Zur besseren Lesbarkeit gibts es ab sofort Operation: False Flag auch unter google-Docs und als Epub oder PDF. Für alles bisherigen Teile werde ich das auch noch nach holen:
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Epub (folgt)
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Teil - 8
Auf der Spur
Terra Gazette News Flash
Der andauernde Konflikt zwischen den Piraten nimmt neue Ausmaße an. Die Übergriffe in den östlichen System klettern auf ein Höchstmaß, während die Sicherheitsgebenden Instanzen in den östlichen System vermehrt versagen. Der Sprecher der Terranischen Polizei erklärte das es sich um ein neues Ausmaß an krimineller Energie handelt und die Sicherheitskräfte bei dieser Vielzahl an Angriffen, dieser nicht mehr gewachsen sind. Wir sprachen mit Captain Steven Miller, einem Experten für Verbrechensbekämpfung der Terranisch-Orbitalen-Polizei.
Journalist: " Captain Steven Miller. Die Bevölkerung ist sprachlos, angesichts der neusten Serie an Angriffen auf die Zivilbevölkerung. Was können sie uns zu diesem Entwicklungen sagen?"
Miller: " Wir haben es hier nicht mit einer gewöhnlichen Reihe von Angriffen zu tun. Die Piratenclans in diesen Systemen gehen für gewöhnlich sehr zielgerichtet vor. Doch jetzt scheinen sie alles und jeden anzugreifen, ganz ohne klare Struktur, oder zielgerichtete Intentionen."
Journalist: "Seitdem die Piraten einen Konflikt ausfechten, sind Angriffe auf die Zivilbevölkerung stets zurück gegangen. Was hat diese neue Aggressionswelle ausgelöst?"
Miller: "Wir wissen das 2 der einflussreichsten Clans sich bis vor kurzen in einem Waffenstillstand gefunden haben. Doch dieser ist vor nicht all zu langer Zeit gebrochen. Wir gehen davon aus das diese beiden Parteien, einen Gewisse Konstante in diesen Konflikt gebracht haben, da keine andere Partei, sich gegen diese beiden zusammen behaupten hätte können. Doch nun wo diese Konstante geschwunden ist und Typhon, als auch die Ceades alles daran setzen, Ihren Einfluss zu erweitern, gibt es für die anderen involvierten Clans, keinen Grund mehr in der defensive zu bleiben."
Journalist: " Also handeln die Piraten aus territorialen Antrieben heraus?"
Miller: " Sehen sie, Piraten haben kein natürliches Einkommen. Sie leben von dem, was sie erbeuten können oder anderen Geschäften wie Drogenhandel oder Schmuggel. Doch dessen Einnahmequellen in einem solchen Konflikt, nur begrenzt für ausreichenden Nachschub sorgen kann. Das ist ein Grund warum derzeit solche Unmengen an Schiffen gekapert werden. Die Piraten brauchen Nachschub, um Ihren Konflikt fort zu setzen und bedienen sich dabei, bei der Zivilbevölkerung."
Journalist: "Was werden die verantwortlichen Instanzen gegen diese Entwicklung unternehmen, um Ihrer Aufgabe nach zu kommen, die Zivilbevölkerung vor solchen Angriffen zu schützen?"
Miller: " Wir sind dabei unsere Reserven auszuschöpfen. Mehr kann ich Ihnen dazu nicht sagen, aber wir raten derzeit jedem von unnötigen Reisen ab, insbesondere durch ungesicherte Zonen."
Journalist: " Was genau bezeichnen sie als ungesicherte Zonen, wo es doch die Polizei nicht schafft, das eigene Hoheitsgebiet frei von Überfällen zu halten?"
...
...
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" Captain Miller?! ..... Captain Miller!!! Warten sie doch....."
Das war er News Flash zu den aktuellen Entwicklungen in den östlichen Systemen.
Cathcart – System
Planet Magmar. Kilian 4. Extremistische Tevarin besetzen ein Fabrikschiff und nehmen die Arbeiterschaft als Geiseln. Sofern Ihre Forderung, die Freilassung aller Ihrer Anhänger nicht folge geleistet wird, drohen sie das Fabrikschiff als Waffe einzusetzen und weitere Produktionsanlagen mit in den Untergang zu reißen. Die Delta-Einheit wird eingesetzt. Infolge der Rettungsaktion können 38 Geiseln befreit werden, doch noch während der Befreiungsaktion, wird die Delta-Einheit aufgeklärt und die Terroristen setzen alles daran Ihre Drohungen in die Tat umzusetzen. Um weitere Kollateralschäden zu verhindern, überlastet die Delta-Einheit die Reaktoren des Fabrikschiffs und zieht sich anschließend zurück. Noch bevor das Schiff als Waffe eingesetzt werden kann, explodiert es und stürzt in die Magmarfluten des Planeten. 23 Tevarin und die restlichen 74 Geiseln kommen ums Leben.
Nul-System. Nul-2. Sklavenhändler errichten einen temporären Sklavenmarkt. Die Delta-Einheit wird zur verdeckten Aufklärung und Einschätzung entsandt. Nach Infiltrierung des Zielgebiets steht fest, das keine Zeit verbleibt, ehe der Sklavenmarkt verlegt wird und die Sklavenhändler entkommen können. Die Delta-Einheit fordert interstellaren Beschuss an. Über 120 Sklavenhändler können ausgeschaltet werden. Der Kollateralschaden an Sklaven beläuft sich nach Schätzungen auf über 500.
Orion. Die Delta-Einheit führt eine Division Army-Ranger tief in das Vanduul-Gebiet. Ziel ist die Ausschaltung eines Stammesführers, der für die Verwüstung einiger Randsysteme verantwortlich ist. Um in das Zentrum des Feindgebiets vorzudringen, führt die Army-Division einen Frontalangriff durch, während die Delta-Einheit den Stammesführer und seine Untergebenen ausschaltet. Die Army-Division erleidet schwere Verluste. Erst als die Delta-Einheit den Auftrag abgeschlossen hat, wird die Erlaubnis zum Rückzug erteilt. 184 Army Ranger sterben.
Kellog-System. Piraten plündern eine Kolonie. Die Delta-Einheit ist verdeckt vor Ort, mit dem Auftrag den Anführer der Piraten aus zu schalten. 54 Zivilisten sterben ehe die Zielperson auftaucht und das Delta-Team eingreift. Das folgende Ereignis wurde von Zeugen als Gemetzel beschrieben. 38 Piraten und weitere 12 Zivilisten sterben infolge der Kampfhandlungen.
Gründlich studierte Denny die Protokolle der vergangenen Operationen der Delta-Einheit. Nun fragte er sich nicht mehr, warum die meisten Ihrer Missionen unter Geheim eingestuft wurden, denn sie waren alles andere als Gute Nacht Geschichten. Kollateralschäden wurden billigend in Kauf genommen, damit Ziele erreicht wurden. Für einen reuelosen Diktator vielleicht eine gute PR, nicht jedoch für ein Imperium, das Moral und Demokratie vermitteln wollte. Iwar Messer wäre auf alle Fälle Stolz gewesen.
Doch ungeachtet der Politischen Maxime die hieraus ersichtlich wurde, gaben diese doch einen guten Einblick in die Psyche von Sev. Der unbändige Wunsch, renitente Menschen zur Rechenschaft zu ziehen, koste es was es wolle, las er an jeder Zeile ab. Doch anhand der eigenen Vergangenheit des Marines, die dieses Paradigma verdeutlichte, konnte er auch großes Konfliktpotenzial vermuten. Ein möglicher Grund, für sein Verhalten, doch machte es auch nach intensiven Überlegungen keinen Sinn, das er einer Deserteurin zur Flucht verhalf. Die letzte Operation, während der Sev sich von der Truppe abgesetzt hatte, las sich trotz seiner neuen Sicherheitsfreigabe, wie eine kryptische Chiffre. Nur wenige Informationen waren klar ersichtlich, so wie die Zerstörung einer Piratenbasis im Hades-System oder die darauf folgende Flucht mit der Deserteurin und Maas war sich sicher, dass das nicht an der andauernden Operation lag, sondern dass ihm trotz allem nicht alle Informationen ersichtlich gemacht werden sollten. Etwas ungehalten über diese Tatsache, beflügelte Ihn diese jedoch zu einem mehr als gesunden Motivationsschub. Er würde nicht zulassen das Ihm diese alten Säcke der Agency Steine in den Weg legen würden, bei seinem Versuch Richter aufzuspüren und sich so endlich seinen Platz im Außendienst zu sichern. Bei dem Gedanken, das er es trotz aller Bemühungen seiner Vorgesetzten, Ihn im unklaren zu lassen, Ihnen Richter auf einen silbernen Tablett liefern würde, vermochte Ihn mehr als ein breites grinsen auf sein Gesicht zu zaubern. So schön der Gedanke daran auch war, musste er sich aber doch wieder auf das Wesentliche konzentrieren.
Melody Woodward und Hien Richter, beide wurden inzwischen als Terroristen eingestuft, die es unverzüglich zu ergreifen galt, doch Sympathie mit einer Terroristin, die in den ausschreitendem Piratenbürgerkrieg verwickelt war, hätte Maas am wenigsten von Sev erwartet. Das passte nicht in sein Profil und so fragte er sich weiter, welche Intentionen hinter seinem handeln stecken könnten. Geld war es sicher nicht. Die inzwischen eingefrorenen Besitztümer dieses Marines horteten sich seit 2 Jahren auf seinem Konto. Es lag Ihm nichts an Geld oder anderen trivialen Zielen. So wie er es beurteilen konnte, war der Kampf, das einzige wofür er lebte und jetzt musste er nur noch heraus finden, wo er seinen nächsten Kampf austragen würde.
Für einen Moment wandte er seinen Blick von seinem Mobiglaß ab und blickte ziellos in dem kleinen Saal umher.
Die Funny Fish Bar.
An dem nächst gelegenem Hangar war der Hammer zum letzten mal registriert worden. Die Piraten, die das Schiff letztendlich unter Kontrolle hatten waren hier wohl bekannt. Es hatte nur wenige Befragungen in Anspruch genommen, ehe klar war, das sie in dieser Bar das ein oder andere mal über die strenge geschlagen hatten. Sev war hier gewesen. Soviel war sicher. Auch wenn weder der Bareigentümer, noch die angetrunkene Bedienung Ihm mehr Informationen preis geben konnten.
Ein stämmiger Mann setzte sich nun neben Ihn an den Tisch und erläuterte flott:
„ Also, Wunderkind. Ich konnte sämtliche An- und Abflugprotokolle beschaffen. Das geht hier zu wie in einem Bordell mit Flatrate. Das ist ne Sackgasse, Anfänger!“
Es war Special Agent Pexton. Ein älterer Kollege um die 40. Bereits seit einige Jahren war er im Außendienst tätig und betrachtete es offenbar als pure Beleidigung, das er einem, Anfänger, so wie er es zu sagen pflegte, die Hand halten musste. Denny konnte sich nicht vorstellen ob dieser alte Knacker jemals in seinem Leben gelacht hatte, doch seine nach unten gekrümmten Mundwinkel bezeugten das Gegenteil. Bereits der Flug mit Ihm nach Cathcart war die reinste Folter gewesen und Denny konnte sich nicht vorstellen, wie ein solches Fossil, das doch so beschränkt auf den eigenen Horizont war, überhaupt erfolgreich im Außendienst tätig sein konnte.
Denny lächelte breit. Es bereitete Ihm viel vergnügen, seine offenbar ausgeprägtere Intelligenz zur Schau zu stellen und dem Fossil seine Überlegenheit streitig zu machen.
„ Er war hier und wenn er hier war, dann hatte er hier ein Ziel.“
Pexton lachte auf und erklärte überheblich:
„ Das ist Cathcart, Anfänger. Ausflugsziel Nummer eins für Flüchtige. Wir können uns deine Pseudo-Ermittlungen sparen und gleich anfangen Spider auf dem Kopf zu stellen, danach Cathcart und wenn er wirklich nicht hier sein sollte, den Rest der Galaxie. Ich mach das nicht erst seit heute.“
Denny lächelte breit, sein Sitz wurde aufrechter während er in einem Lehrerhaften Ton seinem älteren Kollegen überfreundlich aufklärte:
„ Nein. Er ist ein Marine. Marines drehen keine Däumchen während sie sich in irgendeinem Loch verstecken. Dieser hier, erst recht nicht. Sie haben Ziele und nehmen diese konsequent in Angriff. Wir müssen heraus finden, was er vor hat.“
Mahnend blickte Pexton auf und knurrte leise:
„ Und was sagt uns deine unfehlbare Eingebung... Wunderkind?“
Dennys Blick richtete sich von Ihm ab, während dieser ziellos in die Luft wanderte und er sich für einen Moment in sich zurück zog und alles was er über Richter wusste, in seinen Gedanken durchlaufen lies, ehe er flach erklärte:
„ Er ist angespannt. Unser Mann ist seit dem 17ten Lebensjahr Soldat und hat kaum eine freie Minute außerhalb er Streitkräfte verbracht. Er ist nun nicht mehr in seiner Wohlfühl-Zone. Das heißt er wird sich an irgendetwas oder irgendjemanden Vertrauten richten, um diesen Verlust zu kompensieren. Wir müssen nun nur noch die Verbindung finden.“
Mürrisch schnaufte Pexton auf, ehe er einige male auf seinem Mobi-Glaß herum tippte und daraufhin eine nicht enden wollende Liste von Schiffen auf Dennys Mobiglaß erschien. Er lies keine Sekunde verstreichen, ehe er eines nach dem anderen durchleuchtete.
Mehrere Minuten dauerte es, in denen er unentwegt auf dem Mobi-Glaß herum tippte, ehe sich plötzlich seine Aufmerksamkeit auf eines der Schiffe richtete.
Die ID des Schiffes war nicht sehr alt, trotz des einige Jahre zurück liegenden Baujahrs. Es wunderte Denny nicht, wo sie sich doch auf Cathcart befanden und vermutlich nahezu jedes Schiff über eine illegale Dynamische ID verfügte. Doch in dem so kurzen Schiffsverlauf des Flugprotokolls, tauchte der Name einer Kolonie immer wieder auf. Muna-15. Ein Händler Namens Maik Erwin war der Eigentümer dessen Geburtsort, eben diese Kolonie war.
„ Bingo.“
Stieß Denny erwartungsvoll aus während die gesamten Einsatzprotokolle des Angriffs auf Muna-15 in seinem Kopf aufleuchteten. Es war nur eine magere Fährte, doch angesichts der schwindend geringen Kontakte des Marines mit außenstehenden, die beste Möglichkeit und für einen Moment fragte er sich, ob der als Tod geltende Schmuggler, der dem Widerstand die Waffen beschafft hatte, doch nicht ganz so Tod sei. Doch es waren nur Vermutungen und auch Pexton war nicht sonderlich zuversichtlich, als er leise fragte:
„ Das soll das Schiff sein, mit dem er geflohen ist?!“
Reiflich überlegte Denny, ob alle seine Erwägungen korrekt sein könnten, bis er nach einigen zögern antwortete:
„ Ich bin mir nicht sicher, aber es ist unsere beste Spur!“
Pexton nickte etwas widerwillig, doch beugte er sich nun unverhofft über den Tisch, ehe seine Stimme um einen weiteren Tonfall leiser wurde und er flüsterte:
„ Gut, und jetzt sehen wir zu das wir verschwinden.“
Mit den Augen deutete er unauffällig zu seiner Schulter, während er im gleichen Ton vervollständigte:
„ Wir werden beobachtet.“
„ Was? Von wem?“
fragte Denny nun verwundert nach, doch noch ehe er Anstrengungen unternehmen konnte, sich selbst ein Bild davon zu machen, erklärte Pexton befehlshaberisch:
„ Der Tisch links hinter mir. Gestalten in dunkler Kleidung. Nicht hinsehen!“
„ Was wollen die von uns?“
fragte Denny, woraufhin Pexton erklärte, als sei es doch selbstverständlich:
„ Cathcart! Wenn du es nicht heraus finden willst. Dann folge mir.“
Unverzüglich stand Pexton auf und deute mit einem unscheinbaren Kopfbewegung Maas an, das selbe zu tun. In Anbetracht der vielen Gruppierungen, die in diesen Krieg verstrickt waren, konnte Maas nur erraten wer diese Leute waren und versuchte einen kurzen Blick zu erhaschen, während er vorsichtig aufstand. Es waren 2 Männer, die sich offensichtlich unbefangen unterhielten, doch konnte Maas selbst in der Bruchteil einer Sekunde erkennen, das Ihre Augen immer wieder zu Ihnen hinüber wanderten, ehe sie nun das Gespräch einstellten und ebenfalls aufstanden. Sofort eilte Maas Pexton hinter her, der zielgerichtet auf den Ausgang zu Schritt und hatte dabei Mühe, nicht in Versuchung zu kommen, über seine Schulter zu sehen. Es war nicht schlau seine Verfolger wissen zu lassen, das man über Ihre Absichten im klaren war, auch wenn sich das unwohle Gefühl, Leute im Rücken zu haben, die einem offensichtlich nichts gutes wollten, dadurch nur noch intensiver wurde.
Als die beiden nun das Schott passierten, dass aus der Bar hinaus führte, fragte Maas in einem flüsterndem Ton:
„ Woher wissen die wer wir sind?“
„ Mitkommen, Anfänger. Wir gehen zurück zum Schiff.“
Lies sich Pexton jedoch nicht darauf ein und ging zügigen Schrittes die metallischen, Menschen gefüllten Gänge entlang. Maas folgte zügig, während er immer wieder mit kurzen, unscheinbaren Kopfbewegungen versuchte nach hinten zu schauen und daraufhin die beiden Männer erblickte, die sie durch die Menschenmasse hindurch verfolgten und Maas daraufhin einen Schritt zulegte.
„ Sie sind hinter uns!“
bemerkte Maas nüchtern und versuchte dabei seine Anspannung zu überspielen.
„ Hier entlang.“
antwortete Pexton knapp und bog nach einigen dutzend Metern in eine kleine Seitengasse ab. Kaum war er um diese herum gebogen zog er seine Waffe und erklärte beiläufig:
„ Zum Glück sind wir auf Cathcart. In anderen Systemen würde es dafür ne Menge Ärger geben.“
Maas schaute Ihn fragend an, bis nach wenigen Momenten die beiden Gestalten vor der Seitengasse erschienen und Pexton daraufhin unverzüglich das Feuer eröffnete. Panik brach zwischen den Menschenmassen aus, die sich hastig von dem Geschehen entfernte. Einer der Verfolger ging augenblicklich zu Boden, während der andere eine Pistole zog und in Deckung hinter einer Stahlwand sprang. Doch auch der gefallene richtete sich zügig wieder auf und zog ebenfalls eine Waffe.
„ Los jetzt!!!“
brüllte Pexton. Denny nickte, sein Herz pumpte unentwegt. Noch nie hatte er sich in einem Schusswechsel befunden und so brauchte er einige Sekunden, in denen er sich zwanghaft an seine Ausbildung erinnern musste. Ihr Schiff war nicht weit entfernt und so zog er seine Waffe und stürmte los, während Pexton erneut das Feuer eröffnete.
Fora – System
Einsam. Mit dem Wort hätte Melody das Leben auf einem Schiff beschrieben. Noch nie hatte sie sich so weit entfernt von Gesellschaften und Zivilisation befunden. Inmitten der unendlichen weiten. So dunkel, so kalt, aber dennoch so schön. Schönheit die dem Universum jede Gefahr absprechen zu schien. Pulsare, Atomar verseuchte Nebel, Sonnen. So tödlich, aber dennoch sah sie diesen Kosmischen Erscheinungen, bis zur letzten Sekunde hinter her. Erst als diese Schönheiten der Natur, aus Ihrem Blick schwanden, begriff sie erst wieder wo sie war. Weit weg von Zuhause, allem Bekannten so fern und so legte sich das Bewusstsein, nicht die Möglichkeit zu haben in wenigen Schritten auf Menschen zu treffen, wie ein bedrohlicher Schleier über die Eindrücke, die sie auf Ihrer Reise gemacht hatte.
Es gab nur dieses Schiff. Nur Sev und Maik. Alles andere, erschien in diesen Momenten, unerreichbar zu sein.
Einsam.
Ein Gefühl das Melody am wenigsten zu ertragen vermochte und so hatte sie Maik des öfteren im Cockpit besucht. Er verließ es nur selten und Melody war sich sicher, das es an seiner Hingabe zu Raumschiffen lag. Maik betrachtete das Schiff als sein Zuhause, was man jeder Fassette des Innenraums ansehen konnte. Oft hatte sich Ihr die Frage aufgedrängt, wie man ein solches Leben führen konnte, doch sobald sich dieser Gedanke in Ihrem Kopf verfestigt hatte, passierten sie einen Himmelskörper, einen Planeten oder ein andere Objekt auf Ihrem weiten Weg von unermesslicher Schönheit, als wolle das Universum selbst Ihr eine Antwort geben.
Noch nie hatte sie sich so Einsam gefühlt, aber auch noch nie so Frei.
Und so war es die Einsamkeit, die sie erneut dazu veranlasste, das Cockpit auf zu suchen.
Als die metallische Tür zu diesem sich zischend auf schob, lugte Maik über seine Schulter. Sein Beine lagen locker auf den Steuerkonsolen, während er eine Tüte Chips mampfte.
„ Na, wie geht’s?“
nuschelte er mit vollen Mund, worauf Melody lächelnd antwortete:
„ Eine Mischung aus Aufregung und Überwältigung.“
während sie zielgerichtet zu eines der großen Cockpitfenster schritt und erneut der Versuchung erlag, in das All hinaus zu starren.
„ Lass mich raten!“
nuschelte Maik nun weiter:
„ 30% Aufregung und 60% Überwältigung!“
Melody warf Ihm einen fragenden Blick über die Ihre Schulter zu und bemerkte verwirrt:
„ Das sind zusammen aber nur 90%“
„ Ich war so frei, 10% Staunen für mein Schiff drauf zu schlagen.“
Melody lächelte, drehte sich nun gänzlich zu Ihm und fragte lächelnd:
„ Du bist mit Leib und Seele Raumfahrer, oder?!“
Maik hielt die geleerte Tüte nun weit nach oben und lugte mit einem gründlichen Blick in diese hinein, damit es kein Chip schaffen würde, sich seinem Appetit zu entziehen woraufhin er enthusiastisch erklärte:
„ Gibt es etwas besseres?“
Doch sobald er sich vergewissert hatte, das Ihm kein Chip entronnen war, warf er die Tüte über seine Schulter, die auf einem kleinen Haufen weiterer Tüten auf dem Boden fiel, blickte zu Melody und deutete mit ausgestreckten Zeigefinger auf das Cockpitfenster:
„ Gibt es etwas beeindruckendes als das?“
Melody nickte lächelnd und folgte seinem Blick hinaus aus dem Fenster, wo das funkeln von tausenden von Sternen durch die Dunkelheit drang, während sie Ihn gedämpft bestätigte:
„ Nein. Das gibt es nicht.“
Zufrieden verschränkte Maik die Arme hinter seinen Kopf und erklärte in einem leisen Ton weiter:
„ Außerdem ist es ja nicht so, als das ich eine andere Wahl hätte.“
„ Wie meinst du das?“
entgegnete Melody
„ Naja, sagen wir, ich und die UEE, sind wie ein Schwarzes Loch und das Licht.“
„ Ich nehme mal an, die UEE symbolisiert das Schwarze Loch?“
Maik warf Ihr einen verwegenen Blick zu, ehe er locker erklärte:
„ Japp. Ich ziehe es vor den empfohlenen Sicherheitsabstand ein zu halten.“
„ Du bist also auch auf der Flucht.“
Bemerkte Melody, woraufhin Maik trocken erläuterte, während sich sein Blick wieder ziellos vor sich richtete:
„ Naja. Die UEE sucht vermutlich nach mir, doch habe ich Dank Hien den Vorteil, das sie nicht wissen wen sie suchen.“
Melody horchte auf. Noch immer Verstand sie nicht, was sich hinter dem Namen Sev verbarg und auch die Ungewissheit, ob es gut wäre das zu erfahren, vermochte Ihre Neugierde nicht zu trügen:
„ Dank Hien?!“
„ Ja, er hat meinen Kopf aus der Schlinge gezogen.“
Erklärte Maik gedämpft, während Melody neugierig an Ihn heran trat und ruhig fragte:
„ Habt Ihr euch so kennen gelernt?“
Maik nickte, sein Blick wandte sich wieder aus dem Cockpitfenster zu seiner Vorderseite während er lächelnd erklärte:
„ Ja. Mein Zuhause wurde von Vanduul angegriffen. Nur dank Ihm steht die Kolonie heute noch.“
Melody hielt inne, während sich unweigerlich Bilder in Ihren Kopf abbildeten. Vanduul, Krieg und Tod. Nie hatte sie diesen Teil der Galaxis verstehen können, auch wenn sie immer wieder fassungslos die Nachrichten verfolgt hatte, wenn wieder einmal eine Kolonie, opfer eines Vanduulangriff geworden war. Nie hatte sie eine Antwort auf die Frage erhalten, wieso das alles geschah und warum Menschen durch diesen Weg gezeichnet wurden, der doch offenbar nur zu weiteren Groll führte. Sie musste sich nicht fragen, was eine Soldat wie Sev einer war, womöglich alles erlebt hatte. Seine Körpersprache, seine Augen, die sobald er sich sicher war, nicht beobachtet zu werden, zwischen Zorn und Trauer changierten, sie alle Sprachen Bände, vielleicht noch mehr als das es Worte gekonnt hätten. Doch der Wunsch nach Gewissheit lies sie nun die Frage mit einfühlsamen Ton über Ihre Lippen gleiten:
„ Er hat viel durchgemacht. Oder?“
Maik warf Ihr einen schiefen Blick zu und beteuerte trocken:
„ Das solltest DU, IHN fragen.“
Melody rang sich ein lächeln ab, blickte für einige Momente ziellos im Cockpit umher, ehe sie ernüchternd erklärte:
„ Er gibt sich viel Mühe mir aus dem Weg zu gehen.“
„ Ja, das kann er gut.“
bestätigte Maik mit einem dezenten lachen. Doch Melody lies nicht von Ihren Gedanken ab und fragte weiter nach:
„ Wieso ist er so? Offenbar scheint er jedem helfen zu wollen und dennoch.....“
Für einen Moment hielt sie inne, während sich Ihr Blick zum Boden neigte und sich das Unwohle Gefühl in Ihr verinnerlichte, das sie jedes mal vernahm, sobald sie Ihn ansah:
„ Ich sehe so viel Kummer wenn ich Ihn ansehe. Er ist so... traurig.“
„ Jeder muss sein Päckchen tragen. Er...“
antwortete Maik nüchtern, ehe er kurz inne hielt, Melody einen kurzen Blick zuwarf und bedrückt weiter erklärte:
„ ….er hat ein ziemlich großes auf gebürgt.“
Doch lockerte er sich kurz darauf wieder, während sich sein Tonfall erhob und er lachend erläuterte:
„ Aber, wenn er merkt das ich hinter sein Rücken über Ihn quassle, bringt er mich vermutlich um.“
Melody nickte und lächelte dezent:
„ Verstehe.“
ehe Ihr Blick wieder aus dem Fenster wanderte, wo eine braun-gelbliche Kugel zu erblicken war und sie daraufhin neugierig fragte:
„ Was ist das?“
„ Hyperion, unser Ziel.“
Antwortete Maik knapp und Melody trat ein Stück näher an das Fenster heran, um einen besseren Blick erhaschen zu können, ehe sie bemerkte:
„ Er sieht... leblos aus.“
„ Er ist ein Wüstenplanet.“
erklärte Maik nun ausgiebig:
„ Als die ersten Kolonisten nach Hyperion kamen, versprachen sie sich eine blühendes Habitat. Doch bei den Terraforming Arbeiten gab es erhebliche Zwischenfälle, die Hyperion zu einer, staubigen, trockenen, einsamen, Piraten-verseuchten, korrupten, leblosen, öden, verdreckten, stinkigen, trostlosen....“
Lachend unterbrach Melody seinen enthusiastischen Versuch, seine offensichtliche Abneigung gegenüber diesen Planeten zum Ausdruck zu verleihen:
„ Maik.....“
woraufhin er einlenkte und seinen Satz beendete:
„ ….. äh, ja. Wüste gemacht haben. Keine 2 Stunden mehr, dann haben wie diesen sandigen, unfruchtbaren, unberechenbaren..... “
Um nicht heraus zu finden, wie viele beschimpfende Wörter er noch in seinem Vokabular finden würde, unterbrach Ihn Melody und erklärte knapp:
„ Ich sage Hien Bescheid.“
„ Okay....“
bestätigte Maik knapp, ehe Melody das Cockpit verließ und beim herausgehen noch hören konnte, wie Maik nun doch noch sein ganzes Repertoire an Schimpfwörtern ausschöpfte und singend vor sich aufsagte.
Zeit war es, die sich in die quälende Stille bohrte. Zeit die nicht zu vergehen schien. Ein Moment folgte dem nächsten. Ohne die Möglichkeit handeln zu können. Ohne die Möglichkeit, sich mit neuen Erkenntnissen auseinander zu setzen. Ungenutzte Momente, die nur die Vergangenheit Revue passieren ließen, während sie ungenutzt verstrichen. Zeit, die die Brühe voller unangenehmen Fragen weiter aufwärmte.
Wenn Geduld die Tugend der Sieger war, so wie Kody erklärt hatte, war Sev zum scheitern verurteilt und auch das kontinuierliche Überprüfen seines Mobi-Glaß, konnte seine Ungeduld nicht Stillen.
Nesaja schwieg. Auch dutzende Versuche Ihn zu kontaktieren hatten nicht zum gewünschten Erfolg geführt.
Es war schwer Geduld zu bewahren, wenn persönliche Motivationen das denken beeinflussten. Persönliche Ziele, persönliche Schuld.
So innerlich angespannt er auch war, so wenig spiegelte sein Äußeres diese Unruhe wieder. Regungslos saß er an einem kleinen Tisch im Aufenthaltsraum des Starfarer und die einzige Regung, bestand aus seinen Augen, die im Minuten-Takt hinunter zu seinem Mobiglaß wanderten.
Doch Nesaja schwieg.
Erst das zischen der Tür zum Aufenthaltsraum, brach seine Gedankengänge. Melody trat mit einem lockeren, unbefangen fröhlichen Gang hinein und schenkte Ihm ein breites lächeln, das vermutlich aus dem tiefsten Ihres Herzen kam. Es spiegelte die pure Aufrichtigkeit wieder, so voller Hoffnung. Voller Gutmütigkeit und augenblicklich stieg ein grollen in Ihm auf. Vergebend wünschte er sich, den Vater einer Verbrecherin, einer arroganten Schnepfe oder wenigstens im geringsten Maße unsympathische Person auf dem gewissen zu haben um wenigstens einen kleinen Trost zu finden. Doch musste er ausgerechnet auf die Warmherzigste Person getroffen sein, der er jemals gegenüber stand.
„ Hey!“
sagte sie nun locker und stützte sich auf dem Tisch seiner Gegenüber ab. Ihr hatte die verstrichene Zeit offensichtlich gut getan. Ihr Lippen wurden stetig von einem lächeln dominiert, während Ihr aufgeschlossenes Wesen die Oberhand gewonnen hatte. Als wäre nie etwas geschehen.
„ Maik sagt, das wir gleich Hyperion erreichen.“
erklärte sie erwartungsvoll, woraufhin Sev lediglich ein flaches nicken von sich gab.
„ Was glaubt du werden wir dort finden?“
fragte sie weiter woraufhin sie Sev anstarrte. Doch ein Blick genügte Ihr offenbar als Antwort nicht und so erklärte er gedämpft:
„ Ich weiß es nicht.“
Sev blickte weg, doch Melody tat keinen Versuch daran, sich davon abwimmeln zu lassen und lächelte verständnisvoll, ehe sie leise fragte:
„ Was hoffst du dort zu finden?“
„ Antworten.“
erklärte er nun knapp, stand auf und griff das Sturmgewehr, das auf dem Tisch lag, während Melody Ihn weiter anblickte. Er lud einige male durch, um die Funktionsweise des Verschluss zu prüfen und Melody womöglich eine Unterschwellige Antwort zu geben. Diese jedoch beäugte Ihn abwegig und starrte das Gewehr an, ehe sie nun bedrückt fragte:
„ Wie kannst du das?“
Sev blickte sie kurz an. Sein fragender Blick bezeugte das er nicht so recht wusste was sie meinte, ehe sie sich nun gedämpft erklärte:
„ Das Töten.“
„ Wie meinst du das?“
hakte Sev beiläufig nach, während er seine Überprüfung beendete und ein Magazin in die Waffe schob.
„ Einem Menschen das Leben nehmen. Das kostbarste Gut in unseren Universum.“
erklärte Melody vorsichtig, während sich einige Falten auf seiner Stirn abbildeten, die seinen fragenden Gesichtsausdruck vollendeten, ehe er nach kurzen Überlegungen das Gewehr in die Halterung an seinem Rücken steckte und platt antwortete:
„ Ist nur eine Fingerübung.“
Melodys unbefangener Gesichtsausdruck schwand und hinterließ nun den gleichen fragenden Blick, der auch Sevs Gesicht zeichnete, ehe sie entsetzt säufzte:
„ So einfach ist es?.... Ja?“
Anschließend, an einigen Sekunden in denen sie Ihn sorgfältig gemustert hatte, flüsterte sie mit einem traurigen Unterton:
„ Du fühlst nichts dabei?“
Ruckartig richtete Sev sich auf, warf Ihr einen zornigen Blick zu und stieß laut aus:
„ Was? Nein! ….. Wieso?!“
„ Es sind nun einmal Menschen.“
Versuchte Melody beruhigend zu erklären, doch hatte Sev nur ein abwegiges Schnauben als Antwort übrig, in dem seine Aussage tief vergraben war:
„ Menschen?!“
Melody nickte zurückhaltend, während sie leise erklärte:
„ Ja, mit einer Vergangenheit, einer Persönlichkeit. Gefühlen, Hoffnungen und Träumen.“
Diese Naivität schien dem Fass dem Boden auszuschlagen. Sev wollte nicht glauben, das sie nach alle dem, was passiert war, wirklich so dachte und wurde lauter:
„ Es sind Mörder, Vergewaltiger und schlimmeres! Verdammt nochmal du hast es doch selbst erlebt! Nichts anderes als den Tod haben sie verdient!“
Ihr unbefangener Gesichtsausdruck schwand nun gänzlich, während sie weiter versuchte, Ihren Standpunkt zu erläutern:
„ Und mit weiteren Morden rechtfertigt man Ihr Verhalten?“
„ Was weißt du schon?“
Fauchte Sev sie an. Die unangenehme Brühe schien sich weiter auf zu kochen, während er wieder nur daran denke konnte, was er getan hatte. Es war Notwendig gewesen, versuchte er sich aufs neue selbst zu beschwichtigen. Wenn es nicht Notwendig gewesen wäre, dann hätte er anders gehandelt, so war er sich sicher und der Beweis dafür stand direkt vor Ihm, der nun einen Schritt an Ihn heran trat und energischer beteuerte:
„ Ich weiß das es nicht der Mensch ist, der Böse ist. Hunger, Gier, Elend und der Hass der daraus entsteht. Diese Dinge korrumpieren Menschen und machen das aus Ihnen, was sie sind. Doch niemand hat die Wahl zu entscheiden, in welchen Umfeld man aufwächst, welches Schicksal man erfährt. Wie können wir einem Mensch da das Böse zusprechen wollen, wo sie doch nur Produkte unserer Gesellschaft sind.“
„ Das können wir! Ja verdammt!“
Brüllte Sev und schlug wütend auf den Metalltisch ein während er versuchte mit allen mitteln sie und sich selbst ,davon zu überzeugen:
„ Ihre Taten sprechen lauter als das es Worte jemals könnten! Sie haben Ihren Weg gewählt und ich den meinen. Wenn du nach Ausflüchten suchen willst, bitte! Aber verschone mich mit diesen hohlen Fraßen!“
Melody schüttelte den Kopf, trat noch ein Stück näher an Ihn heran und erklärte weiter:
„ Sie haben Ihn nicht gewählt, das hat niemand von uns. Oder kannst du das etwa von dir behaupten?“
Wie ein Geschoss das sich durch eine Panzerung bohrte, traf Ihn dieser Satz in sein Herz und so keuchte er wütend:
„ Schluss jetzt!“
Doch Melody machte einen weiteren Schritt auf Ihn zu, während sich Ihre Augen einfühlsam auf Ihn fixierten und sie mit ruhiger Stimme fragte:
„ War dieser Weg einzig und allein deine Entscheidung?“
„ DAS REICHT!!!“
Der angestaute Zorn entlud nun sich in einem lauten knall an dem Tisch, als sein Arm ungebremst darauf aufschlug. Die übermenschliche Energie des Exoskeletts rammte eine tiefe Beule in den Tisch aus massiven Metall. Melody zuckte erschrocken zusammen, während Sev sie schwer atmen, mit zornigen Blick ansah. Einige Sekunden verstrichen, ehe er begreifen musste was gerade passiert war und er sich entrüstet von Ihr abwandte. Er stütze sich an einer Wand ab, versuchte seine Gedanken zu ordnen, die unangenehme Brühe abzukühlen, während er tief durchatmete um sein intensiv schlagendes Herz zur ruhe zu bringen.
Doch Melody trat weiter an Ihn heran und fragte nun etwas eingeschüchtert:
„ Wo kommt nur all diese Wut her?“
Sev warf Ihr einen kurzen Blick zu und erneut steig ein grollen in Ihm auf. Doch selbst jetzt noch, drängte sich ein lächeln auf Ihre Lippen, während sie vorsichtig an Ihn heran trat. Doch noch ehe sie Ihn ganz erreicht hatte, keuchte Sev:
„ Spar die die Mühe!“
„ Was?“
blieb Melody stehen und starrte Sev an, als dieser sich zu Ihr drehte und mit gedämpften Ton erklärte:
„ Was glaubst du wer vor dir steht? Dein Retter? Ein strahlender Ritter? Ein selbstloser Held?“
„ Aber....“
Versuchte Melody Ihn zu unterbrechen, doch Sev erklärte in einem harschen Ton weiter:
„ Versuche dich nicht mit mir anzufreunden. Du hast es selbst erkannt. Ich bin kein guter Mensch.“
Woraufhin sie Ihn aufbauend anblickte und versuchte zu erklären:
„ Dennoch hast du mich gerettet und auch für Maik bist du eingetreten.“
„ Lass es!“
„ Ich möchte doch nur...“
Mit einem schroffen Tonfall würgte Sev sie aufs neue ab:
„ Trenne dich von dem Gedanken das ich das alles wegen dir mache. Ich habe meine eigenen Ziele.“
woraufhin Ihre blauen Augen größer wurden und Ihn musterten, als würde sie seine Seele durchleuchten. Erst nach einigen Momenten nickte sie widerwillig, wandte sich von Ihm ab und Schritt zur Tür hinaus, ehe sie noch einmal einen Blick über Ihre Schultern warf, der enttäuschter, nicht hätte sein können. Es war Notwendig, so zu handeln, beteuerte Sev innerlich. Es war Notwendig gewesen.
Cathcart
Adrenalin schoss durch Dennys Körper, während er weitere Gänge passierte, durch die die lauten Knalle von abgefeuerten Waffen schallten. Immer wieder schoss Pexton auf Ihre Verfolger, während sie nun endlich den Hangar erreicht hatten. Die EDA-Avanger stand nicht weit entfernt und rannte er auf das Schiff zu, dessen Ladeluke sich nach einigen Eingaben auf seinem Mobiglaß öffnete. Pexton war nicht weit entfernt und feuerte immer wieder in die engen Gänge, durch die sich sich gearbeitet hatten, um Ihre Verfolger, die sie weiter jagten, in Schacht zu halten. Maas erreichte die Ladeluke, positionierte sich an dieser und zielte in die Gänge, während Pexton nun schleunig aufholte. Kurz darauf schielte der erste Verfolger um die Ecke ehe einige Kugeln durch die Luft schossen. Maas überlegte nicht. Sofort krümmte sich sein Zeigefinger ehe er einige Schüsse abgab, die funkend an den Stahlwänden abprallten. Doch auch wenn seine Kugeln nicht trafen, so verschafften sie Pexton Zeit, der zur Ladeluke aufholte und mit harschen Ton Denny befahl:
„ Starte! Ich halte sie weiter auf!“
Denny nickte lediglich. Er war nicht der beste Schütze, wie er sich nun eingestehen musste und so machte er sich hastig auf und spurtete durch das Schiff ins enge Cockpit, wo er nun hastig die Befehle eingab, während weitere Schüsse erklangen. Die Triebwerke starteten und sofort als sich das Schiff langsam in die Luft hob, schloss Denny die Ladeluke, ehe die Avanger aus dem Hangar hinaus schoss. Kaum hatte das Schiff einige Meter zu der Raumstation Spider aufgebaut, atmete er tief aus und im selben Moment verfluchte er Rinako dafür, das sie Recht gehabt hatte. Sein Hände zitterten, als er nun den Autopiloten einschaltete und die Steuerknüppel los lies. Noch im selben Moment lachte er auf, lies sich entspannt im Sitz zurück fallen und erklärte lachend mit lauten Ton:
„ Wir haben es geschafft Pexton!“
Als nun der Adrenalinpegel nach lies, machte sich ein Gefühl in Ihm breit, das er ansonsten nur nach einem Orgasmus gehabt hatte. Erleichterung, Euphorie und die sichere Gewissheit, am Leben zu sein. Maas fuhr sich durchs Gesicht, schüttelte sich einmal ehe er sich lachend herum drehte und in den Frachtraum rief:
„ Hörst du Pexton?“
Doch es erklang keine Antwort. Misstrauisch schielte Denny über seine Schulter, während ein unwohles Gefühl die Erleichterung ersetzte.
„ Pexton?“
fragte er verwundert ehe er sich vorsichtig aufrichtete und das kleine Cockpit verließ, ehe er den Laderaum erreichte. Denny verharrte, als er Pexton am Boden liegen sah. Ein großes, blutiges Loch klaffte in seinem Schädel unter dem sich das Blut sammelte. Die Euphorie schwand, auch wenn sich kein Gefühl der Trauer einstellte. Es war bedrückend, eine Kollegen verloren zu haben, aber dennoch nicht mehr.
Nach einigen Momenten des Schweigens, die er für angebracht hielt, machte er sich wieder an das Cockpit auf und dort angekommen tippte er eine Nachricht an seine Vorgesetzten in einer der vielen Konsolen ein und für einen Moment fragte er sich, ob sie Ihn für das Ableben der grantigen Special Agents verantwortlich machen würden, doch immerhin hatte er Sevs Fährte aufgenommen. Es dauerte lange, ehe die Nachricht das Sol-System erreichte und eine Antwort nach über 2 Stunden warten eintraf:
„ Wir werden das Delta Team auf das Schiff ansetzen. Ich bin sicher, Nero wird das Schiff finden können. Des weiteren bestätigen wir Ihre Anfrage, den Auftrag weiter fort zu setzen und die Ermittelungen in Terra weiter fort zu führen.“
Ein lächeln zeichnete sich auf Dennys Gesicht, als er die Nachricht las. Terra würde sein nächstes Ziel sein, auch wenn er dem Director nicht seine wahren Absichten mitgeteilt hatte. Denn wenn man es nicht für nötig hielt, Ihn komplett einzuweihen, dann musste er es schließlich selber tun.
Fora – System
Hyperion – Shoel Raumhafen
Der tosende Wind peitschte Sand und Staub durch die Straßen Shoels. An jeder Ecke der Staubigen Straße schien sich der Sand zu sammeln und häufte sich zu kleinen Dünen auf, überall dort, wo ein Hindernis längere Zeit ausharrte. Die Umgebung war geprägt von orientalisch anmutenden Gebäuden, bestehen aus Backstein. Vom kleinen Baracken, bis hin zu Mehrstöckigen Bauwerken die dutzende Meter empor ragten. Die wenigen Menschen, die die Straße des Marktplatzes durchstreiften, nicht weit vom Raumhafen entfernt, verdeckten Ihre Köpfe mit Kopftüchern, Helmen oder dicken Schutzbrillen. Auch Melody hatten Ihren Kopf mit einem Umhang umhüllt, um den Sand und Staub zu trotzen, während Sev das leise rasseln hören konnte, erzeugt von den Sandkörnern die gegen seinen Helm prasselten. Ein Unwetter war im Anmarsch, doch bereits jetzt wurde der Aufenthalt im freien erschwert, wo doch dieses Wetter als laues Lüftchen betrachtet werden konnte, im Gegensatz zu einem Hyperianischen Sandsturm, wie er nun auf zu ziehen begann.
Gewohnheit, für die Menschen und Banu die hier draußen Ihr Leben verfristeten und so gingen sie Ihren gewohnten Tagesablauf nach. Handel Treiben in den engen Straßen. Von verschiedensten Drogen, Waffen bis hin zu Stimulations-Bots. Ein orientalischer Marktplatz, an dem man allem Habhaft werden konnte, bis hin zu Informationen, die sie nun so dringend brauchten. Nach einigen Erkundungen, schien ein Informationshändler, Namens Vheloti Ba'ahskha die beste Anlaufstelle zu sein.
Sev war vertraut mit den Gegebenheiten von Hyperion. Piraten, Schmuggler und viele weitere die sich vor der UEE verstecken wollten. Auch wenn er darauf bestanden hatte, das Melody auf dem Schiff bleiben solle, hatte sie sich nicht belehren lassen. Sie hatte eine seltsame Art, Ihre Willen durch zu setzen. Anstatt wie die meisten Menschen einen Streit los zu brechen um sich gegen seine Anweisung zu behaupten, war sie einfach lächelnd aus dem Schiff marschiert, was Sev nach wie vor dazu veranlasste, ungehalten in seinen Helm zu nuscheln. Auch wenn er es nachvollziehen konnte, anhand der Tatsache das Ihr Vater in Shoel ein Leben gehabt hatte.
„ Hier ist es!“
sagte Sev nun, während er ruckartig in einer engen Seitengasse stehen blieb und auf einen unscheinbaren Eingang, einer Backsteingebäudereihe zu seiner rechten deutete. Nach einem knappen zögern der Abwägungen trat er hinein, dicht gefolgt von Melody und fand sich in einem kleinen Zimmer wieder, dessen dominierenster Gegenstand aus einem kargen Schreibtisch mit einem Terminal bestand. Der Besitzer hatte ganz offenbar eine Abneigung gegen jeglichen Dekorationsgegenstand gehabt, aber vermutlich, so war Sev sich sicher, diente dieses Büro nur als Zweckmäßigkeit, damit sich der Besitzer schnell aus dem Staub machen konnte.
„ Jemand da?“
fragte Sev laut in den Raum hinein, woraufhin einige laute hinter einer Tür, neben dem Schreibtisch erklangen und sich diese wenig später öffnete. Ein Banu trat einen Schritt heraus, musterte Sev und Melody sehr sorgfältig, ehe er sich auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch niederließ. Mit einer beiläufigen Geste, deutete er Ihnen an, das sie sich setzen sollen, ehe er einige male auf dem Terminal herum tippte. Argwöhnisch betrachtete Sev den Banu. Er war ziemlich groß, selbst für einen Vertreter seiner Rasse. Seine Ledern-wirkende haut glänzte im Licht des Terminals, während er nicht die geringste Mime verzog. Nach einigen zögern folgte Sev der Aufforderung und setzte sich auf einen der Stühle. Melody tat es Ihm gleich und einige stille Momente verstrichen, ehe der Banu die Eingaben an dem Terminal beendet hatte und sich sein Blick zu Sev richtete. Er blickte Ihn für einige Sekunden an, ehe sich sein Kopf leicht zur Seite neigte um zu signalisieren, dass er wartete.
„ Ba'ahskha, nehme ich an?“
Der Banu nickte, starrte Sev weiter an bis dieser nun ungestüm erklärte:
„ Ich brauche Informationen.“
Ba'ahskha wandte seinen Blick nicht von Sev ab, als er trocken mit einer rauen Stimme antwortete:
„ Sicherlich. Jeder braucht Informationen. Sie halten diese Galaxie zusammen und wer über Informationen verfügt, ist ein begehrter Verhandlungspartner.“
Sev war klar, worauf er hinaus wollte und von einem Banu hätte er nichts anderes erwartet. Es galt als weit verbreitetes Klischee das sie durchwachsene Händler waren und dieser hier bediente dieses Klischee vorbildlich.
„ Ich will sichergehen, das sie auch über die Informationen verfügen, die sie anbieten.“
Ba'ahskha rührte sich nicht und starrte Sev regungslos an, ehe er nach einigen Sekunden fragte:
„ Ort? Person? ID?“
„ Person.“
antwortete Sev knapp, während Ba'ahskha nun anfing auf dem Terminal einige eingaben zu tätigen, ehe er Sev einen kurzen Blick zuwarf, als Zeichen dafür, das er mehr Informationen benötigte.
„ Nesaja.“
erklärte Sev darauf hin und augenblicklich verharrte der Banu. Es bedurfte keines Hellsehers um zu wissen, das Ba'ahskha den Namen nicht nur kannte, sondern mehr als nur eine Reihe Buchstaben mit diesem Verband.
„ Nesaja........ ein Name den ich in der letzten Zeit oft höre.“
„ Sie kennen Ihn.“
Entfuhr es Sev, woraufhin Ba'ahskha gedämpft sagte:
„ Unsere Konten, sie sind unausgeglichen.“
„ Er ist ein Informationsagent, hier auf Hyperion. Ich muss wissen wie ich Ihn finden kann.“
erklärte Sev weiter doch teilte Ba'ahskha diese Erläuterung nicht und erwiderte ungelassen:
„ Ein Informationsagent? ICH bin ein Informationsagent! Nesaja...... er ist etwas anderes.“
Sev beugte sich angespannt nach vorne, während er fast vom Stuhl viel, während er schroff eine Erklärung einforderte:
„ Was?“
Ba'ahskha blickte kurz umher, sein Blick schien unverändert ausdruckslos zu bleiben, auch wenn Sev, einige Augenbewegungen ausmachen konnte, die er nicht so recht einordnen konnte, ehe er nüchtern erklärte:
„ Das ist eine der wenigen Informationen, über die ich nicht verfüge.“
„ Ich muss Ihn finden!“
Wiederholte sich Sev aggressiv, doch Ba'ahskha schien wenig beeindruckt davon zu sein und bemerkte gedämpft:
„ Ein nicht lohnenswertes Unterfangen.“
Sev atmete tief durch. So weit wie es nun schon geschafft hatten, würde Ihm dieser Banu nicht in die Quere kommen. Mit einer schnellen Bewegung zog er seine Pistole aus dem Holster und richtete sie augenblicklich auf Ba'ahskha..
„ Sev!!!“
brüllte Melody entsetzt, doch schien sie die einzige zu sein die aufgebracht wurde. Ba'ahskhas Blick wandte sich unbeeindruckt zur Seite während er unbekümmert erläuterte:
„ Sein Aufenthaltsort entzieht sich meiner Wahrnehmung.“
Er blickte wieder zu Sev, direkt in den Lauf der Pistole, als er nun trocken erläuterte:
„ Es ist nicht das erste mal, das ich in die Mündung einer Waffe blicke. Marine. Das ist keine kluge Verhandlungsstrategie. Ich weiß nicht wie man Nesaja findet. Er ist es, der einen findet.“
Ba'ahskhas Blick wandte sich von Sev ab, ehe er zu Melody wich und er nun trocken erklärte:
„ Aber ich weiß, wo dein Vater sich aufgehalten hatte.“
Melody Augen wurden größer und auch Sev horcht auf. Ba'ahskha wusste wer sie waren und überrascht darüber, das selbst ein Info-Agent auf Hyperion diese Informationen hatte, fragte er sich ob Ba'ahskha einfach nur gut war, oder bereits die gesamte Galaxie über dieses verfügte.
„ Was? Mein Vater?“
fragte Melody nun neugierig, woraufhin Ba'ahskha erklärte:
„ Der Whistleblower. Er hat Geschäfte mit Nesaja gemacht.“
Misstrauisch musterte Sev den Banu, offensichtlich wollte er seinen gesamten Verhandlungsspielraum ausschöpfen und wedelte deswegen so bereitwillig mir einem Knochen herum. Er nahm die Waffe wieder hinunter, verstaute sie in seinem Beinholster und fragte skeptisch:
„ Und was wollen sie, für diesen Leckerbissen?“
Ba'ahskha blickte zu Sev, während er flott antwortete:
„ Shenagie-Hill. Achtes Stockwerk, Apartment 42.“
Überrascht musterte Sev sein Gegenüber, damit hätte er als letztes gerechnet und so hakte er misstrauisch nach:
„ Einfach so?! Ich dachte Waffen können sie nicht einschüchtern.“
Ba'ahskhas Blick blieb starr, während er sich offenbar auf keine weiteren Diskussionen einzulassen schien:
„ Gehe ich richtig in der Annahme, das ich einem Marine nicht den Weg erklären muss.“
Etwas stimmte nicht und Sev versuchte zu begreifen was, als er den Banu anstarrte. Ein Banu, der auf mögliches Kapital verzichtet... weshalb? Doch das unwohle Gefühl in Ihm, riet Ihm schnellstens zu verschwinden und der Sache nach zu gehen. Ohne weitere Kommentare stand er auf, nickte Melody zu, die Ihm nun heraus aus dem Büro folgte.
Kaum waren die beiden Menschen wieder aus seinem Büro verschwunden, atmete Ba'ahskha tief aus. Er hasste Schusswaffen und es gab kein widerwärtiges Gefühl für Ihn, als mit einer solchen bedroht zu werden, auch wenn er niemals Schwäche zeigen durfte. Geschäft ist Geschäft und die verpasste Gelegenheit auf weiteren Profit, vermochte jedoch nicht den Vorteil aus zu blenden, den er hieraus ziehen konnte. Er
tippte einige Befehle auf dem Terminal ein. Ein verschlüsselter Komm-Kanal wurde geöffnet und als nun eine kurzes Knacken in der Leitung bezeugte, das der Empfänger zu hörte, erklärte er mit ruhigen Ton:
„ Sie sind auf dem Weg. Unsere Schuld ist nun beglichen.“
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