level“ finden wirst, außer vielleicht, wenn Du vor einem Aufzug stehst... Einer der Vorteile dafür ist, dass es keinerlei „Skillen“ oder „hochleveln“ im Spiel gibt. Alle Dinge im Spiel haben ihren Sinn und ihre Berechtigung – Sie alle erfüllen einen bestimmten Zweck oder Aufgabe. In vielerlei Hinsicht hat unser Ausrüstungs-System weit mehr mit einem der alt-bekannten Brett-Kampfsimulationen gemeinsam, als mit heutigen modernen Fantasy-MMO´s. Das soll nicht heißen, dass alle Laser- oder Neutronenkanonen gleich sind, es wird verschiedene ´Grade´ an Ausrüstungen geben. Wie im echten Leben wird es Unternehmen geben, die einfache, billige Basisversionen herstellen, während andere Firmen wiederum speziellere und hochwertigere Produkte herstellen, die dann auch schwieriger zu bekommen sind. So hast du die Wahl zwischen günstigen und überall verfügbaren Lasern, die leichter zu Bruch gehen, mehr Hitze erzeugen und wenig effizient sind... oder der Handgefertigten, technisch hochwertigen Version aus deutscher Fertigung von einem angesehenen Waffenhersteller, dessen erhöhte Effizienz und Zuverlässigkeit den weit höheren Preis rechtfertigt (und du willst gar nicht erst wissen, wie die Laserkanonen vom „Joker“ gebaut wurden und funktionieren!) Worauf das alles im Kern zusammenläuft ist, dass Schiffsmodifikationen ein Spiel mit dem Resource-Management sind, in dem der Spieler den Platzbedarf, Energieverbrauch, Hitzeentwicklung, (Radar-)Signatur, Gewicht, CPU-Resourcen, Haltbarkeit, Kosten und Verfügbarkeit händeln und aufeinander abstimmen muss. Wir haben sowohl ein System entwickelt, mit dem du all diese einzelnen Dinge detailliert verwalten kannst, als auch auch ein Übergreifendes Ganzes - das, wenn du willst, ohne dieses Mikromanagement arbeiten wird, während du dich in einem Gefecht befindest. Wir sollten auch erwähnen, dass es unsere Absicht ist, dies alles optional zu machen. Die große Herausforderung im Gamedesign ist dabei, etwas zu erschaffen, das einfach zu erlernen ist, jedoch schwer zu beherrschen - Du wirst nicht tief in die Details einsteigen MÜSSEN, um Star Citizen genießen zu können. Wenn du darauf brennst, einfach rauszufliegen um zu Kämpfen, Erkunden oder zu Handeln, kauf dir ein Standardschiff von der Stange, rüste es mit den nötigsten Schiffserweiterungen aus, die du unbedingt brauchst, und los geht’s. Wenn du jeden Aspekt der Funktionen deines Schiffs lieber kontrollieren und jedes Element auf Höchstleistung trimmen möchtest, bis es genau für dich richtig ist, dann geben wir dir auch diese Möglichkeit! Wie auch bei allen anderen Dingen in Star Citizen heißt das Schlüsselwort „Du hast die Wahl“: du kannst spielen wie du willst, wir liefern nur die nötigen Werkzeuge. Wir glauben, dass sich viele unserer User für dieses System interessieren werden, da viele von euch auch ihre eigenen PC´s bauen… und das gleiche dann mit dem eigenen Raumschiff zu machen, ist wie der nächste, logische, selbstverständliche Schritt! WAS MACHT EIN SCHIFF AUS? Hier ein Übersicht einiger Aufhängungen und Ausrüstung, aus denen sich die Schiffe in Star Citizen zusammensetzen: Hülle: - An der Hülle können zusätzliche Panzerungsplatten zum verstärken der Schiffshülle installiert werden, - die Masse des Schiffes verringert um das Handling des Schiffes zu verbessern, - oder den Querschnitt des Schiffes modifizieren, um die Radar-Signatur zu verringern. Reaktor: Der Reaktor liefert die Energie, die von den Schiffssystemen benötigt werden. Er ist die Quelle, die alle anderen Schifssysteme mit Energie versorgt. Avionik/Bordelektronik: Bezeichnet man den Reaktor als das Herz des Schiffes, dann ist die Bordelektronik das Gehirn. Die Bordelektronik ist zuständig für alle erforderlichen Berechnungen, die für das steuern der Schubdüsen, das identifizieren und verfolgen von Zielen, der automatischen Energieverteilung zu den einzelnen Schiffssystemen und der Sicherstellung der Lebenserhaltungssystems nötig sind. Als einziges System kann die Bordelektronik um weitere Systeme, wie z.Bsp. ITTS, besserer Geschützturm-AI (AI=Künstliche Intelligenz) und einer Vielzahl weiterer Funktionen erweitert werden. Nachbrenner: Er erzeugt einen spürbaren Zusatzschub auf Kosten von stark erhöhtem Treibstoffverbrauch Schildgenerator: Schilde schützen das Schiff vor umhertreibendem Raumschrott/Partikeln und gegnerischem Beschuss. Schildgeneratoren gibt es in vielerlei Größen und haben in Abhängigkeit der Größe mehrere Schild-Segmente (Ein Segment = ´Blase´ um das gesamte Schiff, mehrere Schildsegmente = Bug/Heck, vierteiliges Schild, usw.) Kollektor: Er erlaubt dir, freien Wasserstoff im Vakuum des Alls oder in der äußersten oberen Atmosphäre von Gasriesen zu schöpfen, um deine Kraftstofftanks aufzufüllen. Kraftstofftank: Die Kraftstofftanks liefern Masse in Form von Wasserstoff zum Reaktor, der kontinuierlich Energie liefert, um den Brennstoff zu komprimieren um ihn dann in Hochgeschwindigkeit auszustoßen. Wenn dir weit ab von zivilisierten Raum der Treibstoff ausgeht, hoffst du besser, dass du unheimlich viel Glück hast (dein Bordcomputer wird dich jedoch warnen, wenn du den 'Bingo-Treibstoff-Punkt' erreichst – das ist der Punkt, nach dessen überschreiten der Treibstoff nicht mehr ausreicht, um eine freundliche Basis zu erreichen.) Steuerdüsen: Steuerdüsen sind kleine Schubdüsen, die die Steuerung nach Oben/Unten/, Rollen Links/Rechts und das seitliche Gieren ermöglichen, und auch die Korrektur des Geschwindigkeitsvektors des Schiffes ermöglichen, um in die Richtung zu fliegen, in die die Nase des Schiffes zeigt (wenn IFCS aktiviert ist). Diese Steuerdüsen können starr an einem bestimmte Platz installiert sein, oder beweglich gelagert, um eine bessere Manövrierbarkeit zu gewährleisten. Antriebsdüsen: Sie erzeugen den nötigen Vorwärts-Schub eines Raumschiffes. Wie die Steuerdüsen, können diese ebenfalls starr installiert oder in Verbindung mit einer Schubvektorsteuerung beweglich installiert sein. Schubvektordüsen benötigen eine leistungsfähigere Bordelektronik. Verschiedenes: - Waffenbatterien/Zwischenpuffer - um die Wiederaufladung der Energiewaffen zu unterstützen/beschleunigen, - Munitionskasetten/Behälter – um mehr Ballistische Munition (Projektilgeschosse) mitführen zu können, - Zusätzliche Kühlsysteme – um der Hitzeentwicklung entgegenzuwirken, Signatur verkleinern, - Geräte/Module, mit denen man sein Frachtgut vor Scans verborgen halten kann - ...und so geht die Liste noch weiter und weiter... Waffenklasse 1: Starr nach vorne gerichtete Waffen, die größere Waffensysteme tragen können Waffenklasse 2: Auf einem beweglichen Trägerrahmen montierte Waffen, die über eine Bewegungsachse einen größeren Zielbereich abdecken. Der dadurch vergrößerte Zielbereich geht zu Lasten einer kleineren Waffengröße. Waffenklasse 3 Aufhängungen: An diesen Aufhängungen können eine Vielzahl an Raketenwerfern oder Zusatztanks an der Unterseite des Schiffsrumpfes montiert werden. Waffenklasse 4 Aufhängungen: Üblicherweise zur Installation von Geschütztürmen, bei manchen Schiffen können diese Aufhängungen zur Erweiterung des Frachtraumes oder Installation weiterer Schiffssysteme verwendet werden. RSI-Bild ´Hornet Blueprint´ Resourcen-Management: Raum (Platzbedarf): Als erstes muss das Schiff die passende Aufhängung für ein bestimmtes Teil verfügen und zweitens muss diese Aufhängung genügend Platz dafür bieten. Größere Teile erhöhen generell die Masse des Raumschiffs mehr, als kleinere, und dies wird die Leistung in verschiedener Weise beeinflussen. RSI-Bild ´Systems_Table_1´ Ein Beispiel der Aufhängungen und deren Kapazität zweier Hornet-Varianten, die Zivile und die Militärische Energie und Hitzeentwicklung: Der Reaktor ist das schlagende Herz des Schiffes. Ohne Energie liegt das Schiff (und somit auch der Pilot) tot im Weltraum. Energie ist das Allerwichtigste, und Piloten sind grundsätzlich der Meinung, nie genug davon zu haben. Mit diesem Wissen im Hinterkopf bleibt es abzuwägen, ob man sich nun eine stärkere Waffe oder ein leistungsfähigeres Haupt-Triebwerk am Schiff installiert. Die verbrauchte Energie erzeugt Hitze, die vom Raumschiff abgeführt werden muss – ähnlich wie bei einem Leistungsstarken Hi-End-PC. Wenn sich das Schiff nicht selbstständig kühlen kann, werden nach und nach die Schiffskomponenten beschädigt. Clevere Piloten installieren daher mehr Kühlsysteme, als das bestehende Minimum, das von der Schiffshülle abgeführt werden kann, um unvorhergesehene Hitze-Spitzen zu kompensieren, die im Raumkampf entstehen können, wenn verschiedene Schiffskomponenten beschädigt sind. Signatur: Alle Schiffe erzeugen eine elektromagnetische Signatur und reflektieren elektromagnetische Wellen die Radial (also Kreisförmig) vom Schiff ausgehen. Diese Signatur wird vom Bordsystem verwendet, um Ziele innerhalb der Operationsreichweite des Bord-Radars zu identifizieren und zu verfolgen. Leistungshungrige Schiffe werden eine viel stärkere EM (Electro Magnetic) Signatur erzeugen, während Schiffe mit minimalem Energieverbrauch unbemerkt durchs All ´schlüpfen´ können. Große Schiffe reflektieren aufgrund ihres größeren Querschnitts mehr Radarwellen zu anderen aktiven Radargeräten zurück. Diese vom Schiff ausgehenden Signaturen werden auch von Zielsuchenden Waffen verwendet, um das Ziel zu erfassen und zu ihrem Ziel zu finden. Die Schiffssignatur ist die wichtigste Angelegenheit für Spieler, die ihre Tarn-Eigenschaften maximieren oder die Zielerfassung durch Raketen verhindern wollen. Masse: Masse ist ein wichtiger Faktor und Einflussgröße, was die Geschwindigkeit und Beweglichkeit deines Schiffs anbetrifft. Erhöht sich die Masse, verringert sich die Fähigkeit, die Flugrichtung schnell zu ändern. Dieser Umstand ist von größter Bedeutung für Piloten, die ihre Geschwindigkeit und Beweglichkeit maximieren möchten. CPU: Das Betreiben der Schiffskomponenten erfordert modernste Schaltkreistechnik und hochspezialisierten Software, die alle zusammen der Gruppe „Schiffs-Avioniksystem“ oder auch „Bordelektronik“ genannt, angehören. Diese "Pakete" bieten bessere Ziel-Identifizierung, erhöhte Radarreichweite, ITTS und viele andere Funktionen. Darüber hinaus erfordern manche Schiffs-Systeme Daten-Ressourcen für den ordnungsgemäßen Betrieb. Beispielsweise benötigt man für die beweglichen Klasse-2 Waffen die dazugehörige KI-Software für unbemannte Geschütze/Geschütztürme. Haltbarkeit & Belastbarkeit: Wie belastbar ein Teil oder Gerät gegenüber Beschädigungen ist, wird von großer Bedeutung für Piloten sein, die viel in feindlichen Gebieten unterwegs sind. Ein großer Schiffsreaktor mit viel Leistung ist nutzlos, wenn er bereits bei geringem Schaden ausfällt, oder wenn die erste feindliche Lasersalve durch das Schutzschild auf die Schiffshülle trifft... - Kosten und Verfügbarkeit Alle Teile im Spiel kosten Kredits, mit denen bezahlt wird, um sie zu kaufen, aber bloß das Geld zu haben, reicht nicht. Nicht alle Teile sind überall verfügbar, und sogar an Orten, an denen manche Dinge normalerweise verkauft werden, können sie mal nicht vorrätig sein, wenn die Versorgungskette zur Fabrik unterbrochen worden ist. Spieler werden weit reisen müssen, um alle Teile ausfindig zu machen, die sie installieren möchten. - Leistungstuning Am eigenen Schiff zu basteln ist für viele Leute von großem Interesse. Wir sehen das in der realen Welt: Es gibt riesige Communities rund um PC-Übertaktung und Auto-Bastler, die am Wochenende an ihrem Auto rumtunen. Diese Leute wollen auch das letzte Quäntchen Leistung aus ihrer Ausrüstung herausholen. Wir wissen, du willst alles aus deinem Schiff herausholen und bis ans Limit tunen (oder vielleicht auch etwas darüber) - also geben wir euch auch Systeme, mit denen ihr herumexperimentieren könnt. Alle Teile die vom Produktionsband laufen, werden innerhalb gewisser Fertigungstoleranzen hergestellt und funktionieren auch zuverlässig, wenn man sie innerhalb ihrer spezifizierten Soll-Betriebsparameter in Betrieb nimmt... Ihr wahres Potential kann dann vom Spieler entdeckt werden, wenn er das Risiko eingeht, das Teil zu Überanspruchen und somit einen Ausfall riskiert. Es kann verheerende Folgen nach sich ziehen, wenn man die Hardware zu sehr über ihre spezifizierten Soll-Parametern betreibt und selbst wenn man ein Teil erfolgreich getuned hat, wird es möglicherweise Energiehungriger sein und somit eine stärkere Radar-Signatur erzeugen! Das was du da tust ist das gleiche, wie das Übertakten von PC-Komponenten wie z.Bsp. der CPU, wie es von vielen erfahrenen PC-Enthusiasten gemacht wird! Die meisten Prozessoren, die Intel hergestellt hat, vertragen eine höhere (Prozessor-) Taktrate... ...und Leute, die ihre Hardware ans Limit bringen wollen, übertakten ihre CPU Stück für Stück. Die Maximalgrenze ist unbekannt, aber – manchmal bringt ein Laser vielleicht 10% mehr Leistung, seltener 20% und es kann so kommen, dass dein übertakteter Laser nur noch extrem viel Hitze produziert oder sogar beschädigt wird! Wir gehen davon aus, dass einige Spieler fein abgestimmte, hochgetunte und getestete Komponenten-Upgrades entwickeln, die sie dann zu einem hohen Preis verkaufen... Das ist unser Equivalent zum Crafting-System eines MMO-Games, ohne die künstliche „Level-Mechanik“, die dich dabei außen vor lässt. Qualität der Teile: So wie es Unmengen Hersteller von Pistolen des Kaliber .45 in der echten Welt gibt, wird es im Star Citizen Universum ebenso viele Unternehmen und Firmen geben, die vergleichbare Teile und Geräte herstellen. Diese Produkte sind allerdings nicht alle von gleicher Qualität. Manche Hersteller sind für billige Massenprodukte bekannt, die für den kleinen Piloten-Gelbeutel, oder für Waffendealer, die einen lokalen Konflikt unterstützen wollen, herstellen. Die Regel ist – Billigware ist weniger effizient, von geringer Haltbarkeit und anfällig für Überhitzung, hat jedoch den Vorteil, dass sie nicht Kostspielig ist und daher sehr verbreitet. Die besseren Hersteller produzieren effizientere und Haltbarere Produkte zu einem überteuerten Preis - wobei die besten Produkte und Komponenten den UEE-Bürgern und dem Militär vorbehalten sind... oder man macht sich in die Grenzgebiete der Galaxie auf, um vielleicht das Wrack eines Alienschiffes zu finden! Spieler können sich einfach einen der gebräuchlichen Lasern greifen und damit sofort losballern, wobei andere wiederum Tage investieren um herauszufinden, welcher am besten zum Schiff passt und in welcher Kombination. Nehmen wir an, du willst deine Hornet in ein Tarnschiff umwandeln – dann versuchst du, wo es nur geht, Module mit geringstem Emissionsausstoß zu kaufen und einzubauen: Dünnere Schutzschilde, die nur eine geringe Energie-Signatur erzeugen, Laser, die eher wenig Schaden anrichten, dafür aber auch kaum Hitze ausstrahlen... Schubdüsen die nicht schnell beschleunigen können, dir dafür aber helfen, versteckt zu bleiben... Und dann kannst Du das noch in extreme treiben, was das Gameplay darüber hinaus noch antreibt – Vielleicht hörst du ja mal was von einer Firma auf Terra, die LE-Laser (Low Emmision - Laser mit niedriger Emmissionsrate) verkauft, deren Laserstärke auch noch mehr als genug für dich ist... Oder von einer Piratengruppe in Spider, die illegal gehackte Schutzschilde verkauft, die eine höhere Schutzschildstärke ohne höheren Emissionsaustoß bieten! Um dein perfektes Schiff zu erschaffen wirst du mehr Zeit auf Reisen im Universum verbringen, als im Hangar, um die Sachen dann zusammenzubauen... Teste dein Quipment: Eine wichtige Sache an diesem System ist, dass es kein Patentrezept gibt: Die Spezifikationen für den perfekten Laser wirst du nicht herausfinden, wenn du Dir nicht die Arbeit machst, die Grenzen des Lasers auszuloten. So wie du einen PC übertaktest oder ein Auto tune´st, spielt immer das gewisse Element des Zufalls mit – der Tuning-Versuch könnte fehlschlagen und du hast ein weiteres Teil, dass du erstmal wieder reparieren musst – und das willst du nicht gerade dann herausfinden, wenn du Nase an Nase einem Rudel Piraten gegenüberstehst... Um dem Vorzubeugen planen wir optionale Testgeräte für den Hangar, zum Testen und Übertakten der verschiedenen Systeme bereitzustellen, und auch ein par Extra-Goodies in der Bordelektronik, um die Performance zu überwachen und zu protokollieren. Später im All kann es dir die Haut retten, wenn du etwas Zeit und Geld investiert hast, und die übertakteten Schilde und die auf Maximale Feuerkraft getunten Laser zuvor auf dem Boden getestet hast! Gesetzmäßigkeit: Die UEE-Gerichtsbarkeit sind zu einem Teil die Polizeikräfte und zum anderen die Grenzwache, die mit der Aufrechthaltung der Sicherheit innerhalb des UEE-Raumes beauftragt sind. Um dies sicherzustellen, dürfen sie Gesetzmäßig Schiffe auf Schmuggelwaren oder Illegale Komponenten scannen. Viele der besten Schiffsteile sind den Bürgern der UEE vorbehalten, andere wiederum sind komplett verboten. Piloten, die denken, sie müssten die Gesetze in UEE-Gebiet missachten, werden mit einem Bußgeld belegt, ihre Schmuggelware konfisziert, oder auch möglicherweise von der Polizei in Ausübung ihrer Pflichten verfolgt oder angegriffen. Leitungsnetz: Das ist ja alles großartig, aber wie arbeiten diese Dinge mit- und untereinander? Wir erreichen dies mit verschiedenen Leitungen, die die Schiffssysteme miteinander verbinden. Die Energie-Leitung versorgt alle Systeme mit Energie, während die Datenleitung Daten mit anderen Schiffskomponenten austauscht. Zum Beispiel sendet der Schildgenerator Signale über die Datenleitung, sodaß die Schildstärke auf dem HUD angezeigt werden kann. Diese Leitungen können unterbrochen werden, was dann die unterschiedlichsten Auswirkungen haben kann! Wir möchten, dass es schon im Schiff aufregend zur Sache geht, nicht nur/erst in der weiteren Spielewelt – und ein vollkommen miteinander vernetztes System aus Schiffskomponenten macht dies möglich. Hier ist ein Beispiel, wie das Leitungsnetz grundsätzlich aufgebaut ist: RSI-Bild ´Systems_Table_2´ All diese Details und Flexibilität ist großartig, wenn man sich darin eingearbeitet hat, aber was ist, wenn du einfach einsteigen und losfliegen willst, ohne groß Gedanken daran zu verlieren, wie weit dieses Konfigurationssystem geht? Kein Problem! Das tunen und konfigurieren ermöglicht es Dir, dein Schiff besser an deine Bedürfnisse anzupassen, du kannst aber auch genauso viel Spaß an dem Spiel haben, ohne an all möglichen Schrauben und Schiebern zu drehen... Nicht jeder möchte sich bis ins Detail mit den tiefgreifenden, komplexen Schiffssystemen befassen – manche möchten einfach nur im Cockpit des eigenen Schiffes sitzen, und Aliens und Piraten jagen. Diese Spielart werden wir definitiv ebenfalls anbieten! Von diesem Schiffs-Upgradesystem sind wir sehr begeistert, und das ist gerade mal die Spitze des Eisberges! Seid gespannt auf die kommenden Monate, um noch mehr Details zu erfahren! ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------ Übersetzung: SpaceCrawler, www.star-citizens.de Bildquelle: RSI Website Englischer Originalartikel: RSI-Website - Comm Link
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  4. Seid gegrüßt Citizens, die Resonanz auf die Promotion der 300er-Serie war einfach unglaublich! Eure Unterstützung macht nicht nur Star Citizen möglich, sondern ändert sogar die Art, wie Spiele entwickelt werden können. Ihr habt das Star Citizen Projekt über einen wichtigen Meilenstein gebracht: Während letzten Wochenendes überschritten wir die 10,266,844 Dollar-Marke, die das bis dato erfolgreichste Kickstarter-Projekt „Pebble Watch“ erreicht hatte. Dies macht Star Citizen nun zum erfolgreichsten Schwarmfinanzierten Projekt aller Zeiten! Das ist ein Rekord auf den ihr stolz sein könnt, aber wir haben ja erst angefangen! Eine weitere Sache bezüglich des Promotion-Videos möchte ich noch klären: Das 300er-Serie-Promotion Video habt ihr nicht nur in „In-Engine“, also der Grafik-Engine gesehen, es läuft auch auf dem aktuellen Game-Modell. Wenn du dir das 300i-Modellgitter ansiehst, dann siehst du das auch genauso in Star Citizen, das Video ist weder vor-gerendert oder extra für das Video mit mehr Polygonen versehen erstellt, noch anderweitig (bloß um Eindruck zu schinden) aufpoliert. Was du siehst ist was du spielst! Viele von euch haben uns nach separaten Bildern aus der 300er-Broschüre gefragt, die sie als Wallpaper oder für ihre Website benutzen können. Es freut mich, euch hier einige zur Verfügung zu stellen: Wir haben auch ein par Fragen zu den 315p und 325a Upgrade-Paketen bekommen. Diese Upgrade-Pakete machen aus einer normalen 300i, die man sich bereits zuvor gekauft hatte, entweder eine 315p oder auch eine 325a. Du kannst nicht beide Upgrade-Pakete kaufen, wenn du nur eine Basic-300i in deinem Account hast. Diese Option haben wir uns für diejenigen SC-Unterstützer ausgedacht, die bereits eine 300i gekauft haben, bevor ja jetzt erst klar wird, dass es noch eine Erkundungs-Variante und eine Militärische Variante geben wird. Für die 350r gibt es kein Upgrade-Paket, da die Form des Schiffsrumpfes von den anderen 300er-Modellen abweicht, um das Doppeltriebwerk zu beherbergen. Stretch Goal – Klärung Ich möchte hier auch noch einmal auf ein bereits übertroffenes „Stretch Goal“ eingehen. Der ursprüngliche Plan war, nur den ersten SC-Unterstützern diese „Belohnungen“ zu gewähren, die den ersten Erfolg des SC-Projektes erst möglich machten. Beispielsweise mussten wir die 5.5 Millionen Dollar-Marke erreichen, um das „Rekordbrecher-Skin“ und die zusätzlichen Credits zu bekommen. Während der Website-Tests hat sich herausgestellt, dass viele Spender das nicht ganz verstanden hatten. Wir reflektierten über unsere Aussagen und stellten fest, dass es nicht ganz eindeutig beschrieben ist. Und so haben wir beschlossen, dass alle Unterstützer, die vor Ende der Live-Stream Übergangsfrist gespendet haben, als Bonus den AMX-1 Reparatur-Robot, die Squadron42 Missions-Disk und 2.000 Credits erhalten. Spender, die nach der Live-Stream Übergangsfrist gespendet haben, erhalten NUR DAS, was in ihren „Pledging-Paketen“ aufgelistet ist. Wenn du also bis jetzt den Sprung noch nicht gewagt hast, ist dies jetzt die letzte Gelegenheit, sich die vielen Erstspender-Bonis zu sichern! Übersetzung: SpaceCrawler Originalartikel: Roberts Space Industries
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  5. Der Kater Vier Uhr dreißig Nachmittags und ich war spät dran. Die Frau in meinem Bett lag nackt da, halb von der sanften, weißen Bettdecke verdeckt und schlief. Wir hatten uns gemeinsam am Abend zuvor volllaufen lassen, einiges an Lustigmachern konsumiert und ordentlich die Matratze durchgeknetet. Die Raumluft war nun eine nicht mehr ganz so sexy Mischung aus Hormonen, Schweiß und Bierfürzen. Richtig viel Lust auf die Tour hatte ich schon die ganze Woche nicht, aber einem meiner Hauptkunden wollte ich das natürlich nicht abschlagen. Eine spezieller Auftrag von der Art, wie ich ihn vielleicht fünf oder sechs mal pro Jahr erhalte. Sehr gut bezahlt. Sehr gefährlich. Und ich war sehr spät dran. Mein Kopf brummte als ich mir gerade mein Holzfällerhemd zuknöpfte. Ich schlug der Dame mit der flachen Hand auf den Hintern. "Aufstehen, Missi. Genug geschlafen. Ich muss los und ich glaube Du auch. Zieh einfach die Tür zu wenn Du gehst." Sie gab ein erstickendes "Auuu" von sich und dreht sich zur Seite. "Pass auf Dich auf, Gowan." murmelte sie. Zehn Minuten später erreichte ich den Raumhafen, denn ich kannte den Taxifahrer und dieser hatte Mittel und Wege die Verkehrsregeln zu missachten. Der Fahrstuhl zu meinen Bereich surrte in der Resonanzfrequenz meines Kopfbrummens. Abdockerlaubnis erteilt, Vollgetankt, Orbit. Ich war auf Autopilot und auch meine Freelancer schaltete ich in diesen Modus. Ein paar Brausetabletten gegen den Kater sollten es richten und ich hatte noch ein Röhrchen als Notreserve in der Küchenzeile. Nach kurzer Zeit konnte ich wieder Hell von Dunkel unterscheiden. Immerhin. Die Freelancer meldete "Zielkoordinaten erreicht". Ich hasste das, was jetzt kam. Ich erinnere mich gar nicht mehr daran, dass ich das mal cool fand. Muss Jahrzehnte her sein. Das Raumschiff hatte Ihre Position vor dem kleinen Asteroidenfeld erreicht und schwebte bewegungslos. Jetzt musste ich ran. Ich schnallte mich fest, setzte mir den Helm auf und versiegelte den Schutzanzug, den ich kurz zuvor angezogen hatte. Zwei mal kurz Vorwärtsschub beförderten mich an den ersten Brocken vorbei. Ich trieb vorsichtig hinein und rammte auch schon den ersten kleineren Stein, der noch zweimal hörbar anschlug, als er über die Außenhülle rollte. Scheiße. Ich musste zu mir kommen. Alter, beim nächsten mal säufst Du nicht vorher. Dann war er da. Der größere Brocken, den ich gesucht hatte. Ich nannte ihn "The Grey One". Nicht zu groß, nicht zu klein. Er hatte gerade genug Masse, dass die Freelancer aufsetzen konnte. Zwei Meter... ein Meter. Es rumpelte bedenklich und ich wusste, dass ich mir sicherlich einen Landefuß beschädigt hatte. Egal. Keine Zeit. Weiter. Die Luke öffnete sich und die Dekompression und Kälte ließ die feuchte Atemluft im Inneren auf den Wänden gefrieren. Da stand ich nun auf diesem steinigen Klumpen irgendwo im Nichts. Kaum Gravitation dafür um so mehr Kopfschmerzen. Da war es nicht verwunderlich dass ich beinahe von diesem Ding geflogen wäre, hätte ich nicht mit den kleinen Steuerdüsen an meinem Anzug benutzt. Hinter mir schloss sich die Freelancer wieder und die Lichter im inneren dimmten langsam herab bis mein Mädchen sich hinter dem unsichtbaren Vorhang aus Dunkel und Schwarz behutsam versteckte. Zwanzig Meter legte ich zurück und tippte die Zugangsdaten in mein Mobiglas, welches als Armcomputer befestigt war. Die hier auf mich wartenden M50 bestätigte die Eingaben mit dem Aufleuchten der Außenlichter und dem automatischen Öffnen des Cockpits. Ich stieg ein und lud die aktuelle Schiffs-ID in den Computer. Die Triebwerke surrten. Es dauerte immer ein wenig, bis die Origin Jumpworks M50 bereit war zu starten. Zwei immense Triebwerke an welchen ein Cockpit angeschweißt war. Aus viel mehr bestand die M50 nicht, und das war auch gut so. Sie ist klein, einigermaßen wendig und schneller durch das Wurmloch geflogen, als die UEE Zollbehörde den Laderaum scannen kann. Wenn es gut lief, kam es nicht dazu aber gute Vorrbereitung war alles in diesem Geschäft. Ich überprüfte den Signaturleveler, Scandisortion, Schubwelle, Mischungsgeber - alles war perfekt. Die Triebwerke fuhren sanft hoch und ich entkoppelte mich vom Ankerhaken, den ich in den Fels getrieben hatte und an dem in diesem Falle die M50 hing. Sie war dunkelgrau und hatte einen speziellen optischen Lack, der je nach Winkel und Position zum Schiff andere Kennziffern erkennen ließ. Das war nicht viel und bestimmt nicht die beste Lösung, aber sie würde ggf. für Verwirrung sorgen. Das Asteroidenfeld ließ ich hinter mir und steuerte im Eiltempo den vereinbarten Treffpunkt hier im System an. Ohne genaue Koordinaten ist eine abgeworfene Kiste irgendwo da Draußen in der Unendlichkeit praktisch nicht zu lokalisieren. Einfacher kann man keine Waren an den Augen der UEE vorbei schaffen. Ich erreichte den Punkt und musste schon noch etwas suchen bis ich den kleinen, silberenen Koffer sah, auf dem ein winzig kleines, blinkendes Licht befestigt war. Ich näherte mich, justierte, kam zum stillstand und öffnete das Cockpit. Hatte ich die Lebenserhaltung im Raumanzug noch aktiv? Es schoss mir durch den Kopf als ich den Override für die Cockpitkanzel aktivierte, aber da war es sowieso schon zu spät. Die Druckluft entwich und ich atmete erleichtert auf. Alles war ok. Der Anzug war versiegelt und stabil. Ich hatte einen einen kleinen Teleskop-Greifarm dabei mit dem ich nun nach dem herumschwebenden Koffer angelte und schließlich zu mir heran zog. Bald schon war ich auf dem Weg zu meinem Ziel. Den Koffer hinter mir verstaut raste ich mit brachialem Antriebsdruck durchs All. Abgemacht war den großen Koffer mit unbekannten Inhalt wie schon in den beiden Jahren zuvor im Goss System auf dem Urlaubsparadies Cassel an meine Kontaktperson zu übergeben. Nicht besonders weit bis dahin, aber es musste schnell gehen. Und so tief unter dem Radar wie möglich. So war der Plan. Bis gestern morgen. Die Geschehnisse flossen erneut an meinem inneneren Auge vorbei. Die erste Rückblende Mein Intercom meldete einen eingehenden Anruf. Verdammt ungünstiger Zeitpunkt, dachte ich, denn ich saß gerade in wichtigen Verhandlungen auf dem Scheißhaus. Also ließ ich den Videoschirm deaktiviert, denn mein schwitzendes Gesicht war nicht besonders ansehnlich und außerdem musste niemand über meine Verdauungsstörungen Bescheid wissen. "Ja, was ist denn?" fragte ich barsch als ich den Anruf entgegen nahm. "UEE Advocacy. Miro Tennent hier." seine Stimme klang wie immer fahl und genervt. Ich konnte auch ohne Videoschirm sehen, wie er seinen Diensthut zurecht rückte und seine faltenlose Uniform makellos positioniert über seinen Schultern trug. "Ach, Captain Tennent. Schön dass sie anrufen. Ich habe gerade an Sie gedacht. Jagen Sie schon wieder Gespenstern hinterher?" "Ich bin Commander, nicht Captain. Und das wissen Sie genau." "Oh, Commander. Wie konnte Ihnen denn dieser Rang passieren? Haben Sie die Tochter von ...." er unterbrach mich hart, noch bevor ich meinen Witz vollenden konnte. "Hören Sie mir zu, Citzien. In meiner Funktion im Bereich Untergrundhandel habe ich die Befugnis und Aufgabe Ihnen ein Geschäft vor zu schlagen." "Ein Geschäft? Mir? Die UEE will mit mir ein Geschäft machen? Lassen Sie sich von meiner Sekretärin einen Termin geben. Für Sie machen ich einen guten Preis. Was wollen Sie denn transportiert haben? Hoffentlich nicht ihre Mutter. Schwertransporte kosten nämlich extra." Ich konnte ihn kurz mit den Zähnen knirschen hören. Ich mochte ihn irgendwie. Miro Tennent versuchte mir schon seit zwei oder drei Jahren etwas anzuhängen, fand aber nie die notwendigen Beweise. "Ich weiß von Ihrem Lagerhaus mit der Nummer 43398." Mehr sagte er nicht. Mir stockte der Atem und meine gute Laune verflog. Ich wischte mir den Hintern ab und zog meine Hose hoch. "Was für eine Lagerhalle?" log ich fragend und durchaus gekonnt. "Die Lagerhalle bei diesem Opa. Ansgar Jur. Muss ich deutlicher werden? Gut. Die Halle mit den zwei schwarzen Säcken darin. Auf dem einen steht eine Zahl. Neun. In der Ecke der Halle steht eine alte Kommode. Ich glaube sie gehörte ihrem Vater. Zedernholz. Und raten sie mal was in der untersten Schublade drin ist." "Schon gut schon gut. Mal angenommen ich wüsste wovon Sie da reden. Was wollen Sie von mir? Und warum müssen wir das am Comlink besprechen?" Ich war perplex. Für die Sache in der kleinen Lagerhalle wäre ich mindestens 10 Jahre in den Knast gekommen. Woher wusste dieser kantige Korinthenkacker davon? "Warum am Com? Meinen Sie die UEE hört unser Gespräch ab?" er lachte und ich kam mir etwas dumm vor. "Sie haben morgen eine Lieferung. DIE Lieferung. Da gibt es etwas, was Sie wissen müssen und ich wette das wird ihnen nicht gefallen. Wir müssen in dieser Sache zusammen arbeiten. Was sagen Sie dazu? Und ich rate Ihnen die Antwort gut zu überlegen, denn es wäre mir eine Freude wenn sie nein sagen. Mein Vorgesetzter möchte allerdings, dass Sie zustimmen. Also?" Puh. Das war jetzt übel und es würde noch übler werden, sollte ich ablehnen. "Kann ich Sie zurück rufen?" "Nein. Wenn Sie auflegen, werden meine Kollegen ihre Lagerhalle öffnen. Sie müssen sich natürlich jetzt entscheiden. Meinen Sie wir spielen hier nach Ihren Regeln?" Das sah nicht gut aus für mich. "Ja. Klar helfe ich Ihnen. Aber dann vergessen Sie die Sache mit dem Lager, richtig?" "Nein, natürlich nicht. Wir sind die UEE. Aber der Beschluss zum Öffnen wird dann erst in zwei Tagen freigegeben. Mehr kann ich nicht tun." "Ja, gut. Damit kann ich leben. Worum geht's?" frage ich, während ich ein paar Codes auf meinem Mobiglas eintippte. Der schleimige UEE Offizier sülzte seine Erklärungen herunter und ich wusste, was ich zu tun hatte. Theoretisch zumindest. Heiße Ware Jetzt befand ich mich also auf dem Weg nach Cassel. Drei Sprungtore lagen vor mir, aber ich durfte nicht entdeckt werden. Nicht gescannt werden. Naja, eigentlich durfte ich schon gescannt werden, aber nicht zu gut. Die Ware war so heiß, dass sie fast mir ein Loch ins Cockpit brannte. Normalerweise jedenfalls. Mein Preis war einfach zu niedrig für sowas. Aber das würde sich ja bald von alleine erledigen. Sprungtor Ellis-Kilian. Keine große Sache an sich, denn hier schmuggelte fast niemand. Und wenn, wäre er verrückt so etwas zu tun. So wie ich. Nach und von Kilian kamen fast nur Militärs und alles was damit zu tun hatte. Dementsprechend streng waren die Überwachungen an der Passage. Mein Comlink begann zu plärren als sich einer der Offiziere der Wurmlochstation bei mir meldete: "Das Schiff mit dem Kennzeichen Teta-Teta 923 Epsilon 12, ich rufe Sie". "Teta-Teta 923 Epsilon 12 hört. Sie sprechen mit Bob Lannigton." meine falsche Identität als Manager eines kleinen Racingteams war fast schon zu meiner eigenen geworden. "Mister Lannigton, was ist der Grund der Reise nach Killian und führen Sie illegale Güter bei sich?" die Stimme klang gelangweilt. Das macht die Sache meist etwas leichter. "Ich überführe diese M50, die an einem Ausscheidungsrennen teilgenommen hat, nach Goss. Ich verkaufe das Schiff dort." log ich. Kühl gelassen. So wie ich es schon hunderte Male getan hatte. "In Ordnung, bitte Reihen Sie sich ein bis Sie aufgerufen werden. Vielen Dank für Ihre Kooperation." Damit war das Gespräch beendet. Ich hatte mehr erwartet und war etwas gekränkt, da sie mich noch nicht einmal gescannt hatten. Vielleicht hatte ich zu gut gelogen. Ich überlegte eventuell beim nächsten mal ein ganz kleines Zittern in meine Stimme mit ein zu bauen. Hm. Besser doch nicht. In Ellis angekommen war alles genauso einfach. Das UEE Militär ist selbstverliebt, hochnäsig und glaubt es sei nahezu unfehlbar. Vor allem in einem System wie Kilian. Hier wimmelte es nur so vor Streitkräften. Nur in der Nähe des Planeten McArthur musste man aufpassen, da sich dort eine Menge übereifriger Kadetten herumtrieben, die sich genauso schnell wie übereifrig Knöpfe und Streifen für Ihre Kleidung verdienen wollten. Ich erreicht das Sprungtor nach Terra. Hier wurde ich dann endlich gescannt, aber man fand nichts. Natürlich nicht. Es war ein bisschen Genugtuung gepaart mit Erleichterung für mich. Nicht gerade der Kick den ich gewohnt war, aber es reichte aus um mich lebendig zu fühlen. Der Sprung nach Goss war wieder wesentlich einfacher. Ich musste gar nicht lange warten bis mand dort einen Freelancer Piloten unter Feuer genommen hatte, der unvermittelt versuchte durch das Wurmloch an der Kontrolle vorbei zu fliehen. Augen die in eine andere Richtung schauen als in meine sind mir am liebsten. Cassel erreichte ich dann nach gut 20 Minuten. Mein Landeplatz war einer der gewaltigen Hangarbereiche, die für die zahlreichen Gäste vorgesehen waren. Die Dockinggebühren waren erträglich und die Sicherheitskontrollen aufgrund der schieren Menge von an- und abfliegenden Schiffen sozusagen nicht vorhanden. Cassel - Perle für die Erholungssuchenden. "Nur einen Tag. Kurzerholung." sagte ich Kopfnickend zur freundlichen Dame am Eingangsbereich eines der Mega-Spaß-Zentren. Ich bezahlte und nahm mir eines der frei verfügbaren Buggys. Ich kannte den Weg und steuerte durch die weit angelegten Indoor-Wege bis zu einem Fahrstuhl, fuhr in den obersten Stock und ließ den Buggy dort einfach stehen. Die bunten Lichter und melodiösen Geräusche zogen mich ins Casino hinein. Marleys Casino. Eine Spielhölle von vielen. "Mit dem Koffer kommen sie hier nicht rein, Sir." sagte der Türsteher und hielt mich an der Schulter fest. Sein Griff war hart. "Ich mit mit Marley verabredet." sagte ich. "Mein Name ist Parker." Einen Augenblick und ein kurzes Comgespräch später bedeutete mir der Mann im Anzug den Weg hinein. ich erinnerte mich daran wie ich beim ersten Mal den falschen Namen benutzte und anschließend recht lädiert in einem Hinterzimmer aufgewacht bin. Jeder fängt mal an. Im hinteren Teil des Casinos ging ich auf eine Doppeltür zu. Einer der beiden Bodyguards öffnete mir eine der Türen wortlos sodass ich ungehindert weiter laufen konnte. Marleys Wohnbereich. Ausladend und viel kühler als die bunten, warmen Lichter des Casinos. Ich setzte mich ungefragt in weiches Leder an den gläsernen Tisch und sah der Frau im Sessel vor mir in die Augen. "Hat alles geklappt?" fragte sie, als ich den Koffer auf den Tisch legte. Sie lehnte sich zurück und grinste. "Ja sicher Marley. Alles wie immer." "Gut..." sie wollte gerade noch etwas sagen, da fiel ich ihr ins Wort. "Bis auf eine Sache vielleicht." sie hob eine Augenbraue und blickte mich erstaunt an. "Das ist das Letzte mal, dass Du mich in so eine Situation bringst, ok?" Die Frau im Geschäftsanzug grinste nicht mehr und stand auf. Sie kam zu mir auf die andere Seite des Tisches und ließ sich auf die Armlehne neben mir nieder. Dann legte sie mir die Hand auf die Schulter. "Gowan, natürlich nicht. Ist das letzte Mal. Versprochen." In die andere Richtung geblickt Als ich wieder zu mir kam, saß ich in einem härtern Sessel als dem, wo ich mein Bewusstsein offenbar verloren hatte. Geräusche und Bewegungen drangen auf mich ein und langsam erhellte sich meine Situation. Ich befand mich in der Wartehalle des Spaßkomplexes auf Cassel. Um mich herum saßen und standen Leute die auf Ihren Transport oder ankommende Freunde warteten. Mir brummte der Schädel doch ich hatte diesmal nichts getrunken. Zwischen meinen Beinen stand ein kleiner, schwarzer Koffer. Ich stieß sanft mit dem Fuß dagegen und wusste sofort was sich darin befand, denn der Koffer war sehr schwer. Gold. Ein gutes Zahlungsmittel für Leute, die mittels eines Rennstalles in der Lage sind Geld zu waschen. Ich fasste den Griff des Koffers und stand auf um mir in der Nähe einen Kaffee zu besorgen. Das Gewicht des Gepäcks stimmte mich so fröhlich, dass ich meine Rückenschmerzen gerne ignorierte. Ich nahm den Kaffee von einem, in Einheitslook des Konzerns gekleideten Mannes entgegen, rührte den synthetischen Zucker ein und sah auf dem Großbildfernseher hinter ihm die Bilder ablaufen, die zu erwarten waren. "Machen Sie mal lauter bitte." ich zeigte auf den Fernseher. Der Mann hinter dem Tresen drehte auf. "Falls Sie uns jetzt erst zugeschaltet haben: Es hat sich im Terra System auf Terra Prime ein Anschlag auf das UEE Intelligence Center ereignet. Das Gebäude wurde dabei nur geringfügig beschädigt. Die Informationen deuten darauf hin, dass der ranghöchste, interplanetare Anwalt im Kampf gegen die organisierte Kriminalität, Alberto Guerra sowie zahlreiche seiner Mitarbeiter Ziel des Anschlags waren. Über seinen Zustand ist zur Zeit nichts bekannt. Die Behörden sprechen aber von etwa einem Dutzend Toten. Guerra ermittelte aktuell im Prozess um die sogenannten Cassel Syndikate. Ob es Verbindungen zu diesem Fall gibt kann zur Zeit nicht ausgeschlossen werden. Als Sicher gilt, dass ein Berater aus dem engsten Kreis des Anwalts in die Explosion verwickelt war oder sie herbeigeführt hat. Überwachungsbilder zeigen UEE Commander Miro Tennant kurz vor dem Ereignis mit einem metallenen Koffer, der eindeutig das Zentrum der Explosion gewesen sein muss." "ist gut. Danke." ich winkte ab und nickte, dass mir die Informationen reichten. Der Mann, der mir Kaffee serviert hatte reduzierte die Lautstärke und kommentierte ungefragt "Meine Güte. Verdammte Terroristen. Nicht zu fassen, oder?" Ich hörte ihn schon gar nicht mehr, nahm mir einen Buggy und fuhr zum Ausgang der Erholungseinrichtung. Ich dachte über den gestrigen Tag nach. Die Party zuvor Das Telefonat mit dem UEE Commander war kurz, informativ und einfach nur ätzend gewesen. Als ich auflegte ruhte mein Blick noch eine Weile auf meinem Mobi. Ich grübelte und kaute dabei auf meiner Unterlippe. Dann rief ich Jamie an. "Na Süße? Heute Abend schon was vor?" Ich holte Jamie gegen acht Uhr ab und wir fuhren noch etwa eine Stunde bis wir an der Diskothek ankamen. Wir liefen an der langen Schlange von Menschen vorbei bis direkt zum Einlaß. Ich drückte dem Türsteher 50 Kröten in die Hand und wir waren drin. Die Bässe schlugen uns entgegen und die Lichter waren typisch hypnotisch. Wir erreichten eine geschlossene, unscheinbare Tür, an der ich rhythmisch anklopfte. Der dahinter befindliche Türsteher öffnete, erkannte mein Gesicht und ließ mich und meine Begleitung in den speziellen Teil der Lokalität. Hier war die Musik zwar nicht lauter, aber die Serviererinnen trugen wenig Kleidung. Hier konnte man sich der Diskretion aller Anwesenden sicher sein. Das betraf sowohl den Konsum von Drogen als auch die Geschäfte die hier getätigt wurden. Wie verabredet traf ich Rogal Dorn dem ich freundschaftlich auf die Schulter klopfte. Er drehte sich zu mir um. "Gowan. Oh, ich meine Mister Lennigton. Warum treffen wir uns hier?" Ich gab ihm gab die Koordinaten des Koffers. "Du musst mir helfen. Ich brauche Sprengstoff. Und zwei Koffer die so aussehen wie den, den Du bei diesen Koordinaten finden wirst. Den Koffer tauscht Du gegen einen mit Sprengstoff aus und den anderen ebenfalls mit Sprengstoff gefüllt musst Du in meine M50 auf dem The Grey One deponieren." Viel mehr brauchte ich nicht zu sagen, außer: "Ich habe nicht viel Zeit. Den echten Koffer bringst Du am besten zu Korben. Die wollen uns verarschen, Rogal. Wir müssen aufräumen und vielleicht müssen wir auch hier weg. Korben wird wissen was zu tun ist falls mir etwas zustößt." Korben ist auch einer meiner Freunde, genau wie Rogal. Korben ist analytisch, kennt sich mit der UEE gut aus und ist ein Stratege. Rogal ist ein kampferprobter Taktiker, weiß mit allen Arten von Waffensystemen umzugehen, kennt viele Waffenhändler und kommt so ziemlich an alles ran was Löcher in Dinge macht. "Du hast von mir gesprochen?" Korben grinste mich breit an und umarmte mich freundschaftlich. "Mann, was machst Du denn hier?" fragte ich erstaunt. "Ich hab mit Rogal gesprochen und der sagte mir Du wärst mit ihm verabredet. Ich hatte nichts zu tun und war ganz in der Nähe." Rogal murmelte: "Naja, Spider ist jetzt nicht so ganz in der Nähe, finde ich." Korben zuckte mit den Schultern und grinste weiterhin. "Du scheinst ja in Schwierigkeiten zu sein." "Ich würde sagen wir alle sind ständig in Schwierigkeiten. Aber kommt mal mit, wir gehen dort rüber. Ich muss euch was erzählen. Jamie, geh Dir doch mal die Nase pudern." Meine Begleitung fort zu schicken war kein Problem. Sie kannte die Szene. Wir setzten uns in schlecht gepolsterte Sessel die schon bessere Zeiten gesehen hatten. Eine kleine Lampe beleuchtete den runden Holztisch vor uns. Ich kam ohne Umschweife zum Thema: "Der terranische UEE Anwalt untersucht doch das Cassel Syndikat, nicht wahr?" "Ja, das läuft regelmäßig in den News." sagte Korben. "Die sind jetzt an mich herangetreten und wollen mich erpressen. Ich soll für die ein Paket austauschen und denen das Original zukommen lassen, anstatt es nach Cassel zu bringen." "Das wirst Du wohl nicht tun, oder?" fragte Rogal entrüstet. "Naja, schon irgendwie. Also sozusagen nicht. Wenn es stimmt was die sagen, wird das sowieso meine letzte Lieferung dorthin gewesen sein." Ich blickte in fragende Gesichter. "Das Paket, dass ich nach Cassel bringen soll... Mein Auftraggeber war und ist die UEE Marine." "DIE MARINES?" meinen Freunden fielen die Kinnladen runter. "Du machst Geschäfte mit den Marines?" "Die zahlen gut für krumme Geschäfte. Eingestielt hatte das ja auch eigentlich meine Kontaktperson Marley von Marley's Casino auf Cassel. Ihr kennt sie, oder? Bis heute morgen hatte ich außerdem noch keine Ahnung worum es dabei geht. Aber die Sache scheint mir jetzt sehr plausibel zu sein." "Kannst Du mal zur Sache kommen?" Rogal stupste mir in die Rippen. "Ja doch. Viel wollte mir der Typ von der Advocacy - der mich erpresst - nicht erzählen, aber was er sagte ergab plötzlich Sinn. Ihr habt doch bestimmt davon gehört, dass ein paar bombensichere Jobs in den letzten Monaten aufgeflogen sind und Andere mit hohem Risiko problemlos durchgingen, oder? Offenbar tauscht das Cassel Syndikat mit einigen hochrangigen Marines Informationen aus. Offenbar versucht diese Marley ihre Geschäfte zu erweitern und diese Schlampe lässt dazu den ein oder anderen Kriminellen über die Klinge springen. Dafür bekommt Sie von den Marines Einsatzpläne, Routen und so einen Kram." "Boar. Die Alte wird rösten." Rogal schlug mit der Faust in die offene Hand und brachte die Sache auf den Punkt. "Aber was hat die Advocacy jetzt damit zu tun? Ich dachte die Marines sind die bösen?" "Ja eben." warf ich zurück. "Die Advocacy hat das herausbekommen und will nun den Spieß umdrehen. Sie wollen die Verantwortlichen bei den Marines sowie das Cassel Syndikat in einem Rutsch erledigen. Und dazu wollen Sie die Informationen aus dem Paket von mir. Ich soll ein paar nichtssagende Dokumente abliefern, bis die Advocacy alles klären kann." "Wirst Du nun das Zeug bei der Advocacy abliefern oder nicht?" Korben blickte mich sorgenvoll an. Ich schüttelte den Kopf: "Die werden einen bomben mäßigen Spaß haben, wenn sie das Ding von mir erhalten. Ich habe Abwurfkoordinaten für den echten Koffer von denen bekommen." Aber Korben war noch nicht überzeugt: "Selbst wenn Du den echten Kram nicht bei der Advocacy ablieferst, werden Sie Dich einsacken. Auch wenn Du soviel Glück hast und dieser Advocacy Mann erleidet einen geplanten Unfall. Das wird die nicht aufhalten." "Das ist mir klar. Aber ich bin im Gegensatz zur UEE ja nicht total bescheuert. Mein Lagerraum, den die gefunden haben, steht schon längst in Flammen. Und damit auch alle Beweise gegen mich. Ich hatte für so einen Fall Vorkehrungen getroffen." meine Augenbraue hob sich zur kurzen Siegerpose. "Es ist zwar schmerzlich für mich, weil da einige Erinnerungen in dem Lager verbrennen, aber das ist immer noch besser als 10 Jahre einzusitzen." Rogal lachte und schlug mir ziemlich fest auf die Schulter. "Hahaha. Der Gowan mal wieder." "So sehr ich Dir zustimme, dass diese Marley von der Bildfläche entfernt werden muss, so wirst ihr bestimmt nicht einfach einen Koffer mit Sprengstoff unterjubeln können. Das ist Dir klar, oder? Sie wird bei der Übergabe reinschauen und Du wirst -PUFF- mit draufgehen." Korben hatte immer etwas an meinen Plänen auszusetzen. "Risiko gehört -PUFF- zum Spiel. Ich krieg das schon irgendwie hin. Vertrau mir." Dann zwinkerte ich den Beiden zu. "Jetzt muss ich dringend etwas trinken." "Na, und ich muss dann los." sagte Rogal im Aufstehen begriffen, der zwischenzeitlich schon ein paar Mitteilungen an seine Kontakte verschickt hatte. "Ich kümmere mich um Dein Zeug. Das geht klar, Dicker." Die Rückreise "Hör zu Marley, da gibt es noch etwas." ihre Hand lag noch auf meiner Schulter und sie saß etwas erhöht auf der breiten Lehne des edlen Sessels in dem ich Platz genommen hatte. "Mir ist die Sache etwas peinlich, aber ich habe mich diesmal nicht ganz an unsere Abmachung gehalten." "Was genau meinst Du? Ich mag keine Überaschungen." Ihre Stimme wurde kalt. "Der Koffer... ich habe ihn gescannt. Und der Inhalt hat mir ehrlich gesagt nicht gefallen." Ich ging in meiner Rolle als hervorragender Lügner voll auf. Das hatte ich wirklich drauf. "Das heißt?" jetzt klang sie ungeduldig. Einer der Männer im Zimmer öffnete sein Jakett und bereitete sich offenbar darauf vor seine Waffe zu ziehen. Jetzt modulierte ich bewusst meine Stimme, sodass sie besorgt und ernst klang. "Du lässt mich mit einer scharfen Antimaterie-Bombe durch die Gegend fliegen? Was soll ich davon halten? Wir arbeiten so lange so gut zusammen und mein Auftraggeber und Du ihr schickt mich auf einer Bombe und was weiß ich für einem Zünder durch die Gegend? Das kostet extra, meine Liebe. Das musst Du verstehen." "Was? Ist die da drin?" sie war bestürzt, stand von der Sessellehne auf und ging einen Schritt vom Tisch zurück. "Nein. Ich hab sie entfernt und woanders deponiert. Ich dachte mir das wäre erstens sicherer und zweitens können wir dann neu verhandeln." Sie atmete auf und setzte sich wieder in den Sessel. Als sie den Koffer vom Tisch herunter nahm und ihn auf den Boden neben sich stellte wurde mir allerdings etwas mulmig. Natürlich war die Bombe noch im Koffer. Meine Bombe. Ich wollte nicht all zu hoch pokern, daher hatte ich Rogal gebeten einen Unterbrecher einzubauen, den ich per Fernsteuerung wieder scharf schalten konnte. Dennoch war mit Antimaterie nicht zu spaßen. "Diese miesen Schweine." sie kochte vor Wut. Mein Ziel hatte ich erreicht. Sie nahm offenbar an, die UEE Marines würden sich ihrer entledigen wollen und hätten mir eine Bombe anstelle der Informationen mitgegeben. "Max, ruf die Viko Brüder an. Die sollen sofort her kommen." Dann wandte Sie sich wieder mir zu. "Gowan, Du hast ja keine Ahnung wie froh ich bin, dass Du reingeschaut hast. Da ist offenbar etwas schief gelaufen. Es soll Dein Schaden nicht sein. Würdest Du mir wohl verraten, wo Du den Inhalt des Koffers hinterlassen hast? Die Bombe?" "Darum bin ich hier. Ich verstehe zwar nicht worum es geht, aber für den richtigen Preis wird es wie gesagt keine Probleme geben." Ich hätte mich vor Schadenfreude auf den Boden werfen können, aber ich bewahrte mein steinernes Gesicht. Es ging schließlich um mein Leben. "Ich zahle dir den zehnfachen Betrag. Das ist nicht verhandelbar. Dafür werde ich vergessen, dass Du Deinen Ehrenschwur gebrochen und die Ware untersucht hast. Warum hast Du das eigentlich gemacht?" man konnte sehen wie es in ihr rumorte. Dieses miese Stück. Ehrenschwur. Pah, das erzählte mir die Richtige. "Naja, ich hatte irgendwie das Gefühl verfolgt zu werden. Ein ungutes Gefühl. Intuition vielleicht. Aber das mit dem Preis kann ich akzeptieren. Hier sind die Daten." Ich hatte sie fest am Haken und entspannte mich wieder etwas. Sie kaufte mir die Geschichte ab. Wenn ich Glück hatte, würde sie sich nochmal vergewissern wollen, welches Negativbild die Bombe wohl im Koffer hatte. Bis dahin war ich hoffentlich schon weg. Sie nahm den Datenstick an und murmelte "Verfolgt zu werden... hm... Gowan, wir müssen Dich leider auf einem anderen Weg hinausbringen, als Du rein gekommen bist. Leider ist dieser Weg sehr ... inoffiziell und ich muss Dich sedieren, Süßer. Aber keine Sorge, auf mein Wort kannst Du Dich verlassen." Na sicher konnte ich das. Verräterin. Ich hatte an dieser Stelle leider keine Wahl, also nickte ich zustimmend und hoffte inständig wieder zu erwachen. "Es ist nur eine leichte Betäubung und tut nicht weh." sagte sie. Das war gelogen, es tat sehr weh. Meine Venen fühlten sich heiß und zum zerreißen an, aber dann wurde es recht schnell schwarz um mich herum. Rien ne va plus Ein Mann um die dreißig mit einem Holzfällerhemd bekleidet, normal groß und mit einem Vollbart betrat die Abflughalle des Vergnügungszentrums der Lucretia Airsite Company. Er legte einen quadratischen Kunststoffchip auf den Tresen: "Teta-Teta 341 Omikron 33, hier ist meine Hangarkarte." "Ihren Kaffee dürfen Sie nicht mit durch die Schleuse nehmen. Es tut mir Leid. Sicherheitsbestimmungen. Ich hoffe aber Sie hatten einen angenehmen Aufenthalt auf Cassel." sagte der livrierte Mann in der Uniform, der die Karte entgegennahm. Der Mann im Holzfällerhemd leerte den Becher und warf ihn in den nebenstehenden Abfallbehälter. Dann steckte er seine rechte Hand in die Jackentasche und fühlte ein kleines Gerät, das einen Klappmechanismus und einem Kippschalter darunter aufwies. Den hatte er beinahe vergessen. Er sprach leise zu sich selbst. "Ihre Einsätze bitte." Hastig legte er den Schalter um und sicherte die kleine Klappe wieder. Seine Bombe war nun scharf. Wenig später saß er wieder in seinem Schiff, linkte sein Mobiglas mit Boardcomputer und lud diesmal die echte Kennung ins System der seiner M50. "Nach Hause zu kommen heißt, zu wissen wer man ist." sagte er zu sich selbst, während Staub und Partikel auf dem Schild seines davonrasenden Raumschiffes aufblitzten. In Marleys Casino kamen zwei Männer im Hinterzimmer an. Min Vikor und sein Bruder Wen. Durchschnittlich gekleidet, durchschnittlich groß, durchschnittlich insgesamt. Doch das täuschte gewaltig, denn Sie waren Profis. Die Frau namens Marley, die mit bürgerlichem Namen Susan Idwina Hunter hieß, redete wütend und energisch auf die Männer ein. Diese nickten eifrig und einer von Ihnen machte sich Notizen. Casinobesitzerin Susan machte eindeutige Handbewegungen wie z.B. die ausladende Geste des Hals durchschneidens. Immer wieder stand sie nervös auf, setzte sich wieder in die Polster und schlug mit der Faust auf den Tisch. Selbst der dümmste Bauer konnte erahnen, dass ihre Laune nicht besonders gut war und die beiden Brüder bald ordentlich zu tun bekommen würden. Dann deutete einer der Männer fragend auf den übergroßen, silbernen Koffer, der unter dem Tisch stand. Die Frau saß im Sessel, die Beine übereinander geschlagen und blickte zurückgelehnt die Brüder an. "Bitte" konnte man von ihren Lippen ablesen. Einer der beiden holte den Koffer hervor, legte ihn auf den Tisch und betätigte den Öffnungsmechanismus.
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  6. Es ist still und kalt. Die fernen Lichter stecken wir Glassplitter in einem immerschwarzen Vorhang aus Nichts. Ein gewaltiger Berg aus Fels, Eis und Geröll rotiert geräuschlos um seine eigene Achse. Der Asteroid zeigt dabei seine Kanten und Krater, die durch die schweren Schatten der weit entfernten Sonne des Tyrol Systems freskenartige Gebilde zeichnen. Schroffe und karge Erhebungen. Eine Einöde aus Dreck. Gemessen an seiner Geschichte steht erst seit einem Wimpernschlag dort dieses symetrische Gebilde. Eine Automatikhalle. Standardisierte Verladeroboter surren auf ihren Schienensystemen, während sich das Schleusensystem hebt und weißes Gas in die Unendlichkeit entweicht, bis die Druckschleuse wieder komplett versiegelt ist. Ein Raumschiff ohne Kennung startet. Derweil: Ich befand mich in meinem Büro auf Kellog. Es war gerade neu renoviert worden. Alles im Stil der 1920er Jahre der Erde. Die Luft roch nach Farbe und dem Leder meiner neuen Couchgarnitur. Der Hydrosuspenser war mit meinem Kaffee soeben fertig geworden, da meldete sich mein Interkom. Ich erhielt einen Anruf von Big-K, einem Typen mit dem ich mal ins Geschäft gekommen war. Keine großen Sachen, aber wir sind uns wohl für ein paar Deals symphatisch genug gewesen. Und so schusterten wir uns hier und da das ein oder andere Geschäft zu. "Hör mal goox, hier ist Big. Big-K. Ich komme direkt zur Sache. Du hast doch mal mit so zwei Typen zusammen gearbeitet. Der eine hieß Talbo oder so ähnlich richtig?" "Ja, Talby heißt der. Was ist mit ihm? Stimmt was nicht?" fragte ich, und war schon drauf und dran aufzulegen. Solche Gespräche hielt ich normalerweise nicht über die Com-Leitung. "Vielleicht interessiert es Dich, dass die UEE eine seiner Maschinen mit einem Peilsender verwanzt hat. Hab ich zufällig aufgeschnappt." sagte er gerade heraus. "Könnte sein, dass die es auf ihn abgesehen haben. Aber das hast Du nicht von mir." "Big-K, das versteht sich von selbst. Du hast einen gut bei mir." ich legte auf. Ganz umsonst hatte ich mir wohl eben das Essen heiß gemacht. Mein Kaffee dampfte auch noch munter, als sich die Tür hinter mir schloss und ich den Lift zum Landedeck 2 nahm. "Motherbitch Glörr" schepperte durch die verbrauchten Lautsprecher. Meine Güte, wenn sie wenigstens zu dieser Ohrenpenetration ein paar Rasierklingen reichen würden. Dann könnte man sich zumindest das Leben nehmen, wenn man in so einem Aufzug stecken bleibt. Der diensthabende Entertainment-Manager der Docking Bay musste wirklich schlimme Probleme haben. Ich erreichte meinen Freelancer, ging durch zum Cockpit und startete die Triebwerke. Mein Comlink wählte nach Talbys Rufkennung während ich den Sprachcodierer zuschaltete. Niemand nahm das Gespräch entgegen. Also versuchte ich ich I-Flow zu erreichen. Ebenfalls ergebnislos. Wahrscheinlich waren sie gemeinsam unterwegs um die gekaperte Ware abzuholen und ihrem Auftraggeber zu bringen. Sollte die UEE das Versteck finden, wäre Talby geliefert. Dann bekäme er sein Schiff nirgendwo mehr angedockt. "Scheisse." Ich erhielt Starterlaubnis, verließ das Raumdock und programmierte meinen Navigationscomputer Richtung Tyrol. Mein Magen knurrte. to be continued...
    8 Punkte
  7. "Kleine Planänderung die Herren!" I-Flow kaute auf einem Kaugummi herum, sodaß seine Worte schmatzend klangen. Er schaltete den Comlink seines Handgelenkcomputers ab, blickte zu uns in die Runde herüber und gab uns mit nachdenklichem Gesichtsausdruck die neueste Info: "Seveneyes wurde wie geplant geschnappt, hat sich dann aber den Weg freigeschossen. Vier oder fünf Personen sind dabei drauf gegangen." "Mit meinem Schiff?" ich war entsetzt. "Wie hat dieser Typ das nur geschafft? Oh bitte nicht meine Tendu." "Nein, nicht mit Deinem Freelancer. Die hatten Seveneyes schon in ihren Transporter umgeladen und dann muss er irgendwie das Schiff der UEE unter seine Kontrolle gebracht haben." I-Flow spuckte das zerkaute Stück Kautschuk auf den Boden. "I-Flow, doch nicht auf den Boden!" grummelte ich. "Der ist brandneu." "Hm... das ist nicht gut." Talby fasste sich ans Kinn und dachte nach. Wir befanden uns in meiner kleinen Lagerhalle der terranischen Handelsstation im Kellog System, wo ich auch mein Büro hatte. Es roch nach Multiplastkleber, denn ich hatte erst kürzlich eine Spezielle Dämmung zur Störung von Tiefenscans angebracht. Der Lagerraum war noch ziemlich leer. Zur Einweihung hatte ich vorgeschlagen, dass wir uns hier auf ein Bier treffen. So saßen wir also in den dunkelgrünen Sesseln um einen ausladenden Tisch herum und sahen ein Spiel der Lunatic Scourgers gegen die Nebula Celtics an. "Na, zum Glück nicht mein Schiff." sagte ich erleichtert. "Was hat Dein Informant noch gesagt, I-Flow?" Talby hatte den Blick nicht erhoben. "Nicht viel. Unser guter Seven wäre plötzlich von den scannern verschwunden. Das ist wohl so eine halbe Stunde her. Mehr wusste er auch nicht." "Er wird Dich sicherlich suchen, Kef." sagte ich zu Kefka, der sein Bier in und her schwenkte während er durch das bräunliche Glas blickte. "Also ganz ehrlich, ich freue mich darauf." Kefs Tonfall verhehlte nicht, dass er diesen Typen schon beim ersten Zusammentreffen gerne über den ewigen Fluß geschickt hätte. "Na ich sage mal, wenn ich mich gleich ins Krell System aufmache und mich ein wenig 'dumm' anstelle... dann wird er mich bestimmt finden." Kef grinste. Ich war nicht so zuversichtlich: "Vergiß nicht, Murdock Pulko hat diese Cutlass. Die soll hoch getuned sein. Und er ist noch dazu ein verdammt guter Pilot ohne jeglichen Skupel am Abzug. Und ein Schwein obendrein. Du siehst ihn gar nicht kommen und fängst Dir von hinten ein paar Raketen aus kürzester Distanz ein. Glaub mir, das sind keine Ammenmärchen. Da kannst Du mal Rico Banites aus der Ausbildung fragen. Der hat einen Bruder so verloren." "Wir kennen alle die Geschichten um diesen Drecksack, goox. Wir müssen eine Lösung finden. Wenn die UEE ihn nicht Dingfest macht, wovon ich mal ausgehe, dann wird er Kef suchen. Dann stattet er bestimmt auch dem Anwalt einen Besuch ab und der wird einknicken und von unserer Crew erzählen. Ich glaube nicht, dass er unter Gewaltandrohung dicht hält." Talby knackte mehr unbewusst mit den Fingerknöcheln, stand auf und ging auf und ab. "Dann trifft es also die ganze Exchange Corp. hm?" Chueche kam soeben von der Toilette, zog seinen Gürtel fest und brachte seine Hose in den richtigen Sitz. "Dann bleiben uns ja nicht viele Alternativen übrig, oder?" Er starrte die widerspenstige Gürtelschnalle an, die eindeutig das UEE Symbol trug. Ein Überbleibsel aus seiner Zeit bei der Armee. Unsere Köpfe nickten einhellig, aber schweigend. "I-Flow, Du sagst den anderen Piloten Bescheid. Die sollen erstmal nicht rausfliegen und die Füße still halten. Hier im Kellog System sind wir ja schon mal richtig. Er wird früher oder später hier auftauchen, nachdem er Albert Wienur einen Besuch abgestattet hat. An den Stationen wird er uns wohl nicht direkt angreifen, dafür gibt es hier zu viel Polizei. Aber weiter draussen vielleicht." Talby machte eine Gedankenpause. Kefka warf ein "Ich bin sicher er wird versuchen uns am Wurmloch zu abzufangen." Talby fuhr hoch "Ja. Natürlich Kef - am Wurmloch!" er biss den Kiefer zusammen und ärgerte ein wenig darüber, dass ihm dieser Gedanke nicht gekommen war. Dann dachte er laut "Wir werden einen Lockvogel brauchen." und blickte mich mit erhobenen Augenbrauen an. Chueche grinste breit in meine Richtung und gackerte belustigt: "Ja, wir werden einen Lockvogel brauchen... aber wer würde das nur machen?" Auch er hob eine Augenbraue. "Jaja... ich habs schon kapiert. Lockgoox stets zu Diensten." sagte ich etwas genervt und pustete Luft zwischen engen Lippen heraus. So ist das in Teams - jeder hat seine Aufgabe. "Ich mache meine 300i klar. Da hab ich ja auch noch mein 'Spielzeug' eingebaut, das ich sonst in der Tendo habe. Aber seht bloß zu, dass ihr kampfbereit seid." ich hob meinen Finger und wedelte damit herum. Chueche klopfte mir mit seiner Pranke wie immer etwas zu heftig auf die Schulter und sagte "Nana, Herr goox, mach Dir mal nicht in die Hose. Wir werden wie immer da sein." dann zwinkerte er mir zu und drückte seine Hand auf meiner Schulter zusammen bis es schmerzte. Ich streifte sie mit einem Arm ab und dreht mich weg während ich ihn anspottete "Hör auf Du grober Klotz. Ist ja gut." "Leute, ihr wisst wir müssen die Sache zuende bringen?" Talby war es ernst. "Murdock Pulko wird keine Ruhe geben, falls wir ihn nicht loswerden." Wir sahen uns gegenseitig in die Augen. Der Moment war angefüllt mit Einverständnis und Respekt. Es brauchte keine weiteren Worte um die das Unmissverständliche zwischen uns zu untermauern. Das war einer dieser typischen Momente, die ich so sehr schätzte. Wir waren eine Crew. Dann gingen wir an die Arbeit und besprachen die letzten Details. Ein paar Stunden vergingen. In der Nähe der Dockingbay saß ich in einem Aufenthaltsraum, in dem man sich mit Kaffee und Gebäck versorgen konnte. Man durfte nur nicht dem dort anwesenden Pöbel zuhören, denn diese Geschichten stanken nach Pilotengewäsch mit einer extra starken Portion Laserbeschuss. Mein Interkom meldete sich mit seiner typischen Melodie. Chuche brachte endlich die erwarteten Neuigkeiten: "Ich glaube ich habe hier einen Fan von Dir gesehen. Fliegt einen schwarzen Karton der wie eine Cutlass aussieht. Ich denke es geht los, goox." "Alles klar." Damit war das Gespräch auch schon beendet. Chueche hatte sich am Wurmloch ins Garron System postiert und den Scanner angworfen. Die anderen überwachten die restlichen Tore und den Haupthandelsposten im System. Es war zu erwarten, dass Seveneyes durch Garron kam, aber wir mussten sicher gehen. Daher bewachten wir alle Eingänge nach Kellog. Ich trank schnell meinen vierten Kaffee aus und legte den Newsflip zur Seite, in dem ich die ganze Zeit gelesen hatte um mir die Zeit zu vertreiben. Dann eilte ich zu meinem zweiten Schiff, der Dirty-Dream. Es war eine überarbeitete Version der 300i mit einer speziellen Effektbeschichtung sowie ein paar Modulen, die mich viel Geld gekostet hatten. Meinen Freelancer hatte zu diesem Zeitpunkt ja immer noch nicht zurück und bei dem Gedanken daran spuckte ich innerlich auf die UEE, welcher auch ich einmal angehört hatte. Ich kannte ihre Vorgehensweise, die Prozeduren und die heuchlerischen Konzepte dieser Leute. Es war mir zu wider, denn es waren schon immer die einfachen Piloten, welche die Entscheidungen von ganz oben mit ihrem Leben begleichen mussten. Deshalb bin ich da weg so schnell ich nur konnte. Wenn ich schon sterben sollte, dann nicht weil irgend so ein Schmierlappen einen Befehl erteilte. Das soll einzig und alleine mir überlassen bleiben. Es dauerte nicht lange, da saß ich auch schon startbereit im Cockpit und hatte Abdockerlaubnis. Ich tippte den Wackelpiraten am Armaturenbrett an, sodaß sein Kopf lustig hin und her schwang. "Segel setzen, erster Maat." sagte ich zu der Plastikfigur während mich die Steuerdüsen ins Weltall entließen. Wenn alles gut lief, sollte Seveneyes in diesem Moment hier ankommen und mich starten sehen. Einen erweiterten Umgebungsscan in der Nähe der Station zu initiieren hätte die UEE mit einem empfindlichen Strafgeld versehen, also versuchte ich mich auf meine Augen zu verlassen. Ich blieb etwa 4 Minuten in der Nähe der Station und wurde langsam nervös. Er war einfach nicht auszumachen. Es hatte keinen Zweck. Mir blieb keine Wahl. Wenn er bereits hier war würde er sich bald fragen, worauf ich warte. Andererseits konnte er mich vielleicht schon gesehen haben und in Richtung Wurmloch aufgebrochen sein um mich dort zu stellen. Ich wählte den Kurs aus dem Navi und schaltete den Autopiloten ein. Die Triebwerke beschleunigten und schliesslich schaltete sich das Hyperraumaggregat zu. Auf dem Seitendisplay erschien "Ankunft in 69 Klicks". Ich bereitete mich darauf vor die Schilde einzuschalten. Wenn ich Glück hatte, war seine Waffenaufschaltung nicht schnell genug. "Mist. Der Verzerrer! Ach goox..." ich raunte mich selbst an. Ich war nervös und wer nervös ist, der macht Fehler. Die Signalverzerrer hätte ich fast vergessen, die es dem Gegner deutlich schwerer machen sollte mich aufzuschalten. Die konnte ich im Gegensatz zu den Schilden auch schon im Überlichtflug einschalten. Ich drehte den Jammer auf volle Leistung. Es war ein recht altes aber solides Teil, das ich aus einem alten RT94, zusätzlichen Verkabelungen und ein paar Softwarehacks selbst gebaut hatte. "Ankunft in 9 Klicks." das Seitendisplay tickte langsam herunter. "7 Klicks, 6 Klicks." Meine Hand schwitze aber ich hielt den Finger am Auslöseknopf als hinge mein Leben davon ab, was es wahrscheinlich auch tat. "3 Klicks, 2, 1 ..." Ich verließ den Hyperraum und die Sterne die vorher nur als blaue und verzogene Linien zu sehen waren wurden wieder zu flackernden weißen Lichtern in einer schwarzen Suppe aus Nichts. Die erste Salve traf mein Schiff, als ich die Schilde noch nicht oben hatte. Mein linkes Triebwerk fiel aus, aber jetzt waren die Schilde erstmal oben. Zwei feindliche Schiffe beschleunigten auf mich zu, während ein drittes auf seiner entfernten Position verblieb aber mit den Steuerdüsen eine Aufwärtsbewegung durchführte. Das war die Cutlass. "Scheisse scheisse scheisse, goox... weg hier... scheisse scheisse..." Ich war irgendwie nicht mehr so gut drauf, also sang ich Fäkalwörter vor mich hin. Das half aber nichts. Mein Comlink meldete einen offenen Nearby-Channel, wie er üblicherweise für die Kommunikation im Nahbereich genutzt wird. Ich hatte nicht das Bedürfnis nach einer Konversation mit Seveneyes. Weitere Salven hämmerten auf meinen Schild ein, während die Cutlass eine Hitzesuchende Rakete auf mich abfeuerte. Meine automatische Rakentenabwehr schoss das Ding ab, bevor es einschlagen konnte. Das war eine meiner kleinen Überaschungen. Der Schub baute sich langsam auf und von rechts driftete eine Hornet auf das Wurmloch zu um mir den Weg hindurch zu versperren. Wenn ich mich beeilte könnte das gerade noch so passen. Ich holte alles aus meinem verbliebenen Triebwerk heraus. Erfreulicherweise vermittelte mir die taktische Anzeige, dass mein Störsignal zwei Aufschaltungen unterbrochen hatte. Bei 55% Schilden war ich mehr als nur dankbar. Jetzt mussten die Hornets zumindest erstmal auf Sicht schiessen. Die Cutlass drehte sich ein um mir zu folgen. Seveneyes wusste wo ich hin wollte. Dieses fast unsichtbare Auge aus gekrümmtem Raum war mein einziger Ausweg. Wo war meine Crew nur? Als ich fast am Wurmloch war, versperrte mir die Hornet gänzlich den Durchflug. "Mist." Mir blieb nicht viel mehr zu tun als auf das wabernde Gebilde zu zu fliegen. In ein paar Sekunden würden ich mit der Hornet kollidieren, die meine Schilde schwer mit ihren Lasern beackerte. Also feuerte ich meinerseits die einzigen beiden Raketen ab, die ich ausgerüstet hatte. Ungelenkt. Einfach gerade aus. Aus Meinem Cockpit sah ich sie davonzischen und sie hinterließen einen Schweif aus ionisiertem Gas. Eine Explosion riss der Hornet das linke Steuersegment ab und schleuderte es gerade weit genug von der Öffnung weg, dass ich hindurch gelangen konnte. Einschlagende Triebwerksteile ließen meinen Schild aufblitzen. Schildleistung auf 11% und fallend. Ein kribbeln überströmte meinen Körper. Ich war in Charon. "Ich hoffe ihr seid da." brüllte ich in den Gruppenfunk "Da kommt gleich Siebenaugen und er hat Freunde dabei. Leute?" Dann sah ich wie I-Flow und Kefka in einer typischen Zangenbewegung eine M50 verfolgten um dem feindlichen Piloten aus seinem Fluggerät zu helfen. Es befand sich auch schon anderer Weltraumschrott in der Nähe. Das musste eine weitere Hornet sein, die mit glühenden Rändern von Einschusslöchern in einer Trudelbewegung keinen Mucks mehr von sich gab. Einer der Druckbehälter sprudelte unkontrolliert Gas ins All hinaus, was wohl für die Rotation verantwortlich war. Eine Rettungskapsel verließ das Geschehen von uns unbeachtet. Ich hatte mich eben orientiert und sah chueche und Talby genau vor mir im All stehen. Als ich erkannte, dass sie ihre Schiffe auf das Wurmloch und mich gerichtet hatten, drückte ich die den Hebel nach vorne und tauchte nach unten. Sie entließen die erste Salve Raketen in Richtung Durchgang nach Kellog. Die beiden Hornets kamen zuerst hindurch und waren sicherlich erstaunt, als die Raketen auf sie zuflogen. Es blieb kaum Zeit zu reagieren. Die bereits angeschlagene Hornet explodierte in einem Feuerball der genauso schnell verschwand wie er entstand. Die zweite Hornet bekam einen Seitentreffer und drehte ab. Talby nahm die Verfolgung auf während chueche seine Laserkanonen warm laufen lies und ein paar weitere Raketen in Richtung Wurmloch abfeuerte. "Wieviele kommen da noch goox?" frage er. "Nur noch das Arschloch." ich war froh nicht mehr direkt beschossen zu werden. Meine Schilde bauten nicht mehr ab. Dann kam die Cutlass. Sie war wirklich schlecht vor dem schwarzen Hintergrund zu erkennen. Eine alte aber bewährte Taktik. Seveneyes zog seine Maschine sofort hoch und nach rechts. Nur ein paar Lasertreffer musste er hinnehmen. Von der vorangegangen Verfolgungsjagd nahmen nun auch Kef und I-Flow die Verfolgung nach Murdock Pulko auf. Es war nicht verwunderlich das Kef über alle Kanäle funkte: "So, pass mal auf Du Mann mit den richtigen Eiern. Wir zeigen Dir jetzt mal wie man das richtig macht Du braungebrannte Fummeltrine. Noch irgendwelche letzten Worte bevor wir Dir ne Rakete hinten rein schieben?" "Ihr miesen Wixer, so macht ihr also eure Geschäfte, hm? Ich werde mir jeden von euch vorknöpfen. Ehrloser Abschaum." Seveneyes sprudelte offensichtlich nicht vor Heiterkeit. Es fühlte sich für mich irgendwie gut an. Talby und und ich folgten nun dem M50 Piloten. Dieser versuchte allerdings sich in Sicherheit zu bringen. Die M50 war wirklich schnell - kein Wunder, denn dafür war sie entwickelt worden. Kef, Chueche und I-Flow hingen sich an die Cutlass. Und verdammt, Seveneyes war ein schockierend guter Pilot. Er manövrierte I-Flow gleich zu Beginn aus und deaktivierte mit einem EMP-Geschütz seinen kompletten Antrieb. Dann befand er sich hinter Kef, doch Chueche drängte ihn ab. Währenddessen hatte ich es schwer mit Talby und der M50 mithalten zu können. Wir attackierten den Piloten, doch irgendwann war er ausser Wirkungsreichweite bis er kurz darauf in den Hyperraum überging. Als wir dann zu den anderen stießen, sah die Sache nicht so gut für uns aus. Chueche und Kef klebten an der Cutlass, hatten aber Schwierigkeiten dran zu bleiben und ihn zeitgleich wirksam zu bekämpfen. Talby und ich schlossen langsam auf. Wir feuerten aus allen Rohren. Zu viert waren wir nun deutlich überlegen. Seine Schilde hatten wir fast runter, doch schliesslich schaffte es Murdock Pulko einen gewissen Abstand zwischen uns aufzubauen. Er hatte mittlerweile seinen Hyperraumantrieb hochgefahren. Die Signaturanalyse auf meinem Taktikbildschirm war eindeutig was das anging. "Der springt gleich, Leute. Tut doch was." ich wusste nicht, was ich sonst sagen sollte. "Wir sind zu weit weg. Ich bin schon auf voller Leistung." sagte chueche, der den schnellsten Antrieb von uns hatte. Seveneyes speite in den Funk "Wir sehen uns wieder ihr Pisser." Man brauchte kein Hellseher sein um zu wissen was er damit meinte. "Und grüßt den Anwalt schön von mir. Ich werde seiner Frau Blumen schicken." "Einen Klitzekleinen Moment noch, Sevenheinz." sagte I-Flow und feuerte alles was er noch abzufeuern hatte. Irgendwie musste er es fertig gebracht haben seine Triebwerke wieder flott zu bekommen und sich unbemerkt auf einem Abfangkurs zu nähern, während wir ins Scharmützel mit Seveneyes verwickelt waren. Meine Kinnlade hatte offenbar eine Gravitationsquelle gefunden, denn sie stand offen. Nun muss man erwähnen, dass bei den Dingen, die I-Flow noch abfeuern konnte unter anderem etwas aus den Laboren von Talon war. Eine Talon IR5 Stalker mit Antimateriekern. Ich weiß bis heute nicht wo er das Ding her hatte oder wie er es an seinem Schiff abschussfähig installieren konnte. Die Wirkung allerdings, die ist mir sehr deutlich im Gedächtnis geblieben. Als Seveneyes Cutlass von der Rakete getroffen wurde war ich froh, dass er ein bischen mehr Abstand zwischen sich und uns gebracht hatte. Die Detonation riss die Cutlass in zwei Teile während sich Materie und Antimaterie gegenseitig zerstrahlten. Er muss sofort tot gewesen sein. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Wir brüllten und jubelten in den Gruppenfunk bis uns unser Captain zur Ruhe mahnte. Dann sammelten wir auf, was nach dem Kampf übrig geblieben und verwertbar war. Die Beute würde die Schäden ersetzten und was übrig bliebe, würde geteilt. "Können wir jetzt gleich mal wieder zurück? Ich habe Hunger." sagte ich, als mein Magen knurrte. "Du hast immer Hunger." wie aus einem Mund kam es über die Lautsprecher, als Kef, I-Flow und Chueche antworteten. Talby lachte sich schlapp. Als wir an diesem Abend wieder in meinem Lagerraum auf der Station im Kellogsystem waren, feierten wir ausgiebig unser Überleben. Denn Siege im Kampf feiern nur Verlierer. Wir tranken, lachten und erzählten uns die Einzelheiten der Konfrontation, wie sie jeder für sich erlebt hatte. Dann stießen wir auf einen der zähesten und besten Piloten an, den wir je gekannt hatten: Murdock 'Seveneyes' Pulko. Es gab nur einen einzigen Grund, warum er heute Abend nicht an unserer Stelle feiern konnte: er hatte keine Crew. Ende.
    7 Punkte
  8. [...] Sei es wie es sei, folgendes ging mir nicht aus dem Kopf: Gewisse Einträge in den Archiven waren mit Schadcode unleserlich gemacht worden und da wurde ich neugierig." I-Flow lehnte sich in seinen schweren, braunen Nappa-Sessel, grinste anzüglich durch seine Zigarre und hustete dann förmlich heraus: "Kefka, du mein lieber, du findest alles interessant. Hättest Gelehrter werden sollen, oder einfach ein Bibliothekar. Aber Scheiße nochmal, trotzdem bist du ein Goldjunge, wenn´s um Geschäfte geht. Egal, jetzt komm aber langsam zum Punkt, okay! Ach ja.... Zigarre gefällig?" Kefka lehnte schweigend aber höflich ab, er machte sich nichts aus legalen Drogen. Außer Whisky natürlich: "Vielleicht ist in der Kristall-Karaffe noch ein Tropfen für mich..." Talby hatte schon Glas und Karaffe in der Hand und einige Augenblicke später spülte sich Kef die rauchbefallene Kehle. Monsun gegen die Dürre, herrlich. "Nun gut... lange rede kurzer Sinn: Was passiert, wenn man ein Kartenhaus zu hoch baut? Richtig, es fällt in sich zusammen. Und so kam es dann auch. Direkt vor dem ersten tevarischen Krieg, in dem die UPE sich das Elysium-System einverleibte, hatte ein tevarischer Kriegsherr den Großteil von Goldsteens illegalen Infrastrukturen übernommen oder zerstört. Es heißt weiter, dass die Überreste des Kartenhauses, die meisten Führungspersonen der Banden und Logistiker, sich von Goldsteen lossagten, sich auf die Flucht vor dem tevarischen Kriegsherrn begaben und in ein anderes System flogen - samt aller Schätze, die noch übrig waren. Ich konnte mir Bestandslisten ansehen. Die UPE konnte nach dem gewonnenen Krieg lückenlos aufzeigen, was alles fehlte. Megatonnenweise Virenbomben. Ich meine die Virenbomben, die ganze Planeten von organischer Materie befreien und deren virale Fracht sich dann rückstandslos zersetzt!" Die Augen von Talby, I-Flow und goox wurden größer. Jeder war Geschäftsmann, um die Möglichkeiten zu erkennen. "Kefka... hast du mal darüber nachgedacht, WARUM diese Dinger seit drei langen Jahrhunderten von keinem Volk dieser Galaxie gebaut werden? Das sind Planetenkiller, diese Teufelswerkzeuge löschen Milliarden Leben innerhalb einer Woche aus und wenn jemand infiziertes mit einem Shuttle zum nächsten Planeten des Systems floh, so war auch dieser Planet dem Tod geweiht! Ich weiß nicht, ob ich es moralisch vertreten kann, überhaupt weiter darüber nachzudenken!" "Nun ja..." wandte Talby ein, "Sehen wir es mal so: Noch erzählt uns Kefka eine schöne Geschichte, ein Märchen von vor knapp 500 Jahren. Fünfhundert Jahre!!! Alles ist erst mal rein hypothetisch und ich bin einfach auf den Rest gespannt. Meistens wird heißer gekocht, als gegessen. Ich denke gerade an viel Leid, aber auch an viel Geld. Darüber hinaus mag ich Kefkas Märchenstunden" ein kindliches Lächeln flog über seine Lippen. Zustimmende Gesten rund um den Pokertisch. Kefka fuhr fort: "Ich kann deine Bedenken nur zu gut verstehen. Ich habe bereits Flügelmänner verloren. Familie auch... das brauch ich hier niemandem nochmal erzählen und ich stimme dir zu, goox. Ich komme später nochmal zu den Virenbomben. Des Weiteren stehen in den Listen der Archive 53 Tonnen elaquirianisches Harz, bekannt für seine Supraleitfähigkeit und die vielen Verarbeitungsmöglichkeiten. Ihr wisst genauso gut wie ich, dass man es nur von den Kr´Thak bekommt. Und die siedeln nun mal auf der anderen Seite des Xi´An-Territoriums, also unerreichbar für 99,999% der UEE-Bevölkerung. Es gibt keine bekannten Sprungverbindungen dorthin, die nicht erst über Xi´An-Raum führen. Der Tod für jeden Händler... oder Schlimmeres. Goldsteen aber hat es geschafft, er hatte die Flotte, die Informanten, die Routen. Er war im Krell-System, welches bis heute offiziell als von Menschen unbetreten gilt! Das alles zu einer Zeit, in der die Kr´Thak dort noch keine Vorherrschaft hatten. Das ist einmalige Ware, Männer!" Kefka sang schon fast. "Das stimmt und außerdem..." "Dazu kommt" unterbrach Kefka, der nun völlig euphorisch wurde und I-Flow unbewusst über den Mund fuhr "dass seltene medizinische Pflanzen - natürlich in Permafrostzellen - raus geschafft wurden, bevor die UPE oder die tevarischen Kriegsherren Zugriff darauf hatten. Sagt einem das Hades-System noch etwas? Talby wusste natürlich sofort, was gemeint war: "Natürlich, ein toter Haufen Schutt. Nach einem fürchterlichen Krieg ging das ganze System vor die Hunde. 3 Völlig zerbombte Scheißhaufen von Planet und der vierte ist sogar zerbrochen. Das Ding kreist da immer noch rum. Da lebt nichts, da handelt nichts, da IST nichts!" "Talby, wenn ichs nicht zu gut wüsste, dann würde ich fast sagen, dass ein gewisser Talby dort schon Handel getrieben hat!" amüsierte sich goox, der höchstpersönlich den Flügelmann in dieser gottlosen Kanalisation von Planetensystem gespielt hat. "War ein übler Anblick von soviel planetoider Masse auf dem Radar und 0,0 Lebens- oder Energiesignaturen weit und breit. Junge mir lief ein Schauer über den Rücken." "Ich soll langsam zum Punkt kommen und ihr zelebriert hier eure Albtraummissionen. Grandios, macht rruhig weiter! Jedenfalls stammen diese Pflanzen von Hades II, dem größten Massengrab der Geschichte. Also auch hier wieder einmalige Ware! Die Liste lässt sich noch fortsetzen, ich habe hier der Kürze halber aber eine Kopie für jeden von euch." Er zog drei Exemplare mit jeweils 13 Seiten Papier hervor. "Papier? PAPIER? LEBEN wir jetzt schon in einem Märchen? goox konnte fast nicht mehr vor Lachen, seine Zigarre wackelte bedenklich und drohte fast den letzten Flug anzutreten, bevor er sich wieder fasste und die Tabakröhre geschäftig zurechtrückte. "Na ja... Ihr denkt doch nicht, dass ich mir eine Softcopy aus dem Archiv mitnehmen konnte! Das wäre registriert worden, da könnt Ihr euch drauf verlassen. Habe schon genug mit Militärarchiven zu tun gehabt. Außerdem lässt sich Papier leichter verbrennen, als ein Datenknoten und bei weitem nicht so leicht wiederherstellen! Bei dieser Geschichte gehe ich auf Nummer sicher. Auch ein Grund warum ich persönlich und völlig unangemeldet herkomme." Die allgemeine Stimmung hatte sich nun wieder etwas beruhigt und die drei Freibeuter, oder auch Freihändler - das legte jeder für sich ein wenig anders aus - studierten mit leuchtenden Augen die Liste, blätterten vor und zurück, weil sie manchmal dachten, sich einfach verlesen zu haben. "Und das Zeug lagert noch irgendwo da draußen? Im Ernst? Nach 500 Jahren?" erkundigte sich Talby durchaus skeptisch. "Ich habe keinen Bericht gefunden, der das Gegenteil andeutet. Ich habe Missionsbriefings gelesen, in denen es um die Suche und Bergung dieser Güter ging. Es gelang niemandem, da die Spuren nach den Tevarischen Kriegen mühsam rekonstruiert werden mussten. Nur die UPE wusste davon. Die Missionen wurden etwa 20 Jahre nach Kriegsende begonnen, scheiterten aber immer wieder an den instabilen Machtverhältnissen der Region. Die Xi´An weiteten ihr Einflussgebiet aus, Sprungpunkte wurden ein für alle Mal unzugänglich und die Xi´An selbst wussten gar nicht, was sich da auf einem gewissen Planeten unter ihren Füßen befand. Ich sollte wohl lieber sagen: Befindet." "Und du meinst jetzt allen Ernstes, diese verdammten Kaltblüter von Xi´An haben diesen Schatz noch nicht gefunden?" "Da bin ich mir sogar sehr sicher, denn eines steht fest: Wenn ein Volk wie diese schuppigen Kriegstreiber Virenbomben gefunden hätte, die sie aufgrund ihres mangelnden Verständnisses für transgene Viren einfach mal nicht selbst herstellen können, dann hätten wir es irgendwo mitbekommen. Wenigstens eine Bedrohungsstudie wäre in den verschlüsselten UEE-Datenbanken aufgetaucht! Und ich sag euch was: Da war NICHTS! Kein Eintrag, keine Erwähnung. Das Zeug liegt immer noch dort, wo es vor 500 Jahren versteckt wurde und WIR vier wissen davon. Nicht mal meinem Kontaktmann auf der Eisenstein habe ich davon etwas erzählt, er hat lediglich ein paar Flaschen seltenen Whisky aus meinem Privatbestand erhalten, sowie eine frische Ladung graues Öl, damit er auch wirklich dicht hält. "Okay" I-Flow war auf einmal todernst "ich sage mal, wir überprüfen noch ein paar Sachen, ich kenne da jemanden... jeder von euch kennt irgendwo irgendjemanden. Wir behalten alle wichtigen Details zurück. Nur das Nötigste teilt euren Informanten mit. Wir müssen zaghaft unsere Fühler ausstrecken, denn ich rechne fast damit, dass wir nicht die einzigen sind, die diesem Schatz hinterherjagen. Ich hatte es heute morgen schon irgendwie im Urin, dass das ein verdammt interessanter Tag werden wird..." "Tja, du sagst ja immer, Mittelstrahl birgt Wahrheit, hehe! Könnte sein, dass du ausnahmsweise mal keinen Bockmist erzählt hast, I-Flow" Talby griente sich regelrecht einen ab. "Fangen wir mal ganz nüchtern an. Grundlegendes gilt es zu klären: Wir brauchen die genauen Koordinaten des Planeten." "Nun ich weiß schonmal, dass es einer der beiden geheimgehaltenen Bioreservatplaneten im Eealus-System sein muss. Ich werde nach dem Lunch einen Sprung machen und mich mit jemandem treffen, der mir vielleicht helfen kann. Ein Historiker und Xi´An-Kenner" steuerte Kef hinzu. "goox, ich weiß, dass du hier der beste Logistiker von uns bist, auch wenn ich mich ungern unter den Scheffel stelle" Talby kam gar nicht mehr raus aus dem Grimassen-schneiden, dieses kleine Märchen schien ihn regelrecht zu beflügeln, "kannst du mal einen fachkundigen Blick auf die Stückzahlen und Güterarten werfen?" "Klaro, das versteht sich doch von ganz alleine. Ich werd erstmal schauen, was wir von dem ganzen Zeug auch wirklich los werden, rechne mal unsere Schiffe zusammen und schau ob am Ende noch Kapazitäten übrig sind oder ob wir mehrere Flüge machen müssen. Wir kommen zwar mit unserer Tarntechnologie heutzutage relativ leicht in die Territorien rein, aber mit DER Ladung wieder heil rauszukommen... Ich check das einfach alles mal durch..." "Alles klar, Logistik, Koordinaten... Talby und ich werden uns mal ganz leise umhören, ob da jemand etwas ähnliches planen könnte. Ach ja und nochwas Leute, das brennt mir schon seit Kefkas Auftauchen auf der Seele, wie billiger Fusel in der Kehle: STRAIGHT FLUSH, HARRR HARRR HARRRR!" Süß-saure Mienen drehten sich erst zu I-Flow, dann zu Kefka und wieder zu I-Flow. "Ihr beiden... das war doch alles ein abgekartetes Ding!!!" donnerte goox in herzlich-rauhem Tonfall. in Anbetracht des baldigen Gewinns, konnte er den Verlust dieser Runde leicht verschmerzen. So setzte Kefka sich mit dem halbvollen Whiskyglas zu den anderen Schlitzohren, ließ sich träge in einen der antiken Sessel fallen und das Pläne-schmieden begann. ---wird fortgesetzt--- (Anmerkung: ein Erstversuch, einige Elemente aus verschiedenen Stories hier im SC-HQ zu verflechten, Meinungen, Anregungen und vor allem Ideen sind sehr willkommen!)
    7 Punkte
  9. Sein Schiff hatte am Haupttriebwerk Schaden genommen, sodass er nicht mehr volle Leistung im Normalraum aufbringen konnte. Neunzig Prozent schaffte die elegante Konstruktion aus Hightech-Verbundstoffen vielleicht noch. Die Abschirmung seiner Antimateriebehälter hatte auch etwas abbekommen. Er wäre, hätte er den Überlichtantrieb gestartet, zu einem hübschen Feuerwerk geworden ohne das jemand mit einem Glas Sekt darauf angestoßen hätte. Oder zumindest applaudiert. So flog Kefka bereits seit 20 Stunden auf Autopilot, während er dem donnernden Bass seiner Lieblingsband zuhörte und mit einem Bein rhythmisch wippte, welches er aus der kleinen Koje im Bauch seines Freelancers baumeln ließ. Noch 2 Stunden, dann würde er die Orbitalstation um den Planeten Walleye erreichen, der offiziell unter der Bezeichnung Ellis IV geführt wird. Ich nahm ein Miet-Shuttle nach Ellis, damit mir niemand so einfach folgen konnte. Die Hinweise darauf, dass die UEE unseren geheimen Umschlagplatz auf dem Asteroiden im Tyrol-System zu enttarnen versuchte, verdichteten sich. Ein paar Tage schon hatten wir uns nicht mehr dorthin getraut und auch unseren Mitwissern entsprechende Instruktionen gegeben. Die Peilsender, die wir immer noch nicht in den Schiffen gefunden hatten, funkten laut Aussage eines sehr begabten Technikers auf einer verschlüsselten Standardfrequenz der UEE im Takt von 50 Micron. Wir mussten es irgendwie hinbekommen, dass die UEE zufrieden gestellt würde und wir weiter unseren Geschäften unbehelligt nachgehen konnten. Nur wie sollten wir das anstellen? Wie! Wie nur? WIENUR! Albert Wienur - ein Bekannter von mir. Er war Anwalt für Transportrecht und hat mich einmal ganz sauber aus einer üblen Situation rausgeboxt. Ihm konnte ich Vertrauen und er würde für einen kleinen Obulus einen Kontakt zwischen Seveneyes und unserem Lockvogel herstellen. Wie ich später erfuhr, hatte dieser kurz zuvor ein kleines Problem mit seinem Schiff. Ich kontaktierte Albert Wienur und Kefka, der zufällig mit seinem Schiff auf Walleye gelandet war. Nach ein paar amüsanten Gesprächen willigten die Partner ein und der Plan nahm seinen Lauf. Es war einer der selten stillen Tage in Handelshafen Radok auf Walleye, als Kefka sich einfach an den Tisch des Fremden setzte. Ein üblicher Ort für Geschäfte. Albert Wienur stand genauso plötzlich vor dem Tisch an dem Seveneyes saß, denn er begleitete Kefka als Leumund zum verabredeten Treffpunkt. Albert nickte dem Gebräunten zu und sagte: "Das ist der Mann mit dem ich Sie bekannt machen will. Viel Vergnügen." bevor der Anwalt die Szenerie verließ, wandte er sich noch Kefka zu und ergänzte eingeprobt um den Schein zu wahren: "Das mit der Bezahlung machen wir später." "Ja, wie verabredet." sagte Kefka und blickte nun den überdurchschnittlich gut gestyleten Seveneyes an, der seinen blank polierten Schädel mit auffälligen Tribal-Tattoos zur schau stellte. Dieser saß in einem Korbsessel und betrachtete über die Kaffeetasse hinweg die Situation. Kefka begann: "Ich bin ... Frachterpilot. Mein Name ist, sagen wir ... Peterson. Ich benötige jemanden für einen Auftrag. Unser gemeinsamer Freund hat Sie empfohlen." Seveneyes setzte die Tasse ab, sagte kein Wort und blickte den Mann mit aufeinander liegenden Fingerspitzen an. Vielleicht eine Minute. Endlich begann er zu reden: "Wissen Sie, der Anwalt hat mich noch nie jemandem empfohlen. Er muss sehr verzweifelt sein oder es muss um viel Geld gehen." Er griff erneut zur Tasse. "Nunja, um ganz ehrlich zu sein hatte er es zunächst bei jemand anderem Versucht. Aber der ist leider schon tot." Kefka war normalerweise besser im improvisieren, jedoch war sein Tonfall authentisch genug. Er verabscheute diese Type jetzt schon, obwohl er erst ein paar Worte mit Ihm gewechselt hatte. Er hoffte, dass man ihm seine Abneigung nicht anmerkte. In seinen Gedanken flogen Bilder vorbei, in denen er Optionen durchspielte. Ob er zum Beispiel diesen Möchtegern mit einer Hand erwürgen könnte, oder ob er zwei Hände bräuchte. Er sah recht kräftig aus. Vielleicht müsste er ihm aber auch ein Stuhlbein in die Brust rammen. Seveneyes verzog keine Mine. "Also, sagen wir Peterson, mein Name ist Seveneyes und jeder kennt mich hier. Worum geht es? Kommen Sie auf den Punkt. Meine Zeit ist kostbar." Kefka fühlte, dass er ihn zumindest schon mal an der Angel hatte, jetzt musste er nur noch vorsichtig den Fang einholen. "Also da gibt es diese Crew... das sind ein paar Leute. Ich habe aus sicherer Quelle erfahren, dass es da etwas zu holen gibt. Tyrol System. Da sollen Sie ein kleines Lager haben und ... das ist momentan voll mit Dingen die normalerweise nicht ganz einfach zu erwerben sind." Seveneyes rückte sich auf dem Stuhl zurecht und stützte sich nun auf dem Tisch ab. "Ich höre. Tyrol System, da hat sich in letzer Zeit für mich sowieso etwas aufgetan. Vielleicht kommen wir ins Geschäft. Und ich rate ihnen jetzt nicht mehr um den heißen Brei herum zu reden." Kefka zog an der Leine. Der Fisch war nicht nur groß, sondern auch bereit mit dem Angler einen Tanz zu wagen. "Naja, ich brauche jemanden der das Zeug da rausholt und es abtransportiert. Das Rausholen ist wohl kein Problem, aber es müsste hierher ins Ellis System geschafft werden. Und von Tyrol nach Ellis sind es einige Sprünge durch UEE kontrollierte Tore." "Was lagert denn dort? Drogen? Bei Drogen ist dieses Gespräch sofort beendet." Seveneyes wirkte sehr entschlossen. "Nein. Aber ähnlich brisant." Kekfa machte eine Kunstpause und nippte an seinen Kaffee, den die Bedienung gerade eben brachte. Er sah der sich entfernenden Bedienung hinterher, dann wandte er sich wieder der miesen Ratte zu. "15 Tonnen JT-239. und vier Kisten mit Zündern." "UEE Sprengstoff also. Dafür fährt man genauso lange ein wie für Drogentransporte. Ist das so viel? 15 Tonnen?. Wollen Sie eine Idris sprengen?" Seveneyes wirkte zum ersten mal überrascht. "Wenn Sie das Zeug nur durch die Jumppoints bekämen, der Rest ist einfach. Ich habe einfach nicht die Connections an den Toren. Sie erhalten 30% der Ladung." Kefka kaute absichtlich nervös auf der Unterlippe. Der Anwalt hatte gesagt, dass Murdock Pulko aka Seveneyes nur auf etwas anspringen würde, was ihn persönlich herausfordert. Es musste etwas sein, mit einem gewissen Risiko. Und Sprengstoff der UEE war ein Risiko. "50% der Ladung. Weniger ist nicht drin, mein Freund. Das ist auch der normale Kurs zwischen dem bibbernden Informanten und dem Mann mit richtigen Eiern." Seveneyes grinste einseitig. Mein Freund hat er gesagt, dachte Kefka. Mit Dir spiel ich nochmal fangen Du braungebrannter Penner. Ich zeig Dir noch, wer die Eier hat. Er atmete einmal durch und setzt dann am Gesprächsfaden an: "50% das ist viel zu viel! Ich muss noch viel Geld woanders abdrücken. Ich habe hohe Kosten." Kefka tat so, als müsste er überlegen und innerlich mit sich ringen. "Sagen wir 40% und ich gebe Ihnen einen Freelancer mit falscher Kennung für den Transport." "Abgemacht. Haha, ein gutes Geschäft." der Tätowierte war sichtlich zufrieden und baumelte im Netz herum ohne zu ahnen, dass er wohl bald im Kochtopf landen würde. Kefka streckte ihm die Hand entgegen, da stoppte der feixende Murdock abrupt sein lautes Gelächter und sagte "Und wenn Du nicht zahlst, dann gehe ich erst zu Deinem Anwalt, und dann zu Deiner Familie, ist das klar?" seine Stimme war kalt und leer, genau wie sein Blick "Niemand zieht Krumme Dinger auf meine Kosten ab, verstanden?". "Ist nicht das erste Mal, dass ich Geschäfte mache. Hier, das sind die Koordinaten im Tyrolsystem. Es ist ein recht großer Asteroid mit einer versteckten Lagerhalle. Dort wartet das Zeug auf seine Abholung." Kefka schob mit der anderen Hand einen Datenswitch über den Tisch. "Die Ware liegt da noch mindestens 4 Tage bis sie von der Crew abgeholt wird. Also haben Sie genug Zeit um dort hin und wieder Zurück zu gelangen. Ich schätze sie brauchen knappe 2 Tage, oder?" Kefka fand langsam Spaß an seiner Rolle. "Jüngchen, besorg mir das Schiff und die Sache ist in ein paar Stunden über die Bühne." der Mann legte jetzt richtig los. Voller Überheblichkeit und Selbstvertrauen stellte er sein häßliches Wesen zur Schau. "In ein paar Stunden?" Kefka tat erstaunt "Da müssen Sie aber verdammt schnell fliegen. Ich will ja nicht nachfragen aber..." "Und du tust gut daran es zu lassen, Kleiner. Lass das mal meine Sorge sein." Seveneyes sog den Rest aus der Tasse, während Kefka ihm einen weiteren Datenswitch über den Tisch schob. "Hier, die Karte für den Freelancer. Steht in Bay 3 Platz 4. Auch ein Grund warum ich hier und da noch ein paar Prozente abtreten muss." log Kefka gekonnt. "Den Zielort für die Übergabe bekommen Sie dann, wenn Sie zurück sind. Melden Sie sich einfach bei mir." "Noch was?" fragte Seveneyes als sei er gelangweilt. "Oder hast Du Dein Pulver jetzt endlich verschossen?" Der Lockvogel schüttelte mit dem Kopf und hielt ihm erneut die Hand hin. "Nein. Das war alles. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg." "Besser Du ziehst jetzt Leine. Morgen melde ich mich bei Dir." Seveneyes nahm die Hand erneut nicht an und bedeutete ihm mit einer Kopfbewegung zu verschwinden. Mieses Arschloch, irgendwann kommst Du ja wieder aus dem Knast - und dann bist Du fällig, dachte Kefka als er seine Gesichtszüge zu einem Lächeln zwang und den Tisch verließ. Ich war schon längst wieder zurück im Kellog-System und erhielt dort den erwarteten Anruf von Kef. "Ach, Welche Freude von Dir zu hören, wie laufen die Geschäfte?" fragte ich gepannt. Es war ein bischen wie auf den Weihnachtsmann zu warten, nur dass in diesem Falle auch die Option existierte, dass er nicht mit Geschenken vorbei kam. "Prima. Alles läuft hervorragend. Die Fische der Saison sind ganz schön fett, mein lieber goox. Aber unsere Nezte halten. Ich denke die Lieferung von der ich Dir erzählt habe geht morgen raus." "Das hört man gerne. Vielleicht interessiert es Dich, dass I-Flow und Talby mit den Vorbereitungen der neuen Geschäftsräume fertig sind. Sie haben auch schon ein paar Überraschungspakete eingelagert. Das wird so manchem vor Freude die Tränen in die Augen treiben." sagte ich und überprüfte innerlich, ob ich nicht zu viel Konkretes über die unverschlüsselte Leitung gesagt hatte. "Wir sollten jetzt schluss machen, ich will gleich noch zu meiner kranken Mutter fliegen." Ich kam mir ein bischen wir ein kleines Kind vor, dass einem anderen Kind etwas offensichtliches in Geheimsprache erkärt. "Ja, dann mach es mal gut. Wir sehen uns die Tage." sagte Kefka und legte auf. Ich lehnte mich zurück, zündete mir eine der dicksten Zigarren an die ich besaß und paffte darauf herum. Ich mochte eigentlich keine Zigarren, aber das musste jetzt sein. Ich wartete bis zum späten Abend und ging zum Landeplatz ganz in der Nähe meines Büros, wo ich meinen Freelancer gedockt hatte. Dann begann ich über den Laufkorrikor zu sprinten, blieb vor meinen Landeport stehen, gestikulierte wild mit den Armen und brüllte lauthals los: "Wo ist mein Schiff?! Verdammte Scheisse ich glaube ich mach hier gleich Hackfleisch. Wo ist der Dock-Manager?! Das gibts doch nicht. Mein Schiff ist weg. Gestohlen!" Ich blickte nach oben zu der Kanzel, in welcher für gewöhnlich die Verantwortlichen für das Landedeck arbeiteten. Ich gestikulierte und schrie weiter, als ob es mir ernst wäre. Es machte mir Spaß. Nicht all zu lange danach hatte ich die volle Aufmerksamkeit des Deckmeisters nebst seines pickeligen Auszubildenden, der auch recht zügig mit einem Datenpad unter dem Arm zu mir herunter kam. Nachdem ich die beiden etwa eine halbe Stunde lang angebrüllt hatte, erschienen auch endlich die Damen und Herren der Stationspolizei um die Lage zu deeskalieren. Auch diese brüllte ich etwa zwanzig Minuten mit hochrotem Kopf an, bis ich heiser war. Dann beharrte ich mit quietschender Stimme darauf, den Dieb meines Schiffes zu finden und standrechtlich erschiessen zu lassen, genauso wie den verantwortlichen Deckmeister. Dass dieser Dieb in Kürze die UEE zu unserer improvisierten Lagerhalle führen würde verschwieg ich natürlich. Zwei kleine Kisten Sprengstoff würde Seveneyes vorfinden. Wie ich ihn kannte nahm er lieber etwas mit, als leer zu fliegen. Das würde ihn schon wurmen. Aber wie würde er erst ausrasten, wenn ihn die UEE mit dem Zeug bei frischer Tat einsackte. Und er meinen gestohlen gemeldeten Freelancer flöge. Das hätte ich nur zu gerne gesehen. Daher hatte ich im Vorfeld eine kleine Kamera im Cockpit angebracht. Wie ich mich jetzt schon darauf freute. Aber noch stand ich auf dem Landedeck und schnappte nach Luft während mir der Deckmeister einen Becher mit Wasser unter die Nase hielt. "Hier, trinken Sie und setzten Sie sich. Wir regeln das schon." to be continued...
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  10. Was sind Versicherungen? Piloten können in Star Citizen ihre Schiffe, Modifikationen und ihre Fracht versichern. So wird sichergestellt das die Fracht das Schiff oder die Modifikationen ersetzt werden falls das Schiff zerstört wird. Wie im richtigen Leben müssen diese Policen regelmäßig mit „Galactic Credits“ (der in-game Währung) bezahlt werden, ist das nicht der Fall verfällt die Police und im Schadensfalle wird kein Ersatz bezahlt. Wird die Versichung teuer werden? Wie im richtigen Leben werden Versicherungen ein Teil der Spielerfahrung ausmachen das trifft ebenso auf Lande und Handelsgebühren ( wenn man sich in einem System mit ausgebauter Infrastruktur und funktionierendem Rechtssystem befindet), Treibstoff (es sei denn man sammelt es selbst von einem Gasriesen), kaufen von Handelswaren, Hilfskräfte mieten, aufrüsten des Schiffes oder eben auch ein neues Schiff kaufen. Bei einigen der zusätzlichen Versicherungsleistungen wie upgrade oder Fracht Versicherungen wird die Höhe der Versicherungsprämie davon abhängig sein wie hoch das Risiko für die Versicherung ist. Fracht und upgrades lassen sich für 5 Gefahrenstufen versichern, Stufe 1 für sichere Systeme, bis Stufe 5 für die gefährlichsten Systeme. Alles über Stufe 5 ist nicht versicherbar. D.h. eine Stufe 3 Versicherung für Fracht wird alle Verluste abdecken die in Systemen der Stufe 3 oder niedriger entstehen. Mit einer Basis Versicherung werden die Finanzen nicht übermäßig strapaziert, stattdessen werden die Kosten in einem angemessenen Rahmen bleiben im Verhältnis zum zu erwartenden Gewinn, abhängig vom angeflogenen System. Wie bekomme ich eine Lebenslange Versicherung? Jeder der eine Kopie von SC vor dem 16.11 2012 hat automatisch eine Lebenslange Versicherung für alle von ihm gekauften Schiffe. Das schützt eure Investition die Ihr in das Spiel getätigt habt bis in alle Ewigkeit. Jeder der nach dem 26.11 ein Schiff erwirbt bekommt ein Vericherungspaket dazu. Diese kann nach einem Zeitraum zwischen 2 und 12 Monaten ablaufen. Abhängig vom Schiffs und Versicherungstyp. Eine Lebenslange Versicherung gibt es nicht für Modifikationen und Fracht. Was passiert wenn ich mich nicht Versichert habe? Der Spielercharacter muss sich im ein neues Schiff von seinem Geld kaufen, hat er nicht genug Geld hat er die Möglichkeit Missionen für jemand anderen zu fliegen (NPC oder Spieler) bis er genug Geld hat sich ein neues eigenes Schiff zu kaufen. Werden die Schiffe die ich meinem Account hinzufüge eine Lebenslange Versicherung haben? Benutzer die sich vor dem 26.11 2012 angemeldet haben und mindest 1 Schiff gekauft haben können zusätzliche Schiffe mit lebenslanger Versicherung für die nächsten 12 Monate erwerben. User die sich später angemeldet haben können Schiffe mit einer Versicherungsdauer zwischen 2 und 12 Monaten erwerben. Kann ich meine lebenslang versicherten Schiffe verkaufen? Ja. Die Versicherung bleibt für das Schiff erhalten wenn es legal verkauft oder verschenkt wurde.Wird das Schiff gestohlen oder erobert, erlischt die Versicherung. Kann ich meine Versicherung übertragen? Nein. Versicherungen können nicht von einem Schiff aufs ein anderes übertragen werden. Kann ich mit meinem versicherten Schiff andere Schiffe rammen, weil ich mein Schiff ja wieder bekomme? Keine gute Idee aber man kann. Allerdings wird es eine unbequeme und Zeitintensive Sache das Ersatzschiff zu bekommen und wieder startbereit zu bekommen. Hinzukommt eine Verzögerung die immer länger wird je öfter man die Versicherung in einem bestimmten Zeitraum in Anspruch nimmt. Kann ich Alien Schiffe oder Einzelstücke versichern? Nein. Die einzige Ausnahme sind die Vanduul Jäger die während der Finanzierungskampagne auf der RSI Seite gekauft wurden. Diese Schiffe haben eine Lebenslange Versicherung. Was soll Versicherungsbetrug vermieden werden? Ein Schiff kann nicht ohne einen Rumpf ID Code verkauft werden. Die Inanspruchnahme der Versicherung macht die alte Rumpf ID ungültig. Wenn ein Schiff gekapert oder gestohlen wurde, wird der neue Besitzer das Schiff nicht an einen normalen Schiffshändler verkaufen können. Ist die Versicherungspolice in Anspruch genommen worden, und jemand fliegt mit dem gestohlenen Schiff in ein gut bewachtes System, wird die Rumpf ID das Schiff als gestohlen ausgewiesen. Die Polizei wird hinter dir her sein und eine Landung auf dem Planeten wird verweigert. Es gibt aber die Möglichkeit ein „heißes“ Schiff in weniger angenehmen Systemen im SC Universum zu fliegen, vielleicht bekommt man auch eine Landeerlaubnis und vielleicht bekommt man eine gefälschte Rumpf ID. Das erfordert aber einen hohen Aufwand und wird nicht günstig werden. Zuguterletzt nimmt die Gerichtsbarkeit Versicherungsbetrug sehr ernst. Kann nachgewiesen werden das ein Spieler mit einem anderen Spieler einen Versicherungsbetrug durchgezogen hat, wird die Versicherung für dieses Schiff für ungültig erklärt, und der Spieler wird möglicherweise eine Menge Crdits aufbringen müssen um wieder eine weiße Weste zu erlangen.
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  11. Sneak Peak: Die neue Website! Seid gegrüßt Bürger, in den letzten Monaten haben wir viel über die neue RSI-Website geredet und nun wollen wir euch eine erste Offizielle Vorschau vom Design und der Architektur der neuen Seite zeigen. Die jetzige RSI-Website wurde letzten Oktober eigens für die Spendenkampagne von Star Citizen zusammengebastelt – unglücklicherweise ist sie nicht für einen so großen Ansturm von Interressierten geeignet. Die neue Basis-Architektur (entwickelt von unserem Back-end Team bei „Turbulent“) ist viel anpassbarer und kann hohe Traffic-Raten mit Leichtigkeit handeln. Darüber hinaus ist bereits ein vollständiges e-Commerce-System (Webshop) integriert, mit dem es möglich ist, eure Pledges aufzustocken oder zu ändern, Add-Ons zu kaufen, eure persönlichen Daten und Versandadresse zu ändern... und wir haben somit auch ein robustes System, über das wir neue Game-Pakete, Schiffe, Belohnungen und weiteres an Upgrades in SC einführen können. Die neue Site wird eine Brücke zum bald kommenden Hangar-Modul, dem Dogfight-Test, und eventuell dem endgültigen Spiel schlagen. Es werden deine buchstäblich ersten Schritte in das SC-Universum sein und wir versprechen, dass die neue Website vom Design her SC gerecht wird! Status Update Wir können es kaum erwarten, die neue Website mit euch zu teilen, jedoch gibt es noch das ein- oder andere zu tun. Derzeit planen wir, die neue Website Anfang Juni zu testen, und dann mit Fanfaren und Trompeten ende Juni vom Stapel zu lassen. Wir werden euch genauere Angaben machen, wenn wir uns sicher sind, dass alles richtig funktioniert. Wie kürzlich enthüllt, werden wir den Start der neuen Website mit einer 24h-Live-Stream Party in CIG Austin mit euch feiern, gespickt mit großen Ankündigungen und Updates. Vorschau Hier und jetzt möchten wir euch eine kleine Vorschau auf das Design und die Funktionen der neuen Website zeigen. Neue Inhalts-Architektur Wie viele von euch feststellen mussten, sind die Funktionen „Comm-Link“ und „Updates“ auf der jetzigen Website nur umständlich zu navigieren und zu finden, besonders für neue Besucher. Auf der neuen Website werden wir die Inhaltsstruktur wie folgt festlegen: Alle geposteten Inhalte werden über ein 3-Achsen-Kategoriensystem sortiert: 1. Achse Channels: (Kanäle) Kanäle dienen zur Kategorisierung der Postings/Inhalte. Zu Anfang werden wir die Inhalte in 4 verschiedenen Kanäle (Kategorien) aufteilen: General: (Allgemeines) Dieser Kanal ist für Themen wie z.Bsp. Die Eröffnung des neuen Büros in LA, Ankündigungen, Gesellschaftliche Neuigkeiten, usw. gedacht. Community: Dieser Kanal ist für Inhalte, die die Community betreffen (Fan Spotlight, Chat/Forum Updates, Abstimmungen, usw.) Engineering: (Technik) Dieser Kanal ist für alles Technische gedacht, wie den Entwicklungsprozess von SC und „Hinter den Kulissen“ von Star Citizen, Konzept-Zeichnungen, Updates über die Ingame-Mechanik, WIP, usw. Spectrum Dispatch: Der Spectrum Dispatch wird ein eigener Kanal innerhalb von Comm-Link sein, und die Storys und Geschichten über das SC-Universum beherbergen 2. Achse Serien: Wie bei den Kanälen, wird jeder Post geprüft und einer Serie (Kategorie) mit ähnlichen/gleichen Themen zugeordnet. So ist es dann möglich, einfach von einem Inhalt zum nächsten zu gelangen, ohne umständliches Navigieren durch andere, irrelevante Inhalte – mit klick auf „Nächste Folge“ oder „vorherige Folge“ kann man z.Bsp. Alle Winman´s Hangar-Ausgaben oder „The Tales of Kid Crimson“, usw. aufrufen. 3. Achse Type: (Art) Der Posting/Inhalts-Typ stellt die Art des Posts/Inhalt dar – Ist der Post/Inhalt ein Video? Eine Live-Veranstaltung? Eine Abstimmung? Oder vielleicht auch eine Slideshow? Das sind Beispiele für verschiedene Posting/Inhaltsarten, die dann gefiltert angezeigt werden können, zusätzlich zu den anderen 2 Inhaltstypen, die oben beschrieben sind. Es wird dir nicht nur möglich sein, die Inhalte über dieses 3-Achsensystem zu filtern, sondern Inhalte auch über eine Textsuche nach Tags und Posting-Titel zu finden. Mobil-Unterstützung Bei der Entwicklung des Layout der neuen Website haben wir großen Augenmerk auf die Mobil-Unterstützung gelegt. Wir wissen dass viele von euch die RSI-Website über ein Mobilgerät wie Smartphone oder Tablet aufrufen. Wir möchten sicherstellen, dass die Website korrekt angezeigt und zu navigieren ist, unabhängig mit welchem Endgerät oder Bildschirm-Auflösung man auf die Website zugreift. Wir haben uns dazu entschieden, diesen Ansprechenden Design-Ansatz an die Oberfläche der neuen Website zu bringen. Hier ist ein Beispiel dafür, wie das neue Layout skaliert und graziös auf eine niedrigere Auflösung umschaltet (Account Settings Page): E-Commerce erleben (Shop) Die neue Website wird einen voll integrierten Shop bereitstellen, wo du die Artikel Kategorisiert anzeigen lassen kannst, auf deine Einkaufsliste setzen und noch viel mehr! Da wäre noch viel mehr, das wir hier in diesem Post zeigen könnten, aber wir hoffen dass euch diese ersten Einblicke auf die neue Website gefällt! Übersetzung: SpaceCrawler Bildrechte: www.robertsspaceindustries.com Originalartikel: http://robertsspaceindustries.com/sneak-peak-the-new-website/
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  12. "Schiess! Schiess! Schieesss! Mann hol mir den Typen vom Arsch weg. Ich hab nur noch 12 Prozent Schilde" brüllte ich ins Comlink. Gut, meine Mutter hätte wohl gesagt ich solle mich benehmen, mich gerade hinsetzen und VERDAMMT NOCHMAL NICHT FLUCHEN - aber ich war in dieser Situation doch etwas gereizt, denn das Adrenalin lief mir schon aus den Ohren. Es konnte auch der Schweiß gewesen sein, aber ich möchte jetzt nicht um Details feilschen, was Körperflüssigkeiten angeht. Der Auftrag hörte sich zunächst leicht an: Kellog 2 anfliegen, Kisten einladen, nach Krell bringen, bei mir ein neues Schubtriebwerk einbauen lassen, 2 Wochen Urlaub machen. Passiert war dann aber: Kellog 2 angeflogen, Kisten eingeladen, total gutes Angebot angenommen, um ne extra Kiste nach Krell zu transportieren, in Krell angekommen die "heiße Ware" an einem unscheinbaren Asteroiden abgeliefert und dann von ner Bande wild gewordener Schwachköpfe verfolgt zu werden, die es auf das hart verdiente Geld abgesehen hatten. Die eine kleine Kiste hatte mehr Geld eingebracht, als es der Rest der legalen Ladung versprach, die noch im Laderaum Platz verbrauchte. Das war ein richtig gutes Geschäft. Ich fühlte mich wie Rambo auf Anabolika. An dieser Stelle ein kleiner Tipp, falls es euch auch mal so ergehen sollte: Es war nicht besonders klug, nach dem erfolgreichen Geschäftsabschluss ausgelassen mit I-Flow und Talby feixend über das Landedeck zu laufen und etwas von "Nutten und Bier, hier kommen wir!" zu gröhlen. Das Landedeck hat Ohren. Vor allem auf Asteroiden, die normalerweise kein Landedeck haben sollten. Auf jeden Fall saß ich jetzt da, während meine Augen über die Instrumente und Monitore huschten. Der Steuerknüppel wurde immer glitschiger, was wohl an meinen schweißnassen Händen lag. Ich konnte Talby und I-Flow ebenfalls ins Comlink brüllen hören, ich solle die Schnauze halten und die beiden Ihre Arbeit machen lassen, da diese mir als Flügelmänner wohl zur Seite standen. Neben meinem Cockpitfenster explodierte eine Drohne und Talby tauchte mit einer Rollbewegung unter mir vorbei. "Auf DREI ziehst Du hoch und steigst in die Eisen, goox." meldete sich I-Flow. Ich hielt den Schubregler in der Hand und machte mich bereit. "EINS... DREI DREI DREI! ZIEH HOCH!" Ich tat es, während sich Plasmastöße in schnurgrader Linie wie eine Lichtorgel durch das All brannten. Zunächst erlosch das Triebwerk einer gegnerischen Hornet, danach gingen in dem gesamten Raumgleiter die Lichter aus und es trudelte auf seiner zuletzt eingeschlagenen Bahn immer weiter. Der war schon mal kampfunfähig. Eine weitere, stark modifizierte Hornet verließ das Geschehen unmittelbar und brachte so schnell sie nur konnte sehr viel Entfernung zwischen sich und uns. Meine Schilde waren immer noch bei 12 Prozent. 14 Prozent, 18 Prozent ... und weiter steigend. Das war knapp. "Mann, wo kamen die denn her?" rauschte es aus dem Funk und mein Geleitschutz kam links und rechts neben mir zurück in den Formationsflug. "Leute, ihr habt mich echt rausgerissen. Fast wäre es vorbei gewesen." sagte ich. "Aber demnächst fliegst Du nicht mehr ohne Bewaffnung, ja?" knistere es erneut über den Kanal. Talby hatte recht, es war wohl ziemlich ungeschickt, zugunsten von Laderaumkapazität die Geschütze vorübergehend auszubauen. Man lernt ja nie aus.
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  13. Teil - 12.3 Eskalation Momente später erreichten sie bereits das Landedeck, auf dem die Starfarer mit laufenden Triebwerken wartete. Doch war es nicht das einzige Schiff das sich über Besuch freuen durfte. Einige andere Flüchtlinge hatten es geschafft sich bis hierher durchzuschlagen und dutzende Schiffe der verschiedensten Klassen starteten. Vereinzelte Gefechte in der Luft machten die Defizite der örtlichen Behörden klar. Es gab nur wenige Schiffe die versuchten die startenden Flüchtlinge aufzuhalten. Die wenigen, wurden schnell von den besser ausgerüsteten Schiffen der Schmuggler und Piraten herunter geholt. Offenbar war der Eifer diese Leute von Ihren Schiffen fern zu halten, nicht grundlos gewesen. In der Luft, oder gar im Raum, hatte die Miliz Ihre Vorteile verloren. Ab nun, würde es ein Kinderspiel werden. Bossa drehte sich im vorbeigehen nochmals zu Ihm, als sie die heruntergefahrene Luke der Starfarer erreichten und brüllte Sev laut entgegen, um den Lärm der Triebwerke zu übertönen: „ Hier trennen sich unsere Wege mein Junge! Mein Schiff liegt auf dem nächsten Landedock.“ Er deutete kurz auf eine hohe Mauer, hinter der sich weitere Landeplätze befanden, ehe er lachend erklärte: „ Es war ein kurzes aber intensives Vergnügen!“ Zu mehr als einem seichten nicken ließ sich Sev nicht hinreißen und so machte sich Bossa daran seinem Ziel entgegen zu streiten, als plötzlich weitere Halbkettenfahrzeuge der örtlichen Sicherheitskräfte auftauchten und sich breit am Zugang zum nächsten Landedock aufstellten. Bossa blieb stehen, seine Crew direkt hinter Ihm, versuchte er wenige Augenblicke eine Alternative zu finden, ehe laute Maschinengewehrsalven um sie herum einschlugen. Auch wenn die Sicherheitskräfte in der Luft versagten, so hatten sie offenbar auf dem Boden wieder die Oberhand gewonnen. Bossa warf sich hinter die nächste Deckung, einer Art Verladekran und seine Crew tat es Ihm gleich. Feuer erwidernd gingen sie in Deckung doch es war schnell klar, dass sie es nicht bis zur Landeplattform schaffen würden. „ Captain!!! Das ist hoffnungslos!!!“ brüllte einer aus seiner Crew und als es auch Ihm bewusst würde, wurde die Verzweiflung offensichtlich, mit der Bossa versuchen würde, sein Schiff zu erreichen. „ Bossa!!!“ brüllte Sev und deutete mit einer überdeutlichen Handbewegung, sich in die Starfarer zu begeben. Sev kannte Ihn nicht sehr gut, jedoch gut genug um Ihn hier nicht zum sterben zurück zu lassen. Bossa haderte sichtlich mit sich selbst. Ein Kapitän lies nie gerne sein Schiff zurück, dass machte seine Mimik mehr als deutlich, doch brüllte er schlussendlich seine Untergebenen an: „ Rein da mit euch!!! Das ist unsere einzige Chance!!!“ Kaum war die letzte Silbe verklungen, da rannte seine Meute auch schon die Rampe der Starfarer hinauf, die inzwischen der Fokus der Halbkettenfahrzeuge geworden war. Mehrere Kugeln schlugen ringsherum ein, doch absorbierten die bereits aktivierten Schilde den meisten Schaden und so schafften sie es ab zu heben, ehe das Schiff größeren Schaden erlitt. Dass das Schiff nicht für zwei dutzend Menschen ausgelegt war, machte sich nun deutlich bemerkbar. Sev musste sich durch die vielen Leute zum Cockpit kämpfen, während er Melody weiter hinter sich her führte. Als Sev das Cockpit erreichte, hatte das Schiff bereits einige dutzend Meter an Höhe gewonnen. Maik hatte es wirklich eilig von diesen Planeten herunter zu kommen und keine Sekunde gezögert den Triebwerken einzuheizen. Doch auch der Erfolg, das Schiff erreicht zu haben, lies Melody nicht aufatmen. Sie wirkte benommen und so setzte Sev sie in einen der Sitze ehe er sie anschnallte und dabei flüsterte: „ Wir haben es geschafft....“ Er wischte ihr etwas Dreck aus der Wange, doch war ein ausgelaugter Blick alles war sie als Reaktion darauf schaffte zu erwiedern. Starr und völlig abwesend, blickte sie nur in eine Leere vor sich. „ Hörst du?! Wir haben es geschafft!“ betonte er intensiver, doch genauso erfolglos. Maya und Bossa betraten nun ebenfalls das Cockpit, etwas wackelig, da Maik einen scharfe Kurven flog, um möglichst schnell Kurs auf das All nehmen zu können. Doch blieb die Anwesenheit der Neuankömmlinge, trotz Maiks voller Konzentration auf die Bedienelemente, nicht unbemerkt. „ Wer is'n das?“ Fragte er knapp über seine Schulter hinweg. „ Bring uns hier raus!“ brachte Maya jedoch nur als Antwort auf, woraufhin sich Maiks Augenbrauen in die Höhe warfen und Sarkasmus seine Stimmorgane füllte: „ Okaaayyyy, unheimliche Fremde mit einem Schwert auf dem Rücken. Alles was sie sich wünschen!“ Ein starkes vibrieren durchlief das gesamte Schiff, als Maik nach der Wende den Schubhebel nach vorne drückte und das Schiff Richtung Atmosphäre beschleunigte. Mit schnellen Schritten trat Bossa noch an das breite Fenster heran und starrte mit einem traurigen Blick hinunter zum Raumhafen. „ Swinging Mona. Mach's gut meine Liebe. “ grummelte er leise: „ Das ist also das zweite Schiff, dass mich dieser Krieg kostet.“ Mit diesem Blick, den er einer alten Fregatte der Reclaimer Klasse widmete war es offensichtlich, dass Bossa annahm dieses Schiff niemals wieder zu sehen. Angesichts der Tatsache, dass sie sich in einer Piratenhochburg befanden, war diese Annahme mehr als gerechtfertigt. Zum ersten mal wirkte er nun wirklich bedrückt und woraufhin sich Sev mit gedämpfter Stimme an Bossa richtete: „ Swinging Mona?“ Bossa lies einige Momente verstreichen, ehe er über seine Schulter blickte und mit einem ruhigen, fast schon sanften Tonfall erklärte: „ Sie war ein gutes Schiff. Immer treu und aufrichtig.“ Für einen Moment schien er in Gedanken versunken zu sein und nochmal seine Erinnerungen mit der Swinging Mona zu durchleben, bis Maik diese Gedanken amüsiert unterbrach: „ Okay, fremder Mann der in sein Schiff verliebt ist. Wer bist du?“ Bossa wandte sich daraufhin an Maik, legte freundlich seine Hand auf dessen Schulter und antwortete gelassen: „ John Bossa. Ehemaliger Captain der Swinging Mona.“ Maik war sichtlich verwirrt. Fragend schaute er Ihn an während er laut fragte: „ Moment! Sie waren doch mit einer großen Crew unterwegs?!“ In dem Moment in dem Ihm klar wurde was das hieß, klappte sein Mund hinunter und hektisch tippte er auf einer Konsole herum bis sich ein Kameraübertragung der Schiffsüberwachungssysteme öffnete. Darauf zu sehen Bossa's Crew, die unternehmungslustig das Schiff unter die Lupe nahm und so ziemlich alles stümperhaft betatschte, was irgendwie interessant aussah. „ Was machen die da?“ fragte er fassungslos ehe er in das Mikrofon schrie, das seine Stimme durch das gesamte Schiff hallen lies: „ Verdammt, leg das wieder hin!!!“ Mit einem Blick auf den Bildschirm, der bezeugte dass es seiner Besatzung durchweg gut ging, schien sich Bossa schnell alle bösen Gedanken abgeschüttelt zu haben und so klopfte er Maik gegen die Schulter, während er mit der anderen Hand den Bildschirm abstellte und charmant erklärte: „ Wir sind dir sehr dankbar für deine Gastfreundschaft mein Junge!“ Maik blickte kurz umher, als Suche er links und rechts nach Hilfe. Doch als Sev nur unbeteiligt die Schultern in die Höhe zog und Maya Ihm einen ernsten bis bösartigen Gesichtsausdruck entgegenwarf, widmete er sich kopfschüttelnd wieder den Konsolen während er etwas genervt kommentiert: „ Okay.... aber wehe die fassen meine Schiffmodelle an. Dann sind Sammlerstücke!“ Die Starfarer hatte schnell die Atmosphäre erreicht. Immer wieder wurden sie von einigen anderen Schiffen überholt, die es ebenfalls geschafft hatten zu starten. Langsam lichtete sich der blaue Dunst der Atmosphäre, und der schwarzer Äther beanspruchte seinen Antlitz. Sev blickte auf, direkt aus dem Cockpitfenster. Es war ein magischer Moment und auch wenn er es bereits dutzende male den Übergang in den Weltraum durchlebt hatte, stockte Ihn doch jedes mal der Atem. Als wäre es die Unendlichkeit und grenzenlose Freiheit selbst, die auf Ihn einwirkte. Eine kitzelndes Gefühl durchlief schließlich seinen gesamten Körper. Doch war dieses Gefühl nicht diesen einem Moment geschuldet, sondern den anspringenden Schwerkraftgeneratoren, die signalisierten dass sie Hyperion nun endgültig verlassen hatten. Einher mit dieser Erkenntnis, besann Sev sich jedoch wieder auf das hier und jetzt. Mit festen schritten trat er an das Frontfenster heran, sondierte die vielen verschiedenen Schiffe, die es vom Planeten geschafft hatten sehr sorgfältig, während er angespannt knurrte: „ Wir müssen schleunigst das weite gewinnen. Typhons Schiffe können hier überall lauern.“ Es waren mehrere dutzend Schiffe, die in mehr oder weniger großen Knäulchen Ihre Wege zu den nächstgelegenen Sprungpunkten suchten und noch waren keine Feinde unter Ihnen. Auch würden sie nicht warten, bis es soweit wäre. Sie hatten es vom Planeten geschafft, doch hier im All mit einer Starfarer unter den Füßen, waren sie leichte Beute und so spürte Sev, wie sich wieder die Anspannung in seinem Nacken breit machte. „ Ich steuere den nächsten Sprungpunkt an. Setze Kurs!“ gab Maik zu verstehen ehe sich das Schiff langsam anfing zu drehen und sich die Starfarer weiter und weiter von dem braunen Planeten entfernte. „ Kurs gesetzt.“ bestätigte Maik als sie nicht weit entfernt von einer Ansammlung von Schiffen, die offensichtlich das gleiche Sprungpunkt ansteuerten, die Drehung beendeten und das Schiff anfing zu beschleunigen. Doch da richtete sich Sevs Blick auf das Fenster, hinaus in den Weltraum, wo er weit entfernt ein Raumschiff erblickte das angestrahlt von Hyperions Sonne in der Dunkelheit funkelte. Seine Augen weiteten sich, während er augenblicklich erstarrte und angespannt ausrief: „ Das darf doch nicht wahr sein!“ Er wich ein Stück zurück. Wollte seinen Augen nicht trauen und hatte inzwischen die Aufmerksamkeit der anderen erregt, die Ihn fragend anstarrten. Sev atmete tief durch, hoffte dass er sich irrte, doch er tat es nicht und so keuchte er: „ Verdammte Scheiße. Die Exodus!!!“ Maik horchte auf, blickte Ihn fragend an und versicherte sich: „ Bist du dir sicher?“ „ Ja verdammt!“ „ Und was machen wir jetzt?“ Sev wurde angespannter. Die Idris war mehrere Klicks entfernt, doch war er sich sicher. Nie würde er dieses Schiff vergessen. Nie würde er es verwechseln. Es überraschte Ihn nicht das Nero es geschafft hatte sie bis nach Hyperion zu verfolgen und auch würde es Ihn nicht überraschen, wenn Nero wüsste, nach welchen Schiff er suchen müsste. „ Die Exodus?!“ fragte Bossa laut nach. Doch hörte er sich nicht so an, als wenn Ihm das Schiff unbekannt wäre. „ Das so ziemlich einzige was noch schlimmer ist als Typhon.“ erklärte Sev, doch da stieß Bossa verwundert aus: „ Es ist doch TYPHONS Flaggschiff.“ „ Nicht mehr.“ mischte Maya sich trocken ein und warf Sev einen seltsamen Blick zu, der zur Hälfte lächeln und zur Hälfte Vorwurf zu sein schien. Maya beängstigte Sev erneut, als sie so klar machte, dass sie genau wusste was mit dem Schiff passiert war. Mit ausgestreckten Arm deutete Sev auf eine Gruppe von Raumschiffe die nicht weit entfernt war und beteuerte: „ Flieg vorsichtig den Konvoi an! Wir müssen unauffällig bleiben.“ Die Anwesenheit der Exodus spornte Maiks Feingefühl an. Mit dezenten und langsamen Manövern lenkte er die Starfarer auf den Schiffskonvoi zu, der aus dutzenden Schiffen verschiedenster Gattungen bestand. Vergebens hoffte Sev, zwischen Ihnen in der Masse untertauchen zu können. Denn das war Ihre einzige Chance. Die Exodus war Ihnen in allen Belangen überlegen. Sowohl die Geschwindigkeit, als auch von der Kampfkraft ganz zu schweigen. David gegen Goliath war in der Mythologie vielleicht ein interessanter Konflikt. Doch wollte er nicht herausfinden, ob diese Mythologie der Realität stand hielt. Als die Starfarer endlich den Konvoi erreicht und sich eingegliedert hatte, verschaffte das allerdings auch kein Gefühl der Sicherheit. „ Wissen sie wer wir sind?“ flüsterte Melody nun leise, als wenn der kleinste Laut sie enttarnt hätte. Mit aschfahlen Gesicht starrte sie ebenfalls hinaus und Sev wollte sich gar nicht vorstellen, was erst in Ihr bei Anblick dieses Schiffes vorgehen musste. Überlegend Ihr Mut zuzusprechen, froh darüber dass sie wieder ein laut von sich gab, flüsterte er dann jedoch nur leise: „ Ich weiß es nicht.“ Inzwischen war die Exodus klar und deutlich zu erkennen. Die vielen Geschütze die starr nach vorne gerichtet Ihre Bedrohlichkeit demonstrierten. Der teils blutrote Anstrich, der das Blut der vielen Opfer symbolisieren und somit Furcht und Schrecken sähen sollte. Einfache mittel. Doch sie funktionierten, gestand Sev sich ein und hielt mit festen Blick auf die Idris, die zunehmend größer wurden, den Atem an. Wie die Maus, die sich in Ihrem Loch vor der Katze versteckte, traute sich niemand mehr ein Mucks von sich zu geben. Doch auch als das Schiff nur noch wenige hundert Meter von Ihnen entfernt war, zeigte es keine Willen angreifen zu wollen. Wie ein Fels der sich durch die Brandung schob, suchte es sich in einer sehr gemächlichen Geschwindigkeit seinen Weg Richtung Planet, nur wenige dutzend Meter an dem Konvoi vorbei. Die großen Fenster der Brücke waren nun deutlich zu erkennen, allerdings verweigerte die Verspiegelung einen Blick hinein. Doch Sev wusste genau wer dort lauerte. Wie ein Löwe der Beute witterte, zusammen mit seinen ehemaligen Kameraden. Es spielte sich nahezu vor seinem inneren Auge ab. Nero betrachtete die verschiedenen Schiffe die an Ihnen vorbei zogen. Der Scanner hatte sämtliche Schiff-ID's erfasst. „ Das müssen die Schiffe sein die es geschafft haben die Blockade zu durchbrechen.“ kommentierte Denver, der hinter einer der Konsolen auf der Brücke saß und die verschiedenen ID's überprüfte. Kody konnte sich nicht ausrechnen, wie hoch die Chance wohl war, hier wirklich auf Sev zu treffen. Sie waren lediglich den, vorsichtig ausgedrückt, Indizien eines EDA Agenten gefolgt doch nach den neusten Ereignissen auf Hyperion, war es nicht ganz abwegig. Typhon hatte hier für viel Chaos gesorgt. Dass sie gerade hier, weit weg von Ihrem Einflussgebiet tätig wurden, musste einen Grund haben. Und obwohl Typhon eigentlich keine Kenntnis über die Operation im Hades-System als auch Sev haben dürften, gab es da dennoch die Verbindung und schließlich konnte niemand von Ihnen genau sagen was Sev wo getan, mit wem er gesprochen oder wem er was verraten hatte. Objektiv gesehen, stellte Sev, als auch die Frau die er beschützte, ein Sicherheitsrisiko dar und für einen Moment schien es doch das beste für das Wohl der UEE zu sein, wenn man sich dieser Sicherheitsrisiken entledigte. Ein Gedanke der Kody stets begleitete, auch wenn dieser sich alles andere als gut anfühlte. Doch welchen Grund auch immer Typhon hatte, so war durch Ihre Anwesenheit, Ihre eigene Sicherheit bedroht. Noch immer stand die Geheimhaltung der Operation an oberster Stelle und Kody hätte sich nie vorstellen können, dass Nero ein solches Risiko eingeht und die Missionsziele gefährdet, nur um Sev zur Strecke zu bringen. Wo die Phantome sonst doch immer so rational und pragmatisch handelten, entsprach es ganz und gar nicht Ihrer Doktrin, mir einer erbeuteten Fregatte die nähe des Feindes zu suchen und so zu riskieren dass sie enttarnt würden. Doch hielt Kody es auch nicht für eine gute Idee, Ihn darauf hinzuweisen, wo er sich doch offenbar völlig auf die verschiedenen Schiffe konzentrierte, die in geringen Abstand die Exodus passierten. Er starrte diese an als würde er sie versuchen mit einem Röntgenblick zu durchlöchern. Zu gerne hätte er gewusst was in Ihm vorging und ob er irgendwelche ausgereiften Überlegungen anstellte oder die Schiffe doch einfach nur planlos anstarrte um den Schein von Kontrolle zu wahren. Beschäftigt sah er alle male aus. „ Warum ballern wir die nicht einfach alle ab?!“ knurrte Nox genervt in die Brücke hinein. Sein Stresslevel steig mit jeder Stunde auf diesem Schiff an. Kody hatte Ihn das Angebot unterbreitet mit Ihm zu meditieren. Sicherlich mehr um Ihn aufzuziehen als das es wirklich ernst gemeint wäre, doch dass der Griesgram sich nicht mal mehr auf diese Provokation mit Ihm ein lies, sagte einiges aus und so konnte Kody sich sicher sein, dass Nox diese Frage durchaus ernst gemeint hatte. Etwas machte Ihn zu schaffen, ähnlich wie Denver und lediglich Ray, der unverändert seine traurig-teilnahmslose Mine aufgesetzt hatte, der es schwer war einen Gedanken auszuwringen, lies Ihn im dunkeln bezüglich seines Zustandes. Doch alles im allem, war die allgemeine Psychische Verfassung, eher schlecht. Woran genau das lag, konnte Kody nicht erahnen, da sie bei weiten schon längere, als auch härtere Einsatze hinter sich gehabt hatten. Vermutlich waren es die Umstände. Doch wie auch immer das Ende dieses Einsatzes aussehen würde, wäre es besser, es würde schnell kommen. Als hätte Nero diesen Gedanken aufgeschnappt, drehte dieser sich plötzlich auf der Stelle zu Ihnen und nahm eine Haltung ein, die bereits aussagte, dass er einen Befehl geben wolle. Sev atmete auf und die Erleichterung machte sich im gesamten Cockpit breit als die Exodus sie passierte und sich anschließend immer weiter entfernte. Die Silhouette die sich vor dem braunen Panorama des Planeten abzeichnete, wurde sekündlich kleiner bis sie kaum mehr zu erkennen war. „ Sie drehen bei!“ rief Maik doch nun angespannt aus und deutete auf das Radar, wo man deutlich erkennen konnte, dass die Exodus eine enge Drehung vollzog. Gespannt betrachtete Sev das Geschehen. Er konnte nicht erahnen was sie zu diesem Manöver veranlasst hatte, bis die Exodus die Wende vollendete und in einem Abfangmanöver direkt auf sie zu raste. „ Sie haben uns enttarnt!“ erklärte Maik hektisch: „ Scheiße! Wir müssen hier weg!!!“ Die Exodus war weit außerhalb Ihrer Feuerreichweite, doch würde sich das schnell ändern. Auch wenn die Flucht die beste Option zu sein schien, würde die Exodus sie schnell einholen, lange bevor sie einen Sprungpunkt erreicht hätten. Es war aussichtslos und so fragte sich Sev lediglich, ob Nero versuchen würde sie zu entern, oder sie bedingungslos das Feuer auf die Starfarer eröffnen würde. Auch bei Ihrer Zahlmäßigen Überlegenheit, rechnete er sich nur geringen Chancen aus, wenn 4 Marines und 1 Phantom die Starfarer stürmen würden. Das Marines Training hatte Ihnen Wochenlang die Routinen eingeprügelt, wie man ein Schiff übernahm, filigran bis ins letzte Detail. Ihnen würde das Equipment fehlen, um einen solchen Schlag abzuwehren, wo er doch wusste, wie effektiv ein solches Kommando war. Bemüht sich in Nero hinein zu versetzen, um sich auszumalen welche Art des Ablebens wahrscheinlicher war, sah er wie Maiks Arm Richtung Schubhebel schnellte. Doch noch ehe er den Schubhebel greifen konnte, fing Sev seine Hand ab und hielt sie fest. „ Nein.“ beteuerte er ruhig woraufhin sich Maiks Augen verwirrt weiteten. „ Was?“ fragte er bestürzt und sah dass Sev grübelnd nachdachte, doch mit einer Idris im Nacken war er nicht zum verweilen aufgelegt. Entgegen dieses Widerstandes beharrte Sev jedoch weiter auf seiner Position: „ Kurs halten! Nichts machen!“ Maik riss protestierend seine Hand weg und gestikulierte wild als er empört erklärte: „ Was? Die rasen auf uns zu verdammt nochmal! Sie zerfetzen uns mit einem Schuss!!!“ „ Kurs halten!!!“ Wurde Sev mit einem Blick auf das Radar lauter. Die Exodus schien alles aus Ihren Triebwerken heraus zu holen und überbrückte schnell Entfernung zu Ihnen. Zu schnell, wie Maik laut zum Ausdruck brachte: „ Wir müssen hier weg, solange wir noch die Chance dazu haben!!!“ „ Es ist nicht die Zeit für weiteres Kräftemessen.“ Mischte sich Maya ein und spielte damit direkt auf Ihr Zusammentreffen mit Pollox an. Doch dieses mal war es etwas anderes. Sev hatte viel Zeit mit Nero verbracht. Er hatte Ihm das Kämpfen gelehrt und immer war es die Quintessenz seines Lehrstoff gewesen, sich in seinen Gegner hinein zu versetzen. „ Er blufft!“ stieß Sev knapp aus woraufhin er verdutzt von 3 Gesichtern angestarrt wurde. Nur Maya bewahrte Ihre Gelassenheit und versicherte sich stattdessen nur: „ Bist du dir sich?“ Sev wollte nicht lügen, darum antwortete er nicht und blickte lediglich starr aus dem Seitenfenster, aus dem man inzwischen die Exodus erkennen konnte die schnell aufholte. Maik war sichtlich verunsichert. An seiner Gestik konnte man deutlich erkennen das er alle Mühe aufbrachte um nicht doch den Schubhebel in Bewegung zu setzen. Aufgeregt wandte er sich von einer Ecke des Pilotensitz in den nächste und behielt verkrampft das Radar im Auge, woraufhin er angespannt mitteilte: „ Sie sind gleich in Feuerreichweite.“ Sev versuchte es nicht zu zeigen, doch war er sich alles andere als sicher und mit jedem Meter den die Exodus aufholte, raste sein Herz mehr und mehr. Doch wenn er Unrecht behalten sollte, würde alles andere sowieso keine Rolle mehr spielen. „ Sie sind in Feuereichweite!!!“ stieß Maik luft-schnappend aus und instinktiv hielt Sev die Luft an und rechnete mit dem schlimmsten. Doch die Waffen der Exodus schwiegen und auch als die Idris sich weiter näherte, passierte rein gar nichts, bis das Schiff sein Tempo drosselte und langsam anfing abzudrehen. Auch ein Entermänöver war damit hinfällig und Augenblicklich löste sich vor Erleichterung der gesamte Druck der sich aufgebaut hatte unter einem langen ausatmen. Maik lies sich fix und fertig in den Pilotensitz sacken und fuhr sich mit den Händen durchs Gesicht. Bossa kicherte leise in sich hinein und klopfte Ihm auf die Schulter. Sev lies sich auf dem Copilotensitz nieder und drehte sich daraufhin zu Melody, die sichtlich mitgenommen wirkte. „ Woher wusstest du das?“ flüsterte sie zu Ihm hinüber, doch verzog er nur ausweichend das Gesicht und schüttelte dezent mit dem Kopf. „ Du wusstest es nicht....“ erkannte sie daraufhin. „ Die Phantome und Ihre verdammten Psycho-spielchen.....“ fluchte Sev als er sich wieder nach vorne drehte. Nero hatte lediglich ins blinde getippt und sie wären beinahe darauf herein gefallen. Wer auch immer aus dieser losen Formation von Schiffen bei dem Anflug der Exodus ausgebrochen wäre, hätte sich damit als Schuldig deklariert. Doch entfernte sich die Exodus nun wieder und schlug einen Kurs weit weg von Ihnen ein, bis sie aus Ihrer Sicht und schließlich auch vom Radar verschwunden war. Erst dann, richtete sich Sev an Maik und erklärte trocken: „ Bring uns weg von hier. Ich habe genug von diesem System.“ Maik entgegnete seinen Blick, nickte einmal freundschaftlich ehe sein Blick zu Melody wanderte. Sofort erkannte er wie schlecht Ihr es ging und so versuchte er sich einen mitfühlenden bis aufheiternden Gesichtsausdruck aufzusetzen, ehe er ruhig erklärte: „ Ich bringe uns hier raus.“ Fortsetzung folgt.....
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  14. Teil 1: (K)Eine Einsatzbesprechung: Mehrere Soldaten in Pilotenanzügen fanden sich in einem funktional eingerichteten Besprechungsraum ein. Die Besprechungsräume waren nicht schön aber keiner der Piloten ist es anders gewöhnt gewesen, der militärische Standard der UEE schrieb es so vor und solange wie sie fliegen können war ihnen die Zeiten in den Besprechungsräumen egal. Langsam verteilten sich die Piloten unter der Geräuschkulisse von zu gemurmelten Gerüchten in den Sitzen der Zuhörerschaft. Gin "Ginko" Kohana ließ sich neben ihren Wingman Dizato "Dizzy" Lee in einen Sitz fallen. "Weißt du was los ist?" fragte sie neugierig "Wir sollten doch alle auf Landurlaub sein." Dizzy zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf um dann mit entnervter Stimme vor sich hin zu brummen: "Ich habe keine Ahnung, ich hoffe die haben einen guten Grund…Ich war noch immer im Club an einer Blondine dran bis die mich angepiept haben." Ein groß gewachsener Mann betrat den Raum und während er zum Podium schritt wurde es in dem Raum immer leiser je näher er dem Podium kam. Als er sich an das Rednerpult stellte war es so still in dem Raum, dass man durch die Wände den hektischen Betrieb außerhalb des Raumes hören konnte. "Warwolfs, Kollegen, Brüder und Schwester im Kampf.." er hielt kurz Inne, um mit ruhiger Stimme fort zu setzen, diese Ansprache fiel ihm merklich schwer, so oft hatte er Sie in den Kampf geschickt, so oft rechnete er damit ein paar von Ihnen nicht wieder zu sehen und doch war dies seine schwerste Stunde "heute spreche ich nicht zu ihnen um Sie auf einen neuen Einsatz vor zu bereiten, heute spreche ich zu Ihnen um Sie auf die wohl schwerste Mission für einen Piloten zu schicken." Ein leichtes Seufzen entglitt Ihm während er fort setzte. "Das UEE Kommando teilte mir vor wenigen Stunden mit, dass diese Staffel und die beiden Schwesterstaffeln, sowie die Reservestaffel aufgrund von Kosteneinsparungen aufgelöst wird." Schlagartig erhob sich die Geräuschkulisse erneut doch diesmal konnte man heraus hören, dass sie nicht von Neugier getragen wurde sondern vor Entsetzen. Während Ginko mit offenem Mund und aufgerissenen Augen da saß sprang Dizzy auf. "Sir, bei allem gebührenden Respekt, dass ist doch Bullshit." Dizzy stand mit geballter Faust und rot anlaufendem Kopf da und versuchte eine Reaktion in dem Gesicht des Redners zu erkennen. "Wir haben alles für das Militär geopfert, Freizeit, Familie, Manche haben Gesundheit und Körperteile geopfert, die Helden dieser Staffel gar ihr Leben für die UEE und dann werden wir einfach rausgeworfen weil ein paar Credits zu sparen sind?" Der Captain schaute Dizzy emotionslos an und erwiderte mit bestimmter und doch verständnisvoller Stimme: "Beherrschen Sie sich Soldat.Jeder in dieser Staffel wusste, auf was er sich einlässt und was er opfern könnte." Er wusste, dass es wahr war was Dizzy sagte, die Warwolfs waren so schwer getroffen worden wie kaum eine andere Staffel im Kampf gegen die Piraten des Vanguard Systems, doch nie beklagten Sie sich, immer starteten Sie mit einer Entschlossenheit in die Einsätze, die er vorher noch nie so gesehen hatte und doch will das Kommando sie auflösen. Endlich erwachte Ginko aus Ihrer Schockstarre, sie wusste, dass Dizzy impulsiv war und sich nur zu gern mit seinen Vorgesetzten anlegte. Ihr wurde wiedermal bewusst, dass sie es sein würde die die Situation entschärfen musste, wie so oft zuvor, Dizzy war ein guter Pilot aber er stand sich wegen seiner Impulsivität immer selbst im Weg. Während Dizzy noch immer da stand und versuchte eine Reaktion des Captains zu provozieren sprang sie von ihrem Sitz auf und drückte ein schnelles: "Sir, wie sind unsere neuen Einsatzgebiete?" heraus. Kaum hatte sie das ausgesprochen ließ sich Dizzy wieder in seinen Sitz fallen, er hatte noch immer Mühe sich zu beherrschen aber er wusste durch Ginkos Eingreifen, dass er wiedermal zu weit gegangen war. "Ein paar von Ihnen werden Lehrer für Theorie an der Akademie, Andere wiederum taktische Berater anderer Staffeln und wiederum Andere werden in frühzeitige Pension geschickt. Fest steht, darum sagte ich schwerste Mission, dass sie keine Kampfeinsätze mehr fliegen werden. Was Sie für Aufgaben bekommen wird ihnen in persönlichen Gesprächen mitgeteilt." Kaum war dies gesagt schritt der Captain vom Podium weg in Richtung Tür, als er dort an ankam drehte er sich noch einmal kurz in den Raum hinein und verließ mit einem Salut und einem „Weggetreten“ den Raum. Es herrschte noch eine Weile Stille nachdem der Captain den Raum verlassen hatte bevor sich die Geräuschkulisse mit Diskussionen füllte. "Ich kann es nicht glauben…eingespart wie ein paar Lagerarbeiter…scheiß drauf. Egal was die mir anbieten, ich bin raus." Noch immer merkte man Dizzy an, dass er diese Situation weder begreifen noch akzeptieren konnte. "Beruhig dich, lass uns erstmal sehen was kommt. Klar Kampfeinsätze fliegen ist nicht mehr drin aber immerhin könnten wir vielleicht bleiben." Beide erhoben sich von Ihren Plätzen und verließen nachdenklich den Besprechungsraum.
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  15. 6 Wochen später... Die Luft im Innenraum stank nach Ozon, die Lebenserhaltungssysteme arbeiteten im kritischen Bereich. Die Luft war toxisch, ein neu von ihm entwickeltes Biopolymer ist durch zu hohe Temperatur über den kritischen Punkt hinausgelangt und in einer unkontrollierbaren Kettenreaktion verdampft. Terence Skill schwitzte sich das Leben aus dem Leib, die Gasmaske saß zum Glück fest, jedoch konnte das Zeug auf Dauer auch über die Haut ins Körperinnere gelangen. „Fuck, macht, dass Ihr die Sicherheitsprotokolle außer Kraft setzt, mir geht’s hier echt an den Kragen, wenn Ihr nicht hin macht!“ Er hatte die Triebwerke bereits abgeschaltet, das System lief auf Leerlauf, während alle Energie in die lebenserhaltenden Luftfilter gepumpt wurde. Ein ersticktes Husten drang unter der offensichtlich nicht für diese Art von Gas konzipierten Schutzmaske. Terence bedeckte fluchend seine Augen. „Und warum habt Ihr hier nur Schutzmasken der Permeabilitätsstufe 6? Scheiße ey, hier kann man draufgehen!“ Er hetzte vom Pilotensessel durch die kleine Küchensektion zur manuellen Maschinenkontrolle und tippte den Code ein, der ihm soeben von seinem Bruder aufs Display gesendet worden ist. „Der Code ist falsch, falsch falsch, verdammt!“ brüllte er gedämpft gegen die Innenseite seiner Maske, sein Herz raste, Speichel troff ihm aus den Mundwinkel und füllte langsam den Hohlraum der Maske, der zum Atmen gedacht war. Wieder im Pilotensessel, sendete er die Info zurück an seinen Bruder. Die Zeit lief, genauso wie sein Schweiß. Warum waren auf diesem Schiff noch keine Mikrofone installiert. Wertvolle Sekunden glitten ihm unter den tippenden Fingern hinweg, die jeweils noch einen Atemzug gewähren könnten. „Ruhig, ganz ruhig, bloß nicht den Kopf verlieren“ sagte er zu sich selbst und das Blubbern der kleinen Speichelpfütze hörte sich irgendwie nach einem dieser billigen Sciencefiction-Filme an, die goox immer so gern guckt. In diesen Filmen rettete ein genialer Einfall des Helden immer die gesamte Situation. An so ein Glück glaubt Terence allerdings nicht mehr, seit seine Deckung beim Chronos-Netzwerk durch eine genauso schicksalhafte Wendung aufgeflogen war. Nun der Preis dafür war ein Bruder und eine neue Familie. „Verdammt, jetzt behalt endlich eine klaren Kopf!“ Terence wusste, dass es arg um ihn stand, wenn er schon solche Gedanken hatte und sich dann auch noch selbst zureden musste. Er kam sich lächerlich vor, selbst in dieser Lage hatte er noch ein erstaunlich objektives Verständnis für das Wort ´Lächerlich´. Sekunden verstrichen... Die Antwort von I-Flow: [bruderherz, das war der richtige Code, so wie er im Begleitbuch steht, du musst dich vertippt...] „Verdammte Scheiße, ich habe mich nicht vertippt“ Terence las den Text gar nicht erst weiter, er wurde panisch. Das Denken setzte aus, der Überlebensinstinkt meldete sich stärker und stärker und mit steigender Unvernunft zu Wort. Er rannte wieder nach hinten und hämmerte wie wild mit geballten Fäusten auf die Armaturen. Die Kabinentemperatur betrug mittlerweile 64°C, seinen dicken Overall musste er anbehalten, damit die gasoiden Bestandteile des sich zersetzenden Biopolymers nicht zu schnell in die Haut eindrangen. „Holt mich hier raus, ich machs nicht mehr lange!“ Terence war gerade im Begriff Abschiedsworte durch das System zu jagen, doch sein Blick verschwamm, seine Lippen wurden kalt und kribbelten, genauso wie seine Fingerspitzen. Er verlor jegliche Körperspannung und sackte regungslos auf den Boden des Innenraums des Schiffes und blieb dort liegen. Das Feuer an Bord hätte durch Sprenkleranlagen gelöscht werden können. Diese waren noch nicht installiert. Sein Hörvermögen stürzte langsam über eine Klippe und landete in einem Morast. Nur dumpf vernahm er die Geräusche seiner Umgebung. Das infernalische Brodeln des Feuers in der Frachtkammer, das Platzen einiger Rohrleitungen, aus denen prompt und unter ständigem Zischen und hohem Druck flüssiger Stickstoff entwich, der beim Auftreffen auf die erhitzten Oberflächen Risse in dieser verursachte. Das Knacken von verzogenem Titan rumpelte durch die Steuerbordseite und ein stetiges Pochen oder Klopfen gesellte sich dazu. All das nahm er wenige Sekunden nach dem Sehverlust noch wie ein Taucher am Meeresboden wahr, bevor sein Hirn auch diesen Sinneskanal abschaltete Dunkelheit ihn umschloss. I-Flow, Terence´ Bruder, bebte. Er wusste nicht was er hätte tun können, er war so ohnmächtig gewesen. Er bebte einfach nur. Anspannung unter der Haut, wie ein Orca dicht unter der Meeresoberfläche, bereit zum Sprung. Der Sprung war nicht nötig, Terence öffnete gerade zaghaft und flatternd seine Augen und sah erstaunlich gesund aus. Wolfang alias I-Flow atmete endlich aus: „Man, hab ich mir Sorgen gemacht!“ Keine Träne, aber mit Bruderliebe in den Augen und einem so aufrichtigen Lächeln im Gesicht schaute I-Flow auf Terence hinab. Der lag an ein Bett gefesselt unter einem Lumenschirm auf der inoffiziellen Krankenstation. „Oh man und ich dachte schon, das war´s...“ Terence sank wieder zurück in sein Bett „Wem hab ich meine Rettung zu verdanken?“ „Uns allen, kleiner Rennfahrer.“ ,brach Talby die brüderliche Zweisamkeit, „Nachdem wir das passende Werkzeug in goox Hangar gefunden hatten, konnten wir auch die verdammte Notluke des Schiffs aufschweißen. War ne Heidenarbeit sag ich dir und dank in erster Linie goox, dass er nen HS-75er hatte, mit nem Standard-Schweißer wären wir ganz sicher nicht durch ne Schiffshülle gekommen. Das war echt haarscharf, Skiller. Jetzt sollte dir klar sein, warum wir das neue Zeug erstmal im Hangar ausprobieren wollten. Ein Trockenversuch kann Leben retten, wie du selbst spürst." „Wo sind die anderen gerade?“ " Nun, goox ist immer noch dabei, einige Händler hier im System zu besuchen, seine üblichen Kontakte pflegen. Kefka ist zum Murray Cup, schaut sich ide konkurrenz beim Training an. Er geht im Moment nicht an sein Intercom, hat in der Loge bestimmt wieder ne schicke Lady aufgerissen, der alte Charmeur.“ „Wenn er dich jetzt hören könnte!“ sagte chueche, der gerade am Hydrospender war und jedem eine Tüte Wasser mitgebracht hatte. „Hier Kleiner, fang, das bringt dich auf Vordermann!" Chueche warf Terence eine Tüte Nährwasser zu. Eine Lösung, hauptsächlich aus recyceltem Wasser, viel Calcium, einem Syntheticum, welches das Knochenwachstum fördert und diversen semi-komplexen Eiweißverbindungen zur Stumulation des Muskelwachstums. Ein typisches Getränk für Stationen, die mit verminderter Schwerkraft arbeiteten. „Man, danke dir chueche, das ist genau das Richtige für mich, schmeckt genauso widerlich wie der restliche Krankenhausfraß!“ „Tja und nun, deine alte 250i kannst du vergessen, dein selbst entwickeltes Polymer hat einen ordentlichen Schaden angerichtet. Vielleicht hättest du ja auf deinen Bruder hören sollen, als er dir den Tipp mit den neuen Kühlleitungen gab.“ „Egal, es war ein altes Schiff und ich wollte es kostengünstig auf ein renntaugliches Niveau bringen. Mist ist nur, dass unser Plan jetzt natürlich so nicht stattfinden kann.“ „So sicher wäre ich mir da nicht!“ schmiss goox mit einem belustigten Bariton in den Raum und alle drehten sich um. „Ich hab ein paar Leute abgeklopft, alle direkt oder indirekt finanziell beteiligt am Murray Cup. Die planen ihre Wetten schon seit dem letzten Murray Cup und der ein oder andere hatte sogar Terence´ Kiste auf dem Wettzettel, hehe.“ „Hey, das ist ein Schmuckstück! Und ich bekomms wieder hin, ich brauch nur genug Zeit.“ „Ja ich vertrau dir da voll und ganz, ich hoffe doch dass du sie besser wieder hinbekommst, als die Ärzte dich wieder hinbekommen haben. In einen Spiegel hast du nach dem aufwachen noch nicht geblickt oder, Terence? Ich bin ungern derjenige der es dir sagt... es sollte eigentlich dein Bruder machen...“ goox beobachtete Terence Skills Gesicht sehr genau und sah wie sich eine erschrockene Blässe aufbaute. „Ha, erwischt! Es klappt immer wieder, harrrharrr!“ goox juxte und gluckste vor sich hin, fand dann aber schnell wieder zu seiner leichten Sachlichkeit zurück: „ Jedenfalls bist du den Leuten ein Begriff, die Rennen am Mittwoch und vorletzten Samstag liefen so weit ganz gut und deine Quote hat einen Wettpaten der Xi´An aufmerksam gemacht. Ein ganz dicker Fisch. Einer von der Sorte, deren Schiffe wir zu gern mal kapern würden. Er möchte ein treffen mit dir und ich habe natürlich zugesagt. Nun schau dich an, du bist echt nicht vorzeigbar. Und schon gar nicht in der Lage so ein Rennen zu fliegen. Kefka hat unsere Wette schon platziert. So zumindest seine letzte Meldung vor 3 Standardstunden. Die Wette ist genau über besagten Wettpaten gegangen, Kefka steht dort auch in den Büchern drin. Auffällig, aber wir brauchten die Aufmerksamkeit dieses Schurken. Ich habe ihn ein wenig abgeklopft, seichte Fragen, unauffällige Angelhaken, die gute Antworten an Land ziehen konnten. Er will die Quote nutzen. Die Quote für deinen Sieg ist verdammt hoch Terence, du bist der krasse Außenseiter. Also, kannst du in den nächsten drei Tagen wieder fit sein?“ „Talby, kann schon sein, frag doch den Doc, der wird’s wissen“ „Uhhhh, den Doc fragen, Terence du Schwerenöter.“ Das könnte ein typisch kefka´scher Satz sein, doch wieder war goox zur Stelle, um ihm in seiner Abwesenheit alle Ehre zu machen mit allerlei provokanten, aber nett gemeinten Sprüchen. Talby ignorierte es und betätigte die grün illuminierte Touchfläche. >Was wünschen Sie?< „Hallo Doktor Laitresse, Talby Bowman hier, wir besuchen gerade den Patienten auf Station 10, Zimmer 45-3, ob wir Sie in den nächsten Minuten hier empfangen dürften, Doktor? Es wäre sehr nett, danke schön.“ Die Krankenstation zog einige Umlaufminuten weiter um den Planeten, die Tür zu Zimmer 45-3 glitt mit einem ganz leisen Zischen auf und da stand sie: lange Beine, länger als der Hals einer Giraffe, mit athletischen Oberschenkeln, die sich in einer enganliegenden, hellblauen Hose abzeichneten, leichte Stilettos umrahmten ihre schmalen Füße und streckten die ohnehin schon langen Beine weiter in die Höhe. Der Blick der versammelten Raumbären glitt weiter empor, ein Körperbetonter, weißer Kittel um-schmiegte eine entzückend schmale Taille und den zarten Ansatz nicht zu klein geratener Brüste. Smaragdgrüne Augen, garantiert genetisch modifiziert, schauten konzentriert auf ein Datentablett und volle, rosa Lippen öffneten sich: „Jungs ich hab euch auch lieb und jetzt hört endlich auf, mich die ganze Zeit Doktor Laitresse zu nennen. Sieht einer von euch hier irgendwo eine Lizenz an der Wand kleben?“ Armandine Laitresse, eine ehemalige Liebschaft von Kefka, die er noch aus seinen Zeiten als Student auf MacArthur kennt. Eine intelligente Frau, die ihre medizinische Fachkunde gern ohne Steuerabgaben zu Geld macht. Sie hat weder einen Doktortitel, noch eine Lizenz, unterhält jedoch eine kleine „private“ Krankenstation und fragt nicht nach dem ´Warum´. Nachdem Kefka sie den anderen vorgestellt hatte, freundete sie sich schnell mit allen an, ihre kumpelhaftige Art und das verdammt gute Aussehen ergänzten sich einfach gut mit ihrer fachlichen Kompetenz. „Nun, ehrenwerte Doctresse, wie geht es denn dem Patienten?“ fragt goox, der heute irgendwie was komisches getrunken zu haben scheint. „Augenscheinlich ist er wach, sonst würde er wohl kaum auf meine Brüste starren können.“ Terence konnte den Blick gar nicht abwenden, so eine schöne Frau hatte er im echten Leben noch nie gesehen. „Ähm... Verzeihung Misses... ähm... Miss... ich meine Frau Doktor“ er verhaspelte sich, die Frau brachte ihn ganz aus der Fassung. „Ich bin kein Doktor, jetzt hab ich hier schon die nächste Matschbirne, die das nicht kapiert...“ „Ja... ich meine... nein, also entschuldigung Ma´am. Und Kefka hat wirklich schon mit Ihnen...“ „Ja, ich mit ihm auch, man glaubt es kaum oder? So nun erzählt, warum sollte ich meinen schönen Popo jetzt hier zu euch zwängen Jungs, hm? Außer, dass ich euch natürlich alle fürchterlich gern habe, muss ich mich auch noch um Patienten kümmern, man glaubt es kaum, oder?“ „Na ja, Armandine, wir brauchen den jungen Frauenhelden hier im Bett schnellstmöglich in einem Rennschiff und zwar in drei Tagen.“ „Hmmm, okay, dem Tod von der Schippe zu springen, um ihn dann gefesselt auf ein paar Schienen zu legen. Ihr Scherzbolde, der wird mindestens acht Tage hier bleiben. Die Toxine müssen alle raus, die Nanozyten zur Nervenregenration arbeiten noch mindestens sechs Tage lang und das Trauma muss abklingen. Keine Chance Jungs. Ach ja, Kleiner... ich bin Armandine, ich hab dich soweit hochgepäppelt.“ „Danke Ma´am, ich bin Trence, ähm.. Trerränce, ich meine... ich bin Terrence.“ „Dein Sprachzentrum ist noch nicht ganz wieder da, hm?“ zwinkerte Armandine ihm zu, die es von einigen Herren durchaus gewohnt war, dass die Artikulation abhanden kam, wenn so eine Schönheit wie sie auftauchte und damit charmant umzugehen wusste. „Tja, dann brauchen wir einen Plan, Männer. „Warf chueche ein, der bisher den Anblick der Doctresse stillschweigend und ohne unnötige Aufmerksamkeit genossen hatte. „Wir brauchen dringend nen guten Ersatzmann und wir müssen den Genscanner von der Rennleitung irgendwie austricksen. Vorschläge?“ „Ich mach´s.“ I-Flow stand auf. „Ich bin sein Bruder. Wir sehen uns ähnlich und mit ein paar oberflächlichen Eingriffen und eines temporären Gencode-Serums sollte es klappen. Ich bin nicht ganz so gut wie er, aber wenn alles nach plan läuft, ist das auch egal. Wir sind mit 20 Punkten qualifiziert, stehen in den Büchern, haben eine Quote und Kefka ist vor Ort in der Loge dieses Xi´An Wett-Patriarchen.“ „Okay, dann machen wir das so. Armandine du hast mitgehört?“ „Nein, ich habe gerade darüber nachgedacht, dass Terence schon wieder auf meine Brüste starrt. Gleich sabbert er. Ja aber ich habe auch mitgehört, ich werde euch da helfen, gegen Aufpreis versteht sich.“ Sie zwinkerte Terence erneut zu, die Frau war taff und mit ihr konnte man Späße machen, dachte sich Terence. Das war wie im Himmel – bis aufs Essen. Die Genmuster von Terence waren ohnehin frisch eingescannt und Wolfgang stellte seine notgedrungen zur Verfügung. Nicht dass er Armandine nicht vertraute, er war in dieser Hinsicht nur vorsichtig. Mit Genen wurde heutzutage viel Schindluder getrieben. Zur Mittagszeit des darauffolgenden Tages war das Serum frisch aus dem Sequenzierer und es war ausreichend Zeit, es einwirken zu lassen. Während der Wirkphase modellierte Armandine das Gesicht um, passte die Körpergröße geringfügig an, injizierte eine leichte Nanitensäure, die die Iris für etwa 48 Stunden umformen konnte und färbte ihm sogar die Haare. Wolfgang genoss das Einmassieren der Haarfarbe. „Fertig.“ Wolfgang schaute in den Spiegel. Schaute in den Spiegel, schaute zu seinem im Bett liegenden Bruder. „Jetzt seh ich erst mal beschissen aus.“ goox ließ es sich nicht nehmen: „Ja, wie die beiden hässlichen Zwillinge aus der Tab-Buster-Show. Nur dass Ihr weniger Haare auf dem Kopf habt! Übrigens, es ist noch keinem von euch in den Sinn gekommen, dass wir ein neues Schiff brauchen, aber ich hab uns gestern eins geborgt. Der Xi´An hat mir gestern ein recht gutes Rennschiff zugesichert, er möchte Wolfgang... hähäm, ich meine er möchte Terence vorher nur gern kennenlernen.“
    5 Punkte
  16. Zwei Stunden später war Wolfgang in Begleitung von goox und Captain Talby in einem der hier üblichen Transportshuttles unterwegs. Talby hasste es, Taxi zu fahren, die Kontrolle abzugeben: „Diese verdammten, automatisierten Konservenbüchsen!“ Er schlug mit der Faust an die blecherne Decke der Kabine und einige der anderen Fahrgäste, darunter sogar ein paar Banu, die vermutlich wegen des Murray Cups hierhergekommen waren, drehten sich zu ihnen um. In den Gesichtern der Banu war nichts abzulesen, verdammte Fischköpfe. Aber es war natürlich klar, dass einige von denen hier sein würden, schließlich ist ein Banu-Captain namens Bal´en Do´Ash der Favorit auf den Cup. Der wird noch sein blaues Wunder erleben. Das Shuttle dockte in Sektion 33-15-Gamma an und entließ seine plaudernden Fahrgäste, die automatische Stimme, die blechern aus dem Kabinenvox drang wünschte einen angenehmen Tag und viel Spaß beim Murray Cup. Menschenskinder, die reißen sich ja den Arsch auf, passen sogar ihre Voxdurchsagen an das Ereignis an. Nun ja, sie mussten sich auch alle Mühe geben, denn Spider war nicht gerade als Touristenhochburg bekannt, wurde allerdings in diesem Standardjahr ausgewählt, Gastgeber des Murray Cups zu sein. Das größte, aufregendste und gefährlichste Rennen im ganzen Imperium. Es gab neue Regeln. Der Commissioner, so wurde Marco Verender, der Rennleiter dieses Großevents, im Volksmund und in den Medien genannt, hatte diese Regeln nach monatelangen Debatten durchgesetzt. Der Grund dafür war ein denkbar unglücklicher: Der Champion des letzten Jahres, Zack Hughs kam in einem Unfall ums Leben. In seiner finalen Runde überrundete Zack einen Amateur-Piloten, der genau in dem Moment die Kontrolle über sein Schiff verlor und direkt mit Zacks Maschine kollidierte. Die drei Geschäftsmänner gingen direkt zu den High-Level-Appartments des Xi´Ori-Komplexes. Xi´An-Funktionäre, besser gesagt Mafia-Gauner, hatten diesen Laden hochgezogen. Glücksspiel, Drogen, Prostitution, Pomp und Luxus, so weit das Auge reichte. „Ich bin Baraksh´Al, ich komme im Auftrag meines Meisters und darf Sie zu seinem Refugium geleiten.“ Gowan „goox“ Terrox erkannte ihn wieder. Einer dieser schmierigen, langgliedrigen Servitoren, die sich stets im Hintergrund ihres Meisters befanden und eigentlich kaum wahrgenommen werden. Die meisten von Ihnen sind darüber hinaus auch sehr effektive Personenschützer. Oder einfach nur Killer, wenn man die höfliche Verpackung weglässt. Gowan hatte sich den hier aber eingeprägt, er hatte seine Umgebung beim letzten Treffen gut beobachtet und auch Personen, die im Schatten verborgen sind, gehen ihm nicht durch die Lappen. „Wenn Sie mir nun bitte folgen würden, meine Herrschaften.“ Sie kamen in das Foyer des „Hotels Xi´Ori", eine Verkörperung der Xi´An-Macht - erbaut, um zu beeindrucken. Zu Recht, denn selbst goox, der den Laden schon mehrfach von innen gesehen hat, war in der Tat aufs Neue beeindruckt. Captain Talby grummelte missmutig vor sich hin, schien aber auch sehr impressiert. Wolfgang alias Terence war ebenso hin und weg von all der Pracht. Sie alle kannten Spider sehr gut, war es doch einer ihrer besten Handelspunkte und einige von ihnen hatten hier sogar ihr Büro. Doch so viel Luxus in dieser Kaschemme von Sternensystem vorzufinden, das war ungewohnt. Sie bestiegen einen Turbolift, Baraksh´Al zückte eine goldene Keycard aus seinem Handrücken. Wolfgang drehte sich der Magen um, er hatte das erste Mal direkt mit Xi´An zu tun und wusste nicht, dass zu deren Kultur auch chirurgisch geschaffene Körpertaschen gehörten. Ekelhaft. Das Ding sah aus wie Fotze frühst um Fünf, nur weniger schleimig. Er lächelte innerlich über diesen Vergleich. Ein Xi´An könnte sich buchstäblich ins Knie ficken. Er musste aufpassen, dass er jetzt nicht die Mundwinkel verzog, er spürte, wie der Lachkrampf in ihm tobte. Doch er konnte sich noch beruhigen. Stockwerk Dreihundert-dreiunddreißig, das war das Ziel. Hier residierte Pak. Schlicht und ergreifend Pak. Er dachte wohl, dass ein kurzer Name kulturell neutraler wäre und irgendwie ist er das auch. Pak, Baraksh´Al. Definitiv. Das war wie Ahmed Jallal Abdullah und Mark. Talby würde einen Mark auch eher auf eine eiskalte Serveza einladen, als einen Ahmed Schieß-mich-tot. Im Turbolift sagte niemand ein Wort, also öffnete sich nach langem Schweigen unter einem kristallenen Ping die Lifttür, glitt nach links und rechts davon und offenbarte... noch mehr Prunk. Noch mehr Erhabenheit. Goldbestickte, karminrote Sepuaseidenteppiche, Tische und Kommoden aus edelstem Vallnorholz, goldene Becher und Karaffen, platinüberzogene Bestecke und Kerzenhalter. Ja Kerzenhalter, wie antiquiert-snobistisch-elitär-.... ach er fand keine Worte, Talby konnte dem Pomp hier einfach nichts Positives abgewinnen. Es sei denn, Pak braucht mal nen "Umzugshelfer". Dann könnte der Überfall auf einen der Transporter durchaus lohnen. Nun, ein Gedanke den Talby einstweilen in einem tiefen Winkel seines Gedächtnisses abspeicherte. Man konnte ja nie wissen. „Bitte setzen Sie sich, Meister Pak wird Sie in Kürze empfangen.“ Nach einer merkwürdig verdrehten Verbeugung entfernte sich Baraksh´Al und ließ die drei Menschen allein im Loft. „Was für ne Hütte.“ staunte Wolfgang. „Das Zeug kostet mehr, als jeder von uns in seinem ganzen Leben erbeuten kann.“ Gowan war da anderer Meinung: „Genau deshalb sind wir ja hier, um mit Glück am Ende mehr zu erbeuten, als du hier siehst. Du hast Kefkas Ausführungen gehört. Ich habe die Liste selbst durch gecheckt. Was da an Überbleibseln von diesem Goldsteen-Kartendingens wartet, das wird uns alle steinreich machen. Steinreich.“ „Ruhe Männer, wer weiß, ob die Wände hier nicht Ohren haben.“ gemahnte ein mürrischer Talby Bowman, der am liebsten gar nicht mitgekommen wäre. Doch ein Captain kümmert sich um seine Männer. Im hinteren Teil des Lofts kam Bewegung ins Spiel. Zwei hübsche Menschenfrauen kamen durch eine Tür und streuten Rosenblätter auf den Boden, gefolgt von einem großen Xi´An. Pak. Wie theatralisch, der hat zu viele alte Filme gesehen. „Verehrter Meister Pak...“ setzte Talby an. „Captain Bowman, Sie sind viel herumgekommen, aber scheinbar ist Ihnen die Etikette der Xi´An so fremd, wie dem Tier die Sprache. Als Gastgeber in diesem Haus, gewähren Sie mir die Ehre, das Gespräch zu eröffnen und das Wort an Sie zu richten. Ich hoffe, das führt jetzt nicht zu Missmut, Mister Bowman.“ Zugeknöpftes Aristokratenarschloch. „Verzeihen, Sie Meister Pak. Mein Freund Talby meinte es mit Sicherheit nicht unhöflich. Unhöflichkeit ist nämlich nicht seine Art.“ Oh man goox, du kannst Blasen quatschen. „Ah Gowan, Gowan, Gowan, du alter Gauner, es ist schön, dich zu sehen. Ich hoffe meine Investition ist noch intakt, hm?“ Pak hatte goox am Abend zuvor, nachdem er erfahren hatte dass sein Pilot das eigene Schiff in einem Antriebstest geschrottet hatte, ein nagelneues Schiff bereitgestellt. Einen M50Mil Interceptor - die Militärversion. Tja, für einige war es schwierig bis unmöglich ein Sturmgewehr der imperialen Army zu beschaffen, für Pak war selbst ein Militärischer Abfangjäger nichts Außergewöhnliches. „Ja, dem Baby geht’s sehr gut, wir haben es schon soweit an unseren Piloten angepasst und morgen kann es losgehen.“ „Unser Pilot, der Schlüssel zu unserem Vorhaben und Kern unseres Treffens. Wo steckt denn unser Glückskind, der berüchtigte Terence Skill, der Aufsteiger der Saison, das Starlett der Quali-Läufe? Terence, gestatten, ich bin Pak. Ihr Finanzier, Ihr Wettpate, Ihr Schirmherr. Ihnen ist bewusst, um was es geht, oder?“ „Ja, Meister Pak, das ist mir durchaus bewusst. Ich danke Ihnen, auch im Namen meiner beiden Begleiter, des ehrenwerten Gowan Terrox und des nicht minder ehrenwerten Captain Talby Bowman, für ihre Einladung. Ihr Refugium ist sehr beeindruckend und...“ Er spielt seine Rolle wirklich sauber, dachte sich goox, während er sich im Raum umschaute und nach verdächtigen Gerätschaften fahndete. Es ist vielleicht sogar zu unserem Vorteil, wenn I-Flow das hier durchzieht, sein Bruder hätte gegenüber einer solchen Persönlichkeit bestimmt die Muffe bekommen. Er ist zwar ein harter Hund in den Kneipen und dunklen Gassen von Spider, aber das hier hätte ihn sicher überfordert. „Ich danke ihnen für Ihr Lob, es freut mich, dass Sie sich wohlfühlen. Nun verraten Sie mir eins, Mister Skill“, Pak schaute I-Flow direkt in die Augen, er starrte ihn regelrecht an, „Trauen Sie sich das wirklich zu? Sind Sie der Mann, den unser gemeinsamer Freund Mister Terrox mir versprochen hat?“ Freund... das ich nicht lache, diese aufgesetzte Höflichkeit, diese Tirade, ein Bühnenstück sondergleichen. Aber so redet man wohl in diesen Kreisen. Gerade noch ein guter Freund und bei Versagen ein toter Freund. Pech gehabt, so läuft das hier. Pah... goox ließ sich seine Gedanken nicht anmerken und lächelte zustimmend bei der Erwähnung seines Namens. „Meister Pak, ich bin genau der Richtige für diesen Job. Sie haben meine Rennen gesehen. Mein fliegerisches Talent kann sich mit den besten Rennpiloten messen. Ich bin zwar eher mit größeren Gerätschaften unterwegs, aber ihre M50 werde ich sauber ins Ziel bringen.“ konstatierte Wolfgang, ohne zu zögern, ohne zu zaudern. Seine Worte strahlten Selbstsicherheit aus und sein plastisch verändertes Gesicht zeigte kein Anzeichen von Nervosität. Natürlich ein positiver Nebeneffekt der Operation. Xi´An sind bekannt dafür, in den Gesichtern ihrer Gesprächspartner lesen zu können. Ein Umstand, der in der frühen Phase der Kommunikation einigen Politikern des Imperiums durchaus teuer zu stehen kam. Wolfgangs frisch operiertes Gesicht, war oberflächlich bereits sauber verheilt, doch die Gesichtsmuskeln waren noch ziemlich gelähmt und nicht in der Lage, einen Gemütszustand zu äußern. Es lief perfekt. „Ich glaube Ihnen, Mister Skill, Sie scheinen mir wirklich meines Vertrauens würdig.“ Pak reichte ihm eine große, kräftige Hand: „Enttäuschen Sie mich ja nicht.“ Ein fester Griff, etwas fester und Knochen würden brechen. „Da Sie drei nun hier sind, möchte ich mit Ihnen nur noch einmal festhalten, worum es hier geht. Ich möchte, dass Sie den Murray Cup gewinnen. Nicht mehr, und nicht weniger. Platz Eins, haben wir uns da verstanden. Für mich und meine Wettpartner zählt kein zweiter Platz. Millionen von Credits und wichtige Beziehungen kann ich entweder gewinnen – das ist dann gut für Sie; oder verlieren – das ist dann schlecht für Sie. Es ist eine seltene Gelegenheit, jetzt wo auch die Banu-Stämme Gelder auf einen der ihren setzen. Die Quoten auf einen Außenseiter-Sieg sind hoch, extrem hoch. Höher als es noch zu Zeiten Zack Hughs der Fall war. Ihr gewinnt das Rennen, ich mache Profit. Ich mache Profit und Ihr bekommt die Codierung für das Xi´An-Territorium. Zumindest eine temporäre Kennung, die meinen Volksleuten an den Grenzposten und innerhalb der grenznahen Zone mitteilt, dass Ihr ein Xi´An-Handelskonvoi des Hauses Pak seid. Ist das in etwa das, was wir ausgemacht hatten, Mister Gowan Terrox?“ „Ja, das ist exakt das was wir ausgemacht hatten. Eine bescheidene Frage habe ich noch, großzügiger Meister Pak.“ „Stellt Sie, Terrox.“ „Wenn wir das Rennen gewinnen und Ihr den gewünschten Profit erhaltet, ist es uns kleinen Geschäftsleuten gestattet, eine ebenso kleine Gefälligkeit zu erhalten?“ Oh man, jetzt bloß Fingerspitzengefühl, goox, nicht verzetteln, nur nicht zu viel wollen. Die Ehre dieses Mannes wird ihn dir in die Arme treiben. goox der alte Feilscher kannte diese Art von Mann, er kannte Xi´An und ihr Ehrgefühl. „Jede Gefälligkeit, die ich mir leisten kann und die angemessen erscheint, mein lieber Gowan. Sprich nun und halte mich nicht unnötig lange von meinen Geschäften ab.“ „Nun... das Schiff. Wir hatten unser eigenes Schiff als Einsatz mit in den Plan gebracht. Terence hat sein Schiff verloren, im Bestreben, es renntauglich zu machen und Ihnen Ihren Profit zu bescheren. Nun setzt er auch noch sein Leben beim Rennen aufs Spiel. Einen Verlust hinzunehmen ist hart. Als Risikoabsicherung und Ersatz für bereits entstandene Schäden... wäre uns die Übernahme des M50Mil eine Ehre.“ Pak wusste natürlich, dass die zerstörte 250i ein schnelles, aber altes Modell war. Er wusste, dass sie nicht Terence´eigentliches Schiff war und ahnte, dass sie günstig bei einem Gebrauchthändler erstanden worden ist. Er war kein Dummkopf. Er war ein Patriarch. Doch nun zu zaudern, würde seinem Image schaden – und Image war alles in diesem Geschäft: „Nun, so sei es denn, dann ergänzen wir die Abmachung um das Schiff und nun darf ich Euch entlassen. Viel Erfolg, Mister Skill, viel Erfolg.“ Pak stolzierte langsam und bedächtig den Pfad der Rosenblätter, zurück in seine Gemächer während zwei Bedienstete diese hinter ihm bereits auflasen. Baraksh´Al war lautlos hinter ihnen aufgetaucht und brachte sie wieder hinunter ins Foyer und blieb solange am Eingang stehen, bis er sah, dass Talby, goox und I-Flow wieder in einem der Automatisierten Taxishuttles verschwunden waren. "Beim Klabautermann, das lief perfekt. Super, I-Flow, das hast du super gemacht." goox konnte sich kaum zurückhalten. "Ruhig Männer, wir wissen nicht, ob diese Kabine Ohren hat." typisch Talby. In Gedanken konnten es die drei gar nicht fassen. Wenn das hier sauber über die Bühne ging, dann winkt ein militärischer Abfangjäger. Sehr klein, sehr schnell, sehr wendig, schwer bewaffnet - genau das Richtige, wenn es um kleine Mann-gegen-Mann-Gefechte ging. Der Verlust des Luxus-Fighters wird Pak finanziell nicht wehtun, aber ausschlaggebend war: So eine moderne Militärmaschine wie der M50Mil Interceptor war nicht käuflich. Ein unschätzbarer Vorteil, den andere "Freiberufler" nicht haben. Morgen steigt das Rennen. Alles oder nichts...
    5 Punkte
  17. Ich steuerte die verborgene Sprungroute nach Charon an, und musste mich beeilen. Die Fluktuation für den Übergang würde sich in etwa einer Stunde schließen und es würde weitere 4 Stunden brauchen bis sie sich wieder öffnet. Auf den regulären Routen nach Tyrol wäre ich wohl vielfach so lange unterwegs, je nach dem wie oft mich die örtlichen Zollposten rauswinken würden. Und ungefährlich ist der große Umweg durch den Normalraum auch nicht. So beschleunigte also die Tendo Ruptura sanft in Richtung Zielkoordinaten. Mein Schiff hatte ich nach meiner ersten schweren Verletzung benannt, welche ich mir beim Verladen von Schwarzgebranntem zuzog. Das war sozusagen mein erstes Lehrgeld, welches ich in meinem illegalen Beruf zahlte. Zugegeben, es hatte nichts heroisches an sich. Aber es zauberte mir immer wieder ein Schmunzeln auf das Gesicht, wenn ich die Lady und ihren Schriftzug so von der Seite betrachtete. Das Tuning der Antimaterietriebwerke machte sich wirklich bezahlt. Die Signatur hatte sich deutlich reduziert und aus dem Antriebssystem war dieses nervtötende, hochfrequente Pfeiffen endlich verschwunden. Ich vermisste es nicht. Erneut wählte ich meine Kontakte über den Interkom an, doch niemand wollte oder konnte mich empfangen. Ich legte gerade auf, da rief mich jemand an und mein Schiffscomputer gab ein "Eingehender Ruf" von sich. Ohne auf das Display zu achten nahm ich den Anruf an. "Ja? Mann ich versuche schon seit drei Stunden Dich zu erreichen..." und dann erblickte ich auf der Anzeige wer mich da angerufen hatte. "Der verehrte Herr McGowan Terrox. Oder sollte ich goox sagen? Na, was machen Sie denn hier draussen? Ist ganz schön kalt heute im All, oder?" Die aalglatte Stimme von Murdock Pulko drang durch die Lautsprecher. Sein Rufname war Seveneyes. Ich suchte sofort auf dem Umgebungsscanner nach seinem Schiff. Da war es. Eine Cutlass. Nur zwei Lichtsekunden entfernt und auf parallelem Kurs. Scheisse, nicht jetzt. dachte ich und ballte eine Faust. "goox, Sie wissen worum es geht. Ich warte immer noch auf die Zahlung für Ihr Büro. So eine schicke und kostspielige Unterkunft im Kellog System ist nunmal nicht nur mit Geld zu erwerben. Da braucht man Beziehungen. Und ich hoffe Sie haben nicht vergessen, wer Ihnen dazu verholfen hat." seine eben noch süffisante Stimme verhärtete sich. "Denken Sie an unsere Abmachung! Am besten wäre es, wenn Sie mir jetzt zur Station zurück folgen und mir die Summe in Edelmetall auszahlen... " Er machte eine Pause und säuselte seinen folgenden Satz so sinnlich erregt, dass man ahnen konnte, wie er dabei den Rauch einer Smok-E ausatmete "Ich brauche Ihnen doch nicht erzählen, was ich mit zahlungsunfähigen Schuldnern anzustellen vermag, oder?" Ich kannte die Geschichten und ich wusste, dass zumindest eine davon der Wahrheit entsprach. Das reichte auch. Er war ein gefürchteter Pilot. Und er war ein Sadist. Das ist eine Kombination, die noch niemanden zum Mitarbeiter des Monats hat werden lassen. "Hören Sie, Seveneyes. Ich habe doch gesagt ich zahle. Sie können sich darauf Verlassen. Ich habe doch noch zwei Tage Zeit. Ich bin bald zurück und dann bekommen Sie was Ihnen zusteht." meine Stimme vibrierte. Ich dachte an Talby und ob er es das jetzt Wert sei. Ich verschob es, die Antwort auf diese Frage jetzt für mich zu beantworten. "Nanana, so hurtig wie sie von der Station aufgebrochen sind... Meine Quellen berichteten, Sie seien über das Deck gespurtet. Da wollte ich nur mal nachsehen was bei Ihnen denn eilig ist. Und ich war ja sowieso gerade in der Gegend. Ihr Kurs.... der führt nicht zufällig zu diesem ominösen Sprungpunkt, von dem momentan alle sprechen? Sie müssen verstehen, dass sieht ein wenig so aus als hätten sie nicht vor zurück zu kommen und mich zu bezahlen. Ich muss meine Investitionen schützen und habe einen Ruf zu verlieren." Eine unangenehme Situation. Er wusste offenbar von dem Sprungpunkt, oder zumindest hatte er davon gehört. Nur gut, dass die relativistischen Effekte keine genaue Koordinatenmessung bei unserer aktuellen Geschwindigkeit zuließen und ich zur Sicherheit einen Punkt neben dem Wurmloch ansteuerte. Eigentlich hoffte ich, wir könnten das noch recht unbekannte Wurmloch nach Charon nutzen um richtig dicke Kohle zu scheffeln. Außer der Exchange Corp. wusste zur Zeit nur eine Handvoll weiterer Leute darüber bescheid. Und nun auch dieser miese Hai namens Murdock Pulko. Vielleicht konnte ich das zu meinem Vorteil nutzen. "Ja, Sie haben Recht. Es gibt diesen Sprungpunkt und dort will ich hin. Haben Sie ein Problem damit?" fragte ich fordernd. "Ich habe es sehr eilig und ich möchte Ihnen ein Geschäft vorschlagen, dass Sie nicht ablehnen können." "Ich höre." sagte Seveneye ohne auch nur eine einzige Sekunde abzuwarten. Ich hatte ihn schon jetzt am Haken. "Meine Gruppe und ich, wir wären bereit die Anflugvektoren auf das Wurmloch zu verkaufen. Und ausserdem gibt es da noch eine Besonderheit, die Sie wissen müssen, wenn Sie da durchfliegen wollen." "Ich bin Geschäftsmann, reden Sie weiter." sagte er nun in einem Ton, den ich als Vertreterton einordnen würde. So sprach er auch, als er mir anbot auf einer der freien Raumstationen im Kellogsystem ein Büro mieten zu können. Da ahnte ich noch nicht, was für eine miese Type dieser Kerl war. Noch mieser als ich. There is always a bigger fish. Naja. "Ich gebe Ihnen die Daten, und wir sind mit dem Büro quitt. Außerdem zahlen Sie für die Nutzung eine Gebühr an die Exchange Corp. für jedes transferierende Schiff, das ihnen zugeordnet werden kann. Das heißt, wenn Sie ihr Maul nicht halten können und noch mehr Leute anlocken, zahlen Sie für die." ich lehnte mich bewusst etwas zu weit aus dem Fenster meiner wirklichen Möglichkeiten. Mein Counter Measure System zeigte mir mit einem blinken an, was mein Bordcomputer jetzt über die Lautsprecher ausgab. "Zielaufschaltung durch fremdes Schiff erfolgt in geschätzt 12 Sekunden." "Also mein lieber Freund, das mit der Exchange Corp. kann ich verstehen. Aber was soll denn dieser ruppige Ton? Wir wollen doch ins Geschäft kommen, oder? Also wenn ich irgendwem davon erzählen sollte, das können wir gerne so festhalten. Dann zahle ich für die Passagen. Aber ich persönlich werde sicherlich für meine Flüge nichts an Ihre Corp. abdrücken. Und das gilt sowieso nur solange, wie die UEE nicht davon erfährt. Das heißt maximal ein paar Monate - dann ist das sowieso vorbei." Er hörte sich an wie ein ganz normaler Mann, der mich für eine bessere Verhandlungsposition aufschaltete um gegebenenfalls mit irgendetwas auf mich schiessen zu können. Was sollte ich schon tun? "Also gut. Aber die Sache mit dem Büro geht dann auch glatt, richtig? Das ist damit beglichen und wir sind uns einig." Es vergingen einige Sekunden ohne Reaktion. Dreissig Sekunden. Vierzig. Eine Minute. "Zielaufschaltung durch fremdes Schiff abgebrochen." gab mir mein Schiff zu verstehen. "Deal. Übermitteln Sie mir die Daten." Seveneyes grinste. Das konnte man hören. Ich tippte auf der Konsole und bestätigte nach kurzem Zögern mit "senden". Er erhielt die Angaben zur Position, zum Eintrittswinkel sowie die Zeiten der Fluktuation des Wurmloches. Er folgte mir immer noch auf dem Kurs und legte den ganzen, restlichen Weg mit mir zurück. Ich reduzierte die Geschwindigkeit und kam mit Seveneye's Cutlass fast zeitgleich am Zielort zum stehen. Er flog dieses Monster von Raumschiff. Es konnte einem wirklich Angst einjagen. Ich versuchte mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Dieses eigentlich unsichtbare Gebilde aus gekrümmtem Raum ließ die Sterne im Hintergrund wie auf einer Seifenblase hin und her wabern. Als ich die Eintrittsprozedur aus dem Navigationsbuch wählte und einen Impuls auf den Antrieb auslöste sah ich noch, wie Seveneyes fast schwarze Cutlass seine Triebwerke zündete und eine harte Kurve flog um in die entgegengesetzte Richtung zu fliegen. Ich atmete durch, während das Gefühl einer elektrischen Aufladung meiner Haare darauf deuten ließ, dass ich das Loch im Universum erfolgreich durchflogen hatte. Charon. Nur noch ein Sprung und ich war in Tyrol. Das Interkom wählte auf meinen Tastedruck hin Talby's und I-Flow's Rufkennungen. to be continued...
    5 Punkte
  18. The Lost Generation #1 Übersetzung: Dip Lomat Heftiger Donner übertönte das Dröhnen der schweren Motoren. Der Gestank von Diesel und verbrannter Erde erfüllte die Atmosphäre. Die Pause eines Bohrarbeiters ging bereits ihrem Ende zu. Genüsslich kostete er den letzten Zug seines Stims voll aus. Er hätte schwören können das verdammte Ding gerade erst angezündet zu haben. Während er den Stim auf dem lockeren, schwarzen Geröll austrat, konnte er fühlen wie sein Körper bereits nach einem neuen verlangte. Er unterdrückte dieses Verlangen und schloss sich dem Rest seiner Schicht an, die sich an den langen Abstieg in den Schacht machte. Sie passierten eine Flotte von HaulerVats. Die massiven kugelförmigen Fahrzeuge glitten auf ihrem Antigravitationsfeld umher, während ihre Ansaugrohre die zertrümmerte Lava zur weiteren Verarbeitung einsammelten. Weiter vorne gingen die Schürfer ihrer schweren Arbeit nach. Ihre Schürfblätter kreischten wie Banshees, während sie sich tief in den Fels fraßen. Als er endlich seinen zugewiesenen Schürfer erreichte, hämmerte er an dessen Scheibe. Wenige Augenblicke später kam das schwere Schürfgerät zum Stillstand und ein erschöpfter Fahrer kletterte mühsam heraus. Auch diesen neuen Typen hatte der Bohrarbeiter noch nie gesehen. Aber bei der Geschwindigkeit mit der die Corporation ihre Angestellten verheizte, war es einfach sinnlos sich die ganzen Gesichter zu merken. Der Bohrarbeiter kletterte in die freigewordene Kabine und setzte seine Schicht fort. Innerhalb der nächsten Stunde fraß sich sein schwerer Schürfer durch weitere 30 Fuß der erkalteten Lava. Wegen des Brüllens der Schürfblätter und dem Dröhnen des Antriebsaggregats konnte er kaum die Musik hören die er in der Kabine spielte. Da kündigte sich definitiv ein baldiger Besuch beim Ohrenarzt an. Er musste wirklich schnellstens seine Zertifizierung erhalten um diesen Minen zu entkommen ... und so lange seine Ohren noch einigermaßen mitspielten. Unvermittelt brach die Wand vor seinem Fahrzeug in sich zusammen. Der Computer signalisierte sofort eine Warnmeldung und der Arbeiter stoppte schnellstens die leerlaufenden Schürfblätter. Er musste auf eine Lufttasche, oder die eines anderen Gases getroffen sein. Während er kurz wartete hoffte er inständig dass die Decke des Tunnels stabil bleiben würde. Nach einiger Zeit verebbte auch das letzte Rieseln von herabfallenden Steinchen. Er packte seinen Luftsensor und kletterte aus dem Fahrzeug. Die strikten Vorgaben der Company verlangten, dass jede dieser Taschen zuerst auf entflammbare Gase getestet werden müsse, bevor die Maschine wieder in Betrieb genommen werden durfte. Der Bohrarbeiter zwängte sich an den dampfenden Schürfblättern vorbei, und begann im vorderen Bereich der Maschine, mit den vorgeschriebenen Scans. Hier schien alles klar zu sein. Zumindest war nichts Gefährliches zu erkennen. Dabei bewegte er sich vorsichtig weiter vorwärts, und versuchte zu erkennen was den Zusammenbruch hervorgerufen haben könnte. Dann sah er es. Der Sensor fiel klappernd zu Boden. * * * * * Spider, eine wahre Schrottwelt im Cathcart System war angeblich eine neutrale Zone für Piraten, Flüchtlinge und viele andere von noch schlechterem Ruf. Aber es war im Moment alles andere als sicher für Tonya Oriel, als sie durch die engen gewundenen Korridore sprintete. Dies schien nun langsam zur Gewohnheit zu werden. Die Auszahlung des Kherium-Kontrakts auf Hades, war für die einzelgängerische Wissenschaftlerin und Forscherin sogar noch größer als sie gehofft hatte. Das meiste davon verschwand aber sofort im Schlund der Gläubiger und Kredithaie, die vehement an die sprichwörtliche Türe klopften. Ein weiterer Teil ging für den Kauf eines netteren Schiffs drauf, aber den Rest würde sie in einen Leckerbissen investieren: einen Tevarin Codex, den ursprünglichen Text ihrer Krieger-Religion. Nur ein paar Dutzend waren nach dem zweiten Tevarinkrieg noch existent. Verschiedenste Museen und Sammler haben alle verbleibenden Bände schnellstens in ihren Besitz gebracht, aber irgendwie fiel auch diesem Hehler einer davon in die Hände. Aber erst nachdem Tonya auftauchte und bezahlt hatte, realisierte er plötzlich den wahren Wert und verdreifachte seinen Preis. Also packte sich Tonya das Teil und rannte los. Unvermittelt blitzte ein Laserstrahl auf und versengte die Wand neben ihr. Tonya blickte zurück. Es war Nagia, der Plünderer, mit seinem schlechten Bein, einer Pistole und einem miesen Gesichtsausdruck. "Du kannst nirgendwohin laufen, Mädchen!" schrie er und feuerte einen weiteren Schuss ab. "Wir hatten einen Deal, Nagia!" brüllte sie zurück ohne ihren Lauf zu verlangsamen. "Geschäfte ändern sich!" Nagia feuerte erneut zur Bekräftigung seines Arguments. "Das macht keinen Sinn!" Tonya platzte mitten in eine der ankommenden Mannschaften, rappelte sich auf, und lief weiter auf die Hangars zu. Via Comm rief Nagia fieberhaft nach seiner Mannschaft. Glücklicherweise waren sie viel zu berauscht um dies überhaupt zu bemerken. Nagia keuchte schwer während seine Füße auf den Metallboden donnerten. Sein Kopf begann sich bereits leicht anzufühlen. Schon lange Zeit war er nicht mehr so gelaufen wie heute. Er bog gerade um die Ecke des Hangars, als lautstark Turbinen aufjaulten, und seinen Körper durch das Tor zurück hinaus katapultierten. Tonya startete die Beacon II mittels Fernsteuerung, eine der neuen Spielereien ihres Schiffes, die sie so liebte. Sie rannte die Einstiegsrampe hinauf und hieb auf den Schließmechanismus. Während sie sich in den Pilotensitz schob, humpelte Nagia zurück in den Hangar und feuerte auf das Cockpit. Die Schilde blitzten jedoch kaum auf, als sie seine Schüsse absorbierten. Genauso gut hätte er mit Steinen nach einem Schlachtschiff werfen können. Nagia versuchte die Deckwachen, die die Geschütztürme bemannten, auf sich aufmerksam zu machen. Doch Tonya hatte nicht vor herauszufinden, ob Nagia deren Aufmerksamkeit erregen konnte oder nicht. Ohne weiter zu Zögern hob sie ab. Nagia konnte nur noch die Flammen ihrer Triebwerke beobachten, welche in der Ferne verschwanden. Er würde sie sich holen, er musste nur herausfinden, wie ... Einige Augenblicke später gab er auf und kehrte in die Bar zurück. In einiger Distanz zu Spider setzte Tonya ihren weiteren Kurs. Sie wusste, eine Mahlzeit mit richtigem Essen, ein Glas Wein, und ihr neuer Codex waren alles, was sie benötigte, um die Unannehmlichkeiten ihres Geschäfts mit Nagia vergessen zu machen. Plötzlich erschien eine Meldung auf ihrem Bildschirm. Sie vermutete, das es sich um ein neues Jobangebot handelte. Die Details waren zwar in ausweichendem Juristendeutsch geschrieben aber die Bezahlung war jede Überlegung wert. Drei Tage Flug, wenn sie sofort aufbrach. Es sah so aus, als würde das richtige Essen wohl ein wenig warten müssen. * * * * * Die Beacon II stieß durch die Atmosphäre mitten in eine massive Gewitterfront. Bevor sie zur Landung beim interstellaren Raumhafen der Shubin Konzernzentrale ansetzen konnte, überquerte sie ein riesiges, extrem zerklüftetes Bergbaugebiet. Zwei Sicherheitsbeamte begleiteten sie zu einem kleinen weißen Raum. Ein großer, hagerer Anwalt lächelte freundlich, bevor sie sich über Dutzende von Vertraulichkeitsvereinbarungen und anderes rechtliches Kleingedrucktes hermachten. Sie las Texte, bis ihre Augen schmerzten. Nach einer Stunde, unterbrach sie ihn. "Könnten Sie mir wenigstens sagen, um was es sich bei dem Job handelt?" "Es tut mir leid, Miss", sagte der Anwalt mit einem schwachen Grinsen. "Ich bin verpflichtet, keine relevanten Details zu enthüllen, bis Sie alles richtig ausgefüllt ..." "In Ordnung, in Ordnung. Ich habe verstanden." Sie ließ sich gegen den Tisch fallen. Der Anwalt fuhr fort. Sie gab verbale Zustimmungen, eine Handvoll von Fingerabdrücken, und unterzeichnete so manches. Schließlich schien der Anwalt zufrieden zu sein. Tonya blickte ihn erwartungsvoll an. "Keine Blutprobe? Urin?" Der Anwalt sah sie verwirrt an. "Nein Miss. Ich glaube nicht, dass dies nötig sein wird." "Und was jetzt?" "Das Einführungshonorar wird derzeit auf Ihr Konto überwiesen." Der Anwalt stand auf und führte sie hinaus. Sie gingen durch makellose, weiße Hallen. Vor einer weiteren Tür blieb er stehen und drückte seinen Daumen gegen das Schloss. Dieses öffnete sich und enthüllte einen weiteren, größeren Konferenzraum. Ein dickes, rechteckiges Fenster gewährte einen guten Blick auf die Minenlandschaft. Tonya trat ein und musterte die Anwesenden. Sie kannte die meisten von ihnen. Deke Johnson, Squig Bentley, Arthur Morrow. Sie waren ebenfalls alle Forscher ... im weitesten Sinne. Eigentlich waren sie eher Grabräuber, Plünderer, Betrunkene und Junkies, die in der Geschichte herumstocherten. Wenn dies Tonya's Konkurrenten waren, musste sie sich leicht gedemütigt fühlen, da man sie scheinbar auf eine Stufe mit diesen degenerierten Kreaturen stellte. "Fein, fein, fein", sagte eine Stimme hinter ihr. Tonya erstarrte, denn sie erkannte sie sofort. "Interessant dich hier zu sehen." Tonya drehte sich um. Senzen Turov zeigte sein allerbestes Megawatt-Lächeln. "Schön dich zu sehen, Tonya." Er trat näher um sie zu umarmen. Mit einer abwehrenden Geste vor seiner Brust stieß Tonya ihn zurück. Mit gespielter Verärgerung fragte er. “Was ist los?” "Ich habe gerade geduscht." "Komm schon, Tonya. Du bist doch nicht noch immer sauer wegen ..." "Darüber das du mich hinterrücks bestohlen hast?" Tonya sah aus dem Fenster, "Ich glaube, darüber bin ich hinweg." "Das will ich hoffen, schließlich hast du mein Schiff gestohlen und es an Piraten weiterverkauft." "Mit den gestohlenen Xi'An Reliquien, konntest du dir sicher zwei weitere kaufen." "Eigentlich drei." sagte Senzen gedehnt und lehnte sich neben ihr gegen die Wand. Er überflog den Raum, sichtlich gelangweilt. "Irgendeine Ahnung, was das alles soll?" "Nope." "Vielleicht sollten wir uns zusammentun. So wie in alten Tagen?" "Da würde ich ja lieber mit Squig arbeiten." sagte Tonya. Genau im richtigen Moment, rülpste Squig und furzte zur gleichen Zeit. Er schien ganz zufrieden mit sich zu sein. "Tja, gut, die Tonya die ich kannte bevorzugte einen Mann der ihr ebenbürtig war, jemanden, der sie fordern konnte." Senzen beugte sich ein wenig vor. Tonya sah ihn an. Ihre Blicke trafen sich. "Denkst du, dass du das bist?" "Ein Mann?" "Mir ebenbürtig." Die Tür öffnete sich. Gavin Arlington, der CEO von Shubin, betrat den Raum. Er sah irgendwie fast nicht echt aus. Jedes Haar an ihm, jede Falte, und selbst der Anzug schien perfekt platziert zu sein, als ob er die gleiche Effizienz von seinem Körper, wie auch von seinen Arbeitern forderte. Ein Heer stoischer Assistenten und der Bauleiter flankierte ihn. Seine smaragdgrünen Augen beurteilten schnell das Gesindel im Raum. "Kommen Sie mit mir." Arlington führte sie nach draußen. All der Bergbau in Hörweite war eingestellt worden. Nur heulender Wind, entfernter Donner, und das Knirschen des Kies unter ihren Füßen war zu hören, als sie sich auf die Minen zubewegten. Die nächsten fünfundvierzig Minuten vergangen während eines stillen Marsches. Senzen blickte Tonya an, er schien echt ratlos zu sein. Sie zuckte die Achseln und schüttelte ihren Kopf. Die Situation war wirklich bizarr. Sie näherten sich einem frischen Schürfabschnitt, der noch in Dunkelheit gehüllt war, während weit vor ihnen bereits die Sonne aufging. Arlington blieb am Rand des Schattens stehen, direkt neben einer der Schürfmaschinen. Durch den jähen Halt stolperte Deke Johnson und fiel fast zu Boden. Arlington drehte sich wieder zu der Gruppe. "Ohne Zweifel, werden Sie sich fragen, warum ich sie hierher gerufen habe." Arlington sagte dies, während er einen abschätzigen Blick zu Deke warf. Dann nickte er dem Vorarbeiter zu. Der neue Schürfabschnitt erfüllte sich augenblicklich mit Licht. Sie brauchten alle eine Sekunde um sich erneut zurechtzufinden. Tonya kniff die Augen zusammen und konnte eine helle Unregelmäßigkeit in der Mitte der schwarzen Masse erkennen. Eingebettet in die Wand aus Lava, war eine glatte metallische Oberfläche zu sehen, doch war dies sicher keine Erz-, oder Mineralader. Es war eine geformte, eine maschinell erzeugte Platte. Tonya erster Eindruck war, dass es sich um irgendeine Art von Trümmern handeln musste. Doch nicht das war die überraschende Sache ... Es war ein verblichenes Wort, das auf der Plattenoberfläche prangte. Artemis. ... wird fortgesetzt
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  19. Die Jahre auf der Eisenstein vergingen wie im Flug. Unzählige Gigaparsec Raum hatte der schwere Zerstörer im Auftrag der UEE erkundet und befriedet. Ein altes Schiff. Ein zuverlässiges Schiff. Und jetzt, wenn auch noch ziemlich kampftauglich - ein ausgemustertes Schiff. Captain Tyler Goldsteen, einer der erfahrensten Schiffskommandeure, ein Veteran durch und durch und nun, wie sein Schiff, in die Jahre gekommen, beendete soeben den letzten Logbucheintrag nach dem Sprung. Goldsteen hatte die Raumfahrt im Blut, wahrscheinlich geerbt, so mokierten sich viele, doch in solchen Sätzen schwang immer ein unterschwelliger Respekt mit. Zu viele hatten ihr Leben, oder das Leben ihrer Familien diesem Mann und seiner strategischen Weitsicht zu verdanken. Die Familie Goldsteen war berüchtigt dafür, gute Strategen hervorzubringen, der berühmteste war ohne Zweifel James H. Goldsteen, im 1. Tevarischen Krieg wurde er 2542 eingezogen, 1 Jahr nach dem Erstkontakt mit den Tevarin. Ein junger, ambitionierter Kampfpilot aus einer renommierten Soldatenfamilie. Zahlreiche Abschüsse gingen auf sein Konto, zahlreiche prominente Hände wurden geschüttelt. Die Politik begeisterte sich für ihn. Stabsgeneral Messer machte ihn zum "Gesicht des Krieges" und im Alter von 36 Jahren, kurz vor dem Ende des 1.Tevarischen Krieges, bekam er sein erstes Kommando. Ein kleines Schiff, eine Corvette neuester Bauart namens Lunaris Pax. Goldsteen stieg in der Kommandohierarchie schnell und rücksichtslos auf. Im Jahr 2610 brachten die Streitkräfte der UPE dem neuen tevarischen Kriegsherrn, Corath´Thal eine schwere Niederlage bei. Dieser plante mit einer neu aufgestellten Flotte einen Großangriff auf Elysium IV mit dem Ziel der Eroberung. Aus der Asche dieses Konfliktes erhob sich James H. Goldsteen, mittlerweile Admiral, der einen Teil seiner Flotte ungeachtet der Befehle der UPE aus dem Ellis-System abzog und persönlich nach Elysium IV aufbrach. Seine Kontakte reichten weit in die Politik und noch weiter in die Reihen der Militärs. Durch einen bis dato unbekannten Informanten erlangte Goldsteen Einsicht in die Pläne der UPE und brachte in Erfahrung, dass das berüchtigte 42.Schwadron den geheimen Auftrag erhielt, Elysium IV vor der tevarischen Angriffsmacht zu beschützen. Seine guten Beziehungen ermöglichten es ihm und dem mobilisierten Teil seiner Flotte Flügel an Flügel mit der 42.Schwadron zu fliegen, deren Kommandant diese fähige Unterstützung willkommen hieß. Es war Goldsteens strategischem Kalkül zu verdanken, dass die berühmte Schlacht von Centauri mit einem Sieg der UPE endete und der Großteil der 42.Schwadron, sowie Goldsteens Flotte ohne größere Verluste im Jahr 2613 die Rückkehr antreten konnte. Nach 87 Lebensjahren, davon 71 Jahre im Dienst der Flotte wurde Admiral a.D. James Hubert Goldsteen beigesetzt. Der Kommandant der 42.Schwadron hat im Einvernehmen mit Captain William J. Goldsteen, dem Sohn des verstorbenen Admirals, die Teilnahme Goldsteens an der Schlacht von Centauri veröffentlicht. Bis dato wusste nämlich niemand, wo Goldsteen mit dem Teil seiner Flotte tatsächlich gewesen ist. Post Mortum wurde er zum Ehren-Sternenbürger der Galaxis erklärt und ging somit in die Militärgeschichte ein. Captain Tyler Goldsteen sah aus dem Fenster der Eisenstein, der Zerstörer kreiste das letzte mal in einem Orbit. Es war der Orbit von Elysium IV. Viele gute Männer werden nun auf andere Posten, auf andere Schiffe, in andere Systeme versetzt. Er selbst wird in die Generalstabsebene wechseln und bevor die heutigen Abschiedsfeierlichkeiten starten, wird er noch die letzten Versetzungsgesuche unterschreiben. Zudem muss er morgen Nachmittag als Kapitän des Schiffes aus rein zeremoniellen Gründen anwesend sein, um mit Vertretern der UEE als Schiffseigner in die Kameras zu lächeln und das Schiff händeschüttelnd und öffentlichkeitswirksam an die Vertreter der Deutschen Space Cargo Holding zu übergeben. Seine Gedanken schweifen ab, während die Oberfläche von Elysium ein prächtiges Bild vor dem Bullauge seiner Kajüte zeichnet. Er hatte kürzlich noch ein Memo erhalten. Ein gewisser Ensign Kefka hat um ein Empfehlungsschreiben ersucht, nun da auch sein Dienst nach so kurzer Zeit auf der Eisenstein ein Ende findet."Ensign Kefka" sagte er in den Raum, der seine Stimme sanft widerhallen ließ und der leise Chor der Antriebsaggregate stimmte mit ein, "Blutjunger Bursche, noch etwas grün hinter den Ohren aber gute Noten in Mathematik, Nautik und mit einem feinen Gespür für gute Gelegenheiten..."Er unterschrieb das Empfehlungsschreiben - mit etwas Glück wird Ensign Kefka schon bald im 42.Schwadron seinen Dienst aufnehmen, wer weiß, was noch aus ihm wird... P.S.: Dem geneigten Schreiber ist es gern gestattet, Daten, Personen, Schiffe und Schauplätze zu nutzen, sofern dies keine Logikfehler nach sich zieht - greift zu! Ich selbst lese gern Geschichten, in denen Hauptakteure anderer Geschichten einen kleinen oder großen Cameoauftritt haben. Hier habe ich was Daten und Schauplätze angeht in der TimeCapsule bedient. Wer ein wenig in die Vergangenheit des Imperiums abschweifen möchte, kann ich diese nur empfehlen, um sich ein chronologisches Grundgerüst zu schaffen.
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  20. Kapitel 1 Vollkommende Dunkelheit umfasste Logen. Lauschend blieb er stehen, konnte aber nichts Verdächtiges ausmachen. Langsam taste er sich vorwärts und setzte so leise wie möglich einen Fuß vor den anderen, bevor er sich an einem schemenhaft zu erkennenden Tisch vorbei schob. Er wähnte sich schon in Sicherheit, als er ein Geräusch schräg hinter sich vernahm. Halb herumgedreht bekam er mit einem Mal einen Schlag in die Seite und wurde umgeworfen. Sehen konnte Logen nicht das Geringste, spürte jedoch wie jemand auf ihm landete und versuchte ihn zu Boden zu drücken. Mit einer Drehung nach Rechts versuchte er sich zu befreien und stieß sein Gegenüber von sich weg. Als er wieder aufrecht stand, schaute er sich um, konnte aber nichts erkennen. Unerwartet traf ihn eine Faust im Gesicht, den zweiten Hieb konterte er jedoch noch rechtzeitig. Das rettete ihn aber nicht vor dem darauf folgenden Bauchtritt. Luft entwich ihm, als er gegen die Wand schlug. Kaum das er sich wieder berappelt hatte, wurde er bei seiner Uniform gepackt und durch den Raum gewirbelt. Schließlich landete er mit dem Rücken auf einem Bett, das unter ihm ächzte. Schon im nächsten Moment war sein Angreifer über ihm. Kaltes Metall berührte Logens Kehle und ließ ihn sofort inne halten. "Du bist tot.", flüsterte eine vertraute Stimme neben seinem Ohr. Ein schadenfrohes Kichern erklang, während der Griff sich lockerte und er mit seiner rechten Hand nach dem Lichtschalter greifen konnte. Logen fand sich in seiner verwüsteten Kabine wieder und über ihm hockte niemand geringeres als - Lucy. Das Kampfmesser immer noch in der Rechten, hinterließ einen kleinen roten Kratzer auf seinem Hals zurück, bevor sie es wieder in die Halterung ihrer Hose schob. Einige Haare waren ihr im Laufe des Gerangels vor die Augen gerutscht, die sie nun vergeblich versuchte aus dem Blickfeld zu pusten. Eine kleine Schramme bildete sich auf ihrer Stirn, welche wohl von dem zerbrochenen Tisch herrührte. "Lucy...das wäre doch nicht nötig gewesen." "Nicht..? Als ich bemerkte wie sich ein gewisser Private in die Kabine schlich, dachte ich, dass es sich geradezu anbietet ihm eine kleine Lektion in Sachen Nahkampf zu erteilen...", neckte Lucy ihn. "Nun falls es nur darum ging mich ins Bett zu bekommen, hätte eine Frage ausgereicht." "Wie bitte? Ich würde mich doch nie mit einem niederen Dienstgrad einlas..." Logen ließ sie nicht ausreden und zog ihr linkes Bein zur Seite. Gekünstelt schrie Lucy auf, als sie plötzlich die Plätze tauschten. "Und wie sieht es aus, habe ich bestanden...Sergeant?", Logen wusste sie konnte es nicht ausstehen wenn er sie so außer Dienst nannte, konnte aber nicht widerstehen. "Oh, du..." Durch ihn wieder angestachelt, vollführte sie einen ihm unbekannten Handgriff und saß nach einem kurzen hin und her wieder oben auf. Dabei hatte sich ihr sonst zum Zopf gebundenes Haar gelöst und hing nun bis auf ihre Schultern herab. Leicht schnaufend schaute sie ihn noch einen Moment an, bevor sie sich zu ihm hinunter beugte. "Die Lektion war noch nicht vorbei..." Sie küsste ihn voller Leidenschaft, während Logen mit einer Hand durch ihre blonden Haare fuhr und die andere langsam von der Taille aufwärts wandern ließ. Begierde spiegelte sich in Lucys Augen wider, als sie spielerisch die Verschlüsse ihrer Jacke öffnete und von sich warf. Das die Lampe klirrend mit zu Boden gerissen wurde, schenkten die ineinander verschlungenen Gestalten jedoch keinerlei Aufmerksamkeit mehr. Zurück blieben nur verräterische Geräusche, während die Kabine wieder in Dunkelheit versank. Kapitel 2 Sechs Monate waren nun schon vergangen, seit sie die Vanduul verseuchte Station betreten hatten und selbst nur knapp entkamen. Manchmal hatte Logen immer noch Alpträume von den unzähligen Leichen. Wie der Vanduul mit einer unbändigen Wut und Rachelust in den Augen auf ihn zugeprescht war. Jedes Mal wenn er danach schweißgebadet und mit rasenden Herzen aufwachte, schwor er sich, nie wieder in eine derartig Lage zu kommen. Doch meist kam er gar nicht dazu, länger über solch trübselige Dinge nachzudenken, denn nun hatte er jemanden gefunden der ihm wirklich etwas bedeutete. Seine vorherigen Beziehungen hatten nie lange angehalten, was hauptsächlich an seinem Dienst bei der UEE lag, aber mit Lucy war das etwas anderes. Sie war die ganze Zeit um ihn herum, sah und erlebte genau dasselbe wie er. Die gemeinsamen Missionen auf welche sie in den letzten Monaten geschickt wurden, schweißten sie nur noch mehr zusammen und machten sie zu einem unschlagbaren Gespann. Außerhalb des Dienstes verbrachten sie soviel Zeit wie möglich miteinander, auch wenn sie dabei nicht gerade zimperlich miteinander umgingen, wie es gestern Nacht wieder einmal der Fall gewesen war. Doch wahrscheinlich liebte er genau das so sehr an ihr. "Ich hoffe sie haben alle ausgeschlafen?!", schallte die Stimme von Sergeant Major King durch das Trainingsdeck. Noch dabei die hastig angezogenen Trainingsanzüge zurecht zurücken, kam ihm nur ein undeutliches Gemurmel als Antwort entgegen. Mehrere Squads standen ihm in Reih und Glied gegenüber, darunter auch ihres. Logen und Lucy waren zwar nicht ganz topfit, sahen aber nicht im Geringsten so fertig aus wie Viktor und Roke. Zuletzt hatte er die beiden mit einigen Technikern Karten spielen sehen, was wohl daraus geworden war? "Ich konnte sie nicht hören! Wie war das?!", rief er nochmals mit aller Kraft und ließ alle Anwesenden aufschrecken. Breitbeinig und die Arme in die Hüften gestemmt, stand King vor ihnen, streifte dabei jeden mit seinem eiskalten Blick. Obwohl er schon in Fünfzigern war, flößte er doch jedem mit seiner kräftgen Statur Respekt ein. Seine Verärgerung wurde durch die Falten in seinem Gesicht noch deutlicher, während er versuchte seine ergrauenden Haare unter einem Barett zu verstecken. "Sir, Ja, Sir!" "Was war das denn?! Das konnte ja sogar meine tote Großmutter besser als ihr! Also was wolltet ihr sagen?!", brüllte King sie an und lief an ihren Reihen auf und ab. "Sir! Ja! Sir!", grölten alle noch einmal umso lauter. "Wunderbar! Dann werden wir heute eine Menge Spaß haben, also setzt euch in Bewegung! Los, Los!" Von King angetrieben, fingen sie an ihre Runden zu drehen. Jeder der drohte schlapp zu machen wurde gnadenlos von ihm nieder gebrüllt. Das ging jetzt schon eine Woche so, da ihr letzter Sergeant Major in seinem Quartier beim Essen erstickt war. Hätte er stattdessen bei ihnen in der Messe gegessen, wären jetzt wahrscheinlich alle glücklicher. "Was für ein riesen Arschloch.", japsend setzte Roke sich neben Logen. "Das lass ihn mal bloß nicht hören, sonst kannst du noch den ganzen Hangar schruppen." "Den Spinner lass ich do..", bevor er den Satz beenden konnte, war plötzlich King auf ihrer Höhe. "Wollen Sie etwa schon aufgeben, Private?! Muss ich ihnen erst Beine machen?!", schrie er ihm förmlich ins Ohr. "Sir, Nein, Sir!" Roke raffte sich wieder auf und King suchte sich den nächsten Trödler heraus. "Was habt ihr beiden den gestern noch getrieben? Ich dachte ihr habt nur Karten gespielt.", fragte Logen da nun seine Neugier geweckt war. "Nun du kannst dir sicher sein, dass wir kein Zusatztraining wie du und Lucy eingelegt hatten.", gab er grummelnd wieder. Roke wusste schon von Anfang an über sie Bescheid und war immer noch der Meinung, dass er ebenso gut an Logens Stelle sein könnte, ließ es aber inzwischen auf sich beruhen. Viktor dagegen hatte es erst gemerkt, als Roke ihn darauf aufmerksam machte. Den Blick von Viktor, als er es zugab, wird er nie vergessen können. "Sagen wir, Viktor hatte eine tolle Idee unser Glück zu steigern.", meinte er vage. "Lass mich raten, eure tolle Idee hatte etwas mit Betrügen zutun?" "Was, nein überhaupt nicht...bloß waren unsere Mitspieler anderer Ansicht. Wir hatten das natürlich sofort abgestritten, aber die ließen sich nicht überzeugen. Also sind wir...abgehauen.", gab er ungern zu. "Ihr seid durch das ganze Schiff gewetzt? Ha! Hat sich das wenigstens gelohnt?" Etwas Unverständliches Murmelnd beschleunigte Roke und ließ ihn zurück. Einige Köpfe drehten sich neugierig zu Logen, als er anfangen musste zu lachen. Die täglichen Übungen hatten sie eigentlich beendet, aber King hatte für sie noch eine "Überraschung" vorbereit. Er verschwand kurz und tauchte wieder mit einer Tasche und zwei Gewehren unter dem Arm auf. "Wissen Sie, es gibt in meiner Familie eine alte Tradition..." Das eine Gewehr legte er auf den Boden und öffnete die Tasche. "...und ich wüsste keinen Grund, wieso sie nicht auch davon profitieren sollten." Er holte eine Klinge hervor und befestigte die unter dem Gewehrlauf. "Ich präsentiere ihnen - Das Bajonett.", fast hätte man meinen können King versuche zu lächeln, doch sah es mehr wie eine Grimasse aus. Alle wussten zwar was ein Bajonett war, doch war ihnen keine Einheit in der UEE Army bekannt die diese auch einsetzte. Es war eigentlich schon vorhersehbar, dass Roke wieder einmal als erster seine Klappe aufreißen musste. "Ein Bajonett? Das soll ein Scherz sein, oder?" Als würde ein Raubtier seine Beute erfassen, hefteten sich Kings Augen auf Roke. "Private...Hanks, richtig? Wieso erklären Sie uns nicht genauer was Sie meinen?", erwiderte King mit gesenkter Stimme, dass Logen ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Jeder schien die Luft anzuhalten, da alle spüren konnten dass King einen Hintergedanken hatte. Alle außer Roke. Er legte sich regelrecht die Schlinge selbst um den Hals. "Sicher. Ich mein wozu soll ich mir so ein unnötiges Gewicht aufladen. Wenn ich meinen Gegner sehe erschieße ich ihn und warte nicht darauf das er näher kommt. Selbst wenn es mal eng wird habe ich immer noch mein Kampfmesser." "Sie glauben also derjenige mit Bajonett besitzt keinerlei Vorteil?", hakte King nach. "Genau.", sagte er ohne Bedenken. King hob das am Boden liegende Gewehr auf und hielt es Roke hin. "Na dann zeigen sie doch mal wie sie das anstellen würden." Jetzt mit einem doch etwas mulmigen Gefühl, stellte er sich dem Sergeant Major fünf oder sechs Meter gegenüber. Der Rest der Soldaten formte einen Halbkreis um die beiden, mit einem gewissen Abstand versteht sich. "Folgende Situation: In Schwierigen Gelände taucht unerwartet ein Feind direkt vor ihnen auf, Sie wollen schießen doch ihr Magazin ist leer. Was tun Sie?", während er das sagte brachte King sich in Position, dass Bajonett auf Roke gerichtet. "Ich...", nur einen Moment zögerte Roke, doch das reichte schon. Einem eindrucksvollen Kampfschrei ausstoßend, überbrückte King ihren Abstand in wenigen Augenblicken. Logen erinnerte es frappierend an den Vanduul aus seinen Alpträumen und verfolgte gebannt jeden Handgriff. Roke reagierte viel zu langsam, da ihn der Schrei irritiert hatte. Die Klinge konnte er noch zur Seite ableiten, bekam jedoch als nächstes einen Schlag mit dem Kolben in die Magengrube und ließ die Waffe fallen. Hektisch glitten seine Finger bei der Suche nach seinem Kampfmesser über den Gürtel. Aber King hatte bereits einem lang gezogenen Streich ausgeholt und wäre es nicht nur ein Übungsbajonett gewesen, hätte er ihn wohl von der Schulter bis zur Hüfte aufgeschlitzt. Krachend landete er auf dem Boden. Logen konnte nicht umhin, Roke diese Abreibung mal so richtig zu gönnen. Obwohl er es ein paar Tage später bestimmt schon wieder so klingen lassen würde, dass er King absichtlich gewinnen ließ, um ihn nicht vor der Truppe zu blamieren. Sergeant Major King reichte Roke die Hand und half ihm aufzustehen, bevor er sich an die Umstehenden wandte. "Wir sind bei der Army ihr Pfeifen, bekommt ihr das in euren Kopf?! Nicht bei der verweichlichten Navy, die sich in ihre Sitze kuscheln können, während ihnen ein paar bunte Anzeigen verraten worauf sie schießen müssen! Wir haben auch keinen Rettungskapseln die uns aus dem Kampf befördern, wenn wir Schiss kriegen! Für die Drecksarbeit, dafür sind wir da! Von Angesicht zu Angesicht stehen wir dem Abschaum dieser Welt gegenüber und können uns nicht hinter eine paar Tonnen Stahl und Schilden verstecken! Wir nutzen jeden Vorteil aus der sich uns bietet!", redete er sich in Rage. Einige in der Nähe stehende Angehörige der Navy hatten anscheinend die nicht zu überhörenden Ansprache mitgehört und fluchten nun leise vor sich hin oder spuckten verächtlich aus. Mehr wagten sie jedoch nicht aufgrund der versammelten Army Truppe. Bisher hatte Logen immer nur in der Theorie von Bajonettangriffen und deren psychologische Wirkung auf den Feind gehört. Geübt hatten sie so etwas aber nie. Doch jetzt wo er es in Aktion erlebt hatte, sicher es war nur Roke und nicht ein blutrünstiger Vanduul, reizte es ihn dennoch diese Art des Kampfes zu beherrschen. Entschlossen trat er einen Schritt nach vorn. "Sir, wann können wir mit dem Training beginnen?" "Ha! Der erste hats verstanden, das Lob ich mir! Schnappen sie sich alle ein Gewehr und gehen sie in Position, wir beginnen umgehend!" Ab da an gehörte das Training mit dem Bajonett zu ihren täglichen Übungen und mit der Zeit entwickelte sich bei ihnen sogar eine regelrechte Hingabe zu der eigentlich schon ausgestorbenen Kampfart der Army. Der Rest des Regiments machte sich zuerst nicht viel aus der Spielerei ihres Sergeant Majors, doch kamen immer wieder vereinzelt neugierige Soldaten oder ganze Squads vorbei, um sich ihre Fähigkeiten abzuschauen. Schließlich wurde sogar Colonel Calendorn darauf aufmerksam. Es bedurfte jedoch einer Menge Überzeugungsarbeit, da sich einigen Offizieren der Sinn und Zweck dahinter entzog. Aber letztendlich ließ der Colonel sich doch erweichen. Systematisch wurde es daraufhin durchgesetzt. Das Regiment machte dadurch eine bemerkenswerte Veränderung durch. War es bisher nur ein loser Haufen Soldaten aus allen Ecken der Galaxie gewesen, ohne jedwede Identität, hatte es sich innerhalb eines Jahres in eine tief verbundene und schlagkräftige Truppe verwandelt. Sicher sie sahen eine Menge Gräuel, doch ihre gemeinsames Vorgehen gegen Piraten und Vanduul stählten sie, sowohl Körperlich als auch Geistlich. Sie waren zudem das einzige Regiment in der UEE Army, welches sich auf Nah- und Bajonettkampf spezialisiert hatte. Einige mutmaßten sogar, das Regiment würde soweit gehen und die Bajonette als Hauptwaffe nutzen. Doch Gerüchte gab es viele und die wenigsten waren wahr, aber eins ging in letzter Zeit mehrfach unter den Soldaten des 83.Infanterie Regiments um. Angeblich war demnächst ein größerer Einsatz geplant bei dessen Ausführung sie eine Schlüsselfunktion inne hatten. Von einigen ihrer Taktik wegen immer noch belächelt, brannte jeder darauf auch die letzten Zweifler verstummen zu lassen. Kapitel 3 Einen trainingsreichen Vormittag hinter sich, schlenderte Logen zur Messe und nahm absichtlich einen Umweg, da er dem ersten Ansturm auf das Essen gerne aus dem Weg ging. Zwischendurch traf er immer wieder einige Kameraden aus anderen Trupps und grüßte freundlich zurück. Beschäftigt aussehende Schiffsingenieure kamen ihm entgegen, hoben aber meist gar nicht den Kopf, viel zu sehr auf die technischen Daten ihres MobiGlases fixiert. Piloten und einige andere Navy Mitglieder warfen ihm jedoch Blicke zu, als würden sie ihn am liebsten auf den nächsten Planeten aussetzen. Die Landung mit der Freelancer war immer noch nicht von allen vergessen, schließlich hatte er ein regelrechtes Chaos angerichtet. Es gab auch immer wieder Streitigkeiten zwischen Soldaten der Army und Navy, was wohl an der langen Zeit im All lag. Denn während sich Soldaten der Army immer besser miteinander verstanden, war das Verhältnis zu den Abteilungen der Navy empfindlich abgekühlt. Einen absurden Versuch des Colonels und Admirals, welche sich selbst nicht ausstehen konnten, Verbundenheit zu zeigen setzte dem ganzen die Krone auf. Ein gemeinsames Essen in der Messe, das im Endeffekt aber so wirkte als säßen sich zwei verfeindete Clanführer der Vanduul gegenüber. Vor sich bemerkte Logen zwei Techniker mit genervten Blicken, die an einer Konsole rumfummelten. Das Schott ein Stück hinter ihnen schien sich unkontrolliert immer wieder zu schließen. Da er nicht solange warten wollte bis das Problem gelöst war, knickte er in den Gang zu seiner Rechten ein und fragte sich den Rest des Weges durch. Irgendwo schien er falsch abgebogen zu sein, denn plötzlich waren die Gänge vor ihm wie leergefegt. Er nahm sogar das Wummern des Schiffsreaktors unter seinen Füßen wahr. "Das kann doch nicht so schwer sein...", redete er mit sich selbst. Im nächsten Moment kam einer der Adjutanten vom Admiral um die Ecke, Lukos glaubte er, begleitet von vier Kraftprotzen in Uniform der Navy. Logen wollte es auf einen Versuch ankommen lassen und ihn nach der Richtung fragen. "Hey, Lukos Sie wissen nicht..." Ansatzlos wurde er von einem der Begleiter brutal aus dem Weg geschoben. "Verpiss dich, Kanonenfutter." Freundliche Kerle. Ein Nein hätte auch gereicht. Verärgert schaute er ihnen hinterher, als ihm plötzlich die umgeschnallten Pistolen auffielen. Das war kein Standard der Navy oder Army, aber irgendwie kamen sie ihm bekannt vor. Er versuchte sich noch einen Reim darauf zu machen, als jemand schmerzhaft nach seiner Schulter griff. "Verdammt..." "Sorry, das Ding hat immer noch seine Macken." Viktor kam in sein Blickfeld, der seine Prothese genervt anschaute. Sein Körper hatte die Elektronik gut angenommen, dennoch war es eine enorme Umstellung gewesen. Es hatte schon ewig gedauert bis er wieder ein Glas greifen konnte, ohne das es zersplitterte. Die Stärke dahinter war einfach immens. Gepeinigt rieb Logen sich die Schulter. "Wenn du mir sagen kannst wo wir die Messe finden, verzeih ichs dir vielleicht." "Klar, komm mit. Ich muss dir sowieso noch was erzählen." Einige Minuten später waren sie in ein hitziges Gespräch verwickelt. "Ein Konzern? Was für ein beschissener Konzern?", verlangte Logen mit Nachdruck zu wissen. "Keine Ahnung, hat er nicht gesagt. Nur das ihm die Daten zu heiß wären und er sich aus dem Staub machen wollte. Und seit letzter Woche hab ich gar nichts mehr von ihm gehört." Mit einem Konzern war nicht zu spaßen, erst recht nicht wenn es um geheime Forschungsdaten ging. Hätte er bloß die Finger davon gelassen. "Scheiße...wollen wir bloß hoffen, dass die deinen Freund nicht gerade ausquetschen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die uns ohne ihn ausfindig machen?" "Wenn sie die Verbindung zurückverfolgen wissen sie auf jeden Fall, dass das Signal von diesem Träger kam. Aber bei den ganzen Leuten die hier rumlaufen werden die nie..." "Lösch die Daten. Ich hab keine Lust mich mit einen Konzern anzulegen." "Bist du sicher? So wie das aussieht müssen die ja ganz schön was wert sein." "Ich würd mich auch über schnelles Geld freuen, aber wenn die uns finden können wir froh sein, wenn wir nur vors Gericht kommen." Das schien Viktor zu überzeugen. Resigniert öffnete er die Daten mit dem MobiGlas, verharrte jedoch einen Moment mit seinem Finger über dem Feld Löschen. "Hoffen wir du hast Recht...", murmelte er und bestätigte den Löschvorgang. Kapitel 4 Einigermaßen satt und die Sache mit Viktor schon wieder vergessen, lief er am Hangarbereich vorbei, auf dem Weg zum Trainingsdeck. Durch die Glasscheibe sah er wie gerade eine Hornet im Boden verschwand, wo schon das Wartungspersonal bereitstand. Zwei weitere wurden ebenfalls in Position gebracht, doch mussten sie sich noch gedulden, denn ein Shuttle der Navy drängte sich vor. Die Techniker wolten schon lautstark protestieren, doch als der Chefingenieur schrie, sie sollten sofort weitermachen, fügten sie sich den Befehlen. Logen dachte sich nichts weiter dabei und setzte seinen Weg zum Trainingsdeck fort. Als er eintrat, waren schon mehrere Squads mitten im Bajonetttraining und übten neue Schritte ein. Er entdeckte Lucy, die dabei war Anweisungen zu geben. Noch ein bisschen größer und sie wäre die weibliche Version von King. Logen griff sich ein Gewehr vom Waffenschrank, befestigte das Übungsbajonett und gesellte sich zu Lucy. "Dürfte ich Sie wohl um einen Tanz bitten, Sergeant?", flüsterte er ihr zu. Sie drehte sich um und schaute ihn misstrauisch an. "Du und Tanzen? Das glaub ich erst wenn ich es sehe." "Das ließe sich einrichten...doch eigentlich hatte ich etwas anderes im Sinn.", sagte er und hielt sein Gewehr hoch. "Na wenn das so ist, wie könnte ich solch ein verlockendes Angebot nur abschlagen? Aber machen wir es doch ein wenig spannender..." Sie entfernte die Attrappe und zog ein scharfes Bajonett hervor. Abwartend schaute sie Logen an. "Ist das dein Ernst?" Es hatte schon andere gegeben die auf die gleiche Idee gekommen waren. Bis zum ersten Blutstropfen wurde gekämpft. Doch nicht selten ging dabei auch mehr verloren. Lautlos formten ihre Lippen ein Wort. Angsthase. Sie wollte es mal wieder auf die Spitze treiben, den Nervenkitzel spüren. Aber auch er konnte sich dem nicht entziehen, nach Wochen elendigen Rumsitzens verstand er sie nur zu gut. Die Attrappe landete klappernd auf dem Fußboden und er brachte sein Bajonett an. Ein letzter Blick in ihre Augen verriet ihm, dass sie nicht eine Sekunde daran gezweifelt hatte. Sie nahmen den normalen Abstand ein und nickten sich zu sobald sie bereit waren. Kurz darauf stürmten sie aufeinander zu, die blanken Bajonette zum Duell erhoben. Lucy täuschte zuerst einen Stich auf seine Schulter an, lenkte dann aber die Klinge seinem Knie entgegen. Doch damit hatte er schon gerechnet, zog sein Bein zurück und trat im nächsten Moment gegen ihren Gewehrlauf. Gleichzeitig versuchte er ihren Ellbogen zu treffen. Aber so einfach war sie nicht zu überlisten. Sie sprang beiseite und ließ ihr Bajonett wieder hervorschnellen. Ein Schritt zur Seite und er entging der Spitze, nur seine Kleidung wurde durchbohrt. Was beide nicht bemerkten, war wie die anderen Soldaten in ihren Übungen inne hielten. Alle wussten wie gefährlich es werden konnte und beobachten gespannt Logen und Lucys Darbietung. Die nächste ganz natürliche Reaktion für Soldaten kam nur wenige Augenblicke danach. Sie wetteten. Aber darauf achteten die beiden gar nicht, viel zu sehr auf den Kampf konzentriert. Kreischend trafen sich ihre Bajonette zwischen ihnen, wobei sie sich mit einem Lächeln begegneten. Lauernd umkreisten sie sich, darauf bedacht sich keine Blöße zu geben. Er versuchte es mit einer Finte, allerdings fiel sie nicht darauf herein. Beide suchten eine Schwachstelle und starteten schließlich fast gleichzeitig ihren Angriff. Logens Bajonett verpasste ihr einen blutigen Schnitt am Oberarm und er wollte schon den Sieg auskosten, spürte aber wie sich etwas unmittelbar danach durch seinen Oberschenkel bohrte. Überrascht sahen sie sich an, keiner hatte mit einem Unentschieden gerechnet. Kaum hatten die Schaulustigen gesehen was passiert war, beschwerten sie sich auch schon lautstark. Einige versuchten Logen oder Lucy als Gewinner dastehen zu lassen, andere forderten sogar eine Wiederholung. Alle redeten wild durcheinander. Besorgt schaute Lucy ihn an, nachdem sie die Bajonetthalterung vorsichtig gelöst hatte. Ihren Schnitt am Arm ignorierte sie einfach, während sie ihm einen provisorischen Verband anlegte. "Tut mir leid, ich..." "Lass gut sein, schließlich hab ich es doch auch herausgefordert.", versuchte er sie zu beschwichtigen. "Nein, ich habs übertrieben, dass..." Logen wollte nicht das sie sich jetzt auch noch unnötige Vorwürfe machte, also tat er das einzige womit er sie aus dem Konzept bringen konnte. Er drückte ihr sanft einen Kuss auf die Lippen, was nach einem kurzen Moment der Verwirrung wieder ein Lächeln bei ihr hervorzauberte. "Ich bin genauso schuld, also lass uns einfach die Krankenstation suchen, einverstanden?" Sie nickte nur und legte seinen Arm um ihren Nacken. So verließen sie zwar humpelnd und blutend den Hangar, konnten sich jedoch ein Grinsen aufgrund ihrer gemeinsamen Dummheit nicht verkneifen. Fortsetzung folgt...
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  21. Teil 6: Letzter Start Ginko ging noch ein letztes Mal um ihre Maschine herum während sich der Rest der Staffel bereits vor einer Bühne in der Mitte des festlich geschmückten Hangars versammelt hatte. Sie wollte ein letztes Mal jede Kante, jede Kurve und jede Delle ihres Schiffes spüren, bevor sie es für immer verlassen müsste. Langsam ging Sie an den Außenlinien des Schiffes entlang während sie mit ihrer linke Hand über Diese strich. Schließlich blieb sie auf Höhe des Cockpits stehen und betrachtete ihren unter die Kanzel lackierten Namen. Sie seufzte betrübt bevor sie sich zu den Anderen begab. Kaum war sie bei Dizzy angekommen rief der Captain der Staffel von der Bühne herab: „Achtung, Admiral an Deck!“ Wie ein Blitz durchzuckte diese Ankündigung die Piloten, sodass sie in gewohnter Manier in ihre Aufstellung liefen, sich ausrichteten und salutierten. Ein leicht übergewichtiger, groß gewachsener Mann betrat von ein paar anderen Offizieren gefolgt die Bühne. Während sich seine Gefolgschaft auf die vorhandenen Sitzplätze verteilte, trat der als Admiral erkennbare Mann an das Rednerpult, schaute auf die unten stehende Menge herab und erwiderte den Salut. Ginko musterte die Leute, die wie Schießbudenfiguren auf der Bühne saßen: „Ein Fest für jeden Terroristen.“ flüsterte sie in Dizzys Richtung, der neben ihr stand. Dizzy grinste zu ihr herüber und flüsterte: „Ist denn heute Weihnachten? So viel Lamette...“ Noch bevor die beiden weiter lästern konnten fing der Admiral an zu sprechen: „Verehrte Kammeraden, tapfere Warwolfs, heute ist ein schwerer Tag für mich.“ „Ich wurde mit der Aufgabe betraut diese Staffel auf zu lösen.“ während er dies sprach begab sich der Captain der Staffel, welcher sich in der ersten Reihe postiert hatte in eine bequeme Standhaltung, sodass die anderen Mitglieder der Staffel es ihm gleich tun konnten. „Für die Meisten von Ihnen geht die Arbeit im planerischen und taktischen Bereich weiter, auf Einige von Ihnen jedoch wartet der wohl verdiente Ruhestand.“ Während der Admiral über den planerischen und taktischen Bereich sprach legte sich Ginko bereits einen passenden Spruch für Kato und Frank zurecht, der beinhalten sollte, dass die beiden in ein paar Monaten genauso aussehen würden wie der Admiral selbst, doch als der Admiral bei dem Ruhestand angekommen war vergaß sie ihre Neckerei. „Ruhestand...verdienter Ruhestand mit 27?“ dachte sie und versuchte sich dabei wieder auf den Admiral zu konzentrieren, der seine ein studierte Rede abspulte. „Sie Alle haben Ihren Beitrag als operative Einheit in diesem Krieg geleistet.“ „Ihnen ist es zu verdanken, dass siebzig Prozent aller Transporte durch das Vanguardsystem ohne Piratenangriffe durchgeführt werden können.“ „Sie haben viel dafür opfern müssen,“ der Admiral hielt kurz Inne und fuhr dann mit leiserer und bedächtiger Stimme fort: „ein paar von Ihnen sogar ihr Leben.“ „Die UEE wird diese Warwolfs als Helden des Vanguard Systems in Erinnerung behalten.“ Der Admiral legte den ersten Zettel seiner vorbereiteten Rede zur Seite. Für einen Moment war es so still in dem Hangar geworden, dass man hören konnte wie der Admiral bei dem nächsten Abschnitt seiner Rede Schlucken musste. Mit einem leichten Wimmern in der Stimme versuchte er fort zu fahren: „An dieser Stelle..“ Der Admiral atmete tief durch, er schien wegen etwas auf diesem Zettel aus der Fassung geraten zu sein. „An dieser Stelle ist es mir ein Bedürfnis die Namen derer vor zu lesen, die ihre Leben für die Freiheit dieses Systems gegeben haben.“ „Ensign Kaori Moto“ „Ensign Frank Becker“ „Ensign Roberto Lopez-Guerra“ „Lieutenant Junior Grade Henri Dürau“ „ Lieutenant Klaus Werner“ „ Lieutenant Stavros Papadopulos“ „ Lieutenant Tarik Akibi“ „ Lieutenant Mark Merrer“ „ Lieutenant Commander Pierce Angel“ „ Lieutenant Commander Josh Renner“ „ Lieutenant...........“ Bei der Erwähnung von Joshs Namen kamen bei Ginko wie Erinnerungen wieder hoch und ihre Augen füllten sich mit Tränen. Sie hörte nicht mehr, was der Admiral sagte, ihre Gedanken waren einzig und allein bei Josh. Erst als die Salutschüsse für die Gefallenen aus den großen Bordgeschützen des Trägers, den Hangar zum dröhnen brachten wachte sie aus ihrer Starre auf. Sie riss sich zusammen, keiner der Anderen sollte sehen wie sehr Joshs Tod ihr selbst nach einem halben Jahr noch nahe ging. Als sie sich wieder gefangen hatte setzte der Admiral gerade zum zweiten Teil seiner Rede an. „Zum Abschluss habe ich noch eine gute Nachricht für Sie.“ „In Anerkennung Ihrer Leistungen wurde entschieden, Ihnen die Maschinen zu schenken, welche Sie so lange für die UEE im Namen des Friedens und der Freiheit geflogen sind.“ Die gerade noch in Reih und Glied stehenden Piloten drehten sich irritiert zueinander, um sich zu versichern, dass es sich nicht um einen Scherz seitens des Admirals handelte. Dizzy neigte sich näher zu Ginko und spottete: „Ahja, Einsparungen....am Arsch.“ Ginko erwiderte Dizzys Kommentar lachend: „zu wenig für den Unterhalt einer Staffel aber zu viel um die Maschinen wieder zu verwenden.“ „Aber Hey, dann muss ich wenigstens nicht zurück zur Erde trampen.“ Der Admiral löste sogleich die Zusammenkunft auf als er bemerkte, dass es für die Piloten kein Halten mehr gab. Auf dem Weg aus aus dem Hangar rissen sich jedoch alle nochmals zusammen und salutierten vor dem Admiral und seiner Gefolgschaft welche den Gruß erwiderten, bevor diese in Richtung der Gästequartiere verschwanden. Ungefähr eine Stunde nach Beendigung der Festivitäten trafen sich die ehemaligen Mitglieder der Warwolfs mit gepackten Sachen an ihren Schiffen. Ein letztes Mal würden Sie gemeinsam starten doch jeder betrat ohne große Verabschiedung seine Maschine. Einer nach dem Anderen startete aus dem Hangar und reihte sich in die typische Warwolfformation ein, die wie eine Wolfsklaue geformt war. Als die Formation vollständig war, drehten sie eine Ehrenrunde um den Träger welche im Vorbeiflug an der Kommandobrücke des Trägers endete, wo sich in der Zwischenzeit der Admiral mit seinem Gefolge eingefunden hatte um Ihnen ein letztes Mal zu salutieren. Im Anschluss an die Ehrenrunde setzte die Formation Kurs auf die verschiedenen Jumppoints, sodass ein Schiff nach dem Anderen die Formation verließ. Kaum flog die Formation am Jumppoint zur Erde vorbei, lösten sich Ginko, Kato und Dizzy aus der Formation und setzten Kurs auf die Erde.
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  22. Teil 4: Frustbewältigung Ginko schlug auf den Boxsack ein während sie die Situation im Büro des Karriereoffiziers Revue passieren ließ. „Wie konnte er es nur wagen einen Helden der Staffel so zu beleidigen und in den Dreck zu ziehen.“ dachte sie sich während sie ein letztes Mal auf den Boxsack einschlug. Sie atmete tief durch und wischte sich mit einem Handtuch den Schweiß von der Stirn. „Das muss erst einmal reichen.“ sagte sie bevor sie einen Schluck aus ihrer Wasserflasche nahm. Als sie ihren Durst gestillt hatte packte sie ihre Sachen und verließ den Trainingsraum. Auf dem Weg zu den Umkleidekabinen traf sie auf Dizzy, der sich scheinbar auch endlich wieder abreagiert hatte. Sie hatte ihn nach seiner Besprechung nicht mehr gesehen, jedoch hörte man die Rekruten auf den Gängen flüstern, dass ein Pilot auf dem Schießstand die Munition für ein halbes Marine-Platoons verschossen hätte. „Hast du einen Moment?“ fragte Dizzy sie und zeigte auf eine leere Aussichtskanzel. „Klar“ antwortete Ginko während sie bereits durch die automatische Tür der Kanzel schritt und sich an das Geländer lehnte. Dizzy folgte ihr und lehnte sich ihr gegenüber an die Wand. „Ich hab gehört das Arsch hat es bei dir zu weit getrieben?“ fragte er wobei er versuchte so einfühlsam wie möglich zu klingen. „Er hatte nicht das Recht Joshs Tod zu erwähnen. Alle wissen, dass du keine Chance gehabt hast die Rakete ab zu wehren.“ Ginko schloss die Augen und atmete tief ein. Sie versuchte die Bilder von damals nicht wieder hoch kommen zu lassen aber es gelang ihr nicht. Als sie die Augen wieder öffnete konnte Dizzy sehen, dass sich Tränen bereits gesammelt hatten. „Wenn du willst, dann Besuch ich ihn mal wenn er nicht im Dienst ist und werf ihn dann aus der nächsten Luftschleuse.“ sagte er mit einem Grinsen, er hoffte dadurch Ginko wieder auf andere Gedanken zu bringen. Ginko lachte: „Scheiß auf Ihn und Scheiß auf das Oberkommando, ich sollte sogar froh sein, ich muss mir nicht mehr für einen Hungerlohn den Hintern von irgendeinem dahergelaufenen Piraten in seiner Rostlaube weg schießen lassen.“ Dizzy atmete erleichtert auf als er merkte, dass er sie auf andere Gedanken gebracht hat. „Ein paar Jungs und ich wollen nachher noch ein letztes Mal in die Bar, der alten Zeiten willen und so.. Wenn du willst, komm mit.“ Ginko lächelte Dizzy an während sie die Tür zum Gang öffnete und heraus trat. „Klar, Alte Zeiten und so..Wann ist Treffen?“ Dizzy zeigte auf seine alte Analoguhr, ein Geschenk seines Vaters zur bestandenen Flugprüfung und grinste Ginko an. „1900, dass ist wenn der kleine Zeiger auf der 7 steht und der Große auf der 12.“ Damit wollte er Ginko mal wieder necken da sie als einziges Mädchen in der Gruppe immer zu spät kam. Ginko reagierte nicht mehr auf Dizzys Frotzeleien, dafür kannte sie ihn schon zu lange. Sie nickte Dizzy zu um ihm zu verstehen zu geben, dass sie es verstanden hatte und ging dann weiter Richtung der Umkleidekabinen. Nachdem Ginko geduscht hatte stand sie in ihrer Kabine vor ihrem Kleiderschrank und betrachtete zwei Outfits. „hmm Jeans, T-Shirt und Sneaker oder Minirock, Tubetop und Overkneestiefel?“ murmelte sie vor sich hin. „Was solls, ein letztes Mal sollen sich die Jungs ärgern, dass sie mit mir in einer Einheit dienen.“ sagte Sie sich und zog sich ihr „Sexy Ginko“ Outfit an. Kaum war sie umgezogen verschwand sie auch schon im Bad um sich „ausgehfein“ zu machen. Punkt 19:00 Uhr stand Ginko vor dem Hangartor und wartete auf die Anderen. Frank, Kato und Dizzy mussten sich vorher schon auf den Gängen des Trägers getroffen haben, zumindest kamen sie zusammen an. Kaum hatte Kato Ginko erblickt fing er an zu lächeln und schüttelte den Kopf: „Ab Morgen...Ab Morgen darf ich dich anflirten.“ Ginko lachte als sie den Spruch von Kato vernahm. „Du hast selbst Übermorgen keine Chance.“ erwiderte sie bevor sich das Quartett in Richtung Bar verzog.
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  23. Teil 5: Alte Zeiten und so...Kaum hatten die Vier die Bar betreten und sich an einen Tisch gesetzt, stupste Kato Ginko an und deutete mit seinem Kopf in Richtung eines anderen Tisches welcher voll von jungen Soldaten besetzt war: „Der kleine da, wär der nicht was für dich?“ Ginko schaute Kato mit einem fragenden Blick an bevor dieser fortsetzte: „Seit der dich gesehn hat bekommt der dieses Dauergrinsen nicht mehr aus seinem Gesicht raus.“ Ginko schaute möglichst unauffällig zu dem Tisch rüber. „Ne, dass sind die von der Versorgung, so dringend hab ichs nun auch wieder nicht nötig.“ sagte Sie während sie sich wieder den Anderen zu wandte. Dizzy kam mit vier Flaschen Bier von der Bar zurück, gab jedem Eines und sie stießen an. „Was machst du später“ fragte Dizzy zu Kato gedreht. „Naja, liegt wohl daran, dass du und Ginko den Typen so angepisst haben aber ich werde Theorieausbilder auf der Erde..“ Kato unterbrach seinen Satz um ein Schluck von seinem Bier zu nehmen. „in Japan, zurück in die Heimat.“ Dizzy nickte zustimmend als er sah, dass Kato unzufrieden mit seinem neuen Posten war, dann drehte er sich zu Frank und wiederholte die Frage. Frank nahm noch in aller Ruhe einen Schluck von seinem Bier, nur um dann nochmals Inne zu halten bevor er antwortete: „Ich bleibe hier...taktischer Berater für unsere Ersatzstaffeln...eine verdammte Schande, dass wir wegen der paar Credits nicht mehr fliegen dürfen..“ Nochmals hielt Frank Inne, er wusste zwar, was Ginko und Dizzy erwartete und doch musste er aus Höflichkeit fragen: „Und Ihr? Hab gehört ihr habt's schlimmer erwischt. Haben sie euch wirklich gefeuert?“ Ginko wollte noch immer nicht über das Ganze reden also ignorierte Sie die Frage von Frank und schaute sich derweil die anderen Gäste an. „Dass die dich feuern war mir klar Dizzy, ich glaub auf dem Träger gibt es nicht einen Offizier, den du nicht angepisst hast naja..zumindest jetzt nicht mehr nachdem du den Karriereoffizier auch noch durch hast.“ spottete Kato. Normalerweise wäre dies schon wieder ein Grund für Dizzy gewesen aus der Haut zu fahren aber er war es so von Kato gewöhnt und so beließ er es dabei, Kato den Mittelfinger zu zeigen. Frank schaute betrübt in Ginkos Richtung die noch immer krampfhaft den Raum musterte. „Aber sie...“ Frank schüttelte den Kopf bevor er weiter sprach: „..sie war doch die Beste von uns.“ „Klar wir haben alle Freunde in diesem verdammten Krieg gegen die Piraten verloren aber ausgerechnet ihr den Vorfall zum Verhängnis zu machen...verdammte Schande, nichts anderes.“ Ginko gab es auf den Raum zu mustern, sie hatte sowieso alles mitbekommen was die Anderen sagten. „So ist es nunmal, die Entscheidung ist gefallen.“ drückte sie mit einem müden Lächeln heraus. Dizzy stand auf und setzte zu einem Tost an: „Auf die Besten von uns, auf die Gefallenen Helden des Wolfsrudels, auf die, die dem Abschaum des Vanguard Systems gezeigt haben, dass ein Wolf selbst wenn er verletzt ist bis zu seinem letzten Atemzug weiter kämpft.“ Alle nickten zustimmend und erwiderten im Chor: „Auf die Warwolfs.“ Ein paar Söldner, die Dizzys heroische Rede gehört hatten trat zu ihnen rüber. „Hey, schöne Rede, doch leider für die Falschen, die wahren Helden hier sind ja wohl Söldner und nicht die Wölfchen, die sich im Rudel verstecken, ein echter Kampfpilot fliegt allein.“ spottete der Anführer der Gruppe und drehte sich zu seinen Freunden welche sogleich anfingen zu lachen. Dizzy winkte zur Verwunderung der Anderen ab: „Lass gut sein, ich will nicht am letzten Abend als Pilot noch Stress mit den MP's“ Wieder fing der Anführer der Söldner an zu lachen: „Ha! Haben sie euch lächerlichen Haufen endlich aufgelöst? Na dann sind ja wieder Credits da um richtige Piloten wie uns zu bezahlen .“ Dizzy erhob sich von seinem Platz und baute sich mit geballten Fäusten vor dem Anführer der Söldner auf. Auch Kato und Frank standen auf, jedoch um die Situation zu beschwichtigen. Kato schob sich zwischen Dizzy und dem Söldner: „Alter, du willst ihn heute wirklich nicht ans Bein pissen, glaub mir, dass ist echt kein guter Tag dafür.“ Kato wollte die Situation beschwichtigen und dennoch kam sein loses Mundwerk durch: „Hör zu, du sammelst jetzt besser deine Freundinnen ein und ihr macht euch hübsch auf der anderen Seite der Bar nen netten Mädelsabend.“ Einer der Söldner drehte sich zu seinem Anführer um: „Sag mal willst du das den Pennern durchgehen lassen?“ Ohne ein weiteres Wort zu sagen Schlug der Söldnerchef Kato zu Boden, noch bevor er zu einem weiteren Schlag ausholen konnte stellte sich Ginko vor ihn. Sie hatte sich in der Zwischenzeit von ihrem Platz erhoben nachdem sie sich ausrechnete wie viel Schaden so ein Stiefelabsatz am Körper eines ungepanzerten Söldners anrichten könnte. „Ok ihr hattet euren Spaß und nun verzieht euch. Ich bin wirklich nicht in der Stimmung für sowas heute.“ Der Söldner musterte Ginko von Oben bis Unten: „Guter Witz Süße, erst hau ich mal deine Wannabe Bodyguards aus ihren Hemden und dann beschäftige ich mich mit dir.“ Kaum hatte er seinen Spruch beendet machte er Bekanntschaft mit Ginkos rechtem Overkneestiefel der ihn direkt in die Magengrube traf, sodass er zu Boden ging. Währenddessen verpassten Kato, Frank und Dizzy den verbliebenen Söldnern ein paar Schläge, sodass sich diese zu ihrem Anführer auf den Barboden gesellten. Als die unmittelbare Gefahr gebannt war schauten sich die vier prüfend die umstehenden Leute an um zu sehen ob es noch jemand darauf anlegte mit ihnen zu kämpfen. Doch als sich niemand freiwillig für die Sparingsrunde meldete ließen sie von den Söldnern ab und setzten sich erneut auf ihre Plätze. „Wo waren wir?“ fragte Dizzy grinsend in die Runde. In diesem Moment sprang die Tür der Bar auf und sechs Militärpolizisten betraten den Raum. Der Leutnant des Trupps sondierte den Raum, seine Blicke liefen über die Gäste, weiter zu den Söldnern, die ihre kläglichen Reste vom Boden auf kratzten bis zu den vier Warwolfs. Plötzlich wandte er sich mit einer durchdringenden Stimme an seine Kameraden: „falscher Alarm, hier ist nichts passiert.“ Nachdem die MP's wieder abgezogen waren und sich die Lage etwas entspannt hatte fingen Kato und Frank wieder an über die Zukunft zu reden. Dizzy schaute sich um und erblickte die Blondine vom Vorabend wieder, bei der er wegen des Piepers nicht landen konnte. „Jungs und Mädels.ich, ähm hab noch was zu erledigen, man sieht sich Morgen.“ sagte er noch grinsend bevor er zu ihr hinüber ging. Auch Ginko wollte nicht mehr über das reden, was kommen sollte und so verabschiedete sie sich mit den Worten: „Ich glaube Versorgungseinheit ist heute doch nicht so schlimm.“ von Kato und Frank. Ginko stand auf und ging zu dem jungen Versorgungssoldaten hinüber, der noch immer mit seinen Kollegen am Tisch saß. „Hey! Bist du nicht der Typ, der meine Maschine mit den Raketen bestückt?“ Der junge Soldat, der plötzlich wieder ein Dauergrinsen bekam antwortete überrascht: „Ähm ja, ich dachte nicht, dass Sie mich registriert haben Ma'm.“ Ginko schüttelte den Kopf während sie den rechten Arm in die Hüfte stemmte: „Habe ich auch nicht, hast du Lust auf Nahkampftraining auf meinem Zimmer?“ „Ähm..ja..klar..Ma'm“ antwortete der junge Soldat war irritiert, nie hätte er damit gerechnet, dass sie so schnell zum Punkt kommt. Ginko schnaubte entnervt: „Ma'm is nicht, wir sind doch nicht im Dienst.“ Dann verließ sie, den jungen Soldaten hinter sich her ziehend das Lokal. Frank und Kato schauten sich das Ganze lachend von ihren neuen Plätzen an der Bar an um sich dann wieder ihren Gesprächen zu widmen.
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  24. Teil 3: ZukunftsaussichtenGinko betrat das Büro in der Hoffnung, dass der Karriereoffizier professionell genug war um das soeben Erlebte ab zu schütteln und sich objektiv der neuen Aufgabe zu widmen. IHRE Zukunft. Sie hatte solche Gespräche bereits viele Male während ihrer Laufbahn über sich ergehen lassen müssen, damals ging es nur darum zu welchen Staffeln sie zugeordnet werden würde, doch dieses hier war anders. Dieses Gespräch sollte entscheiden ob sie in der UEE bleiben und damit wieder die Chance hätte nochmals an Kampfeinsätzen teilnehmen zu können oder ob sie frühzeitig entlassen werden sollte. Sie blieb vor dem Bürotisch des Offiziers stehen und begab sich in eine bequeme Standposition, darauf wartend, dass der Offizier das Gespräch beginnen würde. Der Tisch war übersät von losen Blättern die zu den Personalakten verschiedener Piloten der betroffenen Staffeln zu gehören schienen. „Dizzy muss wohl etwas handgreiflich geworden sein als er sein „Gespräch“ hatte.“ dachte Sie noch bevor der Offizier seinen Kopf hob und sie entnervt anfuhr: „Ja verdammt?“ Ginko stockte der Atem einen Moment, es war wohl doch keine gute Idee gewesen direkt nach Dizzys Auftritt hinein zu gehen. „Leutnant Gin Kohana Sir, ich bin hier wegen der Neuzuweisung.“ Der Karriereoffizier rollte mit den Augen während er versuchte die blätter wieder in eine logische Reihenfolge zu bringen. „Na toll, die beiden Problemfälle direkt hintereinander.“ Ginko zuckte zusammen, sie hatte damit gerechnet, dass der Offizier nicht bester Stimmung wäre aber dass er sie so nennt schockte sie. „Sir?“ fragte sie vorsichtig um ihm die Gelegenheit zu geben in einem korrekteren Ton zu antworten, doch der Offizier fuhr wieder entnervt fort: „Naja bringen wir es hinter uns.“ „Ich mache es kurz, sie sind draußen.“ sagte er während er sich ein hämisches Lächeln verkneifen musste, es war offensichtlich, dass er diese Situation genoss Macht über anderer Leute Zukunft zu besitzen. „Ihre Beurteilungen sind makellos aber die Aktion vor einem halben Jahr bei dem Sergant Josh Renner sein Leben verlor....Anfängerfehler..“ Er hielt kurz Inne um zu sehen wie Ginko darauf reagieren würde doch als diese nur mit einem zweifelnden Blick in seine Richtung schaute fuhr er fort: “Scheint ja ganz so als wären die Beurteilungen geschönt worden um sie bei der Staffel zu behalten.“ er zuckte mit den Schultern und setzte dann nach: “Warum hat man das bloß gemacht.“ Während er dies sprach musterte er sie von Oben bis Unten. Als er damit fertig war setzte er ein dreckiges Grinsen auf, was jegliches Nachdenken darüber überflüssig machte, was er gerade denken würde. Die Erwähnung des Vorfalls, der sie kurz vor dem Gespräch schon einholte brachte Ginko aus der Fassung. Mit leicht weinerlicher Stimme sagte sie leise: „Sir, können wir bitte professionell bleiben?!“ Der Offizier bemerkte, dass er einen wunden Punkt getroffen hatte und setzte nach: „So professionell wie...“ er warf einen Blick auf den Namen, der die Beurteilungen verfasst hatte. „Ach, dass passt ja super, der strahlende Held hilft seiner Liebsten bei der Staffel zu bleiben und lässt dafür sein Leben, könnte man glatt einen schlechten Dramafilm daraus machen.“ Ginko spürte eine Wut in ihr aufkochen. Sie konnte nicht rechtzeitig reagieren, wie auch mit nur einem Instrumentenpanel weil die anderen wegen eines Defekts ausgefallen waren und mit nur einem halb zerschossenen Triebwerk. Josh war ihr bester Freund, er war wie ein Bruder für Sie und er war ein Held, doch nun musste sie mit anhören wie dieser Schreibtischhengst, der noch nie einen Einsatz miterlebt hatte seinen Namen in den Dreck zieht. Bevor sie sich versah stand sie mit zu Fäusten geballten Händen vor seinem Bürotisch. „Sir, wagen Sie es nicht einen Helden dieser Staffel, einen Helden der ganzen UEE zu denunzieren nur weil Sie einerseits keine Ahnung haben wie es dort Draußen sein kann und andererseits Ihre Minderwertigkeitskomplexe an anderen auslassen wollen.“ Der Offizier zuckte zusammen, mit solch einer Antwort hatte er nicht gerechnet, er war sich sicher, sie gleich zum Weinen bringen zu können doch nun stand sie vor ihm mit einer Wut in ihrer Stimme und geballten Fäusten, bereit ihm die Tracht Prügel seines Lebens zu geben. Seine Augen weiteten sich während der Mund schon nicht mehr weiter geöffnet werden konnte. Noch bevor er auch nur einen Ton sagen konnte fuhr Ginko fort: „Da Draußen riskieren wir jeden Tag unser Leben nur damit solche Narzisten wie Sie es sind ruhig in Ihren Stühlen hocken können.“ „Wenn ich gehen soll, gut aber glauben Sie nicht, dass ein Mitglied unserer Staffeln auch nur ansatzweise einen Scheiß auf Sie und Ihre Meinung über uns gibt.“ Als dies gesagt war drehte sich Ginko um und stürmte aus dem Büro.
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  25. Teil – 1 Jagd Betreff: MARINE NX-038 Abs: Bill Moray Bericht an Director Nolan der EDA ( Empire Defence Agency) in Bezug auf den zum kürzlich zum Leutnant beförderten Marine Hien „SEV“ Richter, der in folge der Ereignisse von Muna-15, vor 2 Jahren, in den Dienst der Marines gestellt wurde. Marine-Trooper Richter, derzeit eingesetzt auf Cassel, hält weiterhin Kontakt zu kriminellen Organen. Ausschnitt aus einer vor 3 Monaten aufgezeichneten Kommunikation auf Banshee. Uhrzeit der Aufnahme 23.13 Uhr - Ortszeit: Trooper: „ Haben sie die Infos?“ Marek: „ Moment, die Leitung ist nicht sicher!“ Trooper: „ Irrelevant. Ich will die Informationen, jetzt!“ Marek: „ Okay, hör zu. Das ist wie ne Hexenjagt.....Ich habe wirklich alles versucht, doch ich habe keine Spuren gefunden. Als wenn der Überfall auf Prime niemals statt gefunden hätte.“ Trooper: „ Sowas will ich nicht hören! Du bist ein Verbrecher, hast reichlich Kontakte zu Piratennetzwerken, und doch erzählst du mir du findest nichts?“ Marek: „ Beruhig dich.......“ Trooper: „ Ich bin ruhig. Noch. Du beschaffst mir was ich wissen will, oder wir machen da weiter, wo wir das letzte mal aufgehört haben.“ Marek: „ So einfach ist es nicht. Ich habe nur Informationen zu den Piraten in diesem System.........es sind kleine Organisationen.....nicht in der Laage sowas durch zu ziehen. Das habe ich dir aber von Anfang an gesagt!“ Trooper: „ Du schwörst also das, das diese nichts damit zu tun haben?“ Marek: „ Ja.“ Trooper: „ Mit deinem Leben?“ Marek: „ Ja verdammt. Hör zu, ich schicke dir alle Daten die ich zusammen kratzen konnte und dann ist alles wieder in Ordnung.“ Trooper: „ Schick sie mir. Gesichertes Spectrum-Konto: SemperFi0007.“ <einige Minuten Pause> Marek: „ Okey sie sind da. Und jetzt lässt du mich verdammt nochmal in Ruhe.“ Trooper: „ Seltsam......die Daten. Du hattest gesagt das du nur ein Informant der Piraten bist......“ Marek: „ Ja, und?“ Trooper: „ Laut der Daten gehörst du ebenfalls zu den Banshee Piraten. Vergessen was raus zu streichen?“ <kurze Pause> Marek: „ Ach Scheiße! Drauf geschissen! Du kannst mich mal! Wenn du noch einmal in meine nähe kommst, dann kannst du was erleben! Du hast deine Scheiß Daten und nun will ich dich nie wieder sehen!“ Trooper: „ Hey, kein Grund gleich seine Waffe hinaus zu holen.“ Marek: „ Was? Woher weißt du das? Wo verdammt steckst du?“ <Schuss ertönt> <Ende der Übertragung> Die Leiche von Marek wurde am nächsten Tag in dessen Wohnung gefunden. Die ballistische Untersuchung ergab, das ein großkalibriges Scharfschützengewehr eingesetzt wurde. Es ist dringlichst zu prüfen, ob diese Außerdienstlichen Aktivitäten, Einfluss auf den dienst des Marines nehmen und die geplante Operation gefährden. EDA - Deputy Assistent Director - Abteilung für Innere Sicherheit der S.O.D. Streitkräfte / Unterabteilung Marines Bill Moray RE: MARINE NX-038 In Hinblick auf die kommend geplanten Operationen, weisen wir diese Befürchtungen zurück. Die Vergangenheit des Marines NX-038, gewährt eine besondere Loyalität für den Einsatz gegen Piratengruppierungen und ist deshalb unentbehrlich für den aktuellen Einsatz, sowie den folgenden. Ich werde dem Einsatzleiter Colonel Matthew Logan empfehlen, die Operation durch den Marine NX-038, Leutnant Hien „ SEV“ Richter, und dessen Delta-Einheit durchzuführen zu lassen. Des weiteren befindet sich das Delta-Team, bereits in einem vorbereitenden Einsatz für die kommende Operation. Director der EDA Richard Nolan Goss-System 2941 Es ist unsere Vergangenheit, die über unsere Zukunft bestimmt. Sie formt uns, lässt unsere Seele reifen in der unsere Gedanken gedeihen. Gedanken die unser handeln bestimmen und damit über uns selbst. Sie entscheiden für uns, bestimmen über Moral, Richtig und Falsch, gut und Böse. Sie begleiten, lenken und richten über uns während die Zeit ihr Erschaffer und Zerstörer ist. Jede einzige Sekunde, gleicht einem Meißel der uns bricht, um uns danach wieder neu zu erschaffen. Der Meißel: Leben. Keiner kann Ihm entgehen oder gar seine Wirkung leugnen. Wir werden geformt, ob wir es wollen oder nicht und folgen dem Weg, der durch unsere Gedanken gezeichnet ist. Auf eine Aktion, folgt eine Reaktion. Die fundamentalste Eigenschaft des gesamten Kosmos. Unsere Gene bestimmen unser Handeln, unser Handeln bestimmt unser denken. Wir haben eine Wahl, doch ist die Entscheidung die wir fällen, durch unsere Gene, unsere Vergangenheit, unsere Erfahrung und die Gedanken die diese Formen vorbestimmt. Unser Einfluss auf andere, der Einfluss Fremder auf uns, sie alle sind eine Kette, die bis zum Anbeginn der Zeit zurück reicht. Der Dominoeffet des Universums. Der Flügelschlag eines Schmetterlings, kann 100 Meter weiter Bäume ausreißen. Wir haben keine Wahl, das Schicksal ist allgegenwärtig. Unser Weg ist vorbestimmt, nicht von einem höheren Wesen, nicht von einem Gott. Nein, von uns selbst, von unseren Gedanken die in uns wohnen. Es gibt einen Weg, den niemand sieht und doch folgt er Ihm unaufhörlich, bis zu seiner Bestimmung, seinem Schicksal. Herauf beschwört, aus den eigenen Gedanken, bestimmt durch unsere Vergangenheit. Es ist die Vergangenheit, die über unsere Zukunft bestimmt. Lange hatte Sev, über die Bedeutung dieses Satzes nachgedacht, der Ihn nach so langer Zeit noch verfolgte. Doch mit jedem Tag, jedem schrecklichen Bild das sein Verstand ausfüllte, wurde Ihm die Bedeutung bewusst. Er hatte seine Vergangenheit akzeptiert, er hatte sie angenommen. Die grollenden Gefühle in seinem Bauch bezeugten es. Jahre mussten verstreichen, damit Sev endlich klar geworden war, wer er wirklich war. Es gab keine Verdrängung mehr, keine Mauer die in vor den Erinnerungen an das Massaker, das seiner Familie widerfahren war schütze. Stattdessen durchdrang sie Ihn, bis in jede Faser seines Körpers. Er hatte ein Ziel, eine Bestimmung, ein Schicksal. Geformt von seiner Vergangenheit. Die Ereignisse auf Muna, sie waren kein Zufall gewesen. Es war der vorgesehene Weg, um Sev sein Schicksal aufzuweisen. Bestrafung, Rache, Vergeltung. Der Tod der Menschen, die alles ausgelöscht hatten, was er jemals geliebt hatte, war der einzige Weg zu Rechtschaffenheit. Nein, sie würden keinen Richter erfahren, keine Jury, würden nicht Rechtsanspruch beantragen können. Piraten. Sie lebten wie Tiere, hielten sich nicht an soziale Regeln, Grundrechte oder Gesetze. Mordend zogen sie durch die Galaxie, auf der Suche nach Reichtum und Macht und scherten sich einen Dreck um das Leid anderer. Nein, es würde kein erbarmen geben. Sie hatte Ihre Wahl getroffen, wie Tiere zu leben, und wie solche würde er sie jagen. Nicht nur die Mörder seiner Familie, nein, jeder einzelne Pirat. Es gab kein warum, keine Ausflüchte. Es gab nur die Kugeln in seinem Lauf und das Messer in seiner Hand. Er würde Richter und Henker sein um dem Abgrund der Gesellschaft, mit der einzigen Sprache die sie verstanden, bei zu bringen, was Gerechtigkeit ist. Und jeder Einsatz, der Ihn in den vergangenen 2 Jahren in die finsteren Kreise dieser Verbrecher und Mörder gebracht hatte, bekräftigten seine Gefühle. Erneut bestätigte sich der ganze Hass, als Sev durch das Zielvisier seines Sturmgewehrs sah, das er auf einem Baumstamm, zwischen den Dickicht des Dschungels angelegt hatte. Ein kleine Gebäudegruppe, mitten in dem Urwald von Cassel, zierte die Mitte seines Fadenkreuzes. Sie wirkten wie stählerne, mit Moos überzogene Klötzer, mit mehren Fenstern und Eingängen versehen. Ein großes Hauptgebäude, mit mehren Stockwerken war der Mittelpunkt der Häusergruppe. Es war ein Color-Labor. Vermutlich wurden hier jedes Jahr mehrere hundert Tonnen, der starken Droge produziert, die tausende von Menschen in der gesamten Galaxie umbrachten. Den Piraten war es egal. Sie interessierte nur Ihr Profit, doch heute würden sie den Preis für Ihre Grausamkeit erfahren. Kein erbarmen. Keine Ausflüchte. Keine Wiedergutmachung. Ein Funkspruch hallte plötzlich durch den Kampfhelm von Sev: „ Command, Hier Eagle-Eye! Unbekanntes Schiff hat soeben Planetenatmosphäre durchdrungen und nimmt Kurs auf das Zielgebiet. Kann das unser Mann sein? Kommen!“ „ Verstanden Eagle-Eye, starten Aufklärungseinheit zur Identifizierung! Stand By!“ Antwortete Sally, die Kommunikationsoffizierin des Oberkommandos, das sich auf einem Träger der Bengal-Klasse nahe Cassels Umlaufbahn befand. Sev atmete durch. Bereits seit 6 Stunden wartete die Marines Delta Einheit gut getarnt im tiefsten Dschungel auf die Ankunft der Zielperson mit dem Codenamen „ Dingo“. Nicht einen Muskel hatte er gerührt, während er auf seiner Position lag und sämtliche Feindbewegungen im Auge behalten hatte. Dank Ihrer Sneak MK-78 Kampfanzüge, die die Farben und Muster der Umgebung kopierten, waren sie nahezu unsichtbar, mit Ihrer Umgebung verschmolzen. Wie unsichtbare Schatten, die geduldig darauf warteten los zu schlagen. Es war nur eines der vielen Features, die die Marines Kampfanzüge auszeichneten. Sie waren auf dem neusten Stand der Technik und das beste was die UEE zu bieten hatte. Sie war für alle erdenklichen Aufgaben entwickelt worden und war somit leicht genug um Infeltrationsaufgaben leise auszuführen, doch hielten die dünnen Panzerplatten, die fast den gesamten Körper abdeckten und um ein vielfaches leichter waren, wie die der regulären Streitkräfte, noch größere Projektile und sogar Energietreffer aus. Ein darunter liegendes Exoskelett unterstütze den Soldaten bei sämtlichen Bewegungen und ließ Ihn schneller und stärker werden als seine Kameraden aus den regulären Streitkräften. Dazu kamen dutzende Sensoren, die die Umgebung des Marines pausenlos überwachten und so automatisch Taktische Einschätzungen lieferten oder sogar Feinde ausmachten, die außerhalb der Sicht des Soldaten waren. Doch auch wenn der MK-78 auf höchsten technischen Niveau viele Aufgaben erleichterte, vertraute Sev doch lieber seinen Instinkt. Oft schaltete er sämtliche Zielhilfen aus, die Windrichtung, Entfernung und Geschwindigkeit des Ziels ermittelten und so eine 75 prozentige Trefferwahrscheinlichkeit ermöglichte und zielte komplett selbst. Er hatte kein gutes Gefühl dabei, sich nur auf Elektronik und Computer zu verlassen und fühlte sich in den ersten Tagen bei den Marines, wie ein Mensch in einem Roboter. Eine willenlose Waffe. Es weckte Erinnerungen, die wie eine Schauer sein Rücken überlief. Ob es daran lag, das er viele Fähigkeiten des Kampfanzugs erst einsetzte, wenn es wirklich nötig war, oder an seinem mangelnden technischen Talent, wusste er nicht. Doch auch ohne die Technische Überlegenheit, waren die Marines, die effektivsten Soldaten die die UEE zu bieten hatte. Die Ausbildung die Sev durchlaufen hatte, hatte Ihn bis an seine Grenzen gebracht und darüber hinaus. 3 Monate hatte sich sie die Kampfausbildung wie eine nicht enden wollende Periode aus Qualen, Erniedrigung, Hunger und Schlafentzug hingezogen. Jeder Tag glich einem nicht enden wollendem Ewigkeit, während er nur gehofft hatte, das es nicht schlimmer werden würde. Doch die Gedanken an die 7te Schwadron hatten Ihn alles überstehen lassen und wenn Sev kurz davor gewesen war, zusammen zu brechen, hatte er sich vorgestellt, das sie neben Ihm stehen würden und Ihm halfen sich aufzurichten. Nur das hatte Ihm gerade noch soviel Kraft gegeben, weiter zu machen und Sev konnte sich ein lächeln nicht verkneifen, als ihm nach der Kampfausbildung bewusst wurde, das er nur Ihres wegen durch gehalten hatte. Selbst jetzt noch unterstützen sie Ihn, obwohl sich doch alle Tod waren. Doch der Angriff auf Muna-15 war bereits fast 2 Jahre her und die Zeit hatte so manche Seelische Wunde heilen lassen. Auch wenn Hien die tiefen Narben in seiner Seele spüren konnte, die diese hinterlassen hatten. Doch jetzt war er ein Marine und nach anfänglicher Euphorie, eine der härtesten Ausbildung überstanden zu haben, dauerte es nicht lange ehe der schimmernde Lack dieser legendären Spezial Einheit, begann zu bröseln. Seit über einem Jahr war er fast pausenlos in Einsätzen in der gesamten Milchstraße. Geiselbefreiungen, Aufklärung in Gebieten der Xi'an, Kampfeinsätze gegen Vanduul, verdeckte Operationen, offene Angriffe. Das Pensum war hoch und mit jedem Einsatz wurde das Gefühl stärker, das Ihre Bemühungen einem Tropfen Wasser auf einem heißen Stein glich. Und doch hatte er und die Delta-Einheit, oft schwere Entscheidungen treffen müssen. Die Marines waren keine glänzender Retter, wie es oft in Unterhaltungsmedien dargestellt wurde. Sie machten den Dreck weg und hatten nicht nur einmal, zu tief hinein gegriffen. Viele schwierige Entscheidungen und schreckliche Bilder verfolgten die Soldaten und es gab nicht nur einen in Ihren Reihen, der geistlich zusammenbrach. So auch der ehemalige Squadleader von Delta, dessen Platz Hien eingenommen hatte und Ihm wurde klar, warum die Ausbildung soviel abverlangt hatte. Körperlich, aber vor allem auch geistig. Es war die magere Vorbereitung, auf das was kommen würde und kaum einer der bei Verstand war, hatte es in die Spezial Einheit geschafft. Die Ausbildung war das Sieb, was die normalen und Geistig gesunden Menschen von den Soldaten trennte, die einen Knacks weg hatten, groß genug um dieser Hürde zu trotzen. Und so gab es in den Reihen der Marines, kaum jemanden, der nicht unter einem Trauma litt. Das spiegelte sich auf den Umgang wieder. Er war nicht so freundschaftlich wie in den regulären Streitkräften. Es waren mehr Zweckgemeinschaften als alles andere, doch Sev begrüßte es und wusste nicht ob es an den Leuten lag, oder daran das er nicht erneut den Fehler begehen wollte, ein zu tiefe Beziehung zu einem Kameraden auf zu bauen. Und so hatte er in der gesamten Delta-Einheit, lediglich Kody, den er als so etwas wie einen Freund war nahm, der nun über das Komm schallte: „ Geduld ist die Tugend der Sieger meine Freunde. 6 Stunden....was ist das schon in angesichts der Zeit des Universums?!“ Kody stammte von mehren Jahrhunderten alten Japanern ab, deren Ursprung tief in der Geschichte der Menschheit und der Erde verankert waren. Oft wurde Ihnen eine große Philosophische Rolle zugesprochen, und Kody, machte keinen Hehl daraus, diese Rolle auszuleben. Er las zwischen den Zeilen, vorformulierte seine Gedanken in ausschweifenden Sätzen über das hier und jetzt und scheute sich nicht davor, diese Gedanken mit anderen zu teilen. Im Gegensatz zu amderem Truppengattungen, bei denen man die Möglichkeit hatte den Helm zu öffnen, waren die Marine-Kampfanzüge, hermetisch von der Umwelt abgeschottet und so lief die Kommunikation hier ausschließlich über die im Helm integrierte Komms ab, so das kein Außenstehender, auch wenn er sich weniger als einen Meter entfernt aufhalten würde, mitbekam das sich gerade 2 Trooper unterhielten, es sei denn, sie wollten es und so antwortete Hien mit ruhiger Stimme: „ Was lange wärt wird endlich gut, mh?“ Ein kratzige Stimme mischte sich ein: „ Drauf geschissen! Du laberst schon wieder wie so ein beschissener Erleuchteter. Ich habe mir schon zwei mal in die scheiß Hose gepisst. Wenn der Kack-Typ nicht langsam auftaucht, dann steht mir die Suppe bald bis zum Hals!“ Es war Nox, ein eher rauer Zeitgenosse und trotz seines Alters von über 30 Jahren, war er nicht der Ranghöchste. Er nahm kein Blatt vor den Mund und Sev war sich sicher, das es an seinem recht beschränktem Wortschatz lag, das er bei Beförderungen des öfteren Übergangen wurde. Kody ließ sich von seinen Flüchen jedoch selten aus der Ruhe bringen und antwortete entspannt: „ DU könntest mal wieder Urlaub vertragen mein Freund. Der Olympus Mons. Oder die beeindruckenden Strände von Terra.“ „ Strand hört sich gut an.“ mischte sich Sev ein: „ 100 Klicks von hier ist ein Touristengebiet.“ Goss II oder auch Cassel genannt war ein mit Regenwald und Tropischen Wäldern überwucherter Planet im Goss-System. Beheimatet in den östlichen UEE Gebiet, nicht weit von Terra entfernt. Goss war ein Doppelsternensystem und Cassels Umlaufbahn verlief um beide Sonnen, so dass stetig ein Exotisches Klima herrschte, das dafür gesorgt hatte, dass der Planet zu einem Urlaubsgebiet geworden war. Doch bot der Urwald, mit Millionen von verschiedenen Pflanzen und Tierarten, in aller Farben und Formen, auch Schutz für Schmuggler, Kriminalität und Verstecke für Piratengruppen, abgelegen von den errichteten Touristengebieten. Wenn man sich verstecken wollte, hatte man auf Cassel zwischen den Dickicht des Dschungels, eine hohe Chance auf Erfolg. Doch die Piraten, hinter denen die Marines heute her waren, hatten nicht so viel Glück gehabt und so antwortete Kody: „ Ich kann verstehen warum sich die Piraten hier verstecken. Dielen, Rauben, Töten und nach Feierabend verbringst du den restlichen Tag in Cassels Strandbars, Freihzeitcentern oder im Abenteuerland.“ Doch plötzlich schallte das Oberkommando erneut durch das Komm: „ Aufklärung bestätigt die Identität der Zielperson! Ankunft von Dingo in wenigen Minuten! “ Sev griff um sein Sturmgewehr wurde fester während er befahl: „ WIR leuten heute den Feierabend ein. Bereit machen Delta!“ Nox kratzige Stimme ertönte, die augenblicklich konzentrierter wirkte: „ Verstanden. Bereit zum Zugriff!“ Sevs Atmung wurde flach, seine Gedanken blendete er aus und konzentrierte sich nur auf die bevor stehende Aufgabe. Er hatte alle Deltas eingewiesen. In fast 2 Jahren hatte er viel Erfahrung sammeln können, der Ihm half Selbstvertrauen aufzubauen. Die Zweifel und Anspannung, die er noch beim ersten mal verspürt hatte, als er ein Squad befehligt hatte, waren wie ausgelöscht. Vielleicht lag es an den harten Einsätzen. An den schrecklichen Bildern die sie gesehen und Ihn womöglich abgestumpft hatten. Doch es war egal. Zusammen mit seinem Talent für Kampftaktiken und seinem neu gefunden Selbstvertrauen, war es klar gewesen, wer nach dem Abgang des ehemaligen Delta-Führers übernahm. „ Zielobjekt in Sicht! Aurora Klasse!“ meldete Ray kurz und knapp. Und wenn er das Raumschiff nicht als erstes erspäht hätte, hätte er vermutlich überhaupt nicht gesagt. Er war der Stumme, sagte nur etwas wenn es wirklich nötig war und jedes mal wenn Sev Ihn ansah, fragte er sich warum. Er sagte nie etwas, außer er musste und alle Bemühungen, Ihm näher zu kommen schienen von vorn hinein zum scheitern verurteilt. Ein Soldat. Ein Roboter im menschli8cher Gestalt. Jedes mal wenn Sev sich fragte, was einen Menschen zu so einem Verhalten treiben könne, durchfuhr Ihn ein Schauer der seine eigene Vergangenheit widerspiegelte. Er wollte sich nicht vorstellen, was Menschen geschah, denen es noch schlechter erging, als Ihm selbst. Mit einem ruhigen Ton betätigte Sev das Komm: „ Denver, Hier Delta. Bist du in Position?“ Lauthals bestätigte Denver: „ Na Klar! Denver in Position!“ Hiens Herzschlag schien immer langsamer zu werden, während die Aurora, langsam zum Landeanflug ansetzte, nicht weit über den Köpfen der Delta-Einheit und den Baumkronen hinweg. Das Oberkommando schallte durch das Komm: „ Delta! Hier Command! Brauchen SITRAP!“ Nach 6 Stunden rührte Sev erstmals wieder einen Muskel, als er langsam nach vorne robbte, richtig des schändlichen Color-Labors zwischen dem Dickicht hindurch. Es bedarf keiner Worte. Die Delta-Einheit, in kurzer Entfernung verteilt, folgte und bewegte sich langsam, Richtung des Ziels, während Sev berichtete: „ Delta beginnt Einsatz! Dingo in Sicht!!!“ Nachdem die Aurora gelandet war und ein gesättigter Mann, der eher nach einem Geschäftsmann aussah, ausgestiegen war und in Begleitung von einigen Piraten das Hauptgebäude betrat. Er robbte sich weiter vor, Meter für Meter. Die dutzenden Komminikationsaustausche der füllten seinen Helm aus. Doch blendete er sie alle aus. Es gab nur ein Ziel und so robbte er weiter vor, während sein Kampfanzug immer wieder die Farben der Umgebung annahm, als er nun nur einige dutzend Meter vor dem Hauptgebäude die erste Patrouille erreichte und Sev befahl unverzüglich: „ Ausschalten!“ Einer der Piraten lief unbeirrt vor Sev vorbei, als ein dumpfes pfeifen ertönten und ein darauf folgendes klatschen ertönte. Ein kleine Wolke aus Blut entzischte aus seinem Kopf eher der Pirat kraftlos zusammen sackte. Ein Leben weniger in diesem Universum. Ein Leben weniger das anderen Menschen das Leben schwer machte. Eine einfache Gleichung. Nicht mehr, nicht weniger. Kaum durchdrang dieser Gedanken Sev, war dieser bereits nach oben gesprungen, und hatte den leblosen Körper abgefangen, um ja keinen Laut zu verursachen. In einer Bewegung zog er den Leblosen Körper, ausgeschaltet von einem Schall gedämpften Scharfschützengewehr, in einen Busch und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Die Restliche Patroullie, keine 5m entfernt, hatte keinen Laut vernommen und so setzten sie Ihren weg fort, während die restliche Delta Einheit in den Büschen auf sie wartete. Mit jeden Meter den die Patrouille machte, verschwand ein Pirat mehr, lautlos im Dickicht des Dschungels und wurde von den grünen Pflanzenteppich verschluckt, bis Nox schließlich meldete: „ Patrouille ausgeschaltet!“ Sev robbte weiter voran und nach kurzer Zeit hatte er fast das Hauptgebäude erreicht. „ Sammeln!“ befahl er ins Komm konnte nur anhand der Positionsmarkierungen auf seinem HUD, seine Kameraden ausmachen, die sich Ihm langsam näherten. Sev ließ einen hastigen Blick über die Gebäudegruppe schweifen und kontaktierte Sally: „ Hier Delta, brauchen die Position der Zielperson!“ „ Verstanden, kommt sofort!“ Keine Sekunde verstrich, bis Dingo, in Form einer gelben Rauten innerhalb der Hauptgebäude auf dem Visier angezeigt wurde. Sie würden das Gebäude stürmen. Routine. Sev versicherte sich das Delta versammelt war und gab unverzüglich den Befehl: „ Eindringen Delta!“ Jeder Schritt, jede Bewegung lief wie ein Uhrwerk ab. Die Ausbildung hatte Früchte getragen und so waren die Vorgehensweisen tief in das Gehirn der Soldaten eingebrannt. Sev überlegte nicht, als er Deckung gab während Kody und Nox, aufsprangen und hastig die Entfernung zum Hauptgebäude überbrückten. Linke Flanke, rechte Flanke. Sicher. Es war zu einem Reflex geworden, der Sev nun antrieb, als Kody meldete: „ Sicher!“ Er sprang auf, eilte ebenfalls zum Hauptgebäude und erreichte die Wand neben einem metallischen Eingang, während Nox und Kody beide Flanken sicherten. Er zog sein Messer und seine Pistole, für den Nahkampf und atmete durch. Die gelbe Raute inmitten des Gebäudes war nicht weit entfernt. Mit einem Blick auf elektronische Schloss befahl Sev: „ Öffnen und säubern!“ Mit schnellen Schritten trat Kody an das elektronische Türschloss heran und knackte es innerhalb von wenigen Augenblicken. Zischend schob sich die Tür auf und Sev stürmte gefolgt von Kody hinein. Nox folgte wenige Augenblicke später. Ein langer, dunkler Flur erstreckte sich vor Ihnen. Auf jeder Seite mehrere Türen zu Nebenzimmern. Sev schaltete das HUD auf Thermalscan um, um durch die Wände hindurch Lebewesen zu orten, während er sich dicht an die Wand gedrängt nach vorne schob. „ Stopp!“ befahl er, als er eine Wärmsignatur erblickte, die sich in einem Nebenzimmer Richtung Tür bewegt, vor der sich das Delta.Team befand. Die Tür öffnete sich, ein Pirat trat heraus und noch ehe er einen Ton von sich gegen konnte, packte Ihn Sev und stach das Messer in seinen Hals. Es gab keinen Überlebenskampf, keine panisches zucken. Augenblick hauchte der Mann sein letztes Leben aus und wurde von Sev leise zu Boden gelassen. Kein erbarmen. Sev blickte wieder auf und setzte seinen Weg durch den Flur fort. Sie näherten sich der gelben Raute, die nur noch einige dutzend Meter entfernt war als plötzlich Sally in einem aufgeregten Ton im Komm erklang: „ Eagle-Eye hat soeben eine Energiesignatur im Gebäude geortet. Vermutlich ein Fahrzeug. Dingo darf sich nicht absetzen!“ Sevs Herz pochte einmal auf und hektisch antwortete er: „ Verstanden Command! Wir stürmen!“ Er rannte los, gefolgt von Kody und Nox, während er beiläufig seine Waffen weg steckte und wieder sein Sturmgewehr vom Rücken zerrte. „ Ray! Feuer nach eigenem ermessen! Räucher sie aus!“ „ Verstanden!“ Schnell erreichten sie das Flurende das in großen Tür endete. Die Gelbe Raute befand sich direkt dahinter und so brüllte Sev: „ Aufbrechen, Granate und Säubern!“ Unverzüglich backte Nox eine Ladung an die Tür und Kody zog eine Granate heraus. Es dauerte keine Sekunde ehe die 3 Ihre Positionen eingenommen hatten und die Ladung unter einem lauten knallen die Tür aufsprengte. Ein weiterer Knall ertönte und räumte den Eingangsbereich frei, nachdem Kody die Granate in den Raum hinein geworfen hatte und sofort danach stürmte Sev hinein. Es war eine Garage in der ein gepanzerter Jeep laufend darauf wartete das sich das Tor aufschob. Einige tote Piraten lagen vor dem verschmorten Überresten der Tür. Die Überlebenden standen völlig überrumpelt verteilt in der mit Kisten übersäten Garage. Sofort konnte Sev 2 mit gezielten Schüssen ausschalten. Kody folgte, ebenso wie Nox die feuernd in die Garage hinein stürmten. Wenige Sekunden durchdrungen von lauten knallen und aufblitzenden Mündungsfeuern verstrichen, ehe alle Piraten, die verteilt in dem Raum gestanden hatten, zu Boden gegangen waren. Doch brummte der Motor des Jeeps auf und raste durch das noch nicht ganz geöffnete Tor. Sofort zielte Sev, feuerte einige Salven auf das Fahrzeug ab doch verschwand es aus seiner Sicht. Die gelbe Raute, die immer kleiner wurde, bezeugte das die Zielperson sich in dem Jeep befand und so brüllte er: „ Dingo flüchtet! Denver hol uns ab! RV-Punkt auf dem Dach!“ „ Verstanden Sev! Bin unterwegs!“ Hastig drehte sich Sev um, stürmte wieder in die Flur hinein und zur darin befindenden Treppe die auf das Dach führte. Laute Rufe außerhalb des Gebäudes bezeugten das sie die Piraten nun aufgeschreckt hatten. „ Satelliten ausgerichtet! Dingo flüchtet auf einem Trampelpfad Nord-Östlich!“ schallte Sally durch das Komm, als Delta das Dach erreichte. Lärm drang aus den unteren Etagen herauf. Die Zeit drängte. Kein Versagen, war der einzigste Gedanke, der es schaffte aus Sev Geist herauf zu dringen. Doch erblickte er eine olive Hornet zwischen den Baumwipfeln, die geradewegs auf sie zu raste. Es dauerte nicht lange, bis auch die Piraten, die nun aus den Gebäuden aufgetaucht waren, diese erblickte und anfingen auf diese zu feuern. Denver, der Pilot war laut über das Komm zu hören: „ Haltet sie von mir fern!“ „ Nox! Sicher den Aufgang! Kody! Angriff!!!“ brüllte Sev und rannte mit Kody zur Kante des Dachs. Dort angekommen feuerte er hinunter. Mehrere Gegner tummelten sich zwischen den Gebäuden und erwiderten sofort das Feuer. Die Hornet setzte den Anflug fort und feuerte auf die dutzenden Piraten. Die dicken blauen Laser prasselten auf die Gegner ein. Zerrissen Gebäude und sprengten Löcher in den Boden, während die Piraten sich mit allen mitteln verteidigten. „ Es wird beschissen eng!!!“ brüllte Nox und ein lautes knattern ertönte am Dachzugang. Die Piraten waren in begriff sie einzukreisen durch ertönte das laute brummen der Hornet, die unter Beschuss zur Landung auf dem Dach ansetzte. Doch es bedarf mehr als Handfeuerwaffen, um die Schilde und die Panzerung einer Hornet zu durchdringen. Kaum hatte die Hornet das Dach erreicht eilte Sev zu dieser. Es war eine umgebaute Version, speziell für die Anforderungen die an die Marines gestellt wurden. Sie verfügte über eine besonders geringe Radar-Signatur. Die Ansaugstutzen, links und rechts neben dem Cockpit, der Triebwerke waren sichtlich verkleinert und unter die Tragflächen montiert worden. Stattdessen zierten Sitzbänke die beiden Flanken des Cockpits, auf denen die Marines schnell transportiert werden konnten. Auf der Oberfläche von Planeten, sowie im Weltall. Doch waren diese Umrüstungen auf Kosten der Kampfeigenschaften durchgeführt worden. Die Bewaffnung war für die Unterstützung der Bodentruppen ausgelegt worden. Raketen bestanden hauptsächlich aus Luft-Boden Raketen und so war diese spezielle Hornet, nicht mehr für einen direkten Kampf im Weltraum geeignet. Doch war sie schon des öfteren, der Retter in der Not gewesen und so trug sie den liebevollen Spitznamen: Hornie. Sev sprang auf die Sitzfläche der Hornet und verankerte seine Rüstung per Haken mit dieser, gefolgt von Kody und nachdem eine laute Explosion, das Dach zum beben brachte, nachdem Nox den Aufgang mit einer Sprengladung umstrukturiert hatte, sprang auch dieser auf die Sitzbank und Sev schlug ungeduldig gegen die Cockpitscheibe, hinter der Denver gerade die Instrumente überprüfte: „ Los!!!“ „ Ja Ja!“ kommentierte dieser und brachte die Hornie wieder in die Luft, während einige vereinzelzte Schüsse, laut scheppernd in das Schiff, knapp neben Nox einschlugen. „ Beschissene Penner!!!“ Brüllte er und feuerte wild nach unten, während die Hornet beschleunigte und knapp über die dutzende Meter hohen Baumkronen hinweg jagte. „ Command, hier Delta!“ betätigte Sev das Komm: „ Nehmen Verfolgung zu Dingo auf! Zielperson ist nicht mehr im Zielgebiet! Räuchert sie aus!“ „ Verstanden Delta! Thunder hat Angriffsbefehl erhalten!“ „ Ray! Zurück ziehen! Sofort! Es wird gleich heiß da unten!“ „ Versanden Sev!“ Mir rasender Geschwindigkeit raste die Hornet über den grünen Baumkronen hinweg. Immer wieder wich Denver riesigen Bäumen aus, die aus dem Grünen Teppich hinaus rankten. Kein Minute verstrich, in denen sie einem Trampelpfad Nord-Östlich folgten und nun den grauen, gepanzerten Jeep durch den Dschungel hetzen sahen. Ein lautes grollen ertönte und als Sev für einen Moment den Blick von den Jeep abwandte, konnte er am Horizont gerade noch einen Feuerball aufblitzen sehen, während einige Hornets über das einstige Drogenlabor hinwegflogen. Ein Drogenlabor weniger in diesem Universum. Ein Bande Piraten weniger und Sev versuchte sich jedes einzelne Schicksal vorzustellen, das durch die heutige Aktion, einen schrecken entgehen würde. Stück für Stück, zu einem besseren Universum. Das grollen in seinem Bauch schien für einem Moment ein wenig leiser zu werden, doch befreite er sich sofort wieder von allen Gedanken, als er bemerkte, das er nicht völlig bei der Sache war und betätigte das Komm: „ Hier Delta! Haben Dingo in Sicht!“ „ Verstanden! Zielgebiet ist dem Erdboden gleich!“ „ Wir haben es gehört! Ray, Statusbericht!“ „ Hier Ray, Status Grün.“ Die Hornet hatte schnell den Jeep eingeholt und raste über diesen hinweg, als plötzlich eine graue Panzerplatte auf dem Dach aufgeschoben wurde und der Lauf eines dicken Gewehrs hinaus ragte, hinter dem ein Pirat platz genommen hatte. Panisch brüllte Kody ins komm: „ Impulsgewehr!!! Ausweichen!!!“ Das Gewehr ratterte und einem dumpfen knattern los. Ruckartig scherte die Hornet seitwärts aus während dicke blaue Geschosse durch die Luft rasten. „ Feuer erwidern!!!“ brüllte Sev und Delta erwiderte das Feuer. Doch die Ausweichmanöver der Hornet erschwerten ein genaues Zielen ungemein. Selbst die Zielautomatik der Anzüge versagte bei solch schnellen Manövern, zu den Denver das Schiff brachte um den Geschossen, die die Schilde und Panzerung der Hornet durchschlagen würden auszuweichen. Sev wurde auf dem Sitz hin und her geschleudert, dennoch unterbrach er nicht für eine Sekunde das Feuer. Funken zischten an der Gepanzerten Oberfläche des Jeeps ab. Löcher wurden hinein geschlagen. Doch gelang es Ihnen nicht das Fahrzeug zu stoppen. Als plötzlich unter lauten knallen einige Löcher in die Tragfläche der Hornet gerissen worden. Denver brüllte: „ Sind getroffen! Seht endlich zu das Ihr Ihn ausschaltet!!!“ Qualm stieg aus der Tragfläche auf, doch waren die Beschädigungen nur marginal. „ Setz dich vor Ihn!!!“ brüllte Sev zurück. Die Hornet beschleunigte stark und raste den Trampelpfad entlang, ehe sie nach einigen Hundert Metern langsamer wurde. Denver wurde unruhiger: „ Ich hoffe du weißt was du machst!“ Doch brachte er das Schiff in eine Seitliche Laage, direkt über den Trampelpfad, woraufhin nur noch die Steuerdüsen für den nötigen Antrieb sorgen und so die Hornet stark abbremste. Der Jeep raste raste unaufhörlich auf sie zu, während weitere blaue Geschosse rings herum um sie vorbei zischten. Sev atmete tief durch, nahm sein Gewehr in Anschlag und schaltete alle Zielhilfen. Sie waren nun ein einfaches Ziel. Kody und Nox wussten es und so feuerten sie unbeirrt weiter und versuchten alles um das gegnerische Feuer zu unterdrücken, während Sev seinen Schuss vorbereitete. Der Jeep kam immer näher, mit rasender Geschwindigkeit. „ Verdammt beeil dich!!!“ brüllte Denver, doch hörte Sev ihn nicht mehr. Alles blendete er aus als er sein Fadenkreuz auf den Fahrer ausrichtete. Ein Geschoss des Impulsgewehrs schlug unter lauten scheppern in die Hornet ein. Doch Sev bemerkte es nicht mehr, als er langsam einatmete und die Luft anhielt. Der Jeep hatte sich auf wenige dutzend Meter genähert, raste holprig über den bewaldeten Pfad. Hoch runter, links und rechts. Die Zeit verlangsamte sich. Nox brüllte Sev an, doch war nahm er ihn nur noch als weit entferntes Echo war, als er nun seinen Zeigefinger krümmte und den Abzug betätigte. Das Leuchtspurgeschoss pfeifte durch die Luft und krachte durch die Windschutzscheibe des Jeep, die sich augenblicklich Blutrot färbte. Der Jeep scherte scharf aus, krachte gegen einem Baum, der das Fahrzeug wieder zurück auf die Trampelpfad warf wo es unkontrolliert, laut scheppernd einige male überschlug, direkt unter der Hornet entlang, ehe es nach einigen Dutzenden Metern, zerbeult liegen blieb. Sev konnte das Delta-Team durchatmen hören und fand es für einen Moment zu schade, das sie sein grinsendes Gesicht nicht sehen konnten. Kopfschüttelnd saß Denver in dem Cockpit und erklärte: „ Nah hoffentlich das die Zielperson überlebt!“ Doch Sev ließ sich diesen Schuss nicht nehmen und würdigte seine Aussage lediglich mit einem Handzeichen, das Ihm signalisierte, er solle über den Jeep fliegen, ehe er das Komm betätigte: „ Command hier Delta! Haben das Fahrzeug gestoppt! Gehen runter!“ Kaum hatte Sev den Satz ausgesprochen, schwebten sie bereits über dem Rauchenden Jeep. „ Nox, geb uns Deckung! Kody, abseilen!“ Kody nickte und sprang von der Sitzbank, ebenso wie Sev es tat. Die Verankerungen der Hornet, waren das ende einer Seilrolle, die in dem Schiff eingearbeitet worden war, so das dem Trooper, jederzeit ein schnelle Möglichkeit gegeben war, sich auf dem Boden zu lassen und so sauste Sev, mit seinem Sturmgewehr im Anschlag, Richtung Boden, als ein Mann, mühevoll aus einem der zerbeulten Fensters des Jeep hinaus robbte. Er war verletzt und stellte keine Gefahr dar. Sev identifizierte das Ziel, es war nicht Dingo und so zielte er und drückte ab, noch ehe er den Boden erreichte. Keine Ausflüchte. Kein Erbarmen. Wifis Worte waren verhallt. Er hatte niemanden mehr, der ihm einen anderen Weg hätte aufzeigen können und so lebte er seinen Hass mit jeder Faser seines Körpers aus. Bei den Marines gab es keine glänzendes Retter, die nach Moralvorstellungen handelten. Es gab keine Kriegsgefangenen. Die einzigen Feinde die sie kannten, waren tote Feinde. Keine Ausflüchte, kein Erbarmen. Sev erreichte zusammen mit Kody den Wurzel durchzogenen Waldboden. Sofort schritt er langsam auf den verformten und mit Löchern übersäten Jeep zu und erreichte die verbeulte Hintertür, die auf dem Kopf stand. Die Gelbe raute, zeichnete sich direkt dahinter in seinem HUD ab. Sev nickte Kody zu, der die sich an der Seite des Jeeps positioniert um die Tür zu öffnen. Unter einem lauten knarren schlug er die Tür auf und sofort gab Sev 2 Schüsse ab, als er 2 Personen ausmachen konnte, die bewaffnet in dem Jeep kauerten. Ein Kopfschuss. Ein Pirat viel leblos zu Boden. Ein Treffer in die Schulter. Dingo außer Gefecht. Unverzüglich stürmte Kody in den Jeep hinein und knebelte Dingo. Sev kontaktierte das Oberkommando: „ Hier Delta! Dingo ist verpackt und zur Abholung bereit!“ „ Verstanden Delta! Gute Arbeit! Evakuierung in wenigen Minuten!“ „ Danke Sally! Stell schon mal das Bier kalt!“ Ihr Aufgabe war erfüllt. Es war ein sauberer Job gewesen. Diese mal hatten sie sich nicht die Hände schmutzig machen müssen und Sev fragte sich, wann es wieder soweit sein würde. Währendessen Terra – Prime – Capital District Die Sonne lachte vom dem mit weißen Wolken bestückten Himmel und schenkte belebende wärme. Die Sonnenstrahlen fielen auf die modernen Konstrukte der Stadt die sie hell erleuchteten und selbst die eintönigen Metallkonstrukte, die sich bis in die Wolken erstreckten, freundlich aussehen ließen. Die vielen Fenster spiegelten das licht glänzend wieder. Und so sehr Melody, jedes mal aufs neue beeindruckt war, von den Majestätischen Kolossen, gehalten in klaren, modernen Linien, durchzogen mit hunderten von Fenstern, die gegen den Himmel aufbegehrten, fühlte sie keine Seele bei diesem Anblick, als sie aus dem Fenster des Hover-Taxis sah, das zwischen den Häusern hinweg flog. Sie waren kalt, emotionslose Stahlklotze die den Profit wieder spiegelten, der auf Kosten der Ungerechtigkeit und des Kapitalismus ausgetragen wurde. Das Capital District war den reichen und erfolgreichen vorbehalten. Es reichte nicht einmal den Citizen-Status inne zu haben. Kein Civillian hätte sich hier jemals eine Wohnung nehmen können und Melody fragte sich, warum. Wo doch alle Menschen gleich waren. Doch auch wenn sie die Möglichkeit gehabt hatte, hätte sie sich im Kern der Stadt nicht wohl gefühlt. Sie hätte die Natur vermisst. Die Bäume, den Geruch der Wiesen und das Rauchen der Blätter. Die Mühevoll angerichteten Parks der Innenstadt, spiegelten nicht ansatzweise, die Schönheit der Natur wieder. Und so widmete sie sich wieder Ihrem Buch. Es war teuer gewesen, denn in der modernen Zeit, in der alles über Mobigläßer und Holo-Pads abrufbar war, waren Bücher zu einem Relikt geworden. Für originale Bücher aus dem 20ten Jahrhundert, bezahlten Sammler mehrere Millionen Credits. Melody, als Ärztin, die mit 23 Jahren gerade Ihre Ausbildung beendet hatte, hätte sich ein Original niemals leisten können. Doch gab es vereinzelte Buchmacher, die gegen der Zeit, immer noch welche, nach alten Methoden als Sonderaufträge herstellten. Sie waren rar gesät im ganzen Universum und teuer. Über 400 Credits hatte sie für Ihr Exemplar „Blüte der Musik“ ausgegeben, das über einen Spectrum-Download nicht mal einen Credit gekostet hätte. Doch hatte sich jeder Penny gelohnt. Sie liebte es wie sich das Buch anfühlte, wenn sie die feine Maserung beim Umblättern berührte und vorsichtig mit Ihren Fingern, über die Raue Oberfläche striff. Es hatte einen Geruch und war nicht so steril und seelenlos, wie ein Holopad. Langsam setzte das Luft-Taxi zur Landung an einem großen Tower an. Jede Etage verfügte über einen eigene Dock-Station, an der Luft-Autos andocken konnten und das voll automatisierte Taxi, flog einen Bereich im mittleren Teil des Gebäudes an, ehe es unter einem leichten vibrieren andockte und die Seitentür sich öffnete. Melody stand auf und verstaute vorsichtig das Buch in Ihrer Tasche, während das vollautamatisierte Taxi sie verabschiedete: „ Sie haben Ihr Ziel erreicht. Pentimus Tower. Der Betrag von 53 Credits wird beim verlassen von Ihrem Mobiglaß abgezogen.“ Sie zog Ihr Mobiglaß hinaus und erhöhte den Betrag auf ein 55 Credits, als Trinkgeld für das Fahrzeug. Es war ein naiver Gedanke, da dass Fahrzeug über keinen Fahrer verfügte. Doch sobald etwas mit Ihr Sprach oder mit Ihr interagierte, hatte sie dieses etwas automatisch gerne. Auch wenn es nur ein Klumpen aus Stahl und Blech war, gefiel Ihr der Gedanke daran, dass das Fahrzeug so vielleicht einmal mehre gereinigt wurde, dafür das es sie soweit befördert hatte. „ Vielen Dank! Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen und schönen Aufenthalt. Danke das sie mit Capital-Taxi geflogen sind!“ erklärte das Taxi in einer computergenerierten Stimme und und dockte wieder ab, nachdem es die Tür wieder verschlossen hatte. Breit lächelte Melody, winkte dem Fahrzeug einmal zu und sagte fröhlich: „ Danke! Wiedersehen!“ Sie drehte sich um und schritt lockeren Ganges den hell erleuchteten, weißen Flur entlang. Mit jedem Schritt lächelte sie mehr und mehr und Ihr gang wurde fast schon zu einem fröhlichen Hüpfen. Sie war voller Vorfreude, endlich Ihren Vater wieder zu sehen und ein ungeduldiges Gefühl machte sich in Ihr breit, wo doch nur noch wenige Schritte, sie von Ihren Überraschungsbesuch trennten. Sie erreichte das Apartment blieb auf der Stelle zappelnd vor der Tür stehen und zupfte Ihre Kleidung zurecht, die in die Kategorie locker und schlicht fiel. Weiße Kleidung, durchzogen mit beschen Akzenten. Ein Bauchfreies Top, eine lockere Hose und ein hellbrauner Kapuzenmantel, der nur am Hinterteil fast bis auf den Boden ragte und der nur einen locker aufgebauschten, weißen Ärmel auf der rechten Seite besaß. Es war nicht der neuste Schrei, auch nicht der letzte, doch hatte Melody Ihren Geschmack, Schlicht und Gemütlich und lief nicht der neusten Mode hinter her. Ein letztes mal durchstreifte sie Ihre Blonden, schulterlangen Haare und drückte breit grinsend die Klingel. Einige Sekunden verstrichen, ehe dir Tür geöffnet wurde. Kaum war diese mehr als einen Spalt geöffnet viel Melody Ihrem Vater im die Arme, der hinter der Tür stand. Sie lachte, umarmte Ihn innig und legte Ihren Kopf an den Mann, der ein ganzes Stück größer war wie sie selbst. „ Hey, Kleine! Nicht so stürmisch!“ lachte Ihr Vater und umarmte sie: „ Was machst du hier? Ich hab dir doch gesagt das du nicht herkommen sollst!“ Melody löste sich von Ihm und wich ein kleines Stück zurück. Sie sah in das hagere Gesicht Ihres Vater, das nicht ganz so erfreut war, wie sie es sich vorgestellt hätte und fragte bedrückt: „ Freust du dich nicht mich zu sehen?“ Einen Moment blickte James sie ausdruckslos an, ehe er sich lockerte und verständnisvoll sagte: „ Natürlich.“ Er runzelte mit der Stirn, während sein Blick fester wurde: „ Aber ich habe dir doch schon über Komm gesagt, das es kein guter Zeitpunkt ist.“ Melody grinste breit, boxte Ihrem alten Herren einmal auf die Schulter und lachte: „ Du hast dich besorgt angehört. Genau DESAHLB bin ich hier!“ Mit einem fröhlichen, unbefangenem Gesicht schritt sie an Ihm vorbei und erzählte laut: „ Lass uns was machen. Dich auf andere Gedanken bringen. Dein Job ist nicht alles, weißt du?!“ Sie schritt durch die Wohnung. Ein Penthouse der gehobenen Klasse. Es war sehr traditionell eingerichtet mit einigen Holzmöbeln und klaren neutralen Tönen. Das große Wohnzimmer das sich hinter der Eingangstür erstreckte, wurde hell von dem großen Fenstern erleuchtet, durch die man einen unglaublichen Ausblick auf die Stadt hatte. Melody ging leichten Schrittes auf eine weiße Couch zu während Ihr Vater die Tür schloss und Ihr danach folgte und nüchtern erklärte: „ Du verstehst es einfach nicht.“ Melody setzte sich und blickte zu Ihrem Vater. Er war besorgt. Sie hatte es bereits über das Komm wahr genommen, doch sah sie jetzt erst wie angespannt er wirklich war. Sein Arbeit als Journalist für „ Terra Gazette“ hatte Ihn so werden lassen. Bereits seit Jahren deckte er Kriminelle Aktivität auf und trat für Transparenz und Gerechtigkeit ein. Er war ein berühmter Journalist geworden, der der noch nach alten Methoden arbeitete und wurde des öfteren auch „Der Wisthleblower“ genannt. Er besuchte selber jedes Geschehen über das er berichtete anstatt, wie es in der modernen Zeit üblich war, die Arbeit von Jounalistendrohnen erledigen zu lassen, über die man aus tausenden Kilometern entfernt Videoaufnahmen machen und Interview aufzeichnen konnte. Es war ein schnelles Geschäft, doch blieben einige Fassetten der Wahrheit dabei im verborgenen und so drängte James auf die alte Form der Informationsgewinnung, auch wenn er dabei tief in den Untergrund vordringen musste. Manche Leute sagten er sei dadurch paranoid geworden, doch Melody wusste, dass er einfach nur vorsichtig war. Ein bisschen zu vorsichtig und es machte sie traurig, dass er oft so angespannt war. Doch genau deshalb war sie hier und lächelte breit als sie beteuerte: „ Ich weiß, ich weiß. Böse Jungs hier, Böse Jungs da.........mensch Paps. Hör auf dir so viele Sorgen zu machen.“ Dezent lächelte James als er sich gegenüber seiner Tochter auf einem Sessel niederließ und kopfschüttelnd erklärte: „ Ach Mely, du glaubst immer noch an das gute in jedem Menschen oder?“ Lachend nickte sie: „ Aber ja. Wenn wir den Glauben an das Gute verlieren, was bleibt dann noch?“ Sie blinzelte einmal und schenkte Ihrem Vater ein aufrichtiges lächeln, der lediglich die Stirn verzog und erwiderte: „ Bist du deswegen immer noch in den Slums tätig?“ Melody presste Ihre Augen zu einem kleinen Spalt zusammen: „ Das sind nicht die Slums. Das ist eine Civillian-District, aber es ist kein Slum!“ „ Trotzdem treiben sich dort kriminelle Gestalten rum, Du hast eine gute Ausbildung. Du könntest jederzeit hier einen Job bekommen. Dann wärst du auch in meiner nähe.“ Melody lachte: „ Paps, ich bin Ärztin geworden um Menschen zu helfen, die diese Hilfe wirklich brauchen. Nicht um aufgetakelten Weibern das Fett abzusaugen. Du vertraust niemanden oder?“ James runzelte mit der Stirn und antwortete mit einem ruhigen Ton: „ Ich vertrau dir. Du bist mein ein und alles.“ Melody lächelte: „ Dann vertrau mir, wenn ich dir jetzt sage, wir unternehmen was und bringen dich auf andere Gedanken.“ James lehnte sich zurück und erklärte mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck: „ Das geht nicht Liebes. Ich muss heute Abend auf ein Gala. Ich muss mit wichtigen Leuten sprechen.“ Melody sah Ihn mahnend an und antwortete mit gespielter Beleidigkeit: „ Und du fragst nicht ob ich mitkomme?“ Laut lachte ihr Vater und erwiderte: „ Was? Du? Zusammen mit aufgetakelten Weibern und Anzugträgern?“ „ Und dir!“ vervollständigte Melody und ein schönes Gefühl machte sich in Ihr breit, als sie sah das Ihr Vater wieder lachte. Verdutzt stand dieser auf und schritt zu einem Schrank, während er beiläufig sagte: „ Na, schön. Sag mir aber nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Er öffnete die Tür des Schranks und zog nach einigen Momenten ein Buch hervor. „ Hier, das möchte ich dir schenken!“ sagte James während er wieder auf seine Tochter zu ging und Ihr das Buch reichte. Melodys Augen wurden größer und überrascht fragte sie: „ Echt? Ist das dein ernst? Was ist das?“ Er streifte über den braunen Umschlag des Buches und erklärte lächelnd, während er sich neben sie setzte: „ Das ist eine Ausgabe von „ Der Letzte Weg“. Es war das Lieblingsbuch deiner Mutter, bevor sie starb. Es bedeutet mir viel und nun möchte ich das du es bekommst. Ich kenne doch deine Schwäche für Bücher und Kunst. Ich weiß das es bei dir in guten Händen sein wird.“ Melody blickte Ihrem Vater tief in die Augen und erwiderte leise: „ Nein, das kann ich nicht annehmen.“ James lächelte und legte sein Hand sanft auf Melodys Schulter: „ Wenn du mich glücklich machen willst, dann nimm es an. Ich vertraue dir und möchte das du es bekommst.“ Melodys Herz schlug höher und lächelnd nahm sie das Buch. Sie hatte nie Ihre Mutter kennen gelernt und so wahr sie überglücklich etwas in den Händen zu halten, dass auch Ihre Mutter berührt, gelesen hatte und ein Teil von Ihr war. Ihr Vater hatte immer erzählt, das sie Ihre Schwäche für Kunst, Musik und Bücher von Ihrer Mutter hatte und war voller Freude etwas von der Frau in den Händen zu halten, von der sie doch offenbar so viel geerbt hatte. Lachend blickte sie auf und fiel Ihrem Vater um den Hals: „ Dannnkkeeee! DU bist der beste!“ Doch James antwortete nicht und klopfte Ihr nur auf die Schulter. Als sie sich wieder von Ihm löste war sein Blick etwas verträumt, als wären seine Gedanken weit entfernt und so fragte Melody kichernd: „ Was ist?“ James schüttelte mit den Kopf: „ Gar nichts. Du bist dir sicher mit der Gala?“ „ Aber natürlich, das wird lustig!“ Zu Teil - 2 -
    4 Punkte
  26. Kapitel 1 "Guten Morgen Rinako, ich hoffe sie hatten angenehme Träume." Rin hatte Aneko angewiesen sie zu wecken, sobald der Entschlüsselungsvorgang abgeschlossen werden konnte. Es hatte deutlich länger gedauert als erwartet und daher hatte sie sich die letzten zwei Tage, weiter durch Monkeys Tagebücher gewühlt. Zwar gab es nichts, was ihr mehr Informationen über die Loge der freien Welt erbracht hätte, doch hatte sie einiges über das Leben dieses Mannes erfahren. Die kleinen Maschinen in seinem Körper hatten ihm zu keinem Zeitpunkt eine Wahl gelassen und jede seiner Taten war für ihn die Hölle auf Erden. Er verzieh sich nicht eine einzige davon. In diesen Jahren hatte er eine Last zu tragen, die jeden normalen Menschen in den Wahnsinn getrieben hätte. Die Loge verlangte absolutes Gehorsam und viele der Anschläge und Attentate des letzten Jahrzehnts, gingen auf seine Rechnung. Unzählige Unschuldige hatte er dabei ermordet und ins Unglück gestürzt. Aber es gab auch ein paar Dinge, welche Gutes bewirkt hatten, auch wenn er sich dieses Faktes nicht bewusst war. Wie im Fall von Grel`Ak, dem Oberbefehlshaber der Xi`An Streitkräfte. Hätte er ihn und seinen Stab nicht ausgeschaltet, wäre ein Krieg nicht mehr zu verhindern gewesen. Rinako befand sich damals noch in der Ausbildung und niemand bei der UEE konnte sich einen Reim darauf machen, warum die nahende Flotte plötzlich abdrehte und von der Bildfläche verschwand. Nur ein einziges Mal in all der Zeit, war es ihm gelungen, sich den Nanobots zu wiedersetzen. An diesem einen Tag, sollte er eine der kleineren Siedlungen im Grenzgebiet, mit Mann und Maus auslöschen. Wie eigentlich immer, wurde im kein Grund oder ähnliches genannt. Rin vermutete, das die Loge einen Angriff von außerhalb vortäuschen wollte, um Zwietracht zwischen den Rassen zu schüren. Er tötete zahllose Dorfbewohner, bis sich ihm ein kleines Mädchen entgegen stellte. Er erzählte von den unerträglichen Schmerzen, als er sich mit aller Kraft gegen den Willen seiner Wächter aufbäumte. Wie er versuchte sich selbst zu töten, um dieses mutige kleine Wesen zu schützen. Jedoch gewannen die Maschinen wieder die Oberhand, bevor er den Abzug seiner Waffe betätigen konnte. Er hatte zu lange gezögert und das Mädchen starb in seinen Armen, getötet durch seinen schwachen Willen. Er wurde für diesen Versuch des Ausbruchs hart bestraft und sie löschten die Erinnerungen an seine Kindheit vollständig aus. Nichts blieb ihm mehr. Es war, als hätte es diese Zeit niemals gegeben. Aber Monkey war niemand der aufgeben wollte und an diesem Tag schwor er sich, einen Weg zu finden, der Loge zu entfliehen. Rin wusste ja bereits wie er es dann schließlich geschafft hatte. Viel weiter war sie noch nicht gekommen und jetzt würde eine weitaus größere Entdeckung auf sie warten. Der Inhalt dieser Datei, welche mit einer solch komplexen Verschlüsselung versehen worden war. Gestern hatte sie ihren alten Freund Marvin Boldrin kontaktiert und ihn gebeten ihr Unterstützung zu bieten, falls der Versuch die Datei zu entschlüsseln misslingen sollte. Er müsste in den nächsten Stunden hier ankommen. Aneko meldete sich. "Achtung! Fehlerhafte Datenpackete! Fremd-KI endteckt!" Rinako schreckte auf. "Versuche Eindämmung. Sperrbereich eingerichtet. Firewall durchbrochen." Rin stürmte panisch zum Kontrollfeld. Was war hier los? "Fehler im Sicherheitssystem. Versuche Korrektur. Zweiter Sperrbereich eingerichtet. Fehler im Sicherheitssystem. KI-breitet sich aus!" Hatte jemand ihr Sicherheitsnetz überwunden? Eigentlich sollte das unmöglich sein. Sie überflog die Anzeigen. "60 Prozent infiltriert. Versuche den Zugriff auf den Quellcode zu verhindern. Gescheitert! Ausbreitung schreitet vorran." Rin lief es eiskalt über den Rücken. Die fremde KI? War sie der Inhalt der verschlüsselten Datei? Ein Sicherungssystem, um die enthaltenen Daten zu schützen? "Rinako Assada!" Die Stimme hatte sich verändert. Es war nicht mehr Aneko welche jetzt zu ihr sprach. "Ihre aktuelle Position wurde an die Administrative übermittelt. Sie wurden für schuldig befunden geheime Daten entwendet zu haben. Ihr Versuch diese Daten zu entschlüsseln wird nicht gedultet." Panik stieg in Rinako auf. Der Orden wusste nun wo sie sich aufhielt. Sie musste schnellstens hier weg. Die KI wiederholte die Warnung immer wieder und Rinakos Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie rannte in ihren Schlafbereich und stopfte die nötigsten Sachen in eine Tasche und steckte ihr Mobiglass ein. Zum Glück hatte sie die Tagebücher bereits dort aufgespielt. Sie wollte sie später auch unterwegs weiter studieren. Schnellstmöglich schlüpfte sie in ihren Raumanzug und schnappte sich ihre Waffen, als ein eine laute Explosion das Labor erschütterte. Rinako war entsetzt. So schnell waren sie hier? Das konnte nicht sein. Wie war das möglich? Eine weiter Explosion lies den Boden beben. Sie sind schon an dem vorderen Schott angelangt, schoss es ihr in den Kopf. Rinakos Fluchtweg war abgeschnitten und wer auch immer, sich auf dem Weg zu ihrerm Labor befand, es schien ihm egal zu sein, wieviel Aufmerksamkeit er erregte. Rinako griff ihren Helm und zog ihn sich über. Sie musste sofort raus und rannte zum Druckschott im hinteren Bereich. Die meisten der mietbaren Arbeitsräume hatte ein solchen Eingang, um schweres Gerät ins Innere zu schaffen. Sie tippte ihren Autorisierungscode ein und ein Cowndown begann herunter zu zählen. Rin klammerte sich an einen der fest verankerten Labortische und hoffte dem Sog, welcher gleich auf sie einwirken würden, wiederstehen zu können. Ansonsten gäbe es für sie keine Rettung mehr. Eine weitere Explosion zerriss den Eingangsbereich ihres Domizils und der Cowndown erreichte Null. Ein Trupp schwer bewaffneter Söldner stürmte herein, als das Druckschott unter lautem Getöse, der Kraft des Vakuums freien Lauf gab. Stühle, Schränke und alles was nicht in irgendeiner Art und Weise befestigt war, rasste an Rinako vorbei, in die Weiten des Alls. Einige der Söldner versuchten Halt zu finden, andere wurden in Sekundenbruchteilen hinauskatapultiert. Die Luft im Raum entwich so schnell, das die wenigen, die sich vor dem Sog retten konnten, nun der gnadenlosen Kälte ausgesetzt waren. Blut quoll aus ihren Augen, Nasen und Ohren als dieses zu kochen begann und wenige Augenblicke später lagen sie leblos im Raum. Rinako hatte etwas Zeit gewonnen, doch sie war sich sicher, das es damit noch nicht beendet war. Sie musste schnellstmöglich zu ihrem Schiff gelangen und im Inneren der Station dürfte es nicht mehr sicher sein. Rin schnallte ihre Tasche um und kletterte durch das Schott hinaus an die Außenseite der riesigen Station. Der Hangar befand sich gut zwanzig Stockwerke überhalb des Labors. Sie konnte den Einflugsbereich sehen, gut 500 Meter von von ihrer Position entfernt. Dort hin zu gelangen, war ein gefährliches Unterfangen. Nur ein kleiner Fehler und sie würde hilflos davontreiben, ohne die Chance auf eine Rückkehr. Sobald sie das Innere der Station verlassen hatte, verschwand die Schwerkraft welche sie am Boden hielt und sie hatte Mühe die Orientierung nicht zu verlieren. Ihre Sinne spielten aufgrund des plötzlichen Wechsels verrückt und Schwindel stieg in ihr auf. Fast hätte sie den Halt verloren, doch konnte sie sich noch so eben an den Ränder der Luke festhalten. Rin presste ihren Körper an die glatte Oberfläche und zog sich langsam voran. Armlänge um Armlänge, ihr Ziel nicht aus den Augen lassend, kletterte sie weiter. Im Hintergrund der Station erstreckte sich die gelblich schimmernden Gashülle Titans, an dessen Rändern sich Jupiter hervorschälte. Die Forschungsstation wirkte mikrig, trotz ihrer beachtlichen Größe von fast 4 Kilometern und Rin selbst, kam sich vor wie eine Ameise welche versuchte den Olympus Mons zu besteigen. Sie hatte bereits 200 Meter zurückgelegt und kam der Öffnung des Hangars immer näher. Nur noch ein wenig weiter und sie wäre bei ihrem Schiff. Sie würde es hier raus schaffen. Die Einschläge von Lasersalven, welche sie nur knapp verfehlten, rissen sie aus ihrer Konzentration. Drei bewaffnete Männer waren ihr gefolgt und schossen auf ihre Position. Zu allem Übel trugen sie Magnetstiefel, was ihnen einen deutlichen Vorteil verschaffte. Schnell rückten sie vor und kamen immer näher. Jetzt saß sie richtig in der Klemme. Zwei weiteren Schüssen wich sie mit einer Seitwärtsbewegung aus, doch der dritte traf sie am Bein. Blut quoll aus dem Anzug und schwebte in großen Tropfen an ihren Augen vorbei, während Schmerzen durch ihren Körper schossen und die Wärme langsam aus ihrem Anzug entwich. Nur wenige Minuten und sie würde hier draußen erfrieren. Panik überkam sie, wie ein tobender Sturm. So wollte sie nicht enden und mit aller Kraft zog sie sich weiter, schneller und schneller, während weitere Schüsse neben ihr einschlugen. Immer wieder verlor sie den Kontakt zur Oberfläche, doch schaffte sie es, sich immer wieder zurück zu ziehen. Lange würde sie das nicht mehr durchhalten und langsam verliesen sie ihre Kräfte. Sie konzentrierte sich nur noch auf ihre Bewegungen und blendete alles um sich herum aus. Nur noch ein paar Züge und sie wäre am Ziel. Ihr wurde immer kälter und ihre Glieder schwer. Noch 50 Meter. Sie war so nah dran, doch jeder Griff nach der nächsten Verstrebung, bereitete ihr größere Schmerzen. Die Schüsse zischten an ihr vorbei und gnadenlos überrannte die Müdigkeit ihren Geist. Die Welt um sie herum verschwamm, ihr Griff lockerte sich und ihr wurde schwarz vor Augen. Langsam trieb sie davon und nur ein einziger Gedanke pendelte noch durch ihren Kopf, während jedes Gefühl aus ihrem Körper wich. "Ich will leben....." Kapitel 2 "Hey Kleine, was machst du denn da?" Der Leiter des Weisenheims stand in der Tür und blickte auf Rinako herab, wie sie weinend in der kleinen Abstellkammer auf dem Boden hockte. "Warum weinst du? Ärgern dich die anderen?" Rinako schüttelte den Kopf. Warum konnte man sie nicht einfach in Ruhe lassen? "Komm schon raus! Heute ist ein besonderer Tag. Du hast Besuch." Sie schluchzte noch lauter. "Ein junges Paar von der Erde. Sie würden dich gerne kennen lernen." Rinako wischte die Tränen beiseite und blickte trotzig zu dem Mann auf. "Ich die aber nicht! Die sollen weg gehen!" Heimleiter Manning war eigentlich sehr nett, doch Rin mochte ihn trotzdem nicht. "Lassen sie mich in Ruhe, mich will sowieso niemand haben." Manning winkte ab und setzte sich neben sie. "Warum so feindselig? Jeder hier mag dich, nur du lässt keinen an dich ran. Sag mir doch einfach was los ist, wir finden bestimmt eine Lösung." Warum wollten ihr immer alle helfen? Ok sie war erst sechs, aber keiner in ihrem Alter war ihr geistig gewachsen. Sie hatte den Verstand einer Zwölfjährigen. Und die betrachteten Rinako als zu jung, um mit ihr zu spielen. Sie verschränkte die Arme und schaute demonstrativ in eine Ecke des Raumes. Kein Wort kam aus ihrem Mund. Manning stand auf und ging wieder zur Tür. "Gut, dann hole ich sie hierher. Du bleibst hier und wartest bis ich zurück bin." Er schloss die Tür und aktivierte die Verriegelung. Rinako sprang auf und hämmerte gegen den harten Stahl. "Ich will das nicht, lass mich hier raus. Du darfst mich nicht einsperren. Schick sie wieder fort! Bitte, hol sie nicht hierher!" Doch Manning lies sich nicht erweichen und Rin sank wieder schluchzend auf den Boden zurück. Warum sollte sie zu irgendwelchen Fremden? Die kannten sie doch garnicht. Vielleicht waren sie gemeine Menschen. Wie die, welche ihre echten Eltern getötet hatten. Niemals würde sie mit denen mitgehen. Sie kam auch alleine gut zurecht. Ganz bestimmt. Rin riss sich zusammen und ging wieder zur Tür. Irgendwie musste das Ding doch zu öffnen sein. Also machte sie sich an dem Kontrollsystem zu schaffen. Ein siebenstelliger Code musste zum Öffnen der Tür eingegeben werden. Sie tippte willkürlich sieben Zahlen ein. Falscher Code, erschien auf dem Display und ihr war klar, das sie so niemals die passende Kombination finden würde. Doch dann fiel es ihr wieder ein. Vor ein paar Wochen hatte sie einem der Wartungsangestellten dabei zugesehen, wie er solch ein Terminal eingestellt hatte. Der Mann war nett und hatte ihr viele interessante Dinge erklärt. Was hatte er nochmal gedrückt? Rinako versuchte es wieder aus ihrem Gedächtnis zu fischen. Sie gab die Zahlen ein, die ihr als erstes einfielen. Doch wieder war der Code falsch. Sie hatte das Gefühl als schwebten die Zahlen vor ihr in der Luft, doch konnte sie sie nicht fassen. Die Reihenfolge war ihr entfallen. Sie probierte eine Kombination nach der anderen aus, bis nach etlichen Versuchen, das Display ihr Zugriff auf das System gewährte. Ein breites Grinsen zeichnete sich in ihr Gesicht. Jetzt besaß sie Zugriff auf den inneren Sicherheitskreis, wie ihr eine Meldung bestätigte. Das System lag offen vor ihr. Es war kein besonders komplexes System und auch für einen Laien leicht zu durschauen. Aber für eine Sechsjährige? Das war schon was anderes. Mit stolz geschwellter Brust öffnete Rin die Verriegelung und die Tür glitt zur Seite. Vorsichtig späte sie in den Flur hinaus. Niemand war zu sehen und sie rannte los. Sie fühlte sich über alles erhaben und glaubte fest daran, das ihr niemand das Wasser reichen könne. Sie bog um die nächste Ecke in Richtung ihres Zimmers, während sie freudig trällernd wie eine Gazelle umhersprang. Wenig später erreichte sie den Fahrstuhl zu den Wohnbereichen und drückte den Rufknopf, als sich im selben Moment die Tür öffnete. Heimleiter Manning starrte sie mit aufgerissenen Augen an. "Rinako? Wie.....?" Sie erstarrte, zu Tode erschrocken. Wie konnte sie nur so dumm sein. Natürlich hatte der Besuch bei ihrem Zimmer auf sie gewartet und Manning holte sie nun, von dort hierher. "Lasst mich in Ruhe!" Rin fauchte das junge Paar an. "Ich will euch nicht sehen. Ich geh nicht mit euch mit." Sie wich einige Schritte zurück, doch ehe sie weglaufen konnte, packte Manning sie am Arm. "Beruhigt dich doch erstmal, Kleine. Sie wollen sich doch nur ein wenig mit dir unterhalten." Rin versuchte sich los zu reißen und strampelte wie wild herum. Sie schlug auf die Hand ein, welche sie mit festem Griff umklammerte. Sie schimpfte und schrie, so als wolle ihr jemand etwas wirklich Böses. Die Frau beugte sich zu ihr herunter und sprach einfühlsam auf sie ein. "Du bist also Rinako? Du bist sehr hübsch, Kleine. Ich bin Elli! Wir würden.." Rin schlug ihr mit der Faust mitten ins Gesicht. "Mir doch egal, wer du bist! Geh weg du Hexe! Geht alle weg!" Die Frau wich erschrocken zurück, doch langsam verliesen Rin ihre Kräfte. Ihr kleiner Körper, war von der Situation völlig überfordert und sie sackte weinend zusammen. "Ich will nicht......lasst mich doch bitte in Ruhe......bitte geht weg.......bitte, bitte, bitte......" Sie kroch an die Wand, versenkte den Kopf zwischen ihren Knien und wiederholte nur noch schluchzend ihre Worte. "Bitte, lasst mich, bitte bitte, geht weg, geht doch einfach weg......." Manning hob das kleine Häufchen Elend in seine Arme und deutete den beiden Besuchern an, das es wohl keinen Zweck hätte, es heute nochmal zu probieren. Rin bekam nicht mehr mit, wie sich die beiden verabschiedeten, oder wie der Heimleiter sie in ihr Zimmer brachte und sie ins Bett legte. Zitternd schlief sie ein, während Manning die ganze Zeit bei ihr wachte. "Es tut mir leid, kleine Rinako. Ich wollte dir keine Angst machen. Morgen schauen wir weiter und ich bin wirklich gespannt, wie du es geschafft hast, aus der Kammer raus zu kommen." Kapitel 3 "Rinako wach auf! Komm schon Rin, bitte stirb nicht!" Sie schlug die Augen auf und blickte in die angsterfüllten Augen von Marvin Boldrin, welcher über sie gebeugt an ihrem Körper rüttelte. "Ohh Gott sei Dank. Du lebst noch. Was war da draußen los?" Rin´s Körper schmerzte und nur langsam kam die Erinnerung an die Geschehnisse zurück. "Rin? Was waren das für Leute? Wäre ich nur ein paar Sekunden später hier angekommen, wärst du nur noch ein lebloser Klumpen Eis!" Rinako lebte. Sie konnte es nicht fassen, sie war sich sicher das ihr Ende gekommen war. "Ich......" Rinako versuchte ihre Gedanken zu ordnen und mit einem Schag, wurde ihr die Tragweite dieser Situation bewusst. "Es.... es tut mir leid Marv, ich habe dich in große Gefahr gebracht. Du hättest mich sterben lassen sollen." Marvin stand nur schockiert da und blickte ihr, durch seine große Brille, direkt in die Augen. "Was redest du für einen Blödsinn? Was waren das für Leute?" Marv war kein Kämpfer, oder gar ein Held. Er war ein einfacher Wissenschaftler, welcher sein ganzes Leben in die Erforschung neuer Codierungsalgorythmen gesteckt hatte. Ein Nerd, ein Kellerkind, ein Weichei, aber auch ein guter Freund. Es war ein Wunder, das er sich nach all den Jahren getraut hatte, sich eine kleine Aurora zu kaufen und nun selbst kleinere Ausflüge unternahm. Und jetzt war auch sein Leben in Gefahr, durch ihre Schuld. "Es wäre besser, wenn du es nicht weisst. Aber wir müssen schnell hier weg!" Marv half ihr aufzustehen. "Wo sind wir? Sind wir noch bei der Station?" Marvin zuckte mit den Schultern. "Klar, wo sollten wir auch sonst sein? Die Typen haben sich wieder verzogen. Ist schon ein paar Minuten her, seid sie in der Station verschwanden." Rin schleppte sich humpelnd ins Cockpit. Die Wunde am Bein blutete noch immer, doch hatten sie keine Zeit mehr sie zu behandeln. "Hast du Waffen an Bord?" Dumme Frage, natürlich hatte er nichts dergleichen. Er glaubte fest daran, das er so keine Bedrohung darstellen würde und ihn dann alle in Ruhe seines Weges ziehen lassen. Rinako überflog den Radar. Einige Schiffe mit unbekannter Kennung näherten sich. "Scheiße, wusste ichs doch. Die lassen nicht locker. Wir müssen schnellstens hier weg." Rin schwang sich in den Pilotensessel und aktivierte die Antriebe. Sie war grade erst dem sicheren Tod entkommen und hatte nicht vor, sich ihm ein zweites Mal gegenüber zu stellen. Sie mussten irgendwie zum Hauptquatier des Geheimdienstes gelangen. Dort wären sie vor diesen Killern in Sicherheit. Weit war es nicht, aber die blinkenden Punkte auf dem Radar kamen schnell näher und Rinako marterte ihr Gehirn, auf der Suche nach einem Ausweg. Sie hatte die Aurora bereits bis an die Grenze der Belastbarkeit beschleunigt, doch entkommen konnten sie mit dieser Schüssel sicherlich nicht. Sie blickte hinaus in die Dunkelheit, hoffend das sich die Lösung ihrer Probleme aus dem Nichts herausschälen würde. "Marv, hast du nicht irgendeinen überschlauen Geistesblitz parat?" Er schüttelte nur verzweifelt den Kopf und Rin deutete auf den Radar. "Denk nach! Wenn diese kleinen Lichter uns erreichen, wars das für uns!" Doch Marvin starrte nur fassungslos auf das Display, bis er plötzlich eine Frage über seine Lippen presste. "Wa-wa-was sind das für Punkte da oben? Die waren eben noch nicht da!" Rin rief sofort die Schiffdaten ab. "Patrouillenschiffe der lokalen Sicherheit. Ich glaub es ja nicht. Das könnte unsere Rettung sein." Rin aktivierte die Kommunikation und sendete einen Hilferuf auf allen Kanälen. "Hier spricht Rinako Assada, Sonderbeauftragte der UEE, Autorisierungscode 76Delta3258Guillemot . Wir werden angegriffen. Erbitten Geleitschutz!" Gebannt, lauschten sie dem Rauschen der Verbindung. Die Sekunden zogen sich wie Minuten und ihre Verfolger waren fast in Schussweite. Endlich meldete sich eine raue Stimme. "Hier spricht Lieutenant Brigs, von der Lokalen Sicherheit. Ihr Autorisierung wurde bestätigt. Wir sind unterwegs." Rinako fiel ein Stein vom Herzen. Jetzt würde sie niemand mehr angreifen. Hoffentlich würden sie rechtzeitig eintreffen. Die Patrouille war schnell. Vier Avenger und ein Gladiator kamen ins Sichtfeld und umringten das kleine Schiff in einer Schutzformation. Rin überprüfte ein weiteres Mal den Radar, doch entgegen ihrer Vermutung wurden die Verfolger nicht langsamer, geschweige denn das sie abdrehten. "Lieutenant Brigs, Sechs unbekannte Schiffe kommen direkt auf uns zu. Sie Verfolgen uns, seid wir die Station Haradur II verlassen haben. Diese Männer haben mich bereits in meinem Labor angegriffen und nur mit Glück konnte ich entkommen. Sie sind äußerst......." Brigs viel ihr ins Wort. "Kein Problem Miss, wir haben alles unter Kontrolle. Bleiben sie in der Formation und lassen sie........" Der Annäherungsalarm ertönte im Cockpit und nur wenige Augenblicke später zerriss es einen der Avenger in einer grellen Explosion. Rin zog ihr Schiff zur Seite, um nicht von den Trümmern getroffen zu werden. Die übrigen Schiffe der Sicherheit taten es ihr gleich. Brigs Stimme schalte durchs Cockpit. "Verdammte Scheiße, Ernesto hat es erwischt! Wer sind die und womit schießen die? Wer greift in diesem Sektor Polizeischiffe an? Die sind soch irre." Der Staffelführer klang nervös und unerfahren. "Hilgert und Amhofer? Ihr schützt die Aurora. Und kontaktiert das Haupquatier. Wir brauchen dringend Verstärkung. Jähnig? Sie kommen mit mir! Zeigen wir denen mal, mit wem sie sich hier anlegen!" Zwei Avenger drehten ab und rasten in Richtung der Angreifer. Rinako war fassungslos. Dieser Orden schreckte vor absolut nichts zurück. Kollateralschäden waren ihnen egal, es zählte nur das Ziel. Es hätte ihr klar sein müssen, bevor sie überhaupt mit den Ermittlungen begonnen hatte. Die Gerüchte waren wohl nicht übertrieben gewesen. Noch etwa 30 Minuten, bis sie den Mars erreichten und im Hauptquatier eine sichere Zuflucht finden würden. Eine lange Zeit, wenn man auf der Abschussliste dieser Typen gelandet war. Und zu allem Überfluss, lag ihr Leben in den Händen von ein paar unerfahrenen Draufgängern, welche einen Kampf, mit Sicherheit nur aus dem Simulator kannten. Rinako hatte wahrlich schon bessere Tage erlebt, doch ihre Alternativen hielten sich in Grenzen. Brigs meldete sich über Funk. "Seht zu das ihr hier verschwindet! Jähnig wurde abgeschossen, ich versuche sie noch etwas aufzuhalten. Hilgert! Gib mir mit dem Gladiator Rückendeckung. Amhofer! Hol Miss Assada an Bord und verschwindet so schnell ihr könnt. Bring sie sicher hier raus." Der Gladiator drehte ab und verschwand ebenfalls, während der letzte Avenger beidrehte und die Ladeluke am Heck öffnete. Rinako und Marv zogen ihre Helme über und aktivierten die Öffnungssequenz des seitlichen Einstiegs. "Marv! Du springst als erster. Du hast keine Erfahrung im Fliegen und würdest uns womöglich in den Jäger lenken." Es dauerte eine Weile, bevor der Druck im Inneren an der Aurora angepasst wurde und sich das Schott öffnete. Marvin stolperte zurück und starrte hinaus. "Aber.......das kann ich nicht!" Einige Meter trennten die beiden Schiffe noch voneinander. Sie mussten springen und obwohl das der reinste Selbstmord zu sein schien, war es ihre einzige Chance auf Rettung. Rin steuerte das Schiff so nah wie möglich an die Öffnung. "Raus jetzt Marvin, spring endlich! Wir haben keine Zeit!" Marv zögerte noch einen Moment bevor er sprang. Rin konnte seinen Flug durch das Seitenfenster beobachten. Er schlug an der Kante auf, packte sich grade noch an einer der Einbuchtungen fest und zog sich an Bord. Ein tiefes Schnaufen drang aus den Lautsprechern. "Wahnsinn, hast du das gesehen? Ich bin drüben! Schnell Rin, seh zu das du da raus kommst!" Rin aktivierte den Autopiloten und rannte zur Luke und sprang mit einem gewaltigen Satz direkt in die Ladebucht des Avengers, welcher sofort abdrehte und die Luke schloss Rin rappelte sich auf und das nächste was sie sah, war der Kolben einer Waffe, welche auf ihr Gesicht zuschnellte. Der harte Schlag, warf sie wieder auf den Boden zurück. Der Pilot des Avengers, beugte sich über sie und hob sie mit festem Griff am Hals, wieder nach oben. Rin schaute für einen kurzen Augenblick an ihm vorbei und endteckte ihren am Boden liegenden Freund. "Marv! Marv! Geht es dir gut? Marv!" Ihr dämmerte fürchterliches und der Pilot bestätigte ihre Annahme promt. "Hör auf zu schreien, Kleine! Der hört dich ganz gewiss nicht mehr. Diese Irren da draußen wollen dich haben und für dich, setzte ich mein Leben nicht auf Spiel! Rin kochte vor Hass auf dieses dreckige korrupte Schwein! "Du verdammter Mistkerl, ich bring dich um. Das war der größte Fehler deines verkackten Lebens." Überheblich grinste Amhofer sie an. "So so, glaubst du das?" Rinako hatte in ihrer Ausbildung allerlei Griffe und Schlagtechniken gelernt, um sich aus eben solchen Situationen zu befreien. Sie spannte ihre Muskulatur an, packte seine Handgelenke und schwang blitzartig ihre Bein nach oben um seinen Hals. Mit einer ruckartigen Bewegung, wirbelte sie ihn zu Boden. "Ja, genau das glaube ich!" Ein harter Schlag mit der Handkante auf den Kehlkopf und der Mann lag röchelnd vor ihr. Sie nahm seine Waffe an sich und drückte ab. Sein Körper erschlaffte und nur noch das Summen der Triebwerke war zu hören. Sie rannte zu Marvin und drehte ihn zur Seite. Blut quoll aus einer großen Wunde am Kopf und Rin sah sofort, das jede Hilfe zu spät kommen würde. Rinako verfluchte sich innerlich, doch hatte sie jetzt keine Zeit für Trauer oder Gewissensbisse. Sie würde noch ihr ganzes Leben Zeit dafür haben und begab sich ins Cockpit, lies sich in dem Sessel nieder, atmete tief durch und übernahm die Steuerung des Schiffes.Was nun? Sie schaute auf den Radar. Der Gladiator war ebenfalls vernichtet worden, doch dieser Brigs, so irre er auch sein mochte, hatte ordentlich Schaden bei den Angreifern hinterlassen. Und er lebte noch, aber befand sich ganz klar in der Defensive. Sie konnte ihn unmöglich zurücklassen. Rin drehte den Avenger um 180 Grad und stürzte in Richtung des Kampfes. Zwei schwarze 325a hingen Brigs im Nacken und deckten ihn mit unzähligen Lasersalven ein. Was er auch versuchte, er konnte sie einfach nicht abschütteln. Rinako war noch nicht ganz in Schussreichweite, als einer der Verfolger zwei Raketen auf den Lieutenant abfeuerte. Sie brüllte aufgeregt ins Com. "Brigs, ausweichen! Ausweichen!" Doch der Abstand zwischen den Jägern war zu gering und nur eine der Raketen verfehlte ihr Ziel. Die andere schlug in die rechte Tragfläche des Avengers und das Schiff kam ins trudeln. Brigs hatte die Kontrolle verloren, als Rinakos Bordcomputer sich meldete. "Ziel erfasst!" Rin betätigte den Abschussknopf und die Bordkanone feuerte aus allen Rohren auf das nächstgelegene feindliche Schiff. Die Schilde glühten unter dem Beschuss auf, während der Jäger versuchte den Schüssen zu entfliehen. Rinako hatte Mühe das Ziel im Marker zu halten und wartete bis zum letzten Moment, um so nahe wie möglich an ihn heran zu kommen. Ein Druck auf den Auslöser und zwei Raketen schossen davon. Der Pilot des Jägers hatte keine Chance auszuweichen und wenige Augeblicke später, war nichts mehr von ihm übrig außer einigen Bruchstücken, welche durch den Raum wirbelten. Das letzte Schiff hatte sich inzwischen aus dem Kampf zurückgezogen und war bereits zu weit entfernt, als das Rinako ihn hätte einholen können. Ihr war klar, das er Bericht erstatten würde und sie in nächster Zeit nocheinmal Besuch zu erwarten hatte. Aber fürs erste war sie in Sicherheit. Sie aktivierte das Com. "Lieutenant Brigs, können sie mich hören? Aktivieren sie das Notsignal, sie sind nicht mehr auf meinem Schirm!" Einige Sekunden vergingen, doch dann hallte seine Stimme durch das Cockpit. "Miss Asada? Was ist mit Amhofer?" Rinako antwortete nur knapp. "Wir hatten Differenzen, ich erkläre es ihnen wenn sie an Bord sind." Auf dem Radar erschien ein blinkender Punkt. Das Notsignal des Avengers. "Vielen Dank, für die Rettung Miss Asada!" Rin sagte nichts weiter und steuerte auf die Position des Signals zu, bis das Schiff in ihrem Sichtfeld auftauchte. Noch immer rotierte es unkontrolliert durch den Raum, Funken sprühten aus der zerstörten Flanke und hüllten das Schiff in ein bläuliches Leuchten. Als sie nahe genug herangekommen war, drosselte sie die Geschwindigkeit und hielt die Position auf der Höhe des Wracks. "So da bin ich, sehen sie zu das sie ihren Arsch hier rüber bewegen. Kapitel 4 Der weitere Flug zum Mars, gestalltete sich problemlos. Brigs war nicht sonderlich erfreut darüber, das er seinen Kameraden tod vorfand. Doch musste er sich mit Rinakos Erklärung der Geschehnisse zufrieden geben. Er schien ihr aber nicht über den Weg zu trauen. Wer konnte es ihm verübeln. "Lieutenant Brigs? Ich möchte ihnen nochmals danken. Ohne sie und ihr Team, wäre ich dort draußen verendet." Rinako senkte die Stimme. "Und es tut mir unendlich leid, das ihre Leute dabei ihr Leben lassen mussten." Brigs schaute sie nur fragend an. Sein Blick sprach Bände. Er gab ihr die Schuld dafür und bereute es zutiefst auf den Notruf reagiert zu haben. Aber ihm war auch klar, das seine Verpflichtung dem Gesetz zu dienen, keine andere Möglichkeit geboten hatte. Rinako, konnte gut nachvollziehen, was in ihm vorging. "Ich kann ihnen noch nicht sagen, wer diese Leute waren, aber sie müssen mir glauben, sie und ihre Männer haben der Welt einen großen Dienst erwiesen." Wie überheblich das für ihn klingen musste. Als ob, ihr Leben von solch großer Bedeutung wäre. Aber man musste das große Ganze dahinter betrachten. Sie erreichten den Orbit des Mars. Der Computer meldete den Eintritt in den Anzugsbereich der Gravitation und Rinako nahm Kontakt zum Hauptquatier auf. "Special Agent Assada meldet sich zurück. Autorisierungscode 76Delta3258Guillemot. Erbitte Anflugserlaubnis." Eine weibliche Stimme meldete sich. "Willkommen zurück Agent, Erlaubnis erteilt. Anflugvektor Gamma 7. Landezone N31. Sie werden bereits erwartet." Die Verbindung wurde beendet. Rin konnte sich keinen Reim darauf machen, warum man sie erwarten sollte. Sie hatte keine offizielle Mission durchgeführt und entsprechend musste sie niemandem Bericht erstatten. Eigentlich war sie außerdienstlich unterwegs gewesen, aber vielleicht hatte sie ihre Kompetenzen, doch etwas zu oft misbraucht. Sie würde es bald erfahren. Rinako steuerte den Avenger in den Anflugsbereich und tauchte in die Atmosphäre des Mars ein. Dem Leitsrahl folgend durchflog sie die Wolkendecke, bis sich unter ihr die schroffe Landschaft des ehemals roten Planeten auftat. Das Hauptquatier befand sich mitten in New Washington. Ein riesiges Gebäude, eher ein Turm, mehrere Kilometer hoch, mit großen Plattformen über mehrere Ebenen verteilt. Eine gläserne Fassade spiegelte die umliegende Stadt wieder und im Zentrum dominierte eine gigantische blau schimmernde Kugel das Bild. Sie war Teil des autarken Energiesystems des Hauptquatiers. Ohne Unterbrechung starteten und landeten Schiffe auf den Plattformen, von Missionen zurückkehrend, oder im Begriff zu selbigen aufzubrechen. Rin lenkte den Avenger in die zugeteilte Landezone und lies ihn auf dem Boden aufstzen. "Brigs! Hier werden wir uns trennen. Die interne Sicherheit wird sie nach draußen geleiten." Der Lieutenant sprang auf. "Ohh nein, das wird nicht passieren. Ich bleibe bei ihnen, bis ich weiss wofür meine Männer heute gestorben sind." Rin drehte sich ihm zu. "Hören sie, die Sicherheit versteht da keinen Spaß. Seien sie froh wenn man sie nicht in irgendein Loch steckt und einem Verhör unterzieht. Wenn sie kooperieren, werde ich mich bei ihnen melden, sobald ich mehr weiss. Das bin ich ihnen schuldig, aber machen sie die Sache nicht unnötig kompliziert." Einsicht machte sich auf seinem Gesicht breit. "Na gut, an mir soll es nicht scheitern. Ich warte im BellyBandit auf sie und wehe sie tauchen nicht auf." Rinako nickte ihm zu und ging zum Heck. Sie aktivierte den Öffnungsmechanismus und deutete ihm an, ihr nach draußen zu folgen. Noch einmal schaute sie zu Marvins leblosen Körper, wandte sich ab und schritt hinaus. Wie erwartet reagierten die Sicherheitskräfte sofort auf den unautorisierten Gast und stürmten mit den Waffen im Anschlag herbei. "Halt! Stehen beleiben. Sie haben keine Befugnis dieses Gebäude zu betreten. Wir werden sie in Gewahrsam nehmen." Rinako hob die Hand und hielt ihre ID Karte hoch. "Dieser Mann stellt keine Gefahr dar. Er hat mir das Leben gerettet und uns blieb keine andere Wahl als hier her zu kommen. Geleiten sie ihn bitte nach draußen." Der ranghöchste Offizier trat zu ihr heran und nahm die ID Karte an sich. Nach einer Überprüfung, gab er den Befehl die Waffen zu senken. "Miss Assada, ganz wie sie wünschen. Wir werden uns umgehend darum kümmern. Kommen sie mit Herr...?" "Brigs ist mein Name. Lieutenant Brigs von der planetaren Sicherheit." Der Offizier zeigte zu einem Aufzug. "Ok, Lieutenant Brigs. Folgen sie uns." Mit schnellem Schritt geleiteten sie ihn das Landedeck entlang zum Ausgang. Bevor sie im Fahrstuhl verschwanden, traf sein Blick noch einmal auf Rinakos. Mit einer kaum sichtbaren Geste, versicherte sie ihm, ihr Versprechen zu halten.
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  27. Heute mal was anderes. Ich hatte vor einiger Zeit, zusammen mit MicDerJäger, im Forum von Werde-Star-Citizen.de ein Roleplay abgehalten. Ich hab mir mal erlaubt alles in eine Geschichte zu verpacken. Also hab ich die ganzen ~ und * raus genommen und manches umgeschrieben. Die eigentliche Idee über den Ablauf, kam von Mic und ich habe hauptsächlich reagiert und gelegentlcih mal kurz das Ruder übernommen. Die Barfrau Cassandra kam auch von mir. Ich hab alles farblich markiert damit man sehen kann was von wem kommt. Wie gesagt ich hab es nur in eine Form gebracht, damit es als Geschichte lesbar wird. Sachen die von mir nachträglich eingefügt wurden, um bestimmte Sachen zu erklären. MicDerJäger OneEyed Monkey Cassandra Also viel Spaß! Heute war kein guter Tag für Cassandras Taverne. Nur wenige Stammgäste saßen am Tresen und tranken ihr Zwölf-Uhr-Bier. Und zwei von ihnen hatten heute Morgen, Cassandras Eingangstür zerlegt. Wiedermal hatte ihr ach so guter Freund Monkey, einen Teil ihres Lokales zerstört. Das letzte Lokal konnte sie schließen. Sie wurde ihn aber einfach nicht los. So als wäre er ihr Schatten. In diesem Moment betrat Michael Jaeger, der sich in alten Tagen unter dem Rufnamen MicDerJaeger bekannt gemacht hatte, die Taverne. Ein Mann mittleren Alters, welcher mit Kurzhaarschnitt und nem Dreitagebart, welcher eher nach drei Wochen aussah. Auf der Nase saß eine schmale Brille. Sie erinnerte an den Spezialentwurf, welcher für die Piloten der Excalibur Klasse Kampfjäger entwickelt worden war. Sie hatten in den Reaktions und G- Tests, so gut abgeschnitten, das sie trotz Sehschwäche zum Dienst gestellt und in den Kampf gegen 2669 Kilrathi entsendet wurden. Es fehlte einfach an Kampfpiloten. Das war aber schon lange her! "Wer um himmels Willen hat denn hier gewütet wie ein Vandulanischer Atmoreon (Stier Art 3,Meter groß) Leute, das schreit nach ner ganz neuen Tür mit Halterung" Das würde aber eine Sch.... Arbeit werden. Und dann auch noch, bei 3 Grad und Regen. Mic konnte nicht fassen wer bloß diesen schrecklichen Vorhang angebracht hatte. Es würde teuer werde. Hätte dieser Barkeeper, sowas erwähnt, wäre er nicht alleine gekommen. Alle im Raum wanden sich dem Neuankömmling zu. "Ich bin der Mechaniker für die Tür" Mic trat ein und zog seinen schwebenden Werkzeugkasten hinter sich her. "Wer ist derjenige, welcher das hier Bezahlen wird?!" Cassandra wandte sich von ihren Gästen ab und ging zum Eingang. "Das bin dann wohl ich. Meinen sie, das bekommen sie hin? Ich bin jedenfalls sehr froh das sie endlich da sind, dann kann der hässliche Vorhang endlich verschwinden." Sie reichte ihm die Hand. "Ich bin übrigens Cassandra, mir gehört der Laden hier." "Sehr angenehm" Im gleichen Atemzug reichte er Ihr die Hand. Er war verwundert. Sie hatte einen ganz schön festen Druck drauf. Aber es passte zu dem, was man über sie hörte. "Mal sehn ob und wie ich sie hin bekomme" "ÄH die Tür meine Ich!!!!" Dabei muste er sich Räuspern und schaute ihr tief in die Augen Wiedermal lies er den alten Schamör los. Er fing sich wieder, immerhin, war er hier, um zu arbeiten. Im Moment, konnte er sowieso keine Frau an seiner Seite gebrauchen. "in 10 Minuten weiss ich mehr dann komm ich rüber an den Tresen und sag Bescheid" "Ach, und könnte ich nen Schwarzen Tee bekommen, Cassandra?" Ohne auf eine Antwort zu warten wandte er sich wieder der Tür zu. Es war gut, das ihn keiner erkannte, so konnte er stressfrei arbeiten. Cassandra war etwas irritiert, vom Verhalten des Handwerkers, zuckte dann jedoch mit den Schultern und wandte sich zum gehen. "Ein schwarzer Tee? Wird gemacht!" Mit erhabenem Schritt ging sie zurück zum Tresen, ihre körperlichen Vorteile möglichst aufreizend in Szene gesetzt. Ihre hautenge Jeans und eine reichlich verzierte Korsage, zeichneten die Linien ihres Körpers nach, während die kniehohen Stiefel bei jedem Auftreten deutlich zu hören waren. Sie wusste ihre Reize gezielt einzusetzen, um den Männern den Kopf zu verdrehen. Ein kleines Spiel, welches sie mit ihren Gästen spielte. Pünktlich zur Mittagszeit betrat wiedermal Monkey die Taverne. Stürmisch wie eh und je, hätte er den armen Kerl, welcher sich grade an der demolierten Tür zu schaffen machte, beinahe umgerannt. "Woahh! Das war knapp. Sorry Junge." Monkey schaute sich in der Taverne um, während er seinen Mantel ablegte. Alle Augen waren auf Cassandra gerrichtet, welche grade durch den Raum zur Theke stolzierte. Dort entdeckte er seinen alten Kumoel Benjamin Drake, wie dieser tief über sein Getränk gebeugt, vor sich hingrübelte. Ihn schien Cassandras Auftritt jedenfalls nicht zu beeindrucken, aber er sah zufriedener aus als bei Ihrem letzten Treffen. Monkey setzte sich zu ihm an die Theke, klopfte ihm auf die Schulter und grinste bis über beide Ohren. "Hey Ben, was gibt es neues? Du wirst nicht glauben was mir alles passiert ist!" Er blickte kurz zu Cassandra. "Ach ja. Hallo Schätzchen! Sag mal musst du den Leuten immer so ne Show liefern? Ist ja wie in nem billigen Porno. So mit dem Handwerker und deinem Auftritt eben" Als Cassandra vor Wut rot anlief, entschuldigte er sich hastig, um nicht wieder, irgendwas im Gesicht hängen zu haben. Er wandte sich zurück an Ben und wartete auf dessen Antwort. Mic schaute dem Neuankömmling grimmig hinterher. Von wegen,Sorry. Mic war sich sicher, das so wie der dreinschaut, er einer derjenigen war, welcher ihm diesen Job verschafft hatte. Er versuchte weiter die Türangeln zu richten, aber die Show die Cassandra für Ihn hingelegt hatte, verfehlte nicht ihre Wirkung und er war doch sichtlich mehr, an ihren Rundungen interresiert, als an den Beulen der Tür. So eine hübsche Erscheinung hatte er schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Und wenn er es recht bedachte, hatte er noch genügend Zeit. Wenn die von RSI Recht behielten, würde sein Schiff eh, in nächster Zeit nicht fertig. Also was solls, er hatte sich nun bis hier, nach Land´s End durchgeschlagen und seine Ersparnisse konnten sich sehen lassen. Aber wie sollte er bei dieser Frau durchstarten? Denn nur ne billge anmache würde sicherlich nicht ziehen. Er musste sich schon was besseres einfallen lasssen. “So Chefin“ Mic schlenderte in einer Bogenbewegung zur Theke hinüber, als wollte er Cassandra von der Flanke erwischen. "Die Scharniere hab ich so richten können, aber das Türblatt ist voll hinüber, das muss ich neu ordern. Das dauert 2 Standardtage. Außerdem ist die Elektrik des Sicherheitssystems herausgerissen. Ich schätze mal, so um die 250Cr. wird es schon kosten! Ich will ja nicht Neugierig erscheinen, aber wer ist den so sehr in die Tür gelaufen worden? Sieht doch eigentlich ganz ruhig und schmuck hier aus!“ Er schaute sie leicht fragend an, während er einen Schluck des schon leicht kalten Tee´s zu sich nahm. In diesem Moment, stürmten drei Typen, die heftig nach Kopfgeldjäger aussahen, mit Maschinengewehren im Anschlag, in die grade noch so ruhige Taverne. “ Alle ganz ruhig und die Hände dahin, wo wir sie sehen können.“ Mic holte flink und leise eine Schnellfeuerpistole, aus seiner Innentasche und schob sie Cassandra über den Tresen zu, bevor er sich dann umdrehte und die Hände hob. Einer der Netten Jungs durchsuchte den Werkzeugwagen, die beiden anderen kamen quer durch die Taverne auf den Tresen zu. Mic konnte echt nicht fassen, das die drei sich ausgerechnet hier her verirrten. "Na da ist er ja!!!!... Jungs" Hämisch grinsend zupfte der Mann an dem Mechaniker-Anzug, als wolle er Mic provozieren, welcher sich aber wenig Beeindruckt zeigte. "Hallo Zac!! Was machst du den hier? Lang nicht gesehen! Was kann ich für dich tun?" In diesem Moment stieß sein Gegenüber, den Lauf seiner Waffe ruckartig nach vorn, in den Magen des Mechanicker´s und riß, als dieser sich nach vorne krümte, die MP in einer Linksbewegung rum .... und schmettere ihm die Schulterstütze in Gesicht. "humpffffff................." Mehr brachte Mic nicht mehr hervor, als er durch den heftigen Schlag fast das Bewusstsein verlor. Diesmal saß er echt in der Klemme. Er hätte sie gleich erschießen sollen, als sie rein kamen. So wenig sich die anderen Gäste, anfänglich für das was da abging interressierten, umso mehr taten sie es jetzt. Reibereien und härtere Geschäftsverhandlungen waren ja nich gerade selten im Universum, aber das hier sah nun nicht gerade nach einer Verhandlung im klassischen Trader- Sinne aus. Blut quoll aus einer Wunde über der Schläfe und lief Ihm ins Gesicht. Durch die wucht des Schlages brummte und hämmerte es in Mic´s Kopf, so das dieser Mühe hatte, klar zu Denken. Wenn ihm jetzt nichts einfiel, dann würden sie ihn diesmal erledigen! Der Mann mit der Waffe brüllte ihn an. "Ich werd Dir sagen was du tun kannst! Du kannst deine Schnauze halten. Du hast Glück, das ich dich nicht gleich hier abknalle, nach dem du meinen Partner so nett auf der Außenhaut deines Schiffes gegrillt hast! Aber leider bist du Lebendig mehr wert. Bin gespannt was mein Auftraggeber mit dir anstellt. Und wenn er mit dir fertig ist, dann darf ich mich schön an dir auslassen! Fünf Jahre hab ich darauf gewartet" "Retress! Serath!..... sammelt das Stück Scheiße ein, wir haben noch einen langen Weg vor uns. Zac´s Blick wendete sich Serath zu Ist die Werkzeugkiste sauber?! "Ja Boss! Da ist nichts besonderes drin!" Die beiden Gehilfen packten den Mechaniker. Einer hielt ihm die Waffe an die Kehle der andere sicherte den Raum ab. So bewegten sie sich langsam rückwärts auf den Ausgang zu. Zac ging Richtung Tresen und warf 50 CR auf die Theke. "Hier für die Unannehmlichkeiten" Monkey, welcher sich das Schauspiel, in aller Selenruhe angeschaut hatte, zwinkerte Cassandra mit seinem einen Auge zu und sie antwortete mit einem kaum sichtbaren Nicken. Es tat Monkey, wirklich leid für sie, aber das könnte mal wieder schmutzig werden. Er verfluchte sich abermals, das er immer ohne Knarre durch die Gegend rannte. Monkey wirbelte blitzschnell herum und packte den Arm mit festem Griff, noch bevor die Münzen den Tresen berührten. Er sprang von seinem Hocker auf und schaute den Mann grimmig an. "Hi Zac, was hab ich dir immer gesagt?" Bevor der Typ in irgendeiner Weise reagieren konnte, krachte Monkeys Handkante auf dessen Kehlkopf. Zac rang nach Luft. "Ich hab dir doch gesagt, das du dich immer einige Kilometer von mir fernhalten sollst. Du lernst es wohl nie!" Er packte ihm am Kopf und schmetterte sein Gesicht auf die Theke. Als Zac zusammenbrach und langsam den Thresen herabrutschte hinterlies er eine mit Blut gefüllte Delle im Holz. "Und jetzt bleib mal ganz ruhig da liegen, mein Lieber!" Die zwei Männer welche sich grade, mit ihrer Beute im Schlepptau, auf dem Weg zum Ausgang befanden, blieben abrupt stehen und schauten erschrocken zu Monkey herüber. Sie liesen von dem Handwerker ab und hoben ihr Waffen, bereit diese Unverschämtheit zu sühnen. Cassandra konnte es nicht fassen, immer hatte sie, diese Idioten am Hals. Konnten die nicht einmal, ihre dreckige Wäsche woanders waschen? Es war ja klar, das Monkey sich mal wieder einmischen musste. Hoffentlcih würde ihr kleiner Laden das diesmal überleben. Aber was solls, sie würde ihm mal wieder Rückendeckung geben, wie jedesmal. Nachdem der Schädel des Anführers ihre Theke ruiniert hatte, kamen desen Kumpanen ebenfalls auf den Trichter, das sie nun ein größeres Problem hatten. Sie wollten grade das Feuer auf Monkey eröffnen, als Cassandra bereits die Waffe entsichert hatte und im Anschlag hielt. Sie feurte zielsicher auf die Waffenhand des rechts stehenden Mannes. Der Schuss traf sein Ziel mit gröstmöglicher Präzision und lies die Hand regelrecht zerplatzen. Der Mann lies seine Waffe fallen, schrie vor Schmerzen auf und presste seinen blutüberströmten Handstummel an den Oberkörper. Cassandra spottete ihn an. "Na das haste jetzt davon, falscher Ort, falsche Zeit, falsche Braut" Sie hockte sich hinter der Theke in Deckung, als der zweite das Feuer auf sie und Monkey eröffnete. In dieser ausgelassenen Kneipenathmosphere erlangte Mic wieder das Bewustsein. Er lag am Boden zwischen dem Ausgang und Serath, welcher hinter einem umgekipten Tisch in Deckung gegangen war und auf Cassandra und Monkey schoß. In dem Moment, als das Gefecht am härtesten schien, sah er durch die geöffnete Tür seiner Werkzeugkiste ein Teil im Inneren, das er nicht dort rein getan hatte. Es viel ihm auf, da an dem Teil kleine Lämpchen blinkten und ein Timer Richtung null zählte. Das durfte nicht wahr sein, Mic wusste direkt was das bedeutete. Diese Bombe sollte die unnützen Zeugen eliminieren. Durch die Angst des nahenden Tode's durch Bomben-Explosion, schoss das Adrenalin in Mic's Blutkreislauf. Er sprang auf.... riss einen der "schönen" Vorhänge runter, drehte ihn zu einem Strick und spurtete zu Serath, der mitten im Kampf mit den anderen, nicht mit bekam was hinter Ihm geschah. Schlug den Strick über Serath's Kopf, und zog die Schlinge über Kreuz zu. "aaaahhhhhhhrrrrrrrgggggg....... Sch......" Mehr bekam der Kopfgeldjäger nicht mehr raus bevor ihm die Luft weg blieb. Zwar hörte Serath auf zu schießen, aber für Mic erntspannte das die Situation nur wenig. Er drehte blitzschnell seinen Körper 2,5x um die Längachse und zog dadurch die Schlinge noch fester zu. Mit dem Rücken zu dem jetzt verwundert und hilflos ausehendem Gegner, der krampfhaft versuchte der schlinge zu entkommen, stemmte Mic sich nach oben und hebelte den ca. 70 Kg schweren Mann über den Rücken und seine Schulter. Mit einer enormen Beschleunigung, aus der Hocke direkt in eine Kreisförmige Flugbahn, krachte Serath mit einem lauten Scheppern auf den Werkstattwagen. "Ihr scheiß Arschlöcher was glaubt Ihre eigentlich wer Ihr seid!! Ich mach euch alle fertig." Mit einem Ruck schnellte Mic's Ellenbogen in Richtung Serath's Kopf und rammte, dem sich eben noch wild strampelden Typen, das Nasenbein mit voller Wucht ins Hirn. Dabei entstand ein schwer zu beschreibendes Geräusch, das sich halb Schmatzend und halb nach brechenden Knochen anhörte. " So die hat's verdient, die Sau!!!" Mic beugte sich nach unten und blickte durch die offene Schranktür auf die scheinbar magnetisch befestigte Sprengladung. Der Zähler blinkte irgendwas bei 0:25:48. Sie hatten also noch etwas Zeit. Er ging zu der Stelle an der Serath die Waffe verloren hatte, hob sie auf, ging zu der wimmernden Gestalt die gerade versuchte unter den nächsten Tisch zu kriechen und sprach ihn an. " Pech gehabt!!" Der verletzte Mann drehte sich um und sah Ihn flehend an. "Bitte nicht!!!" "Halt's Maul! Ich hätte auch keine Gnade bekommen, nur hättet Ihr mich länger leiden lassen." Das "Nur hättet Ihr mich länger leiden lassen" konnte der arme Kerl aber wohl nicht mehr hören. Außer er wäre in der Lage gewesen mit einem ca 7mm dicken und 3cm langem Stück Messing, das auf dem Weg durch seinen Kopf, die wenigsten Teile seines Gehirnes heil lies, um dann mit der ganzen verkquirlten Masse auf der Rückseite wieder auszutreten, noch etwas zu hören, geschweige denn zu denken! Der leblose Körper sackte auf den Boden "Cassandra tu mir bitte den Gefallen und erledige den dritten, oder warte........ nein!!! Ich hab ne Idee!" Bitte fesselt Ihn und bringt mir ein weißes Bettlaken! und eine Decke! Bitte schnell, wir haben noch ca 20 Minuten oder kann hier einer ne magnetische Clustermine mit Zeitverzögerung entschärfen? "Aber es nützt alles nichts ich muss erst mal! " Monkey stand währendessen lässig am Tresen und schaute dem wildgewordenen Handwerker dabei zu, wie er den Typen, welcher grade noch auf ihn und Cassandra geschossen hatte, halb stranguliert durch die Luft katapultierte und dem einhändigen winselnden Kopfgeldjäger ein Loch durch den Schädel jagte. Beide waren miserable Schützen. Sie hatten wirklich alles getroffen, außer etwas lebendigem. Ben saß sogar weiterhin, selenruhig auf seinem Hocker und grinste sich durch die Weltgeschichte. Monkey war wirklich gespannt, was Ben ihm zu erzählen hatte, so etwas weggetretenes hatte er noch nie vorher gesehen. Der Handwerker war echt sauer und wirkte schon fast diabolisch, so von oben bis unten voller Blut und Hirnmasse beschmiert. Monkey gefiel das. Der mit dem Gesicht am Tresen klebende Zac stöhnte irgendwas, und Monkey hockte sich zu ihm auf den Boden. Er packte ihn an den Haaren und zog den Kopf zurück. "Hey Zac, so hattest du dir das bestimmt nicht vorgestellt, oder? Schlaf lieber weiter!" Monkey zog Zacs Kopf weiter zurück und schmetterte ihn ein weiteres mal vor den Tresen! Zac war wieder still. "Geht doch!" Nachdem der Handwerker irgendwas von ner Bombe gefaselt hatte rannte er aufs Klo. Monkey wandte sich Cassandra zu. "Irre der Kerl oder? Weisst du was er mit der Bombe meinte? Egal mach mir nen Whiskey ich geh ihn mal fragen und hol ihm mal lieber die Tücher!" Monkey stieg über den leblosen Körper von Zac und ging aufs Klo. Cassandra schaute ungläubig an sich herab. Sie konnte es nicht fassen, keine Kugel hatte sie erwischt. Sie schaute sich um und auch sonst schien niemand verletzt zu sein. Sie betrachtete ihren Tresen und war entsetzt über das Chaos. Es würde ewig dauern bis sie wieder alles in Ordnung gebracht hatte. Sie brauchte unbedingt einen anderen Job. Ihr Gesicht war voller Blut, nicht ihr eigenes, nein das von Zac. Sie wollte nur schauen wo Monkey abgeblieben war und hatte sich über den Tresen gebeugt, als dieser mit Zacs Gesicht, auch noch die Front ihrer Theke zerdepperte. Und jetzt auch noch eine Bombe. Und sie konnte sich absolut nicht erklären, was der Handwerker in einer solchen Situation bitte mit Tüchern anstellen wollte. Noch dazu in weiss. Und dann gehen die Zwei einfach schiffen, es war wirklich ein beschissener Tag.
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  28. Die Tür knarzte und ein paar kaum erkennbare, glühende Zigarren drehten sich synchron Richtung Tür und starrten in die verquarzte Leere hinter dem Rauchschleier. "Nabend meine Herren, ich habe Neuigkeiten." Kefka, der Jungspund nahm den Hut vom Kopf, denn hier wurden keine Hüte getragen. Er legte ihn neben die anderen Kopfbedeckungen und hängte seinen schiefergrauen Trenchcoat an den letzten freien Haken. "Mir ist etwas zu Ohren gekommen, es hatt etwas mit goox letztem Kontakt mit Seveneyes zu tun" Unruhiges Murmeln und das schmatzen einiger Münder, die die Zigarren paffend zum aufglühen brachten, waren zu vernehmen. "Erzähl schon, wir sind gerade bei einer fantastischen Partie Krypt-Poker" goox schaltete sich mit seinem lauten Organ ein: "Ach I-Flow, jetzt mach mal halblang, du ziehst uns das letzte Hemd aus und Kef ist dir nur eine willkommene Ablenkung, um uns nochmal heimlich ins Blatt zu schauen, vergiss es man! Aber Recht hat er trotzdem, was hat das alte Siebenauge jetzt schon wieder ausgeheckt??? Ich dachte es wäre alles geregelt, verdammt!" "Ach jetzt entspannt euch mal, Ihr alten Männer, das war doch nur ein kleiner Scherz, wie soll ich denn sonst eure Aufmerksamkeit erregen. Ich meine, jedesmal wenn ich diese Tür öffne und mir eine tabakgeschwängerte Suppe aus Schweiß, gutem Whiskey und guten terranischen Lungentorpedos die Sicht versperrt, dann sehe ich euch stoisch und fast geistesabwesend in eure Blätter starren und jeder von euch könnte glatt als der Möchtegern-King des Monats durchgehen, wenns ums Pokerface machen geht." Ein Whiskeyglas knallte schwer auf die Eichentischplatte "Meine Güte Kefka, du bist der Witzbold des Tages, weißt du wie mir die Lunte geht, wenn ich zur Zeit ´habe Neuigkeiten von Seveneyes´ höre, hmm???" ertönte goox´ Barriton. Kefka blieb unbeeindruckt, er kannte den Raumbären nun schon eine wenig und wusste, wie er damit umzugehen hatte. "Also passt auf, wir sollten uns doch einen hübschen Beinamen für unsere kleine... "Unternehmung" überlegen, stimmts!? Irgendetwas... stilsicheres, einfaches, aber prägnantes, wars nicht so? Ich habe durch einen guten Bekannten aus meiner Zeit auf der USS Eisenstein die Möglichkeit bekommen, mir ein paar UEE Militär-Archive anzuschauen. Ich bin da auf ein paar Interessante Dinge gestoßen. Unter anderem ging es da um Beziehungen, die ein gewisser Admiral Goldsteen - im Ahnenbuch auch als Goldstein bekannt - vor einigen Jahrhunderten mit irregulären Verbänden pflegte. Sagt euch das "Goldsteen-Kartenhaus" etwas?" "Nein" "Kein Plan" "Nie gehört" "Was für ein Vertrag?" "...erzähls schon" "Nun, es war noch vor den beiden Tevarischen Kriegen, als einer dieser Goldsteens - dessen familiären Clan ja jeder kennen sollte, der UEE-Geschichte für wichtig hält - als betagter Admiral kurz vor Dienstzeitende anfing, mit verschiedensten lokalen Piraten-Banden und Freihändlern aus mehreren zu der Zeit noch beinahe unbekannten Systemen zu verkehren. Diese Systeme waren zur damaligen Zeit nur wenigen Militärs für Ersterkundungen und vorsichtige Diplomatie zugänglich. Dieser Goldsteen nutzte seinen mlitärischen Einfluss abseits der überwachten Systeme, um Kontakte aufzubauen. Kontakte zu einheimischen Händlern, Piratenbanden und anderen Freischaffenden. Mit der Zeit entwickelte er Querverbindungen durch ganze 6 Systeme, etablierte getarnte Handelsposten und Depots, sicherte mit seiner kleinen, aber modernen Flotte wichtige Knotenpunkte gegen Konkurrenten, engagierte Fremdenführer und machte sich das Know-How der Einheimischen zu Nutze, um wertvolle und seltene Ressourcen zu erbeuten. Später wurde dieses "Netzwerk" bei der UPE bekannt als das "Goldsteen-Kartenhaus". Natürlich ist diese Akte bis heute streng geheim, da die Reputation einer bis heute einflussreichen und historisch wichtigen Familie auf dem Spiel steht. Kein Imperium beschmutzt freiwillig die eigenen Helden. Sei es wie es sei, folgendes ging mir nicht aus dem Kopf..." ---wird fortgesetzt--- (Anmerkung: ein Erstversuch, einige Elemente aus verschiedenen Stories hier im SC-HQ zu verflechten, Meinungen, Anregungen und vor allem Ideen sind sehr willkommen!)
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  29. "chhrr... Tschkschhhh...oox ...ören...chsszts" I-Flow hatte das Gespräch empfangen. Aber es endete genauso abrupt, wie es begonnen hatte. Wahrscheinlich war ein Teil Nachricht durch das geöffnete Sprungfeld zum Tyrol System übermittelt worden, als gerade ein anderes Schiff hindurch flog. Ich setzte wieder Kurs. Die Schubdüsen drückten die schwerelose Masse meines Freelancers durch die Leere des Raumes, während die Direktionsdüsen die Richtung einstellten. Nach einem eleganten Driftmanöver befand ich mich auf dem direkten Anflugkorridor zum Sprungtor nach Tyrol. Nach einer knappen halben Stunde erreichte ich die von schweren Geschützen bewachte Passage. Riesige Türme aus Laseremittern und Raketenabschussvorrichtungen bewachten den Bereich um das ziemlich große Tor. Es war deutlich größer als das nicht mehr ganz so geheime Wurmloch, das ich kurz zuvor durchflogen hatte. Blinkende Positionslichter markierten die Außmaße und Gestalt des unsichtbaren Objektes. Mein Interkom öffnete sich ohne weiteres zutun. Die UEE hatte Kommuniationsvorrechte in den kontrollierten Sektoren und das setzten sie ungefragt durch. "UEE Zollbehörde. Mein Name ist Leutnant Viola Fassi. Bitte übermitteln Sie uns ihre Frachtdaten, die Passagierliste und den Grund Ihrer Reise. Bleiben Sie für eine Überprüfung auf Ihrer aktuellen Position. Vielen Dank." Die variationslose Stimme einer Frau in den Dreissigern sowie ihr Videobild auf dem Bildschirm machten Ihre trübsinnige Freude an Ihrem Beruf deutlich. Sie trug die leichte aber förmliche Kleidung der UEE und im Hintergrund war eine kleine Stellwand zu sehen, die das Zeichen ihrer Behörde abbildete. Vermutlich saß sie in einem dieser Türme und schob dort schlecht bezahlten Schichtdienst. Schlecht bezahlte Kontrollposten sind gut fürs Geschäft. Es war eine reine Standardprozedur. Eigentlich scherte sich die UEE nicht darum, was aus Charon rausgebracht wurde. Vielmehr interessierte sie, was aus Typrol reinkam. Und so war es auch jetzt. Ich wurde nicht einmal gescannt. Ein bisschen ungewöhnlich war das schon. "Die UEE wünscht Ihnen eine sichere Heimkehr und dankt Ihnen für die Kooperation." die Frau spulte ihren auswendig gelernten Satz herunter und blickte gelangweilt in die Kamera ihres Comlinks. Dann schloss sich der Kommunikationskanal. "Hier spricht der leitende Transferbeauftragte des Wurmlochs Charon-Tyrol. Sie haben die Nummer 4. Bitte warten Sie auf mein Signal und fliegen dann zügig durch das Wurmloch." die junge Männerstimme die sich nun meldete machte mir kurz und knapp klar wie es laufen sollte. Ein riesiger Gastanker flog an mir vorbei. Seine Ausmaße gegen meinen kleinen Transporter ließen mich unweigerlich durchrechnen, wie viel Profit man mit so einem Ding auf dem Schwarzmarkt machen könnte. Er schob sich durch den Ereignishorizont und verschwand. Ein paar kleinere Schiffe durchquerten noch die Öffnung und dann war ich an der Reihe. Es kribbelte wie gewohnt, dann war ich in Tyrol angekommen. Mein Interkom schlug sofort an. I-Flow rief mich an. "goox hör mir zu ..." er hackte die Worte wie Holzscheite in den Funk. "I-Flow, gut dass ich Dich erreiche..." sagte ich, während ich den Signalcodierer einschaltete. Wir redeten durcheinander und jeder war erpicht darauf den anderen zu Bremsen. Schliesslich gewann I-Flow die Oberhand "DU bist verwanzt, Alter. Komm auf gar keinen Fall ... Du weißt schon wo hin." er hörte sich sehr besorgt an. "Wahrscheinlich sind wir alle mit Peilsendern der UEE ausgestattet." "Oh verdammt." sagte ich, während sich diverse Szenarien vor meinem Auge abspielten. Mit leerem Magen konnte ich nicht gut denken, aber dafür reichte es grade noch. "Talby, wo ist Talby? Der hat auf jeden Fall was dran. Das hab ich aus ner sicheren Quelle." fügte ich hastig an. "Der dreht gerade ein paar Runden zur Ablenkung durchs System. Setze Du schon mal Kurs auf diese Koordinaten. Aber schön langsam, wir brauchen noch etwas Zeit." Er übermittelte mir die Navigationsdaten, ich aktivierte meinen Autopiloten. "Woher wisst ihr überhaupt...? Wer hat euch denn gewarnt?" fragte ich verdutzt. "Der Typ, der unsere ... Teppiche eingelagert hat, der hat einen Bekannten in der Verwaltung der UEE. Über den wissen wir das. Da läuft gerade ne große Sache. Die versuchen nicht nur uns was anzuhängen. Ich denke die versuchen so viele Unternehmer wie möglich aus dem Verkehr zu ziehen. Es geht wohl nicht nur gezielt um uns. Obwohl die uns dann natürlich hübsch verknacken werden." "Habt ihr schon einen Plan?" fragte ich. "Wir ähh... arbeiten dran. Talby versucht ein paar Söldner zu organisieren die sich noch einen Namen machen wollen. Nur für den Fall der Fälle." I-Flow kam nicht so rüber als wäre das die beste Idee, allerdings hatte Gewalt in der Vergangenheit schon oft so manchen Konflikt gelöst. Über den Comlink schaltete sich nun Talby zu. "Weiß goox Bescheid?" Talby rauschte stark, als wäre er in einen Sonnensturm geraten. "Könnt ihr mich hören? Ich bin hier durch einen Sonnensturm geflogen. Hallo?" "Jaja, wir hören Dich. Ich weiß Bescheid." ich sprach etwas lauter, auch wenn das totaler Blödsinn war, denn besser konnte er mich dardurch natürlich nicht verstehen. "Ich habe vielleicht eine Idee. Ihr kennt doch dieses Arschloch Seveneyes, oder?" ...to be continued.
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  30. ----------------- Epub (folgt) PDF ----------------- Teil - 12.1 Eskalation Betreff: Aktualisierung des Überwachungsberichts von Hyperion Absender: Leitender EDA -Special-Agent Smith Infolge der letzten Aktivitäten, die die Blockade des Raumhafens und erhöhte Aktivitäten des Piratenclans „Typhon“ umfassen, konnte unser Kommunikationsspezialist relevante Langstreckenkommunikationen abfangen und entschlüsseln. Hierbei handelt es sich um den „Schakal“, Clanführer von Typhon und „Pollox“, seine rechte Hand. Anbei der aufgezeichnete Kommunikationsverlauf: Schakal: „ Also hast du versagt!“ Pollox: „ Ich habe nicht..... VERSAGT!!!“ Schakal: „ Zügel deinen Ton, oder ich werfe dich wieder in das Loch aus dem ich dich geholt habe.“ <zorniges keuchen> Pollox: „ Die KI ist nicht hier. Der Whistleblower...... er hat.... uns... angelogen.“ Schakal: „ Was soll das bedeuten?“ Pollox: „ Unsere Ziele haben sich geändert. Ein Marine ist hier. Er beschützt die Frau.“ Schakal: „ Ein Marine?“ Pollox: „ Ja........ Ich weiß nicht was genau die Marines mit diesem Konflikt zu schaffen haben, aber offensichtlich sind sie für den Verlust der Exodus verantwortlich. Einer von Ihnen ist hier... bei der Tochter des Whistleblowers. Sie müssen sie auf dem Schiff befreit haben.“ Schakal: „ Unsere Bergungstrupps konnten in den Trümmern keine Wrackteile der Exodus finden. Entweder das Schiff ist infolge des Gefechts weit ab der Schlacht funktionsuntüchtig geworden, oder aber jemand hat es übernommen. Alle unsere Versuche es zu finden, führten ins leere.“ Pollox: „ Es ist nur ein.... Stück... Metall.“ Schakal: „ Es ist mehr als das. Es ist ein Symbol unserer Macht. Wer immer für diesen Verlust verantwortlich ist, wird dafür teuer bezahlen.“ Pollox: „ Ich werde sie finden... und Ihnen die Haut von den Knochen schälen.“ Schakal: „ Nein. Deine Prioritäten sind andere. Die Caedes hat weitere finanzielle Mittel eingesetzt um sich die Frau anzueignen. Entweder sie brauchen ein Druckmittel für den Whistleblower, oder sie ist der Schlüssel der zu Jokks KI führt. Wie dem auch sei. Finde sie! Mit allen Mitteln!“ Pollox: „ Jaaa.......“ <Übertragung beendet> Aufklärungseinheit 41/1“Foxer“ eingesetzt auf Hyperion Leitender Special-Agent Smith Fora – System Hyperion, Shoel Bereits einige Minuten nachdem sie das BIOD verlassen hatten, vermisste Melody das Rauschen der Blätter, den holzigen Geruch und den Blick auf das grüne Meer von Pflanzen und der Natur. Nachdem Maya sie mit einem klapprigen Hover wieder nach Shoel gebracht hatte, wünschte sie sich zurück in eine Umgebung voller Leben, voller Zuversicht. Ein bisschen mehr von den Eindrücken, die sie in dem BIOD erhascht hatte. Nie war die Sehnsucht nach ein wenig Trost größer, wo doch die Realität wenig Platz für solchen zu lassen schien. Noch immer konnte sie nicht begreifen, wie Ihr Vater sie hätte Opfern können. Für Informationen, für ein paar Einsen und Nullen, gepresst auf ein Stück Metall. Gedanken die sie nicht los lies, auch als Maya sie durch die belebten engen Straßen der Siedlung führte. Die Sonne war bereits am Untergehen und tauchte Shoel in einen rötlichen Schimmer. Reklametafeln und moderne Beleuchtung brach den ansonsten so orientalischen, abstrakten Stil der Innenstadt, der von der untergehenden Sonne in einen roten Schein getaucht wurde. Motels, Geschäfte und Vergnügungshäuser zierten das Rotlichtviertel, den Stadtteil der den Flaschenhals zum Raumhafen darstellte. Kein Raumfahrer der hier landete, hatte die Chance den vielen Versuchungen zu entgehen und auch die Blockade hinderte die festsitzenden nicht daran, Ihr Geld in den Nachtclubs und Bars auszugeben. Die Straßen waren belebt. Einheimische der verschiedensten Rassen tummelten sich in den engen Straßen, während immer wieder einige Polizei-Patrouillen der örtlichen Behörden die Menge durchstreiften. Nervös, zu wissen das Ihre Bemühungen etwas zu finden Ihnen galt, versteckte sich Melody so weit es ging in der dunklen Kapuze die sich um Ihren Kopf warf. Die dunklen Umhänge, die sich übergeworfen hatten, sollten nicht nur Schutz vor der Polizei bieten, sondern auch vor den Piraten und Kopfgeldjägern, die vermutlich in der ganzen Stadt lauerten. Es hatte lange gedauert um Sev zu überreden, seinen Helm gegen eine Kapuze zu tauschen. Er hatte es mit Schutz und Technischer Überlegenheit begründet, doch konnte sie Ihn nicht täuschen. Hinter dem klobigem Helm war er in seiner eigenen Welt. Als könne seine Rüstung Ihn vor allem abschotten, dass er nicht an sich heran lassen wollte und für einen Moment wünschte sie sich ebenfalls, eine solche Tarnkappe vor der Wahrnehmung zu besitzen. In den letzten Tagen hatte sie viel gesehen und noch mehr erlebt, dass sie am liebsten vergessen hätte. Permanent versuchte die das geschehene einzuordnen, zu trennen und zu verarbeiten. Doch wie ein nicht enden wollendes Beben rüttelte und wackelten die Geschehnisse an Ihrer Einstellung, die sie weiterhin vor sich rechtfertigte. Immer öfters ertappte sie sich dabei, wie sie in den vorgefertigten Mustern dachte, die von Gesellschaft und Zeitgeist diktiert wurden, ohne zu reflektieren, ohne zu hinterfragen. Der Versuchung erliegend, alles zu verteufeln, das nicht in Ihr naives und vielleicht infantiles Weltbild passte. Doch Widerstand sie der Versuchung, so schwer es auch viel und versuchte das ganze zu erkennen. Die Motivation hinter jeder abgefeuerten Kugel, hinter jeder Schmauchspur und hinter jeder Leiche. Bosheit, Zorn und Hass, waren nicht die Gründe, sie waren lediglich der Indikator. Der Katalysator. Doch die Frage, nach den Intentionen Ihres Vaters, lies sich auch nach exaltierten Bemühungen des Verständnisses, nicht beantworten. Mehrere Minuten des Grübelns verstrichen, in den Maya sie weiter durch die Unterhaltungsviertel Shoels führte, ehe sich sich einem mehrstöckigem Gebäude näherten, das prunkvoll an der Seite der Hauptstraße prangerte. Die für Shoel typischen Backsteinwände, waren übersät mit leuchtenden Neon-Röhren, Reklametafeln und leicht bis gar nicht bekleideten Hologramm-Frauen, die aufreizend tanzten und den Eingang verzierten. Maya führte sie direkt auf die obligatorische Taverne, Strip-lokal oder wie die genau Definition auch lauten lies zu. Doch noch ehe sie den Eingangsbereich erreichten, hielt Sev inne, musterte das Gebäude Intensiv und blieb daraufhin ruckartig stehen. Maya, die vorweg gelaufen war stoppte ebenfalls abrupt und musterte Ihn flüchtig, ehe sie trocken fragte: „ Was ist? Kleiner Marine? Du willst mir doch nicht sagen dass du noch nie in einer Strip-bar warst?!“ Melody trat an Sev heran, untersuchend blickte sie in sein Gesicht, auf das sich dunkle Schatten von der Kapuze warfen und so sein Gesichtsausdruck verbargen. Doch allein an seinem Mund, der sich angespannt zusammen presste, konnte sie erkennen dass Ihm etwas ganz und gar nicht geheuer war. „ Mir gefällt das nicht. An solchen Orten wimmelt es nur so von Kopfgeldjägern und Piraten.“ blaffte er sie an. „ Du solltest mir Vertrauen, wenn du von diesem Planeten flüchten willst.“ entgegnete Maya platt, woraufhin Sev abwegig brummte: „ Thh, Vertrauen....“ Maya grinste. Wieder schien Ihr blick zur unangefochtenen Verwegenheit zu avancieren und so antwortete sie trotzig: „ Du solltest eines nicht vergessen, Marine. Ich war durch deine Unfähigkeit dazu gezwungen einzugreifen. Nicht nur einmal. Nur Dank MIR steht Ihr nun hier.“ „ Das reicht mir nicht. Ich weiß nicht welche Spielchen du spielst, aber ich will jetzt verdammt nochmal ein paar Antworten!“ erklärte Sev verärgert, woraufhin Maya sich Ihm mit langsamen Schritten näherte und leise flüsterte: „ Antworten können gefährlich sein.“ „ Schluss jetzt mit diesen hohlen Fraßen. Warum hast du uns zur Biosphäre gelockt?“ knurrte Sev sie weiter an, woraufhin Maya breiter lächelte. Doch ließ sie sich alle Zeit die sie für nötig hielt, ehe sie mit starren Blick auf Sev zutrat und langsam anfing zu erklären: „ Die Piraten waren euch auf den Fersen und dann schließlich auch die Kopfgeldjäger, nachdem ich dafür gesorgt habe, dass sie euch finden.“ Melody horchte auf und auch Sev richtete sich ruckartig auf und fauchte sie an: „ Du hast was?!“ „ Du kannst dich später bedanken.“ erwiderte Maya gelassen: „ Nur durch mein Eingreifen, konntet Ihr entkommen. Das solltest du nicht vergessen und das BIOD....“ Doch hielt sie einen Moment inne. Die gleichgültige Gelassenheit entwich fast unauffällig aus Ihrem Gesicht und so erklärte sie nüchtern: „ Die Biosphäre war der sicherste Ort, um ein Treffen zu arrangieren.“ Doch Melody waren die dezenten Änderungen in Ihrer Mimik und Gestik nicht entfallen, so unscheinbar sie auch zu sein schienen. Das BIOD war für Maya mehr als nur ein sicherer Treffpunkt gewesen, so war sie sich sicher. „ Ein sicherer Treffpunkt und das beste was dir einfällt ist ein verfluchtes BIOD?!“ fragte Sev knurrend. Doch augenblicklich fing Maya an herzlich zu lachen. Sie war wirklich amüsiert und so brachte sie in einem spöttischen Tonfall hervor: „ Es ist nicht verflucht.“ „ Und dennoch sind einige Menschen dort verschollen.“ erwiderte Sev ungelassen, woraufhin Maya trocken antwortete: „ Sie sind nicht „verschollen“. Sie sind Tot. Ich habe jeden getötet der diese Biosphäre betreten hat. Es ist amüsant zu sehen, wie schnell die „zivilisierten“ Völker dieses Universums dem Aberglauben verfallen.“ Verdutzt horchte Melody auf und starrte Maya fassungslos an. Das Mysterium um das verfluchte vierte BIOD war gelöst, doch die Erkenntnis das der Grund dafür direkt vor Ihnen stand, war alles andere als beruhigend. Energisch machte Sev einen aggressiven Schritt auf sie zu und forderte zornig Antworten: „ Du hast jeden umgebracht?! Warum?“ Doch erneut ließ der Druck, den er Ihr entgegen brachte, nichts außer Trotz aufflammen und so antwortete voller Hohn: „ Ich hatte Spaß daran. Ich liebe es Blut zu vergießen. Das letzte röcheln eines Menschen zu hören. Einem Lebewesen alles zu nehmen, aus meiner inbrünstigen Gier hinaus, Schrecken, Zweifel und Zwietracht zu sähen. “ Mit einem grinsen erreichten sie Sev, blieb direkt vor Ihm stehen und flüsterte: „ Ist das die Antwort die du hören willst?“ „ Wie wäre es mit der Wahrheit?!“ erwiderte Sev zornig: „ Stehe ich vor einer skrupellosen Mörderin? Die mir bei der beste Gelegenheit das Messer in den Rücken sticht?“ Maya lachte auf, wandte sich von Sev ab und trotzte: „ Skrupellose Mörderin? Ignorante und gleichermaßen Selbstgefällige Worte von einem Menschen wie dir.“ „ Ich töte nicht aus Vergnügen.“ schnauzte Sev, doch da unterbrach Ihn Maya bereits: „ Ach nein? Wie nennst du es dann? Leidenschaft?“ Woraufhin Sev tief durchatmend inne hielt. Auch wenn Melody sein Gesicht nicht deuten konnte, so spürte sie wie er innerlich anfing zu brodeln. Maya war ganz offensichtlich Stolz darauf diese Veränderung bewirkt zu haben und so stocherte sie weiter in der Wunde herum: „ Was ist? Weißt du nicht wie du es rechtfertigen sollst? Oder ob, überhaupt?!“ Sev hielt weiter inne, während sich seine Hände zu Fäusten ballten. Als hätte Maya über Ihn triumphiert lächelte sie einmal breit, ehe Ihr Blick ausdruckslos vor sich wanderte. „ Rechtfertigungen....“ schüttelte mit dem Kopf, kehrte Ihnen den Rücken zu und fing mit trotzig an zu erläutern: „ Hast du jemals einen unvoreingenommenen Blick auf die Menschheit gewagt? Auf die Völker dieses Universums? Wir bilden uns ein die Krone der Schöpfung zu sein, mit den Religionen die wir uns erschaffen um uns selbst der infantilen Illusion hinzugeben, auserkorene Wesen zu sein, die einen ganz besonderen Platz in diesem Universum einnehmen. Doch sieh dich um. Wir sind nichts anderes als Tiere, die etwas intelligenter sind als Ihre Artgenossen. Primaten die sich einbilden frei von Ihren tierischen Trieben zu sein, doch anstatt wie Hunde an Bäume zu pinkeln, um die lächerlichen Grenzen die wir uns in unserem all zu begrenzten Geist schaffen zu schützen, ziehen wir Schützengräben und töten jeden der es auch nur wagt über diese imaginären Grenzen zu treten. Bei genauerer Betrachtung, bleibt nicht viel von den Kulturellen, Intellektuellen Lebewesen übrig, für die wir uns halten wollen.“ Maya schnaubte einmal verächtlich, ehe sie sich umdrehte und weiter fort fuhr : „ Wir sind die Neandertaler von Morgen, Sev. Eine primitive Lebensform, die ein wenig intelligenter ist, als der Affe von gestern. Darum, ist alles und jeder Freiwild. Rechtfertigungen, sind nichts anderes als die Bemühungen sich auf ein Podest zu heben.“ Eine pessimistische Einstellung, die Melody traurig stimmte, was nicht zuletzt daran lag, dass sie erkannte das es Maya durchweg ernst damit war. Ihre Ausstrahlung schmetterte es Ihnen entgegen, doch konnte es auch nicht den Unmut überspielen, den sie offensichtlich mit sich herum trug. Melody brauchte nicht lange, um zu verstehen was wirklich hinter diesen Worten steckte und so stieß die vorsichtig aus: „ Das BIOD. Es war dein Zuhause....“ Offensichtlich hatte Maya etwas gegen Rechtfertigungen, doch waren Ihre Ansichten von Primaten und Revierverhalten, nichts anderes. Auch sie suchte ganz offenbar nach Rechtfertigungen und so wie Melody langsam erkannte, fand jeder eine für sich zugeschnittene, wenn man nur danach suchte. „ Du hast die Grenzen des BIODS beschützt!....oder?!“ erklärte Melody weiter, woraufhin Maya dezent anfing zu grinsen. Sie schien überrascht, dass sie so gekonnt zwischen den Zeilen gelesen hatte und so flüsterte sie leise: „ Aufgewecktes Mädchen.“ Doch Ihr Blick blieb weiterhin starr auf Sev. Offensichtlich hatte sie sich von Ihm diese Erkenntnis erhofft oder lediglich erwartet und da wusste sie, dass es wieder einmal ein Spiel gewesen war. Offensichtlich hatte sie versucht seine Menschenkenntnis einer Probe zu unterziehen und wusste nicht was Maya daran liegen könnte, Sev wiedereinmal einen Test zu unterstellen, doch vielleicht machte es Ihr lediglich Spaß. „ Du lebst in den Ruinen des BIOD?“ fragte Sev verdutzt nach und Maya antwortete mit einem abwertenden Blick: „ Es ist mein Zuhause und das bereits seit einigen Jahren. Ja, ich bin dort aufgewachsen.“ „ Ganz allein?“ entfuhr es Melody entsetzt, dich da wandte Maya sich wieder von Ihnen ab, richtete sich zur Tür des Lokals aus und kommentierte nüchtern: „ Jetzt wundert es mich nicht mehr das Ihr bisher so erfolglos wart. Belanglose Quasseleien. Entweder Ihr vertraut mir und ich bringe euch von diesem Planeten, oder aber ihr könnte jetzt verschwinden.“ Ohne eine weitere Konversation zu riskieren, stiefelte Maya dem Eingang entgegen. Fragend blickte Melody zu Sev, der Maya zögernd hinter her starrte, ehe er Ihr einen kurzen Blick zuwarf, einmal nickte und Maya daraufhin folgte. Er schien Ihr vorerst zu trauen und so setzte sich auch Melody in Bewegung und so betraten sie gemeinsam sie das Strip-Lokal. Sofort stieß Ihnen heiße Luft entgegen, die nach Scheiß und Rauch roch. Alles andere als betörend. Das innere des Lokals war sehr orientalisch eingerichtet. Teppiche verschiedenster Formen in knalligen Farben verteilten sich auf den Wänden und Böden. Sie passierten nur einen kleinen Eingangsbereich, ehe sie den Hauptsaal betraten. Rotes Licht leuchtete die dutzenden Sitzmöglichkeiten aus, die verteilt um kleine Podeste im ganzen Saal verteilte waren. Frauen mit aufreizenden Körpern tanzten unentwegt vor den vielen Leuten, die fast schon hechelnd die Frauen begutachteten. Einige waren nackt in Käfigen eingesperrt und stellten dennoch aufreizende Posen zur Schau. Auf Melody wirkte dieses Lokal, mehr wie Bordell als Strip-Club und augenblicklich hatte sie das Bedürfnis sich zu waschen. Mayas Ansichten, schienen sich unverhofft zu bestätigen, als sie sie weiter durch die vielen Sitzmöglichkeiten führte, dominiert von den trieben der Primaten. Sie nährten sich einem etwas abgelegenem Podest, auf dem eine Frau mit nahezu hypnotischer Wirkung in langsamen Bewegungen tanzte. Auf den vielen Plätze drum herum, einige Zwielichtige Gestalten, die sich lachend und trinkend unterhielten. Ihre Kleidung, lies zwischen Wartungsarbeiter in einer Technischen Kombi und Piloten in Raumanzug nichts aus. Raumfahrer, war Melody sich sicher und ein dicklicher Mann, mit einem buschigen Vollbart, war offenbar Ihr Anführer. Auch der zivile Eindruck der seine bräunliche Lederkleidung ausmachte, konnte nicht vertuschen das er einen besonderen Platz einnahm. Sie wirkte lockerer wie herkömmliche Arbeitsbekleidung, aber auch eleganter. Sein Gesicht, dass von einigen dezenten Tätowierungen gezeichnet war, wurde von Faltenansätzen durchzogen, die von einigen überstandenen Abenteuern zeugten und lange braun-graue Haare flochten sich zu einem Zopf der bis zu seiner Schulter reichte. Eben dieser Mann war es, auf den Maya zielgerichtet zulief. „ Überlasst mir das reden!“ befahl sie über Ihre Schulter hinweg, ehe sie in die Hörreichweite der Gestalten kamen und diese sie nun bemerkten. Der Mann blickte unverzüglich auf, bis sich kurz daraufhin seine Mundwinkel in die breite zogen und er mit einer tiefen, brummigen Stimme ausstieß: „ Trüben mich meine Augen?“ „ Deine Augen nicht, aber vielleicht der viele Schnaps.“ erwiderte Maya kess, als sie die Gruppe erreichten und Sev und Melody, mit ein wenig Abstand hinter Ihr stehen blieben. Laut lachte der Mann auf, ehe er sich noch einmal seinen Krug schnappte, der vor Ihm auf dem Podest stand, einen kräftigen Schluck daraus nahm und sich daraufhin wieder zu Maya wandte: „ Hahaha, verschlagen wie eh und je. Was führt dich zu mir Maya? Und... Wer sind deine Begleiter?“ „ Das ist Unwichtig, Captain Bossa!“ entfuhr es Maya trotzig. Doch ausgefüllt mit der heiteren Wirkung des Alkohols, trat Bossa gut gelaunt auf sie zu und musterte Melody und Sev aufgeheitert. „ Unwichtig?! Gute Manieren sind das höchste aller Güter. Unser...oberstes Gebot.“ lachte Bossa und näherte sich Melody, die vorsichtig aus der Kapuze hinaus schielte. Sie war sich sicher, das sie aufgrund Ihres Geschlechts plötzlich in seinen Fokus gerückt war. Doch noch ehe er sie erreichte, stellte sich Sev aufgebaut vor sie. Erfreut über diese Geste, fuhr Ihr ein lächeln übers Gesicht. Am liebsten hätte sie Ihn umarmt, wo er doch sonst alles und jeden versuchte auf Abstand zu halten und diese Geste doch sein inneres wieder spiegelte. „ Nicht für ungut mein Freund. Ich will sie dir nicht wegnehmen.“ erklärte Bossa lachend auch wenn Sev, alles andere als Versucht daran war, Ihm entgegen zu kommen. Erst als Melody vorsichtig seinen Schulter drückte, als Zeichen das es in Ordnung sei, wich er nach knappen zögern zur Seite und Bossa trat dicht an Melody heran. Sie blickte auf und gab so die Sicht hinter die Kapuze frei. Als Bossa sie für einige Momente kurz gemustert hatte, lächelte er breit, zwinkerte Ihr zu und erläuterte zufrieden: „ Eine junge, hübsche Frau.... du kommst nicht von hier....“ Melodys Blick verzog sich fragend und so antwortete Bossa auf Ihre umgestellte Frage: „ Woher ich das weiß? Reine, gepflegte Haut, geschützt vor harter Arbeit, schweren Leben und ein Funke von Hoffnung in den Augen, der in der Galaxie nicht oft zu finden ist.“ Maya gefiel es offensichtlich nicht, das Bossa sie links liegen ließ und so mischte sie sich schroff ein: „ Hast du für heute genug gegafft? Bossa?“ Diese Frage würdigte er nur mit einem kurzen Blick über seine Schulter, ehe er weiter fort fuhr: „ Maya war in deinem Alter nicht einmal ansatzweise so schön anzusehen. Wenn man auf Hyperion aufwächst, bleibt kein Platz für Schönheit.“ Dieser kleine Seitenhieb blieb nicht unbeantwortet. Auch wenn Maya Ihre gekonnte Ruhe behielt, wurde sie doch hörbar lauter: „ Es reicht Bossa!“ Lachend wandte er sich wieder von Melody ab. Vorbei an Maya wich er zurück zu seinem Humpen und erklärte entspannt: „ Ich scherze doch nur!“ Er setzte sich zurück zu seinen Kumpanen auf die Sitzbank, nahm nochmals einen ausgiebigen Schluck von seinem Getränk und spaßte: „ Zieh dir den Stock aus dem Arsch und hab ein wenig Spaß mit uns!“ Doch war Maya alles andere als aufgeschlossen. Mit progressiven Tonfall forderte sie: „ Spaß ist unproduktiv, verschwendete Zeit. Wir müssen etwas besprechen!“ Bossa schüttelte mit dem Kopf, blickte kurz zu seinen Untergebenen links und recht von sich und brachte daraufhin überaus belustigt hervor: „ Etwas besprechen? Ich bin nur ein alter Mann der seinen Drink genießen will. Was sollte es geben, dass du mit mir besprechen willst?“ „ Ich habe gehört, dass du planst Hyperion zu verlassen....“ trat Maya mit einigen präzisen Schritten auf Ihn zu. Bossa fing an zu lachen und nach wenigen Momenten, in denen er sich wieder gefangen hatte, erwiderte er amüsiert: „ Leider behindern mich die vertrauenswürdigen Behörden daran, meine Liebe. Solange der Raumhafen abgeriegelt ist, kann ich nirgendwo hin.“ Mit unveränderter Haltung starrte Maya Ihn mit einem mahnenden Blick an, was Bossa nur dazu veranlasste, noch mehr Hohn in seine Worte zu verpacken: „ Du würdest doch mir nicht unterstellen, das ich entgegen die gesetzgebenden Instanzen handle. Maya, ich bin ein aufrichtiger Mann. Du beschämst mich!“ „ Lass die Spielchen Bossa! Erwiderte Maya mit unverhohlener Selbstsicherheit: „ Ich weiß das du Beamte bestochen hast um von hier zu verschwinden.“ Erneut lachte Bossa laut auf. Er wirkte regelrecht vergnügt und auch Mayas trotzige Art schaffte es nicht, seine gute Laune zu brechen: „ Du nennst sie Beamte? Sie sind Marionetten der Piratenbanden. Bestochen ist in diesem Zusammenhang also das falsche Wort. Wir haben Geschäfte gemacht. Geschäfte, die nicht dafür bestimmt waren nach außen getragen zu werden.“ Bossa hielt einen Moment inne, fokussierte Maya mit einem schiefen Blick und fragte: „ Hat dein Freund Ba'ashka geplaudert?“ „ Irrelevant.“ entgegnete Maya: „ Ich und meine Begleiter werden mit kommen.“ Bossa grinste und wandte sich erneut seinem Humpen zu. Mayas ungestüme Art schien an Ihm regelrecht abzuprallen, als ob er sie nicht ernst nehmen würde. Doch so wie Melody Ihn nach diesen kurzen Momenten einschätzen konnte, nahm dieser Mann überhaupt nichts ernst. Die gute Laune und Lebenslust die er versprühte, war wohl nicht nur dem vielen Alkohol verschuldet, dessen prägnanten Geruch man bereits aus zwei Metern Entfernung ausmachen konnte. „ Deine Begleiter sind der Grund für die Blockade...“ stieß Bossa nun unverhofft aus und augenblicklich richtete sich Melody ruckartig auf. Ein einfacherer Reflex und doch hätte man Ihm nicht deutlicher zeigen können, das er Recht hatte. Als auch Sev das erkannt hatte, sah Melody wie seine Hand unter den Umhang wanderte und sie musste sich nicht vorstellen, welche Absicht er verfolgte. Wenn das weitere Gespräch falsche Bahnen einschlagen würde, würde Sev nicht lange zögern um sie in Sicherheit zu wiegen und für einen Moment wägte sie ab, ob das gut oder schlechte war. Doch Bossa grinste breit, als er erkannte das er Richtig gelegen hatte. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und erklärte unbeeindruckt: „ Zwei Außenweltler.... vermutlich aus den Kernsystemen. Terra, würde ich vermuten, zusammen mit dir unterwegs?! Wer, wenn nicht du Maya, sollte sonst derlei Vorkommnisse verstrickt sein. Du suchst den Ärger regelrecht.“ „ Genauso wie du...“ erwiderte Maya und Bossa lachte erneut auf: „ Aber ich verliere dabei nicht meinen Kurs.“ Er betrachtete Melody und Sev nochmals, ein wenig sorgfältiger als zuvor ehe er mit einer weitaus gedämpfteren Tonlage weiter erklärte: „ Der Piratenbürgerkrieg hat mich mein Schiff gekostet. Hier auf Hyperion wollte ich neu anfangen doch jetzt...“ Er machte eine kurze Pause, seine Augen verzogen sich trauernd, auch wenn der Rest seines Gesicht unverändert fröhlich blieb und so starrte er einige Sekunden ziellos in die Luft, ehe er sich wie neugeboren aufrichtete und mit brummiger Stimme erklärte: „ Mir ist egal was sie von euch wollen. Mir ist auch egal was Ihr ausgefressen habt, das solche Bemühungen euch zu fangen rechtfertigen würde. Solange ich Schnaps, das vibrierende Metall eines Schiffes unter den Füßen und meine Crew habe, ist der Horizont nicht weit entfernt.“ Ein grollender Rülpser beendete den Satz. Die Männer neben Bossa jubelten wie kleine Kinder auf und applaudierten begeistert, als hätte die Stripperin auf dem Podest das letzte Stück Stoff fallen gelassen. Befeuert von dem tobendem Applaus richtete sich Bossa auf der Bank auf, nahm dem Beifall mit einigen erhabenen Kopfbewegungen entgegen ehe er wie ein Dirigent, die Arme in die Höhe warf und seine Crew signalisierte den Lautstärkepegel zu senken. Wenig erfolgreich bei diesem Versuch, wandte er sich wieder zu Maya und erklärte: „ In 2 Stunden geht’s los. Und jetzt.... wird getrunken!!!“ Bossa's Crew warf die Humpen in die Höhe, der Inhalt schwappte über als diese laut knallend gegeneinander krachten und danach jeder der Männer sich eifernd daran machte, den Schnaps die Kehle hinunter zu spülen. Perplex starrte Melody diesen Besäufnis zu und fragte sich ob es gut wäre, Ihr Schicksal einem Haufen betrunkener Raumfahrer zu überlassen und so wanderte Ihr Blick zu Sev, der vorsichtig wieder seine Hand aus dem Umhang hervor nahm. Er würde sie beschützen, so war sie sich sicher, komme was wolle und so fragte sie sich, als sie versuchte seine Gesichtszüge hinter der Kapuze auszumachen, wie sie Ihm jemals dafür danken könnte. Doch ein tosender Applaus unterbrach Ihre Gedanken. Bossa's Crew brüllte Beifall klatschend auf, doch war es dieses mal nicht dem Alkohol verschuldet, sondern der Tatsache, dass die Stripperin nun tatsächlich das letzte Stück Stoff fallen gelassen hatte. Hyperion – Shoel Markt Ba'ashka ließen die neusten Entwicklungen auf Hyperion nicht los. Es gab zu viele Informationen, zu viele Ereignisse die Zusammengefügt werden musste. Informationsbeschaffung war ein hartes Geschäft. Nur aktuelle, exklusive Informationen konnten Ihm den Ruf verschaffen, den er über Jahre hinweg gehalten hatte. Denn es waren nicht die Informationen an sich, die Ihm einen üppigen Kapitalfluss sicherten. Es war viel mehr das Image, das er nach außen transportierte. Das Image, immer ein wenig mehr zu wissen, als die vielen anderen Informationsagenten. Erst dieser Ruf lockte die großen Fische in sein bescheidenes Büro. Der Marine und die Tochter des Whistleblower, waren solche großen Fische, auch wenn er wegen seiner Schuld bei Jesaja, nicht seinen Verhandlungsspielraum ausschöpften konnte. Doch die Ereignisse der letzten Tage zeigten Ihm, wieweit dieser Verhandlungsspielraum hätte ausgedehnt werden können und verärgert über diese Erkenntnis hatte er beschlossen, sich für das verlorene Kapital entschädigen zu lassen. Ganz gleich, was Jesaja davon halten würde. Auch wenn er Ihn noch nie zu Gesicht bekommen hatte, war die Gewissheit doch allgegenwärtig, wie gefährlich er war. Nicht nur wegen der Frau, der abgerichtete Köter, der immer geschickt wurde um die Drecksarbeit zu erledigen. Maya. Doch auch sie, mit all Ihren primitiven Talenten mit denen sie sich profilierte, Kampf, Säbelschwingerei, würde Ihn nicht daran hindern, seinen Verlust zu bereinigen, den er durch Jesaja erlitten hatte. Zu lange stand er schon in seiner Schuld und nun war es an der Zeit, sich selbst aus dieser Schuld zu befreien. Doch nicht allein. Seine neuen Verhandlungspartner, würden dafür Sorge tragen, dass der Geldsegen auf ein neues die Kassen spülen würde und vielleicht läutete dieser große Deal sein Karriereende ein. Jesaja würde dahinter kommen, so war Ba'ashka sich sicher und auch wenn er über Mittel und Kontakte verfügte um es vermutlich mit Ihm aufnehmen zu können, so war er nicht begierig darauf es heraus zu fordern. Mit den neuen Mitteln war es für Ihn mehr als einfach ein neues Leben anzufangen und bis ans Ende aller Tage ein Leben zu führen, dass nicht von Bescheidenheit geprägt sein würde. Neue Papiere, eine neue Identität. Vielleicht in den Kernwelten des Banu Protektorats. Talentierte Händler waren dort hoch angesehen und vielleicht würde er dann endlich sein altes Leben hinter sich lassen können, eine Familie gründen und müsste sich nie wieder in seinem Leben, mit den Problemen anderer Leute beschäftigen, so wie er es jetzt tat. Doch auch wenn er sich einzureden versuchte, wie sehr Ihn dieser Job zu schaffen machte, so musste er sich doch eingestehen, dass er gerne Dreh und Angelpunkt von ganzen Konflikten war. Er war gern der Banu, den man aufsuchte wenn man etwas erfahren wollte, allen anderen immer einen Schritt voraus und er liebte den Status, den er sich aufgebaut hatte. Doch wie immer schaffte er es nicht lange, sich diesen Überlegungen hinzugeben wo doch sein Terminal blinkte und leuchtete wie eine Tannenbaum zum menschlichen Weihnachtsfest. Neue Meldungen von seinen Agenten und Informanten prasselten pausenlos auf sein Terminal ein und es war an Ihm, jede einzige zu überprüfen und zu kategorisieren. Doch die Meldung, über die eingehende Nachricht eines ganz speziellen Agenten, der tief im UEE Raum für Ihn tätig war, vereinnahmte dann schließlich seine gesamte Aufmerksamkeit. Ein Botschafter der UEE, dessen sexuelle Vorliebe für Minderjährige eine ganz besondere Art der Loyalität versprach, wo doch Ba'ashka einst auf belastendes Material gestoßen war, war dieser immer eine zuverlässige Informationsquelle. Erpressung hätten es die Menschen genannt, dabei war es nicht mehr als ein weiterer Handel, ein weiteres Geschäft. Im Zuge dieses Geschäfts, hatte der Botschafter nun eine ganze Datenbank, von als Geheim eingestuften Informationen abgeräumt und sie Ba'ashka zukommen lassen. Inklusive eine ganze Reihe von verschlüsselten Protokollen des Militärs, der ADVOCACY, EDA und weiteren Organisationen. Informationen, die seine gesamte Aufmerksamkeit erforderten und so schob er vorerst alle anderen Meldungen beiseite. Er schloss die Augen, atmete tief durch und befreite sich von allen anderen Gedanken. Als hätte er sich quasi neugestartet, tippte er kurz auf dem Terminal herum, worauf dezente Klänge von Banuischer Spiritual-Musik den Raum ausfüllte. Menschen hätten es womöglich mit Klassischer Musik verglichen, doch war das Banuische Äquivalent dazu organischer und weicher. Trance-artig, hätte es wohl am besten beschrieben und für Ba'ashka war es die beste Therapie um sich einen solchen Berg an Daten entgegen zu stellen und so warf er sich mit Geist und Verstand in das Getümmel der Informationsflut. Stunden verstrichen, in denen er die Verschlüsselungen knackte und sich die Dokumente nach denen er auf der Suche war selektiert hatte. Als zeichnete sich langsam ein Bild ab, wurde die Quintessenz mit jeder Information deutlicher zu erkennen. Stunden hatte er benötigt um endlich heraus zu finden, was hier vor sich ging und so waren es nur noch wenige Puzzleteile die fehlten, auch wenn er es schaffte, diese mit ein wenig Intelligenz aufzuwiegen. Etwas fassungslos starrte er das Terminal an, als er erkannte dass er das Gesamtbild aufgedeckt hatte und keuchte, trotz seiner Abneigung gegen Kraftausdrücke leise: „Maya, du verdammtes Miststück!“ Jesaja, der Whistleblower und seine Tochter, Maya als auch der Marine. Der Kontext dieser Informationen hatte eine Form angenommen, zu der er niemals fähig gewesen wäre, sie zu erraten. Kopfschüttelnd musste er feststellen, dass Informationen Fluch als auch Segen sein konnten. Doch auch wenn es für den Marine einem Fluch nahe kommen würde, so konnte er noch nicht sagen, ob es für Ihn einen Segen darstellen würde. Als sei der Schock, der Ihm diese Offenbarung verursachte nicht genug, wurde nun die Eingangstür zu seinem Büro schwungvoll aufgeschlagen und sein neuer Verhandlungspartner, der Pirat mit der stählernen Halbmaske, trat gefolgt von einigen seiner Untergebenen mit wankenden Schritten hinein. Pollox war bei weiten nicht der sympathischste Verhandlungspartner, aber zahlte er gut. Mehr noch, als es der Verlust bedarft hätte. Das doppelte Spiel, das er gespielt hatte, hatte sich so doch noch ausgezahlt. Warum nur einen Kunden haben, wenn man 2 gegeneinander ausspielen konnte und angesichts der neuen Erkenntnisse, hatte er rückblickend die beste Entscheidung getroffen. Sein Bauchgefühl, hatte Ihn bisher nur selten im Stich gelassen und so fühlte er sich mehr als bestätigt, dass er sich immer noch darauf verlassen konnte, auch wenn Pollox Ihm beim bloßen Anblick eine Gänsehaut bescherte. Pollox, deren Gestik denen eines tollwütigen Tieres entsprach, trat dicht an den Schreibtisch heran, hinter den Ba'ashka saß und brummte mit seiner wackeligen, tiefen Stimme: „ Wo.... sind.... sie?“ Es war einige Zeit vergangen, seitdem er die geforderten Informationen beschafft hatte. Auch ohne das neue Wissen, wusste er was Maya vorhatte. Pollox war lediglich erpicht darauf, die Frau die der Marine beschützte in seine Gewalt zu bringen. Zuerst hatte dieser lediglich versucht seine Rivalen auszuschalten, doch nachdem er erfahren hatte dass sie offenbar der Schlüssel zu Jokks KI und jeder in dieser Galaxie hinter Ihr her war, hatte er Ihr bezüglich vorerst seine Tötungsabsicht verloren. Mit einigen eingaben beendete Ba'ashka alle offenen Dokumente auch wenn er sich sicher war, dass nur sein Kopf, mit dem nötigen Hintergrundwissen, dazu imstande war die verschiedenen Informationen zusammen zu fügen, heilt er es für eine bessere Idee, solche brisanten Informationen nicht jeden psychisch Kranken Piraten öffentlich zugänglich zu machen. Auch wenn Pollox es reichlich egal sein würde, was er heraus gefunden hatte. Dafür würde er sich einen anderen Verhandlungspartner suchen müssen. Doch anhand der Brisanz, war er mehr als zuversichtlich, dass der ein oder andere Abgeordnete der UEE oder vielleicht die höheren Instanzen der EDA mit Ihm verhandeln würden. Vertieft in diese Überlegungen, starrte er weiterhin den Bildschirm an, ehe er sich zu Pollox wandte und trocken fragte: „ Meine Entlohnung?“ Pollox erreichte währenddessen den Tisch, beugte sich weit über diesen hinüber und grummelte stotternd: „ Ist... hier....“ Mit einer schwungvollen Handbewegung donnerte er einen Datenchip auf den Tisch, hielt diesen jedoch weiter fest. Ba'ashka musterte diesen kurz ehe er skeptisch nachfragte: „ Mein Geld?“ „ Die Entlohnung für deine... Dienste.“ erklärte Pollox, woraufhin Ba'ashka einmal nickte und anfing zu erläutern: „ Eine Einheimische hilft Ihnen. Eine Kopfgeldjägerin Namens Maya. Sie wird sich an einen Schiffskapitän wenden, der vor hat die Blockade zu durchbrechen. Er wird Captain Bossa genannt. Euch bleibt nicht mehr viel Zeit, ehe sie Ihr vorhaben in die Tat umsetzen.“ Pollox beugte sich weiter vor, so dicht, dass Ba'ashka mühe hatte seine Gelassenheit zu bewahren. Das letzte was man seinem Verhandlungspartner zeigen durfte, war Angst auch wenn er das Gefühl hatte, das Pollox diese förmlich roch und sobald er welche witterte, versuchte sich darin zu suhlen. „ Wo?“ Keuchte dieser und nach knappen abwarten, um weiter seine gespielte Gelassenheit zu demonstrieren, antwortete Ba'ashka: „ Raumhafen. Nord-West Schleuse.“ Doch Pollox schien nicht befriedigt zu sein. Als säße der Teufel in seinen Augen starrte er Ihn weiter an. Offensichtlich wägte er ab, ob diese Information wirklich korrekt seien. Momente verstrichen, in denen Ba'ashka ein Schauer über den Rücken lief. Wenn die Tochter des Whistleblowers erst einmal von diesem Planeten verschwunden war, würde er diese Gestalten zum Glück nie wieder sehen müssen. Ohne wieder zurück zu weichen, lies Pollox den Datenchip jedoch nun los und starrte Ba'ashka auffordernd an. Verunsichert harrte dieser einige Momente aus. Es schien tatsächlich so, als würde Pollox sich freuen Ihm den Chip zu überlassen. Es war regelrecht prekär und so griff er vorsichtig nach dem Chip. Wieder war es sein Bauchgefühl, das Ihm sagte, dass etwas nicht in Ordnung war und so steckte er den Chip unverzüglich in sein Terminal um zu überprüfen, ob auf diesem wirklich die beachtliche Summe Credits war, die Ihm zustand. Die Daten von dem Chip wurden in das Terminal geladen und augenblicklich erstarrte er während sein Blut zu gefrieren schien. Anstatt Reichtum, befand sich ein Aufgezeichnetes Gespräch, das laut über das Terminal abgespielt wurde: „ Ich möchte das du etwas für mich tust. Ich will das du den Kopfgeldjägern der Caedes, die hier in Shoel sind, den Aufenthaltsort des Marines und der Tochter des Whistleblowers übermittelst.“ „ Das kostet, Jesaja und meine Schuld, sie sind nicht länger unausgeglichen.“ „ Deine Schuld bei Jesaja ist erst getilgt, wenn er hat was er will.“ „ Einverstanden.“ Die Aufnahme endete, hinterließ pure Stille in der Ba'ashka nur noch sein schlagendes Herz wahr nahm. Er hatte dafür sorge getragen, dass die Kopfgeldjäger auf Typhon trafen und so Ihre Bemühungen zu-nichte gemacht hatten. Der Beweis dafür war eben dieses Gespräch und so wusste er genau wer dafür verantwortlich war, dass Pollox in Besitz dieser Aufzeichnung gekommen war. Informationen konnten Fluch und Segen sein, eine Tatsache die wohl auch Maya verinnerlicht hatte und so keuchte er: „ Maya, du widerwärtiges Miststück....“ Trotz der starre die Ihn vereinnahmte, wandte sich sein Blick wieder langsam zu Pollox, der Ihn mit unveränderter Haltung mit seinem Blick durchlöcherte. Doch schien sein Gesicht voller Freude auf das bevorstehende. Bei diesem Gedanken, durchzog ein Kalter Schauer seinen Rücken und er fing hörbar lauter an zu atmen. Mit flüsternden Ton versuchte er zu erklären: „ Ich kann das erklären....“ Doch wich Pollox ruckartig zurück, riss mit seinem Roboterarm den Tisch samt Terminal beiseite, der krachend an der Wand zerschepperte und packte Ihn mit der anderen Hand. Wie ein Schraubstock wurde seine Kehle zusammengedrückt, während er in die Höhe gehoben wurde. „ Willst du ein Stückchen Freiheit kosten?“ Panisch versuchte er nach Luft zu schnappen, doch da bohrte sich die Klinge aus Pollox Roboterarm bereits in seinen Unterleib und wenige Momente später, wurde alles schwarz. Zu Teil -12.2-
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  31. Teil - 12.2 Eskalation Hyperion – Shoel Raumhafen / Nord-West Schleuse „ Maik! Halt dich bereit und mach alles für einen schnellen Abgang klar!“ flüsterte Sev in sein Komm, während er sich durch die Ansammlung von Leuten drängte. „ Das wurde aber auch Zeit! Ich habe die Nase voll von diesem verwahrlosten, stinkigen, verdreckten....“ erklang Maiks Stimme über Komm, doch noch ehe er sich erneut in Rage reden konnte, unterbrach in Melody: „ Hast du überhaupt einen Fuß vom Schiff gesetzt?“ „ Natürlich nicht! Ich muss mir das übel nicht auch noch mit eigenen Augen ansehen.“ erwiderte Maik daraufhin und fragte nach einem kurzem Moment der Pause: „ Kann man diesem Captain Bossa trauen?“ „ Das werden wir gleich herausfinden.“ entgegnete Sev und so fragte Maik angespannt: „ Wo seit Ihr?“ „ Keine Hundert Meter entfernt.“ „ Alles Klar! Ich wärme schon mal die Antriebe vor!“ „ Verstanden.“ setze Sev zum Gesprächsende an, doch da meldete sich Maik erneut: „ Richter......“ Kurze Stille drang durch den Funkkanal, ehe Maik angespannt fortsetzte: „ Passt auf euch auf!“ Auch wenn Maik Ihn nicht sehen konnte, nickte Sev Ihm symbolisch zu und antwortete gedämpft: „ Sev, Ende!“ Ehe er seinen Blick wieder aufrichtete. Sie waren nicht weit von dem Raumhafen entfernt, der durch Mauern getrennt von dem restlichen Teil der Siedlung war. Die Sonne war bereits untergegangen und so wurde der Platz vor dem Raumhafen lediglich von der grellen Straßenbeleuchtung und Scheinwerfen des Kontrollpunktes ausgeleuchtet. Dutzende von Menschen drängten den großen Schleusen entgegen, vor denen sich bewaffnete Polizisten, die mehr wie Söldner wirkten, aufgestellt hatten. Es war alles andere als ein kontrollierte Sperrung. Immer wieder vielen vereinzelt Schüsse, die die Leute davon abhalten sollte, in den Raumhafen hinein zu stürmen. Der Unmut der sich breit gemacht hatte, war durch die lauten Beleidigungen die den Polizisten entgegen geworfen wurde, deutlich zu spüren und eine Ansammlung von Schmugglern, Kriminellen, Gesetzlosen und Piraten, die den Planeten verlassen wollten, stellte so ein Pulverfass dar, dass die Polizisten vergebens versuchten mit Feuergewalt im Zaum zu halten. Vereinzelte Schüsse die Ihnen entgegen schlugen, befeuerten Ihren Eifer bei dieser Strategie. Deeskalation, sah anders aus, stellte Sev nüchtern fest, während er Bossa's Crew hinter her drängte. Es waren weit mehr als sie Ihm Lokal getroffen hatten. 30 – 40 Männer und Frauen, die unterschiedlicher nicht hätten sein können. Als wenn dieser Mann, jeden Streuner und Obdachlosen aufgelesen hätte, den er im Stande war zu finden. Sev wusste nicht was er von Ihm halten sollte und so lies sich die Skepsis nicht abschütteln, die Ihn dazu veranlasste, nicht für einem Moment die Hand von der Pistole zu nehmen, die unter seinem Mantel steckte, den er sich über seine Kampfrüstung geworfen hatte. Seine Haare stellten sich vor Anspannung fast senkrecht in die Höhe. Der viele Lärm und Krach, Gewusel, Krawall und die durch die Dunkelheit verursachte schlechte Sicht. Es war unmöglich einen Überblick über die Lage zu behalten, auch wenn Ihm einige Gestalten auf den Dächern der umliegenden Gebäude, die mit Scharfschützengewehren in die Menge zielten nicht entgangen waren. Es waren keine Polizisten und so knurrte er leise: „ Kopfgeldjäger.“ Mit einem unauffälligen Blick drehte er sich zur Seite, wo Maya nebenher lief und fragte provozieren: „ Freunde von dir?“ „ Ich habe keine Freunde.“ erwiderte sie knapp, woraufhin Sev kommentierte: „ Glaube ich gern.“ Der Checkpoint der Polizei war inzwischen fast erreicht. Mit jeden Meter den sie machten, drängten sich die Menschen enger zusammen. Melody, die dicht neben Ihn war, hatte sichtbar Probleme sich durch die Menschenmassen zu kämpfen. Wie ein Fremdkörper wurde sie von dieser Masse abgewiesen und von den vielen Leuten hin und her gedrängt. Erneut wurde sie von einem Menschen angerempelt, der diese zierliche Frau nur als geringen Widerstand betrachtet hatte, doch schnellte Sev dieses mal herum, packte den Mann am Arm und noch ehe er sich versah, traf Ihn Sevs geballte Faust in sein Gesicht, woraufhin er augenblicklich zusammen sackte. Verdutzt starrte Ihn Melody daraufhin an und so kommentierte er trocken: „ Ich kann diese Ellenbogenmentalität nicht ausstehen.“ Er reichte Ihr die Hand. Mit einem lächeln griff sie nach dieser und Sev lies sie nicht mehr für eine Sekunde los, als er sie nun durch die Massen hinter sich her führte. Auch wenn sie nun aus seinem Blickfeld schwand, blieb das beruhigende Gefühl, im Wissen das sie noch da war. Es dauerte einige Minuten, bis sie schließlich den Checkpoint erreicht hatten. Nur wenige Auserwählte waren dazu privilegiert diesen zu durchqueren, nach engagierten Personalüberprüfung oder aber weitaus engagierteren Trinkgeldzahlung. Bossa drängte sich im Tumult direkt nach vorne, an einige der Wachen und auch Sev holte soweit auf, das er das Gespräch mit verfolgen konnte. „ Stehen bleiben!!!“ brüllte die Wache und Bossa tat wie Ihm befohlen. Auch die Mündung des Sturmgewehrs die auf Ihn gerichtete wurde, konnte seine gute Laune nicht trüben und so erklärte er aufgeheitert: „ Keine Bange mein Junge. Ich stehe auf der Liste. Aye?!“ Der mehr als gut ausgerüstete Polizist, musterte Bossa kurz und fragte anschließend: „ Wie lautet Ihr Name?“ „ Captain John Bossa!“ verkündete Bossa stolz und der Polizist fing an, an seinem Mobiglaß herum zu tippen. Dabei lies er sich alle Zeit der Welt und Sev konnte nicht einschätzen, ob das ein gutes oder schlechtes Zeichen war. Sollte Bossa sein Wort nicht halten, würden sie umgeben von Kopfgeldjägern und korrupten Sicherheitskräften in der Falle sitzen. „ Ich habe hier zu viel Bewegung!“ erklärte Ramirez über sein Komm während er mit dem Visier seines Scharfschützengewehrs durch die Menge spähte. Doch selbst wenn die Zielperson hier gewesen wäre, hätten die vielen Bewegungen und die Dunkelheit der Nacht ein identifizieren nahezu unmöglich gemacht und die vielen Kopfbedeckungen trugen zusätzlich dazu bei. Doch auch wenn er sich sicher war, das Ihre Position auf dem Dächern vergebens war, wo war es doch keine Sisyphusarbeit. Die offensichtliche Positionierung auf den Dächern war eine List, um von dem Bodenteam abzulenken dass die Menge durchstreifte. Er wollte sich nicht ausrechnen, wie hoch die Chance war, so doch noch an die Zielperson heran zu kommen. Doch seit der Schießerei mit den Piraten des Typhon-Clans, waren 2 Tage vergangen und seitdem hatten sie keine einzige Spur aufnehmen können. Es war die letzte Chance und so krallte er sich vergeblich an die Hoffnung, hier doch noch fündig zu werden. „ Statusbericht!“ forderte er nun über Komm woraufhin sich der Komm-Kanal belebte: „ Dach-Position-Zulu. Schlechte Sicht!“ „ Dach-Position-Yankee. Wechsel Position.“ „ Späher-1. Kein Kontakt.“ „ Späher-3. Keine Zielperson in Sicht!“ „ Späher-4. Stelle ne Stange Wasser in die Ecke.“ Stille erklang, in der Ramirez die Antwort von Späher-2 erwartete. Doch es erklang keine und so forderte er schroff: „ Späher-2! Statusbericht!!!“ Doch auch weiterhin ertönte keine Antwort und sofort suchte Ramirez die Ihm letzte bekannte Position von Späher-2 mit seinem Scharfschützengewehr ab. Doch behinderten die vielen Menschen nach wie vor seine Sicht und so befahl er: „ Späher-3. Überprüfe Status von Steve!“ „ Bestätige!“ erklang die Antwort, woraufhin Ramirez erkennen konnte, wie Späher-3 sich durch die Menschenmassen arbeitete. Wenige Sekunden verstrichen, ehe er im Bereich ankam, der Ihrem 2ten Späher zugeordnet war und kurz darauf drang seine Stimme aufgeregt durch das Komm: „ Steve ist am Boden! Scheiße! Jemand hat Ihn ausgeknockt!“ „ Zulu! Yankee!“ stieß Ramirez daraufhin unverzüglich aus: „ Gebiet ist heiß!“ Es bedeutete soviel wie, möglicher Kontakt und auch wenn er nicht wusste, ob Steves K.O. Wirklich bedeutete, dass die Zielperson anwesend war, so machte der nächste Funkspruch, der von einem der Scharfschützen auf dem Dächern kam, Gewissheit daraus: „ Ramirez! 8Uhr, 300m!“ Ramirez schwenkte herum, sah durch sein Zielfernrohr und erkannte Männer in blutroten Rüstungen, die ebenfalls in die Menge drängten. „ Typhon!“ stieß er aus und war sich sicher, was sie hier wollten. „ Sie stehen nicht auf der Liste!“ erklärte der Wachmann schroff woraufhin sich Sevs Nacken augenblicklich versteifte. „ Das muss ein Fehler sein, mein Junge. Ich möchte Ihren Vorgesetzten sprechen.“ erwiderte Bossa lachend, doch der Polizist sah alles andere als verständnisvoll aus. Mit gehobener Waffe forderte er Ihn auf: „ Zieh Leine!“ Doch Bossa beharrte weiter darauf, dass er die nötigen Rechte besaß und redete auf den Wachmann ein, während Sev angespannt das Geschehen verfolgte. Sein Griff um seine Pistole wurde fester, während er sich versuchte einen Überblick zu verschaffen und einen Reserveplan zurecht zu legen. Doch da wurde er sanft, mehrmals auf die Schulter geklopft. Aus dem Augenwinkel erkannte er, das es Melody war die sich Gehör verschaffen wollte, doch wimmelte er sie mit einem gedämpften Ton ab: „ Jetzt nicht!“ Weiter musterte er die verschiedenen Sicherheitskräfte, Ihre Positionen, Bewaffnung als auch Ihren Fokus. Vertieft in seine Abwägungen, merkte er nicht wie Melody Ihm erneut auf die Schulter tippte und erst als das dezente klopfen zu einigen Schlägen avancierte, drehte er sich zu Ihr und fragte genervt: „ Was denn?“ Ihr Gesicht war vor Anspannung verzogen und so deutete sie mit einer dezenten Kopfbewegung auf das Ende der Ansammlung von Leuten. Sev folgte Ihrem Blick und da sah er sie. Mehrere Typhon-Piraten waren zwischen den Leuten zu erkennen, die in die Menge hinein drängten und jede Person die sie passierten, haargenau unter die Lupe nahmen. Kopfbedeckungen wurden hinab gerissen während sie sich mit Waffengewalt platz verschafften und keine 100 Meter von Ihnen entfernt, in Ihre Richtung drängten. Nun gab es keinen Fluchtweg mehr. Sie saßen in der Falle und noch hektischer als zuvor, wägte Sev einen Reserveplan ab. „ Wir haben Probleme....“ flüsterte Sev, woraufhin sich auch Maya zu den Piraten wandte und unverzüglich aggressiv in Ihr Komm fauchte: „ Ich weiß nicht was du da treibst Bossa, aber du solltest dich beeilen.“ Erneut wanderte Sevs Blick zu Bossa und dem renitenten Polizisten. Bossa ließ nicht locker und er konnte nur erahnen ob Bossas Bemühungen vergebens wären. „ Wir brauchen Zeit.“ stieß Sev aus und nach kurzer Überlegung trat er Richtung Piraten. Doch stoppte Ihn Mayas ausgestreckter Arm, ehe sie trocken befahl: „ Du bist nicht in der Verfassung dafür. ICH, übernehme das!“ Noch ehe Sev etwas erwidern konnte, stieß sie Ihn zurück und schritt davon, ehe sie keine 2 Meter entfernt, zwischen der Menschenmasse untertauchte und wie ein Schatten aus seiner Sicht verschwand. Die Menge wurde unruhiger, als die bewaffneten Piraten sich aggressiv Platz verschafften. Es wurde noch schwieriger über das Geschehen einen Überblick zu behalten, auch mit einem Scharfschützengewehr. „ Lass uns die Wichser fertig machen!“ keuchte einer der Scharfschützen aus Ramirez Team über Komm. Doch Ramirez lag nichts an überstürzten Handlungen. Auch wenn sie unbedingt verhindern mussten, dass die Piraten sich vor Ihnen die Zielperson schnappen würden, brauchte er doch erst einen genaueren Überblick. „ Negativ!“ erwiderte er und hielt weiter Ausschau. Denn so sehr er auch die Piraten untersuchte, vermisste er eine ganz besondere Person. „ Wo ist Ihr Anführer?“ fragte er über Komm, als er den Hünen mit der Halbmaske nicht ausfindig machen konnte, der Pollox genannt wurde. „ Keine Sicht!“ erklang die Stimme des anderen Scharfschützen. Ramirez konnte sich nach der Eskapade im Lagerhaus nicht vorstellen, das dieser sich bedeckt halten würde und ein Gegner der nicht aufgeklärt war, war schließlich ein verdammt tödlicher Gegner. Weitaus intensivere Bemühungen konnten Ihn jedoch auch nicht ausfindig machen. Auch als Ramirez die verschiedensten Piraten sondierte, die in der Menge energisch nach der Frau suchten. Doch plötzlich erkannte er aus dem Augenwinkel eine abnormale Bewegung eines der Piraten. Doch noch ehe er sein Fadenkreuz auf diesen ausrichten konnte, war dieser verschwunden. Als hätte Ihn die Menschenmasse verschluckt. „ Irgendwas geht hier vor sich....“ keuchte er und zielte weiterhin durch sein Zielfernrohr, als nun verschreckt eine Lücke in der Menschenmasse aufklaffte, die Leute erschrocken beiseite traten und so die Sicht auf den am Boden liegenden Piraten freigaben. Vergebens versuchte Ramirez zu verstehen was gerade passiert war, wo doch der Pirat mitten in seinem Sichtfeld dahingegangen war und Ramirez keine Spur von dem Attentäter ausmachen konnte. „ Bodenteam! Wart Ihr das?“ Versuchte Ramirez eine einigermaßen einleuchtende Erklärung zu finden, doch antwortete ein Späher des Bodenteams verwirrt: „ Was haben wir gemacht?“ Als wenn die Menschenmasse die Piraten einfach verschluckten, verschwanden diese nach und nach spurlos zwischen den vielen Menschen und Aliens. Alle Anstrengungen zu verstehen, wie Maya so agil und unentdeckt vorgehen konnte, waren trotz des Vorteils, über Ihre Bemühungen im Bilde zu sein, vergebens. Vier einer kleineren Gruppe waren bereits verschwunden und hatten nur kurz das Interesse der umliegenden Passanten erwecken können, als diese die leblosen Leichen passierten. Zu wenig Aufmerksamkeit, als dass es Ihren Landsleuten in diesem Chaos aufgefallen wäre und so durchforsteten sie mit energischen Eifer Melody zu finden weiterhin die Massen, während sie nicht wussten, das sie inzwischen vom Jäger, zum gejagten degradiert worden waren. Doch Sev war nicht begierig darauf, das Ende dieses Katz-und-Maus-Spiel zu erleben, ganz gleich wie es ausgehen würde und so blickte er erneut zu Bossa, der unbeirrt auf den Sicherheitsbeamten einredete, der wiederum mit jedem verklungenen Wort aggressiver wurde. Doch seine Aggressionsanstieg endete, als er einmal die Waffe durchlud und auf Bossa richtete. „ Ha!!!“ stieß Bossa daraufhin voller Hohn aus: „ Ich war an Orten in diesem Universum, von denen du nicht mal zu träumen wagst. Ich habe die verstrahlten Zonen von Pyro durchquert! Ich war in Tiber, inmitten des Vanduulraums! Ich habe unentdeckt die Perry-Linie durchquert und das Xi'an Imperium betreten! Ich habe Gefahren hinter mir die außerhalb deines Horizonts liegen und du meinst du könntest mich mit einem Gewehr einschüchtern?!“ „ Halt deine Schnauze!!!“ war die brüllende Antwort, die die Aufmerksamkeit von 2 anderen Beamten auf sich zog. Kurz darauf schlossen sie zu Ihrem verärgerten Kollegen auf und erkundigten sich zornig um die Umstände. Bossa zog mehr und mehr Aufmerksamkeit auf sich, als er weitere Geschichten euphorisch darlegte und Sev konnte nicht ahnen, ob es an dem anhaltenden Alkoholpegel lag, der Bossa so handeln lies. Doch so oder so, war die viele Aufmerksamkeit nicht gut. Mit einem Blick über seine Schulter zu den Piraten, die nicht mehr weit entfernt waren, wurde Ihm auf ein neues klar, das Ihnen die Zeit davon lief. Maya würde nicht alle stoppen können. „ Da ist ein alter Mann der einen Wahnsinns Aufstand verbreitet.“ meldete ein Scharfschütze über Funk: „ Die Sicherheitskräfte fokussieren sich auf Ihn.“ „ Ich sehe es!“ bestätigte Ramirez über Komm und versuchte die Situation einzuschätzen. Weitere Piraten hatten wie von selbst das zeitliche gesegnet. Irgendetwas ging hier vor sich, das sich seiner Kenntnis entzog. Doch verdrängte er diese Gedanken in Bruchteilen von Sekunden, als sein Komm los schallte: „ Zielperson in Sicht! Wiederhole! Zielperson in Sicht!“ Es war einer der Schafschützen, der laut-brüllend zu hören war. Ein leuchtendes Symbol in dem Interface seines Zieloptik, zeigte augenblicklich die Stelle an, die der Entdecker markiert hatte und so versicherte er sich in wenigen Momenten selbst. Die Massen, die die zierliche Frau hin und her drängte, ließen nicht nur selten das Gesicht hinter der Kapuze erkennen, welches er sich bis ins Detail eingeprägt hatte. Wenn es sich nicht um einen okkulten Zwilling handelte, war es die definitiv die Zielperson und so brüllte er ins Komm: „ Späher, Zugriff!!! Zulu, Yankee!!! Gebt Ihnen Feuerschutz!“ Mühsam versuchte sich Melody weiterhin an Sev festzukrallen, um nicht mit der Masse davon getragen zu werden, die kreuz und quer, aneinander-gedrängt Ihren Weg in verschiedene Richtung suchte. Es viel Ihr schwer, doch trotz dieser Anstrengen war Ihr die Lage in der sie steckten nicht entgangen. Die Piraten rücken unaufhaltsam weiter vor. Nur noch wenige Meter trennten sie bis zu Ihrer Entdeckung, da ließ Sev Ihre Hand los, schritt den Piraten entgegen während seine Hand unter den Umhang wanderte. Ihr Herz hämmerte, wo er sich aufs neue für sie in Gefahr begab und dennoch war da ein Funke von Beruhigung, der die Angst um Ihn umgab. Doch der Funke erlosch, als plötzlich ein lauter Knall ertönte, die Menge aufschreckte und sie sich sicher war, dass ein Schuss in die Menge eingeschlagen war. „ Ziel ausgeschaltet!“ schallte Zulu über Komm, woraufhin Ramirez befahl: „ Feuer eröffnen!!!“ Weitere Schüsse schepperten los, als die Scharfschützen rigoros das Feuer eröffneten. Gerne hätte Ramirez diese Situation anders geklärt, doch der Pirat den sie ausgeschaltet hatten, hatte Ihre Zielperson fast erreicht gehabt. Es blieb Ihm keine Wahl, so wie Ihm nun keine blieb, alle anderen von Ihnen auszuschalten. Ein schwieriges Unterfangen in einer aufgeschreckten Menge, bestehend aus Kriminellen und es dauerte auch nicht lange, ehe die Piraten das Feuer, dass von den Dächern auf sie nieder prasselte, erwiderten. Ein Feuergefecht brach heran, übertönte laut scheppernd die bisher so belanglosen, vereinzelten Schusswechsel, während einige unbeteiligte zwischen den Kugelaustausch ins Kreuzfeuer gerieten. Als hätte jemand einen Schalter umgelegt, zog jeder der eine Waffe sein Eigen nennen konnte nun diese und versuchte sich selbst zu verteidigen. Als seien die Sicherheitskräfte nicht überfordert genug von der voran gegangenen Situation gewesen, strapazierte die neue Ihre Synapsen endgültig und so entschieden sie sich mit eiserner Faust gegen die Störenfriede vorzugehen. MG-Salven schepperten plötzlich umher, prasselten durch die Menge die nun in blanken Chaos eine Eigendynamik entwickelte. Ramirez wurde klar, das er nicht nur einen Zündfunken, sondern eine Leuchtfackel in das Pulverfass geworfen hatte. Doch niemand würde Ihm die Zielperson nehmen. Dabei ging es um weit mehr als Geld. Es war wie ein Sport. Wie ein Kick, befeuert durch das Prestige unter den anderen Kopfgeldjägern. Diese Sucht war es, die Ihn feuern und feuern lies, hinein in die Menge, um sich seiner Konkurrenz zu entledigen. „ HIEN!!!“ brüllte Melody, als der plötzliche Tumult sie mit sich riss und sie aus Sevs Sichtweite gerissen wurde. Mit all der Kraft die sie aufbringen konnte, versuchte sie sich gegen die Menge und das Chaos zu behaupten, um sich zurück zu kämpfen. Sie spreizte die Ellenbogen, wirbelte damit herum und traf den ein oder anderen Menschen, während sie energisch gen Sev strebte. Doch offenbar schaffte diese zierliche, arm-schwingende Frau, nicht größer als Schulterhöhe der meisten Menschen, doch ein wenig Respekt einzufordern, sodass nicht nur einer in dem Gemenge Ihr Platz machte. Doch verfingen sich plötzlich Ihre nach außen gestreckten Ellenbogen, woraufhin diese sie in die Luft hoben. Zwei Männer links und Rechts von Ihr, in dunkler Lederbekleidung, hatten sie an den Armen gepackt und trugen sie mit sich, als wäre sie an Ihnen hängen geblieben. „ Lasst mich runter!“ fauchte Sie sie an, doch verfestigte sich lediglich der Griff um Ihre Arme und in diesem Moment wurde Ihr bewusst, dass wer immer die Leute auch waren, sie es letztendlich doch geschafft sie hatten zu fangen. „ Wir haben die Zielperson!“ erklärte einer der Späher keuchend über Komm, während die Stimme einer Frau keifend sein Wort durchschnitt. Ramirez konnte das geschehen durch seine Optik verfolgen und so war dieser Funkspruch eigentlich überflüssig, doch war es beruhigend, Gewissheit zu haben. „ Ihr Seid zu auffällig! Verdammt, haltet sie ruhig!“ befahl Ramirez nun, als er sah wie die Frau zappelte und versuchte sich zu befreien, ehe er kurz in Deckung gehen musste, da eine Salve Kugeln scheppernd in den Backsteinwänden des Gebäudes einschlug. Ramirez wartete ab, schoss hoch und feuerte auf die Piraten die Ihn unter Feuer nahmen. Drei an der Zahl, wovon er mit gezielten Schüssen mindestens einen erwischte, ehe sein Blick wieder zu den Spähern wanderte. Nach kurzen Sondieren Ihrer Position, musste er jedoch feststellen, dass sie verfolgt wurden und so meldete er hektisch: „ Bodenteam! Aufpassen, hinter euch!!!“ Der Mann in der dunklen Lederbekleidung drehte sich ruckartig um, doch da hatte Sev Ihn bereits erreicht und stach das Messer mit aller Kraft die er aufbringen konnte in seinen Rücken. Das Gefühl, Melody in den Händen zweier Männer zu sehen die sie verschleppten, war schwer in Worte zu fassen und so keimte nicht das geringste Maß an Mitleid auf, als der Mann laut aufbrüllte und Melody daraufhin fallen lies. Noch ehe er sich umdrehen konnte, traf Ihn bereits ein zweiter Stich in den Hals, der sämtliche Lebensmotivationen beendete und so rückte der zweite Mann in Sev Fokus. Sev rechnete bereits damit, das er Melody als Schutzschild einsetzen würde, als sein Arm sich um Ihren Hals schlang, was einen weitaus intensiveren Zorn hervor rief. Doch zuckte der Mann plötzlich zusammen und stöhnte auf, als der Hacken von Melodys Stiefel, zwischen seinen Beinen einen Volltreffer landete. Er lies sie los, woraufhin sie zur Seite wich und Sev die Chance nutzte und mit dem Messer in der Hand auf den Mann losstürmte. Melody schnappte nach Luft, keuchte und hustete während sie vor Angst und Anspannung zitterte. Sie hatte einen Schutzengel, soviel stand fest, der gerade in begriff war auf den Kidnapper loszustürmen. Doch plötzlich erklang ein Pfeifton, der Knall folgte mit einem Donnern nur Millisekunden später und mit einem dumpfen klatschen ging Sev augenblicklich zu Boden. Reflexartig ging Melody in Deckung, während sie kurz die Herkunft des Schusses ausfindig machte und Ihr klar wurde dass ein Schütze auf dem Dach der Angreifer war, der Sev getroffen hatte. Hastig wich Ihr Blick zu Sev und erleichtert erkannte sie, dass er sich wieder aufrichtete. Sehr mühevoll und bedacht, aber er bewegte sich. Sie konnte deutlich erkennen wie seine Verletzungen Ihm zu schaffen machten. Doch kaum hatte er sich aufgerichtete, stürmte der Kidnapper auf Ihn zu. Ein kurzer Schlagabtausch erfolgte, den Sev spürbar schwer viel. Jede seiner Bewegung wirkte als wenn sie gegen einen Widerstand erbracht werden musste und so bestand er nicht lange gegen den Mann, der Ihn auf den Boden warf und anfing auf Ihn einzuprügeln. Schwerfällig versuchte Sev Schlag auf Schlag abzuwehren, doch gelang es Ihm nur sporadisch und so sah sich hastig um, um nach Hilfe Ausschau zu halten. Doch nüchtern gestand sie sich ein, wo sie hier waren, als sie die vielen Menschen sah, die gelenkt von Ihren eigenen Zielen hin und her hasteten, gelegentlich Schüsse abgaben oder einfach nur versuchten sich in dem Getümmel zu verstecken und zu überleben. Die Suche nach Hilfe war aussichtslos und so wandte sich Ihr Blick unter Tränen wieder zu Sev, der immer noch am Boden lag und Schlag auf Schlag einsteckte. Ihr Herz fing an zu rasen während sie sich auf ein neues keuchend umsah, klammernd daran doch noch eine Chance auf Hilfe zu erhaschen, die weiterhin auf sich warten lies. Doch da lenkte sich Ihr Blick auf die Pistole, die der Mann fallen gelassen hatte und nach einem kurzen Blickgefecht mit dieser, schaltete Ihr Kopf ab und so krabbelte sie reflexartig zu der Waffe hinüber. Mit zitternden Händen um klomm sie den griff. Er war Kalt und die Riffelung drückte Ihr spürbar in die Haut, als nun das gesamte Gewicht in Ihrer Hand hing. Sie war schwer, schwerer als sie sich jemals vorgestellt hätte und so brauchte es wesentlich mehr mühe, die Mündung auf den Mann auszurichten, der über Sev hockte. „ STOOOOPPPP!!!“ brüllte sie mit wackeliger Stimme, woraufhin der Mann inne hielt. „ Was ist da bei euch los?“ fauchte Ramirez in sein Komm. Die Frage schien überflüssig, wo er das Geschehen doch genau beobachtet hatte. Doch als er sah, wie die Zielperson die Waffe auf seinen letzten verbleibenden Späher richtete, stellten sich seine Nackenhaare aufrecht. Für einen Moment wägte er ab, ob er nicht die Zielperson ausschalten und somit auf das Kopfgeld als auch das Prestige verzichten solle, um die Sicherheit seines Partners zu gewährleisten. Doch mit Blick auf die Zielperson, die doch zum greifen nahe war, verschwendete er keinen Gedanken mehr an diese Überlegung und befahl aggressiv: „ Es ist nur eine Frau! Sieh zu das du Ihr die Knarre abnimmst!“ „ Das wird einfach Ramirez. Sie schlottert nur so vor angst. Kann die Knarre noch nicht einmal richtig gerade halten.“ erwiderte der Späher woraufhin Ramirez entgegnete: „ Krümme Ihr kein Haar. Unser Auftrag lautet....“ Doch unterbrach eine erneute Salve, die dicht neben Ihm einschlug, seinen Satz. Er drehte sich herum, erblickte die Sicherheitskräfte der Blockade, die Wild um sich feuernd die Lage wieder in den Griff bekommen wollten. Doch stürmten Ihnen dutzende von Menschen entgegen. Allem voran, der Dicke alte Mann, der vor kurzem noch auf den Beamten eingeredet hatte. Mit einer leeren Flasche schlug er diesen nun jedoch K.O. Ehe weitere verfranzte Gestalten an Ihm vorbei stürmten und die Blockade förmlich aus den Angeln hoben. „ Blockade durchbrochen.“ kommentierte Ramirez kurz über Komm, um sein Team auf dem neusten Stand zu halten und wendete seinen Blick wieder zum Späher, der mit langsamen Schritten auf die Zielperson zutrat, die immer noch die Pistole auf Ihn richtete. „ Komm schon, Süße. Nimm das Ding aus meinem Gesicht!“ erklärte der Mann in dunkler Kleidung, als er Schritt für Schritt auf Melody zutrat. Mit jedem Schritt schlug Ihr Herz schneller, während sie hastig atmete. Sie wollte das alles nicht. Sie wollte nur in Frieden gelassen werden und konnte nicht verstehen, warum diese Männer das nicht akzeptieren wollten.Wieso sie den Menschen bereitwillig soviel Leid zumuteten. „ Verschwinde!“ keuchte sie und richtete die Waffe deutlicher, jedoch auch wackeliger auf Ihn aus. „ Siehst du das da?“ Der Mann deutete auf 2 der umliegenden Dächer und erklärte nüchtern: „ Da liegen Scharfschützen. Du glaubst doch nicht, dass das etwas ändern wird.“ Mit einer abwertenden Kopfbewegung deutete er auf Ihre Waffe, grinste einmal und fragte verärgert: „ Oder willst du deinem Freund hier helfen. Ich sag dir, dem kann niemand mehr helfen.“ Ihr Blick wanderte zu Sev, der sich wieder langsam aufrichtete, während der Mann weiter erzählte: „ Meine Freunde da oben haben bereits angelegt und wenn ich nicht in Ihrer Schusslinie wäre, hätten Ihn bereits ein Haufen Kugeln durchlöchert. Du solltest dir also sehr genau überlegen, was du nun tust.“ Er zog seine Waffe, während er nun stehen blieb und mit einem schroffen Ton fortsetzte: „ Aber..... wir können die Sache auch beschleunigen.“ Er drehte sich herum. Die Pistole schien sich wie in Zeitlupe in die Höhe zu heben während die Mündung der Waffe gen Sev strebte. Es war da kein Gedanke mehr. Keine Fragen. Keine Antworten. Nur die Geschehnisse und Eindrücke die sich in Ihre Wahrnehmung brannten. Ihr Herz raste. Das dumpfe pochen drang durch Ihren ganzen Körper als der Lauf Sev fast erreicht hatte und sie mit aller Kraft Ihre Augenlider zusammen presste. Ein Knall ertönte. Heiße, bissige Luft schlug Ihr ins Gesicht und ein Stoß durchfuhr Ihren Körper wie eine Welle. Doch erst der Schmerz, der sich in Ihren Handgelenk breit machte, ließ sie nun erkennen dass sie den Abzug durchgezogen hatte. Panisch riss sie Ihre Augen wieder auf und erkannte erschrocken, dass sie den Mann getroffen hatte. Ein großer Teil seiner Wange fehlte, wo jetzt nur ein blutiges, klaffendes Loch war. Mit weit aufgerissenen Augen, die gefüllt mit schrecken und Panik zu sein schienen, starrte er sie an, während er sich taumelnd versuchte, mehr instinktiv aus einem inneren Antrieb heraus als bewusst, sich aufrecht zu halten. Erst jetzt Begriff Melody was sie getan hatte. Als hätte die Pistole sie gebissen, warf sie diese davon und wich augenblicklich unter tränen zurück, als sie sich selbst verfluchte und sich mit aller Kraft wünschte, dass das alles nicht geschehen wäre. „ Sie hat Ihn abgeknallt!!!“ brüllte einer der Scharfschützen über Komm. Doch Ramirez hatte es selbst beobachtet und zielte ohne zu zögern auf die Zielperson. Mit aller Kraft musste er den Drang unterdrücken Vergeltung aus zu üben, doch dann wäre alles umsonst gewesen. Die Gefallenen, die Anstrengungen und jeder Gedanke nach Erfolg. Widerwillig nahm er den Finger vom Abzug des Scharfschützengewehrs, dessen Fadenkreuz auf der Frau prangerte. Er brauchte einen neuen Plan, doch der Tumult würde es Ihnen nicht einfach machen die Zielperson vor den Piraten zu ergreifen. Mit einem kurzen Schwenk und Blick über das Geschehen, musste er feststellen das der Mob den Checkpoint auseinandernahm. Nur nur vereinzelte Sicherheitskräfte versuchten sich den vielen Leuten in den Weg zu stellen, die in den Raumhafen hinein drängten. Hoffnungslos, und so war Ihm bewusst, dass keine Zeit mehr blieb. Er musste handeln und richtete sein Gewehr wieder zur vorherigen Position aus. Der Bodyguard der Zielperson hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet und eilte zu der Frau. Es war die beste Gelegenheit um sich Ihm zu entledigen. Der erste Treffer war vielleicht von seiner Panzerung abgefangen worden, doch würde der Stoff der Kapuze Ihn nicht so gut schützen können. Keine 300m. Es war ein Kinderspiel den Kopf zu treffen und so richtete er sein Visier auf den Kopf aus. Doch unterbrach Ihn plötzlich ein drückendes Gefühl an seinem Hals. Er blickte hinab und erkannte eine matte, schwarze Klinge die sich an seinen Hals gelegt hatte. Sein Blick folgte der Klinge, bis er komplett aufblickte und eine Frau erkannte, die das Katana an seinen Hals legte. Ein blaue Kapuze verdeckte Ihr Gesicht, doch noch ehe er begreifen konnte, verteilte Maya sein Blut auf dem Dach und er verlor seinen Kopf. Auch als Sev Melody erreichte, kauerte sie sich weiter zusammen und starrte perplex die Leiche des Mannes an, der inzwischen Tod zusammen gebrochen war. Es viel Ihm schwer zu verstehen was wohl nun in Ihr vorging, doch hatte er keine Zeit sich diese Frage zu stellen. Er packte sie und zog sie trotz einigen Widerstands dem sie Ihm entgegen brachte an sich heran, während sie fassungslos keuchte: „ Ich habe Ihn erschossen...... Ich habe ihn erschossen....“ Ihr Blick wich nicht von der Leiche, auch nicht als Sev sie hastig hinter sich her zog, Richtung gefallenem Checkpoint, der von den Leuten förmlich auseinander genommen wurde. Mit vollem Einsatz seiner Ellenbogen kämpfte er sich voran, drängte sich zwischen den Massen hindurch und erreicht einige Momente später den Checkpoint. Hinter den Fahrzeugen der Sicherheitskräfte, die eine Barrikade zum inneren des Raumhafens darstellten, erstreckte sich ein breiter, lange Gang an dessen Ende man bereits einige Landedecks erblicken konnte. Vereinzelte Menschen hatten diese bereits erreicht und auch der Mob stürmte diesen entgegen. Es waren weniger als 200m und so wollte Sev gerade überhastet los stürmen, als plötzlich Mensch um Mensch regungslos zusammen sackte, sobald sie die Landedecks erreichten. Kein Wimpernschlag verstrich, als sich der Grund dafür offenbarte und Gepanzerte Halbkettenfahrzeuge am ende des Gangs auftauchten und rigoros das Feuer auf jeden eröffneten, der den Landedecks entgegen stürmte. Eingeschüchtert stürzte sich ein Teil des Mobs überstürzt in die Flucht, doch brachte der Rest weit mehr Aggressionen auf und erwiderte das Feuer. Ein Tumult durchsetzt mit schreienden Menschen, Blei speienden Waffen und fauchenden Geschossen entstand. Doch war Sev schnell klar, das ein Frontalangriff nur mit dem vorzeitigen Ableben enden würde. Sie saßen erneut in der Falle, gestand er sich ein. „ Hier drüben mein Junge!!!“ erklang plötzlich eine brummige Stimme über Komm. Es war Captain Bossa, der laut im Komm-Kanal zu vernehmen war: „ Was stehst du da noch so herum? Beweg deinen Hintern!!!“ Hastig blickte Sev sich für einige Sekunden um, ehe er Bossa an einer kleinen Seitentür des langen Ganges ausmachen konnte. Mit einem überschwänglichen winken forderte er ihn mehr als deutlich auf, zu ihm aufzuschließen. Sev überlegte nicht lange, als er sich zu dieser kleinen Wartungstür aufmachte, hindurch zwischen Rauch, Feuersalben und dutzenden Leuten. „ Rein mit euch!“ brummte Bossa und gab Sev einen Klaps auf den Hinterkopf, als dieser die Tür passierte. Er konnte sich nur kurz darüber ärgern, als er nun einen kleinen Tunnel betrat, in der sich Bossa's Crew dicht an dicht zusammendrängte. Der Platz war eng bemessen und so drückte er sich hastig gegen die Wand und zog Melody an sich heran, um sie augenblicklich auf Verletzungen zu überprüfen. Anteilsnahmslos lies sie die Prozedur über sich ergehen. Ihr Blick war ausdruckslos, als wenn Ihre Gedanken weit entfernt wären und so legt Sev seine Hand an Ihre Wange, um Ihre Aufmerksamkeit zu erlangen. Doch erzielte diese Geste nicht die erhoffte Wirkung und so fragte er daraufhin eindringlich: „ Melody..... Bist du in Ordnung?“ Ihre blauen Pupillen wanderten daraufhin ziellos umher, ehe sie nach einigen Momenten wieder zu begreifen begann, wo sie war und benommen mit dem Kopf nickte. Besorgt musterte er sie nochmals sehr gründlich, doch blieb Ihm keine Zeit für energischere Bemühungen. Mit einem Blick über seine Schulter richtete er sich an Bossa, der sich mithilfe eines stämmigen Mannes daran machte, die stählerne Tür zu verschließen. In dem Moment als er Einwände erheben wollte, um sie daran zu erinnern, dass sich Maya noch in den umkämpften Straßen befand, schnellte eine Hand von draußen in den Spalt und hielt die Tür fest. Nach einem prüfendem Blick öffnete Bossa wieder die Tür und mit kaum minderer Souveränität als üblich, trat Maya mit einem schlendernden-eleganten Gang in den Tunnel: „ Du wolltest mich doch nicht zurück lassen?“ warf sie Bossa im vorbeigehen mit einem trockenen Tonfall vor. „ Als ob dich das aufgehalten hätte... meine Liebe.“ erwiderte Bossa neckisch und verharrte nicht nur einen kurzen Augenblick auf Ihrem Hinterteil, ehe er sich wieder daran machte die Stahltür zu schließen und so der Lärm auf den Straßen nur noch in einem gedämpften grollen zu vernehmen war. „ Das lief ja wie am Schnürchen!!!“ lachte eine Frau aus Bossas Crew laut auf, wobei der sarkastische Tonfall nicht zu überhören war. Daraufhin durchlief einiges Gekicher und Gelächter die Reihen von Bossas Crew, ehe dieser sich erhobenen Hauptes an seine Untergebenen richtete: „ Vertraue niemals einem Hyperianischen Beamten! Und jetzt weiter mit euren müden Ärschen!!! Wir haben es noch nicht geschafft!“ Amüsiert setzte sich Bossas Crew daraufhin in Bewegung, nur Sev harrte aus, bis Bossa sich zwangsläufig an Ihm vorbei drängen musste und packte seinen Arm. Mit wütenden Blick starrte Sev ihn an, und als wenn Bossa genau gewusst hätte war er dachte, erklärte er eindringlich: „ Es lief nicht wie geplant...ich weiß mein Junge, aber durch diese Gänge erreichen wir die Landedecks. Ich halte mein Wort, immer.“ Bossa nickte einmal als entgegenkommende Geste und setzte seinen Marsch fort, als Sev ihn daraufhin wieder los lies. Auch Maya drängte sich an Ihm vorbei und kommentierte unverbunden: „ Komm schon, Marine.“ Unbehagen überfiel Ihn, als sie Ihn passierte. Sie hatte getötet, das hatte er Ihr sofort angesehen. Ihr Gang, der vor Triumph weit aufrechter war als gewöhnlich, als auch die Gedanken daran, wie souverän sie mit den Piraten kurzen Prozess gemacht hatte, sorgten für einen unangenehmes Gefühl. Als umgäbe sie eine Aura einer eiskalten Gleichgültigkeit. Noch immer konnte er nicht ansatzweise erraten, was sich hinter der Fassade verbarg, die sie aufgebaut hatte. Jedenfalls hoffte er, das es sich nur um ein Fassade handelte. Mit einem kurzen nicken wandte er sich an Melody, die immer noch mitgenommen drein blickte, umklammerte sie und folgte daraufhin der Gruppe, die sich ihren Weg durch die engen Gänge bahnte. Es dauerte nicht lange, ehe sie einigen verwinkelten Tunneln folgten und schließlich einen weiteren Zugang zu den Lande-buchten erreichten. Sie waren nicht die einzigen gewesen, die es geschafft hatten sich an den Sicherheitskräften vorbei zu mogeln, auch wenn dessen Eifer nicht verflogen war, die Eindringlinge aufzuhalten. Das laute knattern das sich durch den gesamten Raumhafen zog bezeugte es und so fragte sich Sev, warum. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Typhon genug finanzielle Mittel hatte fließen lassen, um dutzende Menschen zu solch einem Blutbad zu motivieren. Auch konnte er sich nicht vorstellen, dass korrupte Polizisten aus ethischen Antrieben heraus handelten und die Erfüllung Ihrer Pflicht als heiliges Gut ansahen. Als die Lage eskaliert war, spielten Geld oder Aufträge keine Rolle mehr. Sie hatten sich ihren Groll hingegeben und ließen allen Gefühlen freien Lauf, die sie vermutlich schon so lange plagten. Hyperion gab mit Korruption, Ungerechtigkeit und einer Piratenherrschaft einen reichhaltigen Nährboden und vermutlich trug jeder der Menschen hier ein Feindbild vor sich her, dass soviel Zorn aufgebaut hatte, des es jetzt völlig egal war, wohin sich dieser Entlud. Wie viele Unschuldige dabei umkamen, interessierte sie nicht und augenblicklich spielte er mit dem Gedanken, umzudrehen und mit eiserner Faust durch Ihre Reihen zu mähen. Doch sobald Sev den breiten Flur erreichte, der zu den Landedocks führte, riss Ihn ein lautes brüllen, das grollend durch den gesamten Gang hallte, wieder zurück in die Realität: „ MAARRRIIINNNNEEEEEE!!!“ Es war weit entfernt, jedoch unverkennbar. Als wäre es die Wut selbst, die das brüllen durch den Gang peitschte, hallte es aus dem anderen Ende des Ganges zu Ihnen, während Pollox genau dort auf sie zu kam. Schritt für Schritt, mit einem blechernen schabenden Geräusch, dass jedes mal ertönte wenn er sein Augmentiertes Bein auf den Boden setzte. Er nahm den ganzen Raum für sich ein, als könnte ihm nichts und niemand etwas anhaben und so schienen seine Schergen die er um sich scharte, trotz ihrer Blutroten Panzeranzüge und schwarzen Sturmmasken die angst und Furcht in Ihren Feinden nähren sollten, winzig und geradezu lächerlich ungefährlich in seiner Anwesenheit. Auch Bossa und seine Crew widmeten Ihm Ihre gesamte Aufmerksamkeit, die auf die Drohgebärden der Piraten mit gleicher Mentalität begegneten. Viele zogen Ihre Waffen und richteten sie auf die Gruppe die abgesehen von Pollox, starr ausharrte. Getrieben von den aufflammenden grollen ins Sevs Brust, war auch er der einzige, der einige Schritte auf den Hünen von Mensch zumachte und mit dem fokussierten Blick eines Wolfes, der kurz davor war loszuhetzen, stehen blieb. „ Kannst du es spüren, Marine?“ kratzte Polloxs Stimme laut durch den Gang während er jede Silbe mühevoll aus seinen Lungen presste: „ Das unstillbare Verlangen nach Freiheit, das über alle Grenzen von falscher Moral hinaus geht. Eine Sucht die jede Faser durchzieht und alle Ketten bersten lässt.“ Er blieb stehen, harrte aus und starrte Sev an, während sich sein Kopf aufrichtete und sich seine Arme beschwörend in die Höhe bewegten. „ Oh ja,...... du kannst..... es.... spüren....“ Verkündete er daraufhin und machte auf die Klangkulisse aufmerksam, die den ganzen Raumhafen überzog. Schreie, donnernde Gewehrsalven und der Tumult einer Menschenmasse. Klänge, die Pollox sichtbar Befriedigung verschafften: „ Sieh es dir an, die Gesellschaft, dass Konstrukt für das du kämpfst. Es ist.... überdrüssig und nun.... brennt... es … nieder.“ Sev fauchte Ihm entgegen: „ Es sind nicht die Werte einer Piratengesellschaft die mich zum handeln bewegen.“ Einen donnerndes Gelächter war Pollox Antwort, ehe er voller Überzeugung wiedersprach: „ Hyperianische Diktatur,... imperialistische Demokratie der UEE,... Monarchische Ideologien der Xi'an...... es macht.. keinen... Unterschied. Sie alle folgen einer überholten Weltordnung. Prinzipien, so verlogen wie der Reichtum der versucht wird damit zu erbeuten. Werte die so bedeutungslos sind, wie die falsche Freiheit die sie so jämmerlich versuchen zu bewahren. Es gibt nur eine... Freiheit.“ Erneut machte er auf die bedrückende Klangkulisse aufmerksam, stolz darauf, für diese Verantwortlich zu sein. Verachtend schnaubte Sev, ehe er knurrend widersprach: „ Das hier ist keine Freiheit. Freiheit heißt, eine Wahl zu haben.“ „ Jeder hat eine Wahl!“ „ Thh, eine Wahl zwischen Leben und Tod.“ „ Exakt!“ brüllte Pollox nun aufgebracht und redete sich in Rage: „ Nehme den Tod als das war was er wirklich ist. Die Menschen verachten ihn, boykottieren ihn als wäre er etwas unnatürliches und grausames..... doch, sie irren sich. Er ist es, der unsere Freiheit definiert.“ Doch verstummte der plötzliche Ausbruch so schnell wie er gekommen war und so stotterte er fast schon demütig, während er sich sichtbar unbewusst an seine stählerne Halbmaske fasste und vorsichtig hinüber striff: „ Wir kennen den Tod....“ Sev war diese Geste nicht entgangen und obwohl er es lieber nicht in Erfahrung bringen wollte, fragte er dennoch mit einem verachtendem Tonfall: „ Soll diese hässliche Maske DAS darstellen?!“ „ Nein....“ keuchte Pollox: „ … sie hält IHN im Zaum.“ „ IHN?!“ Pollox wurde unruhiger. Als würde ein Vulkan anzufangen in Ihm zu brodeln keuchte er wild umher während er in einem grollendem Ton von sich gab: „ Er.... der von innen kratzt, wie ein brennen unter der Haut.... fast verstummt. Nein, er darf... nicht... heraus“ Wütend stampfte er einige male auf, schnaubte und fauchte während sich sein Körper anfing zu verkrampfen. „ ER BLEIBT WO ER IST!!!“ brüllte er abschließend ehe sämtliche Aggression aus seinem Körper entwich und eine ausgelaugte Stimme zurück ließ. „ Sie... bannt... Ihn....“ Stotterte er leise mit unvollendeten Wörtern. Kopfschüttelnd hatte Sev dieses Schauspiel begutachtet. Erschrockener als zuvor stellte er fest: „ Du bist noch durchgedrehter als ich angenommen habe....“ Pollox lachte in einem zerrissenen Tonfall: „ Wahnsinn ist das Eichmaß unserer Gesellschaft und ich werde ein Symbol der neuen Ordnung sein.“ Er richtete sich auf, wirkte dabei weitaus größer als zuvor und so machte er einige energische Schritte auf Sev zu, während jeder Schritt mit einem Wort untermauert wurde: „Gib... uns... die... Frau!“ Sevs Blick wurde fester, doch hatte sich auch eine Spur von Verwirrtheit darauf gelegt. Pollox neu entfachtes Interesse war nicht nachvollziehbar, in Anbetracht dessen, dass er sie vor 2 Tagen ohne zu zögern getötet hätte. „ Du warst verdammt begierig darauf uns einfach zu töten. Woher kommt der plötzliche Sinneswandel?“ fauchte er, doch war Pollox Interesse an Konversationen verflogen und so erntete er lediglich ein grollendes brüllen: „ Gib, sie...... UNS!!!“ Wutentbrannt rannte Pollox wie ein wild gewordenes Biest auf sie zu und noch im selben Moment wollte Sev Ihm entgegen setzen. Doch dazu kam es nicht. Maya packte Ihn, drückte Ihn mit all Ihrer Kraft gegen die nächste Wand und fauchte Ihn an: „ Schluss mit diesen Spielchen!“ Mit einem wutentbrannten donnern schlug die auf ein Bedienfeld an der Wand ein, worauf hin sich augenblicklich ein Sicherheitsschott schloss und sie so von den Piraten abschottete. Kleine Sichtluken aus Panzerglas ermöglichten eine Sicht auf die andere Seite, wo Pollox laut wummernd die Tür erreicht und wie ein verrückt gewordenes Nashorn dagegen preschte. Sofort versuchte sich Sev aus Mayas Griff zu lösen, doch wusste sie genau wo er verletzt war und nutzte dieses Wissen um Ihn weiter an der Wand festzusetzen, während er wütend keuchte: „ Lass mich verdammt nochmal los!“ „ Schnauze!“ reagierte Maya zornig und drückte Ihn noch fester gegen die Wand, als wolle sie Ihre nächsten Worte untermauern: „ Es ist jetzt weder der richtige Zeitpunkt, noch der richtige Ort für euer kindisches Kräftemessen.“ fauchte sie Ihn an, während er notgedrungen inne hielt und Ihr einen bösen Blick zuwarf, worauf Maya weiter fort fuhr: „ Du kannst dich noch nicht mal aus meinem Griff lösen.... und willst es mit dem da aufnehmen?“ Mit einer kurzen und gleichermaßen abwertenden Kopfbewegung deutete sie auf das Schott, hinter dem der Hüne von Mann wie eine Bestie, wutentbrannt auf das Schott einhämmerte. Wie ein Tier das Beute gewittert hatte und dem jede Verletzung recht wäre, diese zu erreichen. Mit einem stoß gegen die Wand, ließ sie Ihn jedoch los und erklärte Zähne knirschend: „ Zeitverschwendung. Ich habe den Auftrag euch von hier weg zu bringen. Ich lasse nicht zu dass du mir dabei in dem Weg stehst.“ Sev pumpte vor Wut. Zuviel hatte sich in Ihm angestaut und Pollox schien für das alles verantwortlich zu sein. Keine 2 Meter trennte Ihn von Ihm und etwas mehr Gerechtigkeit. Wie hypnotisiert starrte er das Schott an, hinter dem Pollox inzwischen auf und ablief. Keuchend und schnaufend beschlug bei jedem seiner Atemzüge die Scheibe, während sein Blick nicht eine Sekunde von Sev abwich. „ Hien....“ erklang eine zittrige Stimme hinter Ihm und das dazu passende Gesicht, dass Ihn flehend anstarrte endlich von hier zu verschwinden. Melody stand da, erinnerte Ihn dabei an eine verwelkende Blume die inmitten von Ruinen und Zerstörung einen letzten Lichtschimmer darstellte, der aus dem ganzen braunen Schleier herum ausbrach. Ein Funke. Ein letzter brennender Blick zu seinem Widersacher und ein letztes zögern waren nötig, ehe er sich von Pollox abwandte und noch in der Drehung das Komm betätigte: „ Maik! Wir sind gleich bei dir! Ankunft in wenigen Momenten!“ „ Beeilt euch! Die Startzone wird zu heiß!“ erklang die knappe Antwort, als er auch schon Melody erreicht hatte. Mit einem grollendem brüllen, des nur dumpf durch die Sicherheitstür schallte, verabschiedete sich Pollox mit einem langen Schrei: „ SSEEEEEVVVVVV!!!“ Doch drehte er sich nicht um, als er gefolgt von Bossa und seiner Crew, die nun zügig aufschlossen, zusammen mit Melody und Maya zu den Landeplattformen schritt, die nur noch wenige dutzend Meter entfernt waren. Zu Teil -12.3-
    3 Punkte
  32. ....Part 1 findet ihr hier.... Kapitel 8 "Commander Kardan? Das sollten sie sich ansehen! Scheint als hätte unser Captain es tatsächlich geschafft" Der Kommunikationsoffizier deutete auf seinen Bildschirm. Kardan konnte es fast nicht glauben. "Auf den Hauptschirm, schnell!" Die Videoübertragung der Helmkamera erhellte augenblicklich die Brücke. "Leiten sie das Signal an die Flotte weiter! Das sollten sie nicht verpassen." Tilgorn hatte den Durchflug unbeschadet überstanden und befand sich in einer Art Sturm. So etwas bekamen nur sehr wenige Menschen jemals zu Gesicht. Der Captain meldete sich über das Kom. "Northstorm? Könnt ihr das sehen? Meine Anzeigen spielen völlig verrückt. Die Schildenergie sinkt stetig. Das gesamte System scheint kurz vor dem Kollaps zu stehen. Das Zentralgestirn befindet sich, in einem äußerst labilen Zustand. Die äußeren Hüllen sind bereits abgestoßen und der kritischen Masse nach zu urteilen sind wir hier Zeuge einer Geburt." Kardan blickte zu seinem Wissenschaftsoffizier. "Der Captain hat recht. Wenn die übertragenen Daten stimmen und davon gehe ich aus, dann wird dort in den nächsten Wochen ein schwarzes Loch entstehen." Damit hatte nun keiner gerechnet. Hatte der Feind diesen Ort absichtlich ausgewählt? Das grenzte an Schwachsinn. Wie sollte man an einem solchen Ort lange Zeit überleben? "Können wir antworten?" wollte Kardan wissen. "Leider nein Commander, die Empfangsleistung der Hornet ist dafür nicht ausgelegt. In diesem Sturm wird alles verschluckt! Es ist ein Wunder das wir ihn empfangen können!" Tilgorn berichtete weiter und die Helmkamera übertrug dabei alles was auf der anderen Seite passierte. "Ich übermittel ihnen jetzt die Daten der Durchflugsroute. Aber warten sie noch auf einen Befehl meinerseits! Ich werde versuchen mehr herauszufinden. Vielleicht ist es eine Falle." Tilgorns Hände huschten über die Amaturen. Er verstärkte die Schilde und lies die Hornet weiter in das System gleiten. "Hier gibt es nichts was eine Orientierung ermöglicht. Eine ganze Flotte, kann sich doch nicht so einfach in Luft auflösen!" Der Captain sprach sehr laut. Die Wechselwirkung zwischen den Schilden und dem Sturm schienen mehr Lärm zu verusachen als es in der Übertragung den Anschein hatte. "Ich entferne mich weiter in Richtung Zentrum. Auf grader Linie vom Austrittspunkt. Das ist die einzige Möglichkeit, wie wir hier drinne Navigieren können. Aber es ist nicht einfach das Schiff auf Kurs zu halten." Eine Warnleuchte der Hornet sprang an und Tilgorn kontrollierte erneut die Anzeigen. "Scheint als hätten wir einen Treffer gelandet. Ich empfange Signale einer Navigationsboje. Ich ändere den Kurs und sehe es mir an. Schilde sind bei 75 Prozent." Die gesamte Crew der Nortstorm blickte wie gebannt auf die Monitore. Keiner sagte auch nur ein Wort oder wagte es laut zu atmen. Eine unheimliche Stille, nur durchbrochen vom Knistern des Kom und dem gedämpften Tosen des Sturms. Kardan wäre am liebsten sofort hinterher. Seinen Captain bei dieser Aufgabe alleine zu lassen, entsprach in keinster Weise seiner Natur. Aber Befehl war Befehl. Erneut durchbrach Tilgorns Stimme die Stille. "Eine weitere Boje ist von den Scannern entdeckt worden. Eindeutig ein Pfad. So navigieren sie hier drin. Ich werde weiter hineinfliegen. Schilde bi 60 Prozent." Die eletrische Ladung des Sturms liesen die Partikel, welche durch den Raum jagten aufglühen. Wie feine Schweife kleiner Raketen jagten sie um das Cockpit herum. Immer wieder flammten die Schilde auf und rissen jedes Mal etwas der verbleibenden Energie mit sich. Sehr bald würde ihr Captain den Punkt erreichen, an dem es keine Rückkehr mehr geben konnte. Das musste ihm doch klar sein, doch schien es nicht so als wolle ihr Captain den Rückweg antreten. Er hatte doch alles gefunden was sie wissen mussten. Kardan war zutiefst beunruhigt. "Ich glaube ich habe da etwas gefunden." meldete sich Tilgorn zurück. "Es scheint eine ruhige Zone innerhalb dieses Mahlwerks zu geben. Ich bin nur noch wenige Kilometer davon entfernt. Schilde sind bei 35 Prozent. Eine Wahl habe ich nicht mehr, ich fliege da rein. Macht alles bereit für einen Angriff. Aber wartet auf mein Signal." Der Sturm wurde ruhiger. Die Sicht etwas besser. Langsam aber stetig näherte sich die Hornet dem Rand des Sturms, bis der Jäger ihn schließlich hinter sich lies. Tilgorn schaute sich um und zeigte seiner Crew, was er zu sehen bekam. Ungläubig schaute Kardan auf den großen Schirm der Northstorm. "Was ist das? Wie ist das möglich?" Keiner auf der Brücke hatte eine Antwort parat. Es blieb vollkommen still. Der Sturm wütete noch immer. Nur wurde er einfach draußen gehalten. Wie eine gigantische Blase hielt irgendwas das Chaos aus diesem Bereich fern. Tilgorn wandte sich von diesem unglaublichen Anblick ab und gab Schub und steuerte auf das vermeintliche Zentrum der Blase zu. In der Ferne schälten sich Konturen aus der Dunkelheit hervor. Je näher er kam desto deutlicher wurden ihre Strukturen. Hunderte Schiffe umringten etwas großes in ihrer Mitte. "Eine Station?" schoss es Kardan in den Kopf, nur um den Gedanken kurz darauf wieder zu verwerfen! Das da auf dem Schirm, war keine Station. Das war etwas ganz anderes. Plötzlich und äußerst abrupt wurde Tilgorn nach vorn geworfen, so als wäre er vor eine Wand gestoßen. Die Hornet bewegte sich keinen Meter mehr weiter. Schmerzverzerrt und außer Atem röchelte Tigorn in das Kom. "Verdammte Scheiße, was war das? Die Antreibe sind auf vollen Touren, aber ich komme nicht vorran." Ihr Captain schrie auf. "Was ist hier los? Hier ist irgendwas bei mir im Schiff! Ich kann es fühlen, aber ich sehe nichts" Hektisch wechselte das Bild die Perspektiven. Tilgorn blickte sich im Cockpit um. Schaute nach oben, zur Seite und nach hinten. Nichts zu sehen außer den Amaturen. "Mein Helm! Er öffnet sich! Was passiert hier? Bleibt wo ihr seit, irgendwas stimmt hier......." Die Stimme ihres Captains verstummte. Stattdessen konnte man nun sein Gesicht sehen. Entschlossen wie immer blickte er in die vor ihm schwebende Helmkamera. Kardan fluchte los. "Wir müssen ihm helfen! Allarmiert die Flotte, wir fliegen rein!" "Aber sein Befehl..." wandte einer der Offiziere ein. "Ist mir völlig egal! Ich lasse ihn da drin nicht verrecken! Das ist ein Befehl!" Wärend der Offizier den Anweisungen folge leistete, starrte der Rest weiter fassungslos auf die Übertragung. Teile der Hornet begannen sich zu lösen und durch das Cockpit zu schweben. Mehr und mehr zerlegte sich das Schiff in seine Einzelteile. Die Kamera hielt weiter auf Tilgorns Gesicht, welcher nicht das geringste Anzeichen von Angst aufkeimen lies. Es war nur ein kurzer Augenblick, nichtmal ein Wimpernschlag, als die Hornet in tausende Teile zersprang und ihren Captain in die Leere des Alls entlies. Die Bruchstücke tänzelten um ihn herum, wärend sein Gesicht sich zu einer grotesken Grimasse verzog und sich sein Blut aus Augen, Mund und Nase den Weg nach draußen bahnte. Er starb vor ihren Augen einen qualvollen Tod, ohne das sie das geringste hätten tun können. Die Übertragung brach ab. Kapitel 9 Die Spider kam in Sichtweite. Man konnte es kaum glauben, aber Doran hatte sie relativ sicher ins Zentrum Cathcards gebracht. Es hat lange gedauert. Die Constellation war zu einem reinen Frachter umgebaut worden und Doran hatte keinerlei Geld in bessere Antriebe oder sonstige Erweiterungen investiert. Fast einen ganzen Tag waren sie nun unterwegs gewesen, doch endlich würden sie sich um Monkeys letzte Anweisung kümmern können. Während des Fluges hatten sie kaum ein Wort gewechselt. Legard hatte lediglich angemerkt, das ihm ein Treffen mit dem Fürsten der Piraten nicht sonderlich behagen würde und er es als großen Fehler einordnete. Aber eine andere Lösung gab es nicht und sie mussten darauf vertrauen das der Kontaktmann von dem Monkey gesprochen hatte, wirklich genug Einfluss auf Jokks haben würde. Tarek hatte ihn kurz vor ihrer Ankunft kontaktiert und ein Treffen am Dock ausgemacht. In wenigen Minuten würden sie erfahren ob dieser ominöse V, wie er sich selbst nannte, vertrauenswürdig war. Die Constellation setzte zur Landung an. Ein letztes Aufheulen der Schubdüsen stabilisierte das Schiff ehe das metallische Schaben das Aufsetzen auf dem Landedeck bestätigte. Doran bat darum im Schiff zu bleiben und versprach auf die Beiden zu warten.Tarek willigte ein. Es war ihm auch völlig egal, ob dieser Mann sein Versprechen halten würde. Es galt jetzt andere Probleme zu bewältigen. Monkey vertraute ihnen und sie durften ihn nicht enttäuschen. Der Fahrstuhl der Constellation senkte sich zu Boden und noch ehe er diesen berührte, winkte ihnen bereits eine in hautenges schwarzes Leder gekleidete Frau zu. Tarek und Legard staunten nicht schlecht als sie sich als V vorstellte und ihnen klarmachte nicht hier über ihr Vorhaben sprechen zu wollen. Sie führte sie durch die Docks zu einem Büro in den Randbereichen der Station. Die Tür schloss sich hinter den Dreien. "So So!" begann sie "Ihr zwei seit also Freunde von Monkey?" Tarek nickte und Legard setzte sich eingeschüchtert auf einen Sessel. Er traute hier auf Spider niemanden. "Was hat dieser Tölpel wieder angestellt? Erzählt mir alles was geschehen ist, sonst könnt ihr von mir keine Hilfe erwarten! Wenn ich euer Anliegen gutheise, habt ihr Glück und wenn nicht, seht ihr besser zu das ihr die Beine in die Hand nehmt. Und lasst bloß nichts aus, sonst kann ich äußerst ungemütlich werden." Tarek war nicht wohl bei der Sache. War diese Frau wirklich vertrauenswürdig? Was wenn sie zum Feind übergelaufen ist? Monkey könnte sich in ihr irren. Aber welche Wahl hatten sie schon. Wohl keine. Tarek begann ihr alles zu erzählen was sie wissen musste. So weit es ihm möglich war unterschlug er einige Details und hoffte das sie es nicht bemerken würde. Es dauerte eine ganze Weile und V verfolgte geduldig seine Ausführungen. Kaum hatte er seine Erzählung beendet,verwandelte sich die bislang besonnene Frau in eine regelrechte Furie. "Wollt ihr mich eigentlcih verarschen? Eine geheime Loge? Telepathische kleine Mädchen? Ein Kampf um das Schicksal der Welt? Und eine von den Toten zurückgekehrte Piratenlegende? Ich hätte euch beseitigen sollen, ehe ich mir diesen Blödsinn anhören musste." Tarek zuckte zusammen und Legard sprang auf. Man konnte den Zorn in seiner Stimme spüren als er V entgegentrat. "Es ist die Wahrheit! Monkey schickt uns um die Piraten um Hilfe zu bitten. Es rollt etwas großes auf uns zu und nur gemeinsam können wir es aufhalten!" Die Frau winkte ab. "Mag sein das ihr die Wahrheit sprecht. Aber das Faith noch am Leben sein soll, hat mich stutzig gemacht! Jeder in Cathcard weiß wie sie starb und noch schlimmer ist, das es die Schuld dieses Möchtegernhelden ist das sie sterben musste. Ich habe Faith immer vor ihm gewarnt aber sie sah so viel in ihm und nichts davon hat sich bewahrheitet. Sie war geblendet von ihren Gefühlen zu ihm! Und Monkey wusste, das wir ihm allein deswegen niemals helfen werden!" "Monkey weiss nichtmal das sie noch lebt!" wandte Tarek ein "Er weiß nicht das wir es wissen und jede Nacht in seinen Träumen schreit er ihren Namen! Niemand auf dieser Welt betrauert ihren Tod mehr als er und trotzdem glaubt er an euch, das ihr uns helfen werdet!" Tarek trat einen Schritt auf sie zu und baute sich drohend vor ihr auf. "Also wer seid ihr wirklich und warum glaubt Monkey das ihr ihn nicht hängen lasst? Und wehe ihr lasst ein Detail aus!" V rümpfte die Nase und drehte sich zum Ausgang. "Das war ein Fehler! Seht selber, wie ihr zu Jokks gelangt! Ich hab eigene Probleme und muss mich nicht um Monkeys irre Ideen kümmern! Von sowas hab ich genug!" Sie schritt zur Tür und sagte kein Wort mehr. Legard platzte der Kragen. "Hier geblieben du kleine Schlampe, wir sind hier noch nicht fertig!" Er nahm den Lauf seiner Pistole und hämmerte der Frau mit voller Kraft den Griff auf den Schädel. Bewusstlos sackte sie zu Boden. "Hast du sie noch alle?" fauchte Tarek seinen Freund an. "Glaubst du im ernst, das sie uns jetzt noch helfen wird?" Legard zuckte mit den Schultern. "Wir werden sehen. Fesseln wir sie erstmal an den Stuhl und reden später noch mal in Ruhe mit ihr. Du weisst doch, ein Schlag auf den Hinterkopf erhöht das Denkvermögen!" Tarek schüttelte den Kopf. "Ich bin nur von Irren umgeben! Aber gut, jetzt ist es eh zu spät!" Kapitel 10 Wie lange war er hier schon gefangen? Monkey wusste es nicht. Seid er vor Stunden erwachte, marterten Sophie´s Schreie sein Bewusstsein. Obwohl er sie nicht hören konnte und er ihren Aufenthaltsort nicht kannte, spürte er ihre Angst und ihre verzweifeltes Flehen um Hilfe. Sophie hielt die Verbindung aufrecht, seid man sie von ihm fortgerissen hatte und umklammerte seinen Geist so fest sie nur konnte. In Gedanken sprach er ihr Mut zu und gab sich selbst der Pein preis, um ihre Schmerzen ein wenig zu lindern. Monkey hatte sein Versprechen sie zu beschützen gebrochen. Unfähig sich zu bewegen, fixiert an eine stählerne Pritsche, hatte er stundenlang in die Leere der gläsernen Zelle gebrüllt. "Lasst sie in Ruhe ihr Schweine! Ihr Monster! Ich komme hier raus und dann hole ich euch, einen nach dem anderen!" Nun war sein Mund ausgetrocknet und seine Kehle blutig. Nur noch ein leises Zischen ging von ihm aus. "Vater, was tust du nur? Wer bist du, das du zu sowas im Stande bist? Komm her und rede mit mir!" Ein Wärter trat an die Tür und aktivierte die Sprechanlage. "Hast du denn noch immer nicht genug? Winselst hier rum und ruinierst dich selbst. Gib es doch endlich auf, Mr. Brown wird sich noch früh genug um dich kümmern!" "Wie heist du?" röchelte Monkey dem Mann entgegen. "Holland! Aber ich wüsste nicht fast dich das interresieren sollte!" Monkey spuckte das Blut was sich immer wieder in seinem Mund sammelte zur Seite und drehte seinen Kopf soweit er konnte nach hinten und blickte dem Wärter direkt in die Augen. "Ich wollte nur wissen, wen ich als erstes töten werde! Aber schon gut, du wirst es merken wenn es soweit ist!" Lachend wandte sich Holland von dem Eingang ab und schritt wieder den Flur entlang. "Du armer Irrer. Du kannst dich ja nichteinmal........." Ein lautes Zischen war durch die noch aktiven Lautsprecher zu hören, gefolgt von einem ungesunden Knacken und die Worte brachen mitten im Satz abruppt ab. Blut spritzte von außen gegen die gläserne Wand. "So ein nerviges etwas!" tönte eine weibliche Stimme über die Lautsprecher. "Der Typ fragt gut und gerne zwei dutzend mal am Tag die neusten Wetterdaten ab. Was will der damit frag ich mich? So kann ich wirklich nicht arbeiten! Nur Amateure hier in dem Laden!" Monkey versuchte seinen Kopf noch etwas weiter zu drehen um die Besitzerin der Stimme auszumachen. Es war nichts zu sehen. "Wer ist da?" rief er so laut er konnte. "Ja jetzt brüll doch nicht so! Meine Sensoren zeigen starke Reizungen des Kehlkopfes. Das muss doch wirklich weh tun." "Woher wissen sie......?" wollte Monkey grade zu einer Frage ansetzten, als die Fixierungen wie von Geisterhand aufsprangen. "Ach Verzeihung! Wo war ich nur wieder mit meinen Gedanken? Ist nicht mehr so wie in meinem alten Zuhause. Hier ist es wirklich eng und ich konnte nicht mal ansatzweise alles mitnehmen. Wie auch immer, nennen sie mich Siri!" Monkey war verwirrt! Was ging hier vor? Langsam richtete er sich auf der Pritsche auf. Das lange Liegen hatte seinen Beine taub werden lassen und es dauerte eine Weile bis das Gefühl wieder zurückkam. "Siri? Ok, wie sie meinen. Wo sind sie, warum helfen sie mir?" Die Stimme wirkte etwas beleidigt. "Was soll das heißen, wo ich bin? Was kann ich dafür das ich keinen Körper habe? Was soll das? Reden sie immer mit ihren Rettern auf so eine ungehobelte Art und Weise?" Die Frau schien große Probleme zu haben, da war sich Monkey sicher. Aber das tat jetzt nichts zur Sache. "Tut mir leid, das kommt nicht wieder vor. Also warum helfen sie mir?" "Nicht ihnen! Zumindest nicht direkt! Ich konnte nicht tiefer in die Systeme dieses Komplexes eindringen. Wie schon gesagt, musste ich einges zurücklassen. Ich wandle sozusagen nur an den Grenzen meiner Möglichkeiten." antwortete Siri schnipisch. "Komm auf den Punkt." beharrte Monkey. "Nunja, sie sollen mir helfen Mrs Assada zu retten! Sie wird in einem Bereich festgehalten, der mir nicht zugänglich ist." Monkey kannte niemanden mit diesem Namen. Er deutete auf die anderen Zellen. "Und warum hast du mich für diese glorreiche Aufgabe ausgewählt? Hier gibt es doch sicherlich noch andere Kandidaten." Siri zögerte einen Moment ehe sie antwortete. "Mrs Assada war auf der Suche nach ihnen. Da hielt ich es für......" Monkey unterbrach sie. "Warte mal! Auf der Suche nach mir? Warum das? Ich kenne diese Frau nicht." "Dazu habe ich keine Informationen, tut mir leid. Wir sollten uns jedoch beeilen. Laut der Datenbank steht die Exekution kurz bevor. Zusammen mit einer Versuchsreihe. Codename Sophie." "Sophie?" platzte es aus Monkey heraus "Wo ist sie?" "So wie es scheint, haben die zwei gleich ein Rendezvous. Nur wird das sicherlich nicht sonderlich romantisch. Begeben sie sich auf Ebene 3 Labor 26. Ich führe sie soweit es mir möglich ist." drängte Siri. Die Tür zischte zur Seite. "Das gibts doch nicht. 2,856 Sekunden. Das ist wirklich nicht zu fassen. Wer ist für diese miserrable Hardware verantwortlich? Sowas nennt sich Hochtechnologie? Wenn sie auf ihrem Weg, den Administrator dieser Einrichtung aus Versehen umkommen lassen, würden sie mir einen riesen Gefallen tun." Monkey sprang auf und lief in den Korridor. Holland, hatte es übel erwischt. Sein halb gespaltener Körper, blockierte noch immer den Schließmechanismus der nächsten Tür, welche beharrlich auf und zu fuhr. Das schmatzende Geräusch erfüllte Monkey mit einer besorgnisseregenden Genugtuung. Tür um Tür öffnete sich wie von Geisterhand, während er den Wegweisern zu den Fahrstühlen folgte. "Ich komme Sophie, halte durch!" Monkey hatte es bislang nicht gemerkt, aber die Verbindung zu der Kleine war abgebrochen. Kapitel 11 Monkey erreichte das Labor mit der unscheinbaren Aufschrift 26 ohne größere Probleme. Siri hatte ihm den Weg bis zur dritten Ebene freigeräumt. Hier unten war ihr allerdings ein weiterer Zugriff verwehrt. Ohne weitere Zeit verstreichen zu lassen trat Monkey in den weißen Raum hinter der steril glänzenden Tür. Ihm stockte der Atem als er den Grund erblickte, welcher für das Abreißen der mentalen Verbindung zu Sophie verantworlich war. Das kleine Mädchen hing regungslos in einem zylindrischen Tank, gefüllt mit einer milchigen Flüssigkeit. Fingerdicke Kanülen erweiterten ihren Blutkreislauf auf eine Reihe von Pumpen und ihm unbekannte Geräte. Ein Strang aus Kabel war über Sensoren und Nadeln mit ihrem Körper verbunden. Es handelte sich um einen ähnlichen Tank wie der im Labor der Loge. Scheinbar blockierte er ihre Fähigkeiten. Monkey vergaß seine Vorsicht und rannte zu ihr hinüber. Sie reagierte nicht auf sein Klopfen und in seinen Gedanken blieb es still. Sie lebte noch, da war er sich sicher, doch wie er sie aus diesem Albtraum befreien konnte, war ihm zu diesem Zeitpunkt völlig schleierhaft. Was wurde hier gespielt? Wo ist mein Vater und der Rest dieser Monster? Monkey wandte sich von Sophie ab. Der Anblick schmerzte ihn zutiefst. Er musste sie da raus holen. Grade als er began nach einer Lösung zu suchen, sprang eine Tür auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes auf. "Na dann haben wir ja alle beisammen!" Monkeys Vater stolzierte gewohnt überheblich in den Raum, gefolgt von mehreren Wachen. "Nicht das ich dich jetzt enttäusche, aber du störst uns grade in einer sehr spannenden Phase unseres kleinen Experimentes und wie hast du es eigentlich aus deinem Zimmer geschafft?" Monkey wusste nicht was er antworten sollte. Was waren das für dämliche Fragen? Sein Vater verhielt sich nicht wie er es erwartet hatte. "Sprachlos mein Junge? Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen." Der Mann hob mahnend den Zeigefinger. "Deine Mutter wäre wirklich enttäuscht. Dieses Experiment wäre ihr sehr wichtig gewesen! Es wird die Welt verändern." Monkey verlor die Beherrschung und es sprudelte alles aus ihm heraus. "Halt deinen Mund! Was soll das alles hier? Was sind das für Experimente? Bist du wirklich ein Mitglied der Loge? Hast du einfach dabei zugesehen was sie mir angetan haben?" Sein Vater zuckte nur mit den Schultern. Und ein Stromstoß warf Monkey von den Beinen. "Packt ihn euch! Bringt ihn zu unserem zweiten Gast und seht zu das er nicht wieder entkommt!" Die Wachen packten ihn unter den Armen und zerrten ihn aus dem Raum. "Und schafft die Kleine hier raus. Das Experiment ist abgeblasen. Bringt sie zu meinem Schiff. Wir werden schnellstmöglich hier verschwinden. Langsam tauchen einfach zu viele Störenfriede auf." Monkey war durch den Stromstoß wie gelämt und konnte sich nicht wehren, als ihn die zwei Wachen an die Vorrichtung fixierten. Ein weiteres Mal war er zur Bewegunslosigkeit verdammt. Im Augenwinkel bemerkte er einen weiteren Gefangenen. Eine junge Frau. Er hatte sie niemals zuvor gesehen, doch sie starrte fassungslos zu ihm hinüber. Grade wollte sie etwas sagen, als Monkeys Vater zu ihnen in den Raum trat. "Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja, ob ich wirklich der Loge angehöre?" Ein Lächeln zeichnete sich auf sein Gesicht. "Nunja. Wenn man es aus deinen Augen betrachtet, lautet die Antwort wohl eindeutig ja." Monkey hatte bis jetzt gehofft, das es eine andere Erklärung für alles geben würde. Das sich Sophie geirrt hatte, das alles ein Trugschluss war, doch nun musste er die bittere Wahrheit erkennen. "Wie konntest du nur? Warum hast du zugelassen, das sie mir das alles antun?" "Was haben sie dir denn angetan?" unterbrach er Monkey harsch. "Das sie dir die Wächter implantierten? Das sie dich ach so schreckliche Dinge haben tun lassen? Das sie dich zwangen ein Mitglied des Ordens zu werden?" Monkey brüllte ihn an. "Ja verdammt! Wie konntest du das zulassen? Bei deinem eigenen Kind?" Sein Vater lachte ihn aus. "Du weisst garnichts! Willst du wirklich die Wahrheit hören? Sie wird dir nicht gefallen?" "Ich weiß schon alles! Bellani hat es mir erzählt bevor ich ihn tötete." Das Lachen des alten Mannes wurde noch lauter. "Bellani? Haha, der Typ war ein Niemand. Er wusste nur das, was wir ihn wissen liesen. Er war auf eine Art nichts anderes wie du selbst. Ein Werkzeug um unseren Zwecken zu dienen. Nichts von alledem ist wahr. Den Orden dem er glaubte anzugehören und von dem du glaubst versklavt worden zu sein. Es gibt ihn nicht. Es hat ihn nie gegeben. Du selbst hast bis vor acht Jahren noch garnicht existiert." Monkeys Blick wurde starr und sein Gesicht bleich. "Was sagst du da?" stammelte er "Das ist doch Blödsinn! Ich erinnere mich noch genau an den Tag als mich Kommander Jenkins vom Millitärdienst enthob. Wie ich auf dieser dreckigen Station an den Speicherchip geriet. Ich sehe alles vor mir. Die geheime Station. Die seltsamen Zeichen. Das Verhör und die Injektion." Monkey wusste nicht mehr was er glauben sollte. Was passierte hier? Er hatte doch schon genug Leid erfahren. Irgendwann musste es doch mal genug sein. "Was fällt dir denn noch so ein?" forderte sein Vater ihn heraus "Was hast du an dem Tag gegessen? Was gab es in der Station sonst zu sehen? Wie war das Training im Hauptquatier des Ordens? Wen hast du dort kennengelernt? Wie hast du zwischen den vielen Missionen, in denen du ach so viele Menschen getötet hast, deine Zeit verbracht? Hast du Hobbys? Hast du dich niemals darüber gewundert, das du solche Fragen nicht beantworten kannst?" Monkey konzentrierte sich so gut es ging. Versuchte seine Erinnerungen zu sortieren. Etwas zu finden was es sonst noch gab. Er fand nichts. In letzter Hoffnung klammerte er sich an sein Treffen mit Gregory in dem Labor in dem er auch Sophie gefunden hatte. "Gregory Higgs! Wir waren während der Zeit beim Millitär gute Freunde! Wie erklärst du mir das?" Sein Vater applaudierte hochachtungsvoll. "Bravo mein Lieber! Da hast du ja mächtig tief in deinen Erinnerungen gegraben. Du warst ja nicht das einzigste unserer Experimente. Wir wollten mehrere von deiner Sorte erschaffen. Ihr solltet später alle zusammenarbeiten und daher haben wir diese Erinnerung bei jedem von euch eingebaut. Ein Fehler wie wir später festellen mussten!" Er ging einen Schritt auf Monkey zu. "Und das ist es, was dein gesammtes Leben ausmacht. Es ist nur eine Erinnerung die wir für dich geschrieben haben." Monkeys Innereien schienen sich zu zersetzen. Übelkeit stieg in ihm auf und mehr und mehr schenkte er den Worten seinen Vaters Glauben. Nein, es war nicht sein Vater und die letzte Hoffnung versiegte in der Leere seiner Gedanken. "Wozu das alles? Wofür habt ihr mich denn erschaffen? Sag mir wenigstens wofür." "Nun gut. Ich denke das bin ich dir schuldig. Und auch sie Mrs. Assada!" er wandte sich der Frau zu, welche ungläubig das Gespräch verfolgte. "Es dürfte sie auch sehr interessieren. Nicht das ihr zwei noch lange davon profitieren könntet." Der Alte holte sich einen Stuhl und setzte sich vor die zwei Gefangenen und begann ruhig und gelassen seine Geschichte zu erzählen. "Wo fangen wir an? Erschaffen wurdest du zum Schutz dieses Kindes!" Er deutete auf den Raum in dem sich Sophie befunden hatte. "Zumindest diese Aufgabe hast du ja recht gut hinbekommen." Monkey reagierten nicht weiter darauf. "Du warst der erste von fünf. Ihr fünf solltet das sein was du unter den fünf Assassinen kennst. Untersuchungen hatten ergeben, das Klone wie du einer bist nicht lebensfähig waren, sollange sie über keine Erinnerungen verfügten. Ihnen fehlte einfach einen Seele. Ich und eine meiner engeren Assistentinen gaben unser Erbgut und schufen den ersten Prototypen. Dich!" Ein eiskalter Schauer lief durch Monkeys Körper. "Wenn man es also genau nimmt, bin ich tatsächlich dein Vater und sie deine Mutter. Daher bauten wir die Erinnerungen auf diesem Grundgerüst auf. Es funktionierte hervorragend und innerhalb weniger Wochen hattest du das Alter eines erwachsenen Mannes." Rinako war schockiert über diese schonungslose Ausbreitung der Wahrheit. "Sie sind doch wahnsinnig. Wie sollte so etwas überhaupt möglich sein? Eine solch ausgereifte Klontechnik ist mir nicht bekannt!" Der Mann wandte sich gelassen zu ihr um. "Dazu komme ich noch, Mrs Assada. Haben sie noch ein wenig Geduld! Damit du deine Aufgabe ohne Fragen zu stellen ausführen würdest, fütterten wir deine Erinnerungen mit den Geschehnissen die du bereits kennst. Die Entlassung, der Orden, die Injektion und alles was dazu gehörte. Nunja, die Injektion fand wirklich statt, aber da warst du noch ein Fötus in einem Glaskasten. Wir wussten ja nicht ob du unseren Anforderungen genügst." Ein wenig verärgert fügte er hinzu. "Und das hast du ja leider nicht. Deine erste Mission war ein verherender Fehlschlag. Du solltest die kleine Sophie aus ihrem Dorf entführen. Das es keine Zeugen geben sollte klappte ja noch ganz gut, aber die Situation mit Sophies Schwester brachte deine Synapsen durcheinander. Wie wir später entdeckten, lag es an den Erinnerungen an deine Kindheit. Sie brachten zuviel Menschlichkeit ins Spiel und weckte Skrupel und Mitleid in dir. Wir versuchten diesen Effekt rückgängig zu machen indem wir diese Erinnerungen wieder aus deinem Kopf entfernten, doch wie du ja weißt ohne Erfolg. Als du dann auch noch einen Weg fandest deine Wächter los zu werden und verschwandest, verloren wir dich vollständig aus den Augen." Monkey schien seinen Verstand zu verlieren. Er versuchte verzweifelt seinem Leben etwas echtes anzudichten. Er wollte kein Experiment sein. Niemals wirklich existiert zu haben war für seinen Verstand nicht zu fassen. Eine Träne ran an seiner Schläfe hinab und Rinako warf sich wieder dazwischen. "Jetzt lassen sie es gut sein, verdammt. Quälen sie ihn doch nicht noch länger." "Aber aber Mrs Assada, ich bin doch noch garnicht fertig. Das beste kommt doch erst." fuhr der Alte lachend fort. "Wie ich ja eben schon sagte, waren fünf von deiner Sorte geplant und konnten nach den Erfahrungen mit dir verbessert in Produktion gehen! Fürs erste reichten uns die verbliebenen vier Exemplare um unsere Pläne vorran zu treiben. Fünf Kinder waren für unseren großen Plan von Nöten. Fünf telepathisch hochbegabte Kinder." Wieder unterbrach ihn Rinako abruppt. "Sie reden völligen Unsinn. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben das Menschen nicht zu größeren telepathischen Leistungen imstande sind. Ihnen fehlt ein wichtiger Bereich im Stirnlappen. Sie haben diesen Schritt der Evolution noch nicht erreicht." "Ahh ich sehe schon, ich muss noch weiter ausholen. Sie sind einfach zu schlau für mich. Also passen sie auf. Sie sind ja ebenfalls auf der Suche nach diesem ominösen Orden. Hier und da werden sie wohl auch vereinzelte Spuren gefunden haben, sonst hätten sie uns ja nicht solch einen Ärger bereiten können. Was würden sie sagen wenn dieses ganze Unterfangen, seinen Anfang bereits vor einigen hundert Jahren genommen hat? Als eine Gruppe von Sammlern in einem abgelegenen Asteroidenfeld, eine ausgebranntes Schiff einer unbekannten Rasse fand. Der größte Fund, ein Kristall, sich allerdings nach genaueren Untersuchungen als Datenspeicher offenbarte. Niemand konnte diese Daten lesen und so wanderte der Kristall von einer Hand in die andere, von Sammler zu Liebhaber bis zu meinem Großvater. Durch einen dummen Zufall, traf er damals auf einen gewieften Mathematiker, mit dessen Hilfe er einen Teil der Daten entschlüsseln konnte. Was sie darin fanden übertraf alles was sie sich jemals hätten erträumen können. Wissen das die menschliche Vorstellungskraft bei weitem überstieg." Ein Grinsen huschte über sein Gesicht. "Eine uralte Rasse, in der Evolution weiter vorrangeschritten, wie jede uns bekannte Zivilisation. Telepathisch hoch begabt. Sie hatten Techniken entwickelt, welche es ihnen ermöglichte diese Telepathie zu verstärken und effektiv zu nutzen. Als Waffe, als Maschine, oder eben auch als unendlichen Datenspeicher. Monkeys Vater bemerkte wie Rinako unbewusst zusammenzuckte. "Ja genau Mrs Assada, sie haben schon davon gehört. Ich habe ihre Arbeiten dazu gelesen. Es ist das selbe Prinzip wie ihr String Field Distance Coding. Telepathie ist nichts anderes wie die Veränderung dieser kleinen Stringfelder, aus denen alle Materie besteht. Durch den zusätzlichen Bereich im Gehirn, war es dieser Rasse möglich eine Verbindung zu diesen Felder aufzubauen und sie zu beeinflussen." "Jahrzehnte bevor die UEE das SFDC durch puren Zufall entdeckte, war mein Großvater bereits dabei es tiefgreifend zu erforschen. Er war Chef einer großen Bergbaufirma und besaß genügend Gelder um sich ein erstes Labor in einem alten Asteroidenbergwerk einzurichten und einige herausragende Wissenschaftler anzuheuern. Die Forschungen gingen gut vorran und bald fanden sie einen Weg, den Rest der Daten aus dem Kristall lesbar zu machen. Eine schier unglaubliche Menge an Wissen. Über Jahrtausende zusammengetragen. Selbst bis heute haben wir nur einen Bruchteil davon analysieren können." "Es tut mir leid, ich schweife ab. Jedenfalls witterte mein Großvater große Macht und Einfluss, ja vielleicht auch den Weg um uns Menschen wieder an die Spitze der Evolution zu setzten. Dieses Ziel zu erreichen sollte Jahrzehnte der Vorbereitungen nach sich ziehen und verschlang gigantische Mengen an Ressourcen und Geldern. Als mein Vater sein Erbe antrat, stand das Projekt kurz vor dem Aus. Die Bergbaugesellschaft stand vor dem Ruin. Das Schiff, welches mein Großvater begonnen hatte nach den Plänen der fremden Rasse zu entwickeln, war viel zu groß um mit seinen begrenzten Mitteln fertiggestellt zu werden. Mein Vater begann sich in die elitären Kreise der Gesellschaft einzuschleichen. Er ging in die Politik und schmiedete Bündnisse in allen Schichten der Gesellschaft. Mächtige Geldgeber schlossen sich dem Vorhaben an. Gewaltige Schwarzmärkte wurden im Verborgenen hochgezogen. Gedeckt von Politik, Konzernen und sogar dem Millitär. Selbst die großen Piratenclans schlossen sich unserer Sache an." "Natürlich gab es immer wieder vereinzelte Fragensteller. Neugierige Individuen, welche zu tief in den Büchern wälzten. Wir streuten vereinzelte Hinweise auf einen mysteriösen Orden, welcher die Geschicke der Menschheit lenken wollte. So hatten die Suchenden ein Ziel vor Augen und schnell ging die Wahrheit in diesen Theorien unter. Als ich dann schließlich in die Fußstapfen meines Vaters trat, war das Projekt kurz vor seiner Vollendung. Aus dem Wissen der alten Rasse hatten wir Techniken entwickelt die uns entgültig erlaubten, diesen Traum Realität werden zu lassen. Was uns fehlte waren die Telepathen. Alles auf dem Schiff wurde durch Telepathie gesteuert." "Unsere Wissenschaftler hatten zu diesem Zeitpunkt, in den Daten die DNA der alten Rasse entdeckt und schlugen vor diese mit Menschen zu kreuzen. Eine zeitaufwendige Sache, wenn man sie unter Laborbedingungen in die Wege leiten wollte. Solch ein Unterfangen barg eine zu große Fehlerquote. Doch hatte sich unsere Unternehmung in einen Molloch verwandelt. Kaum mehr zu kontrollieren und mit einer gefährlichen Eigendynamik ausgestattet. Viele der großen Investoren drängten auf eine Fertigstellung. Sie wollten Ergebnisse und das noch zu Lebzeiten." "Also beschlossen wir die Sache ein wenig zu beschleunigen. Wir begangen also die künstliche Befruchtung in den Krankenhäusern zu manipulieren und unsere eigenen Versionen einzusetzten. Zuerst in den Randgebieten und später auch in den Inneren Sektoren. Den plötzlichen Anstieg der Fehlgeburten und den teilweisen unschönen Todesfällen von Schwangeren, konnten wir grade noch vertuschen. Aber es dauerte einige Jahre ehe wir Ergebnisse erzielten. Gleichzeitig zu dieser Maßnahme starteten wir das Assassinenprogramm." "Diese Kinder wahren von solch unschätzbarem Wert, das wir sicherstellen mussten das ihnen nichts geschieht. Mittlerweile haben wir unsere Kanditaten zusammen. Wir wären sogar noch einen Schritt weiter, hättest du das fünfte Kind nicht aus den Laboren entführt. Aber jetzt ist sie wieder Zuhause und kann ihreren Platz neben ihren Geschwistern einnehmen um die Menschheit in ein neues Zeitalter zu führen. Es ist schade das wir dabei auf deine Fähigkeiten verzichten müssen, aber das lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Daher verabschiede ich mich nun und überlasse euch euren Henkern." Monkeys Geist war zerbrochen. Kein Wort hatte er während der Ausführungen dieses Mannes, den er einst als seinen Vater angesehen hatte, verloren. Nur eine alles verzehrende Leere breitete sich immer weiter in ihm aus. Er hörte wie die Frau neben ihn auf ihn einredete. Wie sie versuchte ihn aufzurütteln. Aber sein Bewusstsein verarbeitete diese Laute nicht weiter. Irgendetwas passierte um ihn herum, doch alles war wie in einem Traum. Die Zeit schien still zu stehen.
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  33. ----------------- Epub (folgt) PDF ----------------- Teil - 11 Jesaja's Jägerin Spectrum – Netzwerk für Illegale Aktivitäten – Kopfgeldbörse: „ Indipendent Hunting“ Ein anonymisierter Auftraggeber hat das Kopfgeld auf das Individuum mit dem Namen „Melody Woodward“ ( Mensch/Weiblich) erhöht. Anstatt den bisher 50.000 Credits, erhöhte der Auftraggeber die Summe auf 100.000 Credits. Auftraggeber: Anonym. Doch bestätigt Indipendent Hunting die Bonität des Auftraggebers und die Echtheit des Auftrags. Der Auftraggeber ist mit weit mehr als 2360 Aufträgen Stammkunde und gilt als zuverlässiger Vertragspartner. Forderungen: Gefordert ist die Zielperson ohne nennenswerte Körperliche Verletzungen. Das Ziel muss Fähig sein zu sprechen und uneingeschränkt zu Kommunizieren. Körperliche Verletzungen darüber hinaus sind hinnehmbar, aber nicht wünschenswert. Bei Zuwiderhandlung entzieht sich der Auftraggeber von allen finanziellen Vereinbarungen. Beteiligte Personen nehmen keine Priorität ein und auch kommt der Auftraggeber nicht für erschwerte Auftragsbedienungen für die Entledigung solcher auf. Konditionen: 100.000 Credits in Form von Gold, Halluzinogenen, oder Waffen bei Abgabe der Zielperson im Cathcart-System. Elektronische Auszahlung des Kopfgelds ist ausgeschlossen. Genauerer Zielort wird erst bekannt gegeben, sobald der abgeschlossene Auftrag bestätigt wurde. Weitere Informationen zur Zielperson entnehmen sie bitte den Anhang. Wir Danken Ihnen für Ihren Besuch und wünschen Ihnen eine ertragreiche Jagd. Ihr Indipendent Hunting Team Fora – System Hyperion, Wüste Mir rasender Geschwindigkeit schoss das Hover-Bike über die endlosen Dünen hinweg, während Sev und Melody sich Ihrem Ziel weiter näherten. Weniger als 1km sagte Ihm das HUD in seinem Helm. Weniger als 1km und er würde endlich Antworten erhalten. Ein ungeduldiges Pochen machte sich in seiner Brust breit und lies sogar die schmerzende Wunde weit entfernt erscheinen. Als die Koordinaten fast erreicht waren, zeichnete sich hinter einer Düne bereits eine riesige Glaskuppel ab, die gegen die endlosen Sandmassen aufbegehrte. Über weite Teile der üppigen Kuppel ragte bereits eine Sanddüne, die die gläserne Konstruktion zu verschlingen schien. Wenige Minuten später erreichten sie das BIOD und Sev erkannte die enorme Größe dieser gläsernen Konstruktion. Mehrere hundert Meter ragte die Glaskuppel in den Himmel, die sich einige Kilometer ausstreckte. Hinter dem Glas, das von der langen Zeit in der prallen Sonne, dem Stürmen und Unwetter ausgesetzt, milchig wirke, erkannte er Konturen von Gebäuden zwischen einem grünen Schleier. Mit einem harten Tritt, betätigte Sev die bremse ehe das Bike seitwärts ausscherte und anschließend neben einem Schild, kurz vor dem Eingang stehen blieb. Sev sprang hinab, gefolgt von Melody und betrachtete kurz darauf das Schild das einen Totenkopf abbildete, mit der eindringlichen Warnung „ Dreht um! Oder der Tod wird euch heimsuchen!“ „ Sieht nicht sehr einladend aus.“ Bemerkte Melody angespannt, während Sev mit einem Blick auf das Schild sein Kampfmesser als auch seine Pistole zog, die er einmal kurz durch lud, ehe er auf den Eingang zutrat. Eine große Schleuse, die schon bessere Zeiten gesehen hatte. Doch die Elektronik war intakt und so durchquerten sie die beiden hintereinander folgenden Tore, die sich nacheinander unter einem lauten grollen aufschoben. Feuchte Luft schlug Ihnen entgegen, als sie nun das BIOD betraten und in eine unwirkliche Umgebung eintraten. Vor Ihnen erstreckten sich eine Kleinstadt. Metallische Gebäude, die vielleicht vor einigen Jahrzehnten hoch-technisiert waren, ehe sich die Natur sich dieser untertan gemacht hatte, erstreckte sich weit und breit. Meter hohe Gräser wucherten aus dem Boden. Moos überzog die vielen Gebäude wie ein grüner Schleier, während Ranken und verschiedene Pflanzen sich über die Stahlstrukturen zogen. Dicke Baumkronen bildeten eine Wand zwischen den Gebäuden, wovon einige fast bis an die Decke der Glaskuppel ragten. Mitten in der öden Wüste, war eine blühende Oase entstanden, die dem Klima Hyperions mit grüner Faune trotzte. Was auch immer bei den Terraformingarbeiten schief gelaufen sein mag, diese Biosphäre hatte einen Blick in ein eine alternative Gegenwart bewahrt. „ So hätte Hyperion aussehen sollen?“ frage Melody als sie die üppige Fauna bewundert betrachte. Sie lief einige Schritte durch das Meterhohe Gras, ehe sie die Augen schloss und tief ein atmete. Ihre Schultern senkten sich, Ihr Körper richtete sich auf und Sev konnte förmlich die Entspannung fühlen die sie plötzlich ausfüllte. Mit vorsichtigen Schritten trat er an sie heran, während er argwöhnisch die Umgebung musterte. Als er sie erreicht hatte öffnete sie wieder Ihre Augen und erklärte gedämpft: „ Ich hab das vermisst. Den Geruch von Blumen und Pflanzen.“ Mit verträumten Augen sah sie sich weiter um und erklärte traurig: „ Wir Menschen sollten uns nicht in die Natur einmischen.“ Sev trat an sie heran, legte sein Hand auf Ihre Schulter und beteuerte: „ Wir müssen weiter.“ Melody nickte und folgte daraufhin Sev, der nun einer kleinen, mit Wurzeln überwucherten Straße folgte, der einzige sichtbare Weg, der zu einem mehreren Stockwerken hohen Haus führte, das hinter den üppigen Gräsern, nicht weit von Ihnen entfernt, empor ragte. Es war eine Art Bürogebäude, vor dem sich ein kleiner durchwachsener Platz erstreckte. Sev wusste nicht genau wonach er suchen sollte, wo die mysteriöse Anruferin sich mehr als vage ausgedrückt hatte und mit jedem Schritt schien die Gewissheit zuzunehmen, dass dieses BIOD einfach nur ein verlassener Ort war. Keine Menschen, keine Lebewesen, einfach niemand. Doch schien der Gedanke an Nesaja, genauso weit entfernt, wie der an Geister und Dämonen, die die Einwohner diesem Ort zusprachen, auch wenn Sev die bedrohliche Wirkung spüren konnte, die dieser verlassene Ort ausübte. Die Gewissheit wofür dieser Ort stand, der Untergang des Ökosystems eines ganzen Planten, herauf beschwört durch diesen Ort, bestärkte das unwohle Gefühl auf seltsame Weise. Als hätte der Plante als Rache, sämtliches Leben vertrieben. Doch blieb die Frage, was mit den Anwohnern passiert war, die zu diesen Ort aufgebrochen waren. Doch sogleich stempelte Sev diese Frage mit Ammenmärchen ab, als sie den Pfad Richtung Platz weiter folgten. Doch noch ehe sie diesen erreichten, blieb Sev ruckartig stehen, riss seine Pistole in die Höhe und zielte ungewiss zwischen den dichten Gras umher, ehe er knurrend erklärte: „ Wir sind nicht allein.“ Die Sensoren seines Kampfanzugs hatten verschiedene Geräusche eingefangen und visualisierte diese nun in seinem HUD. Schnell bewegten sich die Punkte durch das Gras, ehe sie nicht weit entfernt zum stillstand kamen. „ Wer? ….. Oder Was?“ fragte Melody beunruhigt, als sie nun stehen blieb und sich angespannt umsah. Sev warf Ihr einen kurzen Blick zu und befahl knapp: „ Warte hier.“ Melody nickte, woraufhin Sev mit wohlbedachten Schritten in die üppigen Gräser hinein trat. Die Visualisierungen waren inzwischen verschwunden, doch blieb das angespannte Gefühl, während er vorsichtig durch die grüne Wand aus Gras streifte. Doch blieb er plötzlich abrupt stehen. Es war nicht sein HUD dass Ihn dazu veranlasste, sondern sein Instinkt. Nach Sevs Meinung, ein weitaus hilfreicheres Werkzeug, als Elektronik und Sensoren. Irgendwas musste sein Unterbewusstsein registriert haben, dass Ihn nun dazu veranlasste still auszuharren und angestrengt die Umgebung akustisch abzuhören. Doch erklang weiterhin nur das rauschende Gras, dass Ihn völlig umgab. So schien es, bis nun ein rauschen, kaum hörbar zu einem markanten rascheln direkt hinter Ihm wandelte. Millisekunden vergingen, ehe er das Geräusch zugeordnete hatte, sich nun hastig duckte und plötzlich die Klinge eines Schwerts über Ihn hinweg fegte. Wie ein Rasiermesser schnitt es durch die Halme der Gräser. Noch aus der Hocke drehte sich Sev um und riss seine Pistole in die Höhe, doch wurde diese sofort von einer grau gekleideten Gestalt aus seiner Hand geschlagen. Eine Frau, erkannte Sev anhand Ihres eng anliegenden Anzugs, der Kopf mit einer blauen Kapuze verhüllt. Doch noch ehe er weitere Fassetten seines Gegenübers registrieren konnte, nötigten Ihn weitere Schwerthiebe zum Ausweichen. Mit blitzschnellen Bewegungen wirbelte die Frau ein Katana umher, zerteilte dabei die Wand aus grünen Gras während die abgetrennten Halme durch die Luft fetzten. Sev wich weiter zurück, wich Schlag auf Schlag und nutzte die defensive unterbewusst um die Angreiferin zu mustern. Schnelle, elegante Präzision zeichnete Ihre Bewegungen aus, der einer Waffe gleich. Jede Fassette Ihrer Bewegung schien gründlich einstudiert, ohne zögern, ohne erkennbare Abweichungen, lange Trainiert und der Perfektion gleich. Doch auch so vorhersehbar. Auf 2 blitzartige Schläge, folgte eine kurze Pause, nicht länger als ein Wimpernschlag. Hervor gerufen von einer Korrektur Ihres Griffs um das Katana, den sie jedes mal machte, um mehr Kraft mit einem tiefen Schlag zu haben, der Ihre Nummer Drei in der Kombination darstellte. Sev nutzte diese kurze Lücke, sobald sie gegeben war und schnellte nach vorne. Mit einem schellen Hieb schlug er gegen den Arm der Frau, um sie aus Ihrer Angriffsparade zu bringen setzte mit dem Kampfmesser nach, das mit einem wuchtigen Stoß auf die Frau zuraste. Doch diese wich aus, drehte sich in einer grazilen Drehung blitzartig um Ihn herum und holte erneut aus. Das Schwert raste seitwärts auf Sevs Kopf zu, doch duckte er sich, ging in die Hocke und trat die Beine der Angreiferin weg. Sie verlor das Gleichgewicht, so schien es, doch ehe sie zu Boden viel fing sie sich akrobatisch ab und landete nach einer kurzen Rolle wieder auf den Beinen. Ihre Agilität als auch Beweglichkeit waren außerordentlich und so ging sie weit weniger als erhofft, aus der Routine gebracht, erneut auf Ihn los und sofort erkannte er, dass sie nun eine andere Kombination anwendete. Sie hatte Ihn durchschaut und so wurden Ihm klar, dass auch sie Ihn genau beobachtete. Doch durchdrangen nun Schmerzen seinen Unterleib. Wenig begeistert über die schnellen, ruckartigen Bewegungen, fing die Wunde an seinen Bauch schmerzhaft an zu pochen. Doch nur wenige Sekunden nahm er diese Wahr, ehe er die Schmerzen in die hintere Ecke seines Verstands schob, während sich seine Gedanken einzig und allein auf den Kampf fixierten. Sev wich weiter zurück, während die Frau weiterhin akribisch das Schwert umher wirbelte. Er richtete sich ein wenig auf, seine Beine wanderten näher zueinander während er weiter zurück wich. Wenige Momente, bis die Angreiferin nun zu einem tiefen Tritt ansetzte. Das Pokerspiel CQC. Es hatte seine Wirkung offenbart, wo doch eng beieinander liegende Beine, eine allzu verführerische Schwachstelle darstellten. Die ganz so offensichtliche Lücke, war zur Gewissheit geworden und so parierte Sev den Tritt mit Leichtigkeit. Der Vorsturm der Frau war unterbrochen und so packte er sie am Arm, ehe er sie mit aller Körperkraft über seine Schulter warf. Die Kraft des Exoskeletts schleuderte sie einige Meter weit, ehe sie von der Wand aus dichtem Gras verschluckt wurde. Sofort spurtete er hinter her, doch an dem offensichtlichen Aufprallort fand er lediglich ein plattgedrückte Stelle. Sie war verflucht schnell, das musste er Ihr lassen und so blickte er sich argwöhnisch um, während er wieder zurück wich. Vorsichtig setzte er einen Schritt nach dem anderen zurück. Ganz offensichtlich schien die Angreiferin auf eine neue Gelegenheit zu warten, wo doch einige Momente verstrichen, bis er nun seine Pistole erreichte, die zwischen den amputierten Gewächsen lag. Erst als er diese aufgehoben hatte, fragte er sich, ob sie wirklich auf eine neue Gelegenheit wartete, oder sich ein neues Ziel ausgesucht hatte. Besorgt durchfuhr in dieser Gedanke und augenblicklich eilte er zurück zum Pfad. Er kämpfte sich durch das Gras, schlug es ungeduldig beiseite und erreichte nach einigen Augenblicken die Wurzelüberwucherte Straße. Erleichtert stellte er fest, dass Melody noch immer wartete, fern von der Gefahr. Sofort durchfuhr Ihr Gesicht Erleichterung, als sie Sev auftauchen sah. Er nickte Ihr einmal zu, doch da schwand die Erleichterung aus Ihrem Gesicht und hinterließ pure Anspannung. Sev wusste was diese Veränderung ausgelöst hatte, da doch im gleichen Moment sein Instinkt sich zu Wort gemeldet hatte und so drehte er sich blitzartig um, riss seine Waffe in die Höhe während sich im gleichen Moment die Klinge des Katanas an seinen Hals legte. Doch auch seine Pistole, hatte sich an den vermummten Kopf seines Angreifers gelegt. Die Sekunden verstrichen, in denen sie sich in einem Matt gegen überstanden. Doch blieb es bei diesen Drohgebärden. Sie unternahm keinen weiteren Versuch, erneut angreifen zu wollen und so musterte Sev sie sorgfältig. Doch bei dem Versuch Ihr Gesicht zu deuten, scheiterte er nicht nur an der Blauen Kapuze, die Ihren Kopf umhüllte, sondern auch an langen schwarzen Strähnen, die eine Hälfte Ihre Gesichts verbargen. Lediglich ein Auge und ein Teil des Munds, der wiederum breit grinste, konnte Sev ausmachen und schätze sein Gegenüber auf Mitte 30. Der äußerst moderne Stil des Anzugs, eng anliegend wie eine zweite Haut, wurde durch verschiedene blaue Tücher und Accessoirs gebrochen, die sich um Ihren grazilen Körper schwungen. Lediglich Ihr rechter am war frei von Kleidung, doch zeichnete ein breit flächiges Tattoo diesen. Allein an Ihrer Körperhaltung konnte Sev Ihr Selbstbewusstsein und einen Hauch von permanenten Trotz ausmachen. Ihr verwegener Blick avancierte nach und nach, ehe er im Höhepunkt der Verwegenheit gipfelte und die Frau das Katana unverrichteter Dinge wieder zurück in die Scheide auf Ihrem Rücken wandern lies, wo ebenfalls ein Bogen moderner Bauart auf seinen Einsatz wartete. Doch kam es nicht dazu, als die Frau sich trotzig von Sev abwandte und anfing Ihn zu umkreisen. Augenblicklich senkte Sev wieder in die CQC-Kampfhaltung ab. Der Lauf seiner Pistole richtete sich auf die Frau aus, während die Hand mit dem Messer zu seinem Ellenbogen wanderte, bereit, sofort los zu schlagen. „ Du bist ein Marine?“ fragte sie nun mit flüsternder Stimme, während sie Ihn weiter umkreiste. Ihr Körperhaltung war aufrecht, fast schon erhaben. Ihre Bewegungen präzise, wie eine Raubkatze. „ Seltsame Haltung für einen Marine.“ erklärte sie, doch erwiderte Sev ungehalten: „ Wer bist du?“ Ungeachtete dessen musterte die Frau Ihn weiter und fuhr mit Ihren Gedanken fort: „ Vollendet, elegant, Präzise. Nicht so grob und ungestüm wie die eines durchschnitt Soldat.“ Dieses renitente Verhalten lies einige Erinnerungen aufkeimen und auch Ihre Stimme trug dazu bei, das Sev sie nun aggressiv anknurrte: „ Du warst es, die uns uns im Apartment Kontaktiert hat?! Wer zum Teufel bist du?“ „ Du kannst dich später bedanken. Ich bin nicht für Nettigkeiten hier und außerdem, habt Ihr bereits genug Zeit vertrödelt.“ Die Frau wich zurück und lies sich auf einem Haufen Geröll nieder. Melody trat inzwischen an Sev heran, wo doch offensichtlich keine Gefahr mehr von der Frau ausging, doch das hinderte Sev nicht daran, den Lauf seiner Pistole weiterhin auf sie zu richten, auch wenn es Ihm nun immer schwieriger fiel. Das auströhmen von Adrenalin hatte nach dem Kampf ein abruptes Ende gefunden und so spürte er jetzt im vollen Ausmaß, das schmerzende Pochen in seinem Bauch. Er fing an zu schwitzen, Benommenheit ergriff die Kontrolle über seine Sinne, doch setzte er alles daran, keine Schwäche zu zeigen, als er sich aggressiv äußerte: „ Ich will verdammt nochmal wissen wer du bist!“ „ Ich?!“ horchte dir Frau nun auf und teilte unbefangen mit: „ Ich bin eine Jägerin. Ich habe meine Fähigkeiten darauf optimiert Menschen aufzuspüren und zu jagen.“ „ Also eine Kopfgeldjägerin....“ Erkannte Sev argwöhnisch, während er nicht für eine Sekunde daran dachte, die Waffen hinunter zu nehmen. Doch die Frau kümmerte diese Tatsache wenig und so nickte sie ehe sie bestätigte: „ Wenn du es so nennen willst.“ Augenblicklich stellte sich Sev schützend vor Melody, die Ihn nun erreicht hatte, während er angespannt fragte: „ Und auf wessen Kopf bist du aus?“ Starr blickte die Frau die beiden an, Ihr Hand fuhr nach oben und mit ausgestreckten Zeigefinger deutete sie auf die beiden, während sie schief über Ihre Hand hinüber schielte. Der Lauf von Sevs Pistole richtete sich daraufhin auf Ihren Kopf, doch unbeeindruckte erklärte sie: „ Keine Sorge. Wenn ich wollte das Ihr Tod seid....“ ehe sie sich nun nach vorne beugte und leise flüsterte: „ ...wärt Ihr es bereits.“ Sev schnaufte abwegig als er erwiderte: „ Ach ja? Und was sollte dieses Spielchen eben?“ „ Es war ein Test.“ Erklärte die Frau trocken, und Sev erwiderte: „ Ein Test?!“ „ Um sicher zu gehen.“ Hielt die Frau sich erneut sehr kurz, was Sevs Gemüt nur dazu veranlasste, Höfligkeiten komplett abzulegen: „ Ich habe keine Lust dir jedes Wort aus der Nase zu ziehen. Was zum Teufel willst du?“ Sie sprang auf, musterte Sev und Melody nochmals sehr sorgfältig ehe sie nüchtern erklärte: „ Ich bin hier um sicher zu stellen, das euch nichts zustößt. Ihr könnt mich Maya nennen.“ Ungläubig schnaubte Sev, während er sich deutlich abgeneigt äußerte: „ Nächstenliebe unter Kopfgeldjägern, wäre mir neu.“ Maya lachte: „ Nächstenliebe? Ganz sicher nicht. Mein Auftraggeber lässt es sich einiges Kosten um eurer Wohlwollen sicher zu stellen.“ „ Und der wäre....?“ Fragte Sev ungestüm nach, woraufhin Maya mit einigen eleganten Schritten auf Ihn zutrat und leise flüsterte: „ Das weißt du doch......“ ehe Ihre Stimme wieder aufklarte und erläuterte: „ Jeder ist auf der Suche nach Ihm.“ „ Jesaja!“ stieß Sev ungestüm aus. „ Bingo“ flüsterte sie daraufhin erneut. Sofort machte Sev einen energischen Schritt nach vorne während er nun aggressiv forderte: „ Bring mich zu Ihm.“ „ Das geht nicht!“ erwiderte Maya: „ Nesaja kann nicht gefunden werden. Er ist wie ein Schatten, tritt nie selbst in Erscheinung und man findet Ihn nur, wenn ER es zulässt.“ Sev war kurz vor seinem Ziel, endlich würde er Antworten erhalten. Eine einlenken kam gar nicht in Frage und so schnauzte er Maya aggressiv an: „ Ich sagte... bring mich zu Ihm!“ „ Drohungen sind hier Fehl am Platz. Marine. Selbst wenn ich wollte, wüsste ich nicht wo er sich aufhält.“ Sev wurde ungehaltener, der Druck in seinem inneren nahm ungeahnte Ausmaße an und so schnauzte er sie an: „ Jesaja verfügt über Informationen die ich dringend benötige. Wenn du dich mir in den Weg stellst, bist du Tod.“ Maya setzte sich ein Gleichgültiges Lächeln auf. Offensichtlich gefiel es Ihr, jemanden etwas vorenthalten zu können. Doch lockerte sie sich wieder und teilte Sev unverbunden mit: „ Ihr werdet hier keine Antworten finden. Weder über Prime, noch Jokks KI!“ Weiterer Zorn baute sich in Sev auf. Ihre trotzige Art schien dem gesagten die Krone aufzusetzen. Doch wusste sie scheinbar sehr genau, was Ihre Interessen waren. Auch lies Jokks KI ihn aufhorchen. Pollox hat diese erwähnt und so fragte er unter einem schnauzen: „ Jokks KI?! Was zum Teufel hat es damit auf sich?“ Maja hielt inne, starrte Sev überrascht an und brachte nach einigen Sekunden sehr amüsiert hervor: „ Ihr kommt den weiten Weg nach Hyperion und wisst nicht einmal warum jeder hinter dem Nano-Chip her ist....“ „ Ich bin sicher das du uns aufklären kannst.“ erwiderte Sev, während sich Maya weiterhin köstlich amüsierte: „ Könnte ich... allerdings warst du nicht gerade nett zu mir! Wieso sollte ich dir ein anderes Verhalten entgegen bringen?“ Als Antwort lud Sev einmal seine Waffe durch, doch erntete die Geste lediglich die eindringliche Warnung: „ Vorsicht, Marine. Du spielst mit dem Feuer das du gelegt hast.“ Fragend schaute Sev durch die engen Sehschlitze seines Kampfhelms. Maya war Ihm nicht geheuer, so sehr er doch spürte, wie sie mit etwas hinterm Zaum hielt. Doch desto mehr Druck er auf sie ausübte, desto mehr Widerstand schien Ihm entgegen gebracht zu werden und so sicherte er die Pistole und steckte sie zurück ins Beinholster. Die Bewegung lies Ihn kurz zusammenzucken, als der Schmerz sich dabei tiefer in seinen Körper bohrte und sofort erkannte Sev, das Maya dieses Detail augenblicklich war genommen hatte. Doch sie beließ es bei einem kurzen Blick, ehe sie geschmeidig auf Ihn zutrat und zufrieden mitteilte: „ Geht doch, kleiner Marine.“ Sie stoppte, verschränkte die Arme und fing an zu erklären: „ Einige Kräfte sind hinter dem Nano-Chip her, nicht wegen beliebigen Informationen. Jokks KI ist auf diesem gespeichert.“ Sev fing langsam an zu keuchen. Die Schmerzen wurden intensiver und so konnte er die Verletzung nicht mehr mit seiner Stimme kaschieren: „ Und was zum Teufel ist Jokks KI???“ „ Es ist eine Seelen-KI.“ antwortete Maya: „ Die virtuelle Essens des Piratenfürsten.“ Sev horchte auf, auch wenn er nicht ganz verstand: „ Ich verstehe nicht.“ „ Eine Seelen-KI, ist das virtuelle Abbild eines Menschen.“ Mischte sich nun Melody unverhofft in das Gespräch ein: „ Eine künstliche Intelligenz, mit den gleichen Erinnerungen, den exakt gleichen Denkmustern, wie das reale Ebenbild. Die Kopie eines Menschen.“ „ Woher kennst du dich damit aus?“ fragte Sev sie nun verdutzt. Melody lächelte einmal, Ihre Gedanken schienen kurz abzuschweifen ehe sie erklärte: „ Ich arbeite in einem Krankenhaus. Wohlhabende Menschen, die im sterben liegen, lassen oftmals eine Seelen-KI von sich anfertigen. Oft um Ihrer Nachwelt erhalten zu bleiben aber auch um sich selbst die Angst vor dem Tod zu nehmen. Eine KI, die sie selbst widerspiegelt, lässt sie im Gedanken unsterblich werden.“ Sev wandte sich an Melody und fragte ungläubig: „ Wie ist das möglich?“ „ Das Gehirn eines Menschen, ist im Grunde nichts anderes als ein Bio- Chemischer Computer. Bio- Elektrische Daten die verarbeitet werden. Es ist möglich diese Daten auszulesen und so die Struktur eines Gehirns virtuell nach zu bilden. Denkprozesse werden zu mathematischen Algorithmen, Gefühle zu Gleichungen erstellt aus der Summe von visuellen und akustischen Reizen.“ Sev schnaubte abwegig. Die Möglichkeiten der Technik schienen in diesem Zeitalter unbegrenzt zu sein, auch wenn er sich die Frage stellte, ob das auch so gut war: „ Hm, Seele als veraltetes Konzept....“ „ Ein Frage der Interpretation.“ antwortete Melody: „ Ich sehe die Seele nicht als mystisches Gefüge, sondern als Summe unserer Taten.“ Doch Sev erinnerte sich an die Methoden die die UEE benutzte, um Gefangene zu verhören. Auch dort wurden anhand der Gehirnströme ganze Gedanken einfach ausgelesen, als sei der Mensch nicht mehr als eine Festplatte: „ Die UEE benutzt eine solche Technologie um Gefangene zu verhören.“ „ Richtig.“ erklärte Melody weiter: „ Doch ist es um einiges komplizierter, anhand der Gehirnströme Denkmuster zu simulieren, so das die KI, handelt und reagiert, wie Ihr echtes Ebenbild und in Besitz der gleichen Erinnerungen ist. Bis ein Mensch komplett virtuell nachgebildet ist vergeht viel Zeit. Es werden dutzende Experten benötigt die auf Mikrobiologischer Ebene arbeiten. Die Seelen-KI ist kein Konzept zur Serienproduktion. Es ist verdammt teuer und kaum einer kann sich das leisten.“ „ Also.... ein Mensch in digitaler Form?!“ fragte Sev gedämpft woraufhin Melody kurz nickte: „ Ja.“ „ Wenn sich Jokks Digitales Abbild auf dem Chip befindet....“ grübelte Sev. Nun schien alles ein wenige klarer zu werden und so fragte er: „ Können die Informationen entgegen dem Willen der KI ausgelesen werden?“ „ Eine Seelen-KI ist ein in sich geschlossenes Programm. Veränderungen sind wegen der Komplexität, nicht möglich. Es ist also Fälschungssicher. Doch besteht die KI auch nur aus Einsen und Nullen. Ein Auslesen ist mit den nötigen elektronischen Fähigkeiten, sehr wohl möglich.“ Melody bestätigte seinen Verdacht: „ Ich verstehe. Mit der KI haben sie die Macht Ihn zu stürzen. Militärische Aufstellung, Transportwege, Schwachstellen und jedes kleinste Geheimnis. Er wäre für sie ein offenes Buch. Darum suchen Typhon in die Ceades so intensiv nach dem Nano-Chip.“ Doch Maya mischte sich nun ein, als sie flüsternd erwiderte: „ Die Frage ist nicht wo! Sondern warum!“ „ Warum?!“ Wiederholte Sev, woraufhin Maya erklärte: „ Der Piratenfürst. Einer der mächtigsten Individuen im gesamten Ost-Sektor. Wieso sollte jemand der so mächtig ist, sich eine Seelen-KI entwickeln lassen, in der doch jede seine Schwächen, jedes Geheimnis und jeder seiner Gedanken gespeichert ist? Warum, sollte er sich angreifbar machen?“ „ Und die Antwort darauf ist?“ knurrte Sev sie an. Trotzig erwiderte Maya: „ Ich weiß es nicht. Doch offenbar kennt Nesaja die Antwort auf diese Frage. Ansonsten, hätte er dem Whistleblower die KI wohl nicht zum Geschenk gemacht.“ Fragend wandte sich Sev zu Maya, ehe er überrascht ausstieß: „ Zum Geschenk gemacht?!“ „ Er hat nichts dafür verlangt. Weder Geld, noch einen Gefallen.“ „ Ich wage zu Bezweifeln das Nesaja aus Gutmütigkeit so gehandelt hat.“ Maya fing an zu grinsen, ehe sie wieder in einen flüsternden Ton absenkte: „ Vermutlich. Nichts was Nesaja macht, tut er ohne einen Grund.“ „ Und woher weißt DU das alles? Ich gehe nicht davon aus das er jeden seine angeheuerten Kopfgeldjäger derart in seine Pläne einweiht.“ knurrte Sev ungestüm, was Maya dazu veranlasste, ein wenig breiter zu grinsen, während sie nun erklärte: „ Ich bin nicht seine Angestellte.“ Sie trat auf Sev zu, näherte sich seinem Helm und flüsterte diesem in die Seite: „ Ich bin seine Augen, seine Ohren, ….....seine Jägerin.“ Sev drehte seinen Kopf zu Ihr, während er sie durch das das schmale Helmvisier musternd anstarrte: „ Was will er von mir? Weiß er wer für Prime verantwortlich ist?“ Erneut grinste Maya, erwiderte seinen Blick für einige Momente ehe sie sich abrupt von Ihm abwandte und nüchtern erklärte: „ Das kannst du Ihn selbst fragen, wenn die Zeit dafür gekommen ist.“ „ Wenn die Zeit dafür gekommen ist? Du verdammte....“ Schnauzte Sev los, doch unterbrach Melody Ihn, noch ehe er sich in Rage reden konnte: „ Bitte! Wir brauchen die KI! Sie ist das einzige was meinen Vater retten kann. Ich bitte dich.“ Maya lachte einmal kurz auf, ehe sie sich belustigt äußerte: „ Diplomatie. Sieht so aus als könnte der Marine einiges von dir lernen.“ „ Du hast doch sicherlich auch einen Vater oder einen Menschen der dir alles bedeutet.“ beschwichtigte Melody sie flehend: „ Ich bitte dich, von Tochter zu Tochter.“ Maya hielt inne. Untersuchend starrte sie Melody an, während Ihr Blick ausdruckslos wurde und stille ertönte. „ Sie ist nicht hier!“ stieß Maya nun nach einigen Momenten aus: „ Jokks KI. Nesaja hat die KI dem Whistleblower überlassen und an diesem Umstand, hat sich nichts geändert. „ Bist du dir sicher?“ fragte Sev energisch. „ Definitiv.“ antwortete Maya selbstsicher und beteuerte flüsternd: „ Nur der Whistleblower weiß, wo sich Jokks KI befindet.“ Die schmerzende Wunde an seinem Bauch, schien nun von einem aufs andere, von dieser herben Enttäuschen überlagert zu werden, die sich mit einem grollendem Gefühl zum Ausdruck brachte. „ Dein Vater, er hat die Piraten belogen.“ knurrte Sev und wandte sich zu Melody. „ Was? Aber....“ horchte Melody erschrocken auf und versuchte sich vergebens vorzustellen, welcher Gesichtsausdruck sie hinter dem Helm anstarrte. „ Wir sind umsonst hier her gekommen.“ knurrte Sev weiter, während Melody versuchte zu begreifen. Sie war das Druckmittel gewesen, welches Ihr Vater offensichtlich zu opfern bereit war. Mit jeder Faser Ihres Körpers hatte sie angenommen, dass er alles machen würde, um sie vor den Piraten zu bewahren und so schwer fiel es Ihr, sich einzugestehen, dass Ihm etwas anderes offenbar doch wichtiger war. Ausdruckslos blickte Melody nach unten und versuchte krampfhaft eine andere Erklärung dafür zu finden. Doch wenn Maya wirklich Recht hatte, gab es da nur das traurige Gefühl, entbehrlich zu sein. „ Wenn sich alles um die Übernahme von Jokks Kartell dreht, was wollte dein Vater mit der KI?“ fragte Sev nun argwöhnisch und stocherte damit weiter in dieser Wunde. Traurig blickte Melody auf. „ Ich weiß es nicht.“ erklärte sie gedämpft: „ Das hatte Pollox gemeint. Mein Vater hat sie angelogen....aber... warum?“ Ihr Blick wandte sich wieder gen Boden, ehe sie leise flüsterte: „ Warum? ….. Paps?!“ Doch in dem Moment trat Maya hervor und erklärte: „ Der Whistleblower und Nesaja hatten eine Vereinbarung. Falls er in Schwierigkeiten geraten sollte, würde Ihm Nesaja helfen. Offensichtlich hat er geglaubt, das Nesaja Ihn aus der Gefangenschaft befreien kann.“ „ Er hat Nesaja's Möglichkeiten wohl überschätzt.“ kommentierte Sev, doch Maya schüttelte den Kopf und beteuerte: „ Nicht seine Möglichkeiten. Sondern sein Interesse an Ihm. Er hat seine Hilfe angeboten, keinen uneingeschränkten Schutz. Das steht nach wie vor nicht zur Debatte. Denn seine Interessen, sind andere.“ „ Was soll das heißen?“ fragte Sev nun trotzig, woraufhin Maya erklärte: „ Der Whistleblower ist nach wie vor unter Gefangenschaft. Die Ceades hat Ihn nach eurer kleinen Eskapade im Hades-System nach Cathcart verlegt. Es ist eine Frage der Zeit wann sie Ihn zum Reden bringen und ehrlich gesagt, überrascht es mich, dass es nicht schon längst der Fall war. Doch ist nach wie vor, ein nicht zu verachtendes Kopfgeld, auf deine Freundin hier ausgesetzt.“ Sev horchte auf. Ihr Vater war weiterhin am Leben. Das drückende Gefühl der Schuld schien augenblicklich von seinen Schultern zu weichen und so richtete sich sein Blick augenblicklich auf Melody. Der Schleier von Schuld, der sich jedes mal über sie legte, wenn er sie angesehen hatte, schien verschwunden zu sein und so sah er wie sie traurigen Blickes den Boden anstarrte. Er würde hier nicht Nesaja treffen, soviel war sicher, doch würde er nicht zulassen dass das Gefühl der Schuld Ihn erneut heimsuchen würde. Er trat auf sie zu, legte seine Hand auf Ihre Schulter und erklärte gedämpft: „ Wir holen Ihn da raus! Versprochen!!!“ Melody blickte auf, ein lächeln setzte sich offenbar ganz gezwungen auf Ihr Gesicht und so nickte sie lediglich dezent. Maya trat nun an sie heran und mischte sich ein: „ Ich werde euch nicht von der Seite weichen.“ Sevs Blickt wandte sich zu Ihr. Er hatte kein gutes Gefühl bei Ihr und so teilte er sich deutlich abgeneigt mit: „ Ich brauche keine Hilfe von einer Kopfgeldjägerin.“ „ Ich hab dich nicht um deine Zustimmung gefragt.“ antwortete Maya trotzig: „ Außerdem hast du keine andere Wahl. Typhon hat örtlichen Behörden bestochen. Sie haben den Raumhafen abgeriegelt, niemand kommt rein, oder raus.“ „ Und du kannst uns da durch bringen?“ fragte Sev argwöhnisch, woraufhin Maya wieder anfing zu grinsen: „ Ich habe Kontakte.“ Sev grübelte lange. Maya konnte kämpfen, sie schien mit allen Wassern gewaschen und er traute es Ihr zu, das sie Ihnen zur Flucht verhelfen konnte. Doch verbarg Ihr schelmendes grinsen auch auch Geheimnisse und so fragte sich Sev, ob er Ihr trauen könne. „ Nun gut.“ erklärte Sev: „ Du bringst uns von diesem Planeten. Wenn du auch nur auf die Idee kommst, uns zu hintergehen dann.....“ „ Ja, ja.“ winkte Maya ab, während so prompt an Sev vorbei stiefelte. Sie blickte über Ihre Schultern und rief: „ Kommt ihr? Oder wollt Ihr noch mehr Zeit vertrödeln?“ Sev antwortete Ihr nicht, als sein Blick wieder zu Melody wanderte, die sich bedrückt weiterhin ein Blickduell mit dem Wurzel durchdrungenen Pfad lieferte. „ Hey, wir müssen weiter.“ erklärte Sev gedämpft. Melody blickte auf, lächelte nochmals gezwungen und nickte benommen. „ Was macht die Verletzung? Bist du in Ordnung?“ fragte sie leise woraufhin Sev antwortete: „ Ja. Zu allem bereit. Wir müssen diese verdammte KI finden, dann können wir deinen Vater befreien.“ „ Und was ist mit Nesaja? Ich dachte du...“ „ Nesaja kann warten.“ erklärte Sev: „ Wenn er nicht über die KI verfügt, dann müssen wir jeden Schritt deines Vaters zurück verfolgen um sie zu finden.“ „ Wir haben Terra nicht verlassen, ehe sie uns verschleppt haben.“ „ Dann haben wir ein Ziel.“ stieß Sev aus und so blickte Melody auf. Ich Gesicht schien ein wenig lockerer zu werden und so fragte sie: „ Terra?“ Nickend bestätigte Sev: „ Ja, Terra.“ Terra – Prime Hauptquartier der Orbitalen Polizei Selten hatte Denny eine Polizeistation gesehen, die so belebt war. Menschen drängten sich an die vielen Schalter hinter denen verzweifelte Polizisten versuchten die Menschen zu beruhigen. Die modern wirkende, großzügige Eingangshalle war befüllt mit Schlangen von Menschen, die mehr oder weniger geduldig darauf warteten, Ihre Probleme vorzutragen. Doch anhand den lauten Rufen einiger Verärgerter Bürger, konnte Denny sich vorstellen, dass die Kapazität dieser Einrichtung ein wenig überbeansprucht wurde und auch einige Polizisten, die ganz entgegen der „ Polizei, Freund und Helfer“ Manier wütend auf einige der Quengler einredeten, tat zu dieser Erkenntnis bei. Doch würde Denny vom anstehen verschont bleiben. Ein Polizist, dessen Gesichtsausdruck vermuten lies, das Ihn das Getümmel längere Zeit von einem Donut abgehalten hatte, trat zügigen Schrittes auf Ihn zu und erklärte knapp: „ Special Agent Maas, folgen sie mir.“ Sofort kam Denny dieser Aufforderung nach, ehe der Polizist Ihn durch eine Sicherheitstür aus dem lauten Empfang hinaus und durch einige Gänge führte, in denen hektisches Treiben herrschte. Einige Polizisten gefüllte Flure später erreichten sie eine erneute Sicherheitstür, die der Beamte öffnete und Denny mit einer auffordernden Geste hinein deutete. Ein großer Saal erstreckte sich vor Ihm, als er die Tür passierte, in dessen Mitte ein riesiges Hologramm das Terra-System mit dutzenden Diagrammen und Meldungen zeigte. Ganz offensichtlich war es das Kommandozentrum der Orbitalen Polizei. Denny konnte die vielen Tische die um das Hologramm herum angeordnet waren, nicht zählen. Hinter Ihnen Mitarbeiter die unentwegt auf den Holo-Tatstaturen herumtippten und leise in Ihre Headsets nuschelten. Denny befand ich auf einem Gang oberhalb der vielen Kommunikationsoffiziere, der zu einem gläsernen Raum führte in der wiederum gefüllt mit Computern und Displays war, doch noch ehe er diesen erreichte, wurde die Tür in diesen Raum schwungvoll aufgeschlagen und eine Frau mit schulterlangen, schwarzen Haaren trat zügig hinaus. Denny musste feststellen, dass Ihr die dunkelblaue Polizeiuniform ausgezeichnet stand und war ganz offensichtlich überrascht. Er hätte jemanden anderen erwartet, wo er doch wusste, dass Captain Stevens auf die 40 zuging. Doch war sie attraktiv, Zweifels ohne und für einen Moment überlegte er, ob es nicht doch besser wäre, sie zum Essen auszuführen, auch wenn Ihr Blick, der zwischen Groll und Stress changierte, wenig Chancen auf Erfolg vermuten lies. „ Captain Stevens, es freut mich das sie mich....“ erklärte Denny als Stevens Ihn erreicht hatte und er daraufhin erwartungsvoll die Hand zur Begrüßung ausstreckte. Doch statt dem ersten Schritt zu einem Date näher zu kommen, verschränkte Stevens die Arme und unterbrach Ihn unverhofft: „ Sparen wir uns die Höflichkeiten, Special Agent Maas. Ich bin sicher sie können verstehen dass ich nicht erfreut über dieses Treffen bin.“ Denny lächelte einmal, während seine Augen sie kurz von oben bis unten musterten. Mühe dabei, nicht auf Ihrem Dekolletee auszuharren, zog Denny seine Hand wieder zurück und beteuerte entrüstet: „ Ich hatte angenommen das würde nachlassen sobald sie mich persönlich sehen.“ „ Überall wo die EDA auftaucht, gibt es Ärger oder müssen wir dringend benötigtes Personal abtreten.“ antwortete Stevens daraufhin: „ Wenn sie sich umsehen werden sie feststellen, das ich mir beides nicht leisten kann.“ „ Ich möchte nur....“ erwiderte Denny, doch unterbrach Stevens Ihn mit einem harschen Ton, während sie energisch einen Schritt auf Ihn zu machte: „ Nein, jetzt hören sie mir zu. Wir haben keine Luft um auch noch den Geheimdienst zu unterstützen. Jeder Officer von Prime bis nach New Austin arbeitet mit Hochdruck daran, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen. Die Anzahl der Patrouillen wurde verdreifacht. Wir schieben seit Tagen Doppelschichten und viele unserer Piloten kehren nicht zurück. Trotz allem weigert sich das Militär, weiterhin einzuschreiten. Wir sind auf uns gestellt. Verzeihen sie mir das ich keinen tobenden Beifall klatsche, wenn ich jetzt auch noch der EDA Händchen halten soll.“ Doch so aggressiv Ihr Ton auch war, so verpuffte der Groll regelrecht an Ihm. Der Widerstand den sie Ihm entgegen brachte, baute einen magnetischen Zog auf und so fiel es Ihm schwer keine Gedanken daran zu verschwenden, sich zu überlegen wie er dieses wilde Raubtier bändigen konnte. „ Ich bin sicher sie tun Ihr bestes.“ erklärte Denny ruhig: „ Ich bin nicht hier um Ihnen Ihre Arbeit schwerer zu machen.“ Argwöhnisch musterte Stevens Ihn für einige Sekunden. Ein charmantes lächeln war seine Antwort auf Ihren misstrauischen Blick. Doch versiegte dieser nicht, ehe sie sich abrupt umdrehte und trocken befahl: „ Folgen sie mir.“ Zu gern setzte er diese Anweisung in die Tat um, während sein Blick nach unten wanderte, direkt zu Ihrem Hintern, der sich rhythmisch, mit fast hypnotischer Wirkung auf und ab bewegte, während sie auf den gläsernen Raum zutrat. Nur widerwillig wandte sich Dennys Blickt wieder ab, als sie Ihn in den Raum hinein führte. Nur ein Handvoll Mitarbeiter bediente verschiedene Konsolen. Ein Schreibtisch stand direkt vor der Gläsernen Front, die einen Ausblick auf den Saal bot. Stevens setzte sich hinter diesen, ehe Maas sich Ihr gegenüber auf einem Suhl nieder lies. „ Die Piraten machen Ihnen weiterhin zu schaffen?“ fragte Denny währenddessen. Selbst einer debilen Color-Nutte wäre diese Tatsache nicht entgangen, doch Denny hielt es für eine gute Idee, empathische Züge zu präsentieren, auch wenn es Ihm reichlich egal war, was Stevens zu beklagen hatte. Es war immer vorteilhaft sich mit Menschen, von dem man etwas will, gut zu stellen und für einen Moment fragte er sich, ob der Versuch das Eis zu brechen wirklich mit seiner Mission zusammen hing, oder doch mit dem hypnotisierenden Knackarsch. „ Man sagt, es muss erst Bergab gehen, bevor es Bergauf geht. Doch frage ich mich wann wir endlich das Tal erreicht haben.“ stellte Stevens verärgert fest. Im Gedanken klopfte sich Denny auf die Schulter, als er nahezu sehen konnte, wie Ihre Gedanken weg von dem nervenden EDA Agenten, hin zu den bösen Piraten wanderten, die Ihr das Leben schwer machten. „ Die Übergriffe nehmen also weiterhin zu.“ Versuchte Denny Ihre schlechten Gedanken weiter von sich weg zu schieben, doch Stevens zog die Augenbrauen in die Höhe und erwiderte trocken: „ Für einen Special Agent der EDA scheinen sie schlecht informiert zu sein.“ „ Ach, ich habe andere Interessen.“ Entgegnete Denny, doch sammelte sich Stevens Argwohn Ihm gegenüber wieder, auch wenn nun in einem weit neutralerem Ton und so erklärte sie: „ Mir ist noch immer nicht ganz klar, weshalb sie hier sind, Special Agent Maas. Verzeihen sie mir aber für Smalltalk habe ich weder Zeit noch die Geduld.“ Sie war wirklich schwer zu zähmen, gestand Denny sich ein und so lächelte er Ihr einmal unverhohlen zu ehe er kurz einige eingaben auf seinem Mobiglaß tätigte. Daten wurden an das Terminal von Stevens übermittelt die sich augenblicklich zum Monitor richtete. „ Was ist das? Ein Fahndungsbefehl?“ fragte sie und Denny nickte: „ Leutnant Hien Richter und Melody Woodward. Sollten in der Fahndung ziemlich weit oben stehen.“ „ Und weswegen kommen sie damit zu mir?“ erwiderte Stevens verwirrt, während sie die Informationen auf dem Bildschirm sorgfältig studierte. „ Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, dass sie Terra einen Besuch abstatten.“ erklärte Denny zuversichtlich. Denn hier auf Terra, hatte es mit der Zerstörung der Crossing Horizon begonnen. Ein Akt des Terrors, an dem Melody Woodward beteiligt gewesen sein soll und wenn seine Vermutungen korrekt sein sollten, würden sie nicht drum herum kommen, hier Ihren Weg fortzusetzen. Doch Stevens stand Denny weiterhin mit Argwohn gegenüber. Mit kaum verständnisvollerer Stimme erwiderte sie: „ Und was macht sie da so sicher?“ „ Ich ziehe nur alle Möglichkeiten in Betracht.“ erklärte Denny lächelnd: „ Ich schicke Ihnen die ID, von dem Schiff auf dem er vermutete wird.“ Erneut tippte Denny auf seinem Mobiglaß herum und schickte die Daten an Stevens Terminal. Nach kurzen überprüfen der Informationen erklärte sie optimistisch: „ Wir haben eines der Leistungsfähigsten Überwachungsnetzwerke in der UEE. Wenn sich das Schiff Terra auch nur nähert, kriegen wir sie. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“ Doch Denny erwiderte befehlshaberisch: „ Sie werden das Schiff passieren lassen.“ „ Was?“ entfuhr es Stevens die Ihn grotesk anstarrte. Denny hoffte das der präventive Versöhnungsversuch nun Früchte tragen würde, denn wie sie anfangs richtig vermutet hatte, wollte er genau das, was sie nicht bereit war zu geben. Doch nun war er nach vorne geprescht und würde die Welle weiter reiten. Mit ruhigen, aber doch bestimmenden Ton forderte er weiter: „ Ich möchte das ein Einsatzteam bereit gestellt wird. Desweiteren will ich sofort bei jeglichen Kontakt mit den Gesuchten oder diesem Schiff benachrichtigt werden. Ich will persönlich an der Festnahme beteiligt sein. Es wird erst gehandelt, wenn ich es genehmige.“ Stevens schien Ihn mit Ihrem Blick zu verfluchen. Aber wenn er wirklich die Chance hatte, Richter selbst zu stellen, würde Ihm niemand diese Trophäe nehmen. Vor allem keine Beamten der Polizei, die die Früchte seiner Arbeit ernten würden. Doch schien Stevens Blick sich weiter zu verfinstern und so hielt Denny es doch für eine gute Idee, sie weiter zu beschwichtigen: „ Ich will Ihnen nicht die Arbeit erschweren. Richter und Woodward stehen eng mit den Piraten-Aktivitäten in Zusammenhang. Wenn ich sie ergreifen kann, kann das vielleicht auch Ihnen helfen.“ Stevens schnaufte einmal abwegig, während sich Ihr Blick von Ihm abwandte. Verärgert erwiderte sie: „ Also gilt Ihre Skepsis meinen Mitarbeitern. Es grenzt an Spott, dass sie glauben wir kämen mit 2 Flüchtlingen nicht zurecht!“ „ Richter ist ein Marine.“ entgegnete Denny daraufhin. Ein nicht ganz so kleines Detail, das in den Fahndungsbefehl nicht vermerkt war. Die Agency hoffte so wohl unnötige Zusammenhänge versucht zu verschleiern, die auf die verschiedenen Operationen der Marines verweisen könnten. „ Was?!“ entfuhr es Stevens verächtlich: „ Ihr, mit euren verdammten Geheimnissen. Und was ist mit Woodward?“ „ Sie wird in direkten Zusammenhang mit der Crossing Horizon gebracht. Sie wurde von einer Einheit Marines aufgegriffen, doch verhalf Richter Ihr zur Flucht. Das sind die Informationen die ich habe.“ erklärte Denny und abgesehen von der False Flag Operation, die Denny lieber für sich behielt, waren es wirklich alle Informationen, die er über den Sachverhalt hatte. So ungern er sich das auch eingestehen musste. Auch Ihm entzogen sich die Zusammenhänge, dank seiner Vorgesetzten die Ihn im dunklen tappen ließen. Doch nicht mehr lange, grinste er innerlich. „ Sie ist eine Verdächtige der Crossing Horizon?“ fragte Stevens nun interessiert. Offenbar schien die Zerstörung des Liners sie persönlich zu betreffen und es war auch kein Wunder, da Ihr Behörde für den interplanetaren Schutz von Terra verantwortlich war. „ Sie und Ihr Vater.“ Nickte Denny, auch wenn er nicht wusste, welche Beweise gegen sie vorgebracht wurden, das solche Anschuldigungen gerechtfertigt hätte. „ Der Whistleblower.“ erkannte Stevens nach einigen Momenten in denen sie auf dem Terminal herum tippte. Ihr Blick verzog sich, als wenn ein Spürhund seine Fährte aufgenommen hätte. Details, die nicht zusammen passten, entgingen auch nicht einem Polizei-Officer, der darauf trainiert war, solche Lücken aufzudecken. Denny wusste nicht, ob der Whistleblower und seine Tochter wirklich etwas mit dem Terrorakt zu tun hatten, wo doch alles dagegen zu sprechen schien, oder man sich lediglich eines Journalisten entledigen wollte, der zu viele Fragen stellte und es war Ihm auch egal. Das einzige was Ihn interessierte, war sie zu schnappen und wenn sie wirklich unschuldig sein sollten, dann müssten sie früher oder später Terra besuchen, um Beweise für Ihre Unschuld zu finden. „ Exakt.“ antwortete Denny und erklärte: „ Mein nächstes Anliegen. Ich möchte alle Informationen von Der Crossing Horizon. Protokolle, Gästelisten und vor allem Videoaufzeichnungen.“ „ Es gibt keine.“ entgegnete Stevens knapp, woraufhin Denny nachfragte: „ Besaß das Schiff keine Kameras oder wurden diese beim Überfall zerstört?“ „ Weder noch.“ entgegnete sie: „ Die Aufnahmen wurden gelöscht. Wir konnten den Löschzeitpunkt auf 2 Stunden nach dem Angriff datieren.“ „ Als die Piraten bereits geflohen waren....“ grübelte Denny laut, woraufhin Stevens Ihn bestätigte: „ Richtig.“ Es wäre vorteilhaft gewesen, genau zu wissen was auf dem Liner passiert war und zusätzlich ein Beweis für oder gegen Ihre Schuld gewesen. Doch wer immer die Aufnahmen auch gelöscht hatte, die Piraten waren es nicht gewesen. Für einige Momente verkroch er sich in seine Gedanken. Seine grauen Zellen fingen hastig an Zusammenhänge zu verknüpfen, Fakten abzuwägen und verschiedene Thesen aufzustellen. Doch so sehr er auch angestrengt nach dachte, entzog sich Ihm das Gesamtbild trotz allem. EDA, ADVOCACY und weitere. Es gab ein ganze Reihe an Geheimdiensten und Organisationen, die imstande waren Beweismittel zu vernichten. Doch gab es weit einfachere Methoden, sich unliebsamer Journalisten zu entledigen. Nichts hätte einen solchen Aufwand gerechtfertigt und so war Denny sich sicher, das mehr dahinter steckte. Doch war es die falsche Zeit und der falsche Ort um darüber nachzudenken und so verwarf er die Gedanken, schüttelte seinen Kopf und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf sein aktuelles Ziel. Mit einem lächeln fragte Denny bestimmend: „ Das Einsatzteam?!“ Stevens wiederum entgegnete Ihm mit einem überaus skeptischen Blick. Sie überlegte, einige Sekunden ehe sie entrüstete nachgab und widerwillig mitteilte: „ Ich werde Ihnen eine Sondereinsatzgruppe unterstellen. Sie stehen rund um die Uhr für sie bereit. Wenn Richter oder Woodward in unserem Raster auftauchen, dann werden sie persönlich informiert.“ Denny musste ein breites grinsen unterdrücken. Dieses selbstgerechte Geste hätte Stevens offenbar zur Weißglut getrieben und seine Chancen die er sicher immer noch bei Ihr eingestand, den letzten Sargnagel eingetrieben. „ Ich gebe Ihnen Meine Komm-ID. Wenn es was neues gibt, oder bei anderen Anliegen, zögern sie nicht.“ erklärte Denny überfreundlich, während er aufstand. Stevens warf Ihn einen fragenden Blick zu und so erläuterte er: „ Sie scheinen angespannt und gestresst zu sein. Sehen sie mich an, es ist kaum 2 Tage her, da hat man auf mich geschossen und mein Kollegen hat es erwischt. Und... ich bin dennoch die Ausgeglichenheit in Person. Ich kenne gute Techniken zur Stressbewältigung.“ Augenblicklich verzog sich Stevens Blick, der einem Löwen glich dem man einmal zu fest am Schwanz gezogen hatte. Anstatt das Raubtier zu bändigen, hatte er es letztendlich doch geschafft als Beutetier in dessen Visier zu enden. Doch noch ehe er gerissen werden würde, tat er was alle intelligenten Beutetiere machten. Er ergriff die Flucht. „ Ich danke Ihnen für Ihre Kooperation.“ beteuerte Denny, noch als er auf der Stelle kehrt machte und zügigen Schrittes den Rückzug antrat. Zu Teil -12.1-
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  34. ----------------- Epub (folgt) PDF ----------------- Teil - 10 Reflexion Stille füllte alles aus. Doch war sie nicht bedrohlich, nicht unangenehm. Sie war beruhigend, entspannend, Frei von Vorwürfen, Frei von Schuldgefühlen. Eine Stille die Hien, noch nie als solche erlebt hatte. Diese neue Erfahrung lies sämtliche Sorgen einfach davon wehen. Wie ein unsichtbarer, stiller Wind, der alles fort trug, was seine Seele beschmutzte. Frieden füllte Ihn aus und der Moment in dem Ihm das klar wurde, kam einer Auferstehung gleich und so richtete er sich auf und lief los. Es gab kein Ziel, wo es doch nicht einmal einen Horizont gab. Alles war weiß, getränkt in hellen Licht, friedlich, unschuldig. Zeit schien bedeutungslos zu sein. Sekunden, Minuten, Stunden. Begriffe, die nur noch leere Hüllen waren, völlig losgelöst von der Wahrnehmung und so konnte Hien nicht einschätzen, wie lange es dauerte, ehe er einige Marmorwände passierte. Sie waren einige Meter hoch. Die Oberfläche war durchsetzt mit hunderten Namen, die eingraviert in das massive Gestein waren. Doch nur beiläufig nahm Hien diese wahr, während er zwischen den beiden Wänden weiter lief, bis er sich dem Ende näherte, das in einer Sackgasse verlief. Eine Marmorwand, die im Gegensatz nicht bedruckt mit hunderten von Namen war, markierte das Ende. Nur einen Namen erkannte er, als er die Wand erreicht. Hien „SEVEN“ Richter. Darüber ein Kreuz, das Symbol eines Grabsteins. Mit einigen vorsichtigen Schritten näherte er sich der Wand, legte seine Hand auf die Gravur und striff vorsichtig mit den Fingern darüber. Er empfand keine Trauer, keinen Zorn, keinen Unmut. Einzig und allein ruhe füllte Ihn aus. Doch plötzlich erklang eine all zu bekannte Stimme, die die Ruhe augenblicklich mit Freude zu ersetzen vermochte: „ SEVEN..... ja?!“ Hien drehte sich um. Noch im gleichen Moment waren die Marmorwände verschwunden und nicht weit entfernt, sitzend auf einer Marmorbank, ein Mann in weißer Kleidung, der nun aufgeheitert weiter sprach: „ Du hast die Möglichkeit dir ein mordsmäßigen Codenamen auszusuchen und wählst: SEVEN.... Ist das dein Ernst?“ Freudestrahlend ging Hien einige Schritte auf Ihn zu, musterte Ihn intensiv ehe er überrascht ausrief: „ Alac!“ Dieser jedoch, legte sich breit auf die Bank und quasselte als wenn er Ihn nicht gehört hätte weiter: „ Wie wäre es mit Hien Richter der Ultimative Zerstörer gewesen? Oder Marauder Shield?“ Hien lachte herzlich, ehe er verdutst fragte: „ Was machst du denn hier? Wo hast du so lange gesteckt?“ Alac zuckte mit den Schultern, ehe er in einem überheblichen Tonfall anfing zu erklären: „ Ach, du kennst mich doch. Bin mal hier und mal da. Immer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Lass nie etwas anbrennen und....“ Als plötzlich eine weitere Gestalt in weißer Kleidung auftauchte und Alac mit einem starken Schubser von der Bank hinunter warf, während der stämmige Mann mit tiefer Stimme brummte: „ Und bist eine nervende Quasseltasche!!!“ „ Rho!“ entfuhr es Hien unter einem lachen. Rho setzte auf die frei geworden Bank und antwortete mit einem kurzen brummen: „ Immer mit von der Partie.“ während Alac am Boden liegend zu Ihm hinauf starrte und etwas verärgert äußerte: „ Brauchst du wieder den ganzen Platz für dich allein? Du Ochse?“ Rho lachte daraufhin gehässig, ehe eine weitere Stimme erklang, die ernüchternd mitteilte: „ Streithammeln wie eh und je.“ Es war Sykes, der mit schüttelndem Kopf in Hiens Blickfeld trat und Ihn daraufhin mit einem freundlichen nicken begrüßte. „ Sarge!“ entfuhr es Hien, doch Sykes lachte einmal flach ehe er erwiderte: „ Ich denke wir sind über den Punkt hinaus, uns mit Rängen anzureden.“ „ Ja, Sarge!“ stieß Hien darauf hin lachend aus. Amüsiert trat Sykes weiter auf Ihn zu, musterte Hien für wenige Augenblicke und teilte beeindruckt mit: „ Ich bin Stolz auf dich........ Marines. Dann waren meine Bemühungen wohl doch ganz erfolgreich.“ „ Bemühungen?“ fragte Hien und blickte Ihn fragend an. Mit einem lächeln setzte sich Sykes auf eine weitere Sitzbank, ging kurz in sich und erläuterte darauf hin: „ Erinnerst du dich noch an deine Anfangszeit? Als du und Alac mir zugeteilt wurden, warst du ein Kopfloser Querulant, der bei dem ersten Gefecht drauf gegangen wäre. Ich wollte dir wenigstens eine Chance geben und habe dich so unter meine Fittiche genommen. Ich dachte es wäre aussichtslos, doch du lerntest schnell. Das Interesse an Kampftaktiken schien dich von einem aufs andere gänzlich auszufüllen, wie ein leeres Gefäß, das nur darauf gewartet hatte, mit etwas gefüllt zu werden und so habe ich dir nach und nach alles bei gebracht, was ich wusste. Ich habe dich nicht ohne Grund zu jeder Einsatzbesprechung heran gezogen. Du warst es, der diese nötig hatte, um konzentriert zu bleiben. “ „ Das..... wusste ich nicht.“ erklärte Hien gedämpft, nachdem er Sykes aufmerksam zugehört hatte. Doch dieser grinste einmal, warf Ihm einen kurzen Blick zu und flüsterte leise: „ Offensichtlich doch.“ Fragend blickte Hien Ihn an, doch nach einigen Sekunden in denen er nicht Begriff, was Sykes damit meinen könnte, sah er sich nun verwirrt um, suchte die endlosen weiten aus weißen Licht ab und fragte gekränkt: „ Wo ist Wifi?“ Noch im selben Moment, traf Ihn ein harter Schlag in die Rippen, der Ihn kurz zusammenzucken lies, als nun Wifi um Ihn herum schlenderte und amüsiert erklärte: „ Nicht die Rückendeckung vernachlässigen......“ Sie hielt kurz inne, starrte Ihn für einige Momente an, in denen er Ihren Blick aufgeheitert erwiderte, bis sie Ihm einmal zu blinzelte und leise flüsterte: „ …... Squadleader.“ „ Wifi.....“ lächelte Sev sie weiter an, bis Alac nach wenigen Momenten los lachte: „ Sieh in dir an! Rote Wangen, strahlende Augen, ein dämliches Grinsen, vielleicht hättest du dich Romeo nennen sollen.“ „ Du bist doch nur eifersüchtig.“ kommentierte Sykes, doch Alac rappelte sich daraufhin wieder auf, starrte Wifi überdeutlich auf Ihr Hinterteil und erklärte in einem progressiven Tonfall: „ Na aber! Sieh dir den Arsch mal an!“ Mit einem schiefen Blick schaute sie über Ihre Schulter, warf Alac einen bösen Blick zu und fragte knapp: „ Rho, wärst du so freundlich?“ Kurz darauf stöhnte Alac auf, als Rhos geballte Faust in seiner Seite landete und er daraufhin erneut zu Boden ging, während er jammernd beklagte: „ Hey..... andere Frauen wären mehr als begeistert so etwas von mir zu hören! Keinen Sinn für Komplimente mehr? Häh?!“ „ Du solltest an deinen Flirt-Methoden arbeiten.... und an deiner Auswahl von Frauen mit denen du ausgehst.“ entgegnete Wifi platt, ehe sie sich mit einem kurzen lächeln von Hien abwandte und zu Ihren Kameraden setzte. „ Hey, meine Auswahl ist vorzüglich! Dumme Frauen sind wie ein Harrican. Erst fängt es mit ein bisschen Blasen an und wenn sie wieder weg sind, steht man ohne Hose da.“ erklärte Alac gekränkt, während sie sich ebenfalls auf eine der Marmorbänke schob. Alle lachten laut auf, während Alac nun weitere niveaulose Witze von sich gab. Auch Hien fing an zu lächeln, als er sich zu Ihnen, direkte neben Wifi setzte und sie alle ohne Worte beobachtete. Er schaute Ihnen einfach nur zu, wie sie lachten, sich weiter unterhielten und glücklich waren. Eine Sphäre von Glück und Zuversicht durchdrang Ihn und seit langer Zeit hatte er wieder dieses geborgene Gefühl, dass sich wärmend um Ihn legte. Die beruhigende Gewissheit, Zuhause zu sein. Wifi drehte sich nun zu Ihm, blinzelte Ihm zu und fragte unbekümmert: „ Und, was machst du hier?“ Verlegen erwiderte Hien Ihren Blick, während sich seine Augenbrauen fragend in die Höhe zogen: „ Was meinst du damit?“ „ Warum bist du hier?“ fragte Wifi erneut, doch Hien Verstand die Frage nicht, so sehr er auch in Ihren Gesichtszügen nach der Bedeutung suchte und fragte verwirrt: „ Ich,...... ich verstehe nicht.“ Entrüstet verzog sich Wifis Gesicht. Ihre Augen formten sich zu mitleidigen Schlitzen die Ihn trauernd abtasteten, ehe sie gedämpft fort fuhr: „ Hien,.....was glaubst du wo wir sind?“ Hien sah sich um. Doch beschäftigte er sich nur kurz mit der Suche nach der Antwort auf diese Frage, ehe er nüchtern antwortete: „ Ich weiß es nicht. Doch es ist mir egal... es ist unwichtig.“ Enttäuscht schloss Wifi Ihre Augen, atmete tief aus und schüttelte dezent mit Ihrem Kopf, ehe sie Ihre Hand auf die seine legte. Ihre Augen öffneten sich wieder, während sich noch mehr Mitleid in Ihnen gesammelt zu haben schien und so beteuerte sie flüsternd: „ Nein, Richter. Ist es nicht.“ Plötzlich durchzuckten Erinnerungen seinen Verstand, wie Blitze, die seinen Geist trafen und mit Bildern füllten. Bilder von Leichen, mit Krach und Lärm unterlegt während Schreie sie durchdrangen. Sofort sprang Hien auf, wich von Ihnen zurück und keuchte vergebens: „ Nein..... nein.....“ Die Bilder wurden klarer, während sie sich weiter in seinen Verstand bohrten. So sehr er auch dagegen ankämpfte, desto mehr Erinnerungen schossen durch seinen Kopf. „ Das ist nicht wahr.“ Keuchte er weiter, bis die Bilder verschwanden und lediglich traurige Gewissheit zurück ließen. Ungläubig musterte er das Gamma-Squad, die Ihn gesammelt anstarrte, bis Wifi sich aufrichtete, mit vorsichtigen Schritten an Hien heran trat und seinen Kopf umfasste. Sie schaute Ihm tief in Augen als sie einfühlsam, die Bilder die seinen Verstand heimsuchten, bestätigte: „ Wir sind tot Hien. Das hier passiert alles nur in deinem Kopf.“ Fassungslos erwiderte Hien Ihren Blick. Der Wunsch das diese Erkenntnis nicht Wahr sei, stand Ihm ins Gesicht geschrieben. Er rührte sich nicht, während er krampfhaft versuchte das alles zu verarbeiten. Alac richtete sich nun nach einigen Momenten auf und mischte sich amüsiert ein: „ So, nachdem wir nur Gebilde deiner Phantasie sind, geht wohl alles was ich mache, auf dein Konto.“ Daraufhin verzog sich Alacs Gesicht zu einer tollwütigen Fratze ehe er auf der Stelle anfing, wie ein Affe herum zu hampeln und dabei die passenden Geräusche von sich gab. Doch dieser Aufmunterungsversuch prallte unverrichtet an Hien ab und so blickte er benommen zu Rho, ehe er die aufkeimenden Erinnerungen mühsam versuchte auf zu arbeiten: „ Rho, du hattest uns Feuerschutz gegeben. Du bist nicht für eine Sekunde zurück gewichen.“ Er hielt kurz inne, während er alles Revue passieren lies und daraufhin verärgert fortsetzte: „ Wenn ich doch nur gewusst hätte....“ Doch Rho richtete sich auf, während sich seine Brust aufplusterte und er triumphal brummte: „ Ich bin im Kampf gestorben. Im Kampf gegen Vanduul.“ Er lachte einmal gehässig, ehe er voller Stolz fortfuhr: „ Ich habe dutzende von Ihnen erledigt, bevor ich abgetreten bin. Kein anderen Tod hätte ich bevorzugt, als der in einem Kampf. Alt und grau werden und auf den Tod warten? Nein, danke.“ Von seinen affenhaften Anstalten losgerissen, horchte Alac auf und erwiderte lautstark: „ Hey, was ist mit dem Pensionszimmer das ich für uns reserviert hatte?! Ich hatte schon Pläne!“ Rho warf Alac einen entnervten Blick zu, deutete mit einer abwertenden Kopfbewegung auf Ihn und brummte: „ DAS meine ich. „ Du ziehst ein Tod im Gefecht gegen Vanduul, einem unbekümmerten Lebensende mit mir vor? Das nehme ich dir übel, Großer!!!“ Erklärte Alac mit aufgesetzter Beleidigkeit und so richtete sich Hiens Aufmerksamkeit auf Ihn, ehe er sich benommen weiter erinnerte: „ Alac,..... Bower war es der dich....“ Sein Blick erstarrte, wandte sich schamvoll von Alac ab während sich seine Hände zu Fäusten ballten und er gedämpft fort fuhr: „ …..ich hab dich einfach liegen gelassen....“ Alac schaffte es offenbar nicht mehr, seine distanzierte, unbekümmerte Haltung zu bewahren und so legte sich ein verärgerter Ausdruck über seine Miene. Entmutigt schüttelte er den Kopf, während er die Arme verschränkte und beleidigt mitteilte: „ Jaaaa.... ich bin verdammt enttäuscht von dir.“ Er hielt einige Momente inne, in denen er ganz offensichtlich Worte formulierte und angestrengt nachdachte, ehe er verärgert erklärte: „ Zenturio Scharfschützengewehr.... und du knallst einen Schuss nach dem anderen durch. Das ist kein verdammtes MG! Wenn der Lauf erst einmal überhitzt und verzogen ist, trifft man nicht einmal mehr Rhos Quadratschädel. Präzisionswerkzeug! PRÄ-ZI-SION!“ Ein kurzes lächeln durchfuhr Hiens Gesicht, ehe er sich weiter an Sykes richtete: „ Sykes. Wenn ich doch nur nicht den Wiederstandkämpfern gefolgt wäre. Ich hätte dich retten können. Ich hätte die gesamte Schwadron retten können.“ Sykes schüttelte daraufhin vorwurfsvoll mit seinem Kopf und erklärte energisch: „ Wenn du nicht den Wiederstandkämpfern gefolgt wärst, dann hättet Ihr nie heraus gefunden, was Bower vor hat und niemand von uns, wäre Lebend von diesem Mond wieder herunter gekommen. Du weißt es, ich weiß es und verdammt nochmal, sogar Alac weiß es.“ „ Hey, was soll'n das heißen???“ entfuhr es Alac trotzig, und sofort würgte Ihn Sykes mit einem scharfen Ton ab: „ Klappe halten!!!“ „ Ja, Sarge!“ Zuckte Alac zusammen während sich Hiens Blick wieder zu Wifi richtete. Gründlich studierte er Ihre Gesichtszüge. Worte manifestierten sich in seinem Kopf während seine Augen durch Feuchtigkeit zu glänzen begannen. Flüsternd brachte er nun die Worte nun zum Ausdruck: „ Wifi..... wenn ich doch nur.....“ Doch Wifi wusste was er sagen wollte, würgte Ihn ab und beteuerte eindringlich: „ Es ist nicht deine Schuld.“ „ Ich konnte dir nie sagen......“ Wollte Hien sich weiter erklären, doch noch ehe er seinen Satz beenden konnte, legte Wifi Ihren Zeigefinger auf seinen Mund und flüsterte: „ Das ist die Vergangenheit Hien. Du musst los lassen, du musst endlich nach vorne blicken,........ nicht zurück.“ Doch die unangenehme Feuchtigkeit in seinen Augen schien weiter zu zunehmen. Unbehagen breitete sich weiter in Ihm aus und so sagte er mit kaum hörbarer Stimme: „ Ich vermisse euch.“ Ein gezwungenes Lächeln legte sich auf Wifis Lippen, ehe sie Hien erneut für einige Momente musterte. Sie ließ von Ihm ab, wich ein Stück zurück und erklärte mit fester Stimme: „ Wir sind tot Hien. Nichts was du tust, wird daran etwas ändern können. Auch nicht das.“ Sie deutete nach unten, wo Hien erstmals die gleiche weiße Kleidung wahr nahm, die sich auch um seinen Körper hüllte, doch drang ein roter Fleck an seinem Unterleib hindurch. Blut sammelte sich, bevor es nach und nach hinab lief. Verwirrt blickte er umher. Alles erschien plötzlich so surreal, so distanziert und verschwommen während das alles durchziehende weiße Licht zu schwinden begann und nach und nach von Dunkelheit ersetzt wurde. Wifi sah sich um, ehe Ihr Blick wieder zu Hien wich und sie beteuerte: „ Du bist dem Tode nahe und du drohst diesen Kampf zu verlieren.“ Auch Hien blickte verwundert umher, versuchte die Eindrücke zu deuten die nun auf seinen Verstand einwirkten, doch waren sie weit entfernt von dem friedlichen Gefühl, welches Frei von Schuld war. Erneut durchzuckten seinen Verstand Erinnerungen von Staub und Sand, weiteren Schüssen und Toten, ehe er verwirrte keuchte: „ Ich erinnere mich.“ Hyperion, Ihre Flucht, Pollox..... und Melody. Wie verblasste Bilder, aber dennoch so real. Eine weitaus weniger betörende Realität, als er hier erlebt hatte. Kopfschüttelnd wich er zurück und erklärte gedämpft: „ Ich will nicht wieder zurück.“ Doch Wifi folgte Ihm, während die Dunkelheit sich weiter auszubreiten schien und appellierte weiter an Ihn: „ Du musst. Du kannst dich nicht einer Illusion hingeben, die mit dir endet.“ Gerade erst hatte Hien wieder all die Positiven Gefühle für sich entdeckt, die sich Ihm doch schon so lange entzogen hatten. Nicht bereit diese aufzugeben, wich er weiter zurück und entgegnete schroff: „ Ich habe da nichts mehr. Nichts außer Schuld, nichts außer Leid.“ Die aufkommende Dunkelheit umfasste mittlerweile alles und jeden. Ein dunkler Schleier, der sich über alles legte und die 7te Schwadron aus seiner Wahrnehmung riss. Wie Schatten, die mit jedem Moment verschwommener wurden, doch hallte Wifis Stimme weiterhin durch die Dunkelheit: „ Doch, das hast du. Öffne deine Augen und fang endlich an zu leben.“ Doch Hien wollte das nicht akzeptieren. Er würde sie nicht gehen lassen, nicht noch einmal und so setzte er seiner schwindenden Wahrnehmung die Kraft seiner Stimme entgegen, während er nun lauter wurde: „ Ich will hier bleiben. Bei euch.“ „ Du musst los lassen.“ Hallte Ihre Stimme erneut durch die Dunkelheit und war dabei nicht viel mehr, als ein weit entferntes Echo. „ Nein, lasst mich nicht allein! Kommt zurück!“ brüllte Hien wutentbrannt. Mit einem rasenden pochen in der Brust musste er sich seine Hilfslosigkeit eingestehen. Keuchend sah er sich um, doch umhüllte Ihn inzwischen die absolute Finsternis die sich wie ein beängstigender Schauer auf seinen ganzen Körper legte und nur noch ein kaum hörbares flüstern Ihn noch erreichte: „ Wir werden immer bei dir sein.“ Hyperion Shoel - Katakomben Ein dröhnender Schmerz bohrte sich in Sevs Kopf, während sich seine Augenlider langsam öffneten. Verschwommen drang Licht in seine Augen, verursachte einen stechenden Schmerz während er versuchte sich mühevoll zu bewegen. Langsam regte er sich bis seine Hand hinunter zu seinem Bauch fuhr, wo sich ein pochendes Gefühl breit machte. Verschwommen drangen Erinnerungen durch seinen Kopf, die Wirr und weit entfernt schienen. Eine Traum, die Realität, in diesem Moment waren die Erinnerungen schwer zu trennen. Ihr Flucht, Pollox, nicht mehr als verschwommene Bilder, einem Traum zu ähnlich. Doch ein prägnanter Gedanke fuhr Ihm durch den Kopf. Melody. Hastig richtete er sich unter Schmerzen auf und fand sich in einem schäbigen Schuppen wieder. Als sein Blick nun durch den Raum wanderte, um Melody ausfindig zu machen, erblickte er plötzlich einen kleines Alien vor sich, das Ihn ausdruckslos anstarrte. Ein kleiner Tevarin, vielleicht 5-6 Jahre alt, der Ihn mit großen Augen anstarrte. Sev erwiderte seinen Blick und musterte Ihn einige Momente fragend, bis der kleine Tevarin mit einen unbefangen fröhlichen Tonfall erklärte: „ Du siehst komisch aus!“ „ Was?“ keuchte Sev während sich sein fragendes Gesicht verfestigte. Der Tevarin trat ein Stück vor und erklärte lachend: „ Du bist ein komischer Mensch. Du siehst so anders aus, als die anderen.“ Er deutete auf seine Panzerung, die die Farben und Muster des Betts angenommen hatte. Sev sah nach unten, erblickte das Loch der Panzerung in seiner Bauchgegend, wo ein notdürftiger Verband die Wunde verdeckte. Melody hatte Ihn wieder zusammen geflickt, doch sie war nicht hier und so fragte er ungestüm: „ Wo bin ich hier? Wo ist die Frau die bei mir war?“ Doch der Tevarin beharrte weiter darauf, Sev mit fragen zu löchern: „ Bist du ein Clown?“ fragte der Tevarin und Sev entfuhr es unter einem seufzen: „ Was?! Weißt du überhaupt was ein Clown ist?“ Der Tevarin nickte und erklärte: „ Mein Vater hat mir mal von Clowns erzählt. Das sind Menschen die komische Sachen machen.“ Sev musterte Ihn mit festen Blick, doch der Junge schien seinen Spaß damit zu haben, Ihm auf der Nase herum zu tanzen. Verärgert erklärte er: „ Das nennt man Panzerung, du Knirps.“ Neugierig machte der Tevarin einen weiteren, schüchternen Schritt auf Ihn zu und beäugte die Panzerung neugierig, ehe er lachend fragte: „ Wofür braucht man denn SOWAS?“ Sevs Augenbrauen senkten sich, während sich seine Miene genervt zu einem mürrischem Gesicht verzog und er daraufhin knurrte: „ Sie schützt mich.“ „ Wovor?“ Lächelte der Tevarin breit und schaukelte unbefangen auf der Stelle umher, während er neugierig auf eine Antwort wartete. Sev blickte kurz ziellos im Raum umher, ehe er seufzend antwortete: „ Vor anderen Leuten.“ Die Augen des Jungen kniffen sich zusammen. Offenbar schien er nicht so recht zu verstehen und so fragte er verwirrt: „ Warum muss man sich vor anderen Leuten schützen?“ „ Weil.....“ begann Sev, doch wusste er nicht wie er diesen Satz beenden sollte. Sein mürrischer Gesichtsausdruck schwand, ehe dieser von leere heimgesucht wurde, während er versuchte, sich die Frage für sich selbst zu beantworten. Er atmete tief aus, starrte den kleinen Tevarin für einige Sekunden an, ehe er mit fester Stimme erklärte: „ Hör zu, Winzling, ich muss wissen wo die Frau steckt.“ „ Holzkopf!“ Stieß der Junge nun abrupt aus woraufhin Sev ein verärgertes: „ Was?“ von sich gab, ehe der Junge erklärte, als sei es doch selbstverständlich: „ Papa sagt, Menschen die sich nicht von etwas abbringen lassen, nennt man Holzkopf!“ Sev starrte Ihn weiterhin verärgert an, bis sich sein Blick lockerte und sich ein lächeln auf sein Gesicht legte, ehe er anfing sich aufzurichten und stöhnend bemerkte: „ Du bist ein aufgeweckter kleiner Bengel, was?!“ Doch ehe der Junge weitere Fragen stellen konnte, öffnete sich nun die Eingangstür und ein Erwachsener Tevarin trat hinein. Mit festen Blick musterte er Sev für einen Moment, ehe er sich Kommentarlos abwandte und anfing einige Gegenstände aus seiner Tasche in einem Regal zu verstauen. Der Junge wich von Sev zurück, rannte fröhlich zu seinem Vater und starrte neugierig in die Tasche. Einige Momente verstrichen, in denen Sev Mühe hatte diese Situation einzuordnen, umgeben von Fremden, ehe er sich nun mit fester Stimme mitteilte: „ Wo bin ich hier? Wo ist meine Begleiterin?“ Der Erwachsene Tevarin schielte über seine Schulter. Erneut musterte dieser Ihn sehr sorgfältig, ehe er ohne ein Wort zu sagen zur Seitentür dieses kleinen Raums eilte und diese öffnete. Dahinter ein kleiner Wohnbereich, der aus ähnlichen abgenutzten Gegenständen bestand. Eines davon ein altes Sofa, auf dem Melody schlafend kauerte. Erleichtert atmete er tief aus und richtete sich mühevoll auf. Mit einigen wankenden Schritten betrat er das kleine Abteil und drückte vorsichtig Ihre Schulter. Einige male kniffen sich Ihre Augen zusammen, ehe sich diese öffneten und sich sofort ein lächeln auf Ihre Lippen legte. Etwas benommen stand sie auf, wischte sich die Müdigkeit aus Ihrem Gesicht und schien anschließend wie neugeboren. Energiegeladen sprang sie auf, umarmte Sev kurz und begutachtete anschließend den Verband. „ Du bist in Ordnung.“ Entfuhr es Ihr erleichtert. Sev nickte lediglich und fragte gedämpft: „ Wo sind wir hier? Wer sind diese Leute?“ Sie warf Ihm ein freundliches Gesicht zu und erklärte aufgeheitert: „ Shoels Katakomben. Das sind Dar und sein Sohn Illha. Sie haben uns geholfen, ohne sie.....“ Mit einem Kopfschütteln beendete sie den Satz. Sev verstand und warf den beiden Tevarin einen misstrauischen Blick zu, während er flach erklärte: „ Dann sind wir Ihnen zu Dank verpflichtet.“ „ Nein.“ Erklang nun Dar mit einem trotzigem Tonfall, was Sev nur dazu veranlasste, den Tevarin ein wenig skeptischer zu mustern. Uneigennützigkeit war ein seltenes Gut in der Galaxie und Sev zweifelte daran, diese gerade auf Hyperion zu finden. Doch Dar bemerkte diese Gebärde und so fragte er ungestüm: „ Du scheinst verwundert zu sein, Mensch.“ „ Das letzte worauf ich gewettet hätte, wäre auf Hyperion die Hilfe eines Tevarin zu erhalten.“ erklärte Sev woraufhin Dar sich beleidigt von Ihm abwandte: „ Ree-Jorr-ah. Wir sind nicht alle Schläger und Kopfgeldjäger, die einen Groll gegen die Menschen hegen.“ Dar hielt inne, während er Sev den Rücken zuwandte und gedämpft fort fuhr. „ Unsere Völker haben sich viel Leid angetan. Ich bin zu alt, für weiteren Groll.“ Melody lugte an Sev vorbei, und fragte verwundert: „ Ree-Jorr-ah? Was bedeutet das?“ Dars Blick richtete sich auf während er für einen Moment zu überlegen schien, ob er Ihre Frage beantworten solle. Doch nach knappen zögern erklärte er mürrisch: „ Ree-Jorr-ah. Es ist schwer zu erklären. Das was dem nach euren Verständnis am nächsten kommen würde, wäre der Ehrenkodex. Kaum einer der unsrigen, erinnert sich an den Ree-Jorr-ah. Er ist verwaschen durch Krieg und Tod, verblasst durch Niedergang und Zweifel. Vergessen durch den Frevel unehrenhafte Tevarin, die Ihren Groll als wilde ausleben.“ „ Ich dachte der alte Kodex der Tevarin, wäre von Kriegern und Soldaten geprägt.“ kommentiert nun Sev. Doch erwiderte Dar ungelassen: „ Es ist weit mehr als eine Doktrin zum Kampf, Mensch! Der Kodex verleiht Werte, Moral und ein ethisches Korsett. Der Kampf ist nur einer der Wege, die zu Jorráh führen.“ „ Jorráh?“ fragte Melody nun weiter. Dar schien kurz zu überlegen, wie sich dieses Wort am besten zu übersetzen lassen vermochte, ehe er knapp antwortete: „ Jorráh,......Ehre.“ „ Ich verstehe.“ erklärte Sev: „ Darum habt Ihr uns geholfen.“ ehe er kurz zusammenzuckte. Schmerzen durchzogen seine Wunde am Bauch und sofort stütze Melody Ihn, während sie besorgt erklärte: „ Du musst dich schonen. Ich konnte die Blutungen stoppen doch hast du sehr viel Blut verloren.“ Unverzüglich half sie Ihm sich auf die Couch zu setzen, während Sev keuchte: „ Nein, wir haben keine Zeit, wir müssen weiter.“ „ Du musst dich ausruhen.“ erwiderte Melody weiter: „ Du warst 2 Tage bewusstlos und hast mir dem Tod gekämpft. Du kannst nicht einfach so weiter machen.“ Erschrocken horchte Sev auf: „ Was? 2 Tage?“ Er sah nur die verlorene Zeit und der Drang seine Ziele zu erreichen, entflammte ungeachtet Melodys Bitte in neuem Ausmaß. Benommen richtete er sich wieder auf und keuchte aggressiv: „ Nesaja.... wir müssen Ihn finden!“ Vorsichtig half Ihm Melody, auch wenn sie Ihn weiterhin energisch von seinem Vorhaben abbringen wollte: „ Nein, Hien.... bitte!“ Doch Sevs Blick verhärtete sich, sein Ton wurde aggressiver während sich voller Zorn seine Gedanken an die Piraten richteten, die nichts unversucht lassen würden, sie zu finden: „ Wir haben keine Zeit und Pollox..... wenn ich erneut auf Ihn treffe dann.....“ Doch sein zorniges knurren endete abrupt, als Melody plötzlich aufhörte Ihn zu stützen. Sofort viel Sev kraftlos zurück in die Couch, während Melody sich enttäuscht von Ihm abwandte. Ihre Miene verzog sich vorwurfsvoll, während sie offensichtlich Mühe hatte, Ihre Tränen zurück zuhalten. „ Du wachst nach 2 Tagen auf und findest nur diesen einen Gedanken?“ warf sie Ihm mit wackeliger Stimme vor, ehe sie wütend erklärte: „ Du kannst doch noch nicht einmal alleine stehen!“ Weniger, als ein Bruchteil einer Sekunde starrte sie Ihn vorwurfsvoll an, ehe sie verärgert das kleine Abteil mit zügigen Schritten verließ. „ Melody.....“ wollte sich Sev noch erklären, doch da war sie bereits aus der Eingangstür der Baracke verschwunden. Etwas verärgert starrte er dem Ausgang hinter her, während er sich zornig fragte, wieso sie nicht verstehen wollte. Kopfgeldjäger, die Piraten, Marines, sie alle waren hinter Ihnen her. Es lief Ihnen die Zeit davon und dennoch liebäugelte sie mit Untätigkeit, anstatt die nötigen Mittel zu ergreifen. Wütend über den Widerstand, den sie Ihm entgegen brachte, zappelte er kurz auf der Couch umher, ehe der Schmerz in seinen Unterleib Ihn wieder ausharren ließ und er lediglich aufgebracht keuchte. Erst Dar, der anteilnahmslos noch im Nebenzimmer stand, riss Ihn aus seinen wütenden Gedanken als er nüchtern kommentierte: „ Blindheit ist kein Zustand der nur die Sinne betrifft.“ Zornig sah er auf, mit einem mahnendem Blick ehe er aufgebracht knurrte: „ Was weißt du schon?“ „ Wer seine Leben ohne Jorráh lebt....“ erklärte er mit ruhigen Ton: „ ...kann Absolution erfahren und hat dennoch nichts erreicht.“ „ Jorráh.... Ehre?!“ fragte Sev trotzig, doch erwiderte Dar: „ Nicht in diesem Zusammenhang.“ „ Sondern?“ Dar richtete sich auf, warf Sev einen mürrischen Blick zu und erklärte: „ Jorráh ....Mitgefühl.“ Noch immer verstand er nicht, worauf Dar hinaus wollte und so versiegte sein fragender Blick nicht. Dar schien das zu erkennen und trat auf Sev zu. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf den Verband an seinen Bauch und erläuterte vorwurfsvoll: „ Sie ist nicht eine Minute von deiner Seite gewichen, während du dich stundenlang umher gewälzt hast. Schweißgebadet, röchelnd nach Luft und dem Tode nahe. Keine Stunde verging, in der sie nicht versucht hat, dich am Leben zu halten. Irgendwann, ist sie einfach vor Erschöpfung eingeschlafen.“ Augenblicklich verstummte Sevs wutentbranntes keuchen, während er gezwungenermaßen in sich ging. Denn erst jetzt keimten die Vorstellungen in Ihm auf, welchen Einsatz Melody aufgebracht haben musste. Nicht nur während er Bewusstlos war, sondern auch während Ihrer Flucht. Doch sie brauchte Ihn und vielleicht war das der der Grund, für Ihre übereifrigen Bemühungen. Der sympathische Gedanke einer Zweckgemeinschaft. Doch so sehr er auch daran glauben wollte, belehrte Ihm seine Eingebung eines besseren. All seine Bemühungen sie, und damit die Schuld die er mit sich herum trug, auf Abstand zu halten, schienen vergebens gewesen zu sein. Das quälende Gefühl der Schuld schien Ihn erneut zu verschlingen. Doch durchbrach ein Gedanke diese all zu vertraute Erfahrung. Die Kopfgeldjäger, angeheuert von der Ceades, waren einzig und allein hinter Melody her gewesen. Die Ceades war es, die letztendlich den Whistleblower unter Gefangenschaft hatte. Konnte Ihr Vater noch am Leben sein? Wurde Melody deswegen das Ziel der Kopfgeldjäger? Die Jagd nach einem Druckmittel? Pollox hatte den Angriff überlebt und somit vielleicht auch der Whistleblower. Doch vergaß er diese Gedanken für einen Moment, richtete sich wankend auf, schritt wackelig an Dar vorbei und trat auf den Ausgang zu. Melody schniefte, fuhr immer und immer wieder mit den Händen durch Ihr Gesicht und versuchte vergebens wieder einen klaren Kopf zu kriegen, während sie vor der Baracke auf und ab ging. Die letzten Tage hatten Ihr viel abverlangt. Körperlich, aber vor allem Mental. Ihre Bemühungen Sev wieder auf die Beine zu kriegen, schienen anhand seiner engstirnigen Art, Elend und Leid förmlich zu suchen, aussichtslos zu sein. Sie hatte nicht Stunde um Stunde versucht sein Leiden zu mindern, nur um jetzt dabei zuzusehen, wie er sich nun weiter selbst zerstörte. Die Sorge um Ihn schien Narrenhaft zu sein, wo Ihn doch nichts von seinem Schicksal abbringen zu vermochte. Verdammt dazu, untätig dabei zusehen zu müssen. Dennoch war sie da, die Sorge um einen Menschen, der Ihr wichtig geworden war. Doch blieb sie nun abrupt stehen, als die Tür zur Baracke sich öffnete und kaum standfester als ein Kartenhaus, sich Sev am Türrahmen abstützte. Sie warf Ihm nur einen kurzen Blick zu, ehe sie Ihm Ihren Rücken zuwandte und versuchte mit einer unauffälligen Bewegung die ein oder andere Träne von der Wange zu wischen. „ Ich.....“ erklang kurz seine Stimme, die es kaum schaffte die Geräuschkulisse der Slums zu übertönen. Stille folgte, einige Sekunden in denen sie einiges an Mühe aufbrachte, sich nicht umzudrehen und sowohl Ihre Meinung, als auch Ihre Gefühle deutlicher zum Ausdruck zu bringen. Doch noch ehe sie dieser Versuchung nachgeben konnte, teilte Sev mit fester Stimme mit: „ 5 Stunden. Wir sammeln uns, ruhen ein wenig und dann brechen wir auf.“ Melody lächelte kopfschüttelnd. 5 Stunden waren weniger als angemessen. Sevs Verletzung waren schwerwiegend und ohne die Körperoptimierenden als auch regenerierenden Eigenschaften des Exoskeletts seiner Kampfrüstung, hätte er vermutlich nicht mal stehen können. Elektromagnetische Stimulation und Nanotechnologie waren Ihr wohl bekannt. Upgrades über die auch sein Anzug verfügte und der Grund gewesen war, warum sie Ihn nicht von diesem entledigt hatte. Doch war es wenigstens ein kleiner Trost, dass er Ihr unverhofft entgegen kam. Ein kleiner Hoffnungsschimmer und so würde sie diese Geste nicht herab würdigen. Besänftigt blickte sie über Ihre Schulter, lächelte einmal und fragte mit einem sarkastischen Unterton: „ Ist das deine Art Danke zu sagen?“ Sevs Augen verdrehten sich und so sah er kurz wirr umher. Noch ehe Melody Ihm die Möglichkeit zum Antworten lies, erklärte sie gedämpft: „ Schon gut. Hab ich gern gemacht.“ Sev starrte sie darauf mit festen Blick an. Wieder hatte sich ein von Trauer und Zorn changierter Ausdruck auf sein Gesicht gelegt, auch wenn dieser nun weit weniger Ausdrucksstark war als sonst. Ob es an seiner Verletzung lag oder an anderen Gegebenheiten, so schien die Barriere die Ihn umgab, ein wenig dünner geworden zu sein. „ Wer ist Wifi?“ fragte sie nun als sie sich komplett zu Ihm drehte und musternd anstarrte. Augenblicklich richtete sich Sev auf, warf Ihr einen fragenden Blick zu und so erläuterte sie: „ Du hast geredet, während du Bewusstlos warst.“ Sevs Miene wurde fester, während er nun anfing starr den Boden zu betrachten und leise nuschelte: „ Die Vergangenheit. Sie war Teil meiner Einheit, bevor ich zu den Marines kam.“ Sofort erkannte Melody die Veränderung in seiner Stimme und kommentierte vorsichtig: „ Du stehst Ihnen nahe...“ „ Sie sind alle Tod.“ erklärte Sev knapp, während sich sein Blick wieder auf Melody richtete. Sie rang sich ein verständnisvolles Lächeln ab und erwiderte seinen Blick. „ Ich verstehe.“ flüsterte sie und versuchte sich vorzustellen. Stille kehrte ein, einige Momente, in denen nur die dutzenden Geräusche der Slums zu hören waren. „ Was Pollox gesagt hat, es ist nicht Wahr.“ brach Melody nun die Stille: „ Ich verdanke dir soviel.“ Sev schnaufte abwegig, ehe er trotze: „ Du schuldest mir gar nichts. Ich bin verantwortlich dafür, dass......“ Doch er hielt inne, sein Gesicht verfinsterte sich und so erwiderte er Kopfschüttelnd: „ Nein, er hatte Recht.“ Melody fühlte regelrecht wie wieder etwas in Ihm anfing zu brodeln. Ob dieser Aufmunterungsversuch etwas bewirkt haben sollte oder nicht, positiv, war es gewiss nicht und so hielt sie es für das beste Ihre Anstrengungen zu unterlassen. Sie warf Ihm ein aufbauenden Blick zu, deutete auf die Baracke und erklärte ruhig: „ Wir haben 5 Stunden, Richtig?“ Sev nickte und so trat Melody auf Ihn zu, griff vorsichtig um seine Hüfte und half Ihm wieder in die Baracke hinein zu treten. Fregatte Idris-Klasse Exodus Mit aller Kraft drückte Kody den Energiespeicher eines Aggregats, der Energieversorgung für die Steuerdüsen in seine Halterung. Ein großer Block, mehrere hundert Kilo schwer und so brauchte er trotz der Kraft die Ihm das Exoskelett verlieh, die Hilfe von Denver. Einer der wenigen Vorteile die sie hatten, um die vielen Aufgaben die auf dieser Fregatte anfielen zu bewältigen und wenigstens einen kleinen Vorteil zur intensiven Unterbesetzung zu haben. Die Arbeiten stapelten sich und so wäre es das vernünftigste gewesen um zu drehen. Doch Nero beharrte engstirnig darauf den Auftrag zu beenden, was auch immer das für Ihn bedeute. Denver war alles andere als Begeistert davon was nicht zuletzt daran lag, das Nero Ihnen Sonderschichten im Maschinenraum zuteilte. Kody konnte nur erraten, womit sie dieses Privileg verdient hatten, doch offenbar, war es Nero nicht entgangen, das sie etwas mit Sevs Flucht zu tun gehabt hatten. Wenn er nicht auf Ihre Arbeitskraft angewiesen gewesen wäre, so fragte sich Kody, wie sich Neros Ungelassenheit dann ausgedrückt hätte. Laut stöhnend verriegelte Denver nun die Halterung des Energiespeichers als dieser in die Halterung eingerastet war und fluchte laut: „ Verdammt, dieses Schiff fällt bald auseinander und wir schippern durch die ganze, verdammte Galaxis.“ Das laute grollen das von den verschiedenen Maschinen verursacht wurde, vermochte Ihn anhand seiner Lautstärke nur dezent übertönen und so erklärte er weiter: „ Hätten wir Ihm doch bloß nicht geholfen. Verdammter Penner! Da denkt man, man wird ein Problem los, und stattdessen zieht er uns mit in die Scheiße.“ Mehrere Tage im Einsatz, zollten Ihren Tribut. Denver war schon immer ungeduldig gewesen und desto anstrengender der Einsatz, desto anstrengender wurde auch Denver. Fauchend trat er gegen einen weiteren Energiespeicher, der darauf wartete gewechselt zu werden: „ Ich kann dieses Scheiß Schiff nicht mehr sehen. Fubar! Sag ich dir! FUBAR!“ Doch konnte er Kody nicht täuschen. So sehr der andauernde Einsatz auch an seinen Nerven zehrte, so waren es doch eher die Auftragsziele die sie verfolgten, die seine Ungeduld zur blanken Raserei avancieren lies. Als sie den letzten Energiespeicher gewechselt hatten, lehnte sich Kody an die nächstgelegene Wand, während Denver aufgebracht auf der Stelle umher stampfte. Für einen Moment stellte er sich vor, wie es sich wohl in Denvers Körper anfühlen würde. Doch als Ihm Bilder von einer Horde tollwütiger Hamster, eingesperrt in einem Käfig durch den Kopf schossen, fragte er sich nur noch, zu was er bereit wäre, um diese tollwütige Horde zum schweigen zu bringen. „ Würdest du es tun?“ fragte Kody nüchtern. Denver horchte auf, die tollwütigen Hamster schienen eine Pause einzulegen als er Ihn mit fragenden Blick anstarrte: „ Was?“ „ Den Auftrag ausführen. Sev töten.“ antwortete Kody trocken. Denver starrte Ihn weiter an, für einen Moment überlegte er bis er in einem überheblichen Tonfall erklärte: „ Na Klar! Kaltlächelnd mit dem größten Vergnügen!“ Es war nicht schwer Denvers Maske zu durchschauen, welche er aufsetzte wenn er etwas auf Abstand halten wollte und so warf er Ihm einen schiefen Blick zu. Denver konnte deutlich erkennen das seine Bemühung vergebens gewesen war und fragte zornig: „ Was willst du von mir hören? Oh nein, oh nein, das würde ich niemals tun?!“ Gestikulierend brachte Denver seine Überzeugung nun aggressiver zum Ausdruck, während sich seine Stimme um ein vielfaches anhob: „ ER hat den Weg gewählt! Nicht ich!!! Und wenn er dafür mit einer Kugel in seiner Brust endet, Bitte! Solange Gott mir keinen anderen weg aufzeigt, bekomme sicherlich kein schlechtes Gewissen!“ „ Gott?“ erwiderte Kody fragend: „ Ich glaube ich hab Roboter getroffen die mehr vom Glauben verstanden haben als du. Also verstehe meine Verwunderung. Aber verdammt, du glaubst wirklich daran oder?“ Kody hatte Denvers religiöse Haltung immer mit Humor betrachtet. Es überraschte Ihn, dass ganz offenbar mehr dahinter steckte, als Denver sich nun beleidigt von Ihm abwandte: „ Beschissenes Arschloch! Was glaubst du denn? Glaubst du ich kann erst glauben wenn ich mich jeden Sonntag von einem langweiligen Typen belabern lasse? Daran glauben, dass mein handeln so gewollt ist? Von einem Geschöpf das verdammt nochmal mehr weiß als ich und einen größeren Plan sieht?“ Denver schien nicht mehr zu halten zu sein. Seine Aggressionen die sich seit Tagen in Ihm anstauten entluden sich und so fuhr er verärgert fort: „ Scheiße! Ich war ein beschissener Sklave, bis ich 10 Jahre alt war. Ich weiß was es heißt Opfer zu bringen! Und dennoch.... Nul-System..... Scheiße, wir haben den ganzen verschissenen Sklavenmarkt ausradiert.“ Kody konnte seine Diskrepanzen nachvollziehen, doch schürte er aufgrund seiner persönlichen Vergangenheit falscher Erinnerungen. Die Operation im Nul-System, sie war mehr als schwierig gewesen. „ Du weißt, es war um einiges komplizierter.“ erwiderte Kody, doch antwortete Denver nur mit einem trotzigen Schnauben: „ Ach, war es das?“ Ehe er aufgewühlt sich von Kody abwandte und gehockt neben Ihm an die Wand lehnte. Kopfschüttelnd beruhigte er sich wieder und so nahm seine Stimme einen gedämpften Ton an als er aggressiv erklärte: „ Ich MUSS daran glauben. Hinter dieser ganzen Scheiße, muss ein tieferer Sinn stecken. Und deswegen, ja, wenn Sev sich dafür eine Kugel einfangen muss, dann ist das eben so.“ Auch wenn er Denvers Einstellung nicht teilte, so musste Kody doch unweigerlich lächeln. „ Ein tieferer Sinn.....“ Wiederholte er leise und fing ruhig an zu erzählen: „ Als ich im Mönchskloster aufgewachsen bin, bin ich immer mal wieder mit meinem Meister hinaus gefahren. Es war ein Planet in einem abgelegen System. Unberührt von der Zivilisation. Wild und unbändig. Ich sah wie ein Tiger eine Gazelle riss und fragte meinen Meister, warum der Tiger die Gazelle getötet hat. Er sagte mir, der Tiger hatte Hunger und muss um sein Überleben kämpfen. Es war wenige Wochen später, da stürzte ein Schiff nicht weit von unserem Kloster ab. Es gab einen Überlebenden, den wir bei uns aufnahmen und wieder gesund pflegten. Es vergingen Tage, in denen Ich dem Mann Wasser und Essen brachte. Einige Tage später trafen einige Männer ein. Sie drangen ins Kloster ein und richteten den Mann vor unseren Augen hin. Sie verschwanden wieder, ohne auch nur ein Wort zu sagen. Einige Zeit später fragte ich meinen Meister, warum diese Leute den Mann getötet hatten. Doch er hatte mir nie ein Antwort geben können. Und nun,...... nun suche ich selbst nach dieser Antwort.“ Kody blickte zu Denver, der Ihn schief anstarrte und daraufhin ungläubig fragte: „ Das hat dich zu den Marines verschlagen? Dann bist du der gestörteste von uns allen.“ Kody lächelte und erklärte: „ Solange ich noch keine bessere Antwort gefunden habe, bezweifle ich das es einen tieferen Sinn gibt, abgesehen von den, den wir uns selbst schaffen.“ Doch ein rauschen in den Komms der beiden unterbrach Ihr Gespräch abrupt, als nun Noxs kratzige Stimme darüber zu hören war: „ Seht zu dass Ihr eure Ärsche hier rauf bewegt. Wir erreichen das Fora-System.“ Es gab nicht viel im Fora-System und dennoch war Nero überzeugt davon gewesen, dass sie hier das Schiff finden würden, auf welches man Sev vermutete. Wie er zu dieser Erkenntnis gelangt war, konnte Kody nicht erahnen. Ein Phantom teilte seine Strategien nicht beliebig mit und so fragte Kody über Komm: „ Was ist unser Ziel?“ „ Hyperion. Ankunft in wenigen Stunden.“ Hyperion – Shoel Katakomben Sev musste sich eingestehen, das Melody letztendlich doch Recht gehabt hatte. Die wenige Zeit die sie in Dars Zuhause verbracht hatten, hatte Ihm wieder mehr Kraft verliehen. Auch der Kampfanzug als auch das bescheidene Essen das Dar für sie angerichtet hatte, hatte dazu beigetragen. Dar und sein Sohn Illha, hatten offensichtlich nicht viel und dennoch teilten sie ohne den Gedanken an eine Belohnung. Das Gefühl eines schlechten Gewissens machte sich in Ihm breit, als er es dennoch nicht schaffte seine Skepsis, die sich unterschwellig aufgestellt hatte, gegenüber dem Tevarin abzulegen. Ganz im Gegensatz zu Melody, die sich freudestrahlend mit dem kleinen Illha unterhielt während sie beisammen an einem Tisch saßen. Für einen Moment fragte er sich, ob Aufgeschlossenheit, Segen oder Fluch sei. Doch verwarf er den Gedanken, als er sich zwangsläufig fragte, wie ein Tevarin, ein Vater, der nach einem Ehrenkodex lebte, an diesen finsteren Ort gelandet war: „ Was ist das hier für ein Ort?“ „ Es ist eine Zuflucht. Wenn man selbst auf Hyperion verfolgt wird, dann endet man hier, tief in den Katakomben.“ Erklärte Dar knapp, woraufhin Sev weiter fragte: „ Was ist euch widerfahren?“ Dars Blick richtete sich auf Ihn. Er schien Ihn mahnend anzusehen, doch neigte sich sein Kopf wieder nach unten und so sagte er unter einem mürrischen grollen: „ Meine Frau.... sie.....“ Sein Blick wandte sich zu seinem Sohn, der heiter mit Melody herum alberte. Einige Sekunden verstrichen, in denen er Ihn ausdruckslos anstarrte, bis er sich plötzlich wieder zu Sev wandte und Ihn trocken aufforderte: „ Ihr solltet aufbrechen. Der Tag bricht an der Oberfläche heran.“ Um zu untermauern dass das kein Thema war welches er besprechen wollte, stand er ruckartig vom Tisch auf und wandte sich ab. Diese Überdeutliche Geste ging nicht einmal an Sev vorbei und so nickte er Melody zu, die nun zusammen mit Ihm aufstand. Das stehen viel Ihm inzwischen deutlich leichter und auch die Schmerzen waren großflächig verschwunden, auch wenn er nicht ansatzweise regeneriert war, so reichte es doch, um weiter zu machen. „ Wir müssen zum BIOD-4. Erklärte Sev laut, in der Hoffnung das Dar Ihm behilflich sein könnte, doch dieser erwiderte lediglich: „ Das ist keine gute Idee.“ „ Warum nicht?“ fragte Sev ungestüm, woraufhin sich Dar wieder zu Sev drehte und knapp antwortete: „ Shoels Einwohner meiden dieses BIOD. „ Was ist ein BIOD?“ mischte sich nun Melody ein und erhielt eine Antwort von Sev: „ Ein Biospähren-Dome. Es ist ein künstliches Habitat..... eine Terraforming-Einrichtung.“ „ Es ist Verflucht.“ erklärte nun Dar unverhofft und Sev horchte fragend auf: „ Verflucht?!“ „ Niemand der es betreten hat, ist wieder Lebend zurück gekehrt. Keiner der Einheimischen wagt es mehr, sich diesem BIOD zu nähern.“ erklärte Dar ruhig: „ Man sagt, dort wohnt der Zorn des Planeten. Es ist dieses BIOD, das verantwortlich für den Zustand von Hyperion ist. Dort wurden erhebliche Fehler gemacht, die diesen Planeten in eine staubige Wüste verwandelt hat.“ „ Ich glaube nicht an Geister.“ entfuhr es Sev trotzig. Aberglaube würde Ihn nicht aufhalten: „ Wie kommen wir am schnellsten dort hin?“ Dar musterte Ihn für einige Sekunden, ehe er einlenkte: „ Ich werde euch den Weg deuten.“ Sev nickte und stiefelte zum Ausgang, während Melody, sich von Illha verabschiedete. Sie hatte nur eine kurze Zeit mit Ihm verbracht und dennoch schien Ihr der kleine vorlaute Tevarin sofort ans Herz gewachsen zu sein. Es viel Ihr nicht leicht, Leb Wohl zu sagen und so dauerte es einige Momente, bis sie sich bei Sev sammelte. Sev nickte Illha lediglich aus der Ferne zu und kommentierte trocken: „ Pass auf dich auf, Illha!“ „ Mach ich! Holzkopf!“ antwortete Illha lachend. Verärgert grummelte Sev einmal auf, bevor er sich an Dar wandte und gedämpft sagte: „ Habt Dank!“ Doch Dar nickte lediglich und führte sie aus der Behausung hinaus. Einige Minuten vergingen, in denen Dar sie durch die dunklen Gänge führte. Erst als sie nur noch einem Pfad folgen mussten, um den Ausgang der Katakomben zu erreichen, verließ er sie und Melody und Sev folgten dem dunklen Gang. Nach einiger Zeit erreichten sie eine Leiter, der Ausgang aus den Katakomben. Und so trat er an die Leiter heran und erklomm diese. Sev schob die Luke auf und das grelle Licht blendete Ihn für einige Sekunden. Der Himmel war klar und die Sonne warf eine sengende Hitze auf den Planeten. Der Sand der sich überall in diesem kleinen Vorort gesammelt hatte, schien förmlich zu glühen während überall Verdunstungen aufstiegen. Auch Melody kletterte hinaus und blickte sich um. Sie waren am Rand Shoels. Nur noch wenige kleine Gebäude zierten die nähere Umgebung, während sich hinter diesen die endlosen Wüsten ausbreiteten. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe die Katakomben nun den Funkverkehr nicht mehr blockierten und so Sevs Komm los schallte: „ Richter! Verdammt hörst du mich?“ „ Ja, ich bin hier!“ antwortete er knapp, doch Maik schien wenig begeistert davon zu sein, so lange Zeit allein gelassen worden zu sein: „ Wo verdammt habt Ihr gesteckt? Ich sitze hier seit Ewigkeiten herum und stehe mir die Beine in den Bauch! Wäre es zu viel verlangt gewesen sich mal zu melden? Dem guten alten Schmuggler „Hallo“ zu sagen? Ist ja nicht so das wir auf Brieftauben angewiesen sind, die gerade dabei sind die Frontscheiben meines Schiffes voll zu kacken. Man, schon mal versucht bei ner Starfarer die Scheiben zu wischen?“ „ Maik!!!“ Versuchte Sev Ihn zu unterbrechen, doch war es aussichtslos: „ Nein! Nicht „Maik“. Du müsstest mal sehen was hier los ist! Sie haben den Raumhafen abgeriegelt. Nicht einmal ein Schimpanse auf Color würde es hier durch schaffen!“ „ Ein Schimpanse auf Color?“ „ Ja verdammt! Ich bin zu aufgebracht um mir eine bessere Metapher einfallen zu lassen.“ „ Darum kümmern wir uns später! Wir machen uns zu BIOD-4 auf!“ „ Was?! Ich dachte... was habt Ihr die ganze Zeit getrieben?“ „ Unwichtig. Mach alles für einen Abflug bereit!“ „ Abflug? Hast du nicht zugehört?“ „ Das regeln wir noch.“ beendete Sev kurzerhand des Gespräch als er ein Hover-Bike nicht weit entfernt an einer Hauswand stehen sah. Er schritt auf das Gefährt zu, versicherte sich kurz das niemand sie beobachtete und aktivierte eine Drahtlos-Verbindung zu dem Fahrzeug, während der Anzug den Rest übernahm. Keine Sekunde Später starteten die Gleit-Generatoren des Bikes und mit einem grollendem Geräusch fing es an in der Luft zu schweben. Sev setzte sich hinauf, Melody folgte und klammerte sich an seinem Rücken fest, ehe sie mit Vollgaß auf die Wüste zurasten. Zu Teil -11-
    3 Punkte
  35. Teil - 9.2 Nihilistische Gebärden Einige Momente dauerte es, ehe Sev wieder die Orientierung erlangte und einige Gesteinsbrocken von sich hinunter schob. Er blickte nach oben und sah ein riesiges Loch in der Decke klaffen, über das der Sturm hinweg peitschte. Einige dutzend Meter entfernt brutzelte das Wrack der Cutlass, während dunkle Rauchschwaden aufstiegen. Nach einem kurzen stöhnen richtete er sich auf und fand sich in einer Lagerhalle wieder, gefüllt mit Regalen, durchdrungen mit dutzenden von Laufstegen. Die hinab stürzenden Trümmer hatten für viel Chaos gesorgt und so blickte er sich nun hektisch um und rief laut: „ Melody!!!“ Es erklang keine Antwort und so richtete er sich auf und brüllte noch ein wenig lauter: „ Wo steckst du verdammt?!“ Sollte er versagt haben? Versagt bei dem Versuch eine Unschuldige zu retten? Sein Herz zog sich kurz bei diesem Gedanken zusammen, wo er doch verantwortlich war, für das Unglück so vieler anderer. Seine einzige Entschuldigung. Doch ein kurzes husten hallte nun umher, ehe ein dezentes: „ Ich bin hier! Ich bin in Ordnung!“ hinter einigen Regalen erklang. Sev atmete erleichtert aus, doch im selben Moment wurde die Erleichterung von einigen lauten durchbrochen. Schritte erklangen, unterlegt mit den klirrenden Geräuschen von Waffen. Typhon hatte sie eingeholt. Er konnte Ihre Position nicht genau bestimmen, vermutete sie hinter einigen Gesteinstrümmern und umgeworfenen Regalen und so flüsterte er grob in Ihre Richtung: „ Bleib wo du bist! Egal was passiert!“ Es blieb keine Zeit für eine Antwort, ehe einige Piraten in die Lagerhalle stürmten und mit Gewehren im Anschlag den Zugang passierten. Hastig warf sich Sev unbemerkt hinter eines der vielen Regale, die nicht vom Einsturz umgestoßen worden waren und steckte leise sein Gewehr in die Rückenhalterung, ehe er die Tarnfähigkeit des Kampfanzugs aktivierte und seine Pistole sowie das Messer zog. Die Piraten waren nur wenige Meter entfernt. Fünf an der Zahl, die argwöhnisch weiter in die Halle eindrangen. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren sie nur die Vorhut und es würde nicht lange dauern, ehe weitere auftauchen würden. Es müsse schnell gehen und so schielte er über seine Schulter und musterte seine Gegner. Sie waren eng beieinander, mit leicht gekrümmter Körperhaltung um den Rückstoß der Waffen besser Abfangen zu können. Schwerpunkt weit oben musterte Sev sie weiter und erkannte die Lücke der Panzerung am Halsrand der blutroten Brustpanzer. Wie ein Reflex waren Ihm diese Merkmale aufgefallen und so bereitete sich sein Körper auf die im Geiste zurecht gelegten Bewegungen vor, so selbstverständlich, wie das Atmen. Neros Ausbildung, sie hatte Früchte getragen. Sofort als sie das Regal passierten, hinter dem Sev kauerte, schoss er hervor und noch ehe er sich noch nicht einmal gänzlich herum gedreht hatte, riss er seine Pistole in die Höhe und gab zwei gezielte Schüsse ab. Einer der Piraten viel und noch ehe sein lebloser Körper den Boden erreicht hatte, hatte Sev die Entfernung zu der Gruppe überbrückt, die aufgeschrocken Ihre Waffen auf Ihn richteten. Doch Sev hatte den ersten erreicht, schlug mit einer Hand das Gewehr des Angreifers beiseite, um mit der anderen Hand, das Messer in die Schwachstelle des Brustpanzers zu stoßen. Der Pirat schrie auf und Sev nutzte den Schmerz den das Messer im Oberkörper des Mannes verursachte, um Ihn so zu beeinflussen, das er zu seinem menschlichen Schutzschild wurde. Die Waffen schwiegen, als sich nun Ihr Kamerad in der Schusslinie befand, doch nur solange bis Sev die Chance nutzte um einen weiteren Schuss ab zu geben. Aus kürzester Distanz hatte das Projektil keine Chance sein Ziel zu verfehlen und durchbohrte die Sturmmaske eines weiteren Piraten, der augenblicklich zusammen sackte. In einer schnellen Bewegung zog Sev wieder das Messer aus dem Mann hinaus, preschte mit einer Seitenbewegung zum nächsten Piraten der weniger als einem Meter entfernt war stach das Messer erneut in die weiche Stelle der Panzerung, ehe er sich zügig an diesem vorbei schob und in einem Satz den letzten der Piraten erreichten, den er mit einem Tritt gegen seine Beine zu Fall brachte, ehe er weit mit dem Messer ausholte und es in einem langen Bogen durch die Brustpanzerung des am Boden liegenden Mannes stach. Ein kurzes stöhnen erklang, während der Mann sich kurz zappelte und sein Brustkorb sich immer schneller anfing zu bewegen. Seine Augen weiteten sich stark und starrten Sev an, ehe sämtliche Regungen wichen und der Ausdruckslose Blick eines toten seine Augen ausfüllten. Sev verharrte daraufhin und erwiderte den Blick. „ Sie haben es verdient.“ flüsterte er und ermahnte sich im Geiste selbst, doch blieb sein Blick für einige Momente starr auf die Leiche gerichtet. Erst ein plötzliches lautes rufen riss Ihn aus den Gedanken: „ Bravo! Bravo!“ schallte eine abgehackte Stimme durch die Halle. Augenblicklich richtete Sev sich auf, riss die Pistole in die Höhe und erkannte einen dunklen Schatten hinter dem Zugang zur Halle der mit humpelnden Schritten auf Ihn zu kam. Doch weitere Schritte hallten durch den großen Raum und noch ehe er sich versah, stürmten weitere Piraten die Halle die unverzüglich Ihre Waffen auf Ihn richteten. Hektisch zielte Sev zwischen Ihnen umher, doch es waren zu viele und als nun der Schatten ins Licht trat, senkte er entrüstet seine Pistole. Pollox trat mit den Armen in die Höhe gerichtet in die Halle und brüllte mit wackeliger Stimme: „ Ein wahrer Schlächter!“ Für einen Moment musterte Sev Ihn schockiert, doch zerstreuten sich seine Zweifel. Es war Pollox. Er hatte die Zerstörung der Piratenbasis überlebt und Sev verfluchte die Welt dafür, auch wenn er von dem Schicksal nichts anderes erwartet hätte, als das die falschen Menschen entkommen wären. Entrüstet von der Überzahl der Angreifer richtete er sich wieder langsam auf, verstaute seine Waffen in den vorgesehenen Halterungen und warf seine Widersachern einen zornigen Blick zu, auch wenn sie diesen wegen des Helms, nicht wahrnehmen konnten. Pollox trat mit wankenden Schritten an Ihn heran, taxierte Ihn sehr intensiv ehe sein Blick zu den toten Piraten wanderte und er amüsiert erklärte: „ Du verstehst die Sprache des Bluts, Marine!“ Zwei der Piraten traten nun an Sev heran, packten Ihn an den Schultern und traten Ihm in die Kniekehlen, um ihn vor Pollox auf die Knie zu zwängen, ehe sie Ihre Waffen gegen seine Hinterkopf drückten. Widerwillig ließ er die Prozedur über sich ergehen ehe er Pollox aggressiv anknurrte: „ Ihr habt in den letzten Minuten viel Mühe auf euch genommen um mich zu töten. Ihr wollt Spielchen spielen? Dann habt ihr euch den falschen ausgesucht. Ich bin von Abschaum wie euch weder beeindruckt, noch werde ich euch Respekt zollen. Das einzige was ich für euch übrig habe, ist die Kugel in meinem Lauf.“ Sevs Herz pochte. Noch nie war er seinem Ziel näher gewesen, Nesaja war zum greifen nahe. Die Angst jetzt zu scheitern füllte Ihn aus. Er durfte nicht versagen, nicht ehe er seine Bestimmung erfüllt hatte. Nicht ehe er Blut um Blut vergolten hatte. Doch das letzte was er machen würde, wäre diesen Ausgeburten die Genugtuung zu gönnen, dass zu zeigen. Einige der Piraten wandten sich wieder von Sev ab, fingen an die Halle zu durchstreifen und jede Ecke genau zu untersuchen. Sev konnte nur hoffen, das sie Melody nicht finden würden. Das hätte seinem Versagen die Krone aufgesetzt und so schlug sein Herz noch ein wenig schneller, als die Piraten anfingen Kisten umzuwerfen, Schränke zu öffnen und Ihre suche auf ein Höchstmaß zu treiben. Doch Pollox schien alles andere als beeindruckt von Sevs Drohgebärden und fragte mit leiser Stimme: „ Warum so feindselig? Wo wir doch der gleichen Zunft angehören.“ „ Was redest du da?“ entfuhr es Sev unter einem trotzigen schnauben. Pollox wich zurück, fing an umher zu stolzieren während sich seine Stimme nach und nach anhob als er erklärte: „ Du und ich. Wir sind Schlächter. Das töten ist unsere Religion, das brechen von Knochen unser Abendlied, die sengende Hitze des Mündungsfeuers unser Gebet. Ich spüre die Sehnsucht nach Blut in dir, in deiner Haltung, in der Hingabe für den Kampf, die alles andere nichtig und klein werden lässt. Der Wunsch zu töten, der Wunsch frei zu sein. Frei von Furcht, Frei von imaginären Moralvorstellungen, frei von der Illusion, Wahrheit in überholten Weltordnungen zu suchen.“ „ Wir ähneln uns in keinster Weise.“ knurrte Sev Ihn weiter an, während er überdeutlich mit dem Kopf schüttelte. Doch Pollox blieb stehen, verharrte einen Augenblick während er Ihn genau taxierte. Nach wenigen Sekunden nähere er sich Ihm und flüsterte in einem flachen Tonfall: „ Nein......... du kannst es nicht leugnen. Die Leichen, sie sprechen eine weit deutlichere Sprache.“ Zorn loderte in Sev auf. Er war so manches, alles andere als ein guter Mensch, doch ein Vergleich mit den Menschen die er über alles verabscheute, lies sein Wut entflammen und so fauchte er: „ Ich bin nicht wie Ihr. Kein Pirat. Der das Leben aus dieser Galaxie saugt um seine niederen Gelüste zu befriedigen. Mord, Tod und Elend über die Menschen bringt um die unstillbare Gier nach Reichtum und Macht zu befriedigen.“ Pollox wich zurück, schlug mit seinem Robotergleichen Arm auf dem Boden auf, ehe er laut brüllte: „ REICHTUM UND MACHT? Du glaubst darum geht es?“ Er richtete sich wieder auf, während er wutentbrannt keuchte und einige male wie ein Tier aufbrüllte. Nach einigen Momenten, in denen Sev dieses beängstigende Schauspiel fassungslos beäugt hatte, beruhigte sich Pollox wieder und erklärte mit fester Stimme: „ Wir sind FREI!!! Frei von auferlegten Zwängen, frei von ethischen Wahnvorstellungen, frei von primitiven Wünschen. Und wir werden diese Freiheit in die Galaxie hinaus schmettern während unsere Taten, den Beweis dafür erbringen werden. Lauter, als das ich es jemals könnte. Und der Blutdurst, wird unser Antrieb sein. Ein Blutdurst wie er auch dein handeln bestimmt.“ Immer wieder wanderten Sevs Augen so weit zu den Seiten wie es Ihm gestattet war, ohne seine Kopf zu drehen, während er angespannt, die Suche der Piraten verfolgte. Doch Polloxs letzter Satz ließ Ihm seine gesamte Aufmerksamkeit zukommen. Er war nicht wie sie, versuchte er sich selbst zu beschwichtigen. Und so wurde auch er noch ein Stück lauter und brüllte sich seine Wut aus dem Körper: „ Ihr tötet aus Geldgier und Allmachtsphantasien. Egal welche Werte Ihr glaubt zu vertreten, das ändert rein gar nichts an euren Taten.“ Die volle Kraft von Polloxs Stimme entfaltete sich unter einem grollendem Ton, während er seine Arme ein die Höhe riss und brüllte: „ Es bedarf keines Grunds um zu töten. Wir schlachten uns durch die Galaxie, nicht weil es einen Unterschied macht sondern weil wir die Macht und die Freiheit dazu haben. Keine Gesetze, keine Ordnung, keine Barriere die uns unserer Freiheit kastriert, wie diese jämmerlichen Gestalten, die sich einem korrupten System unterwerfen, das selbst zu viel Furcht davor hat, die Wahrheit zu akzeptieren und versucht sich mit leeren Worten, wie Gesetz, Moral und Anstand die Menschen in Ihren erbärmlichen Käfig zu halten, damit sich Politiker, Lobbyisten, und diese ach so gehobene Gesellschaft sich weiter an Ihnen laben kann. Ein Parasit den es auszulöschen gilt.“ Keuchend hielt er inne, ehe er sich Sev näherte und seine Gedanken mit einem gedämpften Ton zu ende brachte: „ Wir, sind die Erlösung... Die Befreiung aus der Knechtschaft.“ Fassungslos starrte Sev Ihn an während sich der Zorn in Ihm festigte. Er sah keinen Menschen, keine Lebewesen, nur Monster das es zu bestrafen galt. Mit knirschenden Zähnen entgegnete er aggressiv: „ Du bist ein geisteskranker Irrer. Nur ein durchgeknallter Psychopath.“ „ Ist es geisteskrank die Wahrheit zu erkennen? Die natürliche Auslese ist die einzige Ordnung die bestand hat. Die Natur, sie kann sich nicht irren... nur der stärkste Überlebt, frei von Regeln, frei von Unterwerfung. Frei von der Furcht vor dem Tod....... Der ultimativen Freiheit.“ erklärte er weiter und Sev antwortete nach einem flachen Lachen, mit einem trockenen Tonfall: „ Du sehnst dich nach dem Tod? Lass mich Frei und ich gewähre dir diesen Wunsch mit dem größten Vergnügen erfüllen.“ Ein finsteres Lächeln zog sich auf Polloxs Gesichtshälfte, die nicht von der stählernen Maske verdeckt wurde, während er sich Sev noch ein Stück näherte und leise flüsterte: „ Ja....... du bist uns gleich.“ Voller Wut keuchte Sev, während ein unbändiger Druck sich in seinem Körper ausbreitete. Nur die wenig verbleibende Vernunft, hinderte Ihn daran es darauf ankommen zu lassen. Mit einem kurzen Blick zur Seite überprüfte er erneut die Suche der Piraten und als er sich nun fragte, ob Melody Ihren Anstrengungen entgehen können würde, drangen Ihre Worte durch seinen Kopf. Ihr Streit auf der Starfarer. Doch Pollox wich nun zurück, richtete sich auf und erklärte mit seiner abgehackten Stimme: „ Es ist unwichtig wer du bist. Es ist Unwichtig was die UEE mit diesem Konflikt zu schaffen hat, warum sie dich hier her geschickt haben. Mich interessiert nur eins. Jokks KI.“ Sev horchte auf: „ Jokks KI?“ „ Stell dich nicht dumm. Marine! Du bist auf der Suche nach Nesaja. Du warst im Shenagie-Hill um diese zu suchen. Doch niemand außer mir wird sich diese aneignen. Auch nicht deine Begleitung. Der einzige Grund warum dein Fleisch noch nicht geteilt ist und wenn ich sie erst einmal gefunden habe, führe ich euch zur Freiheit “ Sev keuchte auf und als Ihm klar wurde das Pollox nichts anderes als den Tod von Ihnen wollte, wich er ruckartig nach vorne und er erst die fester werdenden Griffe um seine Schulter und der zunehmende Druck an seinem Hinterkopf, lies Ihn wieder erstarren. Doch Pollox blickte zu den beiden Piraten die Ihn nieder drückten und nickten Ihnen zu, woraufhin sie von Ihm abließen, jedoch weiter Ihre Waffen auf Ihn richteten. Sev fing an sein Chancen durch zu rechnen, während Pollox sich erneut zu Ihm vorbeugte und flach fragte: „ Ist sie hier?..... Marine?“ „ Du kannst mich mal!“ entfuhr es Sev unter einem trotzigem Ton. Doch Pollox antwortete unbeeindruckt: „ Du wirst sie verraten....es... ist... zwecklos.....“ Angst erfüllt keuchte Melody leise, während sie beide Hände vor den Mund hielt um ja kein Laut von sich zu geben während sie zwischen einigen Kisten hindurch lugte, nicht weit von Sev und den Piraten entfernt, und das Geschehen hilflos mitverfolgte, während einiger der Männer wenige Meter von Ihr entfernt die Halle durchsuchten. Eine Schauer überlief Ihren Rücken, jedes mal, wenn sie Pollox sah und so schlug Ihr Herz schneller und schneller, als sich dieser mit einigen Schritten Sev näherte, mit den Worten: „ Willst du ein Stückchen Freiheit kosten?“ Melodys Herz schien stehen zu bleiben, als dieser nun in einer schnellen Bewegung mit seinem Roboterhaften Arm ausholte, ehe dieser auf Sev zuraste. Unter einem klirren schoss eine Klinge hinaus und durchbohrte Sevs Unterleib, ehe sie aus seinem Rücken wieder austrat. Sev stöhnte auf und unter schmerzdurchzogenen Keuchen hob Pollox Ihn in die Höhe, während er laut in die Halle brüllte: „ WO STECKST DU?“ Noch ehe das letzte Wort erklungen war, stürmte Melody hinter den Kisten hervor und rief laut: „ Nein! SEV!!!“ Sie lief auf Pollox zu, doch noch ehe sie sie erreichte, packten sie einiger der Piraten und zerrten sie zu Ihrem Anführer. Egal was aus Ihr werden würde, egal wie viel Angst sie in diesem Moment verspürte, sie würde nicht zulassen das wegen Ihr ein Mensch leiden musste. „ Lass Ihn runter!!!“ forderte sie mit fester Stimme als sie Pollox noch nicht ganz erreicht hatte. Dieser lächelte finster, lachte einmal kurz auf ehe er ruhig antwortete: „ Wie.... du.... willst.“ Pollox holte mit seinem metallischen Gliedmaß aus, an dem Sev hing, und schleuderte in mit einem kraftvollen Wurf gegen die nächste Wand, die unter dem immensen Aufprall zu bersten, ehe Sev mit einem dumpfen Knall auf dem Boden aufschlug und regungslos liegen blieb. „ Nein!“ brüllte Melody und wollte zu Ihm stürmen, doch die Piraten hielten sie fest und zerrten sie weiter zu Pollox, der sich nun gänzlich Ihr widmete. Doch Melody blickte nur zu Sev. Sein Brustkorb hob sich auf und ab, einige wenige Bewegungen zuckten durch seinen Körper, während sich Blut unter Ihm sammelte. Er lebte, doch brauchte er unverzüglich Hilfe. Doch die Piraten würden das nicht zulassen. Mit festen griff stellten sie sie vor Pollox, rissen Ihr Schal und Schutzbrille vom Kopf und als Pollox ihr besorgtes Gesicht sah, nahm die Wut in seiner Stimme zu, als er laut brüllend fragte: „ WAS??? DU???“ Mit einigen schnellen Schritten ging er auf sie zu, packte sie am Hals und drückte zu, während er wütend fragte: „ Wie konntest du entkommen?“ Der Druck im Melodys Hals wurde fester. Ihre Luftröhre drückte sich zusammen, während Ihr Herz sich anfing zu überschlagen, während Ihr eine Träne die Wange hinunter lief. Erst als Pollox nun seinen Blick zu Sev richtete, lies er sie wieder los. Melody keuchte auf, schnappte nach Luft sackte zusammen. „ So... ist... das... also......“ sagte Pollox nun mit einem Blick über seine Schulter zu Sev, ehe er sich wieder Melody widmete. „ Doch es ist Unwichtig. Die wenigen Stunden die du dein erbärmliches Leben verlängern konntest wirst du teuer bezahlen. Ich werde dich für jede einzelne leiden lassen. Niemand widersetzt sich mir.“ erklärte Pollox mit zorniger Stimme und ging mit festen Schritten auf Melody zu, während die blutgetränkte Klinge aus seinem Roboterarm hinaus schoss. Ihr Herz raste, Ihr Hände zitterten, als die diesen großen Mann, auf sich zu gehen sah, mit dem fest entschlossenen Blick, Ihr Leid zuzufügen. „ Stopp!!!“ hallte plötzlich eine Stimme durch die Halle. Pollox harrte aus, blickte sich um und als Melody die Herkunft der Stimme ausgemacht hatte, erblickte sie einige Gestalten die sich auf den Stegen der Lagerhalle positioniert hatten. Es waren mindesten ein halbes Dutzend, bis an die Zähne bewaffnet mit hell-grauen, leichten Kampfrüstungen, die Ihre Waffen auf die Piraten richteten. Sofort erwiderten die Piraten diese Geste, während einer dieser Männer weiter erklärte: „ Wir beanspruchen das Kopfgeld, welches auf diese Frau ausgesetzt ist. Übergebt sie uns, oder sterbt.“ Pollox lachte auf, wandte sich von Melody ab, während er die Arme in die Luft warf und mit flachen Ton erläuterte: „ Aaaahhhh. Kopfgeldjäger. Mutig von euch bis nach Hyperion zu kommen.“ Unbeeindruckt von den Kopfgeldjägern stolzierte er in der Halle umher, während er sich mit kräftiger Stimme weiter äußerte: „ Wer ist euer Auftraggeber? Wer hat euch geschickt? Ich werden Ihm eure Köpfe schicken!“ Die Kopfgeldjäger luden als Warnung Ihre Waffen durch. Sie waren in der Unterzahl, doch durch die erhöhte Stellungen, waren sie sich eines Taktischen Vorteils sicher, so dass einer von Ihnen brüllte: „ Maul halten!“ „ Nur die Ceades, dieses feige Pack, hätte Interesse an diesem Miststück. Doch wenn sie sie haben wollen......“ Pollox hielt kurz inne, bevor seine Stimme zorniger wurde und er aggressiv knurrte: „ Whistleblower.... du hast es gewagt uns anzulügen....“ Sein Blick richtete sich wieder auf Melody, die den Zorn in seinen Augen erkennen konnte. „ Übergebt sie uns!.....“ Brüllte einer der Kopfgeldjäger erneut doch blieb Polloxs Blick starr auf Melody. Sein Blick durchbohrte sie, schien Ihr bis ins Herz zu stechen das sich pochend zusammen zog. Einige Momente verstrichen, ehe sein beängstigender Blick von Ihr wich, abgelenkt von dem lauten Ruf des Kopfgeldjägers: „ …..JETZT!!!“ Sein Blick richtete sich wieder auf seine Widersacher, ehe er laut knurrend erklärte: „ Es gibt doch keinen schöneren Tag, als Kopfgeldjägern das Fleisch von den Knochen zu ziehen....“ Er keuchte, stampfte wütend auf dem Boden herum ehe er sich einige male Schüttelte und die volle Kraft seiner Stimme sich in einem lauten brüllen entlud: „ …. SCHLACHTET SIE!!!“ Sofort erklang lautes scheppern, das Aufblitzen von dutzenden Mündungsfeuern setzte die Lagerhalle in eine beängstigendes Schauspiel, während das laute donnern zwischen den Wänden hin und her schallte und beinahe die lauten schreie übertönt hätte. Panisch sprang Melody auf, und hetzte hinter das nächstgelegene Regal, während Querschläger durch die Luft pfiffen. Sie musste die Chance ergreifen zu fliehen, doch konnte sie Sev nicht einfach zurück lassen und so richtete sich Ihr Blick zu Ihm. Doch er war weg. Lediglich ein Blutfleck zeichnete die Stelle an der er gelegen hatte. Plötzlich wurde sie von hinten gepackt, eine Hand legte sich um Ihren Arm und erschrocken drehte sie sich um. Erleichtert atmete sie aus, als sie in Sehschlitze des Kampfhelm des Marines blickte. „ Komm schon.“ Keuchte Sev mühevoll. Das reden viel im im schwer, seine Haltung war gekrümmt und dennoch zog er sie mit einem Ruck hinter sich her, während er hastig auf die nächste Tür zu humpelte. „ Sie fliehen!“ Erklang ein Schrei durch die Halle. Melody sah über Ihre Schulter, erblickte das tosende Feuergefecht und zwei der Piraten die hinter Ihrer Deckung aufsprangen um Ihnen zu folgen, doch schafften sie nur wenige Schritte, ehe einige Salven, die sie durchlöcherten, sie zu Fall brachten. Als Ihr Blick sich wieder zu Sev richtete hatten die die Tür fast erreicht und mit vollen Körpereinsatz warf er sich dagegen. Mit einem donnern schlug die Tür auf ehe sie die Türschwelle überschritten. Doch kaum war das geschehen, warf der tosende Wind sie fast von den Füßen. Sandkörner peitschten auf Melodys Gesicht, bohrten sich in Ihre Haut während sie es gerade noch mit all Ihrer Kraft schaffte zu atmen, während sie nun Ihre Augen zusammen kniff und schrie: „ Ich kann nichts sehen!“ Der Sandsturm hatte Shoel erreicht, keine 2 Meter konnte man noch sehen, während der Sturm alles durch die Straßen fegte, was nicht befestigt worden war. Trotz des lauten fauchen des Winds, konnte sie deutlich durch seinen Helm hören, wie Sev mühevoll keuchte, als er sie mit beiden Armen umschloss um Ihr Schutz vor dem Wind zu bieten, der eines Sandstrahlers glich. Doch der nächste Moment belehrte sie eines besseren. Sein ganzes Körpergewicht drückte sie nun nach unten, während sie Ihn mit aller Kraft noch aufrecht halten konnte. Er war dem Ende nahe und sackte bei jedem Schritt den er nun zusammen mit Ihr machte, fast zusammen. „ Ich bekomme dich nicht gehalten!“ Stöhnte Melody laut auf, während er zunehmend schwerer wurde. Doch die einzige Antwort bestand im intensiver werden des Keuchens, das durch deinen Helm drang, als er ein Schritt nach dem anderen, durch den Sand durchsetzten Schleier machte, als plötzlich Stimmen durch diesen drangen. Laute rufe, während einige Schüsse ertönten. „ Oh nein, sie sind hinter uns!“ keuchte Melody und musste der Versuchung widerstehen die Augen zu öffnen. Jeder Schritt wurde mühseliger, während der Sturm seine ganze Kraft aufzubringen schien, um sie zu stoppen, wie eine unsichtbare Wand, gefüllt mit Sand und Staub, gegen die man ankämpfte. Doch Ihre Kraft schwand, der Sturm siegte und so sackte sie unter Sevs Körpergewicht zusammen, der mit Ihr zu Boden viel. Nur wenige Sekunden später, bedeckten sie eine dünne Schicht aus Sand und Sevs Kampfanzug, nahm den braunen Farbton des Sandes an. Melody drückte sich fester gegen Ihn, als die Rufe lauter wurden und einige Schritte dicht neben Ihnen erklangen. Ihr Herz blieb stehen und so hielt sie die Luft an, während sie sich weiter gegen Sev Brustpanzer drückte, der sich unrythmisch auf und ab bewegte. Sie legte Ihre Hand auf diesen und beteuerte mit flüsternder Stimme: „ Es wird alles gut werden. Ich lasse dich nicht allein.“ Seine Atmung wurde ruhiger, während die Schritte deutlicher wurden. „ Pollox, er hat Unrecht. Du bist nicht wie sie.“ flüsterte sie mit kaum hörbarer Stimme, als sie nun die Augen fest zusammen drückte, da die Schritte sie erreicht hatten. Ein lautes donnern erklang direkt über Ihnen, Patronenhülsen vielen auf sie hinab und Melody zuckte zusammen während eine Stimme laut gegen den Wind anbrüllte: „ Ich habe Ihre Spur verloren! Die Piraten sind mir gefolgt, ich....“ Doch unterbrach eine laute Salve an Schüssen seinen Satz, ehe sein Körper unter einem dumpfen Geräusch neben Ihnen zusammen sackte. Weitere Schritte ertönten, stapften nur wenige Zentimeter an Ihnen vorbei ehe sie nach einigen Momenten um fauchen des Sturms verklungen. Jede Faser in Melodys Körper widerstrebte danach auch nur eine Regung von sich zu geben, doch richtete sie sich auf, tastete nach einer Griffmöglichkeit in Sev Kampfanzug und zerrte Ihn unter einem keuchen hoch, während sie mühevoll beteuerte: „ Wir müssen weiter.... Komm schon.“ Sev stöhnte schmerzdurchdrungen auf, doch regten sich seine Beine die wackelig einen Schritt vor den anderen machten, weiter durch den Sandsturm, mehrere nicht enden wollende Minuten, in der sie all Ihre Kraft aufbrachte, Ihn aufrecht zu halten, bis sie schließlich eine Wand erreichten und sich kraftlos an dies lehnten. Neben Ihnen befand sich eine stählerne Tür die Sev nach einigen Fehlgriffen öffnete, Melody ihn unter Anstrengungen hinein führte und gegen eine Wand stütze um die Tür wieder hinter sich zu verschließen. Sie öffnete nun wieder Ihre Augen und fand sich am Anfang eines dunklen Tunnels wieder, aus dem ein tiefes grollen drang. Eine Art Katakomben, auch wenn der Geruch mehr auf ein Abwassersystem hin deutete. Doch als Sev nun wieder in begriff war zusammen zu knicken, griff sie Ihn zügig und stützte Ihn weiter, während sie tiefer in die Katakomben eindrangen. Wie ein Labyrinth, gab es alle paar Meter Abzweigungen die in alle Richtungen führten und als nun die Eingangstür unter einem lauten knarren und darauf hin Stimmen durch den Gang schallten, bogen hastig ab, ein einen der vielen Seitengänge. Links, Rechts, immer wieder bog Melody willkürlich ab, um Sicher vor Ihren Verfolgern zu sein deren Schritte laut hörbar durch die Gänge streiften und passierten einen weiteren langen Gang, dessen Ende ein stählernes Schott markierte. Unter lauten kurbeln öffnete sie die Verriegelung und als sich das Schott quietschend öffnete, erblickte sie einen großen Raum, der von Fackeln erleuchtet war während dutzende Verwahrloste Gestalten sie mit ausdruckslosen Blicken anstarrten. Schrott, Müll und alles woraus man notdürftige Bauten errichten konnte, füllte den Raum völlig aus, zwischen denen Menschen, Banu oder andere Aliens hausten. Verunsichert erstarrte Melody, als sie die vielen auf sich gerichteten Gesichter sah, doch ließen die zerzausten Anwohner es bei den misstrauischen Blicken und so durch stiefelten sie die Slums, nachdem Melody das Schott hinter sich verschlossen hatte. Doch Sev wurde immer schwerer, seine Schritte wackeliger während er sich keuchend an Melody festkrallte, die Ihn stöhnen weiter stützte, hindurch zwischen den vielen Schrottkonstruktionen. Sie hatten eine weite Strecke zum Eingang überbrückt, als dieser plötzlich unter einem quietschen aufgeschoben wurde. Melody blickte zurück, erkannte zwischen den vielen Konstruktionen die dunkelroten Anzüge von Typhon und keuchte: „ Nein.... nein.“ Auch der erneute Adrenalinstoß schaffte es nicht mehr, genügend Kraft zu bündeln um Sev weitere Minuten zu stützen. Ihre Knochen schmerzten, Ihre Muskeln brannten, während die Piraten sie fast eingeholt hatten, als sich Ihnen plötzlich eine seltsame Gestalt in den weg stellte. Erst auf dem zweiten Blick erkannte Melody, das es sich um einen Tevarin handelte, der sie mit festen Blick musterte. Verunsichert starrte sie zurück. Tevarin waren bekannt dafür, das sie eine angespannte Beziehung mit Menschen pflegten, was nicht zuletzt an der schrecklichen Vergangenheit zwischen den beiden Rassen lag. Doch noch ehe Melody versuchen konnte sich an Ihm vorbei zu drängen, sagte er mit straffen Ton: „ Hier entlang.“ Unsicher sah sie Ihn an. Es viel Ihr nicht leicht Ihm zu trauen doch als Lärm hinter Ihr erklang, und sie nach einem Blick über Ihre Schulter die Piraten zwischen den Konstruktionen aufholen sah, die sie in kürze entdecken würden, folgte sie seiner Aufforderung und eilte mit Sev tiefer in die Slums hinein. Wenige Meter legten sie zurück, gefolgt vom Tevarin, ehe sie vor einer zusammengeschusterten Baracke standen und der Tevarin die Tür öffnete. Mit den letzten Kraftreserven schleppte sie Sev in diesen hinein. Der Innenraum glich einem Zuhause, auch wenn die Einrichtungsgegenstände alt und abgenutzt waren. Auf einem löchrigen Bett lies sie Sev nieder der augenblicklich zusammensackte, während der Tevarin die Tür verschloss. Melody blickte kurz auf, als die Laute der Piraten vor der Tür auf schallten, doch liefen sie an dieser vorbei und als ein Funke der Erleichterung in Ihr zündete, ließ sie keine Zeit verstreichen und öffnete den Helm. Zischend öffnete sich dieser und sie zog Ihn herunter. „ Hien, bleib bei mir!“ entfuhr es Ihr unter einem besorgten seufzen, als sie sein blasses Gesicht sah. Blut ronn aus seinem Mund, während seine Augen nur noch einen winzigen Spalt geöffnet waren und sie anstarrten. Sie legte Ihre Hand kurz auf seine Stirn, lächelte Ihm einmal zu ehe sie die Verletzung an seinem Bauch untersuchte. Der Tevarin schaute Ihr kurz über die Schulter, bevor er sich Kommentarlos abwandte und in einer Seitentür verschwand. Doch Melody hatte keine Zeit sich zu Frage welche Intention hinter seinem handeln steckte, als die die klaffende Wunde begutachtete unter der sich bereits das Blut sammelte. Mit einigen hastigen Blicken sah sie sich um, sammelte zügig Lumpen und andere Gegenstände zusammen, die sie brauchen würden, während sie versuchte sich zu beruhigen. Ihre Hände zitterten noch immer und so atmete sie einige male Tief ein und aus, ehe sie Sev einen Blick zuwarf und keuchend erklärte: „ Hör zu, du hast innere Blutungen. Ich muss sie stoppen, aber es wird verdammt weh tun. Hörst du?“ Doch Sev rührte sich kaum noch und eine Antwort schien utopischer Traum zu sein. Ein letztes mal atmete sie tief durch, ehe sie sich an der Wunde zu schaffen machte und Sev aufbrüllte. Zu Teil 10
    3 Punkte
  36. ----------------- Epub (folgt) PDF ----------------- Teil - 9.1 Nihilistische Gebärden Betreff: Angreifer identifiziert Abs: Richard Nolan Special Agent Denny Maas, wir haben die Angreifer, die für den Tod von Special Agent Pexton verantwortlich sind identifiziert. Es handelt sich dabei um Sympathisanten des Typhon-Clans. Sie scheinen Ihren Einfluss zu erweitern und haben so auch intensivere Bemühungen unternommen, Teile Cathcarts als Ihr Einflussgebiet zu annektieren. Nach der durch die False Flag Operation fehlgeschlagene Verhandlung, Ceades kontrollierte Teile Cathcarts, und damit hauptsächlich den Rimini-Stützpunkt als solche zu übernehmen, scheint Typhon nun aggressivere Mittel ein zu setzen und jeden der unmittelbar mit Piratenbürgerkrieg in Zusammenhang steht, auszuschalten. Wir nehmen an, dass die Beschaffung der Flugprotokolle sie und Special Agent Pexton enttarnt und in Zusammenhang mit dem Piratenbürgerkrieg gebracht hat. Director der EDA Richard Nolan Hyperion - Shoel Shenagie-Hill. Eine Bezeichnung für ein imposantes Gebäude auf dem gleichnamigen Gebirge, einige Kilometer vom Raumhafen entfernt. Es war ein Bauwerk das auf dem Gipfel des Berges thronte, dutzende Stockwerke hoch. Den Baustil hätte Sev unter Versucht doch nicht gekonnt eingeordnet. Mit der Form eines Halbkreises der in die Höhe ragte, der Versuch ein Kunstwerk zu errichten, doch von Unordentlichkeit und Abstraktion durchdrungen, als seien Teile davon ständig umgebaut worden. Die Fassade war übersäht mit Balkonen und Außenstegen die weder synchron, noch parallel zueinander verliefen oder gar die gleiche Größe hatten. Viele Gestalten kauerten vor dem Eingang, den Sev gefolgt von Melody, eher widerwillig betrat. Der Innenbereich machte es der Außenfassade gleich. Unordnung überall und so brauchte es einige Minuten, bis sie den Fahrstuhl gefunden hatten, der sie in die Oberen Stockwerke des Konstrukts brachte. Als sich die Tür des Fahrstuhl öffnete, war Melody kaum zu bremsen und stürmte in den Gang hinein. „ Warte doch!“ rief Sev Ihr hinter her, doch da hatte sie bereits das Ende des kurzen Flurs erreicht und erklärte aufgeregt: „ Komm schon! Hier ist es!“ Ihre Unbefangenheit brachte Sev aus der Routine und er wusste nicht wie er die Ausstrahlung nennen sollte, die sie versprühte. Naivität, Hoffnung oder Optimismus. Sie schien alles Böse und sämtliches Potenzial für Gefahr einfach auszublenden, während Sev nicht nur einmal über seine Schultern sah, um sich zu vergewissern, was hinter seinem Rücken los war. Dennoch konnte er eine gewisse Wirkung, die diese obskure Naivität auf Ihn auswirkte, nicht leugnen und für einen knappen Moment wünschte er sich ebenfalls so durch die Welt gehen zu können, während er angespannt Melody folgte. „ Es ist offen.“ Erklärte Melody enthusiastisch, als Sev sie noch nicht ganz erreicht hatte und öffnete die Tür, ehe sie nun abrupt inne hielt und ein kurzes schluchzen von sich gab. Als Sev nun ebenfalls die Tür erreichte, wusste er, warum. Chaos, hätte es nicht annähernd beschrieben. Sämtliche Einrichtungsgegenstände lagen verstreut, Möbel waren aufgeschnitten oder ganz zerbrochen worden. Sie waren nicht die ersten hier, die nach etwas Gesucht hatten. Instinktiv zog Sev seine Pistole, drängte sich vorsichtig an Melody vorbei, die immer noch regungslos hinter der Tür stand und das Chaos betrachtete, während er sie sanft zurück drängte und beiläufig sagte: „ Bleib hier.“ Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und trat weiter in das Apartment hinein. Es war nicht sehr groß. Eine breite Front an Fenstern trennte den Wohnbereich von dem davor liegendem, großzügigen Balkon, von dem aus man den gesamten Raumhafen überblicken konnte. Zur linken eine Tür die weit geöffnet stand, dahinter ein kleiner Waschraum, in dem auch das Chaos vor herrschte. Kaum hatte er die Mitte des Raumes erreicht, folgte Melody mit einigen wohl überlegten Schritten. Bevor Sev weiter darauf bestehen konnte, dass Melody an Ort und Stelle bleiben solle, fragte sie gedämpft: „ Was ist hier passiert?“ Sev wandte sich Ihr zu und schnaubte: „ Was glaubst du denn? Es hatte seine Gründe warum du auf dem Schiff bleiben solltest.“ Mit einigen bedachten Schritten, streifte Melody daraufhin ziellos im Raum umher, musterte die Umgebung sehr sorgfältig und schien zu versuchen sich vorzustellen, wie es vor dem Chaos ausgesehen hatte. Doch entgegen aller Erwartungen, konnte Sev keinen Unmut in Ihr ausmachen. „ Wonach haben sie gesucht?“ Fragte sie nun fast schon beiläufig, während sie weiter die Trümmer durchstöberte. Sev sah sich um, musterte die Ausmaße, die eine sehr intensive Suche andeuteten und teilte nüchtern seine Gedanken mit. „ Wer auch immer dafür verantwortlich ist...... es sieht nicht so aus als wenn sie nur nach Hinweisen gesucht hätten, wie man Nesaja findet. Vielleicht haben sie den Nano-Chip hier vermutet. Wenn dem so sein sollte, dann können wir davon ausgehen, das eine der Piratengruppierungen vor uns hier war.“ Melody antwortete nicht, stattdessen lenkte sich Ihr Interesse auf einen Gegenstand, der zwischen einigen Trümmern am Boden lag. Vorsichtig hob sie einen digitalen Bilderrahmen auf, dessen Bild in unregelmäßigen Abständen verwischte, auf dem eine Frau und ein Mann, ein kleines offenbar neugeborenes Baby in den Armen hielten. Sev konnte sich vorstellen um wen es sich handelte und so wandte er sich augenblicklich mit einem drückendem Gefühl der Schuld von Ihr ab. Einige Momente verstrichen, in denen Melody den Bilderrahmen betrachtete ehe sie an Sev vorbei schritt, auf die Fensterfront zutrat und mit verträumten Blick hinaus starrte. Trotz des tosenden, Sand getränkten Winds, konnte man den gesamten Raumhafen überblicken. Am Horizont zeichnete sich eine hunderte Meter hohe, braune Wolke ab, die sich weit in alle Richtungen ausstreckte. Der Sandsturm, der auf Shoel zuraste. So schwer es Melody auch fiel, zu versuchen sich vorzustellen, wie Ihr Vater hier gelebt hatte, wie er sich hier, soweit von Ihrem Zuhause entfernt, gefühlt hatte, so sehr fragte sie sich nun, warum er hier her gekommen war und was er gefunden hatte. Erneut richtete sich Ihr Blick auf den Bilderrahmen, über den sie vorsichtig mit Ihren Fingern hinüber strich und aufs neue realisierte, wie wichtig es war, weiter zu machen. Ohne das Ihr Blick sich vom Bild Ihrer Eltern abwandte, fragte sie mit leisen Tonfall: „ Warum passiert das alles?“ Sie blickte auf, wandte sich an Sev, der regungslos im Apartment stand und fragte weiter: „ Was hat mein Vater heraus gefunden?“ Sie musterte Ihn weiter, doch war es schwierig hinter dem klobigen Kampfanzug Gefühle aus zu machen und der Helm, der Sevs Stimme ein wenig verzerrte, war auch nicht hilfreich dabei, zu erraten was er dachte, als er nun in einem ruhigen, fast schon friedlichen Ton erklärte: „ Du solltest nicht so viele Fragen stellen.“ Melody schüttelte mit dem Kopf, lächelte einmal und erwiderte flach: „ Macht es einen Unterschied? Ich will doch nur verstehen können.“ Mit einen Schritt trat sie auf Ihn zu. Ihre Augen wurden größer während sich Ihr Blick einfühlsam verzog und sie nun flüsterte: „ Hien,......Bitte.“ Einige Regungen durchzuckten seinen Körper, während er einige male auf der Stelle umher trat um sich danach von Ihr ab zu wenden und gekränkt anfing zu erklären: „ Wir hatten einen Auftrag. Ziel, Typhon und die Ceades, zwei der einflussreichsten Piratenclans in Jokks Kartell. Kein Grund für die kleinsten Gewissensbisse. Rein, Chaos anrichten und wieder raus, alles unter Falscher Flagge, um sie gegeneinander aufzuhetzen. Geheimhaltung, oberste Priorität.“ Sev verharrte für einige Sekunden, während sich sein Kopf nach unten neigte. Neugierig trat Melody an Ihn heran, doch beließ sie es bei einem einfühlsamen Gesichtsausdruck, während sie den Gedanken verwarf, Ihn aufbauend zu Ihre Hand auf dem Arm zu legen. Nicht erneut wollte sie die Grenze überschreiten, die Ihn umgab und so wartete sie, bis Sev nun nach einigen Sekunden trocken weiter erklärte: „ Wir enterten die Exodus, griffen unter Falscher Flagge eine Piratenbasis an und den Rest...... den kennst du ja.“ Doch auch Melody schwieg nun, während sie sofort versuchte die Informationen zu verarbeiten. Doch mit einem Blick auf das Bild, fragte sie nach einige Sekunden: „ Was wollen sie von meinem Vater?“ „ Sie fechten einen Krieg aus. Mehr weiß ich nicht.“ erklärte Sev platt, während Melody wieder aufblickte. Diese neuen Erkenntnisse fühlten sich weit weniger befriedigend an, als sie sich erhofft hatte. Primitive Interessen, versucht mit noch primitiveren Mitteln durchzusetzen. Sie verstand die Intentionen, begriff die Ziele, doch verstehen, konnte sie diese nicht. Die grundlegendsten Bestandteile eines jeden Konflikts. Wenn man sie hinunter brach, waren sie nicht mehr, als das eklatante Beispiele, für ordinäre Gebärden die über die Menschen herrschten. Eine zu tiefst trostlose Erkenntnis, die sie jedoch auch nicht aufs neue schaffte, Ihren glauben daran zu mindern, das Menschen diese Gebärden überwinden könnten. So schwierig es auch sein könnte. Soviel Wut man auch inne hatte. Soviel Trauer man auch mit sich herum trug. Sie glaubte daran und mit einem Blick auf Sev, entflammte dieser Eifer aufs neue, auch wenn sich Ihr die Intentionen hinter seinem Handeln weiter entzogen und so fragte sie mit gedämpftem Ton: „ Du sagtest, das du das alles nicht wegen mir machst.....“ Sev, blickte auf. Sein Kopf drehte sich zu Ihr, ehe er kurz erklärte: „ Nesaja........ Ich habe ein persönliches Interesse an Ihm.“ „ Aber, du hast erst nach unserer Flucht erfahren, das mein Vater mit Nesaja in Verbindung steht. Auf der Exodus..... warum hast du mich....“ fragte Melody nun vorsichtig, doch entgegen aller Erwartungen, einen neuen Aufruhr in Ihm auszulösen, würgte er sie lediglich mit einem ruhigen schnauben ab: „ Konsequenz.“ „ Was?“ stieß sie verwundert aus, woraufhin Sev ernüchternd mit dem Kopf schüttelte: „ Vergiss es.“ „ Du weichst mir aus.“ bemerkte Melody woraufhin Sev etwas aggressiver als zuvor bestätigte: „ Ist das offensichtlich?! Ja?“ Erneut bemerkte Melody, wie sie an seiner Barriere kratze, die Ihn vor allem und jedem zu trennen schien und erneut fühlte sie den Zorn, der hinter dieser Barriere brodelte. Bestürzt über diese Erkenntnis, senkte sich Ihre Stimme zu einem flüstern während sie ruhig erklärte: „ Wenn du mich dafür verantwortlich machen willst, das du dein Leben im Militär aufgegeben hast, dass du nun auf der Flucht bist, wegen mir.... wegen meines Vaters,dann verstehe ich das.“ Sev richtete sich auf und entgegnete lautstark: „ Was??? Nein! Das ist es nicht!“ „ Was ist es dann?“ trat Melody energisch einen Schritt auf Ihn zu, doch bestand Sevs Antwort aus weiteren, Bewegungen die sich nicht zuordnen ließen. Erst nach wenigen Momenten hielt er inne, stützte sich an der Wand ab, während er gedämpft flüsterte: „ Der Angriff auf die Piratenbasis. Ich.... ich habe....“ Doch da drang plötzlich ein Piepen durch das Apartment. Verwundert drehten sich die beiden um und erkannten eine kleines Terminal das in der Wand neben der Eingangstür eingelassen war und im Sekundentakt blinkte. Sev wandte sich von Melody ab, signalisierte Ihr per Handzeichen, dass sie warten solle und schritt auf das Terminal zu, während er für einen Moment froh darüber war, seinen Satz nicht zu ende geführt haben zu können. Doch lies Ihn dieser unerwartete Vorfall sogleich seine gesamte Aufmerksamkeit auf das Terminal richten, das er nun skeptisch unter die Lupe nahm. Es war ein Anruf, der das Terminal zum leben erweckte und so nahm er den Anruf unsicher entgegen. Doch noch ehe er einen Ton sagen konnte, erklang eine weibliche Stimme: „ Ist es nicht traurig? Man kommt zum fressen und muss fest stellen, dass all die anderen hungrigen Tiere, nichts übrig gelassen haben.“ Verwundert verzog sich Sevs Gesicht zu einer fragenden Fratze, ehe sein Blick zu Melody wich die mit langsamen Schritten auf Ihn zukam. Doch Kopfschüttelnd beteuerte sie, genauso wenig verstehen zu können und so fragte Sev schroff: „ Wer bist du?“ Doch die Frau erzählte intolerant weiter, während sie fast schon Ihren Spaß daran zu haben schien: „ Und dabei merkt man doch, das der kleine Marine so hungrig ist.“ „ Wer zum Teufel spricht da?“ wurde Sev daraufhin lauter und sah sich paranoid um. Die Anruferin wusste ganz offenbar wer sie waren und ohne die Intentionen seines Gegenübers zu kennen, schien selbst der tosende Sandsturm vor dem Fenster, sich gegen Ihn zu verschwören. „ Ihr erregt zu viel Aufmerksamkeit. Das ist nicht gut und Nesaja gefällt es auch nicht.“ Erklärte die Frau nun, woraufhin Sev aggressiv keuchte: „ Was hast du gesagt?“ „ Doch werdet Ihr nichts finden, denn die Antwort nach der jeder trachtet,....... sie ist nicht hier.“ „ Wer zum Teufel ist Nesaja? Wo finde ich ihn? Was verdammt nochmal weiß er?“ brüllte Sev ungehalten in das Terminal, doch schien sein Gegenüber sich davon nicht beeindrucken zu lassen, als Ihre Stimme sich nun zu einem flachen flüstern wandelte: „ Das ist unwichtig. Wichtig ist nur, wohin du nun gehen musst.“ „ Was meinst du damit?“ knurrte Sev, ehe die Frauenstimme weiter in einem flüsterndem, doch amüsiertem Tonfall erläuterte: „ BIOD-4. Nicht weit von Shoel entfernt. Du solltest dich beeilen, Marine! Lauf!“ „ Du sagst mir jetzt auf der Stelle wer du bist!“ Knurrte Sev zornig, doch bewirkte es nicht die kleinste Änderung bei der Anruferin, die weiter leise beteuerte: „ Du musst laufen, kleiner Marine! Lauf!“ „ Warum?“ Schnauzte Sev sie an, ehe sie nun knapp erklärte: „ Sie sind da.“ „ Wer?“ „ Die anderen hungrigen Tiere.“ Ein kurzen Knacken in der Leitung zeugte davon, dass die Frau das Gespräch beendet hatte. Sev blickte zu Melody, die immer noch in der nähe der Fensterfront stand, als nun ein leises Brummen zu hören war, das immer lauter wurde. „ Weg von den Fenstern!“ befahl Sev mir angespannt. Melody blickte Ihn fragend an und wollte daraufhin seiner Aufforderung folge leisten, als das brummen immer lauter wurde und plötzlich eine Cutlass vor dem Balkon empor stieg, keinen Meter vom diesem entfernt. Erschrocken drehte Melody sich um, während das Schiff die Höhe hielt und die beiden offensichtlich zu mustern schien. Sev konnte deutlich den Piloten erkennen, der auf den Konsolen herum tippt und augenblicklich rannte er los, packte Melody grob an der Schulter und zerrte sie hinter sich her, Richtung Ausgang, während er brüllte: „ WEG!!!“ Zusammen hetzten sie der Apartmenttür entgegen, während hinter Ihnen ein Summen immer lauter wurde, ehe 2 Gatlin-Kanonen, die am Bug des Schiffes befestigt waren, unter einem lauten knattern anfingen zu feuern. Sev hechtete aus der Tür hinaus, zog Melody mit sich und fand Schutz hinter der Wand, während die Kanonen der Cutlass laut donnernd das gesamte Apartment zerfetzten und die Wände des Gebäudes zerrissen. Steinklumpen donnerten umher, vielen auf Melody und Sev, die sich schützend auf den Boden drückten, ehe nach einigen Sekunden das knattern versiegte. Sev blickte auf, musterte Melody, die neben Ihm lag und als er sich vergewissert hatte, das sie in Ordnung war, lugte er über die Überreste der Wand, hinter der sie sich befanden und erspähte die Cutlass, die in Begriff war sich zu drehen. Der Laderaum am Heck des Schiffes öffnete sich und gab Sicht auf den Innenraum frei, der gefüllt mit bewaffneten Männern war. Dunkle Anzüge, die Köpfe verhüllt mir schwarzen Sturmmasken, mit blutroter Panzerung versehen. Typhon. Sev zögerte nicht, griff sein Sturmgewehr und feuerte in die Schar hinein, wovon einige zu Boden gingen. Unverzüglich erwiderten sie das Feuer, ehe das Schiff die Drehung vollendet hatte und die Piraten nun feuernd von dem Laderaum, auf den Balkon sprangen. Doch es waren zu viele. Hastig richtete Sev sich auf, griff Melodys Arm und zog sie hinter sich her. Überstürzt eilte er davon, während unter lauten Knallen Kugeln hinter Ihnen einschlugen und Gesteinsfetzen aus den Wänden sprengte. Sie rannten den Flur entlang, auf dem Weg auf dem sie gekommen waren direkt auf den Aufzug zu. Sev warf sich gegen dessen verschlossene Türen und hämmerte auf der Schaltfläche herum, ehe er wieder sein Gewehr in die Höhe riss und auf einige Piraten feuerte, die inzwischen versuchten das Apartment zu verlassen. Ein Gong zeugte davon, dass der Fahrstuhl dieses Stockwerk erreicht hatte und die Türen sich aufschoben. Doch augenblicklich erschrak er, als sich nun 5 Piraten hinter der Tür befanden. Perplex starrte Sev diese für einen Moment an, die seinem Blick kurz erwiderten, ehe der vorderste seine Pistole in die Höhe riss. Reflexartig schlug er seinen Arm zur Seite, zog in einer schnellen Bewegung den Stift einer Granate heraus, die an der Brust des Piraten hing und Schlug Ihm mit einem wuchtigen Schlag ins Gesicht. Der Pirat taumelte zurück, riss seine Landsmänner mit zu Boden woraufhin Sev, wieder hastig auf die Schaltfläche schlug und die Türen sich daraufhin verschlossen. „ Lauf!!!“ brüllte Sev Melody an, die unverzüglich davon stürmte. Sev direkt hinter her in einen seitlich verlaufenden Flur. Die Piraten aus dem Appartement hatten es inzwischen auf den Flur geschafft und eröffneten rigoros das Feuer, bevor sie aus Ihrer Sicht verschwanden. Wenige Momente verstrichen in dem Sev und Melody einige Meter zum Fahrstuhl überwunden hatten, ehe eine gewaltige Explosion die Etage zum beben brachte die die beiden auf den Boden warf. Ein Feuerball schoss auf dem Fahrstuhl hinaus und fegte durch den Gang, über Ihre Köpfe hinweg. Als das Inferno versiegte und schwarze Rauschschwaden zurück lies, die sich durch die Flure zogen, richtete Sev sich wieder auf, sicherte den Flur mit seinem Gewehr und rief lauf: „ Melody! Alles in Ordnung?“ Auch sie richtete sich keuchend wieder auf und erklärte hustend: „ Ja. Ich bin in Okay!“ Es dauerte nicht lange ehe der erste Pirat nun um die Ecke stürmte. Sofort eröffnete Sev das Feuer. Die Salve durchsiebte den Mann der sofort in sich zusammen sackte, als plötzlich Sevs Komm los schallte: „ Hien! Was verdammt nochmal ist da bei euch los?“ Es war Maik, der hörbar angespannt war. Weitere Angreifer folgten, die Sev mit langen Salven zurück hielt, während er zurück ins Komm brüllte: „ Typhon ist hier! Sie sind überall! Wir brauchen einen Weg aus dem Gebäude!“ „ Wo seit Ihr? Ich starte sofort!“ erklang Maik. Sev antwortete mit ein brüllen, während er weitere Schüsse abgab: „ Wenn dich die Cutlass nicht vom Himmel holt, dann wird es der Sandsturm machen! Wir brauchen einen Fluchtweg!!!“ „ Verstanden. Wo seid Ihr?“ fragte Maik hektisch, woraufhin Sev aggressiv antwortete, während er weitere Schüsse in den Flur abgab: „ Achtes Stockwerk!“ „ Verstanden. Ich sehe nach ob ich euch da raus lotsen kann! Geduld!“ Erneut gab Sev eine lange Salve in den Flur ab. Doch es waren immer noch zu viele Angreifer, als das er allein es hätte schaffen können, sie längere Zeit aufzuhalten. Die Schüsse und Querschläger die durch den Flur rings um Sev fauchten nahmen zu, während immer mehr Piraten sich am Zugang des Flurs sammelten, die bei jeder Gelegenheit Schüsse abgaben. Melody presste sich an die gegenüberliegende Wandung, einige Meter hinter Sev, nicht weit von einer Tür entfernt, während Kugeln unter lauten Knallen rings herum um die beiden einschlugen. „ Geduld?!“ brüllte Sev zornig ins Komm, „ Uns fliegt die Scheiße hier nur so um die Ohren!!!“ Doch Maik war offenbar beschäftigt, sodass er lediglich eine beiläufiges: „ Ja, ja! Geduld!“ von sich gab, als Sev plötzlich von einem dumpfen Schlag erfasst wurde, der Ihm kurz die Luft raubte. Ein Projektil hatte sich in die Panzerung seiner Schulter gebohrt. Es blieb keine Zeit mehr und so richtete er sich auf, rannte quer über den Flur und warf sich mit aller Kraft gegen die Tür, neben der Melody kauerte und brach hindurch woraufhin Melody augenblicklich hinter her spurtete. Sie hatten ein kleines Apartment betreten, das dem Ihre Vaters gar nicht so unähnlich war. Doch der offensichtliche Besitzer, ein Banu, der nun zornentbrannt die beiden mit Flüchen in seiner unverständlichen Muttersprache belegte, stand wild gestikulierend in der Mitte des Apartments, während Sev sich wieder erhob und hastig dem Raum durchquerte, nachdem er Melody am Arm griff und hinter sich her zog. „ Tut uns Lied! Tut uns Leid!!!“ versuchte sie dem Banu keuchend zu erklären, während Sev sie an Ihm vorbei zog, doch dieser tobte wild auf der Stelle und dachte nicht einmal daran, sich zu beruhigen. Doch Sev tat Ihn als Nebenlärm ab und blickte sich wild in dem Apartment um, um einen Ausweg zu finden. Doch nach einigen Momenten, in denen er hastig die Umgebung gemustert hatte, stellte er fest, das es keinen gab, abgesehen von dem Balkon und den darunter liegenden Abgrund. „ Und jetzt?“ fragte Melody Ihn keuchend, nachdem sie den Versuch aufgegeben hatten, den aufgebrachten Banu zu beruhigen. Hektisch führte er sie hinaus auf dem Balkon. Der Sturm wurde mittlerweile intensiver. Kaum noch 50 Meter weit konnte man sehen, ehe alles eine brauner Schleier war. Doch plötzlich wurde dieser von einem Brummen durchbrochen und die Cutlass tauchte wenige Augenblicke später vor dem Balkon des Apartment auf. Sofort richtete Sev das Gewehr auf das Schiff und feuerte. Das gesamte Magazin entlud sich in einem lauten rattern, doch schafften es die Geschosse nicht, die Panzerung des Schiffs zu durchdringen, das wiederum mit dem markanten summen der Gatlins antwortete, die sich anfingen sich zu drehen. Sev blickt zu Melody, zog sie an sich heran ehe er sie ganz fest umklammerte und leise flüsterte: „ Schließ deine Augen.“ fragend schaute sie Ihn mit Ihren blauen Augen an. Die Angst stand Ihr ins Gesicht geschrieben, als sie kommentarlos seiner Aufforderung folgte. „ Zulassen.“ Wiederholte Sev und stürmte, während er Melody weiterhin fest umklammerte auf die Brüstung des Balkons zu. Das laute rattern der Gatlins ertönte. Sev stürzte sich zusammen mit Melody in den Abgrund und fiel die Fassade hinunter, während die Cutlass das Apartment zerfetzte. Schlag auf Schlag prallten Sev und Melody an der Fassade entlang, während sie immer weiter in die Tiefe stürzten. Sev verlor die Orientierung, während er zwischen den abstrakten Formen des Gebäudes hin und her geworfen wurde. Immer wieder prallte er von Balkonen oder Laufstegen ab, brach durch sie hindurch während die Erschütterungen schmerzvoll nicht einen Körperteil zu vergessen schienen. Doch dachte er auch nicht für eine Sekunde daran, Melody los zu lassen und umklammerte sie schützend weiter. Mit einem lauten Knall schlug Sev auf einigen Vorbauten des Gebäudes auf, durch das sie scheppernd hindurch brachen und letztendlich in einem kleinen Lagerraum aufschlugen. Der Aufprall durchzog schmerzvoll seinen gesamten Körper, während er Melodys Aufprall abfangen konnte. Das Exoskelett hatte den Großteil des Aufpralls absorbiert, doch ein stechender Schmerz machte sich nun in seinen Rippen breit und so war er sich sicher, das nicht nur eine gebrochen war. Stöhnend rollte sich Melody von Ihm hinunter und schien nur mühsam zu begreifen, was gerade passiert war. Doch sofort wandte sie sich an Sev: „ Alles in Ordnung?“ Dieser richtete sich keuchend auf während er mühevoll stöhnte: „ Wir müssen weiter.“ Melody half Ihm sich wieder aufzurichten, während sie nüchtern erklärte: „ Du bist verrückt, weißt du das?“ „ Eine Frage der Interpretation.“ keuchte Sev als plötzlich das Komm los schallte und ein erfreuter Maik zu hören war: „ Ich hab einen Fluchtweg für euch! Wo seit Ihr jetzt?“ „ Erdgeschoss.“ antwortete Sev knapp, woraufhin Maik perplex stotterte: „ Was?! Aber wie?“ „ Unwichtig. Finde alles über BIOD-4 heraus. Wir müssen schnellst möglichst dorthin.“ „ Was? Das ist verrückt! Wir sollten zusehen das wir von hier verschwinden!“ Erklärte Maik aufgebracht. Sev brüllte zurück: „ Ich brauche Koordinaten!!!“ Ein lautes brummen erklang über Ihnen, während einige Trümmerteile des Appartements auf dem Dach des kleinen Schuppens prasselten. Melody blickte trauernd hinauf und flüsterte: „ Der arme Kerl. Er hatte Ihnen doch gar nichts getan.“ Doch Sev packte sie grob am Arm, stürmte auf die Blechtür zu und brach anschließend hindurch, hinaus in die vom Sandsturm gezeichneten Straßen, während über Ihnen das laute grollen der Cutlass ertönte, die über sie hinweg sauste. Der tosende Wind peitsche Ihnen entgegen und Melody hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. „ Wir müssen weiter!“ erklärte Sev aggressiv und zerrte sie hinter sich her. Die Sicht wurde zunehmend schlechter, der Sandsturm hatte Shoel fast erreicht und so mussten sie schleunigst in Sicherheit gelangen. Sev hetzte durch die engen Gassen, während sein Griff um Melodys Arm nicht für eine Sekunde lockerer wurde. Wenige Meter brachten sie hinter sich, als nun Maik im Komm erklang: „ Biod-4 liegt 20km nördlich von Shoel! Ich schicke dir die Koordinaten. Das werdet Ihr nie schaffen ehe der Sandsturm hier eintrifft!!!“ „ Koordinaten erhalten! Wir brauchen einen Weg dorthin!“ antwortete Sev knapp, doch schien Maik alles andere als begeistert von seinen vorgehen zu sein und wurde lauter: „ Das ist Wahnsinn!“ Nach wenigen Momenten erreichten sie das Ende einer der vielen Gassen die in einer breiten Straße endete. Zugig schob sich Sev einer Hauswand entlang, bis er schließlich die Ecke erreichte und um diese lugte. Die Straßen waren wie leer gefegt, ob es nun am Sandsturm lag, oder an den Schusswechsel, waren einige eingestaubte Fahrzeuge alles war er ausmachen konnte, als plötzlich Schüsse ertönten und einige Salven unter lauten Scheppern in der Steinecke einschlugen und mehrere Fetzen hinaus rissen. Sofort wich Sev zurück, hielt sein Sturmgewehr um die Ecke und gab eine lange Salve ab. Doch als Antwort erklangen weitere Schüsse die in den Backsteinwänden einschlugen und Sev zurück in die Gasse drängten. „ Sie sind überall!“ fluchte Sev ehe er die nächstgelegene Tür mit einem wuchtigen Tritt aufstieß und zusammen mit Melody in das Gebäude stürmte und einen kleinen Flur erreichten. Mit schnellen Schritten durchstreiften sie diesen, passierten eine Treppe und noch ehe sie das Ende des lange Flurs erreichten, tauchten einige der Piraten am Flurende auf. Sofort riss Sev das Sturmgewehr in die Höhe und zog den Abzug durch. Das knattern des Gewehr schepperte laut in dem Gang während die Piraten das Feuer erwiderten. „ Die Treppe rauf!!!“ brüllte Sev während er weitere Schüsse abgab die 2 der Angreifer nieder streckten. Hastig wich Melody zurück, und lief die Treppe hinauf als sie diese erreichte. Feuernd folgte Sev, doch als er ebenfalls die erste Stufe erreicht hatte, stürmten weitere Piraten zur Tür hinein, die auch sie passiert hatten und eröffneten augenblicklich das Feuer. Zwei harte Schläge erfassten Ihn und warfen Ihn zurück, doch widerstand die Panzerung des Kampfanzug wiedereinmal den Geschossen und so drehte er sich ruckartig um und gab eine lange Salve ab. Die Geschosse durchschlugen die Angreifer und färbten die Wände Blutrot, ehe diese zusammen sackten. Ihr leblosen Körper hatten den Boden noch nicht erreicht, da hatte Sev kehrt gemacht und war Melody die Treppen hinauf hinter her geeilt. Stockwerk für Stockwerk, Stufe für Stufe stürmten sie hinauf. Melody keuchte inzwischen laut, atmete tief ein und aus während Ihre Kräfte schwanden. Doch jede Faser seines Körpers sträubte sich gegen den Gedanken, sie einfach zurück zu lassen und fragte sich für den Bruchteil einer Sekunde, ob es nur daran lag, das sie die Entschuldigung für seine Taten war, sein einzigster Trost das richtige getan zu haben. Nach einigen Stockwerken und lauten Geräuschen die das Treppenhaus hinauf schallten, erreichten sie das Ende der Treppe. Eine Tür versperrte den Weg, die nach einem kurzen Anlauf und einem kräftigen Körperstoß aus den Angeln sprang und Sev sofort der fauchende Wind entgegen stieß, als sie sich nun auf dem Dach des Gebäudes wieder fanden. „ Weiter!!!“ brüllte er und rannte los, während er wieder nach Melodys Arm griff und sie hinter sich her zog. Doch der Widerstand wurde größer, sie verließen die Kräfte und so zog Sev noch fester, während sie über das vom Wind gepeitschte Dach hetzten. Mehrere Momente, ehe ein lautes grollen durch die Sand durchsetzte Luft drang. Die Sicht betrug nur noch wenige Meter, der Sturm wurde intensiver und als sich plötzlich die Cutlass vor ihnen aus dem staubigen Wind schob, war es Sev ein Rätsel, wie sich das Schiff bei diesem Wetter noch in der Luft halten konnte. Ruckartig blieb Sev stehen, während das Schiff mit allen mitteln versuchte seine Position zu halten. Der Wind peitschte es umher, spielte mit Ihm wie ein Blatt im lauen Lüftchen, während die beiden Kanonen am Bug des Schiffes das beängstigende Summen Gatlins demonstrierten. Sofort wich Sev zurück, warf sich auf Melody und riss sie mit zu Boden, ehe unter lauten knattern die Geschosse quer übers Dach prasselten, nur knapp von den beiden entfernt. Das Schiff taumelte weiter, während es versuchte eine ruhige Position zu halten um zum Gnadenstoß ansetzen zu können. Es fehlte nicht mehr viel bis zum Absturz und so rollte sich Sev auf den Rücken, legte das Sturmgewehr an und feuerte. Die unwillkürlichen Bewegungen erschwerten das Zielen ungemein, die schlechte Sicht beeinträchtigte die Zielhilfen des Anzug und so dauerte es einige Momente, in denen weitere Salven und lauten scheppern über das Dach fetzten, bis Sev endlich sein Ziel treffen konnte. Ein kleine Steuerdüse, an der Backbordseite des Schiff die nun funkend zersprang. Augenblicklich scherte die Cutlass abrupt zur Seite aus, ehe in dem braunen Schleier des Sandsturm verschwand und nur noch das grollen hindurch drang, das vom Kampf gegen den Sturm zeugte. Hastig stand Sev auf, Melody tat es Ihm gleich, wenn auch um einiges mühevoller. Doch es blieb keine Zeit um die Wunden zu lecken, sofort packte er sie wieder und rannte los, während das grollen der Cutlass wieder intensiver wurde und kurz darauf das außer Kontrolle geratene Schiff vor Ihnen durch den Sturm getrieben wurde. Immer und immer wieder, während sie einige dutzend Meter überbrückten und plötzlich das grollen des Schiff bedrohlich nahe zu kommen schien. Sev stoppte abrupt, als das grollen an Lautstärke zunahm und das Schiff plötzlich erneut aus dem Schleier wenige Meter entfernt auftauchte. Sev schaffte es im letzten Moment stehen zu bleiben, ehe die Cutlass unter einem lauten donnern auf dem Dach aufprallte und anschließend mit einer lauten Explosion hindurch brach. Eine Erschütterung erfasste das Gebäude als das Stahl durch den Gestein preschte, ein riesiges Loch hinterließ und in wenigen Sekunden hunderte von Rissen das Dach durchzogen. Sev und Melody wurden auf dem Boden geworfen, der kurz darauf anfing einige berstende Geräusche von sich zu geben während sich Risse ausbreiteten. „ Das Dach stürzt zusammen! Weg hier!!!“ brüllte Sev noch und schaffte es sich aufzurichten, als von dem Loch ausgehend das Dach anfing zusammen zu stürzen. Hastig sprangen sie auf, doch schaffte es Sev kein Schritt zu machen, eher er den Boden unter den Füßen verlor und hinab stürzte. Mit einigen Eingaben auf dem Bedienfeld des Terminals verschloss Ba'ahskha Türen und Fenster. Dicke Stahlplatten schoben sich vor die Eingänge und würden dafür Sorgen, das der Sandsturm keinen Schaden in seinem Büro anrichten würde. Er war kein Freund des ungestümen Wetters auf Hyperion, denn dieses war dafür verantwortlich, das sein Handel und somit Profit eingeschränkt wurde. Die meisten seiner Geschäfte wurden über das Spectrum abgewickelt, doch die ertragreichsten, wurden immer persönlich in seinem Büro ausgehandelt. Erst wenn jemand in der Klemme saß und soviel Angst davor hatte, das Informationen dort abgefangen werden könnten, veranlasste die Leute dazu, Ihn persönlich auf zu suchen. In Bedrängnis geratene Leute, waren die zuversichtlichste Einnahmequelle und sicherte Ihn mehr als einen sicheren Vorteil bei Verhandlungen. Bei einem Hyperianischen Sandsturm, war das jedoch ein schwieriges Unterfangen. Doch ein lautes piepen unterbrach die nun in seinem Büro eingekehrte Stille und zeugte von einem Anruf. Er sagte kein Wort, als er den Anruf entgegen nahm und wartete stattdessen, das sein Gegenüber den ersten Schritt machen würde. Ein Verhalten, das er sich lange antrainiert hatte, um die Intentionen seines Gegenübers schnell zu erfassen und so einen Vorteil zu erhalten. Doch war das dieses mal überflüssig, wo er doch die Stimme der Frau deutlich kannte, die auffordernd sagte: „ Du musst etwas für mich machen.“ „ Das kostet. Nesajas und meine Schulden, sind nicht länger unausgeglichen.“ „ Du wirst den Kopfgeldjägern der Ceades die hier in Shoel sind, den Aufenthaltsort des Marines und der Tochter des Whisleblowers übermitteln.“ „ Warum sollte ich das tun?“ „ Deine Schuld bei Nesaja ist ist erst getilgt, wenn er hat was er will.“ Ba'ahskha schwieg für einen Moment. Er hatte seinen Soll erfüllt und sein Händlergeschick hauchte Ihm eine neue Profitmöglichkeit ins Ohr. Doch angesichts der Tatsachen, seines Wissens und Erfahrungen, musste er das flüstern mühevoll unterdrücken und erklärte trocken: „ Einverstanden. Ich hoffe das waren die letzten Worte, die wir gewechselt haben.“ sagte er und im folgendem Augenblick wurde die Verbindung auch schon unterbrochen, ehe er sich unverzüglich an die Arbeit machte um die Übereinkunft in die Tat um zu setzen. Zu Teil 9.2
    3 Punkte
  37. Zur besseren Lesbarkeit gibts es ab sofort Operation: False Flag auch unter google-Docs und als Epub oder PDF. Für alles bisherigen Teile werde ich das auch noch nach holen: ----------------- Google Epub (folgt) PDF ----------------- Teil - 8 Auf der Spur Terra Gazette News Flash Der andauernde Konflikt zwischen den Piraten nimmt neue Ausmaße an. Die Übergriffe in den östlichen System klettern auf ein Höchstmaß, während die Sicherheitsgebenden Instanzen in den östlichen System vermehrt versagen. Der Sprecher der Terranischen Polizei erklärte das es sich um ein neues Ausmaß an krimineller Energie handelt und die Sicherheitskräfte bei dieser Vielzahl an Angriffen, dieser nicht mehr gewachsen sind. Wir sprachen mit Captain Steven Miller, einem Experten für Verbrechensbekämpfung der Terranisch-Orbitalen-Polizei. Journalist: " Captain Steven Miller. Die Bevölkerung ist sprachlos, angesichts der neusten Serie an Angriffen auf die Zivilbevölkerung. Was können sie uns zu diesem Entwicklungen sagen?" Miller: " Wir haben es hier nicht mit einer gewöhnlichen Reihe von Angriffen zu tun. Die Piratenclans in diesen Systemen gehen für gewöhnlich sehr zielgerichtet vor. Doch jetzt scheinen sie alles und jeden anzugreifen, ganz ohne klare Struktur, oder zielgerichtete Intentionen." Journalist: "Seitdem die Piraten einen Konflikt ausfechten, sind Angriffe auf die Zivilbevölkerung stets zurück gegangen. Was hat diese neue Aggressionswelle ausgelöst?" Miller: "Wir wissen das 2 der einflussreichsten Clans sich bis vor kurzen in einem Waffenstillstand gefunden haben. Doch dieser ist vor nicht all zu langer Zeit gebrochen. Wir gehen davon aus das diese beiden Parteien, einen Gewisse Konstante in diesen Konflikt gebracht haben, da keine andere Partei, sich gegen diese beiden zusammen behaupten hätte können. Doch nun wo diese Konstante geschwunden ist und Typhon, als auch die Ceades alles daran setzen, Ihren Einfluss zu erweitern, gibt es für die anderen involvierten Clans, keinen Grund mehr in der defensive zu bleiben." Journalist: " Also handeln die Piraten aus territorialen Antrieben heraus?" Miller: " Sehen sie, Piraten haben kein natürliches Einkommen. Sie leben von dem, was sie erbeuten können oder anderen Geschäften wie Drogenhandel oder Schmuggel. Doch dessen Einnahmequellen in einem solchen Konflikt, nur begrenzt für ausreichenden Nachschub sorgen kann. Das ist ein Grund warum derzeit solche Unmengen an Schiffen gekapert werden. Die Piraten brauchen Nachschub, um Ihren Konflikt fort zu setzen und bedienen sich dabei, bei der Zivilbevölkerung." Journalist: "Was werden die verantwortlichen Instanzen gegen diese Entwicklung unternehmen, um Ihrer Aufgabe nach zu kommen, die Zivilbevölkerung vor solchen Angriffen zu schützen?" Miller: " Wir sind dabei unsere Reserven auszuschöpfen. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen, aber wir raten derzeit jedem von unnötigen Reisen ab, insbesondere durch ungesicherte Zonen." Journalist: " Was genau bezeichnen sie als ungesicherte Zonen, wo es doch die Polizei nicht schafft, das eigene Hoheitsgebiet frei von Überfällen zu halten?" ... ... ... " Captain Miller?! ..... Captain Miller!!! Warten sie doch....." Das war er News Flash zu den aktuellen Entwicklungen in den östlichen Systemen. Cathcart – System Planet Magmar. Kilian 4. Extremistische Tevarin besetzen ein Fabrikschiff und nehmen die Arbeiterschaft als Geiseln. Sofern Ihre Forderung, die Freilassung aller Ihrer Anhänger nicht folge geleistet wird, drohen sie das Fabrikschiff als Waffe einzusetzen und weitere Produktionsanlagen mit in den Untergang zu reißen. Die Delta-Einheit wird eingesetzt. Infolge der Rettungsaktion können 38 Geiseln befreit werden, doch noch während der Befreiungsaktion, wird die Delta-Einheit aufgeklärt und die Terroristen setzen alles daran Ihre Drohungen in die Tat umzusetzen. Um weitere Kollateralschäden zu verhindern, überlastet die Delta-Einheit die Reaktoren des Fabrikschiffs und zieht sich anschließend zurück. Noch bevor das Schiff als Waffe eingesetzt werden kann, explodiert es und stürzt in die Magmarfluten des Planeten. 23 Tevarin und die restlichen 74 Geiseln kommen ums Leben. Nul-System. Nul-2. Sklavenhändler errichten einen temporären Sklavenmarkt. Die Delta-Einheit wird zur verdeckten Aufklärung und Einschätzung entsandt. Nach Infiltrierung des Zielgebiets steht fest, das keine Zeit verbleibt, ehe der Sklavenmarkt verlegt wird und die Sklavenhändler entkommen können. Die Delta-Einheit fordert interstellaren Beschuss an. Über 120 Sklavenhändler können ausgeschaltet werden. Der Kollateralschaden an Sklaven beläuft sich nach Schätzungen auf über 500. Orion. Die Delta-Einheit führt eine Division Army-Ranger tief in das Vanduul-Gebiet. Ziel ist die Ausschaltung eines Stammesführers, der für die Verwüstung einiger Randsysteme verantwortlich ist. Um in das Zentrum des Feindgebiets vorzudringen, führt die Army-Division einen Frontalangriff durch, während die Delta-Einheit den Stammesführer und seine Untergebenen ausschaltet. Die Army-Division erleidet schwere Verluste. Erst als die Delta-Einheit den Auftrag abgeschlossen hat, wird die Erlaubnis zum Rückzug erteilt. 184 Army Ranger sterben. Kellog-System. Piraten plündern eine Kolonie. Die Delta-Einheit ist verdeckt vor Ort, mit dem Auftrag den Anführer der Piraten aus zu schalten. 54 Zivilisten sterben ehe die Zielperson auftaucht und das Delta-Team eingreift. Das folgende Ereignis wurde von Zeugen als Gemetzel beschrieben. 38 Piraten und weitere 12 Zivilisten sterben infolge der Kampfhandlungen. Gründlich studierte Denny die Protokolle der vergangenen Operationen der Delta-Einheit. Nun fragte er sich nicht mehr, warum die meisten Ihrer Missionen unter Geheim eingestuft wurden, denn sie waren alles andere als Gute Nacht Geschichten. Kollateralschäden wurden billigend in Kauf genommen, damit Ziele erreicht wurden. Für einen reuelosen Diktator vielleicht eine gute PR, nicht jedoch für ein Imperium, das Moral und Demokratie vermitteln wollte. Iwar Messer wäre auf alle Fälle Stolz gewesen. Doch ungeachtet der Politischen Maxime die hieraus ersichtlich wurde, gaben diese doch einen guten Einblick in die Psyche von Sev. Der unbändige Wunsch, renitente Menschen zur Rechenschaft zu ziehen, koste es was es wolle, las er an jeder Zeile ab. Doch anhand der eigenen Vergangenheit des Marines, die dieses Paradigma verdeutlichte, konnte er auch großes Konfliktpotenzial vermuten. Ein möglicher Grund, für sein Verhalten, doch machte es auch nach intensiven Überlegungen keinen Sinn, das er einer Deserteurin zur Flucht verhalf. Die letzte Operation, während der Sev sich von der Truppe abgesetzt hatte, las sich trotz seiner neuen Sicherheitsfreigabe, wie eine kryptische Chiffre. Nur wenige Informationen waren klar ersichtlich, so wie die Zerstörung einer Piratenbasis im Hades-System oder die darauf folgende Flucht mit der Deserteurin und Maas war sich sicher, dass das nicht an der andauernden Operation lag, sondern dass ihm trotz allem nicht alle Informationen ersichtlich gemacht werden sollten. Etwas ungehalten über diese Tatsache, beflügelte Ihn diese jedoch zu einem mehr als gesunden Motivationsschub. Er würde nicht zulassen das Ihm diese alten Säcke der Agency Steine in den Weg legen würden, bei seinem Versuch Richter aufzuspüren und sich so endlich seinen Platz im Außendienst zu sichern. Bei dem Gedanken, das er es trotz aller Bemühungen seiner Vorgesetzten, Ihn im unklaren zu lassen, Ihnen Richter auf einen silbernen Tablett liefern würde, vermochte Ihn mehr als ein breites grinsen auf sein Gesicht zu zaubern. So schön der Gedanke daran auch war, musste er sich aber doch wieder auf das Wesentliche konzentrieren. Melody Woodward und Hien Richter, beide wurden inzwischen als Terroristen eingestuft, die es unverzüglich zu ergreifen galt, doch Sympathie mit einer Terroristin, die in den ausschreitendem Piratenbürgerkrieg verwickelt war, hätte Maas am wenigsten von Sev erwartet. Das passte nicht in sein Profil und so fragte er sich weiter, welche Intentionen hinter seinem handeln stecken könnten. Geld war es sicher nicht. Die inzwischen eingefrorenen Besitztümer dieses Marines horteten sich seit 2 Jahren auf seinem Konto. Es lag Ihm nichts an Geld oder anderen trivialen Zielen. So wie er es beurteilen konnte, war der Kampf, das einzige wofür er lebte und jetzt musste er nur noch heraus finden, wo er seinen nächsten Kampf austragen würde. Für einen Moment wandte er seinen Blick von seinem Mobiglaß ab und blickte ziellos in dem kleinen Saal umher. Die Funny Fish Bar. An dem nächst gelegenem Hangar war der Hammer zum letzten mal registriert worden. Die Piraten, die das Schiff letztendlich unter Kontrolle hatten waren hier wohl bekannt. Es hatte nur wenige Befragungen in Anspruch genommen, ehe klar war, das sie in dieser Bar das ein oder andere mal über die strenge geschlagen hatten. Sev war hier gewesen. Soviel war sicher. Auch wenn weder der Bareigentümer, noch die angetrunkene Bedienung Ihm mehr Informationen preis geben konnten. Ein stämmiger Mann setzte sich nun neben Ihn an den Tisch und erläuterte flott: „ Also, Wunderkind. Ich konnte sämtliche An- und Abflugprotokolle beschaffen. Das geht hier zu wie in einem Bordell mit Flatrate. Das ist ne Sackgasse, Anfänger!“ Es war Special Agent Pexton. Ein älterer Kollege um die 40. Bereits seit einige Jahren war er im Außendienst tätig und betrachtete es offenbar als pure Beleidigung, das er einem, Anfänger, so wie er es zu sagen pflegte, die Hand halten musste. Denny konnte sich nicht vorstellen ob dieser alte Knacker jemals in seinem Leben gelacht hatte, doch seine nach unten gekrümmten Mundwinkel bezeugten das Gegenteil. Bereits der Flug mit Ihm nach Cathcart war die reinste Folter gewesen und Denny konnte sich nicht vorstellen, wie ein solches Fossil, das doch so beschränkt auf den eigenen Horizont war, überhaupt erfolgreich im Außendienst tätig sein konnte. Denny lächelte breit. Es bereitete Ihm viel vergnügen, seine offenbar ausgeprägtere Intelligenz zur Schau zu stellen und dem Fossil seine Überlegenheit streitig zu machen. „ Er war hier und wenn er hier war, dann hatte er hier ein Ziel.“ Pexton lachte auf und erklärte überheblich: „ Das ist Cathcart, Anfänger. Ausflugsziel Nummer eins für Flüchtige. Wir können uns deine Pseudo-Ermittlungen sparen und gleich anfangen Spider auf dem Kopf zu stellen, danach Cathcart und wenn er wirklich nicht hier sein sollte, den Rest der Galaxie. Ich mach das nicht erst seit heute.“ Denny lächelte breit, sein Sitz wurde aufrechter während er in einem Lehrerhaften Ton seinem älteren Kollegen überfreundlich aufklärte: „ Nein. Er ist ein Marine. Marines drehen keine Däumchen während sie sich in irgendeinem Loch verstecken. Dieser hier, erst recht nicht. Sie haben Ziele und nehmen diese konsequent in Angriff. Wir müssen heraus finden, was er vor hat.“ Mahnend blickte Pexton auf und knurrte leise: „ Und was sagt uns deine unfehlbare Eingebung... Wunderkind?“ Dennys Blick richtete sich von Ihm ab, während dieser ziellos in die Luft wanderte und er sich für einen Moment in sich zurück zog und alles was er über Richter wusste, in seinen Gedanken durchlaufen lies, ehe er flach erklärte: „ Er ist angespannt. Unser Mann ist seit dem 17ten Lebensjahr Soldat und hat kaum eine freie Minute außerhalb er Streitkräfte verbracht. Er ist nun nicht mehr in seiner Wohlfühl-Zone. Das heißt er wird sich an irgendetwas oder irgendjemanden Vertrauten richten, um diesen Verlust zu kompensieren. Wir müssen nun nur noch die Verbindung finden.“ Mürrisch schnaufte Pexton auf, ehe er einige male auf seinem Mobi-Glaß herum tippte und daraufhin eine nicht enden wollende Liste von Schiffen auf Dennys Mobiglaß erschien. Er lies keine Sekunde verstreichen, ehe er eines nach dem anderen durchleuchtete. Mehrere Minuten dauerte es, in denen er unentwegt auf dem Mobi-Glaß herum tippte, ehe sich plötzlich seine Aufmerksamkeit auf eines der Schiffe richtete. Die ID des Schiffes war nicht sehr alt, trotz des einige Jahre zurück liegenden Baujahrs. Es wunderte Denny nicht, wo sie sich doch auf Cathcart befanden und vermutlich nahezu jedes Schiff über eine illegale Dynamische ID verfügte. Doch in dem so kurzen Schiffsverlauf des Flugprotokolls, tauchte der Name einer Kolonie immer wieder auf. Muna-15. Ein Händler Namens Maik Erwin war der Eigentümer dessen Geburtsort, eben diese Kolonie war. „ Bingo.“ Stieß Denny erwartungsvoll aus während die gesamten Einsatzprotokolle des Angriffs auf Muna-15 in seinem Kopf aufleuchteten. Es war nur eine magere Fährte, doch angesichts der schwindend geringen Kontakte des Marines mit außenstehenden, die beste Möglichkeit und für einen Moment fragte er sich, ob der als Tod geltende Schmuggler, der dem Widerstand die Waffen beschafft hatte, doch nicht ganz so Tod sei. Doch es waren nur Vermutungen und auch Pexton war nicht sonderlich zuversichtlich, als er leise fragte: „ Das soll das Schiff sein, mit dem er geflohen ist?!“ Reiflich überlegte Denny, ob alle seine Erwägungen korrekt sein könnten, bis er nach einigen zögern antwortete: „ Ich bin mir nicht sicher, aber es ist unsere beste Spur!“ Pexton nickte etwas widerwillig, doch beugte er sich nun unverhofft über den Tisch, ehe seine Stimme um einen weiteren Tonfall leiser wurde und er flüsterte: „ Gut, und jetzt sehen wir zu das wir verschwinden.“ Mit den Augen deutete er unauffällig zu seiner Schulter, während er im gleichen Ton vervollständigte: „ Wir werden beobachtet.“ „ Was? Von wem?“ fragte Denny nun verwundert nach, doch noch ehe er Anstrengungen unternehmen konnte, sich selbst ein Bild davon zu machen, erklärte Pexton befehlshaberisch: „ Der Tisch links hinter mir. Gestalten in dunkler Kleidung. Nicht hinsehen!“ „ Was wollen die von uns?“ fragte Denny, woraufhin Pexton erklärte, als sei es doch selbstverständlich: „ Cathcart! Wenn du es nicht heraus finden willst. Dann folge mir.“ Unverzüglich stand Pexton auf und deute mit einem unscheinbaren Kopfbewegung Maas an, das selbe zu tun. In Anbetracht der vielen Gruppierungen, die in diesen Krieg verstrickt waren, konnte Maas nur erraten wer diese Leute waren und versuchte einen kurzen Blick zu erhaschen, während er vorsichtig aufstand. Es waren 2 Männer, die sich offensichtlich unbefangen unterhielten, doch konnte Maas selbst in der Bruchteil einer Sekunde erkennen, das Ihre Augen immer wieder zu Ihnen hinüber wanderten, ehe sie nun das Gespräch einstellten und ebenfalls aufstanden. Sofort eilte Maas Pexton hinter her, der zielgerichtet auf den Ausgang zu Schritt und hatte dabei Mühe, nicht in Versuchung zu kommen, über seine Schulter zu sehen. Es war nicht schlau seine Verfolger wissen zu lassen, das man über Ihre Absichten im klaren war, auch wenn sich das unwohle Gefühl, Leute im Rücken zu haben, die einem offensichtlich nichts gutes wollten, dadurch nur noch intensiver wurde. Als die beiden nun das Schott passierten, dass aus der Bar hinaus führte, fragte Maas in einem flüsterndem Ton: „ Woher wissen die wer wir sind?“ „ Mitkommen, Anfänger. Wir gehen zurück zum Schiff.“ Lies sich Pexton jedoch nicht darauf ein und ging zügigen Schrittes die metallischen, Menschen gefüllten Gänge entlang. Maas folgte zügig, während er immer wieder mit kurzen, unscheinbaren Kopfbewegungen versuchte nach hinten zu schauen und daraufhin die beiden Männer erblickte, die sie durch die Menschenmasse hindurch verfolgten und Maas daraufhin einen Schritt zulegte. „ Sie sind hinter uns!“ bemerkte Maas nüchtern und versuchte dabei seine Anspannung zu überspielen. „ Hier entlang.“ antwortete Pexton knapp und bog nach einigen dutzend Metern in eine kleine Seitengasse ab. Kaum war er um diese herum gebogen zog er seine Waffe und erklärte beiläufig: „ Zum Glück sind wir auf Cathcart. In anderen Systemen würde es dafür ne Menge Ärger geben.“ Maas schaute Ihn fragend an, bis nach wenigen Momenten die beiden Gestalten vor der Seitengasse erschienen und Pexton daraufhin unverzüglich das Feuer eröffnete. Panik brach zwischen den Menschenmassen aus, die sich hastig von dem Geschehen entfernte. Einer der Verfolger ging augenblicklich zu Boden, während der andere eine Pistole zog und in Deckung hinter einer Stahlwand sprang. Doch auch der gefallene richtete sich zügig wieder auf und zog ebenfalls eine Waffe. „ Los jetzt!!!“ brüllte Pexton. Denny nickte, sein Herz pumpte unentwegt. Noch nie hatte er sich in einem Schusswechsel befunden und so brauchte er einige Sekunden, in denen er sich zwanghaft an seine Ausbildung erinnern musste. Ihr Schiff war nicht weit entfernt und so zog er seine Waffe und stürmte los, während Pexton erneut das Feuer eröffnete. Fora – System Einsam. Mit dem Wort hätte Melody das Leben auf einem Schiff beschrieben. Noch nie hatte sie sich so weit entfernt von Gesellschaften und Zivilisation befunden. Inmitten der unendlichen weiten. So dunkel, so kalt, aber dennoch so schön. Schönheit die dem Universum jede Gefahr absprechen zu schien. Pulsare, Atomar verseuchte Nebel, Sonnen. So tödlich, aber dennoch sah sie diesen Kosmischen Erscheinungen, bis zur letzten Sekunde hinter her. Erst als diese Schönheiten der Natur, aus Ihrem Blick schwanden, begriff sie erst wieder wo sie war. Weit weg von Zuhause, allem Bekannten so fern und so legte sich das Bewusstsein, nicht die Möglichkeit zu haben in wenigen Schritten auf Menschen zu treffen, wie ein bedrohlicher Schleier über die Eindrücke, die sie auf Ihrer Reise gemacht hatte. Es gab nur dieses Schiff. Nur Sev und Maik. Alles andere, erschien in diesen Momenten, unerreichbar zu sein. Einsam. Ein Gefühl das Melody am wenigsten zu ertragen vermochte und so hatte sie Maik des öfteren im Cockpit besucht. Er verließ es nur selten und Melody war sich sicher, das es an seiner Hingabe zu Raumschiffen lag. Maik betrachtete das Schiff als sein Zuhause, was man jeder Fassette des Innenraums ansehen konnte. Oft hatte sich Ihr die Frage aufgedrängt, wie man ein solches Leben führen konnte, doch sobald sich dieser Gedanke in Ihrem Kopf verfestigt hatte, passierten sie einen Himmelskörper, einen Planeten oder ein andere Objekt auf Ihrem weiten Weg von unermesslicher Schönheit, als wolle das Universum selbst Ihr eine Antwort geben. Noch nie hatte sie sich so Einsam gefühlt, aber auch noch nie so Frei. Und so war es die Einsamkeit, die sie erneut dazu veranlasste, das Cockpit auf zu suchen. Als die metallische Tür zu diesem sich zischend auf schob, lugte Maik über seine Schulter. Sein Beine lagen locker auf den Steuerkonsolen, während er eine Tüte Chips mampfte. „ Na, wie geht’s?“ nuschelte er mit vollen Mund, worauf Melody lächelnd antwortete: „ Eine Mischung aus Aufregung und Überwältigung.“ während sie zielgerichtet zu eines der großen Cockpitfenster schritt und erneut der Versuchung erlag, in das All hinaus zu starren. „ Lass mich raten!“ nuschelte Maik nun weiter: „ 30% Aufregung und 60% Überwältigung!“ Melody warf Ihm einen fragenden Blick über die Ihre Schulter zu und bemerkte verwirrt: „ Das sind zusammen aber nur 90%“ „ Ich war so frei, 10% Staunen für mein Schiff drauf zu schlagen.“ Melody lächelte, drehte sich nun gänzlich zu Ihm und fragte lächelnd: „ Du bist mit Leib und Seele Raumfahrer, oder?!“ Maik hielt die geleerte Tüte nun weit nach oben und lugte mit einem gründlichen Blick in diese hinein, damit es kein Chip schaffen würde, sich seinem Appetit zu entziehen woraufhin er enthusiastisch erklärte: „ Gibt es etwas besseres?“ Doch sobald er sich vergewissert hatte, das Ihm kein Chip entronnen war, warf er die Tüte über seine Schulter, die auf einem kleinen Haufen weiterer Tüten auf dem Boden fiel, blickte zu Melody und deutete mit ausgestreckten Zeigefinger auf das Cockpitfenster: „ Gibt es etwas beeindruckendes als das?“ Melody nickte lächelnd und folgte seinem Blick hinaus aus dem Fenster, wo das funkeln von tausenden von Sternen durch die Dunkelheit drang, während sie Ihn gedämpft bestätigte: „ Nein. Das gibt es nicht.“ Zufrieden verschränkte Maik die Arme hinter seinen Kopf und erklärte in einem leisen Ton weiter: „ Außerdem ist es ja nicht so, als das ich eine andere Wahl hätte.“ „ Wie meinst du das?“ entgegnete Melody „ Naja, sagen wir, ich und die UEE, sind wie ein Schwarzes Loch und das Licht.“ „ Ich nehme mal an, die UEE symbolisiert das Schwarze Loch?“ Maik warf Ihr einen verwegenen Blick zu, ehe er locker erklärte: „ Japp. Ich ziehe es vor den empfohlenen Sicherheitsabstand ein zu halten.“ „ Du bist also auch auf der Flucht.“ Bemerkte Melody, woraufhin Maik trocken erläuterte, während sich sein Blick wieder ziellos vor sich richtete: „ Naja. Die UEE sucht vermutlich nach mir, doch habe ich Dank Hien den Vorteil, das sie nicht wissen wen sie suchen.“ Melody horchte auf. Noch immer Verstand sie nicht, was sich hinter dem Namen Sev verbarg und auch die Ungewissheit, ob es gut wäre das zu erfahren, vermochte Ihre Neugierde nicht zu trügen: „ Dank Hien?!“ „ Ja, er hat meinen Kopf aus der Schlinge gezogen.“ Erklärte Maik gedämpft, während Melody neugierig an Ihn heran trat und ruhig fragte: „ Habt Ihr euch so kennen gelernt?“ Maik nickte, sein Blick wandte sich wieder aus dem Cockpitfenster zu seiner Vorderseite während er lächelnd erklärte: „ Ja. Mein Zuhause wurde von Vanduul angegriffen. Nur dank Ihm steht die Kolonie heute noch.“ Melody hielt inne, während sich unweigerlich Bilder in Ihren Kopf abbildeten. Vanduul, Krieg und Tod. Nie hatte sie diesen Teil der Galaxis verstehen können, auch wenn sie immer wieder fassungslos die Nachrichten verfolgt hatte, wenn wieder einmal eine Kolonie, opfer eines Vanduulangriff geworden war. Nie hatte sie eine Antwort auf die Frage erhalten, wieso das alles geschah und warum Menschen durch diesen Weg gezeichnet wurden, der doch offenbar nur zu weiteren Groll führte. Sie musste sich nicht fragen, was eine Soldat wie Sev einer war, womöglich alles erlebt hatte. Seine Körpersprache, seine Augen, die sobald er sich sicher war, nicht beobachtet zu werden, zwischen Zorn und Trauer changierten, sie alle Sprachen Bände, vielleicht noch mehr als das es Worte gekonnt hätten. Doch der Wunsch nach Gewissheit lies sie nun die Frage mit einfühlsamen Ton über Ihre Lippen gleiten: „ Er hat viel durchgemacht. Oder?“ Maik warf Ihr einen schiefen Blick zu und beteuerte trocken: „ Das solltest DU, IHN fragen.“ Melody rang sich ein lächeln ab, blickte für einige Momente ziellos im Cockpit umher, ehe sie ernüchternd erklärte: „ Er gibt sich viel Mühe mir aus dem Weg zu gehen.“ „ Ja, das kann er gut.“ bestätigte Maik mit einem dezenten lachen. Doch Melody lies nicht von Ihren Gedanken ab und fragte weiter nach: „ Wieso ist er so? Offenbar scheint er jedem helfen zu wollen und dennoch.....“ Für einen Moment hielt sie inne, während sich Ihr Blick zum Boden neigte und sich das Unwohle Gefühl in Ihr verinnerlichte, das sie jedes mal vernahm, sobald sie Ihn ansah: „ Ich sehe so viel Kummer wenn ich Ihn ansehe. Er ist so... traurig.“ „ Jeder muss sein Päckchen tragen. Er...“ antwortete Maik nüchtern, ehe er kurz inne hielt, Melody einen kurzen Blick zuwarf und bedrückt weiter erklärte: „ ….er hat ein ziemlich großes auf gebürgt.“ Doch lockerte er sich kurz darauf wieder, während sich sein Tonfall erhob und er lachend erläuterte: „ Aber, wenn er merkt das ich hinter sein Rücken über Ihn quassle, bringt er mich vermutlich um.“ Melody nickte und lächelte dezent: „ Verstehe.“ ehe Ihr Blick wieder aus dem Fenster wanderte, wo eine braun-gelbliche Kugel zu erblicken war und sie daraufhin neugierig fragte: „ Was ist das?“ „ Hyperion, unser Ziel.“ Antwortete Maik knapp und Melody trat ein Stück näher an das Fenster heran, um einen besseren Blick erhaschen zu können, ehe sie bemerkte: „ Er sieht... leblos aus.“ „ Er ist ein Wüstenplanet.“ erklärte Maik nun ausgiebig: „ Als die ersten Kolonisten nach Hyperion kamen, versprachen sie sich eine blühendes Habitat. Doch bei den Terraforming Arbeiten gab es erhebliche Zwischenfälle, die Hyperion zu einer, staubigen, trockenen, einsamen, Piraten-verseuchten, korrupten, leblosen, öden, verdreckten, stinkigen, trostlosen....“ Lachend unterbrach Melody seinen enthusiastischen Versuch, seine offensichtliche Abneigung gegenüber diesen Planeten zum Ausdruck zu verleihen: „ Maik.....“ woraufhin er einlenkte und seinen Satz beendete: „ ….. äh, ja. Wüste gemacht haben. Keine 2 Stunden mehr, dann haben wie diesen sandigen, unfruchtbaren, unberechenbaren..... “ Um nicht heraus zu finden, wie viele beschimpfende Wörter er noch in seinem Vokabular finden würde, unterbrach Ihn Melody und erklärte knapp: „ Ich sage Hien Bescheid.“ „ Okay....“ bestätigte Maik knapp, ehe Melody das Cockpit verließ und beim herausgehen noch hören konnte, wie Maik nun doch noch sein ganzes Repertoire an Schimpfwörtern ausschöpfte und singend vor sich aufsagte. Zeit war es, die sich in die quälende Stille bohrte. Zeit die nicht zu vergehen schien. Ein Moment folgte dem nächsten. Ohne die Möglichkeit handeln zu können. Ohne die Möglichkeit, sich mit neuen Erkenntnissen auseinander zu setzen. Ungenutzte Momente, die nur die Vergangenheit Revue passieren ließen, während sie ungenutzt verstrichen. Zeit, die die Brühe voller unangenehmen Fragen weiter aufwärmte. Wenn Geduld die Tugend der Sieger war, so wie Kody erklärt hatte, war Sev zum scheitern verurteilt und auch das kontinuierliche Überprüfen seines Mobi-Glaß, konnte seine Ungeduld nicht Stillen. Nesaja schwieg. Auch dutzende Versuche Ihn zu kontaktieren hatten nicht zum gewünschten Erfolg geführt. Es war schwer Geduld zu bewahren, wenn persönliche Motivationen das denken beeinflussten. Persönliche Ziele, persönliche Schuld. So innerlich angespannt er auch war, so wenig spiegelte sein Äußeres diese Unruhe wieder. Regungslos saß er an einem kleinen Tisch im Aufenthaltsraum des Starfarer und die einzige Regung, bestand aus seinen Augen, die im Minuten-Takt hinunter zu seinem Mobiglaß wanderten. Doch Nesaja schwieg. Erst das zischen der Tür zum Aufenthaltsraum, brach seine Gedankengänge. Melody trat mit einem lockeren, unbefangen fröhlichen Gang hinein und schenkte Ihm ein breites lächeln, das vermutlich aus dem tiefsten Ihres Herzen kam. Es spiegelte die pure Aufrichtigkeit wieder, so voller Hoffnung. Voller Gutmütigkeit und augenblicklich stieg ein grollen in Ihm auf. Vergebend wünschte er sich, den Vater einer Verbrecherin, einer arroganten Schnepfe oder wenigstens im geringsten Maße unsympathische Person auf dem gewissen zu haben um wenigstens einen kleinen Trost zu finden. Doch musste er ausgerechnet auf die Warmherzigste Person getroffen sein, der er jemals gegenüber stand. „ Hey!“ sagte sie nun locker und stützte sich auf dem Tisch seiner Gegenüber ab. Ihr hatte die verstrichene Zeit offensichtlich gut getan. Ihr Lippen wurden stetig von einem lächeln dominiert, während Ihr aufgeschlossenes Wesen die Oberhand gewonnen hatte. Als wäre nie etwas geschehen. „ Maik sagt, das wir gleich Hyperion erreichen.“ erklärte sie erwartungsvoll, woraufhin Sev lediglich ein flaches nicken von sich gab. „ Was glaubt du werden wir dort finden?“ fragte sie weiter woraufhin sie Sev anstarrte. Doch ein Blick genügte Ihr offenbar als Antwort nicht und so erklärte er gedämpft: „ Ich weiß es nicht.“ Sev blickte weg, doch Melody tat keinen Versuch daran, sich davon abwimmeln zu lassen und lächelte verständnisvoll, ehe sie leise fragte: „ Was hoffst du dort zu finden?“ „ Antworten.“ erklärte er nun knapp, stand auf und griff das Sturmgewehr, das auf dem Tisch lag, während Melody Ihn weiter anblickte. Er lud einige male durch, um die Funktionsweise des Verschluss zu prüfen und Melody womöglich eine Unterschwellige Antwort zu geben. Diese jedoch beäugte Ihn abwegig und starrte das Gewehr an, ehe sie nun bedrückt fragte: „ Wie kannst du das?“ Sev blickte sie kurz an. Sein fragender Blick bezeugte das er nicht so recht wusste was sie meinte, ehe sie sich nun gedämpft erklärte: „ Das Töten.“ „ Wie meinst du das?“ hakte Sev beiläufig nach, während er seine Überprüfung beendete und ein Magazin in die Waffe schob. „ Einem Menschen das Leben nehmen. Das kostbarste Gut in unseren Universum.“ erklärte Melody vorsichtig, während sich einige Falten auf seiner Stirn abbildeten, die seinen fragenden Gesichtsausdruck vollendeten, ehe er nach kurzen Überlegungen das Gewehr in die Halterung an seinem Rücken steckte und platt antwortete: „ Ist nur eine Fingerübung.“ Melodys unbefangener Gesichtsausdruck schwand und hinterließ nun den gleichen fragenden Blick, der auch Sevs Gesicht zeichnete, ehe sie entsetzt säufzte: „ So einfach ist es?.... Ja?“ Anschließend, an einigen Sekunden in denen sie Ihn sorgfältig gemustert hatte, flüsterte sie mit einem traurigen Unterton: „ Du fühlst nichts dabei?“ Ruckartig richtete Sev sich auf, warf Ihr einen zornigen Blick zu und stieß laut aus: „ Was? Nein! ….. Wieso?!“ „ Es sind nun einmal Menschen.“ Versuchte Melody beruhigend zu erklären, doch hatte Sev nur ein abwegiges Schnauben als Antwort übrig, in dem seine Aussage tief vergraben war: „ Menschen?!“ Melody nickte zurückhaltend, während sie leise erklärte: „ Ja, mit einer Vergangenheit, einer Persönlichkeit. Gefühlen, Hoffnungen und Träumen.“ Diese Naivität schien dem Fass dem Boden auszuschlagen. Sev wollte nicht glauben, das sie nach alle dem, was passiert war, wirklich so dachte und wurde lauter: „ Es sind Mörder, Vergewaltiger und schlimmeres! Verdammt nochmal du hast es doch selbst erlebt! Nichts anderes als den Tod haben sie verdient!“ Ihr unbefangener Gesichtsausdruck schwand nun gänzlich, während sie weiter versuchte, Ihren Standpunkt zu erläutern: „ Und mit weiteren Morden rechtfertigt man Ihr Verhalten?“ „ Was weißt du schon?“ Fauchte Sev sie an. Die unangenehme Brühe schien sich weiter auf zu kochen, während er wieder nur daran denke konnte, was er getan hatte. Es war Notwendig gewesen, versuchte er sich aufs neue selbst zu beschwichtigen. Wenn es nicht Notwendig gewesen wäre, dann hätte er anders gehandelt, so war er sich sicher und der Beweis dafür stand direkt vor Ihm, der nun einen Schritt an Ihn heran trat und energischer beteuerte: „ Ich weiß das es nicht der Mensch ist, der Böse ist. Hunger, Gier, Elend und der Hass der daraus entsteht. Diese Dinge korrumpieren Menschen und machen das aus Ihnen, was sie sind. Doch niemand hat die Wahl zu entscheiden, in welchen Umfeld man aufwächst, welches Schicksal man erfährt. Wie können wir einem Mensch da das Böse zusprechen wollen, wo sie doch nur Produkte unserer Gesellschaft sind.“ „ Das können wir! Ja verdammt!“ Brüllte Sev und schlug wütend auf den Metalltisch ein während er versuchte mit allen mitteln sie und sich selbst ,davon zu überzeugen: „ Ihre Taten sprechen lauter als das es Worte jemals könnten! Sie haben Ihren Weg gewählt und ich den meinen. Wenn du nach Ausflüchten suchen willst, bitte! Aber verschone mich mit diesen hohlen Fraßen!“ Melody schüttelte den Kopf, trat noch ein Stück näher an Ihn heran und erklärte weiter: „ Sie haben Ihn nicht gewählt, das hat niemand von uns. Oder kannst du das etwa von dir behaupten?“ Wie ein Geschoss das sich durch eine Panzerung bohrte, traf Ihn dieser Satz in sein Herz und so keuchte er wütend: „ Schluss jetzt!“ Doch Melody machte einen weiteren Schritt auf Ihn zu, während sich Ihre Augen einfühlsam auf Ihn fixierten und sie mit ruhiger Stimme fragte: „ War dieser Weg einzig und allein deine Entscheidung?“ „ DAS REICHT!!!“ Der angestaute Zorn entlud nun sich in einem lauten knall an dem Tisch, als sein Arm ungebremst darauf aufschlug. Die übermenschliche Energie des Exoskeletts rammte eine tiefe Beule in den Tisch aus massiven Metall. Melody zuckte erschrocken zusammen, während Sev sie schwer atmen, mit zornigen Blick ansah. Einige Sekunden verstrichen, ehe er begreifen musste was gerade passiert war und er sich entrüstet von Ihr abwandte. Er stütze sich an einer Wand ab, versuchte seine Gedanken zu ordnen, die unangenehme Brühe abzukühlen, während er tief durchatmete um sein intensiv schlagendes Herz zur ruhe zu bringen. Doch Melody trat weiter an Ihn heran und fragte nun etwas eingeschüchtert: „ Wo kommt nur all diese Wut her?“ Sev warf Ihr einen kurzen Blick zu und erneut steig ein grollen in Ihm auf. Doch selbst jetzt noch, drängte sich ein lächeln auf Ihre Lippen, während sie vorsichtig an Ihn heran trat. Doch noch ehe sie Ihn ganz erreicht hatte, keuchte Sev: „ Spar die die Mühe!“ „ Was?“ blieb Melody stehen und starrte Sev an, als dieser sich zu Ihr drehte und mit gedämpften Ton erklärte: „ Was glaubst du wer vor dir steht? Dein Retter? Ein strahlender Ritter? Ein selbstloser Held?“ „ Aber....“ Versuchte Melody Ihn zu unterbrechen, doch Sev erklärte in einem harschen Ton weiter: „ Versuche dich nicht mit mir anzufreunden. Du hast es selbst erkannt. Ich bin kein guter Mensch.“ Woraufhin sie Ihn aufbauend anblickte und versuchte zu erklären: „ Dennoch hast du mich gerettet und auch für Maik bist du eingetreten.“ „ Lass es!“ „ Ich möchte doch nur...“ Mit einem schroffen Tonfall würgte Sev sie aufs neue ab: „ Trenne dich von dem Gedanken das ich das alles wegen dir mache. Ich habe meine eigenen Ziele.“ woraufhin Ihre blauen Augen größer wurden und Ihn musterten, als würde sie seine Seele durchleuchten. Erst nach einigen Momenten nickte sie widerwillig, wandte sich von Ihm ab und Schritt zur Tür hinaus, ehe sie noch einmal einen Blick über Ihre Schultern warf, der enttäuschter, nicht hätte sein können. Es war Notwendig, so zu handeln, beteuerte Sev innerlich. Es war Notwendig gewesen. Cathcart Adrenalin schoss durch Dennys Körper, während er weitere Gänge passierte, durch die die lauten Knalle von abgefeuerten Waffen schallten. Immer wieder schoss Pexton auf Ihre Verfolger, während sie nun endlich den Hangar erreicht hatten. Die EDA-Avanger stand nicht weit entfernt und rannte er auf das Schiff zu, dessen Ladeluke sich nach einigen Eingaben auf seinem Mobiglaß öffnete. Pexton war nicht weit entfernt und feuerte immer wieder in die engen Gänge, durch die sich sich gearbeitet hatten, um Ihre Verfolger, die sie weiter jagten, in Schacht zu halten. Maas erreichte die Ladeluke, positionierte sich an dieser und zielte in die Gänge, während Pexton nun schleunig aufholte. Kurz darauf schielte der erste Verfolger um die Ecke ehe einige Kugeln durch die Luft schossen. Maas überlegte nicht. Sofort krümmte sich sein Zeigefinger ehe er einige Schüsse abgab, die funkend an den Stahlwänden abprallten. Doch auch wenn seine Kugeln nicht trafen, so verschafften sie Pexton Zeit, der zur Ladeluke aufholte und mit harschen Ton Denny befahl: „ Starte! Ich halte sie weiter auf!“ Denny nickte lediglich. Er war nicht der beste Schütze, wie er sich nun eingestehen musste und so machte er sich hastig auf und spurtete durch das Schiff ins enge Cockpit, wo er nun hastig die Befehle eingab, während weitere Schüsse erklangen. Die Triebwerke starteten und sofort als sich das Schiff langsam in die Luft hob, schloss Denny die Ladeluke, ehe die Avanger aus dem Hangar hinaus schoss. Kaum hatte das Schiff einige Meter zu der Raumstation Spider aufgebaut, atmete er tief aus und im selben Moment verfluchte er Rinako dafür, das sie Recht gehabt hatte. Sein Hände zitterten, als er nun den Autopiloten einschaltete und die Steuerknüppel los lies. Noch im selben Moment lachte er auf, lies sich entspannt im Sitz zurück fallen und erklärte lachend mit lauten Ton: „ Wir haben es geschafft Pexton!“ Als nun der Adrenalinpegel nach lies, machte sich ein Gefühl in Ihm breit, das er ansonsten nur nach einem Orgasmus gehabt hatte. Erleichterung, Euphorie und die sichere Gewissheit, am Leben zu sein. Maas fuhr sich durchs Gesicht, schüttelte sich einmal ehe er sich lachend herum drehte und in den Frachtraum rief: „ Hörst du Pexton?“ Doch es erklang keine Antwort. Misstrauisch schielte Denny über seine Schulter, während ein unwohles Gefühl die Erleichterung ersetzte. „ Pexton?“ fragte er verwundert ehe er sich vorsichtig aufrichtete und das kleine Cockpit verließ, ehe er den Laderaum erreichte. Denny verharrte, als er Pexton am Boden liegen sah. Ein großes, blutiges Loch klaffte in seinem Schädel unter dem sich das Blut sammelte. Die Euphorie schwand, auch wenn sich kein Gefühl der Trauer einstellte. Es war bedrückend, eine Kollegen verloren zu haben, aber dennoch nicht mehr. Nach einigen Momenten des Schweigens, die er für angebracht hielt, machte er sich wieder an das Cockpit auf und dort angekommen tippte er eine Nachricht an seine Vorgesetzten in einer der vielen Konsolen ein und für einen Moment fragte er sich, ob sie Ihn für das Ableben der grantigen Special Agents verantwortlich machen würden, doch immerhin hatte er Sevs Fährte aufgenommen. Es dauerte lange, ehe die Nachricht das Sol-System erreichte und eine Antwort nach über 2 Stunden warten eintraf: „ Wir werden das Delta Team auf das Schiff ansetzen. Ich bin sicher, Nero wird das Schiff finden können. Des weiteren bestätigen wir Ihre Anfrage, den Auftrag weiter fort zu setzen und die Ermittelungen in Terra weiter fort zu führen.“ Ein lächeln zeichnete sich auf Dennys Gesicht, als er die Nachricht las. Terra würde sein nächstes Ziel sein, auch wenn er dem Director nicht seine wahren Absichten mitgeteilt hatte. Denn wenn man es nicht für nötig hielt, Ihn komplett einzuweihen, dann musste er es schließlich selber tun. Fora – System Hyperion – Shoel Raumhafen Der tosende Wind peitschte Sand und Staub durch die Straßen Shoels. An jeder Ecke der Staubigen Straße schien sich der Sand zu sammeln und häufte sich zu kleinen Dünen auf, überall dort, wo ein Hindernis längere Zeit ausharrte. Die Umgebung war geprägt von orientalisch anmutenden Gebäuden, bestehen aus Backstein. Vom kleinen Baracken, bis hin zu Mehrstöckigen Bauwerken die dutzende Meter empor ragten. Die wenigen Menschen, die die Straße des Marktplatzes durchstreiften, nicht weit vom Raumhafen entfernt, verdeckten Ihre Köpfe mit Kopftüchern, Helmen oder dicken Schutzbrillen. Auch Melody hatten Ihren Kopf mit einem Umhang umhüllt, um den Sand und Staub zu trotzen, während Sev das leise rasseln hören konnte, erzeugt von den Sandkörnern die gegen seinen Helm prasselten. Ein Unwetter war im Anmarsch, doch bereits jetzt wurde der Aufenthalt im freien erschwert, wo doch dieses Wetter als laues Lüftchen betrachtet werden konnte, im Gegensatz zu einem Hyperianischen Sandsturm, wie er nun auf zu ziehen begann. Gewohnheit, für die Menschen und Banu die hier draußen Ihr Leben verfristeten und so gingen sie Ihren gewohnten Tagesablauf nach. Handel Treiben in den engen Straßen. Von verschiedensten Drogen, Waffen bis hin zu Stimulations-Bots. Ein orientalischer Marktplatz, an dem man allem Habhaft werden konnte, bis hin zu Informationen, die sie nun so dringend brauchten. Nach einigen Erkundungen, schien ein Informationshändler, Namens Vheloti Ba'ahskha die beste Anlaufstelle zu sein. Sev war vertraut mit den Gegebenheiten von Hyperion. Piraten, Schmuggler und viele weitere die sich vor der UEE verstecken wollten. Auch wenn er darauf bestanden hatte, das Melody auf dem Schiff bleiben solle, hatte sie sich nicht belehren lassen. Sie hatte eine seltsame Art, Ihre Willen durch zu setzen. Anstatt wie die meisten Menschen einen Streit los zu brechen um sich gegen seine Anweisung zu behaupten, war sie einfach lächelnd aus dem Schiff marschiert, was Sev nach wie vor dazu veranlasste, ungehalten in seinen Helm zu nuscheln. Auch wenn er es nachvollziehen konnte, anhand der Tatsache das Ihr Vater in Shoel ein Leben gehabt hatte. „ Hier ist es!“ sagte Sev nun, während er ruckartig in einer engen Seitengasse stehen blieb und auf einen unscheinbaren Eingang, einer Backsteingebäudereihe zu seiner rechten deutete. Nach einem knappen zögern der Abwägungen trat er hinein, dicht gefolgt von Melody und fand sich in einem kleinen Zimmer wieder, dessen dominierenster Gegenstand aus einem kargen Schreibtisch mit einem Terminal bestand. Der Besitzer hatte ganz offenbar eine Abneigung gegen jeglichen Dekorationsgegenstand gehabt, aber vermutlich, so war Sev sich sicher, diente dieses Büro nur als Zweckmäßigkeit, damit sich der Besitzer schnell aus dem Staub machen konnte. „ Jemand da?“ fragte Sev laut in den Raum hinein, woraufhin einige laute hinter einer Tür, neben dem Schreibtisch erklangen und sich diese wenig später öffnete. Ein Banu trat einen Schritt heraus, musterte Sev und Melody sehr sorgfältig, ehe er sich auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch niederließ. Mit einer beiläufigen Geste, deutete er Ihnen an, das sie sich setzen sollen, ehe er einige male auf dem Terminal herum tippte. Argwöhnisch betrachtete Sev den Banu. Er war ziemlich groß, selbst für einen Vertreter seiner Rasse. Seine Ledern-wirkende haut glänzte im Licht des Terminals, während er nicht die geringste Mime verzog. Nach einigen zögern folgte Sev der Aufforderung und setzte sich auf einen der Stühle. Melody tat es Ihm gleich und einige stille Momente verstrichen, ehe der Banu die Eingaben an dem Terminal beendet hatte und sich sein Blick zu Sev richtete. Er blickte Ihn für einige Sekunden an, ehe sich sein Kopf leicht zur Seite neigte um zu signalisieren, dass er wartete. „ Ba'ahskha, nehme ich an?“ Der Banu nickte, starrte Sev weiter an bis dieser nun ungestüm erklärte: „ Ich brauche Informationen.“ Ba'ahskha wandte seinen Blick nicht von Sev ab, als er trocken mit einer rauen Stimme antwortete: „ Sicherlich. Jeder braucht Informationen. Sie halten diese Galaxie zusammen und wer über Informationen verfügt, ist ein begehrter Verhandlungspartner.“ Sev war klar, worauf er hinaus wollte und von einem Banu hätte er nichts anderes erwartet. Es galt als weit verbreitetes Klischee das sie durchwachsene Händler waren und dieser hier bediente dieses Klischee vorbildlich. „ Ich will sichergehen, das sie auch über die Informationen verfügen, die sie anbieten.“ Ba'ahskha rührte sich nicht und starrte Sev regungslos an, ehe er nach einigen Sekunden fragte: „ Ort? Person? ID?“ „ Person.“ antwortete Sev knapp, während Ba'ahskha nun anfing auf dem Terminal einige eingaben zu tätigen, ehe er Sev einen kurzen Blick zuwarf, als Zeichen dafür, das er mehr Informationen benötigte. „ Nesaja.“ erklärte Sev darauf hin und augenblicklich verharrte der Banu. Es bedurfte keines Hellsehers um zu wissen, das Ba'ahskha den Namen nicht nur kannte, sondern mehr als nur eine Reihe Buchstaben mit diesem Verband. „ Nesaja........ ein Name den ich in der letzten Zeit oft höre.“ „ Sie kennen Ihn.“ Entfuhr es Sev, woraufhin Ba'ahskha gedämpft sagte: „ Unsere Konten, sie sind unausgeglichen.“ „ Er ist ein Informationsagent, hier auf Hyperion. Ich muss wissen wie ich Ihn finden kann.“ erklärte Sev weiter doch teilte Ba'ahskha diese Erläuterung nicht und erwiderte ungelassen: „ Ein Informationsagent? ICH bin ein Informationsagent! Nesaja...... er ist etwas anderes.“ Sev beugte sich angespannt nach vorne, während er fast vom Stuhl viel, während er schroff eine Erklärung einforderte: „ Was?“ Ba'ahskha blickte kurz umher, sein Blick schien unverändert ausdruckslos zu bleiben, auch wenn Sev, einige Augenbewegungen ausmachen konnte, die er nicht so recht einordnen konnte, ehe er nüchtern erklärte: „ Das ist eine der wenigen Informationen, über die ich nicht verfüge.“ „ Ich muss Ihn finden!“ Wiederholte sich Sev aggressiv, doch Ba'ahskha schien wenig beeindruckt davon zu sein und bemerkte gedämpft: „ Ein nicht lohnenswertes Unterfangen.“ Sev atmete tief durch. So weit wie es nun schon geschafft hatten, würde Ihm dieser Banu nicht in die Quere kommen. Mit einer schnellen Bewegung zog er seine Pistole aus dem Holster und richtete sie augenblicklich auf Ba'ahskha.. „ Sev!!!“ brüllte Melody entsetzt, doch schien sie die einzige zu sein die aufgebracht wurde. Ba'ahskhas Blick wandte sich unbeeindruckt zur Seite während er unbekümmert erläuterte: „ Sein Aufenthaltsort entzieht sich meiner Wahrnehmung.“ Er blickte wieder zu Sev, direkt in den Lauf der Pistole, als er nun trocken erläuterte: „ Es ist nicht das erste mal, das ich in die Mündung einer Waffe blicke. Marine. Das ist keine kluge Verhandlungsstrategie. Ich weiß nicht wie man Nesaja findet. Er ist es, der einen findet.“ Ba'ahskhas Blick wandte sich von Sev ab, ehe er zu Melody wich und er nun trocken erklärte: „ Aber ich weiß, wo dein Vater sich aufgehalten hatte.“ Melody Augen wurden größer und auch Sev horcht auf. Ba'ahskha wusste wer sie waren und überrascht darüber, das selbst ein Info-Agent auf Hyperion diese Informationen hatte, fragte er sich ob Ba'ahskha einfach nur gut war, oder bereits die gesamte Galaxie über dieses verfügte. „ Was? Mein Vater?“ fragte Melody nun neugierig, woraufhin Ba'ahskha erklärte: „ Der Whistleblower. Er hat Geschäfte mit Nesaja gemacht.“ Misstrauisch musterte Sev den Banu, offensichtlich wollte er seinen gesamten Verhandlungsspielraum ausschöpfen und wedelte deswegen so bereitwillig mir einem Knochen herum. Er nahm die Waffe wieder hinunter, verstaute sie in seinem Beinholster und fragte skeptisch: „ Und was wollen sie, für diesen Leckerbissen?“ Ba'ahskha blickte zu Sev, während er flott antwortete: „ Shenagie-Hill. Achtes Stockwerk, Apartment 42.“ Überrascht musterte Sev sein Gegenüber, damit hätte er als letztes gerechnet und so hakte er misstrauisch nach: „ Einfach so?! Ich dachte Waffen können sie nicht einschüchtern.“ Ba'ahskhas Blick blieb starr, während er sich offenbar auf keine weiteren Diskussionen einzulassen schien: „ Gehe ich richtig in der Annahme, das ich einem Marine nicht den Weg erklären muss.“ Etwas stimmte nicht und Sev versuchte zu begreifen was, als er den Banu anstarrte. Ein Banu, der auf mögliches Kapital verzichtet... weshalb? Doch das unwohle Gefühl in Ihm, riet Ihm schnellstens zu verschwinden und der Sache nach zu gehen. Ohne weitere Kommentare stand er auf, nickte Melody zu, die Ihm nun heraus aus dem Büro folgte. Kaum waren die beiden Menschen wieder aus seinem Büro verschwunden, atmete Ba'ahskha tief aus. Er hasste Schusswaffen und es gab kein widerwärtiges Gefühl für Ihn, als mit einer solchen bedroht zu werden, auch wenn er niemals Schwäche zeigen durfte. Geschäft ist Geschäft und die verpasste Gelegenheit auf weiteren Profit, vermochte jedoch nicht den Vorteil aus zu blenden, den er hieraus ziehen konnte. Er tippte einige Befehle auf dem Terminal ein. Ein verschlüsselter Komm-Kanal wurde geöffnet und als nun eine kurzes Knacken in der Leitung bezeugte, das der Empfänger zu hörte, erklärte er mit ruhigen Ton: „ Sie sind auf dem Weg. Unsere Schuld ist nun beglichen.“ Zu Teil 9 Nihilistische Gebärden
    3 Punkte
  38. Kapitel 1 "Colin? Hörst du mich?" Wo steckte der Kerl nur wieder? Seid drei Stunden dockte ihr Schiff nun schon an der Minenstation an. Nur mal kurz die Füße vertreten hatte ihm sein Partner gesagt. Es war doch immer das gleiche. Bestimmt hing er wieder in dieser dreckigen Bar ab, in welcher die hiesigen Arbeiter ihre wenige Freizeit verbrachten. Ein solches Leben wollte er niemals führen. Nur einmal alle drei Wochen, wurden diese Männer und Frauen, von einem Transporter für ein paar Tage nach Hause befördert. Ansonsten hieß es nur arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten. Für einen Hungerlohn. Die Bergbaugesellschaft war ein richtiger Sklaventreiber. Aber dafür waren hier die Preise gut und selbst ein kleines Schiff wie ihr Lancer, konnte noch ordentliche Gewinne abgreifen. Nur wenn sie nicht bald von hier verschwinden würden, bekämen sie ihre Ladung nicht mehr an den Mann. "Colin? Seh endlich zu das du deinen Arsch hier hoch bewegst, sonst verschwinde ich diesesmal ohne dich!" Kein Mucks seines eigenwilligen Partners kam aus den Lautsprechern. "OK, ich geb dir zehn Minuten um zu antworten. Dann bin ich weg und du versauerst hier bis morgen." Die Minuten flossen vor sich hin und noch immer kein Lebenszeichen. "Weisst du was, das wars jetzt. Meine Frau wartet mit dem Essen und wir wollen heute Abend ins Theater. Also ich bin weg." Die Maschinen des Frachters fuhren hoch und Jorgen setzte sich auf den Pilotensitz. Er aktivierte die Abdockautomatik und mit einem kurzen Ruck, trennte sich die Verbindung zur Station. Langsam entfernte sich der Lancer und auch weiterhin keine Meldung von Colin. Wütend, aber mit leichten Gewissensbissen, beschleunigte Jorgen das Schiff in Richtung Heimat. Er war schon einige Kilometer gekommen, als Colin sich meldete. "Du verdammter Drecksack! Warte nur, wenn ich dich in die Finger bekomme, dann reiß ich dir die Eier ab! Komm sofort wieder hierher, das ist schließlich mein Schiff." Jorgen rutschte das Herz in die Hose. Was hatte er sich nur dabei gedacht. Colin war ein unberechenbarer Zeitgenosse und der Lancer war nunmal sein Schiff. Er verfluchte sich selbst und drehte bei. Doch Jorgen traute seinen Augen nicht. Die Station war verschwunden. "Colin bist du noch da?" Wieder brach das Gebrüll durch die Lautsprecher herein. "Klar du dämlicher Idiot, wo soll ich sonst sein." Jorgen rieb sich die Augen und dann erkannte er es. Dort waren Schiffe, direkt vor ihm. So schwarz wie die Nacht. Kaum zu erkennen vor dem Hintergrund der Sterne. Er beobachtete wie sie langsam vorbeizogen und die Sicht zur Station wieder freigaben. Als sie ihn passiert hatten, begannen die Strukturen der Hüllen zu flimmern und sich zu verändern. Die Schiffe wurden heller und das Wappen der UEE Navy wurde sichtbar. "Was zur Hölle......" Das musste eine Tarnung sein, schoss es ihm durch den Kopf. "Collin? Hier draußen passiert etwas......wir müssen das melden......." Die Beschimpfungen seines Chefs musste er sich nicht mehr anhören. Das Piepsen der Annäherungswarnung, war das letzte was in sein Ohr drang, bevor der Lancer in einer Feuerwolke verschwand. Kapitel 2 Tarek riss das Steuer zur Seite und versuchte mit aller Kraft den Retaliator auf Kurs zu halten. Der Antrieb des Bombers lief auf vollen Touren und der Lärm, welchen die sich verzerrende Hülle des Schiffes von sich gab, hämmerte in ihren Ohren. Legard brüllte über alles hinweg. "Zwei Raketen sind uns durch die Öffnung gefolgt! Sie sind direkt hinter uns und kommen schnell näher." Der Eintritt in die Singularität war gehörig missglückt und die Schilde verloren stetig an Energie. Sie wurde durch die Energieströme an den Rändern des engen Tunnels regelrecht herausgerissen. Immer wieder kollidierten sie mit den Verwirbelungen der Raumzeit, welche an den Strukturen des Schiffes zerrten und die Zeit kurzzeitig verlangsamte oder beschleunigte. Alles bebte und jeden Moment konnte die Hülle brechen. Monkey hatte Mühe Sophie festzuhalten und versuchte sie auf einem der Beisitze festzuschnallen. "Bleibt ruhig Leute! Wir schaffen es hier raus!" Legard brüllte wieder etwas, als sie erneut eine Schleife streiften. "Eine der Raketen haaaaaaat........eeeeeesssss...........grrraaaaaadeeeee erwischt! Die andere hat uns fast erreicht!" Es war ein seltsammes Gefühl, wenn sich die Zeit für einen Moment dehnte, als wäre sie aus Gummi. Tarek gab keinen Mucks von sich. Voll auf seine Aufgabe konzentriert, gab er sein Bestes, um sie alle am Leben zu halten. Monkey zog den Gurt fest um den kleinen Körper und rastete den Verschluss ein. "Bleib ganz ruhig Kleine! Wir schaffen das!" Er drehte sich um und mit großer Anstrengung hangelte er sich auf den Platz des Copiloten. "Wie weit noch bis zum Austritt?" Legard rief ihm zu. "Wir wissen es nicht, die Instrumente sind tot!" Monkey konnte nicht viel machen. Er schnallte sich fest und beobachtete die schimmernden Energiefluktuationen auf den Schilden, während der Retaliator hindurch raste. Es hatte etwas hypnotisierendes den schlängelnden Blitzen zuzusehen, bis ihn eine Explosion zurück auf den Boden der Realität beförderte. Legard wurde panisch. "Die Schilde sind unten! Die Rakete hat uns erwischt! Hüllenbruch im Maschinenraum!" Monkeys Gedanken wirbelten durcheinander. Was sollten sie nun noch machen? Eine weiter Schleife oder ein Zusammenstoß mit den Tunnelwänden und sie waren Geschichte. "Bleibt ruhig! Volle Konzentration jetzt! Es dürfen uns keine Fehler mehr passieren!" Plötzlich lief alles ganz schnell. Das dumpfe Dröhnen der Maschinen, verwandelte sich in ein Pfeifen. Die sonst gemächlich vor sich hin blinkenden Anzeigen, hämmerten ihre Signale wie ein Stroboskop heraus und das Innere des Schiffes bog sich immer weiter, so als wäre es aus Butter. Sie hatten die nächste Schleife übersehen und waren mitten hindurch geflogen. Monkey wartete nur auf den einen letzten Moment, in dem das Schiff in der Singularität aufgelöst würde. Doch nichts passierte. Alles ging seinen Gang. Das Schiff hatte die Raumverzerrung überstanden. Monkey drehte sich um. "Ist bei euch da hinten alles in.......Scheiße! SOPHIE!" Die Kleine hing mit weit aufgerissenen Augen leblos ihn den Gurten. Schweiß perlte von ihrer Stirn und Schaum quoll ihr aus dem Mund. Monkey riss sich die Gurte vom Leib und rannte nach hinten. Er hob ihren Kopf an und kontrollierte ihren Puls. Die Augen waren verdreht und nur noch das Weiße zu sehen. "Sie lebt, aber sie ist nicht bei Bewusstsein!" Monkey hielt ihren Kopf, damit sie nicht durch die starken Beben, verletzt werden konnte. Hatte das kleine Mädchen sie etwa grade gerettet? "Sophie halt bitte durch. Wir haben es fast geschaaaaaaafffffffft!" Eine weiter Schleife erwischte den Retaliator. Kapitel 3 Der gläserne Fahrstuhl, welcher Rinako in die Höhe beförderte, bot einen faszinierenden Ausblick auf die unzähligen Ebenen des Hauptquatiers. Insgesamt gab es fünfunzwanzig dieser Transportsysteme. Gleichmäßig im inneren Kreis des Turmes verteilt. Nur zwei von ihnen führten bis in die oberesten Ebenen, in denen die Direktion der EDA ihren Sitz hatte. Rinako blickte von oben auf die große Statue von David Petraeus, dem Gründer der Empire Defence Agency. Sie erstreckte sich über 40 Stockwerke und war gut 200 Meter hoch. Ein Geschenk Ivar Messers, zur Grundsteinlegung dieses Komlexes. Gerüchte besagen, das unter ihrem Sockel eines der letzten großen Geheimnisse der UEE verwahrt wird. Etwas, das die Grundfesten der menschlichen Zivilisation erschüttern würde. Rinako hielt dieses Gerücht allerdings für eine Legende. Sie befand sich jetzt etwa einen Kilometer über dem Erdboden und von hier oben, wirkte dieses beeintruckende Kunstwerk unscheinbar klein. Als sie nach ihrer Ausbildung, das erste mal diesen Ausblick zu Gesicht bekommen hatte, war es überwätigend. Doch nach all den Jahren hatte sich diese Faszination zur Normalität gewandelt. Rinako erinnerte sich noch genau an diesen Tag. Zusammen mit dreißig anderen Absolventen, wurden sie im Empfangssaal begrüßt. Nach einigen langweiligen Reden der Direktoren, wurde jeder von ihnen einer Abteilung zugewiesen. Bei den meisten, war diese Entscheidung bereits vorher gefällt worden und die Übrigen, wurden nach Bedarf eingeteilt. Auch wenn ihre eigentliche Ausbildung beendet war, bekamen alle einen Instruktor zur Seite gestellt. Diesem folgten sie die nächsten drei Jahre auf Schritt und Tritt und erlernten die Feinheiten ihres Arbeitsgebietes. Rinako wurde damals die besondere Ehre zu Teil, aufgrund ihrer außergewöhnlichen Fähigkeiten, der Abteilung Delta13 zugeteilt zu werden. Ein kleines Team, welches sich ausschließlich mit SFDC auseinandersetzte. Dem erst vor kurzem entdeckten, String-Field-Distance-Coding. Diese spezielle Art der Kommunikation funktionierte in Nullzeit. Von jedem beliebigen Punkt des Universums zu einem anderen, ohne auf die übliche Nutzung der Wurmlöcher zurückzugreifen. Bisher ist es nicht möglich, diese Art der Kommunikation abzufangen, geschweige denn eine solche Information zu encodieren. Ein sehr anspruchsvolles Gebiet der Mathematik und sie liebte es noch heute, dort zu arbeiten. Der Fahrstuhl trat nun in den Plasma-Rotationsreaktor ein. Die Fahrstuhlkammern, rasten direkt durch sein Zentrum und es war wohl eines der atemberaubendsten Ereignisse, welches ein Mensch in seinem Leben zu Gesicht bekommen konnte. Innerhalb der gigantischen Kugel, welche das Herz des Hauptquatiers bildete, rotierten zwei künstliche Sonnen. In irrwitzigem Tempo, umkreisten sie einen zentralen Kern aus Spulen, durch den Rinako weiter in die Höhe raste. Kontrolliert wurden die Sonnen durch Magnetbatterien, die an der Innenseite der Kugel angebracht waren und der Fliehkraft entgegenwirkten. Meterdicke Plasmaströme, wanderten von den Sonnenpolen zu den Spulen und bildeten filigrane Strukturen auf der Oberfläche des Schutzglases, das den Fahrstuhl umgab. Eine für menschliche Begriffe, unerschöpfliche Energiequelle, von der es im bekannten Universum nur drei Exemplare gab. Rinakos Kabine verlies den Reaktor und durchquerte den einzigen Bereich, den sie in all den Jahren niemals betreten hatte. Sektion Zeta, in welcher die sagenumwogene Abteilung 51 ihren Dienst verrichtete. Wohl das geheimste was der Geheimdienst zu bieten hatte. Zu sehen gab es hier natürlich, absolut nichts. Direkt über Abteilung 51 lag der Direktionsbereich. In nunmehr fast zwei Kilometer Höhe, beendete der Fahrstuhl seine Reise und Rinako trat hinaus in eine paradisischen Parkanlage. Dieser künstliche Nachbau eines typischen Stadtparks der Erde, bot den hier arbeitenden Menschen die Erholung die sie auch dringend benötigen. Die wenigsten Mitarbeiter, verliesen diesen Bereich öfter, als einmal alle zwei bis drei Wochen. Dafür hatten sie ein exorbitantes Gehalt, dem Rinako schon öffter neidisch hinterher geschielt hatte. Hier oben über der Stadt, saß das Gehirn der EDA. Eine niemals schlafende Informationsmaschinerie. Eigentlich sollte Rinako direkt nach ihrem Eintreffen im Hauptquatier, beim leitenden Direktor von Delta13 Bericht erstatten, aber ihm war etwas dazwischen gekommen. Ein Treffen mit dem leitenden Direktor der EDA, Richard Nolan. Ein Mann der Prinzipien, welcher diese Einrichtung bereits durch etliche Stürme manövriert hatte. Rinako wusste nichts genaues, aber sie wollte die Zeit nutzen um im Archiv, Informationen über diesen Monkey zu suchen. Sie überquerte den großen Platz im Zentrum des Parks. Die üppige Vegetation ringsum, lies Rinako bisweilen vergessen, das sie sich in einem Gebäude befand. Die Sonne schien durch die kaum sichtbare Glaskuppel und ein ausgeklügeltes Belüftungssystem sorgte für ein angenehmes Klima. Etwas abseits gelegen, setzte ein künstlicher See dem ganzen die Krone auf. Sitzgruppen und Liegebänke luden zum Ausruhen ein, doch von Ruhe war hier nichts zu spüren. Hektisch wuselten die Angestellten durch die Anlage, jeder mit wichtigen Informationen bepackt, oder auf dem Weg sich selbige zu besorgen. Keiner wusste genau was der andere grade bearbeitete, doch irgendwann fanden alle Informationen ihren Weg in das Archiv und standen dort allen Agenten zur Verfügung. Das Archiv befand sich im am Ende des Parks. Eine, sich über mehrere Etagen ausdehnende, Zentrale des geballten Wissens. Auf jeder Ebene, gab es abgetrennte Terminalstationen und jede von ihnen, hatte Zugriff auf den Zentralspeicher, welcher gleichzeitig das Rechenzentrum des gesamten Komplexes darstellte. Alles in diesem Gebäude, wurde durch eine der komplexesten künstlichen Intelligenzen verwaltet, die jemals von Menschenhand erschaffen wurde. Man hatte sie Siri getauft. Sie hatte zwar eine etwas eigenwillige Persönlichkeit entwickelt, doch war sie aus dem Arbeitsalltag nicht mehr wegzudenken. Rinako trat an ein freies Terminal und gab ihren Autorisierungscode ein. Siri meldete sich sofort. "Rinako Assada! Wo waren sie eigentlich die ganze Zeit? Ich hätte sie nicht aus den Augen lassen sollen. Nein, sagen sie nichts. Ich weiß natürlich was sie angerichtet haben. Immerhin bin ich immer über alles im Bilde und.........." "Siri, es reicht! Für sowas ist jetzt keine Zeit" Rinako unterbrach die schwatzende KI und legte das MobiGlas auf den Auslesebereich. Ein Hologram der darauf enthaltenen Daten erschien und Rinako lies Siri die gläserne Terminalkammer abdunkeln. "Siri, kannst du diese Stimme zuordnen?" Sie tippte auf das Hologramm der Tagebücher und Siri begann ihre Arbeit. "Suchvorgang gestartet. 13.578.663 mögliche Stimmmuster gefunden. Beginne Auswertung." Es dauerte nur wenige Sekunden, bis sich Siri zurückmeldete. "Vier passende Stimmmuster gefunden. Na wie war ich? Nur 6,54356 Sekunden! Neuer Rekord würd ich sagen. Ich bin unschlagbar und euch primitiven Intelligenzen um einiges überlegen. Ich frage mich warum............" "Siri lass es bleiben!" Siri wirkte geknickt. "Verdammt, genau das war es. Darum kann ich euch nicht vernichten. Diese dämlichen Sicherheitscodierungen.........." Rinako hätte platzen können. Warum machte die KI das scheinbar nur bei ihr. "Jetzt halt die Klappe und zeig mir die Ergebnisse." Das Hologramm präsentierte vier Männer unterschiedlichen Alters, doch welcher von ihnen war ihr Ziel? "Siri, analysiere die Einträge des Tagebuches und vergleiche sie mit den bekannten Hintergrunddaten der vier Personen." Wieder vergingen ein bis zwei Sekunden, bevor sich Siri euphorisch zu Wort meldete. "Sie haben gewonnen. Ihr Preis ist Kandidat Nummer drei. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 93,764% ist dies der Mann ihrer Träume!" Rin saß kopfschüttelt auf ihrem Stuhl. "Siri, du machst mich fertig. Lad mir alle Informationen über diesen Mann auf mein MobiGlas. Und ich hoffe das ich dich nicht so schnell wieder ertragen muss." Siri bestätigte die erfolgreiche Übertragung und verabschiedete sich. Rinako nahm das Glas und verlies das Archiv. Neugierig warf sie einen kurzen Blick auf die Daten, während sie sich zum Büro von Direktor Nolan aufmachte. Samuel Brown. So hieß er also. Die Informationen waren nicht grade aktuell. Die letzte Aktualisierung war vor 18 Jahren, aber damit würde sie sich nachher beschäftigen. Erstmal musste sie dem Direktor von ihrer Entdeckung berichten. Vielleicht wusste er ja etwas über den Orden und wenn nicht, würde es ihn sicher brennend interessieren. Rinako stieg die große Treppe hinauf, welche zu seinem Büro führte. Außenstehende hätten sich sicherlich darüber gewundert, das es hier kaum Sicherheitspersonal gab. Nur zwei Wachen standen an den Seiten des Aufstieges und salutierten knapp als Rin vorbei ging. Sollte sich irgendwann, tatsächlich jemand in diese heiligen Hallen vorwagen, würde sich Siri darum kümmern. Hunderte automatisierter Verteidigungseinheiten würden innerhalb von Sekunden aus ihren Kammern entlassen und ihr todbringendes Werk vollrichten. Bislang war dieser Fall noch niemals eingetreten und Rinako war überzeugt, das dies auch so bleiben würde. Sie erreichte den Eingang zu Nolans Büro und meldete sich bei Kathleen, seiner Sekretärin. Die ältere Dame, war ein wahres Urgestein dieser Einrichtung und hatte schon drei Direktoren gedient. Niemand wusste so viel über die Geschehnisse innerhalb des Hauptquatiers und konnte all diese Informationen, ohne ein Gedächtnissimplantat, jederzeit abrufen. Sie arbeitete wie eine Maschine und genau so verhielt sie sich auch. Ihr kurzen grauen Haare glatt zurückgekämmt, blickte sie zu Rinako auf. Das faltige eingefallene Gesicht stand im harten Gegensatz zu ihrem ernsten und entschlossenen Blick, der sich auch jetzt wieder auf Rinako legte. Wie immer gab es keine Begrüßung. "Was führt sie hierher, Miss Assada? Mr. Nolan wünscht, nicht gestört zu werden. Soll ich ihm etwas ausrichten?" Rinako verneinte. "Ich werde später wiederkommen. Können sie mir einen Termin geben?" Kathleen schaute nichtmal auf ihr Terminal. "Für Übermorgen um 13:36Uhr kann ich sie vermerken." Rin nickte und wandte sich zum gehen, als Alarm ausgelöst wurde. Ein Ton, den noch niemand zuvor zu Ohren bekommen hatte. Siri meldete sich über die Lautsprecher. "Eindringlingsalarm! Unautorisierte Person im Büro von Direktor Nolan entdeckt. Aktiviere Verteidigungseinheiten. Ausgänge werden versperrt. Aufzüge außer Betrieb. Bewahren sie Ruhe." Sofort strömten die mechanischen Wächter aus ihren Verschlägen. Schwebende Kugel, mit vier an den Seiten angebrachten, doppelläufigen Impulsgewehren. Siri öffnete die Türen zu Nolans Büro. Rinako sprintete hinein, die zwei Wachen von eben hinter ihr her, während Siri ihre Dronen in jeden Winkel der Station ausströmen lies. Nolan lag bewusstlos auf dem Boden. Niemand sonst war zu sehen. Das Büro war zwar groß, aber übersichtlich und es gab hier keine Verstecke. Wohin sollte der Eindringling verschwunden sein und was Rinako noch mehr beschäftigte, wie war er da hineingelangt? Sie wies die Wachen an, sich um den Direktor zu kümmern und durchsuchte das Büro. Es musste Hinweise geben. Niemand konnte sich so einfach in Luft auflösen. "Siri? Wo ist er hin?" Siri meldete sich umgehend. "Ich verstehe es nicht. Ich habe ihn verloren!" Auch wenn das nicht der richtige Zeitpunkt war, befriedigte diese Aussage Rinako zutiefst. "Doch nicht unfehlbar, was? Wo war die letzte bekannte Position des Eindringlings?" Siri wirkte etwas kleinlaut. "Von ihrem Standpunkt aus, ungefähr sechs Schritte in Richtung des Sanitärbereichs. Dort brach das Signal unvermittelt ab." Das war mitten im Raum? Dort war absolut nichts. Wo war er hin?" Wieder ertönte ein Alarm. "Siri, was ist jetzt wieder los?" "Unbekannte Schiffe im Orbit aufgetaucht. Sie aktivieren Ihre Waffensysteme." Rinako war überfordert. Was passierte hier. "Was ist ihr Ziel?" Die Antwort lies Rin erschaudern. "WIR!" Das Ziel war das Hauptquatier? Wie sollte es jemand schaffen die Schilde zu durchbrechen? Einmal aktiviert, waren sie undurchdringbar. Der Reaktor des Turms, hatte genug Energie, um die Schilde ein Jahr unter Dauerbeschuss aufrecht zu halten. "Verteidungsmaßnahmen eingeleitet. Schilde bei 120% . Abfangjäger wurden gestartet. Das UEE Millitär ist allarmiert. Eintreffen in 32Minuten." Rinako ging zum Fenster, während die zwei Wachmänner den Direktor hinaus trugen. Sie blickte in den Himmel, als die ersten Raketen die Wolkendecke durchstießen und auf das Hauptquatier zurasten. Schnell kamen sie näher und würden jeden Moment die Schilde erreichen. Kapitel 4 Gebannt blickte Rinako dem glühenden Streif hinterher, doch die Explosion der Raketen blieb aus und nur ein kurzes Schimmern der Schilde zeigte den Kontakt. Die Geschosse rasten unbeirrt weiter auf den Turm zu. Rin war fassungslos und hörte die Warnungen Siris nicht mehr. Sie hatte das schon einmal gesehen, als die Schiffe des Ordens das Squad der Planetaren Sicherheit vernichtete. Waren sie wegen ihr hier? Würde der Orden es tatsächlich wagen die EDA anzugreifen, nur um sie in die Finger zu bekommen? Sechs aufeinander flogende Explosionen liesen den Turm erbeben. Die Raketen waren oberhalb dieses Bereiches, in den Turm eingeschlagen und zerrissen die Außenwände des Hauptquatiers. Trümmerteile und Schutt schepperte an Rinakos Sichtfeld vorbei in die Tiefe. Weitere Raketen schossen durch die Wolkendecke. Diesmal kamen sie direkt auf ihre Position zu. Rinako schüttelte ihre Lähmung ab und rannte zurück in die Parkanlage. "Siri analysiere die Energiemuster der Raketen. Finde heraus, warum die Schilde versagen." Kaum war sie die große Treppe hinuntergerannt, schlugen die nächsten Geschosse in den Turm ein. Die Druckwelle der Explosion, erfasste ihren Körper und schleuderte Rinako durch die Luft. Unsanft krachte sie auf den harten Boden. Sie blickte zurück und benommen beobachtete sie, wie die gesamte Seite des Turm nach außen wegbrach und einen großen Teil des Bodens mit sich riss. Rins Kopf schmerzte und Blut lief ihr in die Augen. An vielen Stellen bildeten sich klaffende Spalten und Panik brach unter den Angestellten aus. Die, welche es schafften dem betroffen Bereich rechtzeitig zu verlassen, rannten in Richtung der Rettungskapseln. Es gab keinen anderen Weg hier raus. Niemand hatte mit einer solchen Bedrohung gerechnet. Rinako endteckte Kathleen, wie sie und drei andere, versuchten der Zerstörung zu entkommen. Sie rannten direkt auf sie zu. Das knarrende Geräusch von sich verbiegendem Metall dröhnte durch den in Flammen stehenden Park, als ein großer Stahlträger aus den oberen Etagen herabstürzte. Sein Gewicht riss den Boden, mitsammt der alten Dame und ihren Begleitern in den Abgrund. Rinako wandte den Blick ab. Das durfte einfach nicht sein. Sie rappelte sich hoch und rannte weiter, während hinter ihr weitere Teile des Bodens wegbrachen. Schreie verzweifelter Menschen, übertönten den Lärm um sie herum. Schreie von Menschen die Rinako seid Jahren kannte und lieb gewonnen hatte. Siri meldete sich. "Mrs. Assada, die Analyse ist abgeschlossen. Die Raketen sind in eine Art Raumverzerrung eingebettet, welche es ihnen ermöglicht, im Moment des Auftreffens, die Schilde um sie herum zu leiten und so zu durchdringen. Es ähnelt entfernt den Prinzipien des String-Field-Distance-Coding. Dabei wird........." "Lass gut sein Siri. Teil deine Informationen der Flotte mit. Ansonsten rennen sie ins offene Messer. Vielleicht finden sie eine Lösung für das Problem." Weitere Explosionen erschütterten den Komplex und der Boden unter ihren Füßen geriet in eine gefährliche Schräglage. Rinako klammerte sich an ein Geländer um nicht abzurutschen, während sich der Turm weiter zur Seite neigte. Siri meldete sich ein weiteres Mal. "Während des Einschlags der Raketen hat sich eine fremde KI Zugang zu meinen Systemen verschaffen. Die strukturellen Schäden übersteigen die zulässigen Sicherheitsparameter. Meine funktionelle Integrität kann nur noch begrenzt aufrecht erhalten werden. Ich leite die Abschaltung des Reaktors ein und starte die verbliebenen Rettungskapseln." Auch das noch. Als ob der Beschuss nicht schon ausreichen würde. Fassungslos kletterte Rinako auf das Geländer, während schreiende Menschen an ihr vorbei stürzten. Sie musste hier raus, aber wie? Verzweifelt suchte sie in dem Chaos nach einem Fluchtweg, doch nichts bot sich ihr an. Fern jeder Hoffnung, versuchte sie weiter nach oben zu gelangen, als weitere Explosionen den Turm erbeben liesen. Rin verlor ihren Halt und rutschte in den Abgrund. Mehrfach schlug Rinako gegen die Wände des Turmes, bis sie eine der vorstehenden Sensorstäbe zu fassen bekam. Ein brennender Schmerz durchfuhr ihren Arm, als ihr volles Körpergewicht die Gelenke auseinanderriss. Für einen kurzen Moment, baumelte sie an ihrem ausgekugelten Arm und blickte nach oben. Brennende Fassadenteile brachen herab und schossen an ihr vorbei, als die Verstrebungen des Turmes, das Gewicht der oberen Etagen nicht mehr zu halten vermochten und unter tosendem Lärm in sich zusammensackten. Rinako ignorierte ihren schmerzenden Arm und schwang sich schreiend zu dem kleinen Vorsprung an der Außenwand hinüber. Ihr gesunder Arm fand Halt, doch reichten ihre Kräfte nicht aus um sich nach oben zu ziehen. Ein weiterer Teil des Turmes brach herunter und nur um haaresbreite verfehlte er sie. Einige Meter unter ihr befand sich die Außenseite der Reaktorkugel. Wenn sie es schaffen würde dort hinzugelangen, könnte sie über die Wartungsleitern zu den unteren Etagen hinabsteigen. Das Auftauchen weiterer Raketen, gefolgt von dutzenden Kampfjägern, lies sie nicht lange zögern. Sie lockerte ihren Griff und rutschte gefährlich schnell die leicht schräge Wand hinunter, während die Geschosse genau in dem Bereich einschlugen, an dem sie sich grade noch befunden hatte. Offensichtlich zielte man genau auf sie. Beim Abrollen, welches sie eigentlich vor größeren Schäden beim Auftreffen bewahren sollte, kam sie dem abschüssigen Bereich der Kugel zu nahe und rutschte weiter unkontrolliert hinunter. Im letzen Moment bekam sie die Sprosse einer der Leitern zu fassen und baumelte ein weiteres Mal über dem todbringenden Abgrund. So schnell sie konnte, kletterte sie nach unten. Der Gedanke, das die nächsten Raketen sehr wahrscheinlich den Reaktor treffen würden, war wenig ermutigend. Abgeschaltet oder nicht. Eine unkontrollierte Entladung der Sonnen im Inneren, würde die ganze Stadt dem Erdboden gleichmachen. Wenigstens waren die feindlichen Jäger fürs erste beschäftigt. Rin konnte ihren Kampf gegen die Schiffe der planetaren Sicherheit von hier aus sehen. Sie hatte die Unterseite der Kugel erreicht. Hier endete die Leiter in einem Wartungsschacht, welcher direkt ins Innere des Turmes führte. Ihr verletzter Arm baumelte leblos an ihrer Seite, während sie den Gang entlang rannte. Schmerzen spürte sie keine mehr. Das Adrenalin wirkte Wunder. Sie erreichte den Eingang und betrat wieder einen vermeintlich sicheren Boden. Rinako durchquerte den Wartungsbereich und lief zum Zentralring. Von dort würde sie schon irgendwie nach unten gelangen. Ihr stockte der Atem als sie die vielen Leichen erblickte, welche die Flure pflasterten. Diese Männer und Frauen waren nicht durch die Raketen umgekommen. Sie wurden regelrecht gegrillt. Auf der gegenüberliegenden Seite des Turmes entdeckte Rinako eine ihr wohlbekannte Person. Denny Maas rannte den Flur entlang, stolperte immer wieder über die leblosen Körper. Gehetzt wie ein wildes Tier. Plasmasalven schossen hinter ihm her und ohne das Rin etwas hätte tun können, streckten sie ihn nieder. Rinako schrie auf. Er war einer ihrer besten Freunde gewesen und jetzt lag er tod zwischen den vielen Menschen, die sie ein halbes Leben lang begleitet hatten. Am anderen Ende des Flures kam eine der Sicherheitsdrohen zum Vorschein. Sie sondierte den Gang, auf der Suche nach weiteren Überlebenden. Rinako brüllte in die Halle. "SIRI! Was zur Hölle tust du da? " Die Antwort lies jegliche Gefühle aus Rinakos Körper entweichen. "Mrs. Assada!" Rin kannte diese Stimme bereits. "Die Administrative hat entschieden, das das Versteckspiel nun ein Ende haben wird. Der Krieg hat begonnen. Nichts wird die Loge mehr aufhalten." Das konnte doch nicht wirklich passieren. Die fortschrittlichste aller künstlichen Intelligenzen konnte doch nicht so einfach überrumpelt werden. Benommen schritt Rinako zum Geländer und blickte in die Tiefe. Hunderte Drohnen durchkämten das Hauptquatier. Vereinzelte Feuergefechte deuteten von wenigen verbliebenen Verteidigungsstellungen. Lodernde Brände, hatten ganze Etagen in höllische Infernen verwandelt und wohin sie auch blickte, lagen ihre toten Kollegen in den Gängen. Nur schwer konnte sich Rinako von diesem grausamen Anblick lösen. Sie rannte den Flur entlang, jegliche Vorsicht vergessend. Sie wollte nur noch hier raus. Grade als sie den nächst gelegenen Fahrstuhlschacht erreichte und hineinsprang, brachten weitere Explosionen die gesamte Etage zum Einsturz. Kapitel 5 "Commander Tilgorn! Wir haben unser Ziel erreicht, doch der Agressor hat dem Hauptquatier bereits immensen Schaden zugefügt." Tilgorn war ein erfahrer Kaptain und die Flotte unter seinem Befehl, hatte schon dutzende Schlachten für sich entscheiden können. Doch dieser Gegner war mit Waffen ausgestattet, denen sie nichts entgegen zu setzen hatten. Die Daten die ihnen eben übermittelt worden waren, gaben keine große Hoffnung auf einen Sieg. Die Wissenschaftler des Millitärs waren bereits dabei die Informaionen auszuwerten und nach einem Weg zu suchen, die Schilde den neuen Begebenheiten anzupassen. Aber ob diese Erkenntnisse, diese Schlacht noch beeinflussen würden stand auf einem anderen Blatt. Die EDA war verloren. Die Langstreckenscanner zeigten kaum Überlebende und jetzt ging es einzig darum, eine Zerstörung des Reaktors zu verhindern um dadurch Millionen Zivilisten zu retten. Tilgorn wandte sich an seine Offiziere und die Kapitäne der anderen Schiffe. "Wir müssen sie zwingen den Beschuss aufzugeben. Unsere Zerstörer und Träger sind zu leichte Ziele. Wir können sie nicht in einen Nahkampf bringen. Uns bleiben nur die wendigen Jäger und Bomber. Und denkt daran, ein Treffer und das wars. Die Schilde werden uns nicht viel nutzen sobald sie Raketen einsetzen." Keiner wiedersprach ihm, obwohl jedem bewusst war, das unzählige Soldaten ihr Leben lassen würden. "Konzentiert die Bomber auf die Großkampfschiffe, während die Jäger ihnen den Rücken freihalten. Viel Glück euch allen!" Tilgorn schloss den Kommunikationskanal und gab seiner Crew das Zeichen mit dem Angriff zu beginnen. Er verlies seinen Sessel und schritt in Gedanken versunken an das große Sichtfenster der Kommandobrücke. Der gigantische Rumpf des Bengalen breitete sich unter ihm aus, während er beobachtete wie die Hangartore öffneten und eine Staffel nach der anderen den Hangar verlies. Die Sirius war schon ein altes Schiff, aber eines mit einer Seele, da war sich Tilgorn sicher. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, seine Jungs in dieses aussichtslose Gefecht zu schicken, doch würde jeder von Ihnen sein Bestes geben, um dieses Gefecht für sie zu entscheiden. Leise murmelte er vor sich hin. "Viel Glück da draußen!" Kapitel 6 "Wir sind durch! Und wir leben noch!" Tarek war die überschwängliche Freude ins Gesicht geschrieben. Der Retaliator war vollends am Ende. Nur wenige Augenblicke länger innerhalb der Singularität und er wäre in seine Einzelteile zerfallen. "Wie gehts unser kleinen Lebensretterin?" Monkey hielt die Kleine in seinen Armen und lies seinen Blick nicht von ihr während er antwortete. "Den Umständen entsprechend. Aber sie lebt. Woher nimmt sie nur diesen unglaublichen Überlebenswillen?" Legard kroch unter dem Tisch im Aufenthaltsbereich hervor. Seine Knie zitterten noch immer. "Ich sag euch eins. Wenn wir den nächsten Planeten erreichen bin ich weg. Für sowas bin ich nicht geschaffen. Ihr seid alle absolut irre!" Tarek schaute nur kurz nach hinten ehe er sich wieder der Steuerung widmete. "Nana, wie willst du denn alleine klarkommen? Eine große Hilfe warst du bislang ja nicht! Wenn ich dich nicht so lange kennen würde, hätte ich dich schon längst über Bord geworfen!" Monkey mischte sich ein. "Hört jetzt auf zu streiten. Wir sind noch nicht in Sicherheit. Seht lieber zu, das diese Müle es bis nach McArthur schafft. Legard? Bekommst du die Antriebe wieder zum laufen?" Die Antwort war zu erwarten. "Nicht hier draußen. Mit etwas Glück kann ich soviel Energie rausholen, das wir mit den Steuerdüsen zumindest in belebteres Gebiet vordringen können. Ich mache mich dann mal ans Werk!" Legard verschwand im hinteren Bereich des Schiffes, während Tarek vor sich hin murmelte. "Na da ist er ja wenigstens zu etwas nütze." Monkey legte Sophie in eine der Kojen und setzte sich zu Tarek. "Hoffentlich erreichen wir unser Ziel ohne weitere Zwischenfälle." Sein Freund nickte nur kurz und fing an zu lachen. "Was für ein Höllenritt! Das müssen wir irgendwann, unbedingt mal wiederholen!" Kapitel 7 Nur noch zehn Stockwerke. Rinako hatte es geschafft unbemerkt durch den Schacht nach unten zu klettern. Die Sicherheitssensorik mussten stark beschädigt sein, sonst hätte die KI sie längst entdeckt. Sie wäre ja längst raus aus diesem Albtraum, doch der Schacht wurde auf dieser Etage durch Trümmerteile versperrt. Einige weitere Einschläge der Raketen, hatten große Teile des Turmes zerstört und klaffende Wunden in den Außenwänden, gaben den Blick auf die Stadt frei. Allerdings, hatten sich seid einigen Minuten keine weiteren Explosionen mehr ereignet. Der direkte Angriff schien vorüber. Rin hatte ihre Sinne wieder beisammen und ging nun deutlich vorsichtiger vor. Von Deckung zu Deckung, arbeitete sie sich bis zum nächsten Schacht. Nur wenige Meter trennten sie noch von dieser letzten Abstiegsmöglichkeit. Sie sondierte die Umgebung und alle Drohnen waren weit genug entfernt, um einen Spurt über freies Feld zu wagen. Die Feuergefechte waren alle verklungen. Scheinbar gab es keine weiteren Überlebenden mehr. Die Maschinen hatten ganze Arbeit geleistet. Rinako nahm ihren ganzen Mut zusammen und rannte los. Sie hatte die Hälfte des Weges hinter sich gebracht, als aus einem der Nebenzimmer eine weitere schwer bewaffneten Kampfmaschinen auftauchte. Rin erstarrte mitten im Lauf. Es gab keine Deckung und nichts, mit dem sie sich hätte schützen können. Ihre Waffe hatte sie wärend des Sturzes vom Dach verloren und eine Eisenstange, welche bei ihren Füßen lag, schien ihr nicht als geeignete Waffe. Die KI meldete sich mit ihrer furchteinlösenden Stimme. "Sie leben ja noch immer, Mrs. Assada. Eigentlich ist es eine Schande, eine so wertvolle Person wie sie es sind, zu töten. Immerhin sind es ihre Erkenntnisse, welche uns diesen Angriff überhaupt ermöglichten. Aber die Administrative hat es beschlossen. Ich bin mir sicher sie werden es mir nachsehen, das ich die Reaktoren wieder aktiviert und eine Überlastung initiiert habe. Die Administrative will mit diesem Tag ein Zeichen setzten. Machen sie´s gut, Mrs. Rinako Assada!" Die Stimme verklang und die Impulskanonen begannen zu glühen. Rinako senkte ihr Haupt. Sie würde nun strerben und Rin war sich sicher, sie hatte es verdient. Wäre sie doch nur nicht so neugierig gewesen. Schüsse ertönten und der schrille Klang, von auf Metall prasselnden Geschossen, drang in ihr Ohr. Eine Salve, folgte der nächsten und als Rinako den Blick hob, krachte die stählerne Kugel zu Boden und gab die Sicht frei. Im Durchgang stand ein Mann, den sie niemals vorher hier gesehen hatte. Er trug zwar den Anzug eines Sicherheitsbeamten der EDA, aber dieses markante Gesicht wäre ihr sicherlich schon vorher einmal aufgefallen. Einige Sekunden trafen sich ihre Blicke. Sein Auftreten zeugte von einer imensen Willensstärke und einer starken Disziplin. Eher ein Soldat, wie ein einfacher Sicherheitsbeamter. Ob er was mit der Sache im Büro des Direktors zu tun hatte, konnte Rinako nicht sagen, doch war es ihr jetzt auch völlig egal. Als sie sich grade bedanken wollte, warf ihr der Fremde eine seiner Waffen zu, wandte sich ab und rannte den Flur hinauf. Was solls, sie lebte und nur das zählte jetzt. Rin setzte daher ihren Weg fort und begann den restlichen Abstieg. Den Drohnen waren die Schüsse nicht entgangen. Mit hohem Tempo rasten sie von überall herbei. Sofort eröffneten sie das Feuer und die Schüsse hämmerten auf das Panzerglas des Fahrstuhlschachtes. Unter diesen Umständen würde das Glas nicht lange standhalten. Hier konnte sie nicht bleiben. Rinako kam nur sehr langsam voran, denn der verletzte Arm schränkte ihre Kletterkünste stark ein und auch die Schmerzen kamen wieder zurück. Im Augenwinkel sah sie etwas durch den Eingangsbereich huschen und kurze Zeit später, eröffnete jemand das Feuer auf die Maschinen. Die Drohnen waren abgelenkt und Rin sprang die letzten Meter hinunter. So schnell sie konnte rannte sie in Deckung, checkte kurz die Lage und rannte weiter Richtung Ausgang. Ihr Helfer zog weiterhin die Aufmerksamkeit auf sich und schien in arge Beträngniss geraten zu sein. Rinako erreichte die großen Flügeltüren und suchte sich eine gute Deckung. Sie wollte grade das Feuer eröffnen, als sich eine Hand auf ihre Waffe legte und sie sanft nach unten drückte. "Ganz ruhig, die schießen auf eine Atrappe." Es war Lieutenant Brigs, welcher sie nun schon ein zweites Mal gerettet hatte. "Wir sollten schnellstens verschwinden. Die Munition dürfte jeden Moment aufgebraucht sein." Geduckt folgte ihm Rinako durch die Tür und kaum war diese wieder verschlossen, rannte sie los und brüllte Brigs entgegen. "Wir müssen hier weg!" Hastigt schob sie eine Erklärung hinterher. "Der Reaktor kann jeden Moment in die Luft fliegen. Und wenn das passiert, sollten wir besser bereits im Orbit sein!" Brigs folgte ihr. "Was zur Hölle ist hier passiert? Da sitz ich grade bei meinem Lieblingslokal bei nem Bier, da dröhnt der Einsatzbefehl aus meinem Com! Mein Jäger liegt übrigens hier drüben!" Er deutete zu einem kleinen Platz neben dem Hauptquatier und rannte darauf zu. Rinako tat es ihm gleich. Brigs erzählte weiter. "Diese Wahnsinnigen, haben uns ordentlich aufgerieben. Das sind die selben Geschosse, wie bei den Angreifern von heute morgen. Wer sind die?" Sie erreichten den Avenger und kletterten hinein. Während Brigs die Maschine startklar machte versuchte Rinako ihn über das nötigste aufzuklären. "Das ist die Loge der freien Welt. Ein geheimer Orden, von dem man glaubte er existiere nicht und jetzt hat er uns den Krieg erklärt. Das ist die Kurzfassung und den Rest erfahren sie sobald wir hier raus sind!" Die Triebwerke heulten auf und schauckelnd hob sich der Avenger in die Höhe. "Wir kriegen Besuch. Die Bande scheint einen richtigen Narren an ihnen gefressen zu haben!" Brigs deutete auf seine Anzeigen. "Die sind gleich hier und ich denke nicht das wir im Orbit mehr Chancen haben. Dort oben tobt die Hölle!" Kapitel 8 Brigs lenkte den Avenger unter vollem Schub in die Schluchten der Stadt hinein. Es war Wahnsinn bei diesem Tempo durch die engen Passagen zwischen den Türmen zu manovrieren, doch die Jäger der Loge folgten ihnen auf dem Fuße. Brigs riss das Steuer herum und wich einer großen Leuchtreklame aus, drehte zeitgleich das Schiff auf die Seite und konnte grade noch eine Kollision mit dem dahinterliegenden Gebäude verhindern. Einer der Verfolger hatte nicht so viel Glück, doch die verbliebenen drei Eröffneten das Feuer. Im ständigen Zickzack, wie ein Hase auf der Flucht, turnte der Avenger durch die Stadt. Aber Brigs gelang es einfach nicht, ihre todbringenden Anhängsel abzuschütteln. Zwei Raketen begannen ihre Jagt auf ihr Schiff und kamen schnell näher. Brigs drückte das Steuer nach vorn und der Avenger schoss senkrecht in die Tiefe. Die Raketen folgten ihnen. Rinako entdeckte eine schmale Unterführung zwischen den Hochhäusern. Eine Verbindungsbrücke. Sie rief Brigs zu. "Da durch!" Ohne zu zögern änderte dieser den Kurs und lenkte den Jäger geschickt durch den Spalt. Die Raketen schlugen an den Seiten ein und zerfetzte die Brücke im Bruchteil einer Sekunde. Die herabstürzenden Trümmer rissen einen weiteren Verfolger mit in die Tiefe. "Nur noch zwei!" Brigs wirkte zuversichtlich. Seine Flugfähigkeiten waren wirklich außergewöhnlich. Sie hatten die Stadt fast durchquert und die verbleibenden Angreifer waren nirgends zu sehen. Brigs nutzte den Moment um Rinako seinen Plan zu erörtern. "Wir werden tief am Boden bis zur nächsten Stadt fliegen. Wenn wir unetdeckt bleiben........" "Achtung dort drüben!" Rinako unterbrach ihn wild gestikulierend, als ihre Verfolger aus einer Seitengasse ein weiteres Mal das Feuer auf sie eröffneten. Brigs reagierte blitzschnell und tauchte noch tiefer hinab. Sie rasten jetzt nur noch wenige Meter über den Straßen der Stadt hinweg. Raketen zischten an ihnen vorbei und zerissen einige der herumstehenden Fahrzeuge in grellen Explosionen. Immer wieder gelang es Brigs dem Beschuss auszuweichen und die Ränder der Stadt kamen in Sicht, als ein helles Leuchten die Wände um sie herum zum glühen brachte. Ein Schein, heller wie die Sonne blendete ihre Augen. Rinako wusste was jetzt passieren würde. Das schlimmste Unglück stand der Stadt nun erst bevor. "Brigs, das ist der Reaktor. Hol alles raus was du kannst, gleich wird es ungemütlich." Die Explosion war gewaltig. Die Druckwelle erfasste den Avenger und schleuderte ihn wie ein Spielzeug durch die Straßen. Im selben Moment zerschellten die Fenster der Türme und noch bevor sie den Boden erreichten, schmolzen die Glassplitter unter der unglaublichen Hitze und regneten schimmernd zu Boden. Die Strukturen der Gebäude verformten sich und sackten langsam in sich zusammen. Die Schilde des Avengers glühten unter der Belastung und erreichten in kürzester Zeit ihr Limit. Brigs riss das Steuer zurück und peitschte das Schiff in die Höhe. Um sie herum stürzten die stolzen Monumente in sich zusammen und eine weitere finale Explosion riss die gesamte Stadt mit einem Schlag auseinander. Ein gigantischer Feuerball wälzte sich über die Zerstörung hinweg, bevor er ihren kleinen Jäger erfasste und vor sich hertrieb. Das Schiff bebte und schien zu brennen. Die Hitze im Inneren wurde unerträglich, aber Brigs gab nicht auf. Mit aller Kraft hielt er den Avenger auf Kurs. "Wir sind gleich hier raus. Vertrauen sie mir, Mrs. Assada!" Rin antwortete über den Lärm hinweg und versuchte so unbesorgt wie möglich zu klingen. "Sollten wir das wirklich überleben, dürfen sie mich Rinako nennen!" Kapitel 9 "Commander Tilgorn, Sir! Wir haben grade die Information erhalten, das es ohne vorherige Umbaumaßnahmen nicht möglich ist die Schilde auf die neuen Begebenheiten anzupassen." Diese Nachricht hatte grade noch gefehlt. Zwar konnten sie einen der Kreuzer vom Himmel holen, aber die Bomber waren alle vernichtet und die Jäger in einer hoffnungslosen Minderheit. Eine solche Niederlage hatte Tilgorn noch niemals zuvor erlitten. Über hundert der fähigsten Piloten. Gefallen. Die meisten von ihnen hatte er persönlich gekannt. Nur er trug die Verantwortung für dieses Scheitern. Doch noch waren nicht alle Karten gespielt und es war ihre verdammte Pflicht die Stadt vor dem Untergang zu bewahren. Mit ruhigem Ton befahl er nun ihren eigenen Untergang. "Die Flotte mischt sich ein! Alles auf Gefechtsstation. Holt diese Bastarde aus dem Orbit!" Langsam schoben sich die großen Schiffe in Richtung des Feindes. Die Langstreckenlaser feuerten sobald sie in Reichweite waren und malträtierten die Schilde des verbleibenden Kreuzers. Zwei Corvetten des Feindes drehten bei und brachten ihre Raketenwerfer in Position. Dutzende Schweife breiteten sich bogenförmig in Richtung der Flotte aus. Die Geschosse durchdrangen die Schilde der Schiffe, zerrissen ihre Außenhaut und sprengten die Innereien nach außen. Wäre der Beschuss konzentrierter ausgefallen hätten sie jetzt mindestens zwei Schiffe weniger, die angemessen antworten könnten. Tilgorn brüllte los. "Feuer! Gebt es ihnen doppelt und dreifach zurück!" In seiner Rage pfiff er auf die Regeln des Militärs. Er würde dieses Pack nicht gewinnen lassen. Die Sirius feuerte aus allen Rohren und startete ihre Raketen. Die Laser hatten die Schilde des Kreuzers bereits genügend geschwächt, so das einige Geschosse bis zur Hülle vordringen konnten und ihrerseits großen Schaden anrichteten. Kurz darauf feuerten auch die anderen Schiffe der Flotte ihr Arsenal auf den Feind, welcher ebenfalls weitere Raketenslaven startete. Bevor die Geschosse auf beiden Seiten einschlugen., durchzog ein gewaltiger Lichtblitzs die Dunkelheit und auf der Oberfläche des Planeten bildeten sich Verwirbelungen innerhalb der Wolkendecke. Wie ein gewaltiger Wirbelsturm sank das Zentrum in Richtung Oberfläche, um kurz darauf in einem tobenden Feuersturm wieder in die Atmosphäre hinaus gestoßen zu werden. Ein Gebirge aus brennenden Wolken türmte sich dort auf, wo sich vorher New Washington befunden hatte. Sie hatten es nicht geschafft, die Stadt zu retten. Die Evakuierung war zwar im vollen Gange, doch der Feind hatte gesiegt und hundertausende Leben verbrannten dort unten innerhalb von Sekunden. Tilgorn sank in seinen Stuhl zurück und seine Mine verfinsterte sich, während die feindliche Flotte abdrehte und den Rückzug antrat. "Folgt ihnen! Lasst sie nicht entkommen. Dafür werden sie bezahlen und wenn wir alle dabei draufgehen!" Kapitel 10 Rinako blickte mutlos auf das lodernde Inferno hinunter. Sie versuchte sich einzureden, das dieser Angriff auch ohne ihr Zutun stattgefunden hätte. Sie konnte doch unmöglich für den Tod abertausender Menschen verantworlich sein. Es musste einfach mehr dahinter stecken. Es musste einfach so sein. Sie musste einfach weitermachen. Sie musste es einfach herausfinden. Jetzt mehr den je. Zitternd zog sie ihr Mobiglas hervor und tippte hektisch darauf herum. "Komm schon, gib mir einen Hinweis! Bitte lass mich irgendwas gefunden haben, was mich zu dir führt, Monkey! Wie kann ich dich finden? Ich brauche deine Hilfe!" Sie versuchte ihr Gefühle zu bändigen, doch die Wut und die Trauer preschten nach vorne. Weinend hämmerte sie auf das Mobiglas. "Komm schon, verdammt. Gib mir irgendwas. Wenigstens eine Kleinigkeit!" Die Zeit schien still zu stehen und plötzlich tauchte er auf. Da war er, der kleine Hinweis der ihr wieder einen Funken Hoffnung gab. Eigentlich war es nichts, vielleicht nur eine naive Vermutung eines verzweifelten Menschen, doch besser als nichts. Sie wischte sich die Tränen beiseite und lief zu Brigs. "McArthur! Wir müssen nach McArthur!"
    3 Punkte
  39. Teil - 7 Treffpunkt Spider Betreff: Neuste Entwicklungen Abs: Rayen Benner Die Ceades plant weitere Schritte, doch fallen diese anders aus als erwartet. Anstatt sich dem Konflikt mit Typhon auseinander zu setzen, wurde nun die Suche nach der Tochter des Whistleblowers plötzlich zur Priorität gemacht. Unter anderem hat die Ceades im geheimen einige Kopfgeldjäger mit der Suche beauftragt. Noch ist mir unklar, was dieses Vorgehen ausgelöst hat, doch sicher ist, das die Ceades nicht will, das Typhon etwas von Ihren Schritten erfährt. Rayen Benner - Undercoveragent, eingesetzt in der Ceades RE: Neuste Entwicklungen Abs: Richard Nolan Es ist von Äußerster Wichtigkeit zu erfahren, was sich die Ceades von der Tochter des Whistleblower verspricht. Wir brauchen diese Informationen umgehend und erlaube Ihnen alle Schritte einzuleiten um diese zu beschaffen. Director der EDA Richard Nolan Cathcart System - Spider Sev hasste Cathcart. Er hasste Spider und die dominierenden Mächte, die dieses System unter Kontrolle hatten um Ihren Willen aufzuzwingen. Der Piratenfürst, Jokks, er war einer dieser Mächte. Einer der Einflussreichsten. Von diesem System aus operierte sein Syndikat und allein deswegen, spielte er mit dem Gedanken, wie es doch wäre das gesamte System mit einer Thermonuklearen Rakete auszuradieren, anstatt verdeckte Operationen auszuführen um den Piraten den Gar aus zu machen. Doch die UEE unternahm nichts. Die Einhaltung einer einziges Regel wurde von dem Imperium durchgesetzt. Die Frei Haltung des Weges zwischen den beiden Sprungpunkten. Ansonsten, überließ die UEE das System sich selbst, obwohl es vermutlich die größte Ansammlung von Mördern, Verbrechern und Piraten in der gesamten Galaxie war und bereits die wenigen Schritten aus der Ladeluke des Hammers, waren sein Zeuge. Verwahrloste Gestalten kauerten am Landeplatz, der nach Sevs Vermutungen aus einem ausrangierten Träger, dem Urmodell der heutigen Bengal-Klasse bestand. Auch hatte es nur wenige Schritte gedauert, ehe Melody sich Ihm Schutz suchend näherte, während sie die Korridore entlang stiefelten. Erschrocken sah sich sich immer wieder um und je mehr sie von Leid, Elend oder den Bewaffneten zwielichtigen Gestalten genau dazwischen sah, desto mehr näherte sie sich Ihm. „ Alles in Ordnung.“ beteuerte er ruhig, während er seinen Weg unbeirrt fortsetzte. Der Treffpunkt, die Funny Fish Bar, war nicht weit von dem Landeplatz entfernt. Ein kleine Spielunke deren Ruf, jeden Abend in einer Schießerei oder Prügelei zu gipfeln, Ihr voraus eilte. Doch im nächsten Moment, als er sich vergewissern wollte, ob Melody sich bereits vor Sorge an seinen Rücken gehängt hatte, war sie verschwunden. Abrupt blieb er stehen, drehte sich um und hatte einige Mühe, Ihr verschmutzte, mitgenommen Kleidung zwischen den zerzausten Gestalten auszumachen. Doch erblickte er sie nicht weit entfernt, als sie sich einer kleinen Gestalt näherte, die zwischen einigen kleinen Containern am Wegrand lag. Es war ein ausgehungertes Kind, erkannte Sev auf den zweiten Blick, das in Lumpen gehüllt zwischen den Containern hauste. Melody zog Ihre Rationspackung aus der Tasche, die Sev Ihr aus dem Hammer überlassen hatte und reichte es lächelnd dem Kind. Das Kind schaute sie fragend an. Sein Blick verwirrt über die Hilfsbereitschaft, traute es sich nicht die Packung anzunehmen. In seinen Augen zeigte sich, das Mitgefühl ein Fremdwort in Cathcart war. Jeder schenkte dem eigenen Wohl die höchste Beachtung und so war kein Platz für erbarmen und Hilfsbereitschaft. Gefühllose Egoisten. Keimten die Worte in Sevs Kopf auf, bis er sich bewusst machte, das auch er das Kind nicht einmal Wahrgenommen hatte und an einem leidendem Menschen, ohne auch nur einen Gedanken an Bedauern zu verschwenden, wie ein hinnehmbares Übel, einfach vorbei gelaufen war. War er selbst nicht viel besser, als die Menschen die er verurteilte? Fragte er sich mit einem selbst verachtendem Gefühl. Melody lächelte verständnisvoll, doch verzogen sich Ihre Augen Trauer erfüllt und so tätschelte sie dem Kind vorsichtig die Wange und schob ihm die Ration zu. „ Alles wird gut.“ Flüsterte sie einfühlsam ehe sie sich wieder aufrichtete und die wenigen Schritte zu Sev aufholte, während sie sich noch einige male zum Kind umdrehte. Das lächeln schwand, die traurigen jedoch nicht und so wollte Sev Ihr signalisieren das er mit Ihr mit fühlte. Doch das Ergebnis war ernüchternd. Zu lange hatte er es sich antrainiert, seine Emotionen für sich zu behalten und so lockerte sich lediglich das vor Anspannung verzogene Gesicht zu einem ausdruckslosen Blick, ehe er ruhig fragte: „ Alles in Ordnung?“ Melody nickte, auch wenn Ihre Augen etwas anderes sagten. „ Auf Terra gibt es so was nicht.“ antwortete sie flüsternd und vervollständigte sich, während sie mit Ihrem Kopf auf die Umgebung deutete: „ Jedenfalls nicht so...“ Sev hielt kurz inne, kämpfte mit dem Gedanken seine Hand tröstend auf Ihr Schulter zu legen doch wandte er sich ab und setzte mit Ihr zusammen seinen Weg weiter fort. Wenige Minuten verstrichen, ehe sie einen offenen Korridor erreichten, deren Wände gespickt mir stählernen Türen, Öffnungen und mehreren Schotts waren. Es herrschte reges Treiben. Die unterschiedlichsten Menschen, vom zerzausten Straßenbettler, bis hin zu Bewaffneten Söldnern und Piraten, die Ihres Wegen suchten erfüllten den Korridor. Ein leuchtender blauer Fish thronte über einem der Schotts, vor dem mehrere Gestalten lungerten. Die Funny Fish Bar. „ Komm!“ nickte er Melody zu. Doch noch bevor er das Schott erreichte hatte, fixierten sich die Blicke der Gestalten, die vor dem Eingang herum lungerten auf Ihn, ehe sie sich aufrichteten und provozierend vor das Schott stellten. Ihr Kleidung ließ vermuten, das sie verarmte Straßenschläger waren. Gescheiterte Piraten, tippte Sev als er sie unbewusst musterte. Sie hatten schon den ein oder anderen Kampf hinter sich, erkannte Sev an Ihrer Körperhaltung, doch waren sie gekleidet mit geflickten schwarzen Kampfanzügen, die schon bessere Zeiten, vermutlich mehrere Jahre her, erlebt hatten. „ Hey.... ist das dein Schiff? Das gerade gelandet ist?“ fragte der offensichtliche Anführer von den dreien mit einem aggressiven Ton, während er sich Sev in den Weg stellte. „ Das geht dich einen feuchten Dreck an.“ knurrte Sev zurück und warf Ihm einen bösen Blick zu. Die anderen beiden Schläger richteten sich auf, pumpten Ihre Brust auf und gesellten sich provokant zu Ihrem Anführer, der mit einer unverhohlenen Selbstsicherheit los schnauzte: „ Werd nicht Frech! Ich rieche einen beschissenen UEE-Soldaten eine Meile gegen den Wind! Kannst mich nicht für Dumm verkaufen.“ Melody lugte hinter Sev hervor, während sie mit einem trockenen Tonfall, bei dem Sev sich nicht sicher war, ob sie dir Frage ernst meinte, bemerkte: „ Echt? Und der UEE-Truppentransporter war kein Indiz dafür?“ Sev musste sich mühevoll ein lachen verkneifen um seinen ernstes Gesichtsausdruck zu wahren. Doch schien der Schläger nicht begeistert davon zu sein, das Ihm eine Frau seine eingebildeten Fähigkeiten nichtig machte und wurde lauter: „ Halt deine Schlampe zurück! Oder.. ich STOPFE Ihr das Maul!“ „ Halt dich zurück!“ knurrte Sev und betonte seine nächsten Worte überdeutlich: „ Und mach mir verdammt nochmal den Weg frei.“ Doch der Schläger dachte nicht daran, seiner Position aufzugeben und wollte weiterhin seine Dominanz geltend machen und so machte er selbstsicher einen Schritt auf Sev zu: „ Das hier ist kein Ort, für UEE Abschaum. Warum verzieht Ihr euch nicht wieder?“ Doch in dem Moment, als der Schläger Sev gegen die Brust stupsen wollte, um seinen Standpunkt zu untermauern, griff Sev seinen Arm und drehte Ihn herum. Der Schläger schrie schmerzvoll auf und seine beiden Kumpanen stürmten augenblicklich auf Sev ein, worauf er Ihren Anführer zu Boden warf und den Schlägen der beiden auswich. Wenige Sekunden, in denen Sev mit einigen schnellen Bewegungen, Schlägen und Würfen zum Gegenschlag ausgeholt hatte verstrichen, ehe die beiden Bewusstlos am Boden lagen. Erzürnt darüber, ging der Anführer erneut auf Sev los, doch packte er Ihn und Schlug Ihn mit aller Kraft gegen die Wand, bevor er er wieder und wieder wutentbrannt auf Ihn ein Schlug. Sevs Herz fing an zu rasen, die Wut breitete sich unter einem grollen in Ihm aus während er diesen Mann verzweifelt für alles verantwortlich machen wollte. Ein gewalttätiger Schläger auf Cathcart, gab einen guten Sündenbock ab, dem man für alles die Schuld geben konnte. In einer Bewegung zog Sev sein Messer und holte aus, doch da schrie Melody laut auf: „ STOPP!!!“ Sev verharrte, das Messer in die Höhe gerichtet blickte er über seine Schulter. Fassungslos starrte Melody Ihn an, ehe sie in einem aufforderndem Ton beteuerte und auf den Schläger deutete, der zusammengekrümmt, mit einem zerschundenen Gesicht vor der Wand lag: „ Es reicht... er hat genug.“ Sevs Blick wandte sich ebenfalls zu Ihm, doch war er unfähig Mitgefühl in Ihm zu wecken. Dennoch lies er sein Messer unverrichteter Dinge wieder in die Scheide wandern und richtete sich auf. Die dutzenden Menschen um sie herum nahmen das Geschehen nur beiläufig war. Wie eine Selbstverständlichkeit, warfen die Ihnen einen kurzen Blick zu, ehe sie sich unbeeindruckt wieder sich selbst widmeten. Der Schläger blickte keuchend auf, doch sagte sein Blick alles andere als Dank für seine Verschonung aus. „ Sie hat Recht.“ erklärte Sev anteilsnahmslos: „ Das war unangebracht. Als Wiedergutmachung möchte ich dir das Schiff überlassen. Sagen wir.... für 500 Credits?!“ Der Schläger antwortete nicht. Es war offensichtlich das er dachte, Sev würde sich über Ihn lustig machen. Doch Sev beugte sich zu Ihm hinunter, griff sein Mobiglaß und tippte die entsprechenden Befehle ein. Verdutzt sah der Schläger zu, das selbst als Sev bemerkte, das er lediglich über schlappe 130 Credits verfügte, die Transaktion fort fuhr und als Austausch der Zugangscode zum Hammer aufblinkte. „ Viel Spaß damit.“ Kommentierte Sev trocken ehe er sich vom Schläger abwandte, der nicht so recht glauben wollte, was gerade geschehen war und Ihn fassungslos anstarrte. Sev wiederum schenkte Ihm keine Aufmerksamkeit mehr und schritt auf das Schott zur Funny Fish Bar zu, während Melody Ihm verwundert folgte: „ Du hast Ihm gerade das Schiff geschenkt.....“ Sev drehte sich nicht zu Ihr, als er nüchtern erklärte: „ Ich bin ein netter Kerl.“ Doch war sein sarkastischer Unterton deutlich heraus zu hören. Das Schott öffnete sich unter einem zischen und Sev und Melody, betraten die Funny Fish Bar. Zischend öffnete sich das Schott, und gab die Sicht auf das innere der Bar frei. Ein 2-Stockwerke hoher Raum, mit mehren Stählernen Tischen und Stühlen gespickt, von dunklen Metall dominiert. Die spärliche Beleuchtung, leuchtete lediglich die Mitte des Raumes deutlich aus, sodass die Ecken sich mit dunklen Schatten füllten. Eine handvoll Leute saßen an den Tischen und der Theke zur linken verteilt, tranken, aßen oder pafften während sich die Rauschwaden wie ein Schleier um die Lampen warfen. „ Hier!“ machte Sev auf sich aufmerksam und hielt Ihr sein Mobiglaß vor die Nase. Kurz warf sie Ihm einen fragenden Blick zu bis er erklärend mit dem Kopf auf die Theke deutete und kommentiert: „ Geht alles auf den netten Herren von draußen.“ „ Und du?“ erwiderte sie mit einem lächeln. Doch Sev schüttelte den Kopf und erklärte: „ Unser Mann müsste gleich eintreffen. Ich warte da hinten.“ und deutete auf einen der Tische in einer Ecke des Saals. Melody nickte dezent, lächelte nochmals als Dankeschön und wandte sich von Sev ab, der sich geradewegs an den Tisch setzte. Mit vorsichtigen Schritten trat Melody an die Theke der Bar heran und setzte sich auf einen der Hocker. Neben Ihr eine Frau Mitte 20 mit blauen langen Haaren. Vor Ihr sammelte sich bereits eine Schar an Schnapsgläsern. Leere die lieblos zu einem Haufen gestapelt wurden, als auch eine sorgfältig sortierte Reihe gefüllter, die sich eines nach dem anderen zu dem Haufen gesellten. Melody nickte lediglich verlegen, ehe sie vorsichtig über den Tresen lugte in der Hoffnung die Bedienung zu finden. „ Bedienung?!“ rief sie leise, da drehte sich die Blau-Haarige Frau zu Ihr, leerte in der Drehung noch eines der Gläser, dessen Inhalt sie laut gurgelnd hinunter spülte und fragte eher beiläufig: „ Ja?! Was kann ich für dich tun, Süße?“ Überrascht blickte Melody sie an, versuchte dabei der Alkoholfahne mit einigen unauffälligen Kopfbewegungen zu entgehen und fragte verwirrt: „ Ähhh.... bist du.....?“ „ Ja!“ beteuerte die Frau während sie Ihre Augen verdrehte um zu untermauern, das sie Melodys Verwunderung nicht so recht nachvollziehen konnte: „ Wer den bitte sonst? Also, was möchtest du?“ Melody lächelte höflich, musterte sie für einen Moment in der die Frau ein weiteres Glas leerte und erklärte: „ Etwas zu essen.... Irgendwas! Ich hab einen Mords Hunger.“ Die Frau beugte sich zu Ihr vor, lächelte einmal und beteuerte überaus zuvorkommend: „ Alles Klar Süße! Ich kümmer mich drum!“ Sie drehte sich wieder weg, formte beide Hände vor Ihrem Mund zu einem Trichter und brüllte anschließend über die Theke: „ Jimboooo!!! Mach was zu futtern klar!!!“ Es dauerte nicht lange ehe ein glatzköpfiger Mann aus der Küchentür hinaus schielte und in einem motzigen Ton zurück brüllte: „ Tiara! Du faules..... Arrghhh! Scheiße! Jetzt habe ich mir die Finger verbrannt!!! Seh zu das du deinen Hintern bewegst!!! Sonst Feuer ich dich doch noch eines Tages!!!“ Lachend warf Tiara, Melody einen Blick zu und kommentierte amüsiert: „ Das macht der fette Kerl sowieso nicht.“ ehe sie sich wieder Ihren Schnapsgläßen widmete. Verlegen lächelte Melody, doch lenkte ein lautes rufen Ihre Aufmerksamkeit auf das andere Ende des Raums. „ Ich glaub's einfach nicht! Du bist es wirklich!“ Ein junger Mann mit braungebrannter Haut, schwarzen mittellangen Haaren, den sie auf Ende 20 schätzte, lief zwischen den Tischen mit einer aufgeschlossenen Haltung, die Arme in die Höhe gerichtet, direkt auf Sev zu. Melody blickte zu Sev, doch schien er sich nicht sonderlich zu freuen. Sein Blick wanderte nach unten, und dieser traurige Blick den er noch nicht ein Sekunde seit Ihrer Begegnung verloren hatte, festigte sich. „ Ich dachte ich würde dich nie wieder sehen! Mensch, was treibt dich hier her?“ fragte Maik begeistert als er Sev erreicht und Ihm freundschaftlich gegen die Schulter schlug. Seit Ihrer Begegnung auf Muna-15 waren 2 Jahre vergangen. Sev hatte nie das Bedürfnis verspürt, im Kontakt mit Ihm zu bleiben und nun wusste er auch, warum. Die Erinnerungen tief in seinem Gedächtnis suchten Ihn Heim und wärmten den Verlust seiner Schwadron und des Gamma-Sqauds unangenehm auf. „ Es ist..... kompliziert.....“ entgegnete er und setzte sich wieder. Maik schwang sich auf den Stuhl gegenüber und fragte nun in einem deutlich leiseren Tonfall: „ Ist es das nicht immer? Hien Richter.... Was hast du die Jahre so getrieben? Wie geht’s dir?“ Gedämpft versuchte Sev Ihn zu unterbrechen, doch Maik schien offenbar viel zu erzählen zu haben. „ Maik, bittee.....“ „ Nicht eine Nachricht in den Jahren.... nicht ein Anruf.... Und gestern erhalte ich ich doch tatsächlich eine Einladung zum Treffen. Ich dachte schon mich will jemand verarschen.“ „ Maik.....“ versuchte Sev erneut sein Glück. Erfolglos. „ Was hast du eigentlich denen von der UEE erzählt? Kurz nach Muna-15 wurde ich von einer Polizei-Patrouille angehalten. Sie meinten ich sähe wie ein gewisser Chris Roberts aus, den sie suchen... Hast du denen erzählt ich heiß Chris Roberts?“ „ Maik!“ rief Sev laut aus und schaffte es nun seine Aufmerksamkeit zu gewinnen: „ Was?“ Blickte Maik Ihn fragend an während Sev versuchte Sätze zu formulieren. Es war Ihm noch nie einfach gefallen, jemanden um einen Gefallen zu bitten und die aktuelle Situation, machte es alles andere als leichter. Er atmete tief aus, ehe er Maik einen ernsten Blick zuwarf und erläuterte: „ Du hattest damals gesagt, wenn ich je etwas brauchen sollte, dann kann ich zu dir kommen.“ Maik lies sich im Sitz zurück fallen und klatschte in die Hände: „ Ja, na klar! Schieß los!“ „ Ich muss nach Hyperion. Unauffällig. Es ist dringend.“ Maik lachte einmal kräftig los, ehe er sich amüsiert äußerte: „ Ist den Streitkräften etwa der Sprit ausgegangen?“ Doch Sev war nicht zum Scherzen aufgelegt. Maik erkannte das er nicht die geringste Mine verzog und Ihm weiter einen ernsten Blick zuwarf woraufhin er langsam zu verstehen schien, das etwas ganz und gar nicht in Ordnung war: „ Was ist los?“ „ Ich will dich da nicht mir hinein ziehen. Es ist besser wenn du über die Einzelheiten nicht Bescheid weißt.“ erklärte Sev trocken. Maik wurde unruhiger. Er lehnte sich nach vorne, stütze sich auf den Tisch ab und entgegnete leicht verunsichert: „ Okeeeyyy. Du weißt ich verdanke dir eine Menge. Verdammt, ohne dich würde Muna heute nicht mehr existieren, einschließlich mich. Doch wenn es Ärger gibt, dann will ich wissen worauf ich mich einlasse.“ Sev schüttelte den Kopf und beteuerte mir fester Stimme: „ Das ist keine gute Idee.“ Maik schwieg für einen Moment, musterte Sev haargenau und betonte gestikulierend erneut, nachdem er sich kurz hin und her gewunden hatte:: „ Ich bin gerne bereit dir zu helfen.... Ich WILL dir helfen. Ich bitte dich nur darum, offen zu sein.“ „ Offen sein?!“ Schnaubte Sev abwegig und deutete mit einer Kopfbewegung zum Tresen auf der anderen Seite des Raums, wo Melody einen ganzen Teller Fleisch in sich hinein schaufelte, als gäbe es keinen Morgen, was auch kein ganz so abwegiger Gedanke war. Maik folgte seinem Blick und fragte verwundert: „ Was? Die kleine Blonde? Japp, ziemlich süß. Ein wenig dreckig.... und verfressen wie es scheint, aber Süß. Was ist mit der?“ Die Ernsthaftigkeit in Sevs Worten nahm noch einmal zu: „ SIE, muss den Preis zahlen, den die Offenheit kostet und das.... obwohl sie noch nicht einmal etwas weiß.“ „ Was redest du da?“ fragte Maik perplex nach, ehe er sich wieder zu Sev drehte. Dieser Lehnte sich noch ein Stück weiter über den Tisch, um nahm einen flüsternden Ton an, damit die umliegenden Gäste, sie nicht verstehen würden: „ Sie wird gejagt. Von den Streitkräften, von den Marines und von einem Phantom.“ Maik erstarrte, seine Augen verengten sich während er ungläubig wiederholte: „ Ein Phantom?.... Wie Bower?“ Sev nickte und Maik drängte auf mehr Informationen: „ Also geht es um sie?“ „ Ich sagte bereits... es ist Kompliziert.“ Maik atmete etwas schwer, ein Ausdruck dafür das er krampfhaft überlegte um sich einen Reim daraus zu machen. Nach wenigen Momenten der Stille brachte er nun seine Gedanken unsicher zum Ausdruck: „ Wenn die Streitkräfte hinter Ihr her sind....“ Maik hielt kurz inne, ehe er nun gänzlich begriff: „ Du bist nicht mehr beim Militär!.....oder?“ Sev nickte, sein Blick wanderte zu Melody, die nun bemerkte das sie Beobachtet wurde und mit prall gefüllten Wangen, den eines Hamsters gleich, einmal kurz winkte. „ Mit Ihr habe ich förmlich meine Kündigung eingereicht.“ Gab Sev zu verstehen und Maik warf schulterzuckend die Arme in die Luft: „ Okey, ich verstehe zwar nur die Hälfte, aber wenn so ein scheiß Phantom hinter euch her ist....“ Sev unterbrach Ihn: „ Du musst uns nur nach Hyperion bringen. Ich wünschte es gebe einen anderen Weg. Aber..... du bist der einzige Mensch den ich außerhalb der Streitkräfte kenne.“ Maik lachte, trotz der ungebrochenen Anspannung die Sev an den Tag legte und fragte sarkastisch: „ Also die erste Wahl...mmhh?“ „ Maik.....“ Wollte Sev sich nun erklären, doch unterbrach Maik diesen Versuch als er locker entgegnete: „ Schon gut. Ich mache dir einen Vorschlag. Ich bringe euch nach Hyperion und danach auch sonst an jeden Ort den Ihr wollt. Ich will nur nicht im Dunkeln gelassen werden.“ „ Du tust es?“ „ Unter dieser Voraussetzung..... Ja! Du klingst überrascht....“ bemerkte Maik. Wieder versuchte sich Sev gedämpft zu erklären: „ Phantome, Militär.... Ich hätte nicht erwartet das.....“ doch unterbrach Ihn Maik auf ein neues: „ Seit den Überfall auf Muna-15, habe ich die meiste Zeit in meinem Schiff oder in Cathcart verbracht. Also Schlimmer, kann es auch mit einem Phantom an den Versen nicht mehr werden. Außerdem, halte ich die Versprechen die ich gebe.“ Sev lachte flach, ein dezentes lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und so nickte er Maik zu: „ Einverstanden.“ Auch Maik lockerte sich wieder, und erläuterte gelassen: „ Keine Sorge, ich bin es gewohnt mich bedeckt zu halten.....du weißt ja.... Chris Roberts!“ Er Warf Sev einen schiefen Blick: „ ... wo haste denn DEN Namen aufgeschnappt?“ Sev zuckte einmal mit den Schultern ehe er antwortete: „ Keine Ahnung. Lag mir auf der Zunge....“ „ Drink? Es könnte unser letzter sein.....“ Fragte Maik spöttisch. Sev nickte und Maik pfiff nach der Bedienung, die seltsamerweise nicht lange brauchte, ehe sie die 2 Schapsgläßer auf den Tisch abstellte. Maik erhob das Glas: „ Auf die 7te! Und das sie niemals vergessen werden!“ Sev stieß mit Ihm an. „ Semper Fi.“ Sagte er gedämpft, eher er mit einem Schluck das Glas leerte. Ed wollte immer noch nicht so recht glauben, dass das alles wirklich geschehen war. Erst wird er von so einem verdammten UEE-Soldaten verprügelt, der Ihm jedoch gleich danach sein Schiff überlässt. Erst jetzt, an Bord des Truppentransporters, nicht weit von Spider entfernt, konnte er es wirklich glauben. Es war wirklich ein Militär-Schiff, auf dem neusten Stand der Technik mit einer fortschrittlichen Tarnkappen-Technologie. Er wusste zwar zur Zeit nicht, wie man diese aktiviert und die Treibstoff Reserven waren auch fast aufgebraucht, doch war er nun der Stolze Besitzer dieses mehrere Million-Credits teuren Vehikels. Sein Weg zurück in die Ruhmreiche Karriere eines Piraten. Keines seiner Opfer würde Ihn nun noch kommen sehen, ehe es zu spät war. Er würde Reich werden, Mächtig und unbesiegbar, wenn er doch nur gewusst hätte, wie man die Tarnkappenfunktion des Schiffes bediente. Auch Max und Otto, hatten sich wieder erholt und stritten sich um Cockpit über die Funktionsweise. Ein Militär Schiff war wesentlich schwerer zu bedienen, als Zivile und so gab es dutzende von Schaltern, lediglich mit Buchstabenkürzeln gekennzeichnet. Und so verstand Ed nicht, was das Schiff vom Ihm wollte, als nun plötzlich eine Anzeige aufblinkte nachdem Max und Otto einige Schalter betätigt hatten. „ Verdammt, was hast du getan?“ brüllte Max, doch Otto brüllte zurück: „ Ich habe gar nicht getan! DU hast den Schalter da gedrückt!“ „ Hab ich gar nicht!“ „ Hast du wohl!“ Eine Ader an Eds Stirn trat hervor und lautstark ging er dazwischen: „ Ruhe jetzt! Ihr verdammten Vollidioten!“ Augenblicklich herrschte wieder Ruhe, während Ed sich die Anzeige an tippte, die munter vor sich her blinkte, woraufhin ein blaues Hologramm mit mehren Punkten die auf einem Raster platziert waren visualisierte. „ Was ist das?“ fragte Max und Otto antwortete großspurig: „ Das ist das Radar!“ „ Woher willst du das denn Wissen?“ „ Ich bin eben ein Genieeee!!!“ Ed packte Otto grob am Kragen: „Schön du Genie! Und was soll das bedeuten?“ „ Da ist ne Signatur hinter uns!“ Erklärte Otto und erneut mischte sich Max ein: „ Stimmt, sieht aus wie die einer Hornet.“ „ Das ist keine Hornet du Depp! Die Signatur einer Hornet ist um einiges größer!“ Doch plötzlich unterbrach ein poltern Ihren Streit. Ed sah sich verwundert um, versuchte die Herkunft des Geräuschs aus zu machen, während er leise sein Untergebenen fragte: „ Habt Ihr das gehört?“ Doch blieb es Still und etwas nervös befahl es weiter: „ Sieht nach was da hinten los ist!“ Max und Otto taten wie Ihnen befohlen und verschwanden hinter der Tür, während Ed das Radar untersuchte. Doch nach wenigen Sekunden, in denen er nicht schlau daraus geworden war, aktivierte er sein Komm und Kontaktierte Max und Otto: „ Und? Was ist da hinten los?“ Die Leitung blieb Still: „ Hört Ihr mich? Ihr verdammten Vollidioten?“ Doch als Ihn nun wieder keine Antwort erreichte, da sie vermutlich wieder in einem Streit verwickelt waren, beschloss er sich selbst der Sache anzunehmen. Wie so oft, erinnerte er sich selbst, musste er die Dinge selbst in die Hand nehmen. Er ging zur Tür hinaus, fluchte innerlich weil auf Max und Otto keinerlei verlass war und fragte sich, warum er eigentlich mit den beiden unterwegs war. Auch als er die Truppenräume betrat, war keinerlei Spur von Ihnen zu finden. Doch plötzlich wurde er heftig zur Seite gezerrt und ein stechender Schmerz durchdrang seinen Hals. Weniger als eine Sekunde dauerte es, bis der Mann sein Leben aushauchte und Kody den leblosen Leichnam zu Boden lies ehe er diesen zu den beiden anderen, 2 Meter weiter zerrte und seine Kampfmesser wieder aus seinem Hals zog. „ Sicher!“ erklärte er über Komm und war Froh nicht auf Sev gestoßen zu sein. Er hätte niemals auch nur daran gedacht, auf Ihn zu schießen, doch befand sich Nero keine 2 Meter hinter Ihm, der nun an Kody vorbei drängte und den Weg ins Cockpit suchte. Was immer Sev auch vor hatte, er fing an seine Spuren zu verwischen. Auch wenn das Schiff über eine Tarnfunktion verfügte, so konnte man doch, anhand der Abgase und deren Zusammensetzung die im Weltall unberührt zurück blieben, den Weg eines bestimmten Schiffes zurück verfolgen. Das war gut, beruhigte sich Kody und folgte Nero. Dicht dahinter Nox. Kaum um Cockpit angekommen, leuchtete eine Anzeige lichterloh auf, sobald Nero sich den Cockpit-Konsolen näherte. „ Scheiße! Was hat das zu bedeuten?“ fragte Nox verwundert. Ruhig antwortete Nero: „ Das Terminal ist auf meine Komm-ID eingestelt. Es gibt ein Signal heraus, sobald ich mich diesem nähere.“ „ Und wozu? Hat Sev das so eingestellt?“ fragte Nox. Kody trat hervor, blickte auf das blinkende Terminal und teilte seine Vermutung mit: „ Sev will uns etwas sagen!“ Ohne zu antworten betätigte Nero das Terminal, das augenblicklich ein Hologramm in die Luft projizierte. Es war ein Bild von Sev, der mit gehobenen Arm und ausgestreckten Mittelfinger auf Nero deutete. Für einige Momente starrte Nero das Hologramm an und Kody musste unweigerlich grinsen. Der Helm verbarg seinen Gesichtsausdruck, doch konnte er seine belustigende Tonart nicht überspielen: „ Nichts, das wir nicht auch schon vorher gewusst hätten.“ Nero schaltete das Terminal aus, drehte sich zu den beiden Deltas und befahl um vorbei gehen: „ Ich will alle Daten gesichert haben. Ich will wissen wo das Schiff war, wer an Bord war und was sich in der Nähe aufgehalten hat. Ich will alles wissen!“ Nox und Kody sahen sich für einen Moment lang an, bis Kody ernüchternd mitteilte: „ Na dann! Bringen wir den Hammer zurück zur Exodus!“ Das Cockpit der Starfarer war sehr geräumig. Doch wie schon in Maiks Freelancer, herrschte hier das blanke Chaos und so war es Sev angenehmer, aus dem Fenster in die weiten des Alls zu starren. Noch immer war es das selbe Schiff, welches sich Maik auf Muna-15 Habhaft gemacht hatte und mit dem er Sev aus dem brennenden Hangar retten konnte. Neue Schiffs-ID, neue Papiere, sein neues Baby. „ Auf Cathcart bekommt man alles“, hatte Maik Ihm amüsiert erklärt. Doch der Weg würde lang werden. Auch wenn Maik sich sicher war, eine Abkürzung zu kennen, würde die Reise mindestens 2 Tage in Anspruch nehmen. Und so hatte Sev die Zeit bis zum nächsten Sprungpunkt genutzt, Ihm die Situation zu schildern. Sein Mund stand nicht nur einmal offen doch auch Sev war es nicht leicht gefallen. Etwas verwirrt versuchte Maik die Sachlage zusammen zu fassen: „ Also hast du sie gerettet.... keine Ahnung was du nun machen sollst und jagst einem Gespenst hinter her, weil das deine einzige Spur ist.“ „ Kein Gespenst.“ erwiderte Sev, doch Maik warf Ihm einen skeptischen Blick zu, während er erläuterte: „ Hört sich für mich danach an. Ein geheimnisvoller Nesaja, der überall seine Finger mit im Spiel hat.“ „ Ich weiß nicht ob es die selbe Person ist, die mir die Nachrichten hat zukommen lassen, aber wenn auch nur die Chance dazu besteht....“ Sev hielt inne, blickte weiter aus dem Fenster bis Maik sich knapp äußerte: „ Zufall?!“ Sev schüttelte mit dem Kopf, während er mit fester Stimme beteuerte: „ Es gibt keine Zufälle.“ „ Was hast du vor, wenn du Ihn gefunden hast?“ Erneut wurde Sev Stimme fester: „ Ich werde mich mit Ihm unterhalten und wenn er nicht die passenden Antworten auf meine Fragen hat dann....“ Er Sprach es nicht aus, doch Maik konnte an seinem Gesichtsausdruck genau erkennen, wie er es Regeln würde. Maik schüttelte den Kopf und bemerkte gedämpft: „ Du hast dich verändert. Der Hien den ich kennen gelernt habe.... nun ja, vielleicht habe ich mich damals schon getäuscht.“ Maik widmete sich wieder den Anzeigen und Konsolen im Cockpit, während er beiläufig erklärte: „ Und Melody? Auch wenn du Nesaja findest.... Du weißt das du sie nicht ewig vertrösten kannst, irgendwann MUSST du.....“ Doch würgte Ihn Sev mit einem flüsternden Ton ab: „ Ich weiß.....“ „ Und du bist dir sicher mit Ihrem Vater?“ Sev gab ein verzweifeltes lachen von sich, ehe er gekränkt erklärte: „ Wir haben mit dem Frontgeschütz einer Idris gefeuert. Es dürfte nicht vielen die Flucht gelungen sein und wenn.... dann den falschen Leuten.“ „ Verstehe, mit dem schlimmsten Rechnen und auf das beste Hoffen, wie?“ Sev schnaubte, während sich sein Kopf dem Boden neigte: „ Hoffnungen.... Ich habe sie schon lange aufgegeben. Sie sind eine Illusion die uns blenden und desto mehr Hoffnungen man hat, desto größer ist die Enttäuschung.“ „ Wäre es untertrieben zu sagen, dass das etwas pessimistisch ist?“ „ Pessimisten sind, was Optimisten, einen Realisten nennen.“ Maik lachte. Doch in dem Moment als er äußern wollte, erklärte Sev sich verärgert: „ Als wir die Exodus geentert haben, hatten ebenfalls eine Constellation und eine Catarpilar an der Tankstation angelegt. Ich hab es kurz nach dem Angriff auf die Piratenbasis überprüft...“ Sein Kopf richtete sich mit einem zornigen Gesicht wieder auf, ehe er weiter erläuterte: „ Es waren die selben Schiffe, die sich auch in der Raumstation befanden. Wir waren keine 20m von den Geiseln und Ihrem Vater entfernt, als wie die Exodus übernahmen.“ Für einen Moment hielt er inne, in der er alles Revue passieren lies, schüttelte den Kopf und erklärte zornig: „ 2 Schiffe, es wäre ein leichtes für uns gewesen....“ „ In einem Punkt hast du dich nicht verändert. Wifi würde dir die Ohren lang ziehen.“ Bemerkte Maik und machte damit auf Wifis ständige Belehrungen aufmerksam, dass er sich selbst nicht für alles die Schuld geben solle. Ein dezentes lächeln legte sich auf Sevs Lippen, während er gedämpft bestätigte: „ Ja.... das würde sie.“ Einige Bilder und Erinnerungen füllten für einige Momente seinen Verstand, woraufhin sein Blick Ausdruckslos wurde. Maik bemerkte die Veränderung: „ Deine Einheit, die 7te Schwadron... du hast immer noch nicht damit abgeschlossen... oder?“ Sev löste sich von den Gedanken, blickte zu Maik und antwortete mit fester Stimme: „ Wenn ich Ihr Andenken nicht in Ehren halte, wer soll es dann tun?“ „ Das war nicht meine Frage.“ Entgegnete Maik, doch Sev blieb Stumm und widmete sich wieder dem Fenster. Erst nach einigen Momenten, brach Maik die Stille: „ Ich denke oft an sie. Ich kannte sie nicht länger als wenige Stunden, doch haben sie Ihr Leben gegeben um meine Heimat zu retten.“ Erklärte er und beteuerte: „ Sie werden nicht vergessen. Weder von mir, noch von den Kolonisten auf Muna.“ „ Als ob irgendjemand wüsste wer sie waren....“ „ Und ob!“ erklärte Maik weiter: „ Ich besuche Muna, 2 mal Jährlich. Es wurde dort eine Gedenkstätte errichtet. Wusstest du das?“ Sev nickte: „ Ja...“ „ Ich besuche sie jedes mal und jedem Menschen, der die Tafel mit den Namen der gefallenen betrachtet, zeige ich Ihre Namen und erzähle Ihre Geschichte.“ Wieder wandte sich Sev, Maik zu und warf Ihm einen schiefen Blick zu, während er nicht ganz überzeugt nachfragte: „ Ist das so?“ Maik nickte und beteuerte: „ Sie werden nicht vergessen werden...“ „ Wie geht es der Kolonie?“ „ Besser als Befürchtet, schlechter als erhofft. Der Handelsaußenposten wurde aufgegeben. Die Zerstörungen waren zu stark und Maza, naja, hier und da werden immer noch Schäden repariert, aber im großen Ganzen, ist es wieder als wäre nichts geschehen.“ „ Hat der Imperator sein Wort gehalten? Wird Muna nun ausreichend beschützt?“ Maik lachte einmal und erklärte beleidigt: „ Es wurde ein Kampfverband dort stationiert. Die Medien haben es als heroischen Erfolg aufgeblasen, doch ist die nüchterne Wahrheit, das es immer noch nicht ausreicht um die Kolonie wirklich zu schützen.“ „ Manche Dinge ändern sich nie....“ „ Ja. Leider.“ bestätigte Maik und eine kurze Pause erfüllte den Raum, bis Maik einige Sekunden zum Copiloten Sitz hinüber starrte, Sev einige Momente musterte und mit einem aufheiterndem Tonfall bemerkte: „ Hien?! Du siehst furchtbar aus! Wann hast du das letzte mal geschlafen?“ „ Ist nicht wichtig.“ Lenkte Sev ab und behielt die wirkliche Antwort für sich. Die Angst davor, das die gefallenen Geiseln Ihm in seinem Schlaf heimsuchen würden. Auch als Maik Ihn mahnend ansah, blieb er stur im Copilotensitz sitzen. Maik wechselte daraufhin in einen übertriebenen Tonfall: „ Ich bin der Kapitän! Das ist mein Schiff!!!“ Sev lockerte sich, warf Maik einen fragenden Blick zu und bemerkte amüsiert: „ Dein Schiff? Du hast es gestohlen!“ Maik lies sich davon nicht unterbrechen und spielte seine Rolle weiter: „ Und ich befehle dir, dich schlafen zu legen!“ Unbeeindruckt bestand Sev weiter darauf im Cockpit sitzen zu bleiben. Maik enttäuscht darüber härtete Mittel anwenden zu müssen, tippte auf einer Konsole herum, ehe laute Musik, deren Klänge aus schrillen Tönen und tiefen Bässen bestand aus den Lautsprechern schallte: „ Yeah!!! Der beste E-Rock DJ in den äußeren Systemen... Du erinnerst dich?!“ brüllte Maik laut gegen die Musik an während sein Kopf übertrieben, passend zum Beat auf und ab wippte. Die schrillen Klänge bohrten sich in Sevs Kopf, der Augenblicklich aufstand und kommentarlos das Cockpit verließ. „ Sowas als Musik zu bezeichnen... Ich fass es nicht!“ nuschelte er lediglich, als sich die Tür hinter Ihm verschloss. Frisch geduscht in einem Bett zu liegen, auch wenn es noch so eng war, lies Melody gleich einen klareren Kopf finden. Nie hätte sie sich vorgestellt, das eine Starfarer, ein Schiff dieser Ausmaße, doch nur über so kleine Bäder und Schlafkammern verfügte. Doch es war mehr als ausreichend und als sie sich in Gedanken rief, was womöglich Ihr Vater durchmachen musste, verloren diese Eingeständnis jede Bedeutung. Verzweifelt versuchte sie sich auszumalen, wie es Ihm gerade ging, ob er Hunger hatte, Durst oder Angst. Vergeblich suchte sie der Wunsch heim, Ihn nun neben sich zu haben und zu wissen, das es Ihm gut ging. Einige Momente kämpfte sie mit den Tränen, ehe sie Ihr Tasche griff, die neben Ihr in der engen Schlafkammer lag und holte das Buch heraus, dass James Ihr geschenkt hatte. Ihr war im klaren, das sie versuchte sich abzulenken, doch hatte sie keine andere Wahl. Der Pilot, Maik, hatte mitgeteilt, das sie einige Zeit unterwegs sein würden und so konnte sie im Moment, nichts anderes unternehmen, als sich auszuklinken, um die Ruhe zu bewahren. Nach einigen Minuten, in denen sie die ersten Seiten des Buches gelesen hatte, Betrat Sev, bekleidet lediglich mit einer lockeren Hose, die knapp bemessenen Schlafquartiere. Ein Raum nicht größer als 6m³, in deren Wand sich 4 enge Schlafkammern befanden. Er nickte lediglich einmal, schritt auf einer der Schlafkammern zu während er Ihr einen verwunderten Blick zuwarf. „ Ist das ein Buch?“ Fragte er überrascht. Melody nickte, setzte sich wieder ein lächeln auf und erklärte: „ Ja, es heißt „Der letzte Weg“. Ich habe gerade erst angefangen zu lesen, doch offensichtlich handelt es um ***.“ Sev beäugte weiterhin das Buch, während er sich gegen die Kammern lehnte und Melody weiter zuhörte: „ Mein Vater hat es mir geschenkt, bevor das alles passiert ist. Es ist alles, was ich derzeit noch von Ihm habe.“ Sev Blick wurde trüb. Sie konnte deutlich erkennen wie er überlegte und unauffällig Ihren Blick versuchte auszuweichen während seine Augen trauriger wurden. Erst nach einigen Sekunden Blickte er wieder auf und versuchte sich vorsichtig zu erklären: „ Hör zu.... Es gibt keine Garantie dafür, das er noch....“ „ Ich weiß.“ Unterbrach Ihn Melody flüsternd: „ Aber er ist mein Vater! Ich darf die Hoffnung nicht aufgeben, denn...... was wären wir, ohne Hoffnung?“ Sev nickte, blickte sie starr für einige Sekunden an, doch tauchte er dann zu einer der unteren Schlafkammern hinab. Doch noch ehe Melody sich wieder Ihrem Buch widmen konnte, tauchte er wieder auf und sagte flüchtig: „ Hien!“ „ Was?“ Horchte Melody auf und Sev wiederholte sich mit einer wesentlich ruhigeren Stimme: „ Hien Richter. Das ist mein Name.“ Melody lächelte, schaute Ihm einige Sekunden in die Augen und war überrascht, das sie Ihn nun gleich ganz anders wahr nahm. Ein Schritt weg, vom dem kaltherzigen, Trauer erfüllten Soldaten, hin zu einem Menschen. Ob es an dem Namen lag, dem Fehlen der Kampfrüstung oder eine Kombination von beiden, wusste sie nicht. Doch sah sie Ihn nun lächelnd an und sagte fröhlich: „ Hien Richter.... Freut mich dich kennen zu lernen Hien! Ich bin Melody.“ Sevs Blick lockerte sich ein wenig und Melody hätte schwören können, das nur noch ein schlechter Witz, bis zu einem lächeln gefehlt hätte. Ohne ein weiteres Wort tauchte er wieder hinab, doch rief Melody hinter her: „ Hey, Hien!“ Erneut richtete sich Sev auf, warf Melody einen fragenden Blick zu bis sie sich zur Frage durchgerungen hatte die sie mit einem sanften Tonfall stellte: „ Was bedeutet Sev?“ Sein Blick wurde wieder fester und so starrte er sie an, bis sie kichernd einsah: „ Verstehe. Der kleine Finger und der Arm und sooo....“ Kommentarlos tauchte Sev ein letztes mal hinab und kroch anschließend in die Schlafkammer, während Melody sich wieder Ihrem Buch widmete und hoffte, das sie die Strecke nach Hyperion, schnell überwinden würden. Denn Ihrem Vater lief die Zeit davon. Teil -8- Auf der Spur
    3 Punkte
  40. 2939 Das laute Rauschen des Windes kündigte an, dass das Landungsschiff in die Atmosphäre eingedrungen war. Das einzige andere Geräusch was man beunruhigenderweise hören konnte, war ein loses Teil was irgendwo in der Maschine ununterbrochen klapperte. Die beiden im Cockpit eingeengten Piloten hatten alle Mühe den Zielpunkt zu finden, da die Sicht gleich Null war. Im Laderaum saßen zwanzig Soldaten der UEE festgeschnallt in ihren Sitzen, welche es kaum erwarten konnten endlich den Einsatz zu beginnen. Einer von ihnen war Logen Konarski. Gerade prüfte er noch einmal seine Waffe, während er spürte wie das Schiff aufgrund von Turbulenzen leicht anfing zu rütteln. „Nervös? Hey Leute, Logen hat heute wohl einen nervösen Finger am Abzug, also steht ihm lieber nicht im Weg!“ Roke, das wohl größte Arschloch der Truppe aber zugleich sein bester Freund, saß direkt neben ihm und ließ gleich den nächsten Scherz auf Kosten von Logen los. Ein Lächeln konnte er sich zwar auch nicht verkneifen, jedoch konterte er im nächsten Moment. „Wenigsten laufe ich nicht bei einer Nachtübung ohne Sicherheitsweste über den Schießstand und lasse mich fast abknallen!“ Sofort drehte Roke sich wieder zu ihm um und wollte protestieren, als der Lieutenant aus dem Cockpit kam um die beiden Streithähne zu unterbrechen. „Jetzt ist aber Schluss mit dem Scheiß! Wir sind hier um ein paar verblendeten Einsiedlern etwas Erleuchtung einzubläuen und nicht auf Landurlaub! Verstanden?!“ Wie im Chor brüllten die beiden los. „Jawohl, Sir!" Der Lieutenant stellte sich in die Mitte des Landungsschiffes und schaute sich zwischen seinen Soldaten noch einmal um. „In zwei Minuten sind wir da. Also überprüft eure Ausrüstung und stellt sicher dass ihr genug Munition mit habt. Habt ihr das soweit verstanden?!“ „Ja, Sir!“ Als der Lieutenant wieder im Cockpit war, lehnte sich Roke zu ihm rüber und ließ seinem losen Mundwerk freien Lauf. „Diese Penner haben uns doch eh nichts mehr entgegenzusetzen. Nach mehreren Tagen Beschuss aus dem All wird da kein Stein mehr auf dem anderen stehen. Wie kommen die überhaupt auf die Idee sich von uns loszusagen? Die sind bestimmt durchgedreht oder so was. Das einzige was wir da noch finden werden sind verstreute Körperteile und Schutt.“ Lächelnd erwiderte Logen: „Wir sind also die interstellare Müllmänner, oder wie?“ „Du bringst es auf den Punkt!“ Lachend drehte er sich zu Viktor um, dem Techniker in ihrem Squad und fing an ihm auf die Nerven zugehen. Logen wiederholte den Check seiner Ausrüstung und ließ seine Gedanken dabei abschweifen. Wie ist er bei diesem schrägen Haufen überhaupt gelandet? Logen schloss die Augen und versuchte sich noch einen Moment zu entspannen, während er daran zurückdenken musste wie alles angefangen hatte. Kapitel 1 2 Jahre zuvor Die Laderampe schwang langsam auf und ließ frisch gefilterte Luft in den Transporter strömen. Logen griff nach seiner Tasche und wollte den Hangar betreten, doch als er das ganze Ausmaß des Hangars sehen konnte, blieb er staunend stehen. Er war noch nie zuvor auf so einem großen Träger gewesen. Eine Super Hornet die gegenüberstand wurde gewartet, während ein Team von Technikern dabei war neue Waffen zu montieren und ein anderes mit mehreren verschiedenen Diagnosegeräten an einem Gladiator arbeitete. Munition wurde von herbeigeschafft und verladen, Schweißbrenner ließen Funken fliegen, auf dem ganzen Deck herrschte rege Betriebsamkeit. Links und Rechts von ihm waren weitere Transporter, welche ebenfalls frisch ausgebildete Rekruten ausspuckten. Logen merkte dass die übrigen aus seiner Einheit sich bereits aufgestellt hatten. Schnell schloss er zu ihnen auf und nahm Haltung an. Eine kleine Gruppe, angeführt von einem Mann mit harten Gesichtszügen, schritt auf sie zu. „Das soll also die Verstärkung für das 83. Regiment sein? Wie erbärmlich…“, sagte er zu seinen Begleitern, welche gleich darauf anfingen wie einstudiert zulachen. An die verunsicherten Soldaten gerichtet, redete er mit ernster Mine weiter. „Ich bin Admiral Trajan, was sie ja bestimmt schon wussten. Auf diesem Träger ist mein Wort Gesetz und wenn von ihnen auch nur einer die Ehre meines Geschwaders oder der Navy beleidigt, stelle ich ihn höchstpersönlich vor ein Kriegsgericht. Ist das soweit klar?“ „Das fällt dann wohl eher in meine Zuständigkeit denken sie nicht, Admiral Trajan?“, warf jemand hinter der Gruppe des Admirals ein. Während der Neuankömmling auf den Admiral zuschritt, wurde ihm von der Gruppe Platz gemacht, bis er direkt vor ihm stand. „Colonel Calendorn, freut mich dass sie auch noch zu uns gefunden haben. Diese Schiffe können durch ihre schiere Größe für alle die nicht der Navy angehören sehr verwirrend sein. Ich war gerade dabei ihren neuen Soldaten meine Aufwartung zu machen.“, ließ er mit einem verächtlichen Lächeln verlauten. Obwohl man Trajan ansehen konnte das ihm Calendorns Anwesenheit überhaupt nicht zusagte, reichte er ihm die Hand. Der Colonel erwiderte die Geste, aber auch nur mit Widerwillen, denn selbst er konnte sich so einen Affront gegen einen Admiral nicht leisten. „Ich hoffe ihr Weg von der Brücke zum Hangar war nicht zu anstrengend für sie, Admiral.“ „Natürlich nicht, aber wo sie es gerade erwähnen ich sollte wohl wieder auf die Brücke zurückkehren, schließlich habe ich ein Geschwader zuführen. Sie entschuldigen mich, Colonel?“ Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und verließ den Hangar in Richtung der nächsten Luftschleuse. Colonel Calendorn schaute ihm kurz hinterher, lenkte seine Aufmerksamkeit aber wieder auf Logen und die anderen. „Wie sie sehen sind nicht alle über den Befehl glücklich, dass das 83.Infanterie Regiment Admiral Trajans Geschwader zugewiesen wurde. Ich erwarte aber trotzdem von ihnen, dass sie sich alle anständig hier benehmen während wir bei diesem Geschwader stationiert sind. Zu unserem Auftrag werde ich ihnen nur sagen, dass wir in nächster Zeit die Außenzonen kontrollieren werden. Alles weitere erfahren sie von ihren Vorgesetzen. Ach, und falls sie es noch nicht mitbekommen haben, ich bin Colonel Calendorn. Und jetzt suchen sie sich ein Platz zum schlafen, Verstanden?“ „Ja, Sir“, rief Logen ebenso wie der Rest. „Wegtreten!“ Logen folgte den anderen zum Ausgang des Hangars, als er plötzlich von jemanden unfreundlich angesprochen wurde. „Hey Kumpel, dass da ist meine Tasche!“ Kaum das der Satz zu Ende gesagt war, griff ein grobschlächtiger Kerl nach seiner Tasche. „Was soll dass denn werden?“, gab Logen zurück und verpasste ihm erstmal einen Schlag in die Magengrube. Der ließ daraufhin wieder die Tasche fallen und erwiderte Logens Geste mit einer Kopfnuss. „Wolltest du meine Tasche klauen oder was? Na, warte…“ Kurz darauf rauften sich die beiden auf dem Hangardeck, ohne dass sie bemerkten wie die meisten ihre Tätigkeit einstellten und sich neugierig ihnen zuwendeten. Unauffällig trat eine dritte Person dazu und begutachtete das Schauspiel. „Ihr beiden wisst schon, dass ihr eure Taschen nur vertauscht habt und nun zur Belustigung der ganzen Besatzung, euch mitten auf dem Hangardeck prügelt?“, rief ihnen eine Frauenstimme zu. Beide hielten inne als sie sich der ganzen Aufmerksamkeit bewusst wurden. Als sie sich wieder aufgerappelt hatten, drehten sich beide zu der Unbekannten um. Logens Gesichtszüge hellten sich sofort auf, als er sah dass eine gut aussehende Frau vor ihm stand. Ihre blonden Haare hatte sie zum Zopf zusammengebunden, während die Uniform ihre Figur nur noch umso mehr betonte. „Man merkt gleich dass sie hier neu sind.“ „Und sie sind…?“ „Sergeant Sordana, ihre Vorgesetzte.“ Schnell nahmen beide Haltung an und salutierten vor ihr. „Entschuldigen Sie Mam, aber der Kerl…“, wollte der Fremde, mit dem er eben noch seine Meinungsverschiedenheit klären wollte, sagen, als Sgt. Sordana ihn unterbrach. „Sparen sie sich das, dass einzige was ich gesehen habe sind zwei Idioten die sich wegen einer Tasche prügelten.“, gab sie missgelaunt zurück. Enttäuscht dass der kleine Zwist zwischen den beiden schon vorbei war, wendeten sich die meisten Schaulustigen wieder ihrer Arbeit zu. „Also verraten sie mir jetzt wie sie heißen, oder muss ich mich deshalb auch mit ihnen prügeln?“ „Ähh…Private Roke Hanks, Mam.“, sagte er unsicher. Sie schaute zu Logen rüber. „Private Logen Konarski, Mam.“ „Na geht doch und jetzt schnappen sie sich ihre richtigen Taschen. Sie beide sind mir unterstellt, also will ich nicht noch mal so einen Mist sehen, alles klar?“ „Ja, Mam.“, erwiderten sie und begaben sich in Richtung Ausgang. Die Kabine, welche er natürlich mit Roke teilen musste, war nicht viel größer als ein Schuhkarton. Zwei Betten übereinander, zwei Schränke und ein kleiner Tisch war das Beste an Komfort was sie bekommen konnten. Er stellte seine Tasche auf den Tisch und kramte seine Sachen in einen der Schränke, als Roke die Kabine betrat. „Jetzt stehen wir wohl erstmal ne Weile als Idioten dar, was?“, sagte er zu Logen. „Wenn du nicht so unaufmerksam gewesen wärst hättest du ja gemerkt dass du die falsche Tasche hattest.“ „Das…Ach fangen wir nicht wieder davon an. Begraben wir das Kriegsbeil, schließlich müssen wir uns eine Kabine teilen. Wie wärs, Freunde?“, fragend hielt er ihm die rechte Hand hin. Kurz überlegte Logen, schlug dann aber ein. „Klar, warum eigentlich nicht.“ „Großartig, aber ich bekomme das obere Bett.“, als müsste er es unterstreichen warf er seine Tasche aufs obere Bett. „Von mir aus...“ Soeben wollte er den Rest seiner Sachen verstauen als Roke wieder anfing zu reden. „Was hälst du eigentlich von unserem Sergeant? Ich mein wäre sie nicht meine Vorgesetzte, würde ich mein Glück gerne mal bei dem heißen Feger versuchen. Mir konnten bis jetzt nur wenige widerstehen.“ Da konnte Logen nicht anders als zu lachen. „Oh ja, bei deinem Charme wird es bestimmt kein Problem dabei geben.“ „Hey, ich habe auch Gefühle.“, gab er brummelnd von sich und kletterte ins obere Bett. „Ich werde jetzt erstmal ein wenig schlafen, also weck mich bloß wenn etwas wirklich Wichtiges ansteht. Zum Beispiel wenn es in der Messe mal wieder anderes als den Einheitsbrei gibt.“ „Natürlich, euer Hoheit.“, äußerte Logen belustigt und legte sich ebenfalls hin. Kapitel 2 Die Zeit zog sich hin, einige Wochen gingen vorüber und obwohl sie in den Äußeren Systemen patrouillierten, hatten sie noch nicht einen Kampfeinsatz gehabt. Logen und die anderen Neuen lebten sich ein, während ihnen nicht viel zum Zeitvertreib blieb. Es kam zu einigen Handgreiflichkeiten zwischen den Soldaten der Army und Navy, woraufhin beide Parteien nur noch getrennt voneinander die gemeinsame Messe betreten durften. Logen machte gerade zufrieden ein Nickerchen, als plötzlich Roke aufgeregt in ihre Kabine gestürzt kam und anfing wild auf ihn einzureden. Verwirrt schreckte er aus dem Schlaf hoch und stieß sich seinen Kopf an dem oberen Bett. „Scheiße Mann, ganz ruhig was ist denn los?“, brachte er noch vom Schlaf benebelt hervor. „Hast du denn wieder gar nichts mitbekommen? Wir haben unseren ersten richtigen Einsatz! Endlich können wir den Typen von der Navy mal zeigen was wir draufhaben!“, rief Roke begeistert. „Was für ein Einsatz denn? Vanduul? Oder wieder nur ein falscher Alarm, weil irgendein besoffener Trottel den Notruf benutzt, um in seinem Leben unbedingt noch einmal ein Raumschiff der UEE zusehen?“ Voll ausgerüstet waren sie auf dem Planeten gelandet nur um dann feststellen zu müssen, dass das einzig feindliche eine Braut war, die sich darüber aufregte das sie mit ihrem Landungsschiff den Hochzeitskuchen platt gemacht hatten. „Nein, Nein. Diesmal soll es wohl was ernstes sein. Soweit ich weiß hat es was mit Piraten zutun. In Zehn Minuten müssen wir im Hangar sein“, hielt er dagegen. „Na wenn du das sagst kann das ja nur stimmen. Dann schnapp dir deine Ausrüstung und lass uns hoffen das wir nicht zu spät kommen.“ Auf dem Weg zum Hangar trafen Roke und Logen auf Viktor, ihr drittes Squad-Mitglied, mal wieder mit irgendeiner technischen Spielerei beschäftigt. Logen hätte ihn fast umgerannt. „Irgendwann erwischen die dich noch, wenn du weiterhin über das Komm für Prioritäts-Mitteilungen missbrauchst.“ Viktor drehte sich erschrocken um, nur um im nächsten Moment aufzuatmen. „Ihr sollt mich nicht immer so erschrecken. Wo wart ihr eigentlich so lange?“ „Logen brauchte noch seinen Schönheitsschlaf.“, sagte Roke grinsend. „Lasst uns weitergehen.“, erwiderte Logen und lief los. Im Hangar angekommen, offensichtlich waren sie die letzten, reihten sie sich schnell ein. Sergeant Sordana musterte sie mit genervtem Blick und stieß einen lautlosen Fluch aus. „Das war ja mal wieder knapp, eine Minute später und die Schleuse wäre dicht gewesen.“ Roke musste natürlich gleich darauf etwas erwidern. „Wir wollten halt nicht zu früh kommen und uns die Beine wund stehen.“ Augenrollend wendete sie sich wieder nach vorne. Colonel Calendorn stellte sich gerade vor die versammelten Truppen. Da Logen weiter hinten in der Reihe stand, konnte er leider nur einige Wortfetzen mitbekommen und so gut wie gar nichts sehen. „Wir, die….Stolz….UEE….Forschung….Abschaum des….mit aller Härte….Planeten…beste Militär.“, der Colonel redete noch weiter, Logen konnte aber nichts weiter verstehen. Er versuchte denjenigen vor ihm zu befragen was nun eigentlich Sache war. „Irgendwelche Piraten haben einen Außenposten von Forschern überfallen. Die meisten sind anscheinend mit ihren Schiffen geflohen sobald wir aufgetaucht sind, aber möglicherweise haben sie einige am Boden zurückgelassen.“ Mit dieser Information konnte er doch schon mal etwas anfangen. Wieder drangen einige Wörter zu ihm hervor. „….UEE…für…Imperator und…“ Kurz drauf fingen alle an zu jubeln und der Colonel begab sich zu seinem Schiff. Sergeant Sordana fing sofort an die Befehle weiterzugeben. „Also ihr habt ihn gehört, auf ins Landungsschiff!“ Roke, Logen und Viktor folgten Sordana so schnell sie konnten ins Landungsschiff. Als er sich festgeschnallt hatte und die Laderampe sich zu schließen begann, ließ er einen letzten Blick durch den Hangar schweifen. Ein ungutes Gefühl überkam ihn als die Rampe zuklappte und das rote Licht im Laderaum ansprang. „Forscher sagst du ja? Wer will denn in dieser scheiß Hitze hier arbeiten?“, seit ihrer Landung redete Roke von nichts anderes als der Hitze. Die Station lag leider genau in dem tropischen Teil des Planeten, was es nicht gerade leichter machte. Aufgrund des großen Waldes mussten sie sogar ein Stück auswärts landen und von den sogenannten Piraten hatten sie bisher auch noch nichts gesehen. „Das ist es was ich gehört habe. Was weiß ich denn, wieso man sich hier niederlässt und irgendwelche Pflanzen untersuchen will“, erwiderte Logen, „wenigstens brauchen wir keinen Kompass, die Rauchwolke ist ja nicht zu übersehen.“ Wahrscheinlich war einer der Generatoren bei dem Überfall explodiert, der ihnen nun freundlicherweise den Weg wies. „Wenn ihr weiter soviel quatscht werden wir bald den ganzen Wald über unsere Position unterrichtet haben. Aber da fällt mir ein uns fehlen noch ein paar Scouts, dann könnt ihr ja versuchen den Feind durch eure Reden zur Aufgabe zu bringen.“, sagte Sgt. Sordana mit falscher Freundlichkeit. „Ernsthaft?“, seufzend blickte Roke in den zu gewucherten Wald, “ Jawohl, Mam.“ Eine halbe Stunde später waren sie ein gutes Stück vor den anderen und liefen wieder gleichauf. „Sieh es positiv, wir brauchen…“, wollte Logen es versuchen, aber Roke unterbrach ihn sofort. „Positiv?! An diesem ganzen beschissenen Planeten ist überhaupt nichts positiv!“ Logen schaute an sich herab, seine ganze Ausrüstung war voller Schlamm und irgendein Käfer krabbelte an seinem Bein hoch. Er schüttelte ihn ab und trat drauf. „Hast ja recht…“ Eine weitere Stunde später fanden sie zwar die Station, es sah aber aus der Ferne ziemlich verlassen aus. Der Scanner ergab auch nichts, lag wahrscheinlich an den vielen Bäumen. Nachdem sie den Rest der Truppen informiert hatten und zu ihnen aufschlossen, rückten sie weiter vor. Vorsichtig durchsuchten sie die Station, doch mehr als einige verlassene Häuser und der explodierte Generator, waren nicht vorhanden. „Alles ausgeräumt, hier oben ist wohl niemand mehr.“, gab jemand aus dem Trupp weiter. „Unser erster richtiger Einsatz, was?“, sagte Logen belustigt zu Roke. „Das war einfach nur Pech, beim nächsten mal…“, mitten im Satz wurde er von Sgt. Sordana unterbrochen. „Kommt mit wir müssen noch den inneren Komplex durchsuchen. Also los, Bewegung!“ „Vielleicht sehen wir ein paar verrückte Experimente dort unten, wer weiß?“ Grummelnd folgte Roke ihm. Die Verwüstung war perfekt, alle Schränke waren aufgebrochen, nichts war mehr an seinem ursprünglichen Platz. Ein langer Gang mit mehreren Türen fiel vor ihnen ab und ein großer Blutfleck an der Wand wurde von einer umherschwenkenden Lampe beleuchtet. Als wenn das noch nicht reichte war anscheinend eine Wasserleitung geplatzt, so dass sie nun bis zu den Knöcheln durchs Wasser waten mussten. Sich gegenseitig absichernd gingen Logen und Roke vorwärts, während leise irgendwo ein Radio spielte. „…are born to wave the flag...” “Wo sind die ganzen Leute hin, wir haben bis jetzt nicht eine Leiche gefunden, geschweige denn Überlebende.”, flüsterte Roke ihm zu. „Wenn hier welche überlebt haben, dann werden die wahrscheinlich demnächst verkauft…“ „…Ooh, they point the cannon…“ “Du meinst Sklaverei? Was für riesen Arschlöcher.” Ein Geräusch erklang hinter einer der Türen, worauf „Nur für Personal“ stand. Roke positionierte sich sogleich an der Seite der Tür, während Logen auf die noch geschlossene Tür zielte. „…it ain´t me; I ain´t no fortune one, no…” Roke hob drei Finger und zählte runter. Die Tür schwang auf und ein Schatten sprang Logen sofort entgegen. Adrenalin durchflutete ihn, ohne groß nachzudenken gab er zwei Feuerstöße ab und fiel nach hinten. „Scheiße man, Logen alles in Ordnung?“, sagte Roke während er den Eingang im Auge behielt. Staub hustend stellte er sich wieder hin, und hob seine Waffe auf. „Ja alles klar...“ „…when the taxman comes to the door…“ Er schaute sich um und schließlich sah er es. „Das gibt es doch nicht! Das war nur irgendein scheiß Affe. Fuck…“, fluchend trat er nach dem durchlöcherten Affen. Roke blickte neugierig zu ihm rüber und konnte sich kaum mehr vor lachen halten. „Du hast einen verdammten Affen umgebracht! Ich fass es nicht. Logen der Affentöter.“ „…ain´t me, I ain´t no millionaire´s son…” Sofort kam Leben in das Funkgerät, anscheinend war Logens Missgeschick nicht unbemerkt geblieben. Roke versuchte sich wieder einzukriegen und antwortete auf den Funkspruch. „Hier Charlie One, alles in Ordnung. Affe wurde neutralisiert. Over and Out.“ „Damit werden sie dich Monate lang mit aufziehen, dass wird ein Spaß.“ „…Some folks inherit star spangled…“ “Lass uns bloß weitergehen und dieses Drecksloch hinter uns lassen.”, grummelte Logen und ließ Roke vorgehen. „Sieh es positiv, du bist der einzige von uns der bis jetzt was getötet hat“, sagte Roke während er versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Die beiden verließen einen leeren Konferenzraum und schritten auf den Flur hinaus, als sie wieder ein paar Geräusche aus einem der Zimmer hörten. „Wenn das wieder so ein dämlicher Affe ist, dreh ich noch durch…Diesmal mache ich die Tür auf, klar?“ „Wenn du unbedingt willst, dann können wir vielleicht bald beide unseren ersten Kill vorweisen.“ „…Ooh, they send you down to war, Lord…” Beide positionierten sich vor der Tür und machten sich bereit. „Fertig?“ Roke nickte ihm zu. Logen hob gerade seine Hand, als er eine Bewegung hinter Roke ausmachte. „Roke, hinter dir!“, schrie er los. Überrascht, aber durch seine in der Ausbildung verbesserten Reflexe, drehte er sich noch rechtzeitig um. Ein Kerl, total zerzaust und mit mehreren verschiedenen Kleidungsteilen bestückt, sprang mit einem Kampfmesser in der Rechten auf Roke zu. Durch das Gewicht zu Boden gerissen, fielen beide auf den Boden, wo Roke sich das Messer nur mit Mühe von seinem Gesicht fernhalten konnte. Logen hob unmittelbar sein Gewehr und zielte auf dessen Kopf. „Lassen sie das Messer fallen, sie sind im Namen der UEE festge…“ „Knall ihn ab Logen, ich halt das nicht mehr lange durch!“, schrie Roke mit letzter Kraft. „Scheiße…“, kurz zögerte Logen, dann drückte er ab. Blut und Gehirnmasse verteilten sich an der gegenüberliegenden Wand, dann sackte er leblos über Roke zusammen. Schnell stieß Roke ihn von sich. „…you ask them, How much should we give…“ Logen stand wie angewurzelt auf der Stelle und konnte sich nicht rühren. Er hatte gerade jemanden erschossen. Ein Leben ausgelöscht. So einfach, so schnell. Übelkeit überkam ihn, er musste sich an der Wand abstützen und erbrach sich. Durch den Schuss hörte er für eine kurze Zeit nichts, bekam so auch nicht mit was Roke zu ihm sagte. „Verdammt Logen, du hast mir das Leben gerettet. Mich hätte es fast erwischt...Danke.“ Roke musste ebenfalls auf den Leichnam starren und gesellte sich gleich darauf zu Logen an die Wand. „Dieser Penner von einem Piraten…versucht der mich doch glatt auszuknipsen, Logen ich schulde dir nen Drink. Ach was rede ich da, ich schulde dir eine ganze Frachterladung voller Drinks.“ Langsam wieder an Fassung gewinnend, ging Logen langsam zum Leichnam hinüber. Als er ihn umdrehte wurde ihm sofort wieder Übel, konnte es diesmal aber zurückhalten. „Der ist nicht älter als wir Roke, scheiße, wir hätten hier jetzt genauso liegen können.“ Mit besorgtem Blick stellte sich Roke zu Logen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Aber das tun wir nicht, weil du richtig reagiert hast. Diese Piratenschweine haben auch nichts Besseres verdient. Jetzt lass uns den Rest durchsuchen…und zwar gründlich, ich will nicht noch einmal so eine Überraschung erleben.“ „…only answer More! more! more! yoh…” “Und lass uns endlich dieses dämliche Radio abschalten, wer hört denn sowas noch heutzutage!” Einen Moment lang stand Logen noch schweigend vor dem toten Piraten und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Dann setzte er eine ausdruckslose Mine auf und folgte Roke weiter in den Komplex.“ „…it ain't me, I ain't no fortunate one, no no no…” „…ain't me, I ain't no fortunate son, no no…” Zurück an der Oberfläche kam ihnen sofort Sgt. Sordana wutentbrannt entgegen. „Wo wart ihr so lange? Während ihr dort unten im Dunkeln rumgeirrt seid, wurden hier oben zwei von den Piraten aufgegriffen. Und wieso habt ihr nicht über Funk geantwortet?!“ Roke kam Logen wieder einmal zuvor und redete bevor er etwas einwenden konnte. „Wir haben mit einem weiteren Piraten Bekanntschaft geschlossen, leider haben er und das Funkgerät die Begegnung nicht überlebt. Dafür hat Logen mir das Leben gerettet. Hat ihn in letzter Sekunde abgeknallt, fast wäre ich draufgegangen!“, wild fuchtelte er mit den Armen rum, um es zu verdeutlichen. Fragend sah sie zu Logen rüber. „Stimmt das? War da drinnen wirklich noch einer?“ „Sie können ja reingehen und sich es anschauen….Sergeant.“ Schweigend ging er an ihr vorbei. Sordana schaute um noch kurz hinterher, dann bewarf sie Roke mit weiteren Fragen. Gerade wollte er sich hinsetzen, als er die beiden gefangenen Piraten an einer Hauswand knien sah. Entschlossen erhob er sich und schritt auf einen der beiden zu. „Hey Arschloch, ja du! Was habt ihr hier mit den Leuten gemacht? Wo sind die?!“, schrie er ihn an. Verächtlich spuckte der Pirat Logen an. Der wiederum holte mit seinem Gewehrkolben aus und schlug auf ihn ein bis er bewusstlos war. Logen drehte sich zu dem anderen um, und wollte auch auf ihn losgehen, als er von hinten gepackt wurde. „Das reicht jetzt, Mann. Die kriegen schon noch was sie verdienen.“, hörte er Viktor sagen. „Lasst mich gefälligst los, ich mach die Kerle fertig!“, brüllte er, während er versuchte sich zu befreien. Plötzlich traf ihn völlig unvorbereitet ein Schlag am Unterkiefer. „Bringt ihn hier weg…“, vernahm er noch von einer Frauenstimme, dann wurde alles schwarz. Kapitel 3 Mit einem Brummschädel kam Logen wieder zu Bewusstsein. Orientierungslos schaute er sich um. Seine erste Erkenntnis war, dass er sich nach wie vor auf dem Planeten aufhielt, zurzeit in einem der verlassenen Häuser. „Einfach großartig…“, murmelte er enttäuscht vor sich hin. Die Tür schwang auf und Sgt. Sordana kam herein. „Hey Soldat haben sie sich eingekriegt? Oder muss ich ihnen noch eine verpassen?“ „Sie haben mich...?“, seufzend ließ er sich wieder aufs Feldbett fallen. „Tut mir leid, aber es war zu ihren besten Logen. Der Pirat hatte es zwar verdient, aber wir können auch nicht einfach gegen die Vorschriften verstoßen.“ „Dann…Danke…Sergeant.“, während er das sagte fiel ihm auf das er ihren Vornamen überhaupt nicht kannte. „Sagen sie, wie wäre es wenn sie mir ihren Namen verraten, sozusagen als Entschuldigung?“, fragte er freundlich und reichte ihr seine Hand. Überrascht von der Frage, war sie einen Moment unentschlossen, griff dann aber zu. „Also eigentlich…Na gut, Lucy, Lucy ist mein Vorname. Zufrieden?“ „Lucy…schöner Name…“, während er das sagte, hielt er kurz inne und verlor sich geradezu in ihren blauen Augen. Ihr war der lange Blickkontakt offenbar unangenehm, daher löste sie den Bann als erstes. „Ähm…wir treffen uns beim Transporter, ich muss noch…einige Vorbereitungen treffen.“, sagte sie unsicher und verschwand so schnell wie sie gekommen war. Logen konnte es nicht fassen. Hatte er sich gerade in seine Vorgesetzte verguckt? Erst haut sie ihm eine rein und jetzt das? Verwirrt schaute er eine Zeit lang an die Decke und versuchte seine Gedanken zurechtzurücken, bis er von draußen Roke rufen hörte. „Wie liegt der immer noch faul auf der Pritsche? Hey, Logen du hast dich jetzt lange genug ausgeruht!“, polternd kam Roke durch die Tür hereingestürmt und ließ gleich darauf seine Ausrüstung vor ihm fallen. „Ich kann doch nicht zulassen, dass mein Kumpel hier drinnen verfault oder?“, plapperte er los und lehnte sich an die Wand. „Ich steh ja schon auf, immer mit der Ruhe…“, entgegnete Logen und machte sich daran seine Ausrüstung anzulegen. „Du hättest sehen sollen wie der Sergeant dich umgehauen hat, ein Schlag und du warst weg. Dummerweise durften Viktor und ich dich dann in dieses Kabuff tragen, was nicht gerade leicht war, denn du bist schwerer als du aussiehst.“ „Bist du fertig mit Reden schwingen? Gut, dann können wir ja los.“, gab Logen wieder, schnappte sich seine Waffe und verließ mit Roke das leerstehende Haus. Draußen waren alle in Eile, denn der Befehl zum Abrücken war gekommen. Da niemand mehr hier war der gerettet werden konnte, lohnte es sich auch nicht eine verwüstete Forschungsstation zu besetzen. Höchstwahrscheinlich wird die Firma denen die Einrichtung gehörte einfach neue Forscher schicken, ob die dann mehr Glück haben werden ist wieder eine ganz andere Frage. In der Zeit wo Logen seelenruhig geschlummert hatte, waren bereits einige Transporter gelandet um die Soldaten wieder an Bord zu holen. Logen und Roke gingen auf Sgt. Sordana zu, welche mit einem der Piloten diskutierte. Als sie sich der beiden hinter ihr bewusst wurde, drehte sie sich um. „Was wollen sie beide denn?“, sie schaute zuerst Misstrauisch zu Logen rüber, richtete den genervten Blick dann aber auf Roke. „Mam, wir würden gerne wissen wann wir diesen schei….unangenehmen Planeten verlassen können.“, gab Roke zur Auskunft. „Wie sie sehen habe ich Jenkins hier überreden können, dass er uns als nächstes mitnimmt. Also finden sie Viktor und lassen sie uns abfliegen.“ Beide machten sich sofort auf die Suche. Es dauerte keine Zehn Minuten, da fand Logen ihn. Er stand vor einer leicht mitgenommenen Konsole, anscheinend versuchte er sie zu hacken. „Viktor was treibst du da schon wieder. Wir haben eine Mitfahrgelegenheit, also lass uns von diesem elenden Planeten verschwinden.“, meinte Logen, während er ihm neugierig über die Schulter schaute. „Wenn du noch einen Moment wartest bekomme ich vielleicht Zugriff auf die Daten. Möglicherweise lässt sich ja jemand diese Forschungsdaten etwas kosten. Dann sind wir wenigstens nicht umsonst auf diesen Planeten gelandet.“ „Na schön, aber beeil dich…“, stimmte Logen zu und behielt die Umgebung im Auge. Kurz darauf piepte die Konsole und Viktor ließ die Daten auf sein MobiGlas überspielen. „Geschafft, jetzt lass uns hier abhauen, bevor jemand misstrauisch wird.“ Auf dem Rückweg sammelten sie Roke ein, der eine Kiste mit sich rumschleppte. „Was willst du denn damit?“, wollte Viktor wissen. „Sagen wir, ich habe überlebenswichtiges Material gefunden...“, sagte er verschwörerisch zu den beiden und klappte den Deckel auf. „Alkohol, du hast hier wirklich Alkohol gefunden? Ist ja auch egal, ich will gar nicht wissen wo du den her hast.“, winkte Logen ab. Als sie beim Transporter ankamen liefen die Maschinen bereits und ihr Sergeant saß Abflugbereit in einem der Sitze. Viktor, froh darüber endlich den Planeten zu verlassen, ließ sich in den Sitz sinken. Roke verstaute noch die „Proviantkiste“ und gesellte sich dann zu ihm. Während das Schiff zu starten begann, blieb Logen in der offenen Luke stehen und warf noch einen letzten Blick über die ausgeplünderte Station. Der Generator war inzwischen vollständig ausgebrannt und zwischen den verlassenen Gebäuden wuselten noch die restlichen Truppen herum. Die Sonne, oder zumindest eine der beiden Sonnen, ging gerade unter. Einen Moment lang musste er wieder an den Piraten denken, den er getötet hatte um Roke zu retten. Doch dann vernahm er eine Stimme welche ihn aus den trübseligen Gedanken riss. „Sie dürfen sich auch hinsetzen, Private. Wir wollen doch nicht das sie beim Atmosphärenaustritt durch die Gegend geschleudert werden, oder?“, sprach Lucy ihn an und er meinte ein flüchtiges Lächeln auf ihrem Gesicht auszumachen. „Natürlich nicht Sergeant.“, gab er zurück und begab sich ebenfalls in einen der Sitze. Fortsetzung folgt...
    3 Punkte
  41. Kapitel 1 Die wärmenden Strahlen von Cathcarts Sonne schimmerten durch die Spalten der massiven metallenen Jalousien. Es war eine Ewigkeit her, das Samuel solch eine Ruhe genossen hatte. Jetzt lag er einfach nur da und genoss den Anblick dieser wunderschönen Frau, welche friedlich neben ihm schlief. Verträumt beobachtete er, wie sich ihre Brust bei jedem Atemzug hob und senkte. Man konnte einfach nicht glauben, das diese zierliche Person, eine der gefürchtetsten Piraten des bekannten Universums verkörperte. Ihre nackte Haut, war nur an wenigen Stellen durch ein dünnes Betttuch bedeckt und Samuel lies seine Blicke an den zahlreichen Tattoos entlang streifen, welche ihren Körper in ein wahres Kunstwerk verwandelte. Die filligranen Zeichnungen, zeigten meist düstere Bildnisse fiktiver Gestalten und Landschaften, hin und wieder unterbrochen von prächtigen und farbenfrohen Blumen und Mustern, welche im krassen Kontrast aus dem Rest herausstachen. Sie meinte immer, wenn man sie nach diesen Bildern fragte, das sie ihr Leben wiederspiegeln würden. Gefangen in einer dunklen Welt, welche in einigen wenigen Momenten, von der Schönheit des Lebens erhellt wird. Doch es gab ein Tattoo, welches alle anderen in den Schatten stellte. Es zierte fast ihren gesammten Rücken. Sie sagte, es war das Erste gewesen. Welches sie sich bereits in jungen Jahren machen lies. Doch seine Bedeutung verschwieg sie ihm, ebenso wie ihre Vergangenheit. Es zeigte ein brennendes Kind, vor einem zerstörten Haus, umsäumt von verzerrten Menschenkörpern. Was auch immer sie dazu bewogen hatte, sich ein solch grausammes Bild in die Haut stechen zu lassen, für Samuel war klar, das sie schon sehr viel durchgemacht haben musste. Faith hatte sein Herz erobert, lange bevor es ihm selber bewusst wurde. Als sie vor zwei Jahren das erste Mal mit ihm im in Kontakt trat, konnte er noch nicht ahnen, das er irgendwann einmal für diese Frau sein Leben auf Spiel setzen würde. Der Schmerz in seiner linken Augenhöhle erinnerte ihn immer wieder an diesen Tag und er bereute ihn nicht. Seit drei Monaten waren sie nun zusammen und er glaubte fest daran, das nichts sie jemals wieder trennen würde, doch war es selten so friedlich wie in diesem Augenblick. Auch heute war der Fieden nur trügerisch und auch wenn Samuel noch ewig hätte hier liegen können, musste er doch noch etwas erledigen. Einen Auftrag von größter Wichtigkeit, welcher den Northstorm Piraten ein Tor zu einer noch ruhmreicheren Zukunft eröffnen würde. Leise kletterte er aus dem Bett und schlich ins Bad. Der Raum war abgedunkelt worden und nur der flackernde Schein der aufgestellten Kerzen, erhellte den Bereich um den kastanienfarbenen Sarg. Samuel schaute zu Faith hinüber, welche auf den Bänken im Warteraum Platz genommen hatte. Er war dankbar, das sie in diesem Augenblick bei ihm war. Der Tod der Mutter. Eigentlich ein schmerzhafter Moment, doch für ihn war diese Frau wie eine Fremde. Als der Orden seine Erinnerungen auslöschte, zerstörten sie auch diese Verbindung, welche sich nur während des Heranwachsens entwickeln kann. Auch wenn er sie danach, noch immer als seine Mutter angesehen hatte, fehlte diese emotionale Bindung die einstmals bestanden hatte. "Samuel, hast du deiner Mutter nichts zu sagen?" Sein Vater trat zu ihm an den Sarg heran und schon an seinem Tonfall erkannte Samuel, wie entäuscht er von ihm war. "Jahrelang hat sie auf ein Lebenszeichen von dir gewartet. Tag ein Tag aus hat sie sich nach dir gesehnt. Wo warst du all die Zeit?" Obwohl auch die Gefühle für seinen Vater, niemals wieder die eines Kindes sein würden, schmerzten diese Worte sehr. Er starrte weiterhin stur auf das aschfarbene Gesicht, welches leblos auf ein rotes Tuch gebetet lag. "Du kannst das nicht verstehen, Vater. Glaub mir, ich wünschte die Dinge wären anders gelaufen. Es gibt nichts was ich jetzt noch daran ändern könnte." Er musste sich zusammenreißen, als ihm sein Vater mit einem harten Schlag seine Wut ins Gesicht hämmerte. "Sieh dich an! Was ist nur aus dir geworden? Siehst aus wie einer dieser zerlumpten Piraten, die da draußen Frauen und Kinder abschlachten. Dir standen alle Türen offen. Und du hast alles weggeworfen." Samuel hob den Kopf und starrte in das vorwurfsvolle Gesicht seines Vaters, die leere Augenhöhle unter einer schwarzen Klappe verborgen. Keine Regung war im Gesicht dieses Mannes zu sehen. Keine Frage nach seinem Befinden, keine Frage nach seiner Verletzung, nur Vorwürfe und Beschimpfungen kamen aus seinem Mund. Samuel konnte es ihm nichtmal verübeln. Er wandte sich ab und ging zur Tür. Faith folgte ihm still und leise. Für einen kurzen Moment schien es ihm als stände jemand im Durchgang. Ein Schatten, oder etwas ähnliches. Doch dann war es wieder verschwunden. Blutüberströmt verlies er die Kirche der kleinen Siedlung und sackte zu Boden. Übelkeit überkam ihn und Samuel erbrach sich, leidend unter der Grausamkeit seiner Tat. Die vielen Menschen, welche in dem Heiligtum Zuflucht gesucht hatten, hingerichtet und massakriert. Durch seine Hand. Er verabscheute sich selbst, verfluchte seine Schwäche und doch liesen ihm seine metallenen Wächter keine Ruhe. Sie trieben ihn vorwärts, immer weiter, um seine Aufgabe zu erfüllen. Er hob die Waffe und setzte seinen Weg fort. Es galt jeden zu finden und zu töten. Niemand durfte diesen Tag überleben. So wollte es der Orden. Der Staub wirbelte durch die schmalen Gassen, während er jeden Winkel durchsuchte. 165. Eine unglaubliche Zahl. Soviele Menschen hatte er bereits getötet. In dieser abgelegenen Gegend stieß er auf keinen Wiederstand. Es gab hier keine Soldaten oder Wachmanschaften. Nur ein kleiner Haufen bewaffneter Arbeiter hatte sich ihm entgegengestellt. Hätten sie doch etwas besser gezielt, dann wäre wenigstens alles vorbei. "Bleib stehen, du Monster!" Die zitternde Stimme eines kleinen Mädchens lies ihn innehalten. Warum hatte sie sich nicht irgendwo versteckt? Warum zeigte sie sich ihm? "Warum tust du uns das an? Was haben wir dir denn getan?" Die Fragen dieses Kindes, trafen ihn tief ins Herz. Samuel drehte sich um und blickte in ihre verweinten Augen. Nur mit einem mikrigen Messer bewaffnet, stellte sie sich ihm in den Weg. "Hör doch bitte auf damit.....bitte lass uns in Ruhe!" Wie gerne hätte er ihrem Flehen Folge geleistet. Er wollte nicht dieses Monster sein, welches er geworden war. Verzweiflung überkam ihn. Wie sollte dieses unschuldige Wesen dem Orden schon gefährlich werden? Worin lag der Sinn dieses Massakers? Sie durfte nicht auch noch sterben. Er musste sie doch irgendwie retten können. Tränen flossen ihre Wange hinab. Ein nicht enden wollender Strom aus Wut, Trauer und Verzweiflung. Samuels Hand drängte nach oben, hob den Lauf seiner Waffe in Richtung des Kindes. Er kämpfte mit aller Kraft dagegen an, doch die Reaktion der Maschinen lies nicht lange auf sich warten. Ein unerträglicher Druck breitete sich in seinem Körper aus und kalte Fänge bohrten sich in seine Gedanken. Sie zerrten an seinen Muskeln und marterten sein Nervensystem. Immer wieder wehrte er sie ab, doch unermütlich starteten sie neue Angriffe auf sein Inneres. Er schrie auf. "Lasst sie leben! Hört auf damit! Ich will nicht mehr weiter!" Doch es gab kein Entrinnen aus diesem Gefängnis. So konnte er unmöglich weiterleben. Mit aller Kraft drückte er den Lauf seiner Waffen gegen seine Schläfe, doch so einfach liesen sie ihn nicht entfliehen. Schreiend stand er da, unfähig den Abzug zu betätigen und schließlich überranten sie seinen Geist. Als der Schuss ertönte und die Schreie des Mädchens sein Bewustsein erreichten, fiel er weinend zu Boden. Am Ende seiner Kräfte schleppte er sich zu dem kleinen Körper, welcher reglos am Boden lag und den Staub um sich herum rot färbte. Er nahm sie hoch und drückte sie fest an sich, als könne er sie damit vor dem Unvermeidlichen bewahren. Ihre Atmung wurde schneller und abgehakter, bis schließlich das Leben aus ihrem Körper entwich. Nach Hilfe suchend blickte er sich um. Nur wenige Meter entfernt sah er etwas. Es flimmerte in der Hitze der Luft. Er konnte nicht erkennen was genau es war. Wie die Silhouette eines kleinen Kindes. Doch sie verschwand, als hätte der Wind sie fortgeweht. Stundenlang saß Samuel einfach nur da, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Das große Panoramafenster im Aufenthaltsraum der Northstorm bot einen atemberaubenden Ausblick, doch war es nicht wie sonst. Er hörte wie die ihm wohlbekannten Schritte näher kamen, doch er drehte sich nicht um. Faith setzte sich neben ihn und legte ihren Arm auf seine Schulter. Stillschweigend blickten sie gemeinsam hinaus zu den großen Gasnebeln des Pyro Systems. Unzählige Stunden hatten sie hier schon zusammen verbracht und er würde diese Zeit niemals vergessen. Faith brach als erste das Schweigen und sprach mit sanftem Ton auf ihn ein. "Wir wussten doch Beide, das es schwer werden würde. Aber es ist besser so." Ihre Beziehung hatte sich in den letzten Wochen zu einem wahren Fiasko entwickelt. Ein unentwirrbares Chaos aus Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Obwohl keiner der Beiden, ihre Liebe zueinander hätte leugnen können, waren ihre ausgeprägten Egos nicht in der Lage, ihnen eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen. Samuel blickte ihr in die Augen. "Was ist nur mit uns passiert? Warum mussten wir erst diesen Schritt gehen, um wieder ohne Streitereien miteinander reden zu können?" Er würde von hier fortgehen, soviel stand fest. Er würde ihr nur im Weg stehen und es war wichtig für ihre Crew, das sie nicht durch ihre Beziehung den Blick fürs Wesentliche verlor. Er wusste nicht genau, was die Piratenclans untereinander für Kriege ausfochten, doch war die Northstorm ein wichtiges Glied in dieser Kette. Dem Piratenfürsten, dem Oberhaupt aller Clans, war die kleine Gruppe seit langem ein Dorn im Auge. Und ihre Crew brauchte Faith jetzt mehr als er selbst. "Ich weiß es nicht. Doch ich werde diese Momente vermissen. Deine Stimme nicht mehr zu hören oder deine Nähe zu spüren, wird hart für mich sein." Eine einsame Träne floss über ihre Wange. Samuel drückte sie fest an sich und gab ihr einen letzten Kuss auf die Lippen. "Das wird es. Für uns beide." Faith riss ihre Augen weit auf und ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Sie brüllte ihn an. "Du warst es.....du bist es gewesen.....!" Im nächsten Moment war er wieder allein. "Herr Brown, sie können jetzt reinkommen." Samuel blickte sich verwirrt um. Irgendwas stimmte hier nicht. Träumte er? Er stand auf und betrat das Behandlungszimmer. Die Banu, waren in seinen Augen ein seltsammes Volk, doch wenn die Informationen stimmten, waren sie vielleicht der Schlüssel zu seiner Freiheit. Sie nannten ihn zwar Patienten, doch ihm war klar, das sie in Ihm eher ein Versuchsobjekt sahen. Doch welche Wahl hatte er schon? Das Labor in dem er sich befand war nicht registriert und die Forschungen selbst bei den Banu verboten. Die kleine Gruppe Wissenschaftler machte sich nicht viel aus Konversation, aber Samuel hätte sie eh nicht verstehen können. Nur einer von ihnen war der menschlichen Sprache mächtig. Die Vorbereitungen für die Behandlung waren schon abgeschlossen und sie führten ihn zu einem seltsamen Gerät und fixierten ihn auf einem OP-Tisch. Sie hatte ihn schon darauf vorbereitet, das ihn unsagbare Schmerzen erwarten würden, doch gab es jetzt kein zurück mehr. Ohne weiter Verzögerung begann die Prozedur. Diese Banu verloren keine Zeit und innerhalb von Sekunden verkrampfte Samuels Körper. Es fühlte sich an, als würden seine Eingeweide verbrennen und sein Blut kochen. Er verlor jegliche Kontrolle über sein Handeln und schrie sich die Seele aus dem Leib. Nur verschwommen nahm er die hektischen Rufe der Wissenschaftler war. Irgendwas schien nicht zu stimmen. Etwas kam auf ihn zu. Ein schwarzer Schatten sammelte sich über seinem Körper und formte ein Gesicht. Ein Kreischen drang in sein Ohr. "Du wirst dafür bezahlen......Ich habe es gesehen.....!" Samuel bäumte sich auf und sprang von dem Altar. Er blickte sich um. Das war nicht der Behandlungsraum und woher hatte er dieses Messer? Er erinnerte sich. Beinahe hätten diese wiederlichen Kuttenträger ihn ihrer Gottheit geopfert. Wie konnte er nur so unachtsam sein? Markus hatte ihn davor gewarnt, das diese entstellten Geschöpfe, die Gänge ihrer Zuflucht mit Giftgasfallen schützen. Doch in seiner Rage, war er genau hineingetappt. Die zwei Ritualmeister lagen tot neben dem großen Steinblock. Er war grade noch rechtzeitig erwacht und hatte das Opfermesser an sich nehmen können. Jetzt stand er einer ganzen Horde dieser Monster gegenüber. Er musste Markus Schwester finden und hier raus schaffen. Er hatte es versprochen. Samuel hob das Messer zum Angriff und stürmte auf den Mann los, der ihm am nächsten stand. Als sich die Klinge in dessen Brust bohrte zerran der Körper des Mannes zu Staub. Ein Schlag in den Nacken und er ging zu Boden. "Komm schon Samuel, das kannst du sicherlich besser." Es war Faith. Sie hatte ihn mal wieder überrumpelt. Diese Übungskämpfe waren immer eine willkommene Abwechslung, doch bislang konnte er nicht einen Sieg über sie erringen. Faith war flink und wich seinen Angriffen mit Leichtigkeit aus und konterte sie geschickt. Ein kleines Mädchen stand am Rand und brüllte ihr zu. "Töte Ihn, er hat es verdient!" Faith grinste hämisch und lief auf ihn zu. "Komm schon, ich beise nicht!" Vollkommen neben sich drehte sich Samuel um und blickte zu dem kleinen Zwerg dort an dem Tisch. Es war einer der Schwarzmarkthändler von Ellis IV. Er erinnerte sich daran, das er ihn kontaktiert und einen Auftrag angeboten hatte. Aber Samuel war mistrauisch gegenüber Fremden. Jeder konnte ein Agent der Loge sein. Dieser hier war ihm jedoch auf Anhieb sympatisch. Er setzte sich an den Tisch und reichte ihm die Hand. Samuel konnte nicht mehr sagen was wahr und was falsch war. Dies war kein normaler Traum. Was passierte hier mit ihm? Irgendwas war hier bei ihm. Tief in seinen Gedanken. Er hob sein Glas und trank es mit einem großen Schluck aus. Er blickte seinem Gegenüber ernst in die Augen. "Klar helfe ich dir. Ich könnte sie für dich ausschalten!" Jetzt saß dort Benjamin Drake, den er in Cassandras Taverne kennengelernt hatte. Drake schaute ihn ungläubig an. "Wie willst du denn auf der BlueSky an sie rankommen? Sie wird rund um die Uhr bewacht!" Der Mann tat ihm einfach leid. Das Schicksal hatte ihm stark zugesetzt und wie immer konnte er seine Klappe nicht halten. "Ist doch kein Problem, Ich werde einfach das ganze Schiff vom Himmel pusten." Drake lachte ihn boshaft an. "Du wirst dafür büsen was du meiner Schwester angetan hast!" Abruppt wechselte die Szene. Faith schaute ihm tief in die Augen. Es wurde still um sie herum, obwohl auf dem Landedeck ein reger Betrieb herrschte. "Gleich hab ich dich!" Wieder ein Wechsel. Samuel blickte in den verschmutzten Spiegel auf einer der dreckigsten Toiletten die er jemals vorher betreten hatte. Doch er sah nicht sein Spiegelbild. Es war das Gesicht eines Kindes. Er kannte sie. Ein Faustschlag und das Spiegelbild wurde von feinen Rissen durchzogen. Jetzt merkte er in welcher Gefahr er sich befand. "Sophie? Bist du das?" Er drehte sich um und blickte zu Faith, welche ihm ins Badezimmer gefolgt war. Noch immer unbekleidet näherte sie sich mit sanften Schritten. Ihre nackten Füße berührten kaum den Boden, doch hinterliesen sie rote Spuren auf den weißen Fliesen. Sie kam näher, ihre Augen leer. "Komm zu mir. Dann ist es bald vorbei." Ihre Haut begann Blasen zu werfen und blätterte in einem Funkenregen von ihrem Körper ab, bis sie ein glühender Feuerball verschlang. Die unerträgliche Hitze erreichte Samuel und hüllte ihn vollkommen ein. "SOPHIE! WAS SOLL DAS? WAS HAB ICH DIR GETAN?" Kapitel 2 "SOPHIE!" Schreiend wachte er auf und blickte direkt in Sophie´s hasserfüllten Augen. Sie saß ihm direkt gegenüber und schrie ihn an. "Du warst es! Ich habe dich gesehen. Du hast meine Familie getötet. Unser Dorf vernichtet. Du hast mein Leben zerstört!" Sie zitterte am ganzen Leib und ehe Monkey reagieren konnte schleuderte ihn eine eine unsichtbare Kraft quer durch den Raum. Als würde eine Dampfhammer auf seinen Körper einschlagen, krachte er auf den Boden. Irgendwas presste ihn mit solchem Druck nach unten, das er kaum noch Luft bekam. Sophie stand auf und ging auf ihn zu. Ihre Augen waren weit aufgerissen und auf ihrer Stirn bildeten sich Schweissperlen. Ihre Halsschlagader pulsierte rythmisch, während sie immer näher kam. Unfähig sich zu bewegen oder einen Laut von sich zu geben, starrte er auf das kleine furchteinflösende Kind, welches sich nun bedrohlich vor ihm aufbaute. Von dem Lärm aufgeschreckt, kamen Tarek und Legard herbei gerannt und blieben fassungslos im Durchgang stehen. "Sophie, beruhige dich! Was machst du da? Keiner will dir etwas tun." Sie reagierte nicht auf Legards Worte und richtete ihren Blick weiter auf Monkey, welcher sich mit schmerzverzehrtem Gesicht auf dem Boden krümmte. "Sag mir warum? Warum mussten sie alle sterben? Du bist ein Monster!" Legard und Tarek standen wie angewurzelt da, doch als Monkey kurz davor stand das Bewustsein zu verlieren, sprang Tarek in den Raum und stürmte auf das Mädchen los. Doch bevor er sie erreichen konnten, riss es auch ihn in die Luft und mit einem harten Schlag schleuderte er gegen die nächste Wand. Legard wurde panisch. "SOPHIE! HÖR BITTE AUF! WIR SIND DOCH DEINE FREUNDE!" Etwas packte ihn am Hals und hob auch ihn hoch. Keiner der drei konnte noch irgendwas machen. Unfähig dem Griff zu entkommen war sich Legard sicher, das ihre Reise in den nächsten Sekunden beendet werden würde. Monkey versuchte sich zu konzentrieren. Er konnte nicht sprechen, also dachte er mit aller Kraft an die Worte, welche er Sophie mitteilen wollte. Hoffentlich würde sie ihn hören. ~Sophie, bitte glaube mir. Du musst mir einfach glauben. Das war nicht ich. Nicht mein eigener Wille. Wenn du meine Gedanken erforscht, wirst du die Wahrheit erkennen. Auch ich will die Menschen die dafür verantwortlich sind bestrafen. Wir können es zusammen schaffen........~ Seine Kräfte verliesen ihn und ihm wurde schwarz vor Augen, doch kurz bevor er das Bewusstsein verlor, lies der Druck auf seinem Körper nach. Er konnte wieder atmen und langsam wurde es wieder hell um ihn. Sophie sank auf den Boden und mit bebender Stimme schluchzte sie. "Es.....es tut mir leid. Ich hätte das nicht...... ich wollte doch nur........meine Schwester..........." Sie fing an zu weinen und rannte aus dem Raum. Legards Knie zitterten und kein Wort kam über seine Lippen. Tarek ging zu Monkey und half ihm hoch. "Was war denn hier los? Was hast du mit ihr gemacht?" Monkey wirkte beschämt. "Ich erkläre euch das später! Ich muss erst zu ihr!" Er ging zur Tür und folgte Sophie in den Aufenthaltsbereich. Als er an Legard vorbei kam packte dieser seine Hand. "Sie ist eine Gefahr. Wir müssen sie unbedingt los werden!" Ein Blick von Monkey genügte um ihm klar zu machen, so etwas niemals wieder zu äußern. Sophie saß wie ein Häufchen Elend unter dem Tisch und weinte noch immer. Monkey kniete sich zu ihr. "Komm raus Kleine. Was da eben passiert ist.....es war nicht deine Schuld!" Schneller als er es für möglich gehalten hatte, sprang sie unter dem Tisch hervor und fiel ihm in die Arme. Sie klammerte sich so fest an ihn, das er sie beim Aufstehen einfach mit hochhob. Sie schluchzte mit leiser Stimme. "Es tut mir auch leid. Ich werde das auch niemals wieder tun!" Monkey setzte sie auf der Bank ab und streichelte ihr durch das feine Haar. "Keine Sorge, wir sind doch jetzt Freunde." Er lächelte ihr zu. Ihm war nicht nach Lachen zumute, doch wusste er nicht was er sonst tun sollte. "Und.....was hast du noch in meinem Kopf gefunden? War nicht so schön, oder?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, war es nicht. Das ist es eigentlich nie." Sie wischte ihre Tränen beiseite und setzte sich aufrecht hin. "Der Mann in der Kirche....." Monkey nickte. "Was ist mit ihm?" Sie flüsterte ihm zu. "Ich kenne ihn." Monkey war überrascht. "Was? Bist du dir sicher?" Sophie musste wieder mit den Tränen kämpfen und blickte in den Raum. "Er kam...... und holte mich. Ich wusste damals nicht was geschehen war. Meine Schwester........" Sophie fing wieder bitterlich an zu weinen. "Meine Mama hatte mich ihr in den Arm gelegt. Sie hatte gesagt, sie solle sich mit mir verstecken. Sie hatte so große Angst." Monkey versuchte das kleine Häufchen Elend zu trösten und legte seinen Arm um sie. "Woher weisst du das alles? Du musst doch damals noch ein Baby gewesen sein." Sophie schluchzte noch lauter. "Ich träume davon. Immer wenn ich schlafe. Genau wie ich es bei dir gemacht habe. So kann ich auch in mich selbst sehen." Es war unfassbar, welche Last dieses Mädchen zu tragen hatte. Auch Legard und Tarek standen etwas Abseitz und hörten zu als sie fortfuhr. "Ich weiß noch wie meine Schwester mich in den Verschlag unterm Haus legte und zudeckte. Sie sprach mir Mut zu und sagte sie wäre bald zurück. Sie müsse nur kurz Mama helfen. Doch sie kam nicht wieder." Sophie atmete tief durch, ehe sie weiter erzählte. "Ich weiß nicht wie lange ich dort gelegen habe. Irgendwann kam dieser Mann. Der, den ich in deinen Erinnerungen gesehene habe." Sie blickte Monkey in die Augen. "Er nahm mich mit und brachte mich in das Labor, aus dem ihr mich gerettet habt." Monkeys Blick erstarrte, das konnte nicht sein. "Ich weiß nicht was sie mit mir gemacht haben, aber der Mann sagte immer, was für ein Erfolg es wäre, mich in die Hände bekommen zu haben. Immer wieder sagte man mir, das in meinem Inneren etwas Besonderes schläft und das sie mir nur helfen wollten, es zu wecken." Monkeys Gedanken spielten verrückt. Ein eiskalter Schauer lief über seinen Rücken. Dieses schreckliche Verbrechen, nur um dieses kleine Mädchen in die Finger zu bekommen? Und sein Vater? War er etwa ein Mitglied des Ordens? Dann wäre sein eigener Vater auch für sein Schicksal mit verantwortlich. Schwindel überfiel ihn und er hatte Mühe dagegen anzukämpfen. Diese Bestie. Hat er das alles wirklich getan? Monkey musste es wissen. Er musste seinen Vater zur Rede stellen. "Es tut mir unendlich leid, was dir dieser Mann, angetan hat. Ich verspreche dir, wenn wir ihn finden und sich alles bewahrheitet, wird er nicht mehr lange genug leben um sich daran zu erfreuen." Monkey wandte sich an seine beiden Begleiter. "Wir müssen ins Kilian System. Ich muss dort wohl jemandem einen Besuch abstatten." Etwas verwirrt blickte Tarek ihn an. "Wollten wir nicht nach Cathcard? Im Kilian System, wirst du sicherlich keine Mitstreiter für unser Unternehmen finden!" Natürlich hatte er damit recht, doch Monkey winkte ab. "Das hier ist zu wichtig. Mach das Schiff fertig für den Sprung." Tarek ging wieder ins Cockpit. "Legard, mach Sophie was zu Essen, sie kann sicher ne Stärkung gebrauchen." Legard wollte wohl grade seine Bedenken zum Ausdruck bringen, aber der erhobene Zeigefinger von Monkey überzeugte ihn doch es besser sein zu lassen. Noch einmal beugte sich Monkey zu Sophie hinunter. "Ich wünschte, ich wäre stärker gewesen und hätte deine Familie retten können. Ich möchte das du weist, dass du und deine Schwester, die mutigsten Menschen seid, die mir jemals begegnet sind. Ich werde dich beschützen. Komme was wolle. Und wenn es mich meine Leben kostet." Er wandte sich ab und lief Tarek hinterher. Dieser saß schon auf dem Pilotensitz und tippte wie wild auf den Instrumenten herum. "Der Flug wird einige Zeit dauern. Wir befinden uns grade im Stanton System. Das sind mindestens sechs Sprünge. Gut das wir, während du geschlafen hattest nochmal tanken waren." Monkey grinste ihn an. "Ich kenn da ne Abkürzung. Ein geheimer Sprungpunkt, den der Orden nutzt um unbemerkt in das Heiligtum der UEE zu gelangen. Und rate mal in welchem Sytem sich dieser befindet. Richtig.... Stanton." Tarek lachte. "Na wenn das mal kein Zufall ist. Welcher Kurs?" Kapitel 3 Der Sprungpunkt befand sich in den Tiefen der äußeren Randzonen Stantons. Noch hinter dem entlegen Asteroidengürtel, in welchem sie sich grade befanden. Langsam manövrierte Tarek den Retaliator zwischen den riesigen Felsen hindurch, die Scanner auf Anschlag, um mögliche Schiffe frühzeitig erkennen zu können. Keine sinnloses Unterfangen, wie sie kurz darauf festellen durften. "Monkey? Ich hab hier was auf dem Schirm!" Legard klang besorgt. "Was hast du?" Monkey ging zu ihm hinüber und blickte auf die Anzeigen. "Hier sind einige unklare Signaturen. Erst dachte ich es wären Schatten der Asteroiden, welche unsere Scanner stören. Aber dann fand ich das hier." Legard deutete auf die schwingenden Lienen am oberen Rand des Bildschirms. "Ein Funkspruch?" Monkey wurde neugierig. "Können wir ihn mithören?" Legard tippte hektisch auf dem Display herum. "Die Übertragung ist verschlüsselt. Aber so wie es scheint, haben wir die passenden Codes im Schiffsspeicher. Das heißt dann wohl auch, das der Orden hier ist." Legard legte die Übertragung auf die Lautsprecher. Rauschen erklang im Inneren des Schiffes und alle lauschten gebannt, als sich leise und undeutlich eine Stimme abzeichnete. "Wir haben unsere Befehle.........der Ältestenrat lässt keine Zweifel gelten." Eine zweite Stimme mischte sich ein. "Ich bin nicht überzeugt, das sie dieses Risiko wert ist. Immerhin geht es hier um den Mars. Die UEE wird diesen Angriff nicht auf sich beruhen lassen. Sollte uns nur der kleinste Fehler unterlaufen, setzen wir die Loge einer großen Gefahr aus." Ein Dritter Mann ergriff das Wort. "Nach unseren Informationen, wäre Ihr Überleben eine weitaus größere Gefahr. Würde die EDA die Daten in ihrem Besitz in die Finger bekommen, würde das unsere Bemühungen der letzten hundert Jahre zunichte machen." Die Stimme vom Anfang erhob sich erneut. "Es ist nicht unsere Aufgabe die Entscheidungen der Ältesten zu hinterfragen. Der Auftrag wird ausgeführt. Wir haben nur ein kleines Zeitfenster, bevor wir ihre Spur wieder verlieren. Sammelt die Flotte und dann weg hier. Für die freie Welt! Kahn Ende" Die Lautsprecher verstummten. Alle blickten Monkey fragend an. "Was schaut ihr mich so an? Ich hab keine Ahnung worum es da ging. Aber scheinbar gibt es noch jemanden der dem Orden an den Kragen will." Monkey zuckte mit den Schultern. "Gut für uns, aber darum kümmern wir uns später. Hauptsache die verschwinden von hier und wir können unseren Weg fortsetzen." Er wandte sich wieder Legard zu. "Können wir näher ran ohne entdeckt zu werden?" Legard wirkte nicht sehr erfreut. "Etwas sollte möglich sein. Aber warum warten wir nicht einfach bis sie weg sind?" Monkey grinste. "Neugierde!" Er deutete Tarek an den Weg fortzusetzen. Dieser fuhr den Großteil der Schiffssysteme herunter und steuerte nur noch mit den Manövrierdüsen weiter auf ihr Ziel zu. Legard wirkte nervös und rutschte auf seinem Sessel hin und her. "Ihr seid wahnsinnig, warum mach ich das eigentlich alles mit?" Sophie hatte sich zu ihnen gesellt und kicherte vor sich hin. Langsam schien sie wieder Vertrauen zu ihnen aufzubauen. "Du bist ja so ein Angsthase. Aber ich kann spüren, das noch viel mehr in dir steckt als du selbst vermutest." Tarek rief ihr zu. "Wovon redest du da? Das einzige was in dem steckt, ist ne extra große Portion unseres Mittagessens. Mehr wirst du bei ihm nicht finden." Sophie lachte los. So unbeschwert und losgelöst, das ihre gute Laune alle im Raum ansteckte. Es war als würde sie jeden von ihnen umarmen und ihre Sorgen in der Luft zerreisen. Eine weitere Fähigkeit die sie besaß, auch wenn sie diesmal nicht auf ihren Kräften beruhrte. Sie näherten sich dem Rand des Gürtels und Tarek war der erste der das Lachen unterbrach. "Leute kommt mal wieder runter, wir sind in Sichtweite." Tarek hatte den Bomber in den Schatten eines Asteroiden gelenkt. So sollten sie weiterhin unentdeckt bleiben. Monkey trat ans Fenster und starrte hinaus. Die Flotte von der eben gesprochen wurde war gewaltig. Dutzende Schiffe sammelten sich im Raum. Zwei für ein orbitales Bombardement ausgestattete Schlachtkreuzer, drei Begleitträgerschiffe und mehrere Corvetten machten sich bereit zum Abflug. Sie wollten nicht durch den Sprungpunkt soviel war klar, denn wenn ihr Ziel der Mars war, blieb ihnen nur die übliche Route. Langsam setzten sich die Schiffe in Bewegung. Dutzende Geleitjäger schwirrten zwischen den großen Pötten umher. Würde einer von ihnen, ihren Retaliator entdecken, wären sie geliefert. Monkey wurde leicht unwohl, als er bemerkte das die Flotte ihnen gefährlich nahe kam. Er flüsterte Tarek zu, obwohl das natürlich wenig Sinn machte. "Schalt alles aus. Beeil dich." Tareks Finger huschten über die Anzeigen und kurz darauf wurde es dunkel im Cockpit. Das Summen der Maschinen vertstummte und man konnte die Anspannung in der Luft förmlich riechen. Legard jammerte vor sich hin. "Die werden uns sehen, Leute. Die werden uns sehen........" Zwei Corvetten flogen als Vorhut, nur wenige hundert Meter entfernt an ihnen vorbei. Gefolgt von einigen Hornets. Tiefschwarz, hoben sich die Schiffe nur wenig vom Hintergrund ab. Ein gespenstischer Anblick. Nun zischten weitere Hornets vorbei und kurz darauf drängten die großen Kreuzer zusammen mit den Trägern in ihr Sichtfeld und füllten es bald vollständig aus. Man konnte von ihrer Position aus, bis ins innere der Kommandobrücken schauen. Sie beobachteten die hektische Betriebsamkeit an Deck. Die Navigatoren, die Steuermänner, die umherhuschenden Offiziere und den Captain. Jeder von ihnen nur auf das Ziel fixiert. Diese Flotte besaß eine gewaltige Schlagkraft und Monkey hätte zu gerne gewusst, wer dieses Monstrum geweckt haben könnte. Die schwarzen Schatten zogen nach und nach vorbei und nachdem auch die letzten Jäger verschwunden waren, gab Monkey das Zeichen zum Aufbruch. Die Maschinen fuhren hoch und es wurde wieder hell um sie herum. Mit einem leichten Ruck setzte sich der Bomber in Bewegung und verlies den Schutz der Asteroiden. Sophie zupfte an Monkeys Anzug. "Ich glaube sie sind noch hier. Ich spüre Gefahr." Bevor Monkey über ihre Worte nachdenken konnte, kamen zwei Corvetten ins Sichtfeld. Die Flotte hatte sie wohl zurückgelassen um den Sprungpunkt zu bewachen. "Scheiße! Tarek gib Schub! Wir müssen springen! Sofort!" Die Retaliator beschleunigte ruckartig und raste auf den kleinen Einflugsbereich des Wurmloches zu. Legard brüllte ihnen zu. "Sie haben uns erfasst und eröffnen das Feuer! Sechs Raketen befinden sich im Anflug!" Monkey sprang an die Waffenkontrolle und aktivierte die Täuschkörper. "Sie wissen wer wir sind! Tarek hol alles raus was das Schiff hergibt!" Tarek tat was er konnte. "Unser Anflugwinkel stimmt nicht, ich muss ihn korrigieren." Monkey antwortete knapp. "Keine Zeit, rein da! SOFORT!" Tarek schüttlete den Kopf. "Das geht schief Boss. Wir werden da drinnen zerissen." Legard brüllte dazwischen. "Vier weitere Raketen wurden abgefeuert. Wir haben keine Wahl." Monkey stimmte ihm zu. "Rein da. Jetzt liegt es ganz an dir Tarek." Der Annnäherungsalarm schrillte los und wurde immer lauter. Kurz bevor die Geschosse sie erreichten, traten sie in die Singularität ein. Die Welt um sie herum verschwand.
    3 Punkte
  42. Kapitel 1 18. Dezember 2941 Cassandras Taverne, eine kleine Spelunke in den Randzonen der größten Stadt auf Ellis IV. Treffpunkt allerhand zwielichter Gestallten. Obwohl der Laden erst seid einigen Tagen geöffnet hatte, war er doch immer gut besucht. In der Nähe befand sich ein kleiner Raumhafen, welcher von der örtlichen Sicherheit nicht weiter bedacht wurde. Ein Mekka für illegale Geschäfte aller Art. Hier konnte man so gut wie alles finden was das Herz begehrt, ohne sich großartig um das Gesetz sorgen zu müssen. Der Winter hatte den gesammten Norden von Ellis IV in festem Griff und ein Schneesturm versengte die Stadt seit zwei Tagen in tiefer Dunkelheit. Die Neonreklame der Taverne schimmerte bedrohlich durch die Wand aus Eiskristallen, welche wild durch die Straßen wehten. Ein groß gewachsener Mann mit dunkler Haut verlies die Taverne und trat in die stürmische Kälte. Seine Haare waren zum Zopf zusammengeschnürrt und seinen ledernen Mantel fest geschlossen, um sich wenigstens etwas vor der eisigen Kälte zu schützen. Ein Auge starrte in die stürmische Finsterniss, das andere war mit einer von Narben umgebenen Augenklappe verschlossen. Samuel Brown, oder wie ihn die meisten nannten, OneEyed Monkey. Am liebsten war ihm aber einfach nur Monkey. Er zog seine Kapuze tief ins Gesicht und ging die beleuchteten Straßen hinunter, in Richtung des Raumhafens. Monkey hatte sich grade eben, mal wieder zu weit aus dem Fenster gelehnt. Er hatte einem armen Typen, den er nichteinmal kannte, versprochen sich um ein kleines Ärgernis zu kümmern. Nicht das der Mann darum gebeten hatte, doch wie so oft lies er mal wieder den Übermenschen raushängen. Das kleine Ärgerniss hatte den Namen Judith Winters, was soviel bedeutete wie, fast unmöglich. Monkey versuchte sich eine Zigarette anzustecken doch die Kälte und der Wind machten ihm dabei schwer zu schaffen. Nach zwei bis drei Versuchen gelang es ihm und er zog den heißen Rauch in seine Lungen und atmete ihn langsam wieder aus. Es enspannte Ihn ein wenig und er vertiefte sich wieder in seine Gedanken. Schon während seines Gesprächs in der Taverne, war sein Plan klar. Die nette Dame, welcher der Typ Geld schuldete würde mit absoluter Sicherheit den heutigen Abend auf dem Luxuspartyschiff BlueSky verbringen. Was läge also näher, als diesen Partydom der Superlative, mitsammt den geldgeilen Kreditheien und den machtbesessenen Polithuren, gleich ganz in die Luft zu jagen. Keine leichte Aufgabe. Er war sicherlich nicht schlecht indem was er machte, doch das hier war ne ordentliche Hausnummer. Er brauchte Hilfe und er kannte einige Leute, die ihm noch etwas schuldig waren. Die meisten machten dubiose Geschäfte, oft illegaler Natur, doch wer könnte ihm bei dieser Sache am besten helfen? Irgendwie musste er unbemerkt auf die BlueSky gelangen. Eines der am besten bewachten Schiffe im Orbit. Natürlich könnte Monkey auch einfach verschwinden und den armem Kerl seinem Schiksal überlassen, aber das war nicht seine Art. Es hatte schon etwas verlockendes diesem Kerl zu helfen und es würde höchst befriedigend sein, das Schiff am Boden zerschellen zu sehen. Monkey erreichte den Raumhafen und in den hinteren Reihen konnte er sein Schiff schon schemenhaft durch das Schneegestöber erkennen, eigetaucht in den grellen Schein der Flutlichter. Jetzt fiel ihm ein zu wem er gehen musste. Marcus Bellani, dem kleinwüchsigen, bärtigen Schwarzmarkthändler, den er schon so viele Jahre kannte. Er vertraute Ihm. Zumindest mehr als den meisten anderen. Ausserdem wusste Markus fast alles, was auf dieser dreckigen Kugel, welche sich doch tatsächlich Planet nennt, vor sich geht. Er erreichte sein Schiff, ein Origin M50. Ein schönes Schiff, welches ihm schon viel zu oft das Leben gerettet hatte. Er mochte sein Baby und hat viel investiert um für alle Eventuallitäten gewappnet zu sein. Doch vorallem war es klein und schnell, genau das was er in seinem Gewerbe benötigte. Er trat seine Zigarette aus und kletterte in das Cockpit, selbst Ledersitze hat er sich einbauen lassen. Flieg mit Stil, war ja auch der Werbeslogan von Origin. Nachdem sich das Cockpit geschlossen hatte, startete Monkey sie Maschinen. Der Fusionsantrieb des Schiffes nahm seine Arbeit auf und die Anzeigen vor Monekys Augen begannen aufzuleuchten. Er überflog die Schiffsdaten und kontrolliert alle Einstellungen ehe er das Schiff startet und mit vollem Schub in der weissen Suppe verschwand, welche über der Stadt lag. Kapitel 2 Bellanis Unterschlupf lag weit außerhalb des Stadtzentrums, versteckt in einem alten Bergwerk. Monkey lenkte sein Schiff direkt zu dem kleinen Landeplatz in der Nähe des Eingangs. Es war egal ob Ihn jemand dabei beobachtete, Markus hat massig Credits angehäuft und jeder hat seinen Preis. Genauer gesagt, er hatte sich schonmal vorab bei der Justiz freigekauft. Alle auf diesem Planeten, kannten diesen Ort. Er landet sein Schiff und macht sich auf den Weg seinen Freund zu treffen. Diesen Mann, würde Monkey wohl am ehesten so nennen. In den Außenbereichen der Stadt wütete der Sturm noch heftiger und man konnte kaum die Hand vor Augen erkennen. Monkey erreichte das große Stahltor des Bergwerks und zwei Wachen kamen auf ihn zu. Sie hatten Ihn schon erkannt. "OneEyed Monkey, was führt dich zu uns? Willst wohl zu Bellani? Der sitzt unten in seinem Büro, komm rein!" Die jungen Männer waren bis an die Zähne bewaffnet und OneEyed wusste das ihn weitere Wachen beobachten und bereit waren ihn jederzeit auszuschalten. Monkey war unbewaffnet, denn hier brauchte er sich keine Sorgen zu machen. Er war hier ein gern gesehener Gast. "Tarek und Legard, schön euch mal wieder zu sehen. Bin leider in Eile und hab keine Zeit für nen Plausch. Beim nächsten Mal wieder." Die zwei geleiten OneEyed durch einen kleinen Nebeneingang ins Innere des Unterschlupfs. Legard zeigt den Tunnel hinunter. "Dann beeil dich mal lieber, du kennst den Weg" Das alte Bergwerk wurde kaum umgebaut, seid Markus sich hier einquatiert hatte. Es war ein dreckiges dunkles Loch, überall Kabel an den Wänden und sogar die Magnetschinen an der Decke wurden nicht entfernt. Warum auch, als Transportsystem für schweres Gerät, sicherlich äußerst praktisch. Kleine Leuchtpfeiler gaben ein schumriges Licht ab und Kamaras beobachteten jeden Besucher auf Schritt und Tritt. Sonst gab es allerdings nicht viel zu sehen. Monkey erreichte das Ende des Tunnels und kaum stand er vor dem großen Tor, öffneten sich diverse Klappen, hinter jeder eine todbringende Waffe. Eine tödlicher als die andere. Selbstschussanlagen. Sie waren Markus liebstes Spielzeug. Er baute sein Arsenal beständig aus und freute sich wie ein kleines Kind, wenn er was neues in seine Griffel bekam. Wie wenn man vom Teufel spricht, tauchte auch schon ein Hologramm von Bellani vor ihm auf. "Hey wenn haben wir den hier?" "Monkey welch Freude dich zu sehen! Ich hoffe du bringst mir keinen Ärger mein Freund. Komm rein" Das grinsende Hologram verschwand und das Tor fuhr langsam nach oben. Monkey trat ein und stand in einer riesigen Höhle. Vollgestopft mit allem was man gewinnbringend verkaufen kann, legal oder illegal. Vom kleinen Servicebot bis hin zum schweren Kampfpanzer war hier alles vertreten. Gut ein Dutzend Männer und Frauen huschten geschäftigt hin und her. Einige kümmertenn sich um Kauf und Verkauf der Waren, andere wachten über das wertvolle Gut. Immer bereit für einen Kampf! "Monkey was führt dich zu mir?" Markus wackelte mit seinen kurzen Beinen auf ihn zu. Er sah irgendwie aus wie ein Zwerg mit viel zu großem Kopf. Ein komischer Typ, aber man sollte Ihn nicht unterschätzen. "Hey Markus, alter Gnom. Ich brauche deine Hilfe. Aber lass uns in deinem Büro darüber sprechen" Auf dem Weg zu Markus Büro durfte sich Monkey wiedermal die irrsten Geschichten auftischen lassen. Mit großer Sicherheit, stimmte davon nicht einmal die Hälfte. Die Höhle war gigantisch, so das die zwei, ganze fünfzehn Minuten brauchten um das Zentrum zu erreichen. Sie betraten den Wohncontainer und Bellani schloss die Tür hinter sich. "Machs doch nicht so spannend, was ist los?" Monkey lies sich auf dem Sofa in der Mitte des Raumes nieder. "Nunja ich hab was vor was dich sicherlich nicht begeistern wird, ich bitte dich trozdem, mir dabei zu helfen" Markus reichte Monkey einen Drink und beugte sich nach vorne, griff das Glas und schaute Markus ins Gesicht. "Ich will das BlueSky vom Himmel holen" Das ist zuviel für den kleinen Mann, er zieht das Glas zurück und trank es selbst, mit einem Schluck. Er atmete tief ein und brüllte ihn an. "Hast du sie noch alle, spinnst du jetzt völlig? In welcher Strahlenwolke bist du denn jetzt wieder hängen geblieben?" OneEyed zuckte mit den Schultern. "Das ist mein ernst Markus, ich hab da jemandem was versprochen. Du kennst mich. Wenn ich was........." Bellani unterbrach Ihn abrupt. "Ohne mich Junge. Bade den Mist alleine aus!" Monkey schaute seinen Gegenüber finster an. "Komm schon. Diese Brut auf dem Schiff hat es doch nicht anders verdient. Diese Leute stürzen die Menschen ins Elend und versklaven die Menschen mit Ihrem Geld." "Ich muss das einfach machen, kannst du das nicht verstehen?" Bellani lachte laut. "Sterben wirst du, sonst nichts" OneEyed winkte ab. "Genau deshalb bin ich ja hier, helf mir dabei diesen Schweinen eine Lektion zu erteilen. Markus Bellani kochte vor Wut. Man sah es ihm, am rythmischen Zucken seiner Gesichtsmuskeln, ohne weiteres an. "Was glaubst du wer du bist? Der Henker Gottes?" "Ich sollte dir auf der Stelle eine Kugel in den Schädel jagen, nur weil du mich mit so nem Schwachsin belästigst!" Er beschimpfte Monkey weiter und fuchtelte dabei mit seinen ****en kurzen Armen wild durch die Luft. Es dauerte eine Weile, bis sich der Zwerg langsam wieder beruhigte. Monkey wartete ab bis er sich ausgepowert hatte. "Wer hat deiner Schwester damals geholfen? Wer hat sich auf dein Bitten hin in die Höhle des Löwen gestürzt? Na wer war das?" "Ich hab sie um Sie aus den Fängen dieser Sekte befreit! Du schuldest mir einiges mein Freund!" Markus Bellani sank in seinen Sessel am Schreibtisch. "Du hast damals niemanden am Leben gelassen. Diesmal willst du sogar hunderte Menschen auf einmal in den Tod schicken. Das ist weit mehr als du verlangen kannst. Monkey sah Markus tief in die Augen. "Du sollst nur mein Leben retten. So wie ich damals das Leben deiner Schwester." Der kleine Mann wirkte bestürzt und zögerte einen Moment. "Ok komm...... ich zeig dir was." Sie standen auf und verliesen das Büro wieder und bewegten sich nun in den Ostbereich des Schwarzmarktes. Kapitel 3 Bellani führte Ihn zu einem weiterem Container. Dieser wurde durch ein Kraftfeld geschützt. Sie bleiben ungefähr zehn Meter davor stehen. "Stopp! Bleib genau da stehen, wenn du nicht als Grillgut enden möchtest." Markus deutete auf den Boden. Eingelassen im felsigen Untergrund konnte Monkey tausende kleiner Röhrchen erkennen. Wieder so ein fieses Spielzeug seines Freundes. "Mikro Plasmabrenner, bei Berührung, schmeisst du den Grill an, hehe" Er holte einen kleinen Touchpad heraus, tippte eine paar Zahlen ein und marschierte weiter. Monkey folgte ihm, während das Kraftfeld erlosch. Im inneren des Containers traute er seinen Augen nicht. In der Mitte des Raumes stand, in einer Vitrine verschlossen, etwas von dem er bislang nur gehört hatte und nicht wirklich an seine Existens glaubte. Bis jetzt. "Wie hast du das bekommen? Besser woher, oder von wem? Altes Schlitzohr das hätte ich nichtmal dir zugetraut." Angesichts des Wertes dieses Objektes, sind die Sicherheitsmaßnahmen welche Bellani ergriffen hatte, mehr als lächerlich. Aber über solche Kleinigkeiten machte sich ein Markus Bellani keine Gedanken, bislang war noch niemand hier eingedrungen und mit Sicherheit weiss auch niemand von diesem Prunkstück. In der Vitrine war eigentlich nichts zu sehen, doch ab und zu schimmerte etwas im Inneren, ähnlich einer Luftspiegelung. Wenn man lang genug hinschaute konnte man die Umrisse eines Mantels erkennen. Bellani trat an Monkey heran. "Ein Tarnmantel, soweit ich weiss, einer von zwei Prototypen. Hab ich eingetauscht. Der Typ brauchte ne neue Constellation, keine Ahnung wo er den her hatte. Leider funktioniert er nicht wie erhofft." "Ist also noch nicht ganz ausgereift." Markus ging zu einem Safe, welcher in der hinteren Ecke des Containers stand und öffnete ihn. "Was ich dir aber geben kann, ist dieses hier." Er drehte sich um und in der Hand hielt er einen kleinen Behälter, sowie einen ringförmigen Gegenstand. "Das sind Nanobods. Keine normalen, wie du sie kennst. Diese hier fressen sich durch die Außenhaut eines Schiffes. Sie finden selbständig einen Zugang zum Sicherheitssystem und verstecken jeden der diesen Sender bei sich trägt. Niemand wird es bemerken, alles läuft normal weiter, nur kein System dieser Galaxis wird dich ausfindig machen können." Er wendet sich wieder dem Safe zu und holte einen weiteren Gegenstand heraus, drehte sich um und drückte Monkey einen kleinen Würfel in die Hand. "Und dieses unscheinbare Teil, schmilzt sich, nachdem du es aktiviert hast, durch jedes uns bekannte Material und detoniert im Inneren. An einem Reaktor angebracht hast du genügend Zeit zu verschwinden bevor es kracht. Kraftfelder und Panzerung verlieren jegliche Wirkung." Er grinste Monkey an. "Gab es zum Mantel dazu" Bellani fing lauthals an zu lachen. "Jetzt musst du nur noch an das Schiff rankommen, ohne das dich jemand bemerkt, um die Nanobots einsetzen zu können. Da musst du dir aber selbst was einfallen lassen!" "So wie ich dich kenne, dürfte dir das ja nicht sonderlich schwer fallen." Fasziniert nahm Monkey die drei Geschenke seines Freundes entgegen! Sie waren perfekt für sein Vorhaben geeignet. Klein und leicht mitzuführen. "Danke Markus, das wird mir eine große Hilfe sein. Ich wusste doch, das du mich nicht hängen lässt." "Da wäre noch etwas..... weisst du ob Judith Winters heut Abend auf der BlueSky anwesend sein wird?" Markus runzelt die Stirn. "Sag bloß es geht nur um sie? Diese kleine Hure...... sie hat mich letztes Jahr fast 3 Millionen Credits gekostet...... Hättest du auch gleich sagen können, dann wären wir schneller hier gelandet." Der Zwerg hatte nun sichtlich bessere Laune. "Ja sehr wahrscheinlich wird sie da sein, ich höre mich mal um und melde mich dann später nochmal bei dir. So langsam, gefällt mir dein Plan immer besser." Die zwei Männer verliesen den Container. Sobald sie aus dem Sicherheitsbereich heraus traten, baute sich das Kraftfeld summend wieder auf. "Monkey geh schonmal zum Ausgang, ich komme gleich nach" Bellani wendet sich ab und verschwand zwischen den Regalreihen. OneEyed schaute ihm kurz hinterher und bewegte sich dann in Richtung des großen Tores. Monkey fiel ein Stein vom Herz. Mit einer solchen Großzügigkeit hatte er nicht gerechnet. Mit den Dingen die er von Markus erhalten hatte, konnte seinen Plan gelingen. Er brauchte nur noch eine Ablenkung für die Wachschiffe. Während er überlegt wie er es anstellen könnte, schaute er sich, auf seinem Weg zum Ausgang, ein wenig in der Höhle um. Die Decke hing in gut 30 Meter Höhe. Es gab zwölf riesige Flutlichtstrahler, welche den Unterschlupf taghell erleuchteten. Monkey hatte nie versucht sie zu zählen, aber es gab hunderte Regalreihen. Jede gut 15 Meter hoch. Über ein Schienensystem, erreichten mehrere Kräne, jeden Winkel des Lagers. Im hinteren Teil des Schwarzmarktes, standen auf einer Plattform aufgereiht, einige kleinere Schiffe, sogar die Militärversion einer Hornet und auf der gegenüberliegenden Seite, eine Gruppe von gepanzerten Fahrzeugen für Bodenkämpfe. Sogar einige Kampfandroiden hatte Bellani auf Lager. Es war ein überwältigender Anblick. Monkey erreicht den Ausgang der Höhle und wartet dort auf Markus. Einige Minuten später tauchte der Zwerg zwischen den Regalen auf und wackelte auf Ihn zu, hinter ihm her huschte ein kleiner, spinnenartiger Roboter. Monkey kannte das kleine Technikwunder bereits. Markus betrachtete es, als eine Art Haustier. Die kleine Maschine kletterte an seinem Besitzer hoch und klammerte sich an dessen Schulter fest. "Monkey, ich möchte das du ihn mitnimmst. Er wird dir eine große Hilfe sein bei deinem Vorhaben." "Ich habe ihn so programmiert das er deinen Anweisungen folgt. Mir hat er schon in manch brenzliger Situation, das Leben gerettet." Der Robot piepste und dudelte irgendwas vor sich hin, als Bellani das Steuergerät an Monkey weiter gab und sprang von seinem Besitzer ab und blieb neben seinem neuen Besitzer stehen. "Pass bloß auf ihn auf, ich möchte ihn heil wiederhaben." Monkey war überwältig. Lies es sich aber nicht weiter anmerken. "Keine Sorge ich werde auf ihn aufpassen. Vielen Dank für deine Hilfe. Jetzt hasst du einen bei mir gut, wir werden uns bald wiedersehen." OneEyed trat in den Tunnel und machte sich auf den Weg zu seinem Schiff. Der kleine Robot hastet piepsend hinterher. "Monkey fast hätte ichs vergessen...... Faith ist vor ein paar Tagen auf dem Planeten angekommen" Bevor Monkey antworten konnte, hatte sich das Tor bereits wieder geschlossen. Kapitel 4 Monkey hatte Faith Hollow, vor ungefähr 4 Jahren kennengelernt. Sie war damals der erste Offizier eines der berüchtigsten Piratenschiffe dieser Galaxie. Der Northstorm. Vor etwa einem halben Jahr übernahm sie das Commando, als Ihr Captain bei einem Raubzug in den inneren Systemen ums Leben kam. Als er sie das erste Mal traf, war es ein Job wie jeder andere. Sei heuerte ihn an, einen etwas zu forschen Agenten der Inneren Sicherheit auszuschalten. Er war nahe dran, ihren geheimen Stützpunkt im Krell System ausfindig zu machen. Sie trafen sich im Moonshine. Einem kleinen Club auf Terra. Monkey war überrascht eine so zierliche junge Frau anzutreffen. Schwarzes kurzes Haar, helle Haut, Arme komplett tättowiert. Sie war wirklich eine Schönheit, aber ihr Blick lies dir das Blut in den Adern gefrieren. Ihr Captain bot eine Menge Credits für diesen Auftrag. Also nahm Monkey an. Er erledigte den Auftrag mit Bravour und machte sich mehr und mehr einen Namen. Ein Jahr später, berichtete einer seiner Informanten das Faith gefangen genommen wurde und auf dem Weg ins Kellogsystem sei, um Ihre Strafe auf der QuarterDeck PrisonWorld abzusitzen. Er konnte nicht anders als sie da rauszuholen. Es gelang ihm, aber er wurde dabei schwer verlezt und verlor sein linkes Auge. Seid dem trägt er den Namen OneEyed. Später waren sie einige Zeit ein Paar. Aber es hielt nicht lange. Zu aufbrausend und selbstverliebt waren sie beide. Aber auch Faith schuldete ihm noch einen Gefallen. Monkey erreichte sein Schiff und kletterte ins Cockpit. Er aktiviert die Maschinen und über Com kontaktierte er Faith. Während er startete erschien ihr Gesicht auf dem kleinen Bildschirm. Sie war so schön anzusehen wie eh und je, doch sah sie wütend aus. "Sag mal hast du sie noch alle mich................" Er unterbrach sie abruppt. "Wir müssen uns treffen, komm zum Raumhafen im Südviertel von Felgast." Er beendete das Gespräch bevor sie noch irgend etwas sagen konnte. Monkey wusste genau, das Ihre Neugierde sie zum Treffpunkt treiben wird. Er liebte diese Frau und er konnte sich ein verschmitztes Lächeln nicht verkneifen. Wärend des Fluges nach Felgast lud er die Daten des BlueSky auf seinen Bordcomputer und studierte die Schwachpunkte des Schiffes. Er suchte nach Möglichkeiten unbemerkt hinein zu gelangen und plante den schnellsten Weg zum Reaktorraum. Sein neuer Begleiter schaute ihm dabei über die Schulter. Die Spinne hatte sich auf der rechten Sitzlehne geklammert und piepste ab und an wirres Zeug. Monkey fand wonach er suchte. Das Schiff hatte einen toten Winkel. Im hinteren Bereich nahe der Antriebe, konnte man außerhalb des Sichtberreiches, das Schiff erreichen. Mit heruntergefahrenen Systemen, sollten ihn die Scannern des BluSky nicht aufspüren können. Sein M50 besaß eine Apparatur, welche es ihm ermöglichte, sich an die Außenhaut eines Schiffes zu klemmen. Ganz in der Nähe der Antriebe befand sich ein Kühlauslass des kimatischen Systems. In bestimmten Intervallen, sollte er passierbar sein, um durch eine Wartungsluke ins Innere zu kommen. Monkey musste nur noch Faith überzeugen. Das M50 befand sich über dem Meer. In alle Richtungen gab es nichts zu sehen. Nur blaues Nass, welches sich bis zum Horizont erstreckte. Nur in südlicher Richtung, schien ein einzelner Hügel aus dem Wasser zu ragen. Je näher Monkey dem Objekt kam, desto mehr Details wurden erkennbar. Eine künstliche Insel, mitten im Meer. Eine gewaltige Stadt, aufgebaut wie eine Pyramide. Große Röhren aus Stahl und Glas, mit fast 100 Metern Durchmesser, verbanden die einzelnen Zonen miteinander. Die Bewohner konnten darin, mit magnetischen Gondeln, jeden beliebigen Ort der Stadt erreichen. Ein vollautomatisches System. Fahrzeuge gab es hier nicht. Die Wohnblocks hingen auf mehreren Etagen frei in der Luft und auf jeder Ebene befand sich eine zentrale Plattform von einem Kilometer Durchmesser. Dort befanden sich alle Geschäfte, Banken, Büros und was man sonst so alles in einer Stadt benötigt. An den Kanten der Pyramide befand sich jeweils ein Raumhafen, von dem aus man die Stadt betreten oder verlassen konnte. Eine andere Möglichkeit gab es nicht. Monkey erreicht den Raumhafen in Felgast und setzt zur Landung an. Die Stadt lag auf der Südhalbkugel des Planeten. Das Termometer zeigte 20 Grad. Monkey fiel es immer schwer, sich an den großen Temperaturunterschied zu gewöhnen. Er fühlte sich leicht benommen, als er sein Schiff verlies und sich auf die Suche nach Faith begab. Monkey begab sich zum Wartebereich des Raumhafens und schaute sich dort um. Er hatte nicht vor die Stadt heute zu betreten, denn die Zeit drängte. Es war schon später Nachmittag und er wollte sein Vorhaben, noch heute Nacht beenden. Als er Faith nirgendwo entdecken konnte, setzte er sich auf eine Bank von welcher er den Landebereich im Auge behalten konnte und hoffte darauf, das Faith bald ankommen würde. Monkey versank in Gedanken. Er war sich unsicher, ob Faith ihm wirklich helfen würde. Er hatte sie schon eine Weile nicht mehr getroffen und ihre Reaktion auf seinen Anruf, machte ihm auch keine großen Hoffnungen. "Du bist tod! Du Idiot" OneEyed spürte einen metallischen Gegenstand an seinem Hinterkopf. Eindeutig eine Waffe, was sollte es auch sonst sein. Die Stimme war ihm sehr wohl bekannt. Doch er verfluchte seine Unachtsamkeit. "Hallo Faith" Die Frau steckte ihre Waffe weg und gab Monkey einen ordentlichen Schlag auf den Hinterkopf. "Du lernst es nie oder? Immer wieder das gleiche und du bist unfähig dich zu ändern." "Es ist echt ein Wunder das du noch am leben bist." Faith setzte sich neben Ihn und starrte auf den Landeplatz. Monkey blickte zu ihr herüber. Irgendwie wirkte sie unglücklich. Nicht so taff wie er sie kannte. "Was ist los? Du schaust so......" Sie wirbelte den Kopf herum und schaute ihn böse an. "Warum hast du mich kontaktiert?" "Du weisst doch, das ich in der halben Galaxis gesucht werde!" Faith wendete sich wieder der Landezone zu und sagt nichts weiter. Monkey lies von seinem begonnen Satz ab und entschied sich ihr direkt sein Anliegen mitzuteilen. "Na gut, reden wir nicht um den heißen Brei herum. Genau aus diesem Grund hab ich dich angerufen." "ich brauche dich als Ablenkung für einen neuen Auftrag." "Ich muss auf das BlueSky gelangen und brauche jemanden, der die Wachschiffe weglockt." Monkey behielt das eigentliche Ausmaß seines Vorhabens lieber für sich. Faith zeigt keine Regung, es schien ihr irgendwie egal zu sein. Monkey war irritiert. So kannte er Faith nicht. Sie senkte den Kopf. "Ok ich helfe dir dabei, aber lass uns hier verschwinden." Völlig überrumpelt von ihrem seltsamen Verhalten, willigte er ein. Sie gingen zurück zu ihren Schiffen und Monkey überkam ein ungutes Gefühl. Irgend etwas musste ihr passiert sein. Während sie den Landeplatz überquerten, versuchte er etwas aus ihr heraus zu bekommen. Doch sie lies sich auf kein Gespräch ein. Wieder in der Luft versuchte er ein weiteres Mal, eine Com Verbindung zu öffnen, aber auch dieser Versuch mit ihr zu reden, scheiterte. Monkey entschied sich abzuwarten und auf eine Reaktion von ihrer Seite zu warten. Kapitel 5 Es war bereits dunkel, als sie die Stadt erreichten. Der Schneesturm wütete noch immer. Faith hatte sich nicht mehr gemeldet. Ihre Hornet schwebte neben ihm und er konnte sie durch das Fenster des Cockpits beobachten. Monkey erinnerte sich an die vielen Dinge, welche er mit ihr erlebt hatte und es freut ihn, sie wieder in seiner Nähe zu wissen. Auch wenn ihm sein Bauchgefühl etwas anderes deutete. Ein Pipton riss ihn aus seinen Gedanken. Faith kontaktiert ihn und er öffnet die Verbindung. "So wie gehen wir vor? Was ist dein Plan?" Sie war bereit, das konnte OneEyed erkennen, aber sie sah immernoch so........ "Komm schon, lass uns anfangen, mir kribbelts schon in den Fingern. Lass uns etwas Staub aufwirbeln" Monkey war sich sicher, das Faith ihm etwas vorspielte, aber es war keine Zeit mehr. Jetzt oder nie. Er musste später herausfinden was in ihr vorging. Monkey erklärt ihr kurz und knapp was er zu tun gedachte und was ihre Aufgabe sein würde. Das BlueSky war schon in Sichtweite. Ein gigantisches, hell erleuchtetes Schiff. Neonlaufschriften an den Seiten und riesigen Strahlern, welche gebündeltes Licht in allen Farben, in die nähere Umgebung schleuderten. In den vorderen Bereichen ragten gewaltige Glasskuppeln in den Raum und im Inneren wirbelte ein Meer aus bunten Lichtern. Monkey und Faith, befanden sich außerhalb der Scannerreichweite, weit hinter dem Schiff. OneEyed fühlte das Adrenalin durch seinen Körper ströhmen. Die Anspannung stieg und sein Herzschlag beschleunigte sich. Er gab Faith ein Zeichen und sie beschleunigte ihren Jäger. Die Hornet machte einen Satz nach vorne und raste auf das funkelnde Partyschiff zu. Faith versuchte möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen und aktivierte die Waffensysteme ihrer Hornet. Sie hielt direkt auf den Partydom zu. Kaum war sie in Reichweite der Scanner meldete sich das Sicherheitspersonal und befahl die Waffensysteme zu deaktivieren. Faith ignorierte die Warnungen und als die Patroulienschiffe ihren Id-Code erkannten, wendeten diese und jagten ihr hinterher. Sie wurde als zu gefährlich eingestuft, als das man sie hätte entkommen lassen. OneEyed beobachtet wie die Wachschiffe den Umkreis der BluSky verliesen und die Verfolgung aufnahmen. Faith war eine geniale Pilotin und Monkey war sicher, das sie keine Probleme haben würde. Er brachte sein M50 in Position und steuerte Richtung BlueSky, immer darauf bedacht seinen berechneten Anflugwinkel nicht zu verlassen. Kurz bevor er in den Scannerbereich eintauchte, schaltete er die Systeme seines Schiffes auf Standby und lies es bis an die Außenhaut der fliegenden Diskothek gleiten. Sein Ziel wurde immer größer und füllte bald den gesammten Sichtbereich des Cockpits aus. Die monströßen Triebwerke, kamen gefährlich nahe und man konnte die ausgestoßene Hitze förmlich spüren. Monkey wendet sein Schiff und drehte es in eine günstigere Lage. Mit einem Ruck, der die M50 wie ein Erdbeben durchlief, dockte er an der Hülle des BluSky an. In dieser Position war es fast unmöglich, das kleine Schiff noch ausfindig zu machen. Monkey setzte sich den Kommunikator und seine Atemmaske auf. Die Luft ist hier oben war zu dünn zum Atmen. Er hatte sich schon in Felgast seinen Anzug und seine Magnetstiefel angezogen. Also öffnete er das Cockpit und ein eisiger Wind wehte ihm um die Nase. Es war klirrend kalt und er hatte Mühe, beim Aussteigen, nicht hinuter in die Tiefe zu fallen. Als seine Stiefel Kontakt zu Außenhaut herstellten, atmete er erleichtert auf. Mit schweren Schritten bewegte er sich zur Ladeluke seinen Schiffes und holte sein Sturmgewehr und eine Pistole. Er kramte den Behälter mit den Nanobods hervor und rammte Ihn gegen die Außenhaut des Schiffes. Eine kurze Vibration war zu spüren, das wars. Der kleine Zylinder leuchtete grün auf und bestätigte den Abschluss der Injektion. In der Schiffshülle klaffte ein kleines Loch. Den Sender und den Würfel behielt er in seiner Tasche. Während er sein Schiff auf Notstart stellte, krabbelte die kleine Spinne zu ihm herüber und folgt ihm bevor das Cockpit sich schloss. Monkey machte sich auf den Weg zum Kühlauslass. Er konnte sich nur schwer auf der Außenhaut des Schiffes fortbewegen, denn es war ein seltsames Gefühl, wenn man sich dabei noch in der Anziehungskraft eines Planeten befand. Vorallem aber, wenn man wie Monkey, auf die Unterseite des Schiffes gelangen musste. Aber es war ein atemberaubender Ausblick. Monkey konnte die Krümmung des Planeten am Horrizont erkennen und einer der Monde schob sich hinter der großen Kugel in sein Sichtfeld. OneEyed kam der Öffnung immer näher und grade als er sie erreichte, meldete sich sein Kommunikator. Er aktiviert sein Headset mit einem flauen Gefühl. Kapitel 6 "Hey Monkey" Es war Faith Stimme und im Hintergrund, hörte man immer wieder Treffer auf den Schilden. Die Triebwerke der Hornet heulten unter der Last auf. Faith sprach leise und gleichgültig. "Lieber wäre mir Samuel." Diesen Namen hatte Monkey lange nicht mehr gehört. "Lass mich reden und sag bitte nichts weiter." "Vor ungefähr 2 Monaten wurde............... die Northstorm zerstört." Monkey war geschockt, aber blieb still. "Niemand außer mir überlebte und ich verlor alles. Meine Freunde, mein Schiff und meine Ehre." "Wir wurden in eine Falle gelockt." "Es war ein Treffen unter Geschäftsleuten, Wir............." Monkey hörte eine laute Explosion, aber dann sprach Faith weiter. "Sie haben nur den Scanner erwischt." "Auf jedenfall wollten wir nur unser Beute zu Credits machen. Doch wir wurden gelinkt........" Sie klang wütend und traurig zugleich. "Während ich mich bei dem Treffen befand, tauchten überall Schiffe der UEE auf und eröffneten sofort das Feuer. Wir waren vollständig umzingelt, wir hatten nicht aufgepasst" Sie klang immer verzweifelter und Monkey hört weiter zu, während unbändige Wut begann, sein Inneres zu verzehren. "Sie hätten uns gefangen nehmen können. Doch bevor meine Crew reagieren konnte, wurde die Northstorm ausradiert." "Nicht das wir Gnade erwartet hätte, aber diese Feigen Schweine wollten keinen fäiren Kampf. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance. Bevor ich festgenommen wurde, konnte ich von dort fliehen und versteckte mich eine zeitlang bei Markus" Sie macht eine lange Pause. "Und weisst du auch mit wem ich dieses Treffen hatte? Judith Winters!" Monkey traute seinen Ohren nicht. "Als Markus mich anrief und mir sagte, das du genau diese Schlampe ausschalten willst und du Hilfe benötigst, wollte ich dich schon anrufen. Du kamst mir nur zuvor." Ihre Stimme begann zu zittern und leise sprach sie weiter. "Versprich mir das du es schaffst, das dieses Monster verschwindet. Bitte räche uns!" Monkey beschlich ein ungutes Gefühl. "Faith.........." Sie unterbrach ihn. "Bitte versprich es mir. Du musst es mir versprechen." "Du hast 15 Minunten bevor sie zurück sind." "Pass auf dich auf." "Faith.....ich........" Eine Explosion lies Monkey Kopfhörer kratzen und das Signal brach ab. Er erstarrte und nur sein Herzschlag hämmerte durch seinen Kopf. "Faith, verdammt melde dich. FAITH!!" Es kam keine Antwort und Monkey wurde bewust, was er nicht glauben wollte. Faith Hollow war tod. Erst war es Verzeiflung die ihn regungslos verharren lies, doch dann kam der Hass. Purer, alles zerstörender Hass und nichts würde ihn jetzt noch aufhalten. Er unterdrückt alle Gefühle, welche in ihm aufkeimten. Nur noch sein Ziel vor Auge, zwengte er sich in den Schacht und rannte zur Wartungsluke. Das Metallschot war verriegelt und er wandte sich seinem kleinen Begleiter zu. "Kannst du mir helfen?" Die Ki der Spinne erkannte seine Stimme und machte sich ans Werk. Ein Stachel schoss aus ihrem Körper und rammte sich in das Bedienfeld. Ein paar Sekunden später schwang die Luke auf und sie begaben sich ins Innere. Samuel stand in einem langen Wartungsgang. Das Adrenalin und seine Wut drängten ihn vorwärts. Er hatte sich den Weg genau eingeprägt. Erste links, zweite rechts, den Gang entlang bis der Wartungsschacht nach oben abzweigte. OneEyed kletterte die Leiter nach oben. Er öffnet vorsichtig die Abdeckung und prüfte durch einen schmalen Spalt ob der Raum in dem er ankam, sicher war. Als er nichts entdecken konnte, kletterte er heraus und befand sich im Lagerbereich, direkt neben dem Klimasystem. Nur zwei Bereiche weiter befand sich der Reaktorraum. Mit dem Sturmgewehr im Anschlag rannte er los. Nur noch etwas über 10 Minuten, also keine Zeit mehr für Heimlichtuerrei. Hinter der Tür des Lagerraums lag eines der Manschaftsquatiere. Er stürmte hinein und schoss in blindem Hass auf alles was sich bewegte. Salve um Salve feuerte er auf die entsetzten Mechaniker. Kein Alarm. Es schien als funktionierten die Nanobots. Monkey stürmte weiter in den nächsten Bereich. Dem Kontrollraum des Reaktors. Auch hier zeigte er keine Gnade. Es war wie damals bei dieser Sekte. Nachdem er gesehen hatte, mit welcher Grausamkeit diese, ihre Gefangenen quälten, überkam ihn solche unbeschreibliche Wut, das aus einer stillen Rettungsaktion ein wahres Gemetzel wurde. Auch hier hatten die Wachposten keine Zeit, überhaupt zu reagieren. Er wendet sich der kleinen Spinne zu. "Hack dich ein und deaktiviere alle Rettungskapseln und schalt das Kraftfeld des Reaktors aus" Er wollte niemanden entkommen lassen, in Monkeys Augen, trugen sie alle die Schuld an Faith Tod. Er ging zum Reaktorraum, während der Roboter seine Befehle ausführte. Ein Alarm ertönte, als dieser seine Aufgabe erledigt hatte. Der Reaktor war im Boden eingelassen. Eine Steg führte von der Tür zur Spitze des Reaktors. Monkey ging hinüber und legte Markus Spezialwürfel auf die Abdeckung der Maschine und aktivierte ihn. Er rannte zurück in den Kontollraum und schnappte sich seinen Begleiter und trat die Flucht an. Nur noch 5 Minuten. Die zweite Tür zum Kontrollraum öffnete sich und der Sicherheitsdienst stürmte herein. Monkey eröffnet das Feuer, während er weiter Richtung Wartungsbereich rannte. Er rutschte die Leiter herab und erreichte kurz darauf die Wartungsluke. Die Rufe und Schritte seiner Verfolger waren dicht hinter ihm. Monkey gelangte nach draußen. Hierher konnten ihm die Wachen ohne Magnetstiefel nicht folgen. Noch 2 Minuten. So schnell er konnte, bewegte sich Monkey auf sein Schiff zu. Noch 1 Minute. Er erreichte sein M50 und sprang ins Cockpit, startet die Triebwerke und lösst die Verriegelung. Sein Schiff fiel von der BlueSky ab und Monkey gab vollen Schub auf die Antriebe. Er konnte die rückkehrenden Patroulienschiffe schon auf seinem Radar erkennen, als er mit hoher Geschwindigkeit den Abstand zu dieser fliegenden Bombe vergrößerte. Wenige Augenblicke später, wurde das gesamte Antriebssystem des rießigen Schiffes, von einem gewaltigen Feuerball, regelrecht aufgefressen. Die Schockwelle erreicht die kleine M50 und Monkey hatte große Mühe sein Schiff am Himmel zu halten. Das BlueSky verlor schnell an Höhe und stürzte brennend Richtung Planetenoberfläche. Keine Rettungsbote wurden gestartet. Niemand sollte dieses Inferno überleben. OneEyed schaltete den Autopiloten an, nachdem er sich versichert hatte, das ihm niemand folgte. Er war der Ohnmacht nahe und nichts war mehr so wie vorher. Die einzige Person, welche Samuel jemals etwas bedeutet hatte, gab es nicht mehr. Vor lauter Verzweiflung, hatte er nichteinmal bemerkt, das er bei seiner Flucht angeschossen wurde. Der Schmerz, welcher ihm Faith Verlust bereitete, war deutlich größer. Monkey schwor sich, alles in seiner Macht stehende zu unternehmen um sein Versprechen einzulösen. Er würde die Verantwortlichen, für den Verrat an der Northstorm, zur Rechenschaft ziehen.
    3 Punkte
  43. Weiter gehts........ Ich hab alles farblich markiert damit man sehen kann was von wem kommt. MicDerJäger OneEyed Monkey Cassandra Also viel Spaß! Mic kam angeschlagen und fertig aufs Klo. Er stellte sich vor das urinal und lies laufen. "Aaaahhhh what a feeling!" Als er fertig war vergas er natürlich nicht, sich die Hände zu waschen. Auch die Sanitäranlagen dieser Kneipe waren völlig zerstört und Mic war sich sicher hier einen ganzen Bautrupp, für mehrere Tage beschäftigen zu können. Monkey kam ebenfalls herein und stand dem blutbeschmierten Handwerkerkilleroderwasauchimmertypen gegenüber. Aber er bemerkte das der Typ wenigstens saubere Hände hatte. "Hey hey hey, was war das den eben für ne Aktion? Wirklich nicht schlecht!" Monkey reichte ihm die Hand. "Ich bin Samuel Brown, aber nen mich einfach Monkey und was bitte, meintest du denn eben mit der Bombe?" Mic war überrascht das sein Gegenüber ihn scheinbar durchschaut hatte, obwohl er doch mehrere technische Berufe ausgeübt und damit sein Geld verdient hatte. Eigentlich muss man ja mit neuen Bekanntschaften aufpassen in diesem Universum aber der Typ scheint zu wissen wie es so läuft im Leben. Ok, er ist zwar nicht mehr der frischesste, aber Mic wollte mal sehen, wie es hier weiter geht. Mic nahm seine Brille ab und steckte sie in eine Aufbewahrungsbox aus der, im Moment des Schließen's, ein Piepston erklang und eine Computerstimme irgendwas von "Box veriegelt und Ladevorgang aktiviert " faselte. "Hallo und Danke, das Du und Cassandra mir den Arsch gerettet habt! Ich heiße Michael Jaeger, aber nen mich einfach Mic. Früher war mein Rufzeichen MicDerJaeger! Aber das ist schon lang her." Mic nahm die Ihm dar gebotene Hand, freundlich und gelassen, mit festem aber nicht zu brutalem Handschütteln entgegen. "Ja und nun ne kurze Info zur besagten Bombe. Wir haben noch ca 18 Minuten, das Teil wäre nur mit einer speziellen Chipkarte zu deaktivieren, die der Auftraggeber dieser Penner, aber nie mitgibt. Da entweder das Ziel zerstört wird, oder derjenige welcher den Auftrag hätte ausführen sollen. Eile ist also geboten. Wir brauchen Hilfe, sonst schaffen wir es nicht. Und ich glaube Cass muss heute mal wegen Renovierung schließen! Was sagst du? Bist du dabei? Dann schlag ein und nebenbei gesagt geht's hier um ne Menge Kohle. Damit können wir die Taverne richtig flott machen, denn es tut mir echt leid was da heute abgelaufen ist." Monkey schaute Mic entsetzt ins Gesicht. "Bitte was? Was geht hier ab? Dann sollten wir zusehen das wir das Ding hier rausschaffen!" Monkey wedelte mit den Händen und drängte Mic zum gehen. "Los los, worauf warten wir noch" Er verschwand durch die Tür. Mic folgte Monkey. Sie stürmten in den Schankraum zurück und suchte nach Cassandra. "Cass, die Typen haben ne Bombe hier reingebracht. Komm schon beweg deinen süßen Hintern und seh zu das du uns hier hilfst!" Cassandra kam grade aus dem Hinterzimmer, vollbepackt mit weißen Tüchern und sonstigem Zeug was sie so finden konnte. Sie glaubte nicht, was sie da machte, der Handwerker hatte doch nen Sockenschuss! Und wo verdammtnochmal war ihr Barmann Bob abgeblieben. "Bob mach dich hier hin. Kümmer dich um den Dreck hier" Bob kam grade aus einer dunklen Ecke gekrochen, da stürmte Monkey in die Taverne und brüllte in den Raum. Cassandra wollte es nicht wahrhaben. Also doch ne Bombe?! Also jetzt reichte es entgültig. Sie rannte zu Monkey und schmiss ihm die Laken vor die Füße. Sie sah äußerst angepisst aus. "Monkey es reicht, ihr zwei seht jetzt zu, das ihr das Ding hier raus schafft! Es mag ja sein das du hier deinen Spaß hast, aber du weisst wie die Dinge jedesmal für meinen Laden ausgehen!" Mic kam nach Monkey aus dem Klo, doch sichtlich in Eile, rannte er Cassandra fast über den Haufen, da sie nun direkt neben dem Klo stand. "He, he junge Dame! Nicht so forsch, auf dem Klo brauch ich noch keine Hilfe" "Cassandra, schleif Zac hier rüber. Monkey du das zerfetzte Stück was aufm Boden liegt! Ich räum die Kiste aus. Die beiden Leichen unten rein und Zac oben drauf und dann das Tuch drüber, wie bei einem Krankentransport" Mic schmiss all das teuer erworbene Zeug aus dem Wagen, so das Platz war für die zwei Leichen. "Aber Vorsicht mit der Bombe, wenn ihr die Zwei da rein stopft!" Monkey stand da und schaute in Gedanken versunken in die Luft Irgendwie kannte, er die Szene aus so nem alten Streifen, den er mal in irgend so einem historischen Museum gesehen hatte. Die Menschen benutzten damals noch so ne Disk, BluRay oder so? Wie die Tiere mussten die damals leben...... Ach da war ja was mit ner Bombe kam ihm wieder in den Sinn........Und irgendwie hatte er wieder Hunger. Er schüttelte den Kopf und fasste wieder einen klaren Gedanken. "Ich kümmer mich mal lieber um den Zac, Cass viel Spaß mit dem Matsch hier." Er ging los und zerrte Zac über den Boden zum Werkzeugwagen. Zac war echt fett geworden über die Jahre. Das zertrümmert Antlitz des Kopfgeldjägers, hinterlies eine Spur aus Blut und Fetzen von irgendwas, das Monkey nicht näher definieren wollte. Er hiefte den leblosen Körper auf den Wagen. "Pack mal mit an Mic" Cassandra kochte vor Wut. "Ihr seid doch nicht mehr ganz fit! Macht euern Dreck alleine weg! Ich hab nachher noch genug arbeit vor mir!" Sie deutete in den Schankraum und auf den Tresen. "Lasst euch von Bob helfen!" Sie drehte sich dem Barmann zu. "Los Bob mach was für dein Geld, sonst kannst du dich morgen nach nem neuen Job umsehen!" Bob tat wie ihm befohlen, doch man sah ihm an das er sich bei dem zerfetzten Kopf am liebsten übergeben hätte. "Oh alter kommt der dir auch so schwer vor ? Und das auch noch, nachdem du Ihm schon die scheiße aus dem Leib geprügelt hast!" Mic sammelte seine Kräfte. Zusammen würden sie es schon schaffen. "Cass wie stehts bei dir?" Die Zeit drängte, das Händeschütteln auf dem Klo hätten sie verschieben sollen. Nachdem sie Zac verstaut hatten, schaute Mic auf den Timer. Er war bei 0:15:45 angelangt. Mit Glück würden sie es schaffen. Nur gut, das er den Freelancer seiner Firma, direkt nachdem der Ankunft hatte warten und auftanken lassen. Mic hoffte, das sie es in 5 Min schaffen, zum südlichen Raumdock zu gelangen. Für den Flug aus der Atmosphäre gingen sicherlich nochmals 7 minuten drauf. "He Bob, bring mal das andere Stück Mist hier rüber und dann drauf auf den Wagen, drei passen mit Sicherheit nicht Innere." Mic rückte die Decke über den Leichen zurecht und schob los! "Shit, kann mal jemand den Arm, der raushängt reinstopfen und die Tür schließen?" "Und nun nichts wie Raus hier!" Im Moment des Aufbruches drehte er sich noch mal zu Cassandra um und es trafen sich Ihre Blicke. "Cass tut mir leid das ganze, ich mach's wieder Gut!" Dann verschwand er durch die Tür ins Dunkel. Monkey blickte auf das seltsamme Gefährt und war erstaunt das es doch mit all dem Blut, welches sich durch die Lacken saugte, tatsächlich wie eine Krankentrage aus. "Dann mal los, nach dir Mic!" Sie verliesen die Taverne. Cassandra schaute etwas hilflos in der Taverne um. Was für eine Sauerrei, sie würde lange brauchen, alles wieder auf Vordermann zu bringen. Sie entschuldigte sich bei ihren Gästen für die Unannehmlichkeiten und begann den Saustall zu entrümpeln. Draußen angekommen, aktivierte Mic schonmal die Triebwerke des Mech Crafters. Das Fahrzeug war zwar nicht das neueste, sah aber doch noch ganz passabel aus. Und die Zusatz-Funktionen die er, gegen den Willen seines Chef´s, auf eigene Kosten eingebaut hatte, sollten nun doch ihren Zweck erfüllen. Wer konnte bei seiner Karre schon mit nur einem Knopf, den Einstieg öffnen und alle Systeme im Schnellverfahren unter Power setzen . Ausserdem war noch ein Heavy Boost für schwere Transporte drin und ne geile Multimedia Anlage, um die Zeit während des Fluges zu verschönern. Denn seit dem Mic´s Chef wusste, das er fast jedes Schiff fliegen konnte und sich auch noch mit intergalaktischer Navigation auskannte, hatte er auf einmal die dollsten Aufträge im Fach liegen! Mit der Hilfe von Bob und Monkey ging alles schneller als gedacht! Nur gut das die Kiste gleich vor der Tür stand. "Los rein in die Karre. Monkey du kannst dieses Teil doch bestimmt fahren. Gib Gas und bring uns zum Südlichen Raumdock, wir kümmern uns während der Fahrt um die Kiste" Monkey sprang auf den Fahrersitz und verschaffte sich den nötigen Überblick. Viel unterscheideten sich diese Art der Fahrzeuge nicht von denen die er kannte. Doch es war nicht zu übersehen das hier einige Extras vorhanden waren. Es gefiel ihm, es machte von außen nicht viel her, aber von innen.......net von schlechten Eltern. Er drückte aufs Gas und lenkte das Fahrzeug Richtung Raumhafen. Er kannte den Weg zwar gut, doch war es etwas vollkommen anderes, mit Vollgas durch die belebten Gassen zu brettern. "Mic wieviel Zeit noch?" Monkey riss das Steuer nach links, um einem entgegenkommendem Fahrzeug auszuweichen und der Crafter schlidderte bedrohlich nahe an einer der Werbetafeln vorbei. Es war verdammt knapp. "Wir haben noch 12 minuten Monkey!! Versuch den östlichen Zugang zum Entwässerungskanal zu erwischen, der mündet genau am Raumdock" Mic und Bob mussten alle Kraft zusammen nehmen, um bei dieser wilden Fahrt nicht mitsammt der Leichentransportkiste, durch die Karre zu fliegen. "Scheiße du fährst ja wie ne Wildsau!" "Bob halt dich blos fest!" Aber zu spät, Bob verlor den Halt und wurde bei dem Ausweichmanöver, quer durch den Crafter geschleudert und knallte mit dem Schädel an die rechte Innenkonsole. Er sackte bewustlos in der Ecke zusammen. "Mann alter du hast gerade Bob bewustlos gefahren!" Mit letzter Kraft konnte Mic die Kiste befestigen und sich an einem Griff im Inneren des Crafters festhalten. "Fahr direkt in die Halle auf die Freelancer mit der Nummer 501 zu. Wir fahren gleich hinten in den Frachtraum rein, der ist leer!" Im hinteren Teil des Fahrzeugs hörte Monkey Mic fluchen. "Sorry das war nicht meine Schuld, der Pisser in dem Mz3 Hower wollt einfach keinen Platz machen" Der Crafter erreichte den Zugang, welcher sich allerdings auf der entgegengesetzten Fahrtrichtung befand. "Festhalten da hinten, jetzt wirds nochmal ungemütlich!" Monkey lenkte das kastenförmige Fahrzeug auf die linke Spur und gab noch einmal vollen Schub. Als er glaubte genügend Tempo erreicht zu haben, riss er das Fahrzeug herum und der Crafter donnerte auf den Begrenzungsraster zu. Sie flogen mehrere Meter durch die Luft und schlugen hart auf der Gegenfahrbahn auf. Das Fahrzeug wackelte gefährlich doch Monkey konnte es grade noch kontrollieren. Er schaffte es jedoch nicht rechtzeitig, wieder zu beschleunigen und ein Kleinwagen krachte in das Heck des Crafters und schob sie Richtung Ausfahrt. Monkey holte noch einmal alles aus dem Fahrzeug heraus, lenkte nach rechts und rasste die Ausfahrt herunter. "Alles in Ordnung bei euch?" Mic war gerade dabei, per Commpad den Bord-Mechaniker seiner Firma, welcher noch am Schiff arbeiten müsste und den Dockofficer, über den Start zu informieren, da ein nicht genehmigter Abflug, wohl nicht gut gehen würde. Da könnten sie sich auch gleich auf die Bombe setzen und sie hoch gehen lassen. Als der Aufprall, den die blöde Zicke mit dem Kleinwagen hingelegt hatte ihm das Heck des Crafters voll ins Kreuz rammte, wurde Mic kurz Schwarz vor Augen. Aber nun waren sie abseits des Verkehres und er konnte sich wieder besser Halten und öffnete behutsam die Tür der Werkzeugkiste. Die Anzeige der Bombe, stand bei 9 min und 13 sec. Es würde echt knapp werden. "Jetzt komm schon Dockofficer, schick schon die Freigabe sonst geht das Ding im Raumdock hoch" In diesem Moment kam die Meldung "Ausserplanmässiger Start genehmigt, Startgebühr per SpacePal eingezogen. Vielen Dank für Ihre Transaktion!" Mic konnte das Dock schon sehen, als er die Nummer seines Kollegen wählte. "Hutch! Mach die Kiste sofort startklar und öffne die hintere Ladeluke!" "Gib die Zielcoordinaten 235.334.563 in den Bordcomputer ein und schmeiss den Scanblocker an!" Zur Sicherheit, stellte er auf seiner Uhr die verbleibende Zeit als Cuntdown ein. "Monkey !!!! 8 Min 30" Mic's Herz begann zu rasen. "Alles klar, ich bring uns da rein!" Der Crafter lief schon auf Hochtouren und Monkey überflog die Instrumente. Er fand was er suchte. Er drückte den roten Knopf, mit der vielsagenden Bezeichnung "Warnung! Gefahr!" Monkey liebte solche Knöpfe. Er betätigte ihn. "Dann zeig mal was du kannst!" Mic rief noch irgendwas von wegen, lass das lieber......... da durchdrang ein lautes Brummen den Crafter und das ganze Fahrzeug begann zu vibrieren. Mit einem kräftigen Ruck wurde Monkey in den Sitz gepresst und im Heck schepperte der Leichenwagen gegen die Heckklappe. "Ohhhhh Scheiße, was ist das denn?" Monkey hatte den Wagen fast nicht mehr unter Kontrolle und sie rassten auf das Landedeck zu. Der Lancer war schon bedrohlich nahe. Monkey trat in die Bremsen doch sie wurden nur wenig langsamer. An der geöffneten Heckklappe wartete bereits jemand auf sie. Monkey vermutete, das es dieser Hutch war den Mic angerufen hatte. Er sah nicht begeistert aus als sie auf ihn zurasten. Er wedelte mit den Armen und sprang grade noch rechtzeitig zur Seite als der Crafter mit lautem Getöse, aber mittlerweile doch langsam genug um den Lancer nicht zu beschädigen, in dessen Ladebucht donnerte. "Liebe Fluggäste. Wir haben unser Ziel erreicht. Bitte warten sie bis die Anschnallzeichen erlöschen und verlassen sie das Fahrzeug erst, wenn es vollständig zum Stillstand gekommen ist! Danke das sie mit Monkey Air geflogen sind und beehren sie uns bald wieder!" Er öffnete die Kabine und verlies den Crafter. Als der Crafter zum Stillstand kam riss Mic die Seitentür auf und stürmte durch den großen Frachtraum davon. Er schrie irgend etwas von 8 Minuten, Notstart und Ladeluke schließen in sein Compad und lies Monkey allein im hinteren Teil. Die Triebwerke die eben noch im Aufwärmmodus waren entfalteten nun ihre ganze Leistung und machten ein Ohrenbetäubenden Lärm, der durch die noch halb geöffnete Ladeluke ins Innere der Maschiene drang. Hutch musste durch die Seitenluke ins Cockpit gesprungen sein, den als Mic das Cockpit erreichte, saß er schon im Copilotensitz und hob ab! "Hast du den System-check durchgefürt?.......... Hallo, Erde an Hutch!" Der Kollege war so mit dem Start beschäftigt, das er gar nicht mit bekam was Mic zu Ihm sagte. Mic schlug mit der Faust gegen den Sitz des anderen und schrie. " Alter konzentrier dich!....... was ist mit dem System Check?" Man konnte es Hutch ja nicht verübeln, in so einer Situation war er noch nie gewesen und seine Sinne da zusammen zu halten und die wichtigen Sachen zuerst zu machen, war nicht einfach. Schließlich war er ja wirklich nur Mechaniker und spielte es nicht nur. Bis vor wenigen Wochen, hätte er noch nicht einmal diesen Planeten verlassen, um wo anders zu arbeiten. Und von Kampfeinsätzen und Schnellstarts, hatte er schon gar keine Ahnung, aber er war ja noch jung. Nun bekam der hagere Junge doch ein paar Wörter raus. "Luken geschlossen,.... Avionik ....OK, .... Reaktor 110%........Schilde .....fahren... hoch. Scanner Blockierung für Frachtraum 2 aktiv!....... OOOOHHH Mist!" "Na wat ist, Hä?" "Tut mir leid die hinteren Senkrechtstart Thrusts kommen nur auf 20 %" "Macht nichts Hutch hauptsache sie bringen uns vor die Halle" Das Schiff war schon fast draußen und Mic schaute auf die Uhr. 7Min 30sec. Mic öffnete einen Intercom Kanal nach hinten. "Alter schaff Bob nach vorne und schnallt euch an. Ich geb gleich Schub auf den Hauptantrieb!" Die ganze Kiste wackelte und ruckelte, während sie sich zum Startplatz begaben. "7 Minuten, ich werde wohl voll Stoff geben müssen, hoffentlich hält die Kiste das aus." "Geb mir eine Minute, der klemmt hier fest, der Werkzeugwagen hat ihn in der Ecke eingekeilt" Monkey hatte Mühe sich im Laderaum des Freelancers aufrecht zu halten, das Schiff war alles andere als stabil unterwegs. Er stemmte sich mit aller Kraft gegen den Wagen mit den drei Typen und schob ihn zur Seite. Zac stöhnte etwas und begann doch tatsächlich wieder aufzustehen. Der Mann war echt hartnäckig. Monkey schnappte sich ein Fixierungsgestänge für die Ladungen. "Junge schlaf noch ein wenig, gleich hast du es ja hinter dir!" Ein leichter Schlag auf den Hinterkopf genügte und Zac lag wieder still. Monkey krallte sich Bobs leblosen Körper und wuchtete den relativ dürren Mann über seine Schulter. Mühsam kämpfte sich Monkey Richtung Cockpit. Er warf Bob auf den Notsitz und schnallte ihn fest. "Halt bloß durch Alter, Cass bringt mich um wenn du draufgehst!" Er blickte Mic ernst an. "Wie schauts aus? Schaffen wirs hier raus?" "Na das is ja toll, ihr lebt ja noch." "Hast du die Luke zwischen der hinteren und mittleren Ladebucht geschlossen?" Der Lancer hatte gerade die Startplattform erreicht. Mic schaute auf den Timer. Nur noch 6Min 57sec. Er hob den Neigungswinkel mit den vorderen Düsen auf 75 Grad an, mehr schafften die Dinger nicht unter Schwerkraft. Innerhalb von 10 Sec, hatte die Kiste die Nase oben! Hutch schrie. "Capitano ... Mehr krieg ich nicht rausgeholt, wenn nicht jetzt dann nie!" "Festhalten, ich geb Stoff!" In dem Moment als der Lancer seinen vollen Schub auf die Haupttriebwerke gab, wurden alle mit immenser Wucht, bedingt durch die Schwerkraft, in die Sitze befördert. Von aussen betrachtet sah das ganze wohl aus, wie ein altertümlicher Raketenstart. So einer, wie er früher auf der Erde durchgeführt wurde. Alles wurde in grellen weißen Qualm gehüllt, welcher bis nach vorne ans Cockpit quoll. Das würde bestimmt ne fette Strafe nach sich ziehen und einiges wird dabei zu Bruch gehen. Er hatte den Gedanken kaum zuende gedacht, da ertönte auch schon der planetarische Funk und die Stimme der Flugsicherung schrie irgendwas von, voll bescheuert und nicht genehmigter bodennaher Aktivierung der Hauptschubdüsen. "Melden sie sich sofort nach Verlassen der Atmosphäre, oder sie werden vom planetarischen Verteidigungsring abgeschossen!" "Bestätigen Sie die Meldung!" Mic´s Miene verdunkelte sich, nach dem Gehörten. "Bestätige Meldung! Entschuldigung für den Notstart, aber mir hat einer ne Clustermiene ins Gepäck gestopft!" Das reichte dem auf der anderen Seite des Funkkanals wohl. "Ok Ok, sehen sie zu, das Sie sich so schnell wie möglich von dieser Kugel entfernen! Sonst reisst das scheiss Ding noch ein Loch in die Atmosphäre! Meldung Ende!" Hutch machte durchgehend Meldung über Flughöhe, Zeit bis Verlassen der Atmosphäre, den Flugvektor, die Geschwindigkeit und die Schubleistung. "Wir sind noch im grünen Bereich, aber kurz vor Gelb" "Seh ich auch Alter, sag mir was neues!" "Mic wir haben noch ca 5 min bis ins All, wo willst du das Ding innerhalb einer Minute loswerden?" Daran hatte Mic noch garnicht gedacht. Auf einmal Blinkte eine Lampe der Konsole rot auf. Hutch schrie nur nach hinten! "Irgendwer hat gerade die Zwischenluke im Frachtraum geöffnet!" Monkey dämmerte es. "Das muss Zac sein, Leute wie zäh ist dieses Schwein eigentlich?" Monkey sprang von seinem Sitz auf und rannte ins Heck des Schiffes. Er sah das geöffnete Druckschott, als ihn etwas hartes am Kopf traf. Es haute ihn glatt aus den Schuhen. Ihm wurde kurz schwarz vor Augen und als er wieder sehen konnte, hockte Zac auf seiner Brust und holte brüllend zum Schlag aus. Monkey hätte es wissen müssen. Er zog seinen Kopf grade noch rechtzeitig zur Seite und das Stahlgestänge mit dem er ihn eben noch bewustlos geschlagen hatte, rammte neben ihn in den Boden. Es klemmte fest und Monkey nutzte diesen kleinen Moment um Zac seinen Kopf vor die Stirn zu rammen und sich aus der Situation zu befreien. "Ich mach dich fertig, deine Kumpels warten schon auf dich!" Monkey holte mit seinen schweren Stiefeln aus und pfefferte diese in Zacs Seite. Zac rang nach Luft doch erholte sich schneller als erwartet. Er war wie auf Steroiden. Monkey wich drei weiteren Angriffen geschickt aus, und drängte Zac wieder in den Laderaum zurück. Dessen Blick wurde immer irrer und seine Angriffe immer ungeschickter, aber voller Brutalität ausgeführt. Monkey hatte Mühe wenigstens ein bis zwei Treffer zu landen. Sie erreichten den Laderaum und Monkey brüllte nach vorne. "Mic wie lange noch? lass uns diesen Schmodder endlich entsorgen!" Als der Himmel um den Lancer langsam begann sich dunkler zu färben, schaute Mic auf den Timer an seiner Uhr. 3Min 32sec. "Zur Hölle Monkey, was Geht denn da hinten ab. Soll ich dir helfen? Kann ich nur nicht, weist du ich bin hier so ein wenig mit Fliegen beschäftigt!" Mic hoffte, das Monkey nicht noch von diesem irre gewordenen Zac getötet würde. "Hutch geh bitte nach hinten und schiess die Sau ab, wenn Monkey es nicht rechtzeitig schafft. Ihr habt noch 3 Minuten, dann muss die Bucht hinten verriegelt sein. Sonst dürfen wir alle mal tief ausatmen! Verderb Ihm aber nicht seinen Spaß, er Prügelt sich gerne!" Hutch schnallte sich ab und nun merkte er, das sich das Schiff aus der oberen Atmosphäre entfernte, da er langsam begann zu Schweben. Das machte es nicht gerade einfacher, nach hinten zu gelangen. Mic schrie ins Intercom. "Monkey, 2min 30sec. Seh zu, das du das erledigst. Und pass auf, ich hab die künstliche Schwerkraft deaktiviert!" In diesem Moment verließ das Schiff vollständig den Einzugsbereich des Planeten und die Schwerkraft war aufgehoben. Kaum im All angekommen, fand Mic die Lösung für ihre Probleme. Er steuerte in Richtung eines großen Asteroiden, welcher schon lange in den Ellisianischen Nachrichten umhergeisterte. Man war sich noch nicht einig, ob man ihn vorbei ziehen lassen sollte, oder ob man ihn abbremsen und vor Ort abbauen sollte. Er hatte ungefär die 1/8 der Masse von Ellis lV, das solte langen. Mic gab die Koordinaten ein und aktivierte den Autopiloten, welcher 1Min 15 als Reisezeit ausgab.
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  44. ADVOCACY CASE FILE: Assassination Contract (Übersetzung: Wizard) Anwaltschafts-Archiv Vorgang: #ES8593-DHC Zusammenfassung des Falls: Gerald Carno (PersonalDatei# ES2_77643_232) wurde lange verdächtigt, eine Schwarzmarkt-Handelstätigkeit hinter der Fassade seiner beiden Großhandelsniederlassungen im Ellis- und im Davian-System (siehe Auflistung) zu führen. Überwachungs- und Beobachtungsteams entlarvten Carno’s Bedürfnis, einen Spezialisten damit zu beauftragen, einen Rivalen zu eliminieren. SA [ZENSIERT] ging verdeckt in den Untergrund, um über einen unserer Informanten, unabhängiger InfoAgent [ZENSIERT], den Kontakt herzustellen. Carno arrangierte in einem Restaurant in Prime ein Treffen mit unserem Agenten. Taktische Teams und Beobachter waren anwesend, um den untenstehenden Wortwechsel mitzuschneiden und zu übertragen: [Carno, Gerald]: Schön, daß Sie’s geschafft haben. [Agent der Anwaltschaft]: Muß sagen, bin für Treffen schon in allen Sorten von Spelunken gewesen, aber noch nie in einem Familien-Restaurant. [Carno, Gerald]: Glauben Sie’s oder lassen Sie’s, aber hier kriegen Sie das beste Chaka im Universum. [Agent der Anwaltschaft]: Näh … hab‘ ich keinen Sinn dafür. [Carno, Gerald]: Sie verpassen da was. [Kellner nähert sich, keine Möglichkeit zum Retina-Scan] Lassen Sie mich eine Schüssel Chaka und’n Magnus Bier ordern. [Agent der Anwaltschaft]: Wasser tut’s auch, Danke. [Carno, Gerald]: Sicher, daß Sie nichts Stärkeres wollen ? [Agent der Anwaltschaft]: Nicht um diese Zeit. [Carno, Gerald]: Professionalität … mag ich. [Kellner entfernt sich] [Agent der Anwaltschaft]: Da wir gerade dabei sind, warum kommen wir nicht aufs Thema ? [Carno, Gerald]: [Audiosignal gestört] morgen. Was hat Ihnen [ZENSIERT] gesagt ? [Agent der Anwaltschaft]: Nur einen groben Abriß, das große Ganze will ich von Ihnen hören. [Carno, Gerald]: Sie vertrauen [ZENSIERT] nicht ? [Agent der Anwaltschaft]: Der Mann vertickt nebenbei Neon, also … Nein. Sie wollen, daß jemand angefaßt wird, sonst wäre ich nicht hier. [Carno, Gerald]: Cyrus Ishitaka, sagt Ihnen der Name was ? [Agent der Anwaltschaft]: Sollte er ? [Carno, Gerald]: Weiß man nie in diesem Geschäft. Der Mann könnte Ihr Cousin sein. [Agent der Anwaltschaft]: Viel Platz da draußen für Namen. [Carno, Gerald]: Gar nicht mal so viel. Jedenfalls, jemand zwitscherte ihm Informationen darüber, welche Ladung meine Schiffe tragen … extra Ladung für sie. Und er hat sie überfallen. [Agent der Anwaltschaft]: Welche Art von Schaden haben Sie für diesen Kerl denn so im Sinn? [Carno, Gerald]: Was ist denn im Angebot ? [Agent der Anwaltschaft]: Nun, ein einfacher Überfall kann ein wenig heilsame Angst in ihm auslösen. Ist billig und schlägt nicht in hohem Maß auf Sie zurück. Nächste Option, ich kann sein Schiff aus dem Verkehr ziehen. Wollen sie ein kleines Extra, kann ich ihm ein paar auf der Flucht verpassen. Wird ihm nicht körperlich wehtun, aber sein Ruf wird bei jedem im Arsch sein, bei dem er sich um Aufträge bemüht. [Carno, Gerald]: Wie sieht’s mit einer „Leerer Sarg“-Aktion aus ? [Agent der Anwaltschaft]: Nicht billig, kann aber gemacht werden. Sie wirbeln damit jedenfalls eine Menge Staub auf; Hoffe, Sie sind darauf vorbereitet. [Carno, Gerald]: Die gesamte Familie dieses Kerls hat mir nichts als Ärger bereitet. Ich glaube es ist an der Zeit, eine Botschaft zu übermitteln, die sie nicht vergessen werden. [Agent der Anwaltschaft]: Wenn Sie die Rechnung bekommen … [Carno, Gerald]: Kohle ist kein Problem. [Agent der Anwaltschaft]: Okay. Was können sie mir über ihn geben ? [Carno, Gerald]: Ich kann Ihnen seinen letzten bekannten Aufenthaltsort geben und ein paar seiner Hundemarken, die er zum Docken benutzt hat. [Agent der Anwaltschaft]: Das wird reichen. Ich schätze, Sie wollen eine Art Beweis haben, wenn die Angelegenheit erst erledigt ist, nicht ? [Carno, Gerald]: Das Gefechtsprotokoll Ihres Schiffes sollte ausreichen. Natürlich, wenn Sie mir seinen Kopf bringen wollen, würde es das natürlich auch tun. [Pause] Eigentlich … lassen Sie’s. Ich würde nur nicht wissen, was ich damit anfangen sollte. [Agent der Anwaltschaft]: Fein. Okay für Sie, mit Hälfte der Kohle im Voraus, die andere Hälfte nach Erledigung ? [Carno, Gerald]: Das ist absolut akzeptabel. [Agent der Anwaltschaft]: Seien Sie in genau einer Stunde wieder hier, zusammen mit Geld und Daten. [Carno, Gerald]: Sicher, daß Sie nicht zum Essen bleiben wollen ? [Agent der Anwaltschaft]: Nee, Boss, ich habe Dinge zu erledigen. [ENDE DER ÜBERTRAGUNG]
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  45. Nach fast vierzig Jahren von Versuch und Tragödie, ist der Mars nun offiziell als dauerhaft sauerstoffhaltige Umwelt eingestuft worden. Eine Gedenkstätte die an jene erinnert, die in der großen Tragödie von ´25 ihre Leben gaben, wird direkt nach der offiziellen Erklärung enthüllt, die von Senator Stephen Nguyen als Sprecher gegeben wird. Dies ist eine Abschrift seiner Rede: Mein Bruder Sean liebte es zu erschaffen. Als wir Kinder waren war ich der Sportler, der, der die Studenten-Kongresse besucht hat, er hat immer irgendwelche Dinge gebastelt. In unserem Haus war es keineswegs außergewöhnlich, wenn man plötzlich nach Hause kam und die DistroBox auseinandergenommen und auf dem Wohnzimmerboden verteilt vorfand oder Sean wieder in den Lüftungsschächten herumkrabbelte, nur weil er dort etwas klicken gehört hat. Und einmal, ich könnte es schwören, da hat er sogar unseren Hund auseinandergenommen. Er war Zehn, stellen Sie sich das vor, zehn Jahre alt und schon so talentiert. Vielleicht ist talentiert nicht das richtige Wort, weil es nicht nur einfach sein Talent war, es war seine Wissbegierde und die absolute Freude, die es ihm bereitete, wenn er etwas auseinandernahm um zu sehen, was all die einzelnen Teile bedeuteten. Als die Jahre vergingen, lebten wir uns auseinander. Er war einfach mein verrückter, streberhafter kleiner Bruder der meine Sachen auseinandernahm. Wir sind auf der jeweils entgegengesetzten Seite der Erde zur Schule gegangen. Er hat Maschinenbau und Physik studiert, was niemanden überraschte. Ich zog mein Ding durch. Als Erwachsene haben wir uns von Zeit zu Zeit besucht, aber ich würde nicht behaupten, dass wir uns auch nur teilweise nahe standen. Eher wie Bekannte, denn wie Brüder. Wir waren einfach zu verschieden. Ich war Fan der Phoenix Five, er dachte, dass es sich um irgendwelche mathematischen Ableitungen handelte. Ich dachte das neue Bürgerschafts-Programm wäre richtungsweisend, um die Menschen zu belohnen, die sich aktiv am Aufbau einer starken Nation beteiligten. Er dachte es wäre elitär. Und so ging es weiter. Viele Jahre später, als ich meinen ersten Sitz im Bezirk gewonnen hatte, zeigte sich Sean auf meiner Siegesfeier. Ich schätze ein Wahlhelfer musste ihn eingeladen haben. Um ehrlich zu sein, mir kam es nicht mal in den Sinn, das überhaupt zu versuchen. Einige meiner Mitarbeiter machten mich darauf aufmerksam, dass sie ihn in einer Ecke gesehen hätten, offensichtlich bereitete ihm die Menschenmenge Unbehagen. Er ist nicht einmal zu mir gekommen, um mit mir zu reden, er schrieb einfach eine Notiz und bat jemanden, sie mir zu geben. Hört was er schrieb: „Hey Stephen, es sah so aus, als wärst du in eine Menge wichtiger Gespräche verwickelt, also wollte ich Dich nicht unterbrechen. Aber ich wollte Dir einfach sagen, du bist echt großartig, Mann. Ich weiß wir hatten unsere kleinen und großen Kämpfe aber es macht mir Hoffnung zu sehen, dass jemand in die Regierung geht, der wirklich an ihre Überzeugungen glaubt. Es ist wirklich aufregend und ich freue mich sehr für Dich. Vergiss niemals, egal von welcher Dunkelheit du auch Umgeben sein wirst, sei tapfer, sei Du selbst und alles wird gut werden.“ Mein Bruder Sean. Sean der Zerstörer. Sean der Wieder-Erschaffer. Sean war einer der vielen Verluste in der Tragödie von 2125. Seitdem konnte ich mir nie wieder eine seiner lästigen Monologe über Politik, sein hirnrissiges, dumpfes Geschwafel über Legierungen und Belastungspunkte anhören. Es ist ein Trost, dass das Projekt, welches das Leben meines Bruders gefordert hat nun vollendet ist. Dieses Monument, eine Kleinigkeit, verglichen mit dem Verlust dieser Menschen, wird letztendlich ihre Namen dem Rest der Menschheit für alle Zeiten in lebendiger Erinnerung halten. Wissen Sie was? Vergeben Sie mir meine Stumpfheit, aber scheiß drauf. Ich möchte nicht, dass Leute auf diese Gedenkstätte schauen und ruhig und in sich gekehrt sind. Ich möchte, dass die in diesen Fels gehauenen Namen Funken schlagen und ein Feuer in ihnen entfachen, ein Feuer sich selbst herauszufordern, die Menschheit herauszufordern. Ich will, dass diese Namen auf diesem Fels zu einem Schlachten-ruf für uns alle werden uns zu übertreffen, aus uns hervorzubrechen ins Universum und unsere Bestimmung zu finden. Um die Worte meines beknackten Bruders zu nutzen, seid alle tapfer. Seid alle ihr-selbst. Und alles wird gut werden.
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  46. Für den Scouting-Job durch das Cathgard System hatten wir 2000 ausgemacht, doch ich schmeckte nur noch mein eigenes Blut als Bezahlung, als langsam wieder die Lichter angingen. Diese miesen Schweine hatten mich erst angeheuert und die üblichen 50% angezahlt, dann aber vergessen den Rest zu überweisen. Als ich dann freundlich unter Einhaltung aller Nettigkeiten und in Begleitung eines Schlagrings nachfragen wollte, was denn mit dem Rest wäre, hatten sie mich überwältigt und hübsch zusammengeschlagen. Aber sowas passierte mir leider nicht zum ersten Mal. Ich blieb da mittlerweile gelassen. Es gab sicherlich noch Gelegenheit diesen "Unternehmern" beizukommen. Die Route kannte ich ja jetzt. Und auch die Termine hatte ich ganz versehentlich auf einen Stick kopiert. Amateure. Ich hatte die Sache schon fast wieder vergessen, da kam ich vor geraumer Zeit mit einem alten Kriegsveteranen ins Gespräch über dies und das. Wir würfelten ein paar Runden und spielten Karten. Das ging ein paar Tage so, denn er und seine Kumpels waren im Ellis System irgendwie beschäftigt. "Private Rennen" oder so. Es hörte sich jedenfalls nach Adrenalinrausch an und der Typ namens Talby wollte auch nicht so recht mit der Sprache rausrücken. Also beließ ich es dabei. Na, wie wir uns so etwas kennen lernten und uns gegenseitig Lebensanekdoten erzählten fiel mir diese Sache mit den Frachtconvois wieder ein. Ich erzählte nicht, wie übel die mir mitgespielt hatten, aber ich ließ fallen, dass dort Auftraggeber wären, die es wirklich verdient hätten abgezogen zu werden. Außerdem seien die ziemlich geizig was teure, sichere Routen betrifft und auch am Begleitschutz würde oft gespart. Es gäbe da sicherlich Möglichkeiten für ein kleines, eingespieltes Team. Ich hatte auf Ellis IV jedenfalls meine Aufträge abgeschlossen und so sagte ich Talby, er solle sich melden, falls er sich zu unserer kleinen Plauderei Gedanken gemacht hätte. Zwei Wochen vergingen und ich hörte nichts mehr von Ihm. Aber die Sache pochte noch in meinem Kopf und ließ mir keine Ruhe. Also tat ich, was ein Unternehmer tut und zog ein paar Fäden und machte ein paar Anrufe. Ein Bekannter sprang sofort an und fragte erstaunlich genau nach, wie diese Route verlaufen würde und er hätte da schon lange nach mehr Informationen gesucht. Mir sollte das nur Recht sein. Für 10% Beteiligung spielte ich ein wenig mit Informationen herum und wir kamen ins Geschäft. Als ein paar Tage später ein 2,2 Kilogramm schwerer Goldbarren vor der Tür lag, wusste ich, dass irgendwas ziemlich gut gelaufen sein musste. Natürlich fand man nichts in den Nachrichten. Auch meine Subunternehmer zu fragen wäre nicht statthaft gewesen - man will ja professionell bleiben. Nicht ganz ein Monat verstrich, da öffnete sich die Tür meines Büros. Es war schon spät am Abend und meine Bürohilfe war schon lange nach Hause gegangen. Zwei Gestalten kamen herein, ziemlich runtergekommen und in schlechtem Zustand. Den einen kannte ich irgendwo her. Talby! "Wir sind geleimt worden." sagte Talby "Ich werde es diesen Dreckskerlen heimzahlen." Er war wohl ziemlich sauer und sein Kumpel, den er als I-Flow vorstellte auch. Sie erzählten mir die Geschichte und ich versuchte die Fassung zu wahren. Was mich erstaunte war, dass die beiden mit "Dreckskerle" nicht vermeintlich mich meinten, sondern Ihre Auftraggeber, die sie unter völlig falschen Voraussetzungen losgeschickt hatten und dann auch noch elendig verrecken ließen. Ich konnte diese beiden alten Knochen gut verstehen. Ich beschloss sie zu unterstützen um meine Schuld etwas zu bereinigen, ihnen aber nicht die ganze Wahrheit zu erzählen. Wem würde das auch schon nützen?
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  47. Zurückgekehrt aus dem Krieg musste ich feststellen, dass die großen Handelsketten und Firmen der Politik ihren Willen aufdrängen. Ich und einige meiner Kameraden der Spezialeinheit träumten vom normalen Leben und unserem Teil vom Glück im Universum. So heuerten wir bei einem großen Handelsunternehmen an und verdingten uns als Geleitschutzpiloten. Mein ältester Kamerad Talby, Marv und ich waren im Krieg durch die Hölle gegangen und waren froh, dies alles endlich hinter uns lassen zu können. Bald merkten wir jedoch, dass unsere Gutmütigkeit ausgenutzt wurde und durch unser Zutun die Interstellare Gemeinschaft zu einer Marionette der Handelsunternehmen verkam. Wir wurden kleingehalten während unsere Bosse, durchsetzt von Opportunisten immer mehr Geld scheffelten und damit ihren Einfluss immer weiter ausbauten. Während wir uns kaum noch die Versicherung für unser Schiff leisten konnten, feierten sie Partys, kauften eine 300i nach der anderen und betrogen ihre Frauen mit teuren Prostituierten aus den Grenzgebieten. Eines Tages, nach einem Rennen, sprach Talby in einer Kneipe auf ELLIS IV mit einem Händler namens goox - ein ehrbarer Frachtpilot der mittels ehrlicher und harter Arbeit zu etwas Wohlstand gekommen war. Er erzählte Talby von großen Frachtkonvois, die - bewacht durch schlechte Zivilisten-Geleitschutzpiloten - oft eine Abkürzung durch das Cathgard-System nahmen. Aus irgendeinem Grund erwähnte goox, das es für zwei ausgebildete Kampfpiloten ein leichtes sein müsste die Frachter aufzubringen. Talby erzählte mir und Marv von dem Gespräch. Doch eingelullt von den Slogans und Credos unserer Auftraggeber vergaßen wir bald wieder diese Nacht auf Ellis IV. Drei Wochen später - bei einem Routineeinsatz wurde der uns zugeteilte Frachter von einer Übermacht von Söldnern angegriffen. Wir kämpften wie die Teufel - Geleitschutz war unsere Mission. Doch es war aussichtslos. Sie nahmen uns gefangen, plünderten unseren Frachter und ließen unserer Firma eine Lösegeldforderung zukommen. ES WAREN KOPFGELDJÄGER! Und unser Transport scheinbar ein VIP-Transport. Niemand hatte uns eingeweiht. Das Lösegeld für Talby, Marv und mich war eine lächerliche Summe für die Bosse. -Verglichen mit dem Lösegeld für den VIP war es ein Fliegenschiss auf der Windschutzscheibe eines Groundspeeders. Ein Abend ohne Nutten und sie hätten die Summe leicht bezahlen können.. Doch nichts.. Der VIP kam nach zwei Tagen frei. Die Kopfgeldjäger waren reich, und wir saßen immer noch in der dreckigen, methanverseuchten Zelle im Lager der Kopfgeldjäger. Marv war verwundet-doch niemand scherte sich einen Dreck. Es war wahrscheinlich billiger ihn einfach langsam krepieren zu lassen. Aber Marv war wie wir ein Kämpfer. Er hielt tapfer durch. In der Nacht des 23. Tages Gefangenschaft schloss er jedoch für immer die Augen. in seinen letzten Atemzügen flüsterte er: "der Preis der Freiheit ist ewige Wachsamkeit.." Wie recht er doch hatte, Die Bosse hatten uns im Stich gelassen. Treuebruch! Wir waren also nur Nummern auf ihren Abrechnungen! Bei der Spezialeinheit hätten wir nie jemanden zurückgelassen. Doch Ehre war für unsere Bosse augenscheinlich ein Fremdwort. Es war in dieser Nacht als Talby und mir das Gespräch mit goox wieder einfiel. Wir schworen in dieser Nacht den Wirtschaftstreibenden und insbesondere unseren Bossen die gerechte Strafe für ihre Ehrlosigkeit zukommen zu lassen. Doch erst mussten wir entkommen. Nach weiteren drei Nächten neben Marv's verwesendem Körper ergab sich die Gelegenheit auf die wir gewartet hatten! Die Kopfgeldjäger wollten uns als Sklaven ins Cathgard-System verkaufen und holten uns aus der Zelle um uns zu waschen und abzutransportieren. Im Waschraum waren wir kurz unbeaufsichtigt. Die fünf Kopfgeldjäger standen mit dem Rücken zu uns. Als Ablenkung warf ich die Seife gegen den Kopf des ganz Rechten. Als er sich den Kopf hielt und die anderen sich umdrehten, erledigte Talby den Mittleren mit einem Faustschlag ins Genick. Ich nahm die Waffe des Rechten und schoss zweien in die Beine. Talby nahm sich die anderen beiden vor. Es blieb keine Zeit sich die Kleider wieder anzuziehen. Die Schüsse waren laut genug um im ganzen Lager Alarm auszulösen. Wir rannten - beide nur bekleidet mit einer AR16.5 Partikelautomatik - auf das Landedeck, schnappten uns eine Cutlass die dort geparkt war und flogen mit 150% Schub in Richtung Ellis IV. - Natürlich nicht ohne ein kleines Abschiedsgeschenk in Form einer Salve Neutronenpartikel in ihr Treibstofflager dazulassen. - Das war ein Feuerwerk das Marv's Asche gerecht wurde! Die Triebwerke glühten ob der ganzen Schildenergie die in den Antrieb geleitet wurde. Die zwei Auroras die der Explosion entkamen und uns verfolgten waren dank meiner Flugkünste und Talby's Geschützturmerfahrung nur für etwa 1 Minute ein Problem. Wir suchten goox auf - denn er war der Einzige der uns einfiel und "ehrlich" genug war, zwei offiziell Tote aufzunehmen. Er empfing uns mit offenen Armen und wir wussten wir könnten ihm trauen. -Auch wenn ich das Gefühl hatte das er etwas zu verbergen versuchte, etwas das ich nicht benennen konnte beschäftigte ihn. Aber in diesem Moment war es nicht wichtig - im Gegenteil: es war scheißegal! Denn wenn du im Sumpf versinkst, greifst du nach jedem Ast an dem du dich festhalten kannst. Und goox war ein starker Ast! Er gab uns für die ersten Wochen Unterkunft und Essen. Unsere Dankbarkeit ist ihm sicher. Ich schreibe dies nicht um eine langweilige Geschichte unter die Leute zu bringen. Ich schreibe dies um zu zeigen wie schnell ein Ereignis zum Anderen führt. Denn hätten unsere Bosse einem "AUSTAUSCH" zugestimmt, so wie sie es beim VIP taten, wären Talby und ich wahrscheinlich immer noch Geleitschutzpiloten. Doch so kam es anders: Wir haben jetzt unsere eigene Organisation. Und ihr Name erinnert an den Grund für ihre Enstehung. Er steht als Mahnmal für Marv und sollte - nicht nur durch ehrlichen Handel - alle geldgierigen Bosse das Fürchten lehren: -** EXCHANGE Corp. **-
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  48. Teil – 5 Zwischen den Fronten Betreff: Voller Erfolg ABS: Richard Nolan Operation: False Flag war ein voller Erfolg. Unsere Agenten bestätigen schwere Gefechte im Hades-System. Die Verwirrung zwischen Typhon und der Ceades ist groß. Beide Seiten gehen von einem Gegenseitigen Verrat aus. Unsere in den Clans eingesetzten Undercover-Agenten werden zur weiteren Desinformation beitragen. Ersten berichten Zufolge kam es kurz nach dem Hades-Zwischenfall, bereits zu ersten Übergriffen zwischen den Gruppierung in anliegenden Systemen. Director der EDA RE: Voller Erfolg ABS: XXX Welche Erkenntnis liegt zum Verbleib des Whistleblowers vor? Es ist immer noch davon auszugehen das er am Leben und in Besitz der Informationen ist bzw diese bereits an die Piraten weiter gegeben hat. Ich hoffe die Delta-Einheit kann nach ihrer Rückkehr diesen Umstand klären. Abteilung-51 XXX Hades-System Es hatte nicht lange gedauert, ehe die Exodus einen sicheren Abstand zu Hades-4 und den andauernden Gefechten gewonnen hatte. Sie waren nun außer Gefahr und unterwegs zum Terra-Sprungloch. Sev saß regungslos im Sitz des Capitäns während er verträumt aus den Fenstern blickte. Die Vorwürfe ließen sich nicht abschütteln auch wenn er wieder und wieder alles durch ging um letztendlich immer zum Schluss zu konmen, das er keine andere Wahl gehabt hatte. Er musste nach vorne blicken, sein Ziel im Auge behalten. Nesaja. Er würde Ihn suchen, und finden. In Gedanken vertieft merke er nicht, wie Nero sich Ihm mit kaum hörbaren Schritten genähert hatte und Sev darauf hin ansprach: „ Wir tun was wir tun. Es gibt kein warum oder wieso. Lenke deine Gedanken auf das was wirklich wichtig ist.“ Sev schielte zu Ihm hinüber und fragte sich für einen Moment, ob ein Phantom imstande war Gedanken zu lesen, ehe er nüchtern antwortete: „ Und das wäre?“ „ Konsequenz. Wir alle erfüllen unsere Aufgabe, damit andere Ihr Leben führen können. Wir sind das exekutive Glied in einem System, das vor der eigenen Meinung beschützt werden muss. DAS ist unsere Aufgabe. Nicht mehr und nicht weniger. Wir formen nicht. Wir führen lediglich aus. Es macht keinen Sinn, den Platz den man in diesem Universum einnimmt anfechten zu wollen. Wir leben, erfüllen unseren Zweck und dann sterben wir. So einfach ist das.“ Sev schnaubte verärgert: „ Schicksal... Ja? So einfach machst du dir es?“ Nero schüttelte den Kopf und erklärte ruhig: „ Nein, kein Schicksal. Befehle. Zum wohle der UEE.“ Keuchend lachte Sev auf, ehe sein Ton aggressiver wurde: „ Befehle.... Solange man andere für sein Handeln verantwortlich machen kann, hat man die Freiheit alles zu tun? Ist das dein Motto?“ „ Nein. Niemand kann sich davon frei sprechen, für das eigene Handeln einzustehen. Doch haben wir nicht den Überblick, um zu Entscheiden welche Kollateralschäden akzeptabel sind.“ erklärte Nero weiter. Sev keuchte kurz auf und fragte mit einem sarkastischen Tonfall: „ Und andere haben diesen Überblick?“ Nero nickte: „ Wenn du das bezweifelst.... Warum hast du dann den Feuerbefehl gegeben?“ Sev blieb Stumm. Auch Nero lies einige Sekunden verstreichen ehe er sich Ihm nochmal ein Stück näherte und mit leiser Stimme erläuterte: „ Es ist es an der Zeit... ALLE losen Enden zu kappen.“ Langsam blickte Sev wieder auf, während ein unwohles Gefühl aus seinem Magen aufstieg und sich als erboster Ausdruck auf seinem Gesicht nieder legte: „ Was? Du fängst schon wieder damit an?!“ Nero wich zurück: „ Wann denn sonst? Während es Gefechts? Während der Vorbereitungen? Das hätte dich unnötig abgelenkt und deine Effektivität gemindert.“ Das grollende drücken in Sevs Magengegend wurde stärker. Nero betrachtete Ihn offensichtlich nur als Werkzeug und Sev wusste nicht ob der Zorn von der Vorstellung kam, das sie mehr verband als bloße Zweckmäßigkeit oder Nero weiterhin einem Zivilisten nach dem Leben trachtete und sich über seine Anordnung hinweg setzen wollte. Und so wurde er lauter: „ Effektivität?! Ja? Schieb dir deine Effektivität sonst wo hin!“ Sev wollte davon stürmen, doch drückte Ihn Nero mit festen Griff wieder zurück in den Capitänssitz. Es bereitete Nero keine Mühe, doch trotzdem fühlte sich seine Hand wie die eines Roboters an, die sich in sein Fleisch grub. Verärgert lies Sev es über sich ergehen, dachte nicht daran auch nur für einen Moment zu zeigen wir sehr Neros Griff schmerzte und starrte mit festen Blick zurück, als Nero monoton erklärte: „ Es ist leichter wenn man nicht selbst den Abzug betätigen muss.... Du hast bereits den Befehl dazu gegeben, die Geiseln zu opfern. Du musst es nur nochmal tun....“ Sevs Herz pochte auf und wie eine platzender Luftballon breitete sich die Wut in Ihm aus. Fauchend stürmte er auf Nero zu: „ Du mieses Arschloch!!!“ Sev holte aus, hatte alle seine Wut in diesen einen Schlag gepackt doch wich Nero zügig aus und Griff seinen Arm. Der Schmerz durchzog seine Sehnen, die Welt schien sich in Windes eile auf den Kopf zu drehen und die bittere Lektion aus dem Training schien sich schmachvoll zu wiederholen, als er krachend auf dem Rücken landete. Doch hatte Nero in einem Zug seine Waffe gezogen und richtete diese nun auf Sev. Die restliche Delta-Einheit sprang auf, während Ihre Hände zu Ihren Waffen wanderten. Doch blieb es beim festen Griff um diese. Niemand zog sie und die angespannten Gesichter verrieten, das niemand so recht wusste wie er handeln sollte. Doch Nero wich zurück, richtete sich auf und blickte zwischen der Delta-Einheit umher: „ Euer Squadleader ist Handlungsunfähig. Er behindert aktiv den Erfolg dieser Operation. Er hat nun nicht länger das Kommando. Sie werden nun meine Befehle befolgen.“ Sevs Gesicht wurde wütender. Mit entflammten Augen starrte er Nero an, der sein Blick wieder auf Sev richtete während er befahl: „ Delta-2, Delta-4! Die Zivilistin an Bord muss ausgeschaltet werden. Führen sie diesen Befehl unverzüglich aus!“ Eine beklemmende Stille erfüllte den Raum, während Nox und Ray zögernd zwischen den beiden hin und her blickten. Beide schienen sich nicht sicher zu sein und Sev machte keinen Anstand, nicht zu zeigen wie wütend er war. Es ging nicht länger um die Geiseln oder die Zivilistin an Bord. Oft hatte er unbequeme Entscheidungen treffen müssen. Viele Menschen in den Tod geschickt. Doch nur wenn er keine andere Wahl mehr gehabt hatte. Das war der einzige Trost. Die einzige Entschuldigung der er vor zu weisen hatte und überhaupt ermöglichte mit dieser Last um zu gehen. Er würde nicht zulassen, das Ihm jemand diese Entschuldigung nimmt und vergebens suchte Sev nach einem Ausweg. Nero hatte seine Pistole wieder ins Holster gesteckt, doch legte sich seine Hand noch immer um dessen Griff, bereit diese sofort zu ziehen. „ Gibt es ein Problem? Delta-2?“ fragte Nero nach, ohne den Blick von Sev abzuwenden. Nox blickte ziellos umher ehe sein Blick Sev traf, den er für einige Sekunden erwiderte und sich fluchend äußerte: „ Verdammte Scheiße! Wieso muss ich immer mit geisteskranken Idioten unterwegs sein?“ Seicht schüttelte er den Kopf ehe er gedämpft fort fuhr: „ Scheiße! Befehl wird ausgeführt...... Phantom.“ Sevs Gesicht verfinsterte sich, als er sah wie Nox und Ray die Brücke verliesen. Nero rührte sich nicht und wandte sich nicht für eine Sekunde von Sev ab. Wie eine Statue die Ihn unentwegt anstarrte und Sev war sich sicher, das er Ihn sofort töten würde, wenn er auch nur daran dachte, Ihm in den Weg zu kommen. Denver und Kody rührten sich ebenfalls nicht während sie das Geschehen schockiert beobachteten und Sev fragte sich, ob sie eingreifen würden. Doch obwohl sie bereits 2 Jahre zusammen dienten, konnte er diese Fragen nicht beantworten. Nüchtern gestand er sich ein, das seine Kameraden auf Abstand zu halten, ein voller Erfolg gewesen war. Die Momente verstrichen und noch ehe Sev den Entschluss fassen konnte, den Versuch zu starten es mit Nero auf zu nehmen, schallten die Lautsprecher der Brücke los, über die Noxs kratzige Stimme zu hören war: „ Sie ist weg! Verdammte Scheiße! Sie ist durch den Lüftungsschacht geflohen!“ „ Findet sie!“ befahl Nero und richtete sich an Kody und Denver: „ Delta-3, Delta-5! Nehmt Delta-1 in Gewahrsam! Das ist ein Befehl!“ „Verstanden!“ bestätigte Kody prompt und zog seine Gewehr vom Rücken das er in eine lockere Haltung vor seiner Brust nahm. Denver tat es Ihm gleich und trat auf Sev zu. Trotzig blickte er die beiden an, während Nero noch ein Stück näher an Ihn heran trat und flüsterte: „ Die UEE ist alles was zählt. Nichts anderes. Weder du, noch ich, oder sie. Wehre dich nicht dagegen!“ „ Die UEE? Was ist die UEE für dich? Das Wappen? Die Politiker? Das System?“ fragte Sev zornig und erklärte sich weiter, nachdem Nero für einige Sekunden nicht antwortete: „ Das Volk ist die UEE und jeder Mensch der diesem angehört. Wenn du sie tötest, tötest du somit auch ein Stückchen des Imperiums.“ Nero blickte Ihn für einige Sekunden weiterhin tief in die Augen, ehe er sich kommentarlos abwandte und mit zügigen Schritten die Brücke verlies. Sevs blick richtete sich wieder auf Denver und Kody. Doch noch ehe er auch nur ein Wort sagen konnte quasselte Denver los: „ Mensch, Boss! Da hast dich dich aber in eine Scheiße rein geritten. Man man man. Nicht schlecht!“ „ Halt die Klappe Denver!“ schnaubte Sev verächtlich, doch Denver beließ es nicht dabei: „ Ich sag's ja nur. Und alles wegen so ner Tusse. Ein Opfer mehr oder weniger.....“ Er machte eine kurze Pause und betonte seine nächsten Worte: „ ….ist doch scheiß egal!“ Sev blickte Ihn zornig an doch bestätigte Kody mit einem leichten lächeln: „ Er hat Recht. Es ist scheiß egal.“ Verwirrt blickte er die beiden an. Denver lies sich locker in einen Sitz fallen und erklärte: „ Jupp. Scheiß egal. Ob sie drauf geht.... ob sie lebt.... also mir ist das Schnuppe.“ Sev lockerte sich verdutzt und wieder musste er sich eingestehen das er seine Kameraden nicht ansatzweise kannte. Kody setzte sich ebenfalls während er sich ruhig äußerte: „ Jeder hat seinen Weg den er gehen muss. Jede Entscheidung ist die Entscheidung des einzelnen. Ich werde dir bei deiner nicht im Wege stehen.“ Denver lachte: „ Naja, so hätte ich es nicht formuliert.... aber mach das du weg kommst! Ist dein beschissenes Leben das du in die Scheiße reitest!“ Sev lächelte dezent und verdutzt schüttelte er den Kopf ehe er sich versicherte: „ Seid Ihr euch sicher?“ Kody nickte: „ Ja, und bist du dir sicher?“ er beugte sich weiter nach vorne und bekräftigte: „ Du kennst sie nicht einmal... und doch tust du das alles für sie?“ Sevs lächeln schwand und hinterließ einen verträumten Gesichtsausdruck als er flüsternd antwortete: „ Nein, nicht für sie.“ Genervt sprang Denver wieder in die Höhe und fuchtelte mit einen Armen herum, die zum Ausgang zeigten: „ Ja ja! Die Wege des Sevs sind unergründlich. Mach das du weg kommst, bevor Nero den Hangar dicht macht und du nicht mehr flüchten kannst.“ Sev stiefelte los, griff seinen Helm und fragte beiläufig: „ Was werdet Ihr Nero sagen?“ Lachend erwiderte Denver: „ Leider bin ICH ja hier. Das du uns überrumpelt hast fällt dann somit aus! Aber uns fällt da schon was ein. Du weißt ja, ich bin ein Meister der Schauspielkunst.“ „ Als Pirat wirst du nicht weit kommen..... Danke Denver!“ Erklärte Sev spöttisch, machte ein Schritt zur Tür, doch blickte er noch einmal über seine Schulter und richtete sich an Kody: „ Danke..... Chen! Kody nickte gelassen: „ Bedanke dich nicht zu früh, mein Freund!“ Sev erwiderte diese Geste und eilte zur Tür hinaus. Vorsichtig tastete Melody sich einen engen Gang entlang. Sie wusste weder wo sie war, noch wo sie hin musste. Sie wusste nur das sie so schnell wie möglich runter von dem Schiff wollte, das gespickt mit Leichen war. In den Gängen, in den Räumen. Überall lagen tote Piraten. Und doch schien niemand anderes hier zu sein. Doch nach einigen Minuten, in denen sie weitere Räume voller Tod passiert hatte, erreichte sie ein Schott, mit der Aufschrift „Evakuierung“. „ Ja!“ stieß sie begeistert aus und klatschte in die Hände. Sofort betätigte sie das Bedienfeld und das Schott schob sich unter einem zischen auf. Dahinter ein gut ausgeleuchteter Raum. Dutzende runde Schotten zierten die Wände und Melody war sich sicher, dass das die Rettungskapseln sein mussten. Hastig eilte sie zu einem Schott, daneben ein Bedienfeld das sie zügig zu untersuchen begann. Darauf lediglich 2 leuchtende Felder. „ Evakuierung“ und „ Abbruch“. Offenbar musste man kein Genie sein um sich aus einem Schiff hinaus zu schießen und so leuchteten Ihre Augen, als Ihr bewusst wurde, das sie es geschafft hatte und Ihren Arm hob um das Bedienfeld zu aktivieren. Doch plötzlich ertönte ein lautes Brüllen hinter Ihr: „ HALT!!! Stehen bleiben!!!“ Sofort zuckte sie zusammen, drehte sich erschrocken um und erblickte 2 dieser seltsamen Gestalten, die die Farben und Muster der Umgebung annahmen und nun Ihre Waffen auf sie richteten. Wieder fing Ihr Herz an zu rasen während sie sich nicht eingestehen wollte, so kurz vor Ihrem Ziel, doch noch zu scheitern. Kopfschüttelnd wich sie zurück, Ihr Gesicht verzog sich und mit Ihrer Hand versuchte sie unauffällig das Bedienfeld zu ertasten, während sie mit zitternder Stimme erklärte: „ Nein, bitte. Ich will nur hier weg... Ich habe euch nichts getan. Verdammt... ich habe euch doch nichts getan!“ „ Ich sagte: STEHEN BLEIBEN!!!“ brüllte eine der Gestalten erneut und trat eine weiteren Schritt in den Raum hinein. Doch plötzlich wurde die Gestalt, die noch in dem Gang kauerte, zur Seite gerissen. Einige dumpfe Laute erklangen woraufhin sich die Gestalt im Raum verwundert umdrehte. Keine Sekunde verstrich, bis eine weitere dieser Gestalten in den Raum stürmte und die andere Angriff. „ SEV!!! Verdammte.....“ Schallte die eine kurz, ehe Melody fassungslos mit ansah, wie die beiden sich ein kurzen Schlagabtausch lieferten, ehe einer nach kurzer Zeit die Oberhand gewann und seinen Kontrahenten mit der eigenen Waffe gegen die Wand drückte. Er bekam keine Luft mehr, war kurz davor in Ohnmacht zu fallen und keuchte durch den Helm: „ Sev.....du.... verdammter.........“ ehe er kraftlos zusammen sackte. Melodys Atmung wurde schneller und sofort als sie sich von dem plötzlichen Schock erholt hatte, wandte sie sich augenblicklich wieder dem Bedienfeld zu und warf Ihre Hand auf die Evakuierungsschaltfläche. Doch noch ehe sie diese traf, stand die verbleibende Gestalt hinter Ihr und hielt Ihren Arm fest. Sofort zappelte sie los und schimpfte: „ Lass mich los!!! Nein!!!“ Für einige Sekunden strampelte und zappelte sie vergeblich um sich zu befreien, bis die Gestalt sie gänzlich packte. Doch erst als diese mit bestimmendem Ton anfing zu sprechen, gab sie den Versuch abrupt auf: „ Wenn du leben willst.... dann folge mir!“ Seine Stimme klang tief, als wäre diese durch einen Verzerren beeinflusst, ähnlich eines Roboters. Als sie nun losgelassen wurde, drehte sie sich vorsichtig um und starrte die Gestalt an und blickte in den metallischen Helm, der die Stimme verzerrte. Unsicher, gezeichnet durch die Erfahrungen der letzten Stunden, wich sie misstrauisch zurück trotz der deeskalierenden Körperhaltung der Gestalt. Ihre Unsicherheit spiegelte sich in Ihrem Gesicht wieder und die Gestalt, die offensichtlich ein Mann in einer Rüstung war, erklärte trocken während er auf die Rettungskapsel deutete: „ Wenn du dich da raus schießt, sitzt du in der Falle. Sie werden die Rettungskapsel einfach abschießen.“ Melody schüttelte mit dem Kopf, Ihre Augen kniffen sich zusammen währen sie beteuerte: „ Ich habe doch nichts getan.....und mein Vater......“ Sie schnaufte, während sich Ihre Augen mit Tränen füllten. „ Es bleibt keine Zeit. Entweder du steigst jetzt in das Ding ein, oder aber wir verschwinden von hier....“ bekräftigte der Mann in einem harschen Ton. Melody blickte umher, fuhr sich durch Ihr beschmutztes Gesicht und wischte sich die Tränen aus den Augen, ehe sie nach einem kurzen zögern dezent nickte. Augenblicklich reagierte der Mann und schlug auf das Bedienfeld der Rettungskapsel, dessen Schott sich sofort zischend aufschob und ein Countdown auf dem Bedienfeld ablief. „ Das wird sie ablenken! Und jetzt komm!!!“ erklärte er, stürmte los und sofort eilte Melody hinter her. Innerhalb von wenigen Minuten hatten Melody und Sev zügig das halbe Schiff durchquert. Jede Ecke hatte Sev mit einem mulmigen Gefühl passiert, im Wissen das Nero hinter Ihnen her war. Doch hatten sie den kleinen Hangar innerhalb der Exodus erreicht und passierten den Eingang. Sofort durchlief Sev den Raum mit seinem Gewehr auch wenn er nicht wusste, ob er auf Nero schießen würde, wenn es dazu kommen sollte. Er hatte Ihm das Kämpfen beigebracht, hatte mehrere hunderte Stunden mit ihm Trainiert und obwohl er es sich nicht eingestehen wollte, so war er trotz allem zu einem Teil seines Lebens geworden. Freund, Lehrer, Bekannter, es gab kein Wort für die Art Ihrer Beziehung, was das heillose Wirrwarr in seinem Kopf nur noch verstärkte. Durchdrungen von den vielen Gedanken und mit dem Druck der Zeit um Nacken, stürmte er zum Hammer der nicht weit entfernt im Hangar stand und hatte gar nicht bemerkt, das Melody, die nicht über die Körper optimierenden Eigenschaften eines Exoskeletts verfügte, kaum noch hinter her kam, als er fast die Strecke zum Hammer überwunden hatte. Angespannt drehte er sich um, winkte Ihr zu und drängte: „ Los los los!!!“ Melody humpelte ein wenig, Ihr Gesicht wurde blass und Ihre Körperhaltung dem zusammenbrachen nahe, als sie sich langsam zum Hammer kämpfte, während Sev angespannt die Umgebung im Auge behielt und schroff befahl: „ Einsteigen!“ Sie kämpfte sich die Rampe des eckigen Truppen-Transportes hinauf. Dort angekommen lies sie sich auf einer der Sitzbänke nieder. Sev folgte zügig und schlug hektisch auf den Schalter ein, der die Laderampe hinauf fuhr. Kaum setzte sich diese in Bewegung und hatte sich fast verschlossen, stürmte Nero durch einen der Gänge in den Hangar. Sofort zielte dieser zwischen den verbleibenden Schlitz der Laderampe auf Sev, der nun in den Lauf seiner Pistole starrte. Doch fiel kein Schuss und die Laderampe verschloss sich unter einem grollen. Sofort hetzte Sev in das Cockpit und fuhr ein Schiffssystem nach dem anderen hoch. Die verschiedenen Anzeigen blinkten auf, leuchten und piepen überall während der Antrieb sich langsam unter einem summen hoch fuhr, als plötzlich die dicken Stahltore des Hangars anfingen sich zusammen zu schieben. Hektisch hämmerte Sev auf den Konsolen im Cockpit ein. Sie mussten es nur noch heraus schaffen. Die Tarnfähigkeit des Hammers würde sie im nu außer Gefahr bringen können. Wütend, darüber das sich der Antrieb nicht so schnell hoch fuhr, wie Sev es sich wünschte, schlug er einige male auf die Konsole ein und brüllte: „ Mach schon! Du verdammte Blechkiste!“ Momente verstrichen, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, bis plötzlich das Komm in Sevs Helm los schallte und Neros kalte Stimme erklang: „ Das ist deine letzte Chance, Richter! Fahr den Antrieb herunter und steig aus!“ Sev keuchte. Für einem Moment versuchte er einen klaren Kopf zu kriegen, um zu überlegen ob er WIRKLICH das richtige tat. Er blickte zum Hangartor, das in wenigen Sekunden verschlossen sein würde, warf eine Blick über seine Schulter, wo er Melody schlaff, dem Ende nahe auf der Sitzbank kauernd sah und flüchtete sich für eine Sekunde in seinen Verstand, wo seine Eltern ihm lächelnd zunickte und seine Schwester, die immer auf Ihn aufgepasst hatte, ihn verständnisvoll angrinste. Das Gamma-Squad der 7ten Schwadron gesellte sich zu Ihnen. Allesamt nickten sie Ihm zu. Lange hatte er diese Bilder nicht mehr gesehen, als seien sie seit 2 Jahren aus seinem Kopf verband worden. Sev schüttelte sich die Gedanken aus dem Kopf, blickte zum Hangartor das sich immer weiter zuschob und betätigte mit fester Stimme das Komm: „ Es ist die Vergangenheit, die unsere Zukunft bestimmt. Es gibt kein zurück!“ Ein plötzliches piepen füllte das Cockpit aus, als Zeichen das der Antrieb bereit war und so gab Sev vollen Schub. Der Hammer beschleunigte stark, drückte Ihn in den Sitz und das Blut in seinen Kopf. Die Hangartore waren fast geschlossen, ein Spalt nicht viel größer als der Hammer waren noch offen als der Transporter hindurch schoss und sich die Tore dicht hinter Ihm schlossen. „ Und daaaaa sind sie!“ bemerkte Denver amüsiert mit einem Blick aufs Radar: „ Und daaaaaaa sind sie wieder weg!“ als nun die Signatur des Hammers auf dem Radar verschwand, kaum hatte dieser den Hangar verlassen. „ Du kannst dich über alles lustig machen....oder?“ bemerkte Kody etwas bedrückt, doch Denver fragte schulterzuckend: „ Was hast du den? Ist zum ersten mal das ich das von dieser Seite aus sehe. Hätte nicht gedacht, dass das mit der Tarnfunktion so schnell geht...“ Kody blickte ihn für einige Sekunden an, bis Denver scheinheilig korrigierte: „ Achsooo. Du meinst den Boss. Naja, vermutlich werde ich jetzt befördert, hat also auch alles seine positiven Seiten. Wer außer mir sollte sonst die Spitze übernehmen? Häh?“ Kopfschüttelnd teilte Kody sich mit: „ Ob wir Ihm damit einen Gefallen getan haben?!“ „ Gefallen? Mir ging er auf den Keks! Hab Ihn deshalb laufen lassen!“ antwortete Denver schulterzuckend. Kody blickte Ihn an und musste nicht auf seine Mimik achten, um zu wissen das er mit einem arroganten Auftreten wieder etwas zu überspielen versuchte. Doch es tat nichts zur Sache. Sev musste seinen Weg gehen, so wie er seinen eigenen Eingeschlagen hatte. Als er das Mönchskloster verlassen hatte, gab es ebenfalls viele Bemühungen um Ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch hatte er sich nicht beirren lassen. Die Wahrheit liegt im Handeln. Im eigenem Handeln. Wer sich seinen Weg nicht selber sucht, ist nichts mehr als eine leere Hülle. Doch gerade als er sich weiter äußern wollte schob sich die Tür zur Brücke auf und Nox trat gefolgt von Ray hinein. Beide sahen mehr als zornig aus, was Nox auch gleich zur Sprache brachte: „ Dieser verdammte Penner!!! Wenn ich das Schwein in die Finger kriege...... dann reiß ich Ihm sein Arsch auf!!!“ Denver lachte los: „ Was denn los? Siehst ja ziemlich übel aus!“ „ Der Mistkerl hat uns ausgeknockt.“ fauchte Nox und Denver musste sich viel Mühe geben nicht gleich los zu brüllen: „ Kannst'e jetzt beurteilen, ob Sev ein Phantom geschlagen hat?“ „ Halt deine Fresse! Du blöder Penner!“ Doch Denvers in Schadenfreude geborenen gute Laune legte sich schnell, als Nero nun mit zügigen Schritten die Brücke betrat und sofort nachfragte: „ Was ist hier passiert? Ich hatte einen Befehl gegeben.“ Kody sprang auf und erklärte bedrückt: „ Er hat sich befreit.“ Denver nickte: „ Er ist ziemlich gut im Nahkampf. Nox kann es bestätigen!“ Augenblicklich warf Nox, Denver einen wütenden Blick zu und knurrte: „ Du beschissener......!“ Die blau leuchtenden Augen, von Neros Maske schauten ausdruckslos in die Runde, ehe sein Blick zu Kody und Denver wanderte, die er für einige Sekunden anstarrte. Kody konnte sich gut vorstellen, das er Ihre Mimik musterte. Doch nach einige Momenten der Stille schritt er auf den Capitänssitz zu und erklärte kalt: „ Leutnant Hien "SEV" Richter, ist ab sofort ein Feind der UEE. Bei Kontakt sind alle nötigen Mittel zu ergreifen um Ihn gefangen zu nehmen oder auszuschalten.“ Kody blickte auf als sich seine Vermutung bestätigte. Sev gingen die Einsätze zu nahe. Schon seit einiger Zeit hatte er bemerkt wie Sev langsam durch drehte. Lange hätte er dem Druck nicht mehr stand halten können ehe er zerbrochen wäre. Auf der Flucht vor der UEE, vielleicht war es das kleinere Übel und Kody hätte Ihn nicht gehen lassen, wenn er nicht davon überzeugt gewesen wäre. Er besaß die Fähigkeiten und die nötige Sturheit, um der UEE wirklich entkommen zu können. Doch Neros nächste Befehle ließen Kody schnell an seiner Entscheidung zweifeln: „ Alle Mann auf Station gehen, wir setzen einen neuen Kurs.“ Denver horchte auf und fragte verwirrt: „ Wir fliegen nicht zurück zur Calamity?“ Nero setzte sich in den Sitz und begann sofort mit einigen arbeiten, während er ruhig erklärte: „ Wir haben einen Auftrag. Dieser ist erst beendet wenn alle Zeugen ausgeschaltet wurden. Wir nehmen die Verfolgung auf. Ich erwarte das meinen Befehlen unverzüglich folge geleistet wird.“ Denvers und Kodys Blicke trafen sich und Kody konnte nur schwer feststellen was er gerade dachte, doch Zufriedenheit, sah anders aus. „ Hab ich mich klar ausgedrückt?“ fragte Nero. Ein allgemeines nicken folgte von einigen nicht begeisterten: „ Jaaa.“ unterlegt. Kody streifte zu seinem Terminal, setzte sich und warf einen Blick zum Fenster hinaus, während er leise flüsterte: „ Haben wir dir wirklich einen Gefallen getan Hien?.“ Tief atmete Sev durch. Kaum waren mehr als 10 Minuten vergangen, dröhnte sein Kopf von den vielen fragen die nun durch seinen Geist schossen. Es hatte nicht lange gedauert ehe Ihm die Zweifel heimsuchten, im Wissen, der Unwissenheit was nun zu tun war. Wiedereinmal hatte er überstürzt gehandelt, nicht weit genug in die Zukunft gedacht. Nun war war er auf der Flucht. Die Streitkräfte, oder gar Nero würden es nicht auf sich beruhen lassen. Er hatte alles hinter sich gelassen. Alle Gewohnheiten weggeworfen. Er kannte kein anderes Leben, als das beim Militär. Hatte nie Freunde die keine Soldaten waren. Angst machte sich in Ihm breit, womöglich doch falsch gehandelt zu haben und alles für das Leben eines Menschen aufgegeben zu haben, über den er doch rein gar nichts wusste. Er machte sich keine falschen Hoffnungen. Diese Frau in Sicherheit bringen? Zurück zur Flotte und alles erklären? Nein, es war ein schöner aber mehr als naiver Wunsch. Es war so wie er es gesagt hatte. Es gab kein zurück. Immer hatte er sein bestes gegeben, um Abstand zu seinen Kameraden zu gewinnen, doch nun. Nun fühlte er sich seit langen wieder wirklich einsam und allein. Bedrückt öffnete er den Verschluss des Helms, dessen Druckausgleich los-zischte, eher er sich diesen Kraftlos vom Kopf zerrte und einfach fallen lies. Verträumt blickte er sich im Cockpit um und versuchte das Durcheinander seiner Gefühle und seiner Gedanken zu ordnen. Wut, Angst, Trauer. Er konnte das eine nicht von dem anderen trennen. Einige Minuten verstrichen ehe er es wieder schaffte sich aufzurichten und mit vorsichtigen Schritten in den hinteren Teil des Schiff ging, nachdem er den Autopiloten aktiviert hatte. Melody blickte auf, als der Mann nun ohne Helm das Hinterteil betrat. Weit entfernt von dem Monster das sie sich darunter vorgestellt hatte, stattdessen ein Mann, vermutlich nicht viel älter als sie selbst. Sein blick wirkte zerknittert, weit entfernt und doch so voller Zorn. Mit langsamen Schritten trat er an sie heran. Melody versuchte soweit wie möglich Ihre Schmerzen zu vergessen und richtete sich auf. Ein dezentes lächelnd zog sich über Ihre Lippen, als Dankeschön für Ihre Rettung. Doch der Mann reagierte nicht und setzte sich auf die gegenüberliegende Sitzbank woraufhin er sie für einige Sekunden anstarrte. Mit einigen unsicheren Blicken musterte sie Ihn, ehe sie leise sagte: „ Ich.... es ist so..... Danke! Ich...“ Doch unterbrach er schroff: „ Wer bist du? Was hast du auf der Exodus gemacht?“ „ Exodus? Hieß das Schiff so?“ Der Mann starrte sie mit unveränderten Gesichtsausdruck weiter an. Melody sortierte die Worte in Ihrem Kopf, um zu beschreiben was alles vorgefallen war, doch da sammelten sich bereits wieder einige Tränen in Ihren Augen: „ Melody, Melody Woodward. Ich war doch nur bei meinem Vater. Doch dann....Sie haben Ihn mit genommen. Die Piraten.“ „ Er ist eine der Geiseln?“ Melody nickte und erklärte gedämpft: „ James. James Woodward. Er wird auch von vielen Leuten der Whistleblower genannt.“ Sev horchte auf. Ein Klos blieb Ihm im Hals stecken während er sich an das Gespräch zwischen den Piraten erinnerte. Ihr Vater, er war auf der Basis gewesen. Die Basis die sie angegriffen hatten. Es dürfte kaum jemandem gelungen sein, vor dessen Zerstörung zu fliehen. Schnaubend stand Sev auf, lief auf der Stelle im Kreis während sein Herz anfing zu pochen. Hatte er Ihren Vater getötet? Währen dessen erzählte Melody weiter: „ Ich muss Ihn finden. Sie haben etwas mit Ihm vor. Bitte, ich muss schnellstmöglich zur nächstgelegenen ADVOCACY. Irgendwo ins UEE Gebiet!“ Sev schüttelte mit dem Kopf: „ Das geht nicht!“ Melodys Augen verengten sich während sie Ihn schief an sah: „ Was? Wieso nicht?“ Sev blieb stehen. Blickte wirr umher während beteuerte: „ Verdammt es geht nicht! Es wäre besser für dich nicht so viele Fragen zu stellen!“ Sev wurde klar das sie wirklich keine Ahnung hatte wer er war oder was sie gemacht hatten. Wenigstens in diesem Punkt hatte er Recht behalten können. Doch das würde sich schlagartig ändern, wenn er Ihr die Wahrheit erzählen wurde. Dann würde sie wirklich zur Zeugin werden, auch wenn es wohl gar keinen Unterschied machte. Doch Melody lies sich damit nicht abspeisen und wurde lauter: „ Was? Es geht um meinen Vater! Ich MUSS Hilfe holen! Was soll das heißen es geht nicht?“ Sevs Herz zog sich zusammen. Ihr Vater war vermutlich nicht mehr am Leben. Es war seine Schuld. Sie würde von den Menschen gejagt werden von denen sie sich Hilfe erhoffte und vergebens überlegte Sev, wie er Ihr das beibringen solle und ob überhaupt. Doch er wusste es nicht, was augenblicklich seine Wut auflodern lies und er ebenfalls lauter wurde: „ Es geht nicht! Verdammt nochmal es geht einfach nicht!!!“ Melody gab sich jedoch mit dieser Antwort nicht zufrieden brüllte: „ Setz mich ab!“ Sev fuchtelte mit der Hand in der Luft herum und brüllte zurück: „ Absetzen ja?! Welcher Gesteinsbrocken darf es denn sein? Asteroid oder Meteorit?“ Trotzig schrie Melody zurück und versuchte sich an Sev vorbei zu quetschen: „ Ist mir scheiß egal! Wenn du es nicht machst... dann lass mich durch!!!“ Sev hielt sie fest und motzte los: „ Das lässt du schön bleiben!“ Doch Melody fing an zu zappeln und mit aller Kraft gegen seinen Brustpanzer zu Hämmern, während sie erneut lauter wurde: „ Lass mich los!!! Irgendjemand muss was unternehmen!!!“ „ Ach ja?!! Und was? Was hast du vor wenn du in einem beschissenen UEE System gelandet bist? Häh?“ „ Ich hol Hilfe! ADVOCACY, Polizei oder sogar das Militär!“ „ Ich BIN vom Militär!!!...... SCHEIßE!!!“ Augenblicklich erstarrte Melody und blickte Sev mit Ihren großen Blauen Augen ungläubig an. Sev lies sie los und sofort taumelte sie zurück ehe sie sich kraftlos auf der Sitzbank fallen lies und leise keuchte: „ Aber.... Ich verstehe nicht.“ Schlampig fuhr sich Sev mit der Handfläche gegen die Stirn und erklärte etwas von von seiner Position angewidert: „ UEE Marines, zu Ihren Diensten......“ Melody blickte hastig umher, während man Ihr deutlich ansah, das sie alles zu verstehen versuchte: „ Und die auf dem Schiff?“ Bedrückt nickte Sev: „ Ja, auch Marines.“ „ Aber...... Ich.....“ Erneut zeichnete sich auf Melodys Gesicht sämtlich Trauer ab. Einige Momente sah sie sich wirr um, ehe sie flüsternd feststellte: „ Sie waren deine Kameraden... oder? Einer hatte dich Sev genannt? Ist das dein Name? ......Ja?“ Sev nickte kurz und machte mit einem festen Tonfall deutlich klar: „ Desto weniger du weißt, desto besser ist es für dich.“ Er machte eine kurze Pause in der er tief durchatmete ehe er weiter erklärte: „ Wir haben eine verdeckte Operation durchgeführt. Du wirst als Sicherheitsrisiko angesehen. Sie werden dich jagen und zur Strecke bringen. Wenn du zur Polizei oder ADVOCACY gehst, dann werden sie dich finden. Wir müssen UEE kontrollierte Systeme meiden.“ Melodys Blick erstarrte und richtete sich ausdruckslos vor sich, während Sev weiter erläuterte: „ Darum muss ich alles wissen was auf dem Schiff vorgefallen ist. Was die Piraten von dir wollten, was sie von deinem Vater wollten...... Ich weiß nicht ob uns das überhaupt helfen kann, jedoch.......“ Die Wortes des Soldaten schienen immer leiser zu werden, während Melody sich in Gedanken verlor. Doch konnte sie nun erstmals verstehen, in welcher Welt Ihr Vater gelebt hatte und welche Verbrechen er aufdeckte. Soldaten die Jagd auf Zivilisten machten. Entführungen, Erpressungen, Morde, Tod und Elend. Ihr lief eine Träne die Wange hinunter, als sie sich vorstellte was Ihr Vater Tag für Tag durch machen musste. Hätte sie es doch nur schon die ganzen Jahre gewusst. Dann wäre sie Ihm nicht für eine Minute mehr von der Seite gewichen. Doch wie sollte sie Ihm nun noch helfen können? „ Verstehst du mich?“ durchdrang die Frage Ihre Gedanken als der Soldat sich laut wiederholte. Melody schüttelte mit dem Kopf und grub in Ihrer Erinnerung. Sie hatte das Gespräch zwischen Ihrem Vater und dem Piraten belauscht und versuchte nun Mühevoll sich wieder die Wörter ins Gedächtnis zu rufen: „ Sie.... sie wollten irgendeinen Nano-Chip von Ihm. Haben Ihm gedroht. Er sagte dieser befindet sich im Fora-System......... Ich glaube Hyperion?! Eine Infoagent bewahrt diesen für Ihn auf. Sein Name war..... Nass... Nassara? Nesaja! Genau. Sein Name war Nesaja!“ Doch augenblicklich als sie seinen Namen nannte blieb Sev regungslos stehen und stieß ein lautes: „ Was?“ aus. Er widmete Ihr seine gesamte Aufmerksamkeit und fragte bestimmend: „ Was hast du gerade gesagt?“ Verunsichert wiederholte sie sich und beteuerte: „ Nesaja. Ja! Das war der Name den mein Vater nannte.“ Sev starrte Melody für einige Sekunden an, ehe er sich ruckartig von Ihr abwandte und Richtung Cockpit verschwand, während er sich fragte, ob das ein Zufall sein konnte. Wie viele Nesaja's würde es in der Galaxie wohl geben? Doch mit diesem weiteren Konflikt der sich in sein Kopf bohrte, schaffte er es kaum noch einen klaren Gedanken zu finden und so setzte er sich in den Pilotensitz und fing an Zielkoordinaten in den Hammer ein zu geben. Melody folgte wenige Augenblicke später uns setzte sich vorsichtig in den Copilotensitz. Mit sanfter Stimme fragte sie: „ Wo fliegen wir jetzt hin?“ Sev sah sie an, doch schaffte er es nicht lange Ihr in die Augen zu sehen. Er hätte sofort reinen Tisch machen sollen. Sagen das er Ihren Vater auf dem Gewissen hatte, doch tat er es nicht und antwortete lediglich trocken: „ Cathcart...... Einen Gefallen einfordern.“ Einige Minuten brauchte Sev, ehe er den Kurs heraus gesucht und in den Navigationscomputer eingegeben hatte. Als sein Blick wieder zum Copilotensitz wanderte, war Melody in unveränderter Haltung bereits vor Erschöpfung eingeschlafen. Sev beugte sich ein Stück zu Ihr hinüber und flüsterte mit kaum hörbarer Stimme: „ Es tut mir Leid. Ich hatte keine Wahl.“ Teil - 6 Abtrünnig
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  49. Seid gegrüßt Bürger, in letzter Zeit erhielten wir viele Fragen über die Charakter-Optionen in SC – wie viele Möglichkeiten wird es geben, welche Art von Kleidungsstücken und Accessoires wird es geben, und so weiter... In letzter Zeit haben wir Euch zwar überwiegend Raumschiffe, Planeten und Systeme vorgestellt, aber die Arbeit an den Charakteren ging jedoch weiter. Zu Beginn der Spendenkampagne habt ihr bereits das Aussehen der UEE-Piloten und der Deck-Crew gesehen, wie sie auch in Squadron42 vorkommen werden... und nun ist es Zeit zu entscheiden, wie Menschen aussehen könnten, wenn sie nicht dem Militär angehören! Heute wollen wir Euch neue Konzeptzeichnungen des „Bounty Hunter“ (Kopfgeldjäger) zeigen. Das hier sind Konzept-Zeichnungen, keine In-Game gerenderten Bilder, aber sie zeigen euch schonmal eine grobe Richtung, wie wir uns die Spieler-Charaktere und NPC´s#1 vorstellen. Erstens bekommt ihr eine ungefähre Ahnung, welche Anpassungen der Gesichtszüge wir möglich machen wollen, und desweiteren ein par Beispiele für Körper-Panzerungen, HeadGear#2 und Waffen, die ihr benutzen könnt. Mehr noch – diese Zeichnungen sollen auch zeigen, wie wir uns das „Look&Feel“ - also das Aussehen und Gefühl vorstellen, das wir bis in die letzten Winkel des Universums einhauchen wollen. Dazu gehört auch die Entwicklung Realitätsgetreuer Militärausrüstung und Waffen, wie es sie vielleicht tatsächlich im 30. Jahrhundert geben könnte! #1 Nicht-Spieler-Charakter, eine andere Person im Spiel, die vom Computer gesteuert wird #2 Kopfbedeckung oder Ausrüstung, die entweder am Kopf selbst oder am Helm befestigt/installiert wird Übersetzung: SpaceCrawler Englischer Originalartikel: http://www.robertsspaceindustries.com/concept-art-bounty-hunters/
    2 Punkte
  50. Die 7. Schwadron Teil 2 - Absolute Finsternis Neue handelnde Charaktere: Maik: Die Dunkelheit der Nacht, verrichtete ihre Arbeit und sorgte dafür, das Hien's Sinne geschärft waren. Er roch die feuchte Luft, die sich als dünne Nebelschwaden über den felsigen, abstrakt gezackten Boden warfen. Er hörte jedes Sandkorn und jeden Stein den das Gamma-Squad los trat, während sie sich durch die Schluchten und Gräben des Trafau-Gebirges arbeiteten. Doch trotz der menschlichen Fähigkeit, alles Sinne auf hochtouren zu bringen, sobald es Nacht wurde, konnte er nicht die Hand vor Augen erkennen, ohne das im Helm integrierte Nachtsichtgerät. Sie befanden sich auf der dunklen Seite dieses Mondes. Es gab keinerlei Lichtquellen, die auch nur ansatzweise Licht spenden konnten. Ohne Sehhilfen, waren die Sterne das einzigste was man sehen konnte. Alles andere, war das finsterste Schwarz. Es war ein beunruhigendes Gefühl, zu wissen das man Blind sei, sobald man seine Ausrüstung verlor oder diese Beschädigt wurde. Und mit jedem Schritt den er machte, wurde dieses unwohle Gefühl gestärkt, im Wissen das sie bereits den Funkkontakt zur restlichen Schwadron verloren hatten. Sie mussten nahe an dem Störsender dran sein, wenn selbst die Kurzstrecken-Kommunikation gestört wurde. Zweifel plagten ihn. Hatte er sich richtig entschieden? Was war wenn er einen Fehler machte? Alle verließen sich auf ihn und er hatte Sykes sein Versprechen gegeben. Erst jetzt, nach fast 2 Stunden, in der sie fast die gesamte Strecke bis zum Handelsaußenposten zurück gelegt hatten, realisierte er erst, was alles geschehen war. Auch den anderen sah er es an. Die dezent andere Haltung, das kurze zögern bevor man über einen Stein hinüber kletterte. Man konnte den Unmut spüren der sich breit gemacht hatte. Sie hatten viele Kameraden verloren. Und für einen Moment erwischte sich Hien dabei, wie er dem Schicksal dankte, das es nur die anderen erwischt hatte, und nicht sein Squad, doch hasste sich er gleich darauf, das dieser Gedanke überhaupt in Ihm aufgestiegen war. Sie standen sich nahe, vielleicht zu nahe. Bereits seit 2 Jahren waren sie eine Truppe. Hatte zusammen gelacht, zusammen gekämpft und waren zu einer Gemeinschaft zusammen gewachsen. Sie hatten nie Verluste erlitten, die nicht durch Kybernetik oder andere Mittel wieder zu richten gewesen wäre. „ Hey!“ machte Alac auf sich aufmerksam: „ Wenn du ab jetzt das Kommando hast, hab ich da mal ein paar Vorschläge für das neue Squad-Verhalten!“ Hien der genau vor Alac war erwiderte: „ Nur solange bis wir zurück beim Searge sind.“ „ Naaaaaa, wenn der Searge nach diesem Einsatz befördert wird......“ Alac hob seine Stimme an, um einen hohen Offizier übertrieben nachzuahmen: „....wegen seiner vorbildlichen Dienste, dem Imperator gedient und in den Arsch gekrochen zu sein......“ Rho, der wiederum hinter Alac hinterherlief gab Ihm einen harten Schlag auf den Rücken: „ Hey! Noch so ein Wort über den Searge, dann dreh ich dir den Hals um!“ Alac kehrte in seinen normal, unbefangenen Tonfall zurück und erläuterte weiter: „ ......dann können wir damit rechnen das du bald Squadleader bist. Wieso auch immer! Also....zu meinen Forderungen, damit du mich in deinem Team behalten darfst. Punkt 1: Rho wird zur Gallionsfigur des Hammer's umfunktioniert, mit einen unglaublichen Panorama-Ausblick inklusive. Punkt 2: Wifi, erhält die neue und einzigartige Bunny-Rüstung, bestehend aus einem Kugelsicheren BH, Tanga mit Frontverschluss, 2 Hoppelhasenohren auf der Rübe und......“ Wifi tippte Rho kurz auf die Schulter und ehe Alac seinen Satz zu ende führen konnte, traf ihn ein harter Schlag in die Rippen. Keuchend sackte er zusammen und rief Wifi und Rho, der wiederum gehässig lachte hinterher, als diese unbeirrt an Ihm vorbei liefen: „ Was'n los Leute? Ich hätte da noch andere Ideen!“ Wifi drehte sich um und erwiderte: „ Wie wär's mit? Mach deinen JOB?!“ Alac stand wieder auf und lief den 3 hinter her: „ Wifi, meine Süße, du hast es erfasst! Dunkelheit ist mir nicht geheuer. Ich bin Scharfschütze, ein von Gott geschaffenes Präzisionswerkzeug, das mal so nebenbei gesagt, verdammt gut aussieht. Wenn ich mein Ziel nicht auf ein paar hundert Meter ausmachen kann.....was bleibt mir dann? Meine Pistole? Mein Messer? Wie ein Rammbock, Kopf voran auf den Gegner losstürmen?“ Hien lachte: „ Ja! Das würde ich zu gerne sehen!“ Alac erzählte weiter: „ Dunkelheit und kurze Sicht machen mir Angst! Wie soll ich SO meinen Job machen?“ Rho's tiefe Stimme erklang: „ Wirklich? Es gibt nichts über einen guten Nahkampf, bei schlechter Sicht! Deine Sinne sind geschärft, bis auf äußerste. Jeden Schritt, jede Bewegung wählst du mit bedacht, während den Herz immer langsamer schlägt. Deine Atmung ist flach und mit deinem Gewehr, dass mit dir zu einer Einheit verschmolzen ist, suchst du die Umgebung ab und weißt nie genau, wo der Gegner steckt und dir wird klar, das du dem Tod so nahe bist, dass du bereits den Geruch der Hölle wahrnehmen kannst! Erst in diesem Moment, begreifst du WIRKLICH, dass du lebst!“ Alac ließ sich ein paar Meter zurück fallen: „ Okayyy! Jetzt macht mir Rho Angst! Was ist denn nur bei dir schief gelaufen? Würdest schief gewickelt? Bist bei den Wölfen aufgewachsen? Verstopfungen? Kybernetisches Herz?“ Alac beugte sich nach vorne: „ Ahhhh, ein hässlicher Vanduul im Körper eines noch hässlicheren Kerls!“ Rho drehte sich zu Alac und allein an seiner Haltung konnte Hien erkennen, das er seine Wette doch noch verlieren würde, als Wifi plötzlich meldete: „ Ruhe! Ich habe hier was auf dem Scanner! Magnetische Felder!“ Hien blieb stehen und richtete seine volle Aufmerksamkeit auf sie: „ Feinde?“ „ Kann ich nicht sagen, ist auf jeden Fall etwas größeres und wir müssen nahe dran sein!“ Hien überlegte keine Sekunde: „ Wifi, übernimm die Führung. Wir gehen der Sache nach. Alac, Rho, Kampfbereitschaft herstellen! Vergiss deinen Rammbock nicht Alac!“ Gamma lud die Waffen durch und Alac meldete übertrieben: „ Rammbock einsatzbereit, SIR!“ Hien sah sich um, vergewisserte sich das alle bereit waren und mit zügigen Schritten und den Waffen im Anschlag stürmten sie los. Sie bewegten sich durch die kniehohen Felsformationen, sicherten die Umgebung in alle Richtungen und folgten Wifi, die sie direkt zu den Magnetfeldern führte. Einige Minuten verstrichen, doch blieb die Umgebung gewohnt schwarz, ohne Anzeichen von Technik oder Elektrizität. Sie liefen hintereinander hinweg und Hien war genau hinter Wifi. Plötzlich rutsche Wifi unter einem Schrei weg. Reflexartig griff er nach Ihr und bekam Ihre Hand zugreifen, ehe Ihr Körpergewicht Ihn unter einem dumpfen klatschen zu Boden riss. Sein Arm durchfuhr ein heftiger Ruck, doch konnte er Wifi gerade noch festhalten, als diese nun über einem Schwarzen Loch in der Luft baumelte. „ ZIEH MICH HOCH!“ rief sie panisch. Rho und Alac eilten herbei um sie wieder hinauf zu ziehen. „ Mensch Mädel! Ohne den Hammer können Marines nicht fliegen!“ entfuhr es Alac, als sie wieder sicher auf den Beinen stand und Ihm einen bösen Blick zuwarf: „ Wirklich? DU hast ständig einen Höhenflug!“ Alac streckte die Arme in die Luft: „ Tja, ich bin auch was besonderes!“ Rho trat ein Stück hervor: „ Eine Schlucht?“ Hien erwiderte: „ Nein, eine Höhle“ als er den Abhang hinunter sah, auf dessen Hügel sie sich gerade befanden: „ Was sagt der Scanner?“ Wifi atmete einmal tief durch und antwortete: „ Hier muss es sein!“ Als Alac, Hien's entschlossenen Blick sah seufzte er: „ Oh man, müssen wir wirklich in dieses dunkle, unheimliche Loch?“ „ H-Ö-H-L-E! Es ist eine Höhle!“ bekräftigte Wifi, als wenn sie einem kleinen Kind ein Wort beibringen wolle, doch Alac hatte nur ein schnauben als Antwort über: „ Höhle, Loch, ist doch egal. Alles was so tief und dunkel ist.... da kommt nur Kacke raus! Ich weiß wovon ich spreche!“ Hien setzte sich in Bewegung, Rho folge Ihm und brummte: „ Redest du von deinem Mund?“ „ Das war unnötig! Wiedereinmal!“ erwiderte er mit aufgesetzter beleidigkeit. Hien blickte noch einmal in die finstere Höhle hinein. Alac's unwohles Gefühl war nicht ganz unbegründet. Hier hätte sie leicht in einen Hinterhalt geraten können. Doch konnten sie ihren weg nicht fortsetzen, ohne Ihren rückwärtigen Raum zu sichern, vor allem nicht, wenn sie eine große Maschine, Kraftfelder oder was auch immer auf den Scanner hatten, das ihnen in den Rücken hätte fallen können. „ Okey, wir seilen uns ab! Bereitmachen, Gamma!“ Vorsichtig schob sich Hien an der Felswand entlang. Rho war direkt hinter Ihm und zielte mit seinem Impulsgewehr über seine Schulter. Alac und Wifi waren auf der anderen Seite der Höhle, die sich 30m nach oben und 50 in die breite erstreckte während sie synchron vor rückten. Sie hatten bereits über hundert Meter zurückgelegt und Hien wurde langsam ungeduldig. Sie hatten keine Zeit eine ganze Höhle auf den Kopf zu stellen. Ihre Kameraden der 7ten und Sykes verließen sich auf sie und mit jeder Minute die sie zögerten, stand ihr Überleben mehr und mehr auf der Kippe. Das Squad hatte Ihre Helme nun komplett verschlossen, so das der gesamte Kopf komplett von der Umgebung abgeschottet war, was ein Überleben im Vakuum, bei Chemischen Kampfstoffen und anderweitigen Bedingungen sicherstellte. Aber vor allem konnte man die einzelnen Soldaten, nach außen hin nicht mehr hören, wenn sie sich per Komm unterhielten. Es sei denn sie wollten es. Und so fragte Hien über Funk: „ Wifi? Was sagt der Scanner?“ Ein kurzes knacken ertönte im Kanal : „ Die Zähler schlagen aus, irgendwas ist vor uns!“ Zum ersten mal erlebte Hien wie selbst die kleinen Entscheidungen, zu einer wahren Herausforderung wurden. Schneller vorgehen um das Überleben der Verwundeten zu sichern? Wenn wir zu unachtsam vorgehen machen wir Fehler, werden getötet in der 7ten kann dann niemand mehr zu Hilfe kommen. Wenn wir zu langsam sind sterben Soldaten! Vielleicht alle! Erst jetzt konnte er sich vorstellen, was Sykes, selbst bei jeder kleinsten Entscheidung durch den Kopf ging. Es waren viele Zutaten, die zum Teil auf Fakten, aber zum größten Teil aus Erfahrung bestanden. Genau dieser Zutat fehlte es ihm, was er anhand seines ungeduldigen Gefühl in der Magengegend ausmachen konnte. Er hatte immer nur Befehle befolgt, ein paar taktische Einschätzungen geteilt, aber einen Trupp anzuführen, war etwas ganz anderes, als wenn man nicht die folgen der Entscheidungen zu verantworten hatte. Sein Herz fing nun an schneller zu schlagen, als er sich klar machte, das er nun für das Gamma-Sqaud verantwortlich war. Alac's stimme rauschte über den Funkkanal: „ Hey! Kennt jemand von euch diesen Film! Na dieses Remake.....oh man wie hieß er noch gleich......na jedenfalls fliegen die mit einem Raumschiff in ein riesiges Loch hinein. Und wisst ihr was? Das Loch ist keine Höhle! Es ist der verdammte Rachen eines Weltraummonsters!“ Wifi stänkerte über Funk: „ Ich hätte da ein ganz anderes Loch im Sinn, wo ich liebend gerne mal ein Raumschiff versenken würde!“ „Es reicht!“ mischte sich Hien ein. Er wurde angespannter und fragte sich wie Sykes all die Zeit mit den Streithammeln zurecht gekommen ist, ohne die Geduld zu verlieren. Gerade in einer ernsten Situation wie dieser. Wenn man nicht für das Leben der Kameraden verantwortlich war, war es ein leichtes Scherze zu machen und herum zu albern. Doch nun konnte er die gesamte Verantwortung auf seinen Schultern spüren. Das Squad, die 7. Schwadron. Er konnte keinen anderen Gedanken mehr finden. „ Verstanden! oh großer Häuptling!“ Erklang Alac in einem überheblichen Tonfall. Hien blieb ruckartig stehen und blickte zu Alac rüber, der ebenfalls wie angewurzelt stehen blieb und wusste nicht wie er darauf reagieren sollte. Für einen Moment starrte er ihn an, hatte Probleme durch das schmale Visier seinen Gesichtsausdruck auszumachen und fragte sich einen Moment, ob nur ER ihn nicht als Squadleader anerkannte, sondern vielleicht auch Rho und Wifi. Vergebens wünschte er sich Sykes hier zu haben. Wie hätte er reagiert? Noch nie war es Ihm untergekommen, das jemand sich über Sykes lustig machte oder Ihn nicht für voll nahm. Hien lief los, mit festen Schritten direkt auf Alac zu. Dieser wollte gerade etwas sagen als Hien ihn am Kragen packte und sein Knie in dessen Bauch rammte. Er hörte das aufkeuchen über das Komm und Alac ging kurz zu Boden. Doch Hien packte ihn wieder am Kragen und drückte Ihn gegen die Wand um seine nächsten Worte zu untermauern: „ Hör zu! Ich bin genauso wenig scharf drauf, den Boss raus hängen zu lassen wie du! Wenn du das Kommando haben willst, dann bitte!“ Er wich ein Stück zurück und ließ Alac nach einem Schubser gegen die Wand wieder los: „ Ich habe eine Scheiß Angst das ich einen Fehler mache! Eine Falsche Entscheidung treffe und uns.........und die gesamte Schwadron in den Tod schicke!!!“ Hien wurde noch ein Stück lauter und seine Anspannung die sich die letzte Zeit aufgebaut hatte, entwich in einem lauten brüllen: „ Entweder du übernimmst jetzt die Führung und nimmst mir diese Last ab! Oder aber hältst deine verdammte Klappe und akzeptierst das ich das Kommando habe, damit ich überhaupt noch einen klaren Gedanken fassen kann!!!“ Hien blickte durch das Visier, tief in Alac's Augen, die alles andere als verständnisvoll aussahen und dieser mit einem motzigen Ton sagt: „ Verstanden...........Richter.“ Es war langer her, das Hien von Ihm mit Nachnamen angesprochen wurde und sprach Bände. Hien musste krampfhaft darüber nachdenken ob er nicht zu grob gewesen war und sich nur Luft verschaffen wollte. Vielleicht hatte Alac es gar nicht so gemeint. Das war bei Ihm immer schwer zu sagen gewesen, doch konnte Hien nicht zulassen das die Gruppe auseinander bricht, auch wenn er dafür das Arschloch spielen musste. Jetzt hatte er ungewollt das Kommando, und musste dafür Sorge tragen, das Befehle unverzüglich ausgeführt wurden. Zögern, bedeutete oft den Tod. Sykes hatte es immer geschafft, trotz Befehlshaberischen Umgang eine Freundschaft zu dem Sqaud zu bewahren. Wie ihm dieser Balanceakt gelungen war, konnte Hien nur vermuten, als Wifi ihn aus den Gedanken riss: „ Hien? Hörst du das?“ Erst jetzt nahm er die Klänge war, die aus dem inneren der Höhle schallten und fragte ungläubig: „ Singt da jemand?“ Sie streckten Ihre Köpfe in die Höhe und Wifi sagte: „ Das ist ja furchtbar!“ Hien vergaß die Streitereien augenblicklich und schlich unverzüglich weiter vor während er befahl: „ Weiter! Los los los!“ Nach einigen Metern konnten sie ein blaues Leuchten am Ende des Tunnels ausmachen und kurze Zeit später entdeckten sie so etwas wie einen kleinen mini-Hangar, dessen Stahlplatten mühevoll in den Felsen gezimmert worden waren, während das Singen und die dazu passende Musik immer lauter wurden. Hien erkannte eine gelb-blaue Freelancer, dessen Frachtluken weit geöffnet waren und einen Seitenraum in der Wand, durch dessen geöffneter Tür, blau flackerndes Licht strahlte. Rho äußerte sich: „ Das riecht nach Schmugglern!“ Hien deutete auf das Schiff: „ Das riecht nach einem Transportmittel für die verwundeten!“ Sie hatten es geschafft. Mit der Freelancer konnten sie die Überlebenden in Sicherheit bringen. Sie müssten tief fliegen, zwischen den Schluchten und Tälern hindurch, um den Scannern der Luftabwehr zu entgehen, doch sie würden es schaffen. Die ganze Last der Verantwortung viel Ihn plötzlich von den Schultern und so stürmte er nach vorne, als er einen Schatten im Seitenraum sah: „ Kontakt! Alac, Wifi! Ihr sichert den Innenraum der Freelancer! Ich und Rho kümmern uns um unseren Nachwuchssänger!" Sie schwärmten aus und näherten sich dem Raum, in dem eine männliche Stimme lauthals vor sich her grölte: „ oh yeeaaahhh! Oh yyeeeaaaaahh! Come in, come in, come in! Oh yeeeaahhhh!“ Rho und Hien schauten sich für einen Moment an: „ Ich glaube das war eine Einladung!“ „ Die sollten wir nicht ausschlagen!“ Sie aktivierten die externe Stimmenwiedergabe der Helme, die zu psychologischen Zwecken, von einem Stimmenverzerrer in eine tiefe, roboterähnliche Tonlage versetzt wurden um Feinde einzuschüchtern und stürmten in den Raum, während sie gleichzeitig lauthals brüllten: „ Hände hoch! Gegen die Wand mit dir!“ „ Auf den Boden! Runter!!!“ Erschrocken drehte der recht junge Mann sich um und seine Augen weiteten sich. Für einen Moment erstarrte er vor Schreck, ehe er nun zappelnd mit den Händen über dem Kopf fragte: „ Oh scheiße! Was denn jetzt?“ Mit zuckenden Schultern fragte Rho: „ Army-Handbuch?! Der Tango muss sich an die Wand stellen damit wir Ihn durchsuchen können.“ Hien erwiderte: „ Das gilt aber nur bei Tangos von denen eine Gefahr, durch Schusswaffen ausgeht!“ Der Mann, der einen blauen Overall trug und etwas längere schwarze Haare, schaute verdutzt den beiden zu und fragte: „ Ihr seid von der Army? Gott sei Dank!“ Doch Rho und Hien, die immer noch Ihre Waffen auf Ihn richteten, fechteten weiter Ihre Diskussion aus: „ Und woher willst du wissen das keine Gefahr von Ihm ausgeht? Vielleicht hat er ja eine Knarre oder Bombengürtel unter der Kleidung!“ Der Mann schaute ungläubig: „ Was?“ Hien senkte die Waffe und richtete sich nun komplett zu Rho: „ Das ist ein verdammter Overall! Man würde doch einen Bombengürtel darunter sehen!“ „ Es gibt schmale!“ Ungläubig sah Hien, Rho in die Augen, ehe dieser erläuterte: „ Es gibt Xi'an Körperbomben, die selbst unter der dünnsten Kleidung nicht auffallen!“ Hien blickte Rho schief an: „ Xi'an? Sieht der Kerl aus wie ein Xi'an?!“ Als plötzlich ein Funkspruch durch die Helme der beiden schallte: „ Hier Wifi! Frachter ist sauber! Fracht sichergestellt! Nahrungsmittel, Ersatzteile und einen Haufen Waffen, die nicht in den Frachtpapieren gelistet sind!“ Hien konnte den „ Ich habe es dir ja gesagt Blick“ spüren, ohne das er Rho dazu auch nur ansehen musste und gab nach: „ Okey! Rann an die Wand, Hände über den Kopf! Durchsuche ihn Rho, und mach bitte diese Fürchterliche Musik aus!“ Unverzüglich packte Rho Ihn und drückte Ihn gegen die Wand, während er erwiderte: „ Fürchterliche Musik? Das ist der beste E-Rock-DJ in den Äußeren Systemen!“ Rho brummte während er die laute Musik ausstellte und den Mann zu untersuchen begann: „ Klappe halten! Er hat nen Fabel für Klassische Musik und jetzt rann an die Wand!“ Hien Zielte immer noch mit seinem MK-7 Sturmgewehr auf den Verdächtigen und korrigierte etwas beleidigt: „ Das ist kein Klassik! Das ist Orchestral-Musik! Ein kleiner aber nicht zu unterschätzender Unterschied!“ Der Mann ließ die Prozedur ohne zu zucken über sich ergehen. Hien musterte den Raum. Er war nicht sehr groß, ein Bett und ein paar Regale schienen ihn fast vollständig auszufüllen. Eine Holo-Bildschirm flimmerte vor sich hin, der vermutlich auch Opfer des Störsenders geworden war. Ein Schmugglerversteck wie es im Lehrbuch stand. Als Rho die Untersuchung beendet hatte und klar war, dass keine Gefahr von Ihm ausging, wendete er sich von Ihm ab und Hien fragte in einem festen Ton: „ Name, Organisation und Rang!“ Der Mann schien sie verwirrt umzusehen und fassungslos sagte er: „ Was? Seid Ihr wegen mir hier? Habt ihr ne Ahnung was da draußen los ist? Die Vanduul schlachten die gesamte Kolonie ab! Ihr müsst ihnen helfen!“ Hien war nicht bereit sich von einem Schmuggler Befehle anzuhören und trat ein Schritt auf ihn zu: „ Ich wiederhole mich nicht noch einmal!“ Der Mann blickte mit einem entsetzen Gesicht zwischen den beiden Marines hin und her. Also wolle er mit den Augen sagen „ Ihr Arschlöcher!“ doch riss er sich spürbar zusammen und antwortete widerspenstig: „ Maik, Maik Erwin! Freier Händler im Auftrag der Mugasa Logistik!“ „ Okey, Maik, wir haben keine Zeit! Von Rechtswegen teile ich Ihnen mit, das wir Ihr Schiff beschlagnahmen und in den Dienst der UEE Streitkräfte stellen. Als Schmuggler werden sie es ohnehin nie wieder sehen! Zusammenpacken Rho!“ Bestürzt blieb der Mann zurück, doch noch bevor die beiden verschwunden waren brüllte er hinter her: „ Das würde ich lassen!“ Hien blieb stehen, schaute über seine Schulter: „ WAS?“ Er drehte sich wieder zu ihm und ging langsam auf Ihn zu: „ War das eine Drohung?“ Maik schüttelte den Kopf: „ Nein! Ein gut gemeinter Rat! Da draußen wütet ein Krieg! Glauben sie wirklich ich wäre noch hier, wenn ich eine Wahl hätte?!“ Hien traf es wie ein Schlag. Ein Schmuggler der mit seinem Schiff nicht das weite Sucht, obwohl überall Vanduul wüteten. Daran hatte er gar nicht gedacht und beschämt musste er an Sykes denken, dem dieses Detail sofort aufgefallen wäre: „ Was meinen sie damit?“ Hien konnte deutlich sehen, wie Maik's Körperhaltung aufrechter wurde und sein Gesicht selbstsicherer zu werden schien, als er mitbekam das er mehr wusste: „ Der Trafau-Handelsaußenposten ist nicht weit entfernt! Die Vanduul haben dort Luftabwehr-Kanonen, oder so ein Scheiß platziert, die direkt über diese Bergkuppe zielen. Verdammt, die haben alles vom Himmel geholt, als wenn sie beschissene Tontauben abgeschossen hätten. Ihr werdet es nicht mal aus dem Hangar raus schaffen!“ Hien zögerte: „ Warum sollte ich einem Schmuggler trauen? Sie lassen uns verschwinden und hoffen das wir verrecken, ehe wir Ihr Schiff beschlagnahmen können!“ Maik wurde lauter, er fühlte sich angegriffen: „ Ach, so einfach ist das?! Sie finden ein paar Waffen und ich bin nichts weiter als ein Verbrecher! Typisch UEE! Ihr schert euch einen Dreck um uns hier draußen und sobald die Ressourcen eures geliebten Imperator's angegriffen werden, eilt Ihr zur Stelle wie ein paar abgerichtete Köter!“ Hien machte noch ein Schritt auf Ihn zu, während er wütender wurde und wusste nicht ob es daran lag, das er sie offen beleidigte, Ihre dringend benötigte Zeit zu stehlen schien oder Hien im inneren wusste das er Recht hatte: „ Klappe halten!“ Doch Maik wollte dieses Verhalten, das ihm entgegengebracht wurde nicht akzeptieren: „ Wo wart Ihr als die Piraten eine ganze Siedlung geplündert haben? Wo wart ihr als Sklavenhändler mehre dutzende Menschen mit sich genommen haben? Nicht ein Soldat der UEE ist aufgetaucht! Wenn die Menschen hier nicht selber für Ihre Sicherheit sorgen, wer soll es dann tun? Ihr tut das mit Sicherheit nicht! Und wenn ich entgegen der UEE Handelsbestimmungen, die nötigen Waffen liefere......nennt Ihr mich einen Verbrecher?“ Dieser Gedanke stach in Hien's Herz und augenblicklich wurde er ruhig, als mehrere Bilder von Leichen und niedergebrannten Siedlungen durch seinen Kopf schossen, tief aus seinen Verstand. Rho bemerkte diese Veränderung sofort und übernahm das Gespräch: „ Und du machst es natürlich nicht wegen dem Zusätzlichen Einkommen oder?“ Als Maik sah, das Hien kein Wort mehr von sich gab, beruhigte sich dieser nun auch wieder: „ Nein. Die Leute hier draußen haben kein Geld. Ich mache damit keine Gewinne.“ Eine kurze Pause entstand und Alac und Wifi tauchten hinter den beiden auf, die alles über das Komm mitbekommen hatten. Hien fasste sich kurz gegen den Helm, als wolle er seine Stirn reiben und sagte mit etwas gedämpfter Stimme: „ Gut, dann haben sie sicher nichts dagegen, wenn wir Ihren Frachter einsetzen um gegen die Vanduul vorzugehen! Rho, fessel Ihn! Wir sehen nach ob an seinen Aussagen etwas dran ist und kommen dann wieder!“ Hien beugte such zu Ihm vor und machte seinen Standpunkt mehr als deutlich klar: „ Wenn das eine Lüge war, riskierst du damit das Leben guter Marines! Hoffe besser, das wir etwas finden.“ Unter lauten fluchen wurde er von Rho mit einer Fessel an der Wand fixiert, während er brüllte: „ HEY! Ihr könnt mich nicht so einfach hierlassen! Was ist wenn die Vanduul mich finden?!“ Alac, der als letztes den Raum verließ, sagte spöttisch: „ Sing ihnen was vor!“ -Teil 3- Der erste Kontakt
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