Operation: False Flag Teil -10- Reflexion
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Epub (folgt)
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Teil - 10
Reflexion
Stille füllte alles aus. Doch war sie nicht bedrohlich, nicht unangenehm. Sie war beruhigend, entspannend, Frei von Vorwürfen, Frei von Schuldgefühlen. Eine Stille die Hien, noch nie als solche erlebt hatte.
Diese neue Erfahrung lies sämtliche Sorgen einfach davon wehen. Wie ein unsichtbarer, stiller Wind, der alles fort trug, was seine Seele beschmutzte. Frieden füllte Ihn aus und der Moment in dem Ihm das klar wurde, kam einer Auferstehung gleich und so richtete er sich auf und lief los.
Es gab kein Ziel, wo es doch nicht einmal einen Horizont gab. Alles war weiß, getränkt in hellen Licht, friedlich, unschuldig.
Zeit schien bedeutungslos zu sein. Sekunden, Minuten, Stunden. Begriffe, die nur noch leere Hüllen waren, völlig losgelöst von der Wahrnehmung und so konnte Hien nicht einschätzen, wie lange es dauerte, ehe er einige Marmorwände passierte.
Sie waren einige Meter hoch. Die Oberfläche war durchsetzt mit hunderten Namen, die eingraviert in das massive Gestein waren.
Doch nur beiläufig nahm Hien diese wahr, während er zwischen den beiden Wänden weiter lief, bis er sich dem Ende näherte, das in einer Sackgasse verlief. Eine Marmorwand, die im Gegensatz nicht bedruckt mit hunderten von Namen war, markierte das Ende. Nur einen Namen erkannte er, als er die Wand erreicht.
Hien „SEVEN“ Richter.
Darüber ein Kreuz, das Symbol eines Grabsteins. Mit einigen vorsichtigen Schritten näherte er sich der Wand, legte seine Hand auf die Gravur und striff vorsichtig mit den Fingern darüber. Er empfand keine Trauer, keinen Zorn, keinen Unmut. Einzig und allein ruhe füllte Ihn aus.
Doch plötzlich erklang eine all zu bekannte Stimme, die die Ruhe augenblicklich mit Freude zu ersetzen vermochte:
„ SEVEN..... ja?!“
Hien drehte sich um. Noch im gleichen Moment waren die Marmorwände verschwunden und nicht weit entfernt, sitzend auf einer Marmorbank, ein Mann in weißer Kleidung, der nun aufgeheitert weiter sprach:
„ Du hast die Möglichkeit dir ein mordsmäßigen Codenamen auszusuchen und wählst: SEVEN.... Ist das dein Ernst?“
Freudestrahlend ging Hien einige Schritte auf Ihn zu, musterte Ihn intensiv ehe er überrascht ausrief:
„ Alac!“
Dieser jedoch, legte sich breit auf die Bank und quasselte als wenn er Ihn nicht gehört hätte weiter:
„ Wie wäre es mit Hien Richter der Ultimative Zerstörer gewesen? Oder Marauder Shield?“
Hien lachte herzlich, ehe er verdutst fragte:
„ Was machst du denn hier? Wo hast du so lange gesteckt?“
Alac zuckte mit den Schultern, ehe er in einem überheblichen Tonfall anfing zu erklären:
„ Ach, du kennst mich doch. Bin mal hier und mal da. Immer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung. Lass nie etwas anbrennen und....“
Als plötzlich eine weitere Gestalt in weißer Kleidung auftauchte und Alac mit einem starken Schubser von der Bank hinunter warf, während der stämmige Mann mit tiefer Stimme brummte:
„ Und bist eine nervende Quasseltasche!!!“
„ Rho!“
entfuhr es Hien unter einem lachen. Rho setzte auf die frei geworden Bank und antwortete mit einem kurzen brummen:
„ Immer mit von der Partie.“
während Alac am Boden liegend zu Ihm hinauf starrte und etwas verärgert äußerte:
„ Brauchst du wieder den ganzen Platz für dich allein? Du Ochse?“
Rho lachte daraufhin gehässig, ehe eine weitere Stimme erklang, die ernüchternd mitteilte:
„ Streithammeln wie eh und je.“
Es war Sykes, der mit schüttelndem Kopf in Hiens Blickfeld trat und Ihn daraufhin mit einem freundlichen nicken begrüßte.
„ Sarge!“
entfuhr es Hien, doch Sykes lachte einmal flach ehe er erwiderte:
„ Ich denke wir sind über den Punkt hinaus, uns mit Rängen anzureden.“
„ Ja, Sarge!“
stieß Hien darauf hin lachend aus. Amüsiert trat Sykes weiter auf Ihn zu, musterte Hien für wenige Augenblicke und teilte beeindruckt mit:
„ Ich bin Stolz auf dich........ Marines. Dann waren meine Bemühungen wohl doch ganz erfolgreich.“
„ Bemühungen?“
fragte Hien und blickte Ihn fragend an. Mit einem lächeln setzte sich Sykes auf eine weitere Sitzbank, ging kurz in sich und erläuterte darauf hin:
„ Erinnerst du dich noch an deine Anfangszeit? Als du und Alac mir zugeteilt wurden, warst du ein Kopfloser Querulant, der bei dem ersten Gefecht drauf gegangen wäre. Ich wollte dir wenigstens eine Chance geben und habe dich so unter meine Fittiche genommen. Ich dachte es wäre aussichtslos, doch du lerntest schnell. Das Interesse an Kampftaktiken schien dich von einem aufs andere gänzlich auszufüllen, wie ein leeres Gefäß, das nur darauf gewartet hatte, mit etwas gefüllt zu werden und so habe ich dir nach und nach alles bei gebracht, was ich wusste. Ich habe dich nicht ohne Grund zu jeder Einsatzbesprechung heran gezogen. Du warst es, der diese nötig hatte, um konzentriert zu bleiben. “
„ Das..... wusste ich nicht.“
erklärte Hien gedämpft, nachdem er Sykes aufmerksam zugehört hatte. Doch dieser grinste einmal, warf Ihm einen kurzen Blick zu und flüsterte leise:
„ Offensichtlich doch.“
Fragend blickte Hien Ihn an, doch nach einigen Sekunden in denen er nicht Begriff, was Sykes damit meinen könnte, sah er sich nun verwirrt um, suchte die endlosen weiten aus weißen Licht ab und fragte gekränkt:
„ Wo ist Wifi?“
Noch im selben Moment, traf Ihn ein harter Schlag in die Rippen, der Ihn kurz zusammenzucken lies, als nun Wifi um Ihn herum schlenderte und amüsiert erklärte:
„ Nicht die Rückendeckung vernachlässigen......“
Sie hielt kurz inne, starrte Ihn für einige Momente an, in denen er Ihren Blick aufgeheitert erwiderte, bis sie Ihm einmal zu blinzelte und leise flüsterte:
„ …... Squadleader.“
„ Wifi.....“
lächelte Sev sie weiter an, bis Alac nach wenigen Momenten los lachte:
„ Sieh in dir an! Rote Wangen, strahlende Augen, ein dämliches Grinsen, vielleicht hättest du dich Romeo nennen sollen.“
„ Du bist doch nur eifersüchtig.“
kommentierte Sykes, doch Alac rappelte sich daraufhin wieder auf, starrte Wifi überdeutlich auf Ihr Hinterteil und erklärte in einem progressiven Tonfall:
„ Na aber! Sieh dir den Arsch mal an!“
Mit einem schiefen Blick schaute sie über Ihre Schulter, warf Alac einen bösen Blick zu und fragte knapp:
„ Rho, wärst du so freundlich?“
Kurz darauf stöhnte Alac auf, als Rhos geballte Faust in seiner Seite landete und er daraufhin erneut zu Boden ging, während er jammernd beklagte:
„ Hey..... andere Frauen wären mehr als begeistert so etwas von mir zu hören! Keinen Sinn für Komplimente mehr? Häh?!“
„ Du solltest an deinen Flirt-Methoden arbeiten.... und an deiner Auswahl von Frauen mit denen du ausgehst.“
entgegnete Wifi platt, ehe sie sich mit einem kurzen lächeln von Hien abwandte und zu Ihren Kameraden setzte.
„ Hey, meine Auswahl ist vorzüglich! Dumme Frauen sind wie ein Harrican. Erst fängt es mit ein bisschen Blasen an und wenn sie wieder weg sind, steht man ohne Hose da.“
erklärte Alac gekränkt, während sie sich ebenfalls auf eine der Marmorbänke schob. Alle lachten laut auf, während Alac nun weitere niveaulose Witze von sich gab. Auch Hien fing an zu lächeln, als er sich zu Ihnen, direkte neben Wifi setzte und sie alle ohne Worte beobachtete. Er schaute Ihnen einfach nur zu, wie sie lachten, sich weiter unterhielten und glücklich waren. Eine Sphäre von Glück und Zuversicht durchdrang Ihn und seit langer Zeit hatte er wieder dieses geborgene Gefühl, dass sich wärmend um Ihn legte. Die beruhigende Gewissheit, Zuhause zu sein.
Wifi drehte sich nun zu Ihm, blinzelte Ihm zu und fragte unbekümmert:
„ Und, was machst du hier?“
Verlegen erwiderte Hien Ihren Blick, während sich seine Augenbrauen fragend in die Höhe zogen:
„ Was meinst du damit?“
„ Warum bist du hier?“
fragte Wifi erneut, doch Hien Verstand die Frage nicht, so sehr er auch in Ihren Gesichtszügen nach der Bedeutung suchte und fragte verwirrt:
„ Ich,...... ich verstehe nicht.“
Entrüstet verzog sich Wifis Gesicht. Ihre Augen formten sich zu mitleidigen Schlitzen die Ihn trauernd abtasteten, ehe sie gedämpft fort fuhr:
„ Hien,.....was glaubst du wo wir sind?“
Hien sah sich um. Doch beschäftigte er sich nur kurz mit der Suche nach der Antwort auf diese Frage, ehe er nüchtern antwortete:
„ Ich weiß es nicht. Doch es ist mir egal... es ist unwichtig.“
Enttäuscht schloss Wifi Ihre Augen, atmete tief aus und schüttelte dezent mit Ihrem Kopf, ehe sie Ihre Hand auf die seine legte. Ihre Augen öffneten sich wieder, während sich noch mehr Mitleid in Ihnen gesammelt zu haben schien und so beteuerte sie flüsternd:
„ Nein, Richter. Ist es nicht.“
Plötzlich durchzuckten Erinnerungen seinen Verstand, wie Blitze, die seinen Geist trafen und mit Bildern füllten. Bilder von Leichen, mit Krach und Lärm unterlegt während Schreie sie durchdrangen. Sofort sprang Hien auf, wich von Ihnen zurück und keuchte vergebens:
„ Nein..... nein.....“
Die Bilder wurden klarer, während sie sich weiter in seinen Verstand bohrten. So sehr er auch dagegen ankämpfte, desto mehr Erinnerungen schossen durch seinen Kopf.
„ Das ist nicht wahr.“
Keuchte er weiter, bis die Bilder verschwanden und lediglich traurige Gewissheit zurück ließen. Ungläubig musterte er das Gamma-Squad, die Ihn gesammelt anstarrte, bis Wifi sich aufrichtete, mit vorsichtigen Schritten an Hien heran trat und seinen Kopf umfasste. Sie schaute Ihm tief in Augen als sie einfühlsam, die Bilder die seinen Verstand heimsuchten, bestätigte:
„ Wir sind tot Hien. Das hier passiert alles nur in deinem Kopf.“
Fassungslos erwiderte Hien Ihren Blick. Der Wunsch das diese Erkenntnis nicht Wahr sei, stand Ihm ins Gesicht geschrieben. Er rührte sich nicht, während er krampfhaft versuchte das alles zu verarbeiten. Alac richtete sich nun nach einigen Momenten auf und mischte sich amüsiert ein:
„ So, nachdem wir nur Gebilde deiner Phantasie sind, geht wohl alles was ich mache, auf dein Konto.“
Daraufhin verzog sich Alacs Gesicht zu einer tollwütigen Fratze ehe er auf der Stelle anfing, wie ein Affe herum zu hampeln und dabei die passenden Geräusche von sich gab. Doch dieser Aufmunterungsversuch prallte unverrichtet an Hien ab und so blickte er benommen zu Rho, ehe er die aufkeimenden Erinnerungen mühsam versuchte auf zu arbeiten:
„ Rho, du hattest uns Feuerschutz gegeben. Du bist nicht für eine Sekunde zurück gewichen.“
Er hielt kurz inne, während er alles Revue passieren lies und daraufhin verärgert fortsetzte:
„ Wenn ich doch nur gewusst hätte....“
Doch Rho richtete sich auf, während sich seine Brust aufplusterte und er triumphal brummte:
„ Ich bin im Kampf gestorben. Im Kampf gegen Vanduul.“
Er lachte einmal gehässig, ehe er voller Stolz fortfuhr:
„ Ich habe dutzende von Ihnen erledigt, bevor ich abgetreten bin. Kein anderen Tod hätte ich bevorzugt, als der in einem Kampf. Alt und grau werden und auf den Tod warten? Nein, danke.“
Von seinen affenhaften Anstalten losgerissen, horchte Alac auf und erwiderte lautstark:
„ Hey, was ist mit dem Pensionszimmer das ich für uns reserviert hatte?! Ich hatte schon Pläne!“
Rho warf Alac einen entnervten Blick zu, deutete mit einer abwertenden Kopfbewegung auf Ihn und brummte:
„ DAS meine ich.
„ Du ziehst ein Tod im Gefecht gegen Vanduul, einem unbekümmerten Lebensende mit mir vor? Das nehme ich dir übel, Großer!!!“
Erklärte Alac mit aufgesetzter Beleidigkeit und so richtete sich Hiens Aufmerksamkeit auf Ihn, ehe er sich benommen weiter erinnerte:
„ Alac,..... Bower war es der dich....“
Sein Blick erstarrte, wandte sich schamvoll von Alac ab während sich seine Hände zu Fäusten ballten und er gedämpft fort fuhr:
„ …..ich hab dich einfach liegen gelassen....“
Alac schaffte es offenbar nicht mehr, seine distanzierte, unbekümmerte Haltung zu bewahren und so legte sich ein verärgerter Ausdruck über seine Miene. Entmutigt schüttelte er den Kopf, während er die Arme verschränkte und beleidigt mitteilte:
„ Jaaaa.... ich bin verdammt enttäuscht von dir.“
Er hielt einige Momente inne, in denen er ganz offensichtlich Worte formulierte und angestrengt nachdachte, ehe er verärgert erklärte:
„ Zenturio Scharfschützengewehr.... und du knallst einen Schuss nach dem anderen durch. Das ist kein verdammtes MG! Wenn der Lauf erst einmal überhitzt und verzogen ist, trifft man nicht einmal mehr Rhos Quadratschädel. Präzisionswerkzeug! PRÄ-ZI-SION!“
Ein kurzes lächeln durchfuhr Hiens Gesicht, ehe er sich weiter an Sykes richtete:
„ Sykes. Wenn ich doch nur nicht den Wiederstandkämpfern gefolgt wäre. Ich hätte dich retten können. Ich hätte die gesamte Schwadron retten können.“
Sykes schüttelte daraufhin vorwurfsvoll mit seinem Kopf und erklärte energisch:
„ Wenn du nicht den Wiederstandkämpfern gefolgt wärst, dann hättet Ihr nie heraus gefunden, was Bower vor hat und niemand von uns, wäre Lebend von diesem Mond wieder herunter gekommen. Du weißt es, ich weiß es und verdammt nochmal, sogar Alac weiß es.“
„ Hey, was soll'n das heißen???“
entfuhr es Alac trotzig, und sofort würgte Ihn Sykes mit einem scharfen Ton ab:
„ Klappe halten!!!“
„ Ja, Sarge!“
Zuckte Alac zusammen während sich Hiens Blick wieder zu Wifi richtete. Gründlich studierte er Ihre Gesichtszüge. Worte manifestierten sich in seinem Kopf während seine Augen durch Feuchtigkeit zu glänzen begannen. Flüsternd brachte er nun die Worte nun zum Ausdruck:
„ Wifi..... wenn ich doch nur.....“
Doch Wifi wusste was er sagen wollte, würgte Ihn ab und beteuerte eindringlich:
„ Es ist nicht deine Schuld.“
„ Ich konnte dir nie sagen......“
Wollte Hien sich weiter erklären, doch noch ehe er seinen Satz beenden konnte, legte Wifi Ihren Zeigefinger auf seinen Mund und flüsterte:
„ Das ist die Vergangenheit Hien. Du musst los lassen, du musst endlich nach vorne blicken,........ nicht zurück.“
Doch die unangenehme Feuchtigkeit in seinen Augen schien weiter zu zunehmen. Unbehagen breitete sich weiter in Ihm aus und so sagte er mit kaum hörbarer Stimme:
„ Ich vermisse euch.“
Ein gezwungenes Lächeln legte sich auf Wifis Lippen, ehe sie Hien erneut für einige Momente musterte. Sie ließ von Ihm ab, wich ein Stück zurück und erklärte mit fester Stimme:
„ Wir sind tot Hien. Nichts was du tust, wird daran etwas ändern können. Auch nicht das.“
Sie deutete nach unten, wo Hien erstmals die gleiche weiße Kleidung wahr nahm, die sich auch um seinen Körper hüllte, doch drang ein roter Fleck an seinem Unterleib hindurch. Blut sammelte sich, bevor es nach und nach hinab lief. Verwirrt blickte er umher. Alles erschien plötzlich so surreal, so distanziert und verschwommen während das alles durchziehende weiße Licht zu schwinden begann und nach und nach von Dunkelheit ersetzt wurde. Wifi sah sich um, ehe Ihr Blick wieder zu Hien wich und sie beteuerte:
„ Du bist dem Tode nahe und du drohst diesen Kampf zu verlieren.“
Auch Hien blickte verwundert umher, versuchte die Eindrücke zu deuten die nun auf seinen Verstand einwirkten, doch waren sie weit entfernt von dem friedlichen Gefühl, welches Frei von Schuld war. Erneut durchzuckten seinen Verstand Erinnerungen von Staub und Sand, weiteren Schüssen und Toten, ehe er verwirrte keuchte:
„ Ich erinnere mich.“
Hyperion, Ihre Flucht, Pollox..... und Melody. Wie verblasste Bilder, aber dennoch so real. Eine weitaus weniger betörende Realität, als er hier erlebt hatte. Kopfschüttelnd wich er zurück und erklärte gedämpft:
„ Ich will nicht wieder zurück.“
Doch Wifi folgte Ihm, während die Dunkelheit sich weiter auszubreiten schien und appellierte weiter an Ihn:
„ Du musst. Du kannst dich nicht einer Illusion hingeben, die mit dir endet.“
Gerade erst hatte Hien wieder all die Positiven Gefühle für sich entdeckt, die sich Ihm doch schon so lange entzogen hatten. Nicht bereit diese aufzugeben, wich er weiter zurück und entgegnete schroff:
„ Ich habe da nichts mehr. Nichts außer Schuld, nichts außer Leid.“
Die aufkommende Dunkelheit umfasste mittlerweile alles und jeden. Ein dunkler Schleier, der sich über alles legte und die 7te Schwadron aus seiner Wahrnehmung riss. Wie Schatten, die mit jedem Moment verschwommener wurden, doch hallte Wifis Stimme weiterhin durch die Dunkelheit:
„ Doch, das hast du. Öffne deine Augen und fang endlich an zu leben.“
Doch Hien wollte das nicht akzeptieren. Er würde sie nicht gehen lassen, nicht noch einmal und so setzte er seiner schwindenden Wahrnehmung die Kraft seiner Stimme entgegen, während er nun lauter wurde:
„ Ich will hier bleiben. Bei euch.“
„ Du musst los lassen.“
Hallte Ihre Stimme erneut durch die Dunkelheit und war dabei nicht viel mehr, als ein weit entferntes Echo.
„ Nein, lasst mich nicht allein! Kommt zurück!“
brüllte Hien wutentbrannt. Mit einem rasenden pochen in der Brust musste er sich seine Hilfslosigkeit eingestehen. Keuchend sah er sich um, doch umhüllte Ihn inzwischen die absolute Finsternis die sich wie ein beängstigender Schauer auf seinen ganzen Körper legte und nur noch ein kaum hörbares flüstern Ihn noch erreichte:
„ Wir werden immer bei dir sein.“
Hyperion
Shoel - Katakomben
Ein dröhnender Schmerz bohrte sich in Sevs Kopf, während sich seine Augenlider langsam öffneten. Verschwommen drang Licht in seine Augen, verursachte einen stechenden Schmerz während er versuchte sich mühevoll zu bewegen. Langsam regte er sich bis seine Hand hinunter zu seinem Bauch fuhr, wo sich ein pochendes Gefühl breit machte. Verschwommen drangen Erinnerungen durch seinen Kopf, die Wirr und weit entfernt schienen. Eine Traum, die Realität, in diesem Moment waren die Erinnerungen schwer zu trennen. Ihr Flucht, Pollox, nicht mehr als verschwommene Bilder, einem Traum zu ähnlich. Doch ein prägnanter Gedanke fuhr Ihm durch den Kopf. Melody.
Hastig richtete er sich unter Schmerzen auf und fand sich in einem schäbigen Schuppen wieder. Als sein Blick nun durch den Raum wanderte, um Melody ausfindig zu machen, erblickte er plötzlich einen kleines Alien vor sich, das Ihn ausdruckslos anstarrte. Ein kleiner Tevarin, vielleicht 5-6 Jahre alt, der Ihn mit großen Augen anstarrte. Sev erwiderte seinen Blick und musterte Ihn einige Momente fragend, bis der kleine Tevarin mit einen unbefangen fröhlichen Tonfall erklärte:
„ Du siehst komisch aus!“
„ Was?“
keuchte Sev während sich sein fragendes Gesicht verfestigte. Der Tevarin trat ein Stück vor und erklärte lachend:
„ Du bist ein komischer Mensch. Du siehst so anders aus, als die anderen.“
Er deutete auf seine Panzerung, die die Farben und Muster des Betts angenommen hatte. Sev sah nach unten, erblickte das Loch der Panzerung in seiner Bauchgegend, wo ein notdürftiger Verband die Wunde verdeckte. Melody hatte Ihn wieder zusammen geflickt, doch sie war nicht hier und so fragte er ungestüm:
„ Wo bin ich hier? Wo ist die Frau die bei mir war?“
Doch der Tevarin beharrte weiter darauf, Sev mit fragen zu löchern:
„ Bist du ein Clown?“
fragte der Tevarin und Sev entfuhr es unter einem seufzen:
„ Was?! Weißt du überhaupt was ein Clown ist?“
Der Tevarin nickte und erklärte:
„ Mein Vater hat mir mal von Clowns erzählt. Das sind Menschen die komische Sachen machen.“
Sev musterte Ihn mit festen Blick, doch der Junge schien seinen Spaß damit zu haben, Ihm auf der Nase herum zu tanzen. Verärgert erklärte er:
„ Das nennt man Panzerung, du Knirps.“
Neugierig machte der Tevarin einen weiteren, schüchternen Schritt auf Ihn zu und beäugte die Panzerung neugierig, ehe er lachend fragte:
„ Wofür braucht man denn SOWAS?“
Sevs Augenbrauen senkten sich, während sich seine Miene genervt zu einem mürrischem Gesicht verzog und er daraufhin knurrte:
„ Sie schützt mich.“
„ Wovor?“
Lächelte der Tevarin breit und schaukelte unbefangen auf der Stelle umher, während er neugierig auf eine Antwort wartete. Sev blickte kurz ziellos im Raum umher, ehe er seufzend antwortete:
„ Vor anderen Leuten.“
Die Augen des Jungen kniffen sich zusammen. Offenbar schien er nicht so recht zu verstehen und so fragte er verwirrt:
„ Warum muss man sich vor anderen Leuten schützen?“
„ Weil.....“
begann Sev, doch wusste er nicht wie er diesen Satz beenden sollte. Sein mürrischer Gesichtsausdruck schwand, ehe dieser von leere heimgesucht wurde, während er versuchte, sich die Frage für sich selbst zu beantworten. Er atmete tief aus, starrte den kleinen Tevarin für einige Sekunden an, ehe er mit fester Stimme erklärte:
„ Hör zu, Winzling, ich muss wissen wo die Frau steckt.“
„ Holzkopf!“
Stieß der Junge nun abrupt aus woraufhin Sev ein verärgertes:
„ Was?“
von sich gab, ehe der Junge erklärte, als sei es doch selbstverständlich:
„ Papa sagt, Menschen die sich nicht von etwas abbringen lassen, nennt man Holzkopf!“
Sev starrte Ihn weiterhin verärgert an, bis sich sein Blick lockerte und sich ein lächeln auf sein Gesicht legte, ehe er anfing sich aufzurichten und stöhnend bemerkte:
„ Du bist ein aufgeweckter kleiner Bengel, was?!“
Doch ehe der Junge weitere Fragen stellen konnte, öffnete sich nun die Eingangstür und ein Erwachsener Tevarin trat hinein. Mit festen Blick musterte er Sev für einen Moment, ehe er sich Kommentarlos abwandte und anfing einige Gegenstände aus seiner Tasche in einem Regal zu verstauen. Der Junge wich von Sev zurück, rannte fröhlich zu seinem Vater und starrte neugierig in die Tasche. Einige Momente verstrichen, in denen Sev Mühe hatte diese Situation einzuordnen, umgeben von Fremden, ehe er sich nun mit fester Stimme mitteilte:
„ Wo bin ich hier? Wo ist meine Begleiterin?“
Der Erwachsene Tevarin schielte über seine Schulter. Erneut musterte dieser Ihn sehr sorgfältig, ehe er ohne ein Wort zu sagen zur Seitentür dieses kleinen Raums eilte und diese öffnete. Dahinter ein kleiner Wohnbereich, der aus ähnlichen abgenutzten Gegenständen bestand. Eines davon ein altes Sofa, auf dem Melody schlafend kauerte. Erleichtert atmete er tief aus und richtete sich mühevoll auf. Mit einigen wankenden Schritten betrat er das kleine Abteil und drückte vorsichtig Ihre Schulter. Einige male kniffen sich Ihre Augen zusammen, ehe sich diese öffneten und sich sofort ein lächeln auf Ihre Lippen legte. Etwas benommen stand sie auf, wischte sich die Müdigkeit aus Ihrem Gesicht und schien anschließend wie neugeboren. Energiegeladen sprang sie auf, umarmte Sev kurz und begutachtete anschließend den Verband.
„ Du bist in Ordnung.“
Entfuhr es Ihr erleichtert. Sev nickte lediglich und fragte gedämpft:
„ Wo sind wir hier? Wer sind diese Leute?“
Sie warf Ihm ein freundliches Gesicht zu und erklärte aufgeheitert:
„ Shoels Katakomben. Das sind Dar und sein Sohn Illha. Sie haben uns geholfen, ohne sie.....“
Mit einem Kopfschütteln beendete sie den Satz. Sev verstand und warf den beiden Tevarin einen misstrauischen Blick zu, während er flach erklärte:
„ Dann sind wir Ihnen zu Dank verpflichtet.“
„ Nein.“
Erklang nun Dar mit einem trotzigem Tonfall, was Sev nur dazu veranlasste, den Tevarin ein wenig skeptischer zu mustern. Uneigennützigkeit war ein seltenes Gut in der Galaxie und Sev zweifelte daran, diese gerade auf Hyperion zu finden. Doch Dar bemerkte diese Gebärde und so fragte er ungestüm:
„ Du scheinst verwundert zu sein, Mensch.“
„ Das letzte worauf ich gewettet hätte, wäre auf Hyperion die Hilfe eines Tevarin zu erhalten.“
erklärte Sev woraufhin Dar sich beleidigt von Ihm abwandte:
„ Ree-Jorr-ah. Wir sind nicht alle Schläger und Kopfgeldjäger, die einen Groll gegen die Menschen hegen.“
Dar hielt inne, während er Sev den Rücken zuwandte und gedämpft fort fuhr.
„ Unsere Völker haben sich viel Leid angetan. Ich bin zu alt, für weiteren Groll.“
Melody lugte an Sev vorbei, und fragte verwundert:
„ Ree-Jorr-ah? Was bedeutet das?“
Dars Blick richtete sich auf während er für einen Moment zu überlegen schien, ob er Ihre Frage beantworten solle. Doch nach knappen zögern erklärte er mürrisch:
„ Ree-Jorr-ah. Es ist schwer zu erklären. Das was dem nach euren Verständnis am nächsten kommen würde, wäre der Ehrenkodex. Kaum einer der unsrigen, erinnert sich an den Ree-Jorr-ah. Er ist verwaschen durch Krieg und Tod, verblasst durch Niedergang und Zweifel. Vergessen durch den Frevel unehrenhafte Tevarin, die Ihren Groll als wilde ausleben.“
„ Ich dachte der alte Kodex der Tevarin, wäre von Kriegern und Soldaten geprägt.“
kommentiert nun Sev. Doch erwiderte Dar ungelassen:
„ Es ist weit mehr als eine Doktrin zum Kampf, Mensch! Der Kodex verleiht Werte, Moral und ein ethisches Korsett. Der Kampf ist nur einer der Wege, die zu Jorráh führen.“
„ Jorráh?“
fragte Melody nun weiter. Dar schien kurz zu überlegen, wie sich dieses Wort am besten zu übersetzen lassen vermochte, ehe er knapp antwortete:
„ Jorráh,......Ehre.“
„ Ich verstehe.“
erklärte Sev:
„ Darum habt Ihr uns geholfen.“
ehe er kurz zusammenzuckte. Schmerzen durchzogen seine Wunde am Bauch und sofort stütze Melody Ihn, während sie besorgt erklärte:
„ Du musst dich schonen. Ich konnte die Blutungen stoppen doch hast du sehr viel Blut verloren.“
Unverzüglich half sie Ihm sich auf die Couch zu setzen, während Sev keuchte:
„ Nein, wir haben keine Zeit, wir müssen weiter.“
„ Du musst dich ausruhen.“
erwiderte Melody weiter:
„ Du warst 2 Tage bewusstlos und hast mir dem Tod gekämpft. Du kannst nicht einfach so weiter machen.“
Erschrocken horchte Sev auf:
„ Was? 2 Tage?“
Er sah nur die verlorene Zeit und der Drang seine Ziele zu erreichen, entflammte ungeachtet Melodys Bitte in neuem Ausmaß. Benommen richtete er sich wieder auf und keuchte aggressiv:
„ Nesaja.... wir müssen Ihn finden!“
Vorsichtig half Ihm Melody, auch wenn sie Ihn weiterhin energisch von seinem Vorhaben abbringen wollte:
„ Nein, Hien.... bitte!“
Doch Sevs Blick verhärtete sich, sein Ton wurde aggressiver während sich voller Zorn seine Gedanken an die Piraten richteten, die nichts unversucht lassen würden, sie zu finden:
„ Wir haben keine Zeit und Pollox..... wenn ich erneut auf Ihn treffe dann.....“
Doch sein zorniges knurren endete abrupt, als Melody plötzlich aufhörte Ihn zu stützen. Sofort viel Sev kraftlos zurück in die Couch, während Melody sich enttäuscht von Ihm abwandte. Ihre Miene verzog sich vorwurfsvoll, während sie offensichtlich Mühe hatte, Ihre Tränen zurück zuhalten.
„ Du wachst nach 2 Tagen auf und findest nur diesen einen Gedanken?“
warf sie Ihm mit wackeliger Stimme vor, ehe sie wütend erklärte:
„ Du kannst doch noch nicht einmal alleine stehen!“
Weniger, als ein Bruchteil einer Sekunde starrte sie Ihn vorwurfsvoll an, ehe sie verärgert das kleine Abteil mit zügigen Schritten verließ.
„ Melody.....“
wollte sich Sev noch erklären, doch da war sie bereits aus der Eingangstür der Baracke verschwunden. Etwas verärgert starrte er dem Ausgang hinter her, während er sich zornig fragte, wieso sie nicht verstehen wollte. Kopfgeldjäger, die Piraten, Marines, sie alle waren hinter Ihnen her. Es lief Ihnen die Zeit davon und dennoch liebäugelte sie mit Untätigkeit, anstatt die nötigen Mittel zu ergreifen. Wütend über den Widerstand, den sie Ihm entgegen brachte, zappelte er kurz auf der Couch umher, ehe der Schmerz in seinen Unterleib Ihn wieder ausharren ließ und er lediglich aufgebracht keuchte. Erst Dar, der anteilnahmslos noch im Nebenzimmer stand, riss Ihn aus seinen wütenden Gedanken als er nüchtern kommentierte:
„ Blindheit ist kein Zustand der nur die Sinne betrifft.“
Zornig sah er auf, mit einem mahnendem Blick ehe er aufgebracht knurrte:
„ Was weißt du schon?“
„ Wer seine Leben ohne Jorráh lebt....“
erklärte er mit ruhigen Ton:
„ ...kann Absolution erfahren und hat dennoch nichts erreicht.“
„ Jorráh.... Ehre?!“
fragte Sev trotzig, doch erwiderte Dar:
„ Nicht in diesem Zusammenhang.“
„ Sondern?“
Dar richtete sich auf, warf Sev einen mürrischen Blick zu und erklärte:
„ Jorráh ....Mitgefühl.“
Noch immer verstand er nicht, worauf Dar hinaus wollte und so versiegte sein fragender Blick nicht. Dar schien das zu erkennen und trat auf Sev zu. Mit einer Kopfbewegung deutete er auf den Verband an seinen Bauch und erläuterte vorwurfsvoll:
„ Sie ist nicht eine Minute von deiner Seite gewichen, während du dich stundenlang umher gewälzt hast. Schweißgebadet, röchelnd nach Luft und dem Tode nahe. Keine Stunde verging, in der sie nicht versucht hat, dich am Leben zu halten. Irgendwann, ist sie einfach vor Erschöpfung eingeschlafen.“
Augenblicklich verstummte Sevs wutentbranntes keuchen, während er gezwungenermaßen in sich ging. Denn erst jetzt keimten die Vorstellungen in Ihm auf, welchen Einsatz Melody aufgebracht haben musste. Nicht nur während er Bewusstlos war, sondern auch während Ihrer Flucht. Doch sie brauchte Ihn und vielleicht war das der der Grund, für Ihre übereifrigen Bemühungen. Der sympathische Gedanke einer Zweckgemeinschaft. Doch so sehr er auch daran glauben wollte, belehrte Ihm seine Eingebung eines besseren. All seine Bemühungen sie, und damit die Schuld die er mit sich herum trug, auf Abstand zu halten, schienen vergebens gewesen zu sein. Das quälende Gefühl der Schuld schien Ihn erneut zu verschlingen. Doch durchbrach ein Gedanke diese all zu vertraute Erfahrung. Die Kopfgeldjäger, angeheuert von der Ceades, waren einzig und allein hinter Melody her gewesen. Die Ceades war es, die letztendlich den Whistleblower unter Gefangenschaft hatte. Konnte Ihr Vater noch am Leben sein? Wurde Melody deswegen das Ziel der Kopfgeldjäger? Die Jagd nach einem Druckmittel? Pollox hatte den Angriff überlebt und somit vielleicht auch der Whistleblower. Doch vergaß er diese Gedanken für einen Moment, richtete sich wankend auf, schritt wackelig an Dar vorbei und trat auf den Ausgang zu.
Melody schniefte, fuhr immer und immer wieder mit den Händen durch Ihr Gesicht und versuchte vergebens wieder einen klaren Kopf zu kriegen, während sie vor der Baracke auf und ab ging. Die letzten Tage hatten Ihr viel abverlangt. Körperlich, aber vor allem Mental. Ihre Bemühungen Sev wieder auf die Beine zu kriegen, schienen anhand seiner engstirnigen Art, Elend und Leid förmlich zu suchen, aussichtslos zu sein. Sie hatte nicht Stunde um Stunde versucht sein Leiden zu mindern, nur um jetzt dabei zuzusehen, wie er sich nun weiter selbst zerstörte. Die Sorge um Ihn schien Narrenhaft zu sein, wo Ihn doch nichts von seinem Schicksal abbringen zu vermochte. Verdammt dazu, untätig dabei zusehen zu müssen. Dennoch war sie da, die Sorge um einen Menschen, der Ihr wichtig geworden war.
Doch blieb sie nun abrupt stehen, als die Tür zur Baracke sich öffnete und kaum standfester als ein Kartenhaus, sich Sev am Türrahmen abstützte. Sie warf Ihm nur einen kurzen Blick zu, ehe sie Ihm Ihren Rücken zuwandte und versuchte mit einer unauffälligen Bewegung die ein oder andere Träne von der Wange zu wischen.
„ Ich.....“
erklang kurz seine Stimme, die es kaum schaffte die Geräuschkulisse der Slums zu übertönen. Stille folgte, einige Sekunden in denen sie einiges an Mühe aufbrachte, sich nicht umzudrehen und sowohl Ihre Meinung, als auch Ihre Gefühle deutlicher zum Ausdruck zu bringen. Doch noch ehe sie dieser Versuchung nachgeben konnte, teilte Sev mit fester Stimme mit:
„ 5 Stunden. Wir sammeln uns, ruhen ein wenig und dann brechen wir auf.“
Melody lächelte kopfschüttelnd. 5 Stunden waren weniger als angemessen. Sevs Verletzung waren schwerwiegend und ohne die Körperoptimierenden als auch regenerierenden Eigenschaften des Exoskeletts seiner Kampfrüstung, hätte er vermutlich nicht mal stehen können. Elektromagnetische Stimulation und Nanotechnologie waren Ihr wohl bekannt. Upgrades über die auch sein Anzug verfügte und der Grund gewesen war, warum sie Ihn nicht von diesem entledigt hatte. Doch war es wenigstens ein kleiner Trost, dass er Ihr unverhofft entgegen kam. Ein kleiner Hoffnungsschimmer und so würde sie diese Geste nicht herab würdigen. Besänftigt blickte sie über Ihre Schulter, lächelte einmal und fragte mit einem sarkastischen Unterton:
„ Ist das deine Art Danke zu sagen?“
Sevs Augen verdrehten sich und so sah er kurz wirr umher. Noch ehe Melody Ihm die Möglichkeit zum Antworten lies, erklärte sie gedämpft:
„ Schon gut. Hab ich gern gemacht.“
Sev starrte sie darauf mit festen Blick an. Wieder hatte sich ein von Trauer und Zorn changierter Ausdruck auf sein Gesicht gelegt, auch wenn dieser nun weit weniger Ausdrucksstark war als sonst. Ob es an seiner Verletzung lag oder an anderen Gegebenheiten, so schien die Barriere die Ihn umgab, ein wenig dünner geworden zu sein.
„ Wer ist Wifi?“
fragte sie nun als sie sich komplett zu Ihm drehte und musternd anstarrte. Augenblicklich richtete sich Sev auf, warf Ihr einen fragenden Blick zu und so erläuterte sie:
„ Du hast geredet, während du Bewusstlos warst.“
Sevs Miene wurde fester, während er nun anfing starr den Boden zu betrachten und leise nuschelte:
„ Die Vergangenheit. Sie war Teil meiner Einheit, bevor ich zu den Marines kam.“
Sofort erkannte Melody die Veränderung in seiner Stimme und kommentierte vorsichtig:
„ Du stehst Ihnen nahe...“
„ Sie sind alle Tod.“
erklärte Sev knapp, während sich sein Blick wieder auf Melody richtete. Sie rang sich ein verständnisvolles Lächeln ab und erwiderte seinen Blick.
„ Ich verstehe.“
flüsterte sie und versuchte sich vorzustellen. Stille kehrte ein, einige Momente, in denen nur die dutzenden Geräusche der Slums zu hören waren.
„ Was Pollox gesagt hat, es ist nicht Wahr.“
brach Melody nun die Stille:
„ Ich verdanke dir soviel.“
Sev schnaufte abwegig, ehe er trotze:
„ Du schuldest mir gar nichts. Ich bin verantwortlich dafür, dass......“
Doch er hielt inne, sein Gesicht verfinsterte sich und so erwiderte er Kopfschüttelnd:
„ Nein, er hatte Recht.“
Melody fühlte regelrecht wie wieder etwas in Ihm anfing zu brodeln. Ob dieser Aufmunterungsversuch etwas bewirkt haben sollte oder nicht, positiv, war es gewiss nicht und so hielt sie es für das beste Ihre Anstrengungen zu unterlassen. Sie warf Ihm ein aufbauenden Blick zu, deutete auf die Baracke und erklärte ruhig:
„ Wir haben 5 Stunden, Richtig?“
Sev nickte und so trat Melody auf Ihn zu, griff vorsichtig um seine Hüfte und half Ihm wieder in die Baracke hinein zu treten.
Fregatte Idris-Klasse
Exodus
Mit aller Kraft drückte Kody den Energiespeicher eines Aggregats, der Energieversorgung für die Steuerdüsen in seine Halterung. Ein großer Block, mehrere hundert Kilo schwer und so brauchte er trotz der Kraft die Ihm das Exoskelett verlieh, die Hilfe von Denver. Einer der wenigen Vorteile die sie hatten, um die vielen Aufgaben die auf dieser Fregatte anfielen zu bewältigen und wenigstens einen kleinen Vorteil zur intensiven Unterbesetzung zu haben. Die Arbeiten stapelten sich und so wäre es das vernünftigste gewesen um zu drehen. Doch Nero beharrte engstirnig darauf den Auftrag zu beenden, was auch immer das für Ihn bedeute. Denver war alles andere als Begeistert davon was nicht zuletzt daran lag, das Nero Ihnen Sonderschichten im Maschinenraum zuteilte. Kody konnte nur erraten, womit sie dieses Privileg verdient hatten, doch offenbar, war es Nero nicht entgangen, das sie etwas mit Sevs Flucht zu tun gehabt hatten. Wenn er nicht auf Ihre Arbeitskraft angewiesen gewesen wäre, so fragte sich Kody, wie sich Neros Ungelassenheit dann ausgedrückt hätte.
Laut stöhnend verriegelte Denver nun die Halterung des Energiespeichers als dieser in die Halterung eingerastet war und fluchte laut:
„ Verdammt, dieses Schiff fällt bald auseinander und wir schippern durch die ganze, verdammte Galaxis.“
Das laute grollen das von den verschiedenen Maschinen verursacht wurde, vermochte Ihn anhand seiner Lautstärke nur dezent übertönen und so erklärte er weiter:
„ Hätten wir Ihm doch bloß nicht geholfen. Verdammter Penner! Da denkt man, man wird ein Problem los, und stattdessen zieht er uns mit in die Scheiße.“
Mehrere Tage im Einsatz, zollten Ihren Tribut. Denver war schon immer ungeduldig gewesen und desto anstrengender der Einsatz, desto anstrengender wurde auch Denver. Fauchend trat er gegen einen weiteren Energiespeicher, der darauf wartete gewechselt zu werden:
„ Ich kann dieses Scheiß Schiff nicht mehr sehen. Fubar! Sag ich dir! FUBAR!“
Doch konnte er Kody nicht täuschen. So sehr der andauernde Einsatz auch an seinen Nerven zehrte, so waren es doch eher die Auftragsziele die sie verfolgten, die seine Ungeduld zur blanken Raserei avancieren lies.
Als sie den letzten Energiespeicher gewechselt hatten, lehnte sich Kody an die nächstgelegene Wand, während Denver aufgebracht auf der Stelle umher stampfte. Für einen Moment stellte er sich vor, wie es sich wohl in Denvers Körper anfühlen würde. Doch als Ihm Bilder von einer Horde tollwütiger Hamster, eingesperrt in einem Käfig durch den Kopf schossen, fragte er sich nur noch, zu was er bereit wäre, um diese tollwütige Horde zum schweigen zu bringen.
„ Würdest du es tun?“
fragte Kody nüchtern. Denver horchte auf, die tollwütigen Hamster schienen eine Pause einzulegen als er Ihn mit fragenden Blick anstarrte:
„ Was?“
„ Den Auftrag ausführen. Sev töten.“
antwortete Kody trocken. Denver starrte Ihn weiter an, für einen Moment überlegte er bis er in einem überheblichen Tonfall erklärte:
„ Na Klar! Kaltlächelnd mit dem größten Vergnügen!“
Es war nicht schwer Denvers Maske zu durchschauen, welche er aufsetzte wenn er etwas auf Abstand halten wollte und so warf er Ihm einen schiefen Blick zu. Denver konnte deutlich erkennen das seine Bemühung vergebens gewesen war und fragte zornig:
„ Was willst du von mir hören? Oh nein, oh nein, das würde ich niemals tun?!“
Gestikulierend brachte Denver seine Überzeugung nun aggressiver zum Ausdruck, während sich seine Stimme um ein vielfaches anhob:
„ ER hat den Weg gewählt! Nicht ich!!! Und wenn er dafür mit einer Kugel in seiner Brust endet, Bitte! Solange Gott mir keinen anderen weg aufzeigt, bekomme sicherlich kein schlechtes Gewissen!“
„ Gott?“
erwiderte Kody fragend:
„ Ich glaube ich hab Roboter getroffen die mehr vom Glauben verstanden haben als du. Also verstehe meine Verwunderung. Aber verdammt, du glaubst wirklich daran oder?“
Kody hatte Denvers religiöse Haltung immer mit Humor betrachtet. Es überraschte Ihn, dass ganz offenbar mehr dahinter steckte, als Denver sich nun beleidigt von Ihm abwandte:
„ Beschissenes Arschloch! Was glaubst du denn? Glaubst du ich kann erst glauben wenn ich mich jeden Sonntag von einem langweiligen Typen belabern lasse? Daran glauben, dass mein handeln so gewollt ist? Von einem Geschöpf das verdammt nochmal mehr weiß als ich und einen größeren Plan sieht?“
Denver schien nicht mehr zu halten zu sein. Seine Aggressionen die sich seit Tagen in Ihm anstauten entluden sich und so fuhr er verärgert fort:
„ Scheiße! Ich war ein beschissener Sklave, bis ich 10 Jahre alt war. Ich weiß was es heißt Opfer zu bringen! Und dennoch.... Nul-System..... Scheiße, wir haben den ganzen verschissenen Sklavenmarkt ausradiert.“
Kody konnte seine Diskrepanzen nachvollziehen, doch schürte er aufgrund seiner persönlichen Vergangenheit falscher Erinnerungen. Die Operation im Nul-System, sie war mehr als schwierig gewesen.
„ Du weißt, es war um einiges komplizierter.“
erwiderte Kody, doch antwortete Denver nur mit einem trotzigen Schnauben:
„ Ach, war es das?“
Ehe er aufgewühlt sich von Kody abwandte und gehockt neben Ihm an die Wand lehnte. Kopfschüttelnd beruhigte er sich wieder und so nahm seine Stimme einen gedämpften Ton an als er aggressiv erklärte:
„ Ich MUSS daran glauben. Hinter dieser ganzen Scheiße, muss ein tieferer Sinn stecken. Und deswegen, ja, wenn Sev sich dafür eine Kugel einfangen muss, dann ist das eben so.“
Auch wenn er Denvers Einstellung nicht teilte, so musste Kody doch unweigerlich lächeln.
„ Ein tieferer Sinn.....“
Wiederholte er leise und fing ruhig an zu erzählen:
„ Als ich im Mönchskloster aufgewachsen bin, bin ich immer mal wieder mit meinem Meister hinaus gefahren. Es war ein Planet in einem abgelegen System. Unberührt von der Zivilisation. Wild und unbändig. Ich sah wie ein Tiger eine Gazelle riss und fragte meinen Meister, warum der Tiger die Gazelle getötet hat. Er sagte mir, der Tiger hatte Hunger und muss um sein Überleben kämpfen.
Es war wenige Wochen später, da stürzte ein Schiff nicht weit von unserem Kloster ab. Es gab einen Überlebenden, den wir bei uns aufnahmen und wieder gesund pflegten. Es vergingen Tage, in denen Ich dem Mann Wasser und Essen brachte.
Einige Tage später trafen einige Männer ein. Sie drangen ins Kloster ein und richteten den Mann vor unseren Augen hin. Sie verschwanden wieder, ohne auch nur ein Wort zu sagen.
Einige Zeit später fragte ich meinen Meister, warum diese Leute den Mann getötet hatten. Doch er hatte mir nie ein Antwort geben können.
Und nun,...... nun suche ich selbst nach dieser Antwort.“
Kody blickte zu Denver, der Ihn schief anstarrte und daraufhin ungläubig fragte:
„ Das hat dich zu den Marines verschlagen? Dann bist du der gestörteste von uns allen.“
Kody lächelte und erklärte:
„ Solange ich noch keine bessere Antwort gefunden habe, bezweifle ich das es einen tieferen Sinn gibt, abgesehen von den, den wir uns selbst schaffen.“
Doch ein rauschen in den Komms der beiden unterbrach Ihr Gespräch abrupt, als nun Noxs kratzige Stimme darüber zu hören war:
„ Seht zu dass Ihr eure Ärsche hier rauf bewegt. Wir erreichen das Fora-System.“
Es gab nicht viel im Fora-System und dennoch war Nero überzeugt davon gewesen, dass sie hier das Schiff finden würden, auf welches man Sev vermutete. Wie er zu dieser Erkenntnis gelangt war, konnte Kody nicht erahnen. Ein Phantom teilte seine Strategien nicht beliebig mit und so fragte Kody über Komm:
„ Was ist unser Ziel?“
„ Hyperion. Ankunft in wenigen Stunden.“
Hyperion – Shoel
Katakomben
Sev musste sich eingestehen, das Melody letztendlich doch Recht gehabt hatte. Die wenige Zeit die sie in Dars Zuhause verbracht hatten, hatte Ihm wieder mehr Kraft verliehen. Auch der Kampfanzug als auch das bescheidene Essen das Dar für sie angerichtet hatte, hatte dazu beigetragen. Dar und sein Sohn Illha, hatten offensichtlich nicht viel und dennoch teilten sie ohne den Gedanken an eine Belohnung. Das Gefühl eines schlechten Gewissens machte sich in Ihm breit, als er es dennoch nicht schaffte seine Skepsis, die sich unterschwellig aufgestellt hatte, gegenüber dem Tevarin abzulegen. Ganz im Gegensatz zu Melody, die sich freudestrahlend mit dem kleinen Illha unterhielt während sie beisammen an einem Tisch saßen. Für einen Moment fragte er sich, ob Aufgeschlossenheit, Segen oder Fluch sei. Doch verwarf er den Gedanken, als er sich zwangsläufig fragte, wie ein Tevarin, ein Vater, der nach einem Ehrenkodex lebte, an diesen finsteren Ort gelandet war:
„ Was ist das hier für ein Ort?“
„ Es ist eine Zuflucht. Wenn man selbst auf Hyperion verfolgt wird, dann endet man hier, tief in den Katakomben.“
Erklärte Dar knapp, woraufhin Sev weiter fragte:
„ Was ist euch widerfahren?“
Dars Blick richtete sich auf Ihn. Er schien Ihn mahnend anzusehen, doch neigte sich sein Kopf wieder nach unten und so sagte er unter einem mürrischen grollen:
„ Meine Frau.... sie.....“
Sein Blick wandte sich zu seinem Sohn, der heiter mit Melody herum alberte. Einige Sekunden verstrichen, in denen er Ihn ausdruckslos anstarrte, bis er sich plötzlich wieder zu Sev wandte und Ihn trocken aufforderte:
„ Ihr solltet aufbrechen. Der Tag bricht an der Oberfläche heran.“
Um zu untermauern dass das kein Thema war welches er besprechen wollte, stand er ruckartig vom Tisch auf und wandte sich ab. Diese Überdeutliche Geste ging nicht einmal an Sev vorbei und so nickte er Melody zu, die nun zusammen mit Ihm aufstand. Das stehen viel Ihm inzwischen deutlich leichter und auch die Schmerzen waren großflächig verschwunden, auch wenn er nicht ansatzweise regeneriert war, so reichte es doch, um weiter zu machen.
„ Wir müssen zum BIOD-4.
Erklärte Sev laut, in der Hoffnung das Dar Ihm behilflich sein könnte, doch dieser erwiderte lediglich:
„ Das ist keine gute Idee.“
„ Warum nicht?“
fragte Sev ungestüm, woraufhin sich Dar wieder zu Sev drehte und knapp antwortete:
„ Shoels Einwohner meiden dieses BIOD.
„ Was ist ein BIOD?“
mischte sich nun Melody ein und erhielt eine Antwort von Sev:
„ Ein Biospähren-Dome. Es ist ein künstliches Habitat..... eine Terraforming-Einrichtung.“
„ Es ist Verflucht.“
erklärte nun Dar unverhofft und Sev horchte fragend auf:
„ Verflucht?!“
„ Niemand der es betreten hat, ist wieder Lebend zurück gekehrt. Keiner der Einheimischen wagt es mehr, sich diesem BIOD zu nähern.“
erklärte Dar ruhig:
„ Man sagt, dort wohnt der Zorn des Planeten. Es ist dieses BIOD, das verantwortlich für den Zustand von Hyperion ist. Dort wurden erhebliche Fehler gemacht, die diesen Planeten in eine staubige Wüste verwandelt hat.“
„ Ich glaube nicht an Geister.“
entfuhr es Sev trotzig. Aberglaube würde Ihn nicht aufhalten:
„ Wie kommen wir am schnellsten dort hin?“
Dar musterte Ihn für einige Sekunden, ehe er einlenkte:
„ Ich werde euch den Weg deuten.“
Sev nickte und stiefelte zum Ausgang, während Melody, sich von Illha verabschiedete. Sie hatte nur eine kurze Zeit mit Ihm verbracht und dennoch schien Ihr der kleine vorlaute Tevarin sofort ans Herz gewachsen zu sein. Es viel Ihr nicht leicht, Leb Wohl zu sagen und so dauerte es einige Momente, bis sie sich bei Sev sammelte. Sev nickte Illha lediglich aus der Ferne zu und kommentierte trocken:
„ Pass auf dich auf, Illha!“
„ Mach ich! Holzkopf!“
antwortete Illha lachend. Verärgert grummelte Sev einmal auf, bevor er sich an Dar wandte und gedämpft sagte:
„ Habt Dank!“
Doch Dar nickte lediglich und führte sie aus der Behausung hinaus.
Einige Minuten vergingen, in denen Dar sie durch die dunklen Gänge führte. Erst als sie nur noch einem Pfad folgen mussten, um den Ausgang der Katakomben zu erreichen, verließ er sie und Melody und Sev folgten dem dunklen Gang. Nach einiger Zeit erreichten sie eine Leiter, der Ausgang aus den Katakomben. Und so trat er an die Leiter heran und erklomm diese.
Sev schob die Luke auf und das grelle Licht blendete Ihn für einige Sekunden. Der Himmel war klar und die Sonne warf eine sengende Hitze auf den Planeten. Der Sand der sich überall in diesem kleinen Vorort gesammelt hatte, schien förmlich zu glühen während überall Verdunstungen aufstiegen. Auch Melody kletterte hinaus und blickte sich um. Sie waren am Rand Shoels. Nur noch wenige kleine Gebäude zierten die nähere Umgebung, während sich hinter diesen die endlosen Wüsten ausbreiteten. Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe die Katakomben nun den Funkverkehr nicht mehr blockierten und so Sevs Komm los schallte:
„ Richter! Verdammt hörst du mich?“
„ Ja, ich bin hier!“
antwortete er knapp, doch Maik schien wenig begeistert davon zu sein, so lange Zeit allein gelassen worden zu sein:
„ Wo verdammt habt Ihr gesteckt? Ich sitze hier seit Ewigkeiten herum und stehe mir die Beine in den Bauch! Wäre es zu viel verlangt gewesen sich mal zu melden? Dem guten alten Schmuggler „Hallo“ zu sagen? Ist ja nicht so das wir auf Brieftauben angewiesen sind, die gerade dabei sind die Frontscheiben meines Schiffes voll zu kacken. Man, schon mal versucht bei ner Starfarer die Scheiben zu wischen?“
„ Maik!!!“
Versuchte Sev Ihn zu unterbrechen, doch war es aussichtslos:
„ Nein! Nicht „Maik“. Du müsstest mal sehen was hier los ist! Sie haben den Raumhafen abgeriegelt. Nicht einmal ein Schimpanse auf Color würde es hier durch schaffen!“
„ Ein Schimpanse auf Color?“
„ Ja verdammt! Ich bin zu aufgebracht um mir eine bessere Metapher einfallen zu lassen.“
„ Darum kümmern wir uns später! Wir machen uns zu BIOD-4 auf!“
„ Was?! Ich dachte... was habt Ihr die ganze Zeit getrieben?“
„ Unwichtig. Mach alles für einen Abflug bereit!“
„ Abflug? Hast du nicht zugehört?“
„ Das regeln wir noch.“
beendete Sev kurzerhand des Gespräch als er ein Hover-Bike nicht weit entfernt an einer Hauswand stehen sah. Er schritt auf das Gefährt zu, versicherte sich kurz das niemand sie beobachtete und aktivierte eine Drahtlos-Verbindung zu dem Fahrzeug, während der Anzug den Rest übernahm. Keine Sekunde Später starteten die Gleit-Generatoren des Bikes und mit einem grollendem Geräusch fing es an in der Luft zu schweben. Sev setzte sich hinauf, Melody folgte und klammerte sich an seinem Rücken fest, ehe sie mit Vollgaß auf die Wüste zurasten.
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