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SEV's Chronik

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Operation: False Flag Teil -12.1- Eskalation


-SEV-

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Epub (folgt)

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Teil - 12.1

Eskalation

Betreff: Aktualisierung des Überwachungsberichts von Hyperion

Absender: Leitender EDA -Special-Agent Smith

Infolge der letzten Aktivitäten, die die Blockade des Raumhafens und erhöhte Aktivitäten des Piratenclans „Typhon“ umfassen, konnte unser Kommunikationsspezialist relevante Langstreckenkommunikationen abfangen und entschlüsseln. Hierbei handelt es sich um den „Schakal“, Clanführer von Typhon und „Pollox“, seine rechte Hand.

Anbei der aufgezeichnete Kommunikationsverlauf:

Schakal: „ Also hast du versagt!“

Pollox: „ Ich habe nicht..... VERSAGT!!!“

Schakal: „ Zügel deinen Ton, oder ich werfe dich wieder in das Loch aus dem ich dich geholt habe.“

<zorniges keuchen>

Pollox: „ Die KI ist nicht hier. Der Whistleblower...... er hat.... uns... angelogen.“

Schakal: „ Was soll das bedeuten?“

Pollox: „ Unsere Ziele haben sich geändert. Ein Marine ist hier. Er beschützt die Frau.“

Schakal: „ Ein Marine?“

Pollox: „ Ja........ Ich weiß nicht was genau die Marines mit diesem Konflikt zu schaffen haben, aber offensichtlich sind sie für den Verlust der Exodus verantwortlich. Einer von Ihnen ist hier... bei der Tochter des Whistleblowers. Sie müssen sie auf dem Schiff befreit haben.“

Schakal: „ Unsere Bergungstrupps konnten in den Trümmern keine Wrackteile der Exodus finden. Entweder das Schiff ist infolge des Gefechts weit ab der Schlacht funktionsuntüchtig geworden, oder aber jemand hat es übernommen. Alle unsere Versuche es zu finden, führten ins leere.“

Pollox: „ Es ist nur ein.... Stück... Metall.“

Schakal: „ Es ist mehr als das. Es ist ein Symbol unserer Macht. Wer immer für diesen Verlust verantwortlich ist, wird dafür teuer bezahlen.“

Pollox: „ Ich werde sie finden... und Ihnen die Haut von den Knochen schälen.“

Schakal: „ Nein. Deine Prioritäten sind andere. Die Caedes hat weitere finanzielle Mittel eingesetzt um sich die Frau anzueignen. Entweder sie brauchen ein Druckmittel für den Whistleblower, oder sie ist der Schlüssel der zu Jokks KI führt. Wie dem auch sei. Finde sie! Mit allen Mitteln!“

Pollox: „ Jaaa.......“

<Übertragung beendet>

Aufklärungseinheit 41/1“Foxer“ eingesetzt auf Hyperion

Leitender Special-Agent Smith

Fora – System

Hyperion, Shoel

Bereits einige Minuten nachdem sie das BIOD verlassen hatten, vermisste Melody das Rauschen der Blätter, den holzigen Geruch und den Blick auf das grüne Meer von Pflanzen und der Natur. Nachdem Maya sie mit einem klapprigen Hover wieder nach Shoel gebracht hatte, wünschte sie sich zurück in eine Umgebung voller Leben, voller Zuversicht. Ein bisschen mehr von den Eindrücken, die sie in dem BIOD erhascht hatte. Nie war die Sehnsucht nach ein wenig Trost größer, wo doch die Realität wenig Platz für solchen zu lassen schien. Noch immer konnte sie nicht begreifen, wie Ihr Vater sie hätte Opfern können. Für Informationen, für ein paar Einsen und Nullen, gepresst auf ein Stück Metall. Gedanken die sie nicht los lies, auch als Maya sie durch die belebten engen Straßen der Siedlung führte.

Die Sonne war bereits am Untergehen und tauchte Shoel in einen rötlichen Schimmer. Reklametafeln und moderne Beleuchtung brach den ansonsten so orientalischen, abstrakten Stil der Innenstadt, der von der untergehenden Sonne in einen roten Schein getaucht wurde.

Motels, Geschäfte und Vergnügungshäuser zierten das Rotlichtviertel, den Stadtteil der den Flaschenhals zum Raumhafen darstellte. Kein Raumfahrer der hier landete, hatte die Chance den vielen Versuchungen zu entgehen und auch die Blockade hinderte die festsitzenden nicht daran, Ihr Geld in den Nachtclubs und Bars auszugeben. Die Straßen waren belebt. Einheimische der verschiedensten Rassen tummelten sich in den engen Straßen, während immer wieder einige Polizei-Patrouillen der örtlichen Behörden die Menge durchstreiften. Nervös, zu wissen das Ihre Bemühungen etwas zu finden Ihnen galt, versteckte sich Melody so weit es ging in der dunklen Kapuze die sich um Ihren Kopf warf. Die dunklen Umhänge, die sich übergeworfen hatten, sollten nicht nur Schutz vor der Polizei bieten, sondern auch vor den Piraten und Kopfgeldjägern, die vermutlich in der ganzen Stadt lauerten.

Es hatte lange gedauert um Sev zu überreden, seinen Helm gegen eine Kapuze zu tauschen. Er hatte es mit Schutz und Technischer Überlegenheit begründet, doch konnte sie Ihn nicht täuschen. Hinter dem klobigem Helm war er in seiner eigenen Welt. Als könne seine Rüstung Ihn vor allem abschotten, dass er nicht an sich heran lassen wollte und für einen Moment wünschte sie sich ebenfalls, eine solche Tarnkappe vor der Wahrnehmung zu besitzen.

In den letzten Tagen hatte sie viel gesehen und noch mehr erlebt, dass sie am liebsten vergessen hätte. Permanent versuchte die das geschehene einzuordnen, zu trennen und zu verarbeiten. Doch wie ein nicht enden wollendes Beben rüttelte und wackelten die Geschehnisse an Ihrer Einstellung, die sie weiterhin vor sich rechtfertigte. Immer öfters ertappte sie sich dabei, wie sie in den vorgefertigten Mustern dachte, die von Gesellschaft und Zeitgeist diktiert wurden, ohne zu reflektieren, ohne zu hinterfragen. Der Versuchung erliegend, alles zu verteufeln, das nicht in Ihr naives und vielleicht infantiles Weltbild passte. Doch Widerstand sie der Versuchung, so schwer es auch viel und versuchte das ganze zu erkennen. Die Motivation hinter jeder abgefeuerten Kugel, hinter jeder Schmauchspur und hinter jeder Leiche. Bosheit, Zorn und Hass, waren nicht die Gründe, sie waren lediglich der Indikator. Der Katalysator.

Doch die Frage, nach den Intentionen Ihres Vaters, lies sich auch nach exaltierten Bemühungen des Verständnisses, nicht beantworten. Mehrere Minuten des Grübelns verstrichen, in den Maya sie weiter durch die Unterhaltungsviertel Shoels führte, ehe sich sich einem mehrstöckigem Gebäude näherten, das prunkvoll an der Seite der Hauptstraße prangerte.

Die für Shoel typischen Backsteinwände, waren übersät mit leuchtenden Neon-Röhren, Reklametafeln und leicht bis gar nicht bekleideten Hologramm-Frauen, die aufreizend tanzten und den Eingang verzierten.

Maya führte sie direkt auf die obligatorische Taverne, Strip-lokal oder wie die genau Definition auch lauten lies zu. Doch noch ehe sie den Eingangsbereich erreichten, hielt Sev inne, musterte das Gebäude Intensiv und blieb daraufhin ruckartig stehen. Maya, die vorweg gelaufen war stoppte ebenfalls abrupt und musterte Ihn flüchtig, ehe sie trocken fragte:

„ Was ist? Kleiner Marine? Du willst mir doch nicht sagen dass du noch nie in einer Strip-bar warst?!“

Melody trat an Sev heran, untersuchend blickte sie in sein Gesicht, auf das sich dunkle Schatten von der Kapuze warfen und so sein Gesichtsausdruck verbargen. Doch allein an seinem Mund, der sich angespannt zusammen presste, konnte sie erkennen dass Ihm etwas ganz und gar nicht geheuer war.

„ Mir gefällt das nicht. An solchen Orten wimmelt es nur so von Kopfgeldjägern und Piraten.“

blaffte er sie an.

„ Du solltest mir Vertrauen, wenn du von diesem Planeten flüchten willst.“

entgegnete Maya platt, woraufhin Sev abwegig brummte:

„ Thh, Vertrauen....“

Maya grinste. Wieder schien Ihr blick zur unangefochtenen Verwegenheit zu avancieren und so antwortete sie trotzig:

„ Du solltest eines nicht vergessen, Marine. Ich war durch deine Unfähigkeit dazu gezwungen einzugreifen. Nicht nur einmal. Nur Dank MIR steht Ihr nun hier.“

„ Das reicht mir nicht. Ich weiß nicht welche Spielchen du spielst, aber ich will jetzt verdammt nochmal ein paar Antworten!“

erklärte Sev verärgert, woraufhin Maya sich Ihm mit langsamen Schritten näherte und leise flüsterte:

„ Antworten können gefährlich sein.“

„ Schluss jetzt mit diesen hohlen Fraßen. Warum hast du uns zur Biosphäre gelockt?“

knurrte Sev sie weiter an, woraufhin Maya breiter lächelte. Doch ließ sie sich alle Zeit die sie für nötig hielt, ehe sie mit starren Blick auf Sev zutrat und langsam anfing zu erklären:

„ Die Piraten waren euch auf den Fersen und dann schließlich auch die Kopfgeldjäger, nachdem ich dafür gesorgt habe, dass sie euch finden.“

Melody horchte auf und auch Sev richtete sich ruckartig auf und fauchte sie an:

„ Du hast was?!“

„ Du kannst dich später bedanken.“

erwiderte Maya gelassen:

„ Nur durch mein Eingreifen, konntet Ihr entkommen. Das solltest du nicht vergessen und das BIOD....“

Doch hielt sie einen Moment inne. Die gleichgültige Gelassenheit entwich fast unauffällig aus Ihrem Gesicht und so erklärte sie nüchtern:

„ Die Biosphäre war der sicherste Ort, um ein Treffen zu arrangieren.“

Doch Melody waren die dezenten Änderungen in Ihrer Mimik und Gestik nicht entfallen, so unscheinbar sie auch zu sein schienen. Das BIOD war für Maya mehr als nur ein sicherer Treffpunkt gewesen, so war sie sich sicher.

„ Ein sicherer Treffpunkt und das beste was dir einfällt ist ein verfluchtes BIOD?!“

fragte Sev knurrend. Doch augenblicklich fing Maya an herzlich zu lachen. Sie war wirklich amüsiert und so brachte sie in einem spöttischen Tonfall hervor:

„ Es ist nicht verflucht.“

„ Und dennoch sind einige Menschen dort verschollen.“

erwiderte Sev ungelassen, woraufhin Maya trocken antwortete:

„ Sie sind nicht „verschollen“. Sie sind Tot. Ich habe jeden getötet der diese Biosphäre betreten hat. Es ist amüsant zu sehen, wie schnell die „zivilisierten“ Völker dieses Universums dem Aberglauben verfallen.“

Verdutzt horchte Melody auf und starrte Maya fassungslos an. Das Mysterium um das verfluchte vierte BIOD war gelöst, doch die Erkenntnis das der Grund dafür direkt vor Ihnen stand, war alles andere als beruhigend. Energisch machte Sev einen aggressiven Schritt auf sie zu und forderte zornig Antworten:

„ Du hast jeden umgebracht?! Warum?“

Doch erneut ließ der Druck, den er Ihr entgegen brachte, nichts außer Trotz aufflammen und so antwortete voller Hohn:

„ Ich hatte Spaß daran. Ich liebe es Blut zu vergießen. Das letzte röcheln eines Menschen zu hören. Einem Lebewesen alles zu nehmen, aus meiner inbrünstigen Gier hinaus, Schrecken, Zweifel und Zwietracht zu sähen. “

Mit einem grinsen erreichten sie Sev, blieb direkt vor Ihm stehen und flüsterte:

„ Ist das die Antwort die du hören willst?“

„ Wie wäre es mit der Wahrheit?!“

erwiderte Sev zornig:

„ Stehe ich vor einer skrupellosen Mörderin? Die mir bei der beste Gelegenheit das Messer in den Rücken sticht?“

Maya lachte auf, wandte sich von Sev ab und trotzte:

„ Skrupellose Mörderin? Ignorante und gleichermaßen Selbstgefällige Worte von einem Menschen wie dir.“

„ Ich töte nicht aus Vergnügen.“

schnauzte Sev, doch da unterbrach Ihn Maya bereits:

„ Ach nein? Wie nennst du es dann? Leidenschaft?“

Woraufhin Sev tief durchatmend inne hielt. Auch wenn Melody sein Gesicht nicht deuten konnte, so spürte sie wie er innerlich anfing zu brodeln. Maya war ganz offensichtlich Stolz darauf diese Veränderung bewirkt zu haben und so stocherte sie weiter in der Wunde herum:

„ Was ist? Weißt du nicht wie du es rechtfertigen sollst? Oder ob, überhaupt?!“

Sev hielt weiter inne, während sich seine Hände zu Fäusten ballten. Als hätte Maya über Ihn triumphiert lächelte sie einmal breit, ehe Ihr Blick ausdruckslos vor sich wanderte.

„ Rechtfertigungen....“

schüttelte mit dem Kopf, kehrte Ihnen den Rücken zu und fing mit trotzig an zu erläutern:

„ Hast du jemals einen unvoreingenommenen Blick auf die Menschheit gewagt? Auf die Völker dieses Universums? Wir bilden uns ein die Krone der Schöpfung zu sein, mit den Religionen die wir uns erschaffen um uns selbst der infantilen Illusion hinzugeben, auserkorene Wesen zu sein, die einen ganz besonderen Platz in diesem Universum einnehmen. Doch sieh dich um. Wir sind nichts anderes als Tiere, die etwas intelligenter sind als Ihre Artgenossen. Primaten die sich einbilden frei von Ihren tierischen Trieben zu sein, doch anstatt wie Hunde an Bäume zu pinkeln, um die lächerlichen Grenzen die wir uns in unserem all zu begrenzten Geist schaffen zu schützen, ziehen wir Schützengräben und töten jeden der es auch nur wagt über diese imaginären Grenzen zu treten. Bei genauerer Betrachtung, bleibt nicht viel von den Kulturellen, Intellektuellen Lebewesen übrig, für die wir uns halten wollen.“

Maya schnaubte einmal verächtlich, ehe sie sich umdrehte und weiter fort fuhr :

„ Wir sind die Neandertaler von Morgen, Sev. Eine primitive Lebensform, die ein wenig intelligenter ist, als der Affe von gestern. Darum, ist alles und jeder Freiwild. Rechtfertigungen, sind nichts anderes als die Bemühungen sich auf ein Podest zu heben.“

Eine pessimistische Einstellung, die Melody traurig stimmte, was nicht zuletzt daran lag, dass sie erkannte das es Maya durchweg ernst damit war. Ihre Ausstrahlung schmetterte es Ihnen entgegen, doch konnte es auch nicht den Unmut überspielen, den sie offensichtlich mit sich herum trug. Melody brauchte nicht lange, um zu verstehen was wirklich hinter diesen Worten steckte und so stieß die vorsichtig aus:

„ Das BIOD. Es war dein Zuhause....“

Offensichtlich hatte Maya etwas gegen Rechtfertigungen, doch waren Ihre Ansichten von Primaten und Revierverhalten, nichts anderes. Auch sie suchte ganz offenbar nach Rechtfertigungen und so wie Melody langsam erkannte, fand jeder eine für sich zugeschnittene, wenn man nur danach suchte.

„ Du hast die Grenzen des BIODS beschützt!....oder?!“

erklärte Melody weiter, woraufhin Maya dezent anfing zu grinsen. Sie schien überrascht, dass sie so gekonnt zwischen den Zeilen gelesen hatte und so flüsterte sie leise:

„ Aufgewecktes Mädchen.“

Doch Ihr Blick blieb weiterhin starr auf Sev. Offensichtlich hatte sie sich von Ihm diese Erkenntnis erhofft oder lediglich erwartet und da wusste sie, dass es wieder einmal ein Spiel gewesen war. Offensichtlich hatte sie versucht seine Menschenkenntnis einer Probe zu unterziehen und wusste nicht was Maya daran liegen könnte, Sev wiedereinmal einen Test zu unterstellen, doch vielleicht machte es Ihr lediglich Spaß.

„ Du lebst in den Ruinen des BIOD?“

fragte Sev verdutzt nach und Maya antwortete mit einem abwertenden Blick:

„ Es ist mein Zuhause und das bereits seit einigen Jahren. Ja, ich bin dort aufgewachsen.“

„ Ganz allein?“

entfuhr es Melody entsetzt, dich da wandte Maya sich wieder von Ihnen ab, richtete sich zur Tür des Lokals aus und kommentierte nüchtern:

„ Jetzt wundert es mich nicht mehr das Ihr bisher so erfolglos wart. Belanglose Quasseleien. Entweder Ihr vertraut mir und ich bringe euch von diesem Planeten, oder aber ihr könnte jetzt verschwinden.“

Ohne eine weitere Konversation zu riskieren, stiefelte Maya dem Eingang entgegen. Fragend blickte Melody zu Sev, der Maya zögernd hinter her starrte, ehe er Ihr einen kurzen Blick zuwarf, einmal nickte und Maya daraufhin folgte. Er schien Ihr vorerst zu trauen und so setzte sich auch Melody in Bewegung und so betraten sie gemeinsam sie das Strip-Lokal.

Sofort stieß Ihnen heiße Luft entgegen, die nach Scheiß und Rauch roch. Alles andere als betörend.

Das innere des Lokals war sehr orientalisch eingerichtet. Teppiche verschiedenster Formen in knalligen Farben verteilten sich auf den Wänden und Böden. Sie passierten nur einen kleinen Eingangsbereich, ehe sie den Hauptsaal betraten. Rotes Licht leuchtete die dutzenden Sitzmöglichkeiten aus, die verteilt um kleine Podeste im ganzen Saal verteilte waren. Frauen mit aufreizenden Körpern tanzten unentwegt vor den vielen Leuten, die fast schon hechelnd die Frauen begutachteten. Einige waren nackt in Käfigen eingesperrt und stellten dennoch aufreizende Posen zur Schau. Auf Melody wirkte dieses Lokal, mehr wie Bordell als Strip-Club und augenblicklich hatte sie das Bedürfnis sich zu waschen. Mayas Ansichten, schienen sich unverhofft zu bestätigen, als sie sie weiter durch die vielen Sitzmöglichkeiten führte, dominiert von den trieben der Primaten.

Sie nährten sich einem etwas abgelegenem Podest, auf dem eine Frau mit nahezu hypnotischer Wirkung in langsamen Bewegungen tanzte. Auf den vielen Plätze drum herum, einige Zwielichtige Gestalten, die sich lachend und trinkend unterhielten. Ihre Kleidung, lies zwischen Wartungsarbeiter in einer Technischen Kombi und Piloten in Raumanzug nichts aus. Raumfahrer, war Melody sich sicher und ein dicklicher Mann, mit einem buschigen Vollbart, war offenbar Ihr Anführer. Auch der zivile Eindruck der seine bräunliche Lederkleidung ausmachte, konnte nicht vertuschen das er einen besonderen Platz einnahm. Sie wirkte lockerer wie herkömmliche Arbeitsbekleidung, aber auch eleganter. Sein Gesicht, dass von einigen dezenten Tätowierungen gezeichnet war, wurde von Faltenansätzen durchzogen, die von einigen überstandenen Abenteuern zeugten und lange braun-graue Haare flochten sich zu einem Zopf der bis zu seiner Schulter reichte.

Eben dieser Mann war es, auf den Maya zielgerichtet zulief.

„ Überlasst mir das reden!“

befahl sie über Ihre Schulter hinweg, ehe sie in die Hörreichweite der Gestalten kamen und diese sie nun bemerkten. Der Mann blickte unverzüglich auf, bis sich kurz daraufhin seine Mundwinkel in die breite zogen und er mit einer tiefen, brummigen Stimme ausstieß:

„ Trüben mich meine Augen?“

„ Deine Augen nicht, aber vielleicht der viele Schnaps.“

erwiderte Maya kess, als sie die Gruppe erreichten und Sev und Melody, mit ein wenig Abstand hinter Ihr stehen blieben. Laut lachte der Mann auf, ehe er sich noch einmal seinen Krug schnappte, der vor Ihm auf dem Podest stand, einen kräftigen Schluck daraus nahm und sich daraufhin wieder zu Maya wandte:

„ Hahaha, verschlagen wie eh und je. Was führt dich zu mir Maya? Und... Wer sind deine Begleiter?“

„ Das ist Unwichtig, Captain Bossa!“

entfuhr es Maya trotzig. Doch ausgefüllt mit der heiteren Wirkung des Alkohols, trat Bossa gut gelaunt auf sie zu und musterte Melody und Sev aufgeheitert.

„ Unwichtig?! Gute Manieren sind das höchste aller Güter. Unser...oberstes Gebot.“

lachte Bossa und näherte sich Melody, die vorsichtig aus der Kapuze hinaus schielte. Sie war sich sicher, das sie aufgrund Ihres Geschlechts plötzlich in seinen Fokus gerückt war. Doch noch ehe er sie erreichte, stellte sich Sev aufgebaut vor sie. Erfreut über diese Geste, fuhr Ihr ein lächeln übers Gesicht. Am liebsten hätte sie Ihn umarmt, wo er doch sonst alles und jeden versuchte auf Abstand zu halten und diese Geste doch sein inneres wieder spiegelte.

„ Nicht für ungut mein Freund. Ich will sie dir nicht wegnehmen.“

erklärte Bossa lachend auch wenn Sev, alles andere als Versucht daran war, Ihm entgegen zu kommen. Erst als Melody vorsichtig seinen Schulter drückte, als Zeichen das es in Ordnung sei, wich er nach knappen zögern zur Seite und Bossa trat dicht an Melody heran. Sie blickte auf und gab so die Sicht hinter die Kapuze frei. Als Bossa sie für einige Momente kurz gemustert hatte, lächelte er breit, zwinkerte Ihr zu und erläuterte zufrieden:

„ Eine junge, hübsche Frau.... du kommst nicht von hier....“

Melodys Blick verzog sich fragend und so antwortete Bossa auf Ihre umgestellte Frage:

„ Woher ich das weiß? Reine, gepflegte Haut, geschützt vor harter Arbeit, schweren Leben und ein Funke von Hoffnung in den Augen, der in der Galaxie nicht oft zu finden ist.“

Maya gefiel es offensichtlich nicht, das Bossa sie links liegen ließ und so mischte sie sich schroff ein:

„ Hast du für heute genug gegafft? Bossa?“

Diese Frage würdigte er nur mit einem kurzen Blick über seine Schulter, ehe er weiter fort fuhr:

„ Maya war in deinem Alter nicht einmal ansatzweise so schön anzusehen. Wenn man auf Hyperion aufwächst, bleibt kein Platz für Schönheit.“

Dieser kleine Seitenhieb blieb nicht unbeantwortet. Auch wenn Maya Ihre gekonnte Ruhe behielt, wurde sie doch hörbar lauter:

„ Es reicht Bossa!“

Lachend wandte er sich wieder von Melody ab. Vorbei an Maya wich er zurück zu seinem Humpen und erklärte entspannt:

„ Ich scherze doch nur!“

Er setzte sich zurück zu seinen Kumpanen auf die Sitzbank, nahm nochmals einen ausgiebigen Schluck von seinem Getränk und spaßte:

„ Zieh dir den Stock aus dem Arsch und hab ein wenig Spaß mit uns!“

Doch war Maya alles andere als aufgeschlossen. Mit progressiven Tonfall forderte sie:

„ Spaß ist unproduktiv, verschwendete Zeit. Wir müssen etwas besprechen!“

Bossa schüttelte mit dem Kopf, blickte kurz zu seinen Untergebenen links und recht von sich und brachte daraufhin überaus belustigt hervor:

„ Etwas besprechen? Ich bin nur ein alter Mann der seinen Drink genießen will. Was sollte es geben, dass du mit mir besprechen willst?“

„ Ich habe gehört, dass du planst Hyperion zu verlassen....“

trat Maya mit einigen präzisen Schritten auf Ihn zu. Bossa fing an zu lachen und nach wenigen Momenten, in denen er sich wieder gefangen hatte, erwiderte er amüsiert:

„ Leider behindern mich die vertrauenswürdigen Behörden daran, meine Liebe. Solange der Raumhafen abgeriegelt ist, kann ich nirgendwo hin.“

Mit unveränderter Haltung starrte Maya Ihn mit einem mahnenden Blick an, was Bossa nur dazu veranlasste, noch mehr Hohn in seine Worte zu verpacken:

„ Du würdest doch mir nicht unterstellen, das ich entgegen die gesetzgebenden Instanzen handle. Maya, ich bin ein aufrichtiger Mann. Du beschämst mich!“

„ Lass die Spielchen Bossa!

Erwiderte Maya mit unverhohlener Selbstsicherheit:

„ Ich weiß das du Beamte bestochen hast um von hier zu verschwinden.“

Erneut lachte Bossa laut auf. Er wirkte regelrecht vergnügt und auch Mayas trotzige Art schaffte es nicht, seine gute Laune zu brechen:

„ Du nennst sie Beamte? Sie sind Marionetten der Piratenbanden. Bestochen ist in diesem Zusammenhang also das falsche Wort. Wir haben Geschäfte gemacht. Geschäfte, die nicht dafür bestimmt waren nach außen getragen zu werden.“

Bossa hielt einen Moment inne, fokussierte Maya mit einem schiefen Blick und fragte:

„ Hat dein Freund Ba'ashka geplaudert?“

„ Irrelevant.“

entgegnete Maya:

„ Ich und meine Begleiter werden mit kommen.“

Bossa grinste und wandte sich erneut seinem Humpen zu. Mayas ungestüme Art schien an Ihm regelrecht abzuprallen, als ob er sie nicht ernst nehmen würde. Doch so wie Melody Ihn nach diesen kurzen Momenten einschätzen konnte, nahm dieser Mann überhaupt nichts ernst. Die gute Laune und Lebenslust die er versprühte, war wohl nicht nur dem vielen Alkohol verschuldet, dessen prägnanten Geruch man bereits aus zwei Metern Entfernung ausmachen konnte.

„ Deine Begleiter sind der Grund für die Blockade...“

stieß Bossa nun unverhofft aus und augenblicklich richtete sich Melody ruckartig auf. Ein einfacherer Reflex und doch hätte man Ihm nicht deutlicher zeigen können, das er Recht hatte. Als auch Sev das erkannt hatte, sah Melody wie seine Hand unter den Umhang wanderte und sie musste sich nicht vorstellen, welche Absicht er verfolgte. Wenn das weitere Gespräch falsche Bahnen einschlagen würde, würde Sev nicht lange zögern um sie in Sicherheit zu wiegen und für einen Moment wägte sie ab, ob das gut oder schlechte war.

Doch Bossa grinste breit, als er erkannte das er Richtig gelegen hatte. Er verschränkte die Arme hinter dem Kopf und erklärte unbeeindruckt:

„ Zwei Außenweltler.... vermutlich aus den Kernsystemen. Terra, würde ich vermuten, zusammen mit dir unterwegs?! Wer, wenn nicht du Maya, sollte sonst derlei Vorkommnisse verstrickt sein. Du suchst den Ärger regelrecht.“

„ Genauso wie du...“

erwiderte Maya und Bossa lachte erneut auf:

„ Aber ich verliere dabei nicht meinen Kurs.“

Er betrachtete Melody und Sev nochmals, ein wenig sorgfältiger als zuvor ehe er mit einer weitaus gedämpfteren Tonlage weiter erklärte:

„ Der Piratenbürgerkrieg hat mich mein Schiff gekostet. Hier auf Hyperion wollte ich neu anfangen doch jetzt...“

Er machte eine kurze Pause, seine Augen verzogen sich trauernd, auch wenn der Rest seines Gesicht unverändert fröhlich blieb und so starrte er einige Sekunden ziellos in die Luft, ehe er sich wie neugeboren aufrichtete und mit brummiger Stimme erklärte:

„ Mir ist egal was sie von euch wollen. Mir ist auch egal was Ihr ausgefressen habt, das solche Bemühungen euch zu fangen rechtfertigen würde. Solange ich Schnaps, das vibrierende Metall eines Schiffes unter den Füßen und meine Crew habe, ist der Horizont nicht weit entfernt.“

Ein grollender Rülpser beendete den Satz. Die Männer neben Bossa jubelten wie kleine Kinder auf und applaudierten begeistert, als hätte die Stripperin auf dem Podest das letzte Stück Stoff fallen gelassen. Befeuert von dem tobendem Applaus richtete sich Bossa auf der Bank auf, nahm dem Beifall mit einigen erhabenen Kopfbewegungen entgegen ehe er wie ein Dirigent, die Arme in die Höhe warf und seine Crew signalisierte den Lautstärkepegel zu senken. Wenig erfolgreich bei diesem Versuch, wandte er sich wieder zu Maya und erklärte:

„ In 2 Stunden geht’s los. Und jetzt.... wird getrunken!!!“

Bossa's Crew warf die Humpen in die Höhe, der Inhalt schwappte über als diese laut knallend gegeneinander krachten und danach jeder der Männer sich eifernd daran machte, den Schnaps die Kehle hinunter zu spülen. Perplex starrte Melody diesen Besäufnis zu und fragte sich ob es gut wäre, Ihr Schicksal einem Haufen betrunkener Raumfahrer zu überlassen und so wanderte Ihr Blick zu Sev, der vorsichtig wieder seine Hand aus dem Umhang hervor nahm. Er würde sie beschützen, so war sie sich sicher, komme was wolle und so fragte sie sich, als sie versuchte seine Gesichtszüge hinter der Kapuze auszumachen, wie sie Ihm jemals dafür danken könnte. Doch ein tosender Applaus unterbrach Ihre Gedanken. Bossa's Crew brüllte Beifall klatschend auf, doch war es dieses mal nicht dem Alkohol verschuldet, sondern der Tatsache, dass die Stripperin nun tatsächlich das letzte Stück Stoff fallen gelassen hatte.

Hyperion – Shoel

Markt

Ba'ashka ließen die neusten Entwicklungen auf Hyperion nicht los. Es gab zu viele Informationen, zu viele Ereignisse die Zusammengefügt werden musste. Informationsbeschaffung war ein hartes Geschäft. Nur aktuelle, exklusive Informationen konnten Ihm den Ruf verschaffen, den er über Jahre hinweg gehalten hatte. Denn es waren nicht die Informationen an sich, die Ihm einen üppigen Kapitalfluss sicherten. Es war viel mehr das Image, das er nach außen transportierte. Das Image, immer ein wenig mehr zu wissen, als die vielen anderen Informationsagenten. Erst dieser Ruf lockte die großen Fische in sein bescheidenes Büro. Der Marine und die Tochter des Whistleblower, waren solche großen Fische, auch wenn er wegen seiner Schuld bei Jesaja, nicht seinen Verhandlungsspielraum ausschöpften konnte. Doch die Ereignisse der letzten Tage zeigten Ihm, wieweit dieser Verhandlungsspielraum hätte ausgedehnt werden können und verärgert über diese Erkenntnis hatte er beschlossen, sich für das verlorene Kapital entschädigen zu lassen. Ganz gleich, was Jesaja davon halten würde. Auch wenn er Ihn noch nie zu Gesicht bekommen hatte, war die Gewissheit doch allgegenwärtig, wie gefährlich er war. Nicht nur wegen der Frau, der abgerichtete Köter, der immer geschickt wurde um die Drecksarbeit zu erledigen.

Maya.

Doch auch sie, mit all Ihren primitiven Talenten mit denen sie sich profilierte, Kampf, Säbelschwingerei, würde Ihn nicht daran hindern, seinen Verlust zu bereinigen, den er durch Jesaja erlitten hatte. Zu lange stand er schon in seiner Schuld und nun war es an der Zeit, sich selbst aus dieser Schuld zu befreien. Doch nicht allein.

Seine neuen Verhandlungspartner, würden dafür Sorge tragen, dass der Geldsegen auf ein neues die Kassen spülen würde und vielleicht läutete dieser große Deal sein Karriereende ein. Jesaja würde dahinter kommen, so war Ba'ashka sich sicher und auch wenn er über Mittel und Kontakte verfügte um es vermutlich mit Ihm aufnehmen zu können, so war er nicht begierig darauf es heraus zu fordern.

Mit den neuen Mitteln war es für Ihn mehr als einfach ein neues Leben anzufangen und bis ans Ende aller Tage ein Leben zu führen, dass nicht von Bescheidenheit geprägt sein würde. Neue Papiere, eine neue Identität. Vielleicht in den Kernwelten des Banu Protektorats. Talentierte Händler waren dort hoch angesehen und vielleicht würde er dann endlich sein altes Leben hinter sich lassen können, eine Familie gründen und müsste sich nie wieder in seinem Leben, mit den Problemen anderer Leute beschäftigen, so wie er es jetzt tat. Doch auch wenn er sich einzureden versuchte, wie sehr Ihn dieser Job zu schaffen machte, so musste er sich doch eingestehen, dass er gerne Dreh und Angelpunkt von ganzen Konflikten war. Er war gern der Banu, den man aufsuchte wenn man etwas erfahren wollte, allen anderen immer einen Schritt voraus und er liebte den Status, den er sich aufgebaut hatte.

Doch wie immer schaffte er es nicht lange, sich diesen Überlegungen hinzugeben wo doch sein Terminal blinkte und leuchtete wie eine Tannenbaum zum menschlichen Weihnachtsfest. Neue Meldungen von seinen Agenten und Informanten prasselten pausenlos auf sein Terminal ein und es war an Ihm, jede einzige zu überprüfen und zu kategorisieren. Doch die Meldung, über die eingehende Nachricht eines ganz speziellen Agenten, der tief im UEE Raum für Ihn tätig war, vereinnahmte dann schließlich seine gesamte Aufmerksamkeit.

Ein Botschafter der UEE, dessen sexuelle Vorliebe für Minderjährige eine ganz besondere Art der Loyalität versprach, wo doch Ba'ashka einst auf belastendes Material gestoßen war, war dieser immer eine zuverlässige Informationsquelle. Erpressung hätten es die Menschen genannt, dabei war es nicht mehr als ein weiterer Handel, ein weiteres Geschäft.

Im Zuge dieses Geschäfts, hatte der Botschafter nun eine ganze Datenbank, von als Geheim eingestuften Informationen abgeräumt und sie Ba'ashka zukommen lassen. Inklusive eine ganze Reihe von verschlüsselten Protokollen des Militärs, der ADVOCACY, EDA und weiteren Organisationen.

Informationen, die seine gesamte Aufmerksamkeit erforderten und so schob er vorerst alle anderen Meldungen beiseite. Er schloss die Augen, atmete tief durch und befreite sich von allen anderen Gedanken. Als hätte er sich quasi neugestartet, tippte er kurz auf dem Terminal herum, worauf dezente Klänge von Banuischer Spiritual-Musik den Raum ausfüllte. Menschen hätten es womöglich mit Klassischer Musik verglichen, doch war das Banuische Äquivalent dazu organischer und weicher. Trance-artig, hätte es wohl am besten beschrieben und für Ba'ashka war es die beste Therapie um sich einen solchen Berg an Daten entgegen zu stellen und so warf er sich mit Geist und Verstand in das Getümmel der Informationsflut.

Stunden verstrichen, in denen er die Verschlüsselungen knackte und sich die Dokumente nach denen er auf der Suche war selektiert hatte. Als zeichnete sich langsam ein Bild ab, wurde die Quintessenz mit jeder Information deutlicher zu erkennen. Stunden hatte er benötigt um endlich heraus zu finden, was hier vor sich ging und so waren es nur noch wenige Puzzleteile die fehlten, auch wenn er es schaffte, diese mit ein wenig Intelligenz aufzuwiegen. Etwas fassungslos starrte er das Terminal an, als er erkannte dass er das Gesamtbild aufgedeckt hatte und keuchte, trotz seiner Abneigung gegen Kraftausdrücke leise:

„Maya, du verdammtes Miststück!“

Jesaja, der Whistleblower und seine Tochter, Maya als auch der Marine. Der Kontext dieser Informationen hatte eine Form angenommen, zu der er niemals fähig gewesen wäre, sie zu erraten. Kopfschüttelnd musste er feststellen, dass Informationen Fluch als auch Segen sein konnten. Doch auch wenn es für den Marine einem Fluch nahe kommen würde, so konnte er noch nicht sagen, ob es für Ihn einen Segen darstellen würde.

Als sei der Schock, der Ihm diese Offenbarung verursachte nicht genug, wurde nun die Eingangstür zu seinem Büro schwungvoll aufgeschlagen und sein neuer Verhandlungspartner, der Pirat mit der stählernen Halbmaske, trat gefolgt von einigen seiner Untergebenen mit wankenden Schritten hinein. Pollox war bei weiten nicht der sympathischste Verhandlungspartner, aber zahlte er gut. Mehr noch, als es der Verlust bedarft hätte. Das doppelte Spiel, das er gespielt hatte, hatte sich so doch noch ausgezahlt. Warum nur einen Kunden haben, wenn man 2 gegeneinander ausspielen konnte und angesichts der neuen Erkenntnisse, hatte er rückblickend die beste Entscheidung getroffen. Sein Bauchgefühl, hatte Ihn bisher nur selten im Stich gelassen und so fühlte er sich mehr als bestätigt, dass er sich immer noch darauf verlassen konnte, auch wenn Pollox Ihm beim bloßen Anblick eine Gänsehaut bescherte.

Pollox, deren Gestik denen eines tollwütigen Tieres entsprach, trat dicht an den Schreibtisch heran, hinter den Ba'ashka saß und brummte mit seiner wackeligen, tiefen Stimme:

„ Wo.... sind.... sie?“

Es war einige Zeit vergangen, seitdem er die geforderten Informationen beschafft hatte. Auch ohne das neue Wissen, wusste er was Maya vorhatte. Pollox war lediglich erpicht darauf, die Frau die der Marine beschützte in seine Gewalt zu bringen. Zuerst hatte dieser lediglich versucht seine Rivalen auszuschalten, doch nachdem er erfahren hatte dass sie offenbar der Schlüssel zu Jokks KI und jeder in dieser Galaxie hinter Ihr her war, hatte er Ihr bezüglich vorerst seine Tötungsabsicht verloren.

Mit einigen eingaben beendete Ba'ashka alle offenen Dokumente auch wenn er sich sicher war, dass nur sein Kopf, mit dem nötigen Hintergrundwissen, dazu imstande war die verschiedenen Informationen zusammen zu fügen, heilt er es für eine bessere Idee, solche brisanten Informationen nicht jeden psychisch Kranken Piraten öffentlich zugänglich zu machen. Auch wenn Pollox es reichlich egal sein würde, was er heraus gefunden hatte. Dafür würde er sich einen anderen Verhandlungspartner suchen müssen. Doch anhand der Brisanz, war er mehr als zuversichtlich, dass der ein oder andere Abgeordnete der UEE oder vielleicht die höheren Instanzen der EDA mit Ihm verhandeln würden. Vertieft in diese Überlegungen, starrte er weiterhin den Bildschirm an, ehe er sich zu Pollox wandte und trocken fragte:

„ Meine Entlohnung?“

Pollox erreichte währenddessen den Tisch, beugte sich weit über diesen hinüber und grummelte stotternd:

„ Ist... hier....“

Mit einer schwungvollen Handbewegung donnerte er einen Datenchip auf den Tisch, hielt diesen jedoch weiter fest. Ba'ashka musterte diesen kurz ehe er skeptisch nachfragte:

„ Mein Geld?“

„ Die Entlohnung für deine... Dienste.“

erklärte Pollox, woraufhin Ba'ashka einmal nickte und anfing zu erläutern:

„ Eine Einheimische hilft Ihnen. Eine Kopfgeldjägerin Namens Maya. Sie wird sich an einen Schiffskapitän wenden, der vor hat die Blockade zu durchbrechen. Er wird Captain Bossa genannt. Euch bleibt nicht mehr viel Zeit, ehe sie Ihr vorhaben in die Tat umsetzen.“

Pollox beugte sich weiter vor, so dicht, dass Ba'ashka mühe hatte seine Gelassenheit zu bewahren. Das letzte was man seinem Verhandlungspartner zeigen durfte, war Angst auch wenn er das Gefühl hatte, das Pollox diese förmlich roch und sobald er welche witterte, versuchte sich darin zu suhlen.

„ Wo?“

Keuchte dieser und nach knappen abwarten, um weiter seine gespielte Gelassenheit zu demonstrieren, antwortete Ba'ashka:

„ Raumhafen. Nord-West Schleuse.“

Doch Pollox schien nicht befriedigt zu sein. Als säße der Teufel in seinen Augen starrte er Ihn weiter an. Offensichtlich wägte er ab, ob diese Information wirklich korrekt seien.

Momente verstrichen, in denen Ba'ashka ein Schauer über den Rücken lief. Wenn die Tochter des Whistleblowers erst einmal von diesem Planeten verschwunden war, würde er diese Gestalten zum Glück nie wieder sehen müssen.

Ohne wieder zurück zu weichen, lies Pollox den Datenchip jedoch nun los und starrte Ba'ashka auffordernd an. Verunsichert harrte dieser einige Momente aus. Es schien tatsächlich so, als würde Pollox sich freuen Ihm den Chip zu überlassen. Es war regelrecht prekär und so griff er vorsichtig nach dem Chip. Wieder war es sein Bauchgefühl, das Ihm sagte, dass etwas nicht in Ordnung war und so steckte er den Chip unverzüglich in sein Terminal um zu überprüfen, ob auf diesem wirklich die beachtliche Summe Credits war, die Ihm zustand.

Die Daten von dem Chip wurden in das Terminal geladen und augenblicklich erstarrte er während sein Blut zu gefrieren schien. Anstatt Reichtum, befand sich ein Aufgezeichnetes Gespräch, das laut über das Terminal abgespielt wurde:

„ Ich möchte das du etwas für mich tust. Ich will das du den Kopfgeldjägern der Caedes, die hier in Shoel sind, den Aufenthaltsort des Marines und der Tochter des Whistleblowers übermittelst.“

„ Das kostet, Jesaja und meine Schuld, sie sind nicht länger unausgeglichen.“

„ Deine Schuld bei Jesaja ist erst getilgt, wenn er hat was er will.“

„ Einverstanden.“

Die Aufnahme endete, hinterließ pure Stille in der Ba'ashka nur noch sein schlagendes Herz wahr nahm.

Er hatte dafür sorge getragen, dass die Kopfgeldjäger auf Typhon trafen und so Ihre Bemühungen zu-nichte gemacht hatten. Der Beweis dafür war eben dieses Gespräch und so wusste er genau wer dafür verantwortlich war, dass Pollox in Besitz dieser Aufzeichnung gekommen war. Informationen konnten Fluch und Segen sein, eine Tatsache die wohl auch Maya verinnerlicht hatte und so keuchte er:

„ Maya, du widerwärtiges Miststück....“

Trotz der starre die Ihn vereinnahmte, wandte sich sein Blick wieder langsam zu Pollox, der Ihn mit unveränderter Haltung mit seinem Blick durchlöcherte. Doch schien sein Gesicht voller Freude auf das bevorstehende. Bei diesem Gedanken, durchzog ein Kalter Schauer seinen Rücken und er fing hörbar lauter an zu atmen. Mit flüsternden Ton versuchte er zu erklären:

„ Ich kann das erklären....“

Doch wich Pollox ruckartig zurück, riss mit seinem Roboterarm den Tisch samt Terminal beiseite, der krachend an der Wand zerschepperte und packte Ihn mit der anderen Hand. Wie ein Schraubstock wurde seine Kehle zusammengedrückt, während er in die Höhe gehoben wurde.

„ Willst du ein Stückchen Freiheit kosten?“

Panisch versuchte er nach Luft zu schnappen, doch da bohrte sich die Klinge aus Pollox Roboterarm bereits in seinen Unterleib und wenige Momente später, wurde alles schwarz.

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3 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Nach einer langen Pause geht es nun weiter. Als Entschuldigung ist dieser Teil auch der mit Abstand längste und musste so in 3 Teile unterteilt werden.

Ich hoffe dass die lange Unterbechung es nicht unnötig schwer macht der Story zu folgen und möchte mich dafür entschuldigen. Ich hoffe dass es jetzt wieder schneller voran geht.
Ich wünsche viel Spaß beim lesen und freue mich auch weiterhin über konstuktive Kritik!

grüßßlleee

SEV

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Wenn du das wissen willst,  musst du einfach ganz unten auf den Link klicken ;)..... es sei denn du hast das PDF gelesen, dann habe ich nichts gesagt XD

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