Rhaven Geschrieben 10. Februar 2015 Teilen Geschrieben 10. Februar 2015 Ausgangspunkt ist zwar ein Artikel über die Wirtschaft bzw. allgemein die Welt von Elite Dangerous, aber ich finde den philosophischen Ansatz dahinter sehr interessant, auch in Bezug auf Star Citizen oder unserer realen Welt und ihrer möglichen Zukunft. http://killscreendaily.com/articles/elite-dangerous-cosmic-vision-falls-somewhere-between-rock-and-marketplace/ In dem Artikel werden ein paar interessante Punkte angesprochen, die meistens ein "Problem" bei Computerspielen (oder generell bei erfundenen Welten) sind, egal ob Science Fiction oder Fantasy, nämlich dass im Grunde das simuliert wird, was wir heute kennen. Das hat natürlich den Vorteil, dass man sich als Spieler gleich in der Welt zuhause fühlt und nicht groß alles erklärt bekommen muss. Und für die Spieleentwickler auf der anderen Seite ist es natürlich praktisch, wenn man auf Altbewährtes zurück greifen kann und das Rad nicht jedes Mal neu erfinden muss.Ich bin ja (nicht ganz uneigennützig) gespannt, wie sich Star Citizen auch in diesem Punkt entwickeln wird. Es gibt ja viele interessante Ideen, wie eine lebendige, glaubwürdige Welt entstehen soll. Aber letztendlich wird es wohl auch nur ein futuristisches Abbild unserer Gegenwart sein.Die spannende Frage dabei ist, ob sich die Menschheit 900 Jahre in der Zukunft wirklich grundsätzlich weiterentwickelt hat und Konzepte wie den Kapitalismus hinter sich hat. Ich glaube eher, wir werden weiterhin unsere Geschichte wiederholen und wenn Kolonien auf neuen Planeten gegründet werden, haben wir wieder ein "Age of Sail" der Kolonialzeit. Star Citizen, ebenso wie Elite, greifen ja dieses Thema im Ansatz auf, wenn es um die Entdeckung, Erforschung und letztlich wirtschaftliche Nutzung neuer Planeten und Sonnensysteme geht. Eine Weiterentwicklung wie im Star-Trek-Universum, wo Geld abgeschafft wurde und alle nur zum Wohle der Menschheit arbeiten, halte ich da nicht so für glaubwürdig. Und eine weitere spannende Frage ist natürlich auch, ob wir uns vor einer möglichen Weiterentwicklung nicht schon selbst vom Planeten fegen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Cid F Geschrieben 10. Februar 2015 Teilen Geschrieben 10. Februar 2015 Als erstes müsste man die Religionen abschaffen, sonst wird das nie was.Sent from the Sombrero Galaxy 5 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Solomon McDougle Geschrieben 10. Februar 2015 Teilen Geschrieben 10. Februar 2015 Ich traue CR ja schon eine ganze Menge an Innovationen zu, doch mit einem komplett weiter entwicklten menschlichen Rasse, die "zu Vernunft" gekommen ist, würde er mich schon total überraschen. Ich glaube aber auch nicht, dass dies eine seiner Hauptintentionen ist. Ich schätz CR als einen Menschen ein, der das Spielen, und die Beschäftigung mit Spielen zu seiner Lebensmaxime gemacht hat. Und wenn er davon auch noch gut Leben kann, ist für ihn alles paletti. Einige Aspekte des Spiels zielen schon auf eine "normal" entwickelte Gesellschaft/Wirtschaft. Ausschlaggebend wird jedoch in den allermeisten Spielsituationen der "persönliche Skill" des Einzelnen sein, was gegenüber althergebrachten Spielen schon eine gewisse Evolution darstellt. Um ein völlig anderes Weltbild in einem Spiel glaubwürdig darzustellen bedarf es mMn eine sehr umfassende, tiefgreifende Philosophie, die durch eine Vorgeschichte begreiflich gemacht wird. StarTreck mit seiner obersten Direktive hat dies sehr gut umgesetzt. Dies kann ich aber nicht 1:1 in ein Spiel implementieren, da die Spieler in den seltensten Fällen sich in ihrem Alter Ego wiedererkennen und ihre Schwierigkeiten mit diesem philosophischem Ansatz haben werden. Spiele diese Art werden - leider - immer noch durch ihren wirtschaftlichen Erfolg am Leben gehalten. @Cid F: Ja, die Religionen gehören abgeschafft. Aber Du musst den Menschen dafür einen Ersatz bieten, sonst funktioniert das nicht... Solomon Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Katzenschinken Geschrieben 11. Februar 2015 Teilen Geschrieben 11. Februar 2015 [...]Eine Weiterentwicklung wie im Star-Trek-Universum, wo Geld abgeschafft wurde und alle nur zum Wohle der Menschheit arbeiten, halte ich da nicht so für glaubwürdig.[...] Sie mag vielleicht nicht glaubwürdig erscheinen, dennoch finde ich persönlich sie erstrebenswert. Aber das setzt wohl eine neue Evolutionsstufe voraus. Die Frage wäre, wie könnte ein Gleichgewicht entstehen, wenn plötzlich alles Gut wäre? Geht das überhaupt? Vielleicht schafft man einfach nur das Geld ab und lässt den Teil " alle nur zum Wohle der Menschheit arbeiten" irgendwie weg. Ich glaube, das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Ersteres ließe sich womöglich umsetzen, letzteres scheitert an der Menschheit ansich. Als erstes müsste man die Religionen abschaffen, sonst wird das nie was.Sent from the Sombrero Galaxy Religion ist für sich genommen nichts schlechtes. Das Problem sind die Menschen, die denken, alle anderen von ihrer Meinung überzeugen zu müssen und nichts anderes tun als zu missionieren. Das Problem sind die Menschen, die ihre Religion instrumentalisieren um anderen Menschen etwas vorzuschreiben um sie zu unterdrücken und auszubeuten oder zu töten. An etwas zu glauben heißt doch nur, dass man Hoffnung hat. Es motiviert Dinge zu tun, die man sonst womöglich nicht tun würde, weil man sich zu schwach, zu unfähig hält oder es sich einfach nur nicht vorstellen kann. Auf der einen Seite sprechen alle von Individualsimus, auf der anderen Seite sollen alle Glauben, was man selbst glaubt. Is doch irgendwie verrückt alles. Ich wünsche mir ein Szenario, in dem die Menscheit sich als Ganzes betrachtet und bis in die tiefsten Ebenen ihres Seins verantwortungsvoll mit sich selbst und ihrer Umwelt umgeht. 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rhaven Geschrieben 11. Februar 2015 Autor Teilen Geschrieben 11. Februar 2015 Sie mag vielleicht nicht glaubwürdig erscheinen, dennoch finde ich persönlich sie erstrebenswert. Aber das setzt wohl eine neue Evolutionsstufe voraus. Die Frage wäre, wie könnte ein Gleichgewicht entstehen, wenn plötzlich alles Gut wäre? Geht das überhaupt? Vielleicht schafft man einfach nur das Geld ab und lässt den Teil " alle nur zum Wohle der Menschheit arbeiten" irgendwie weg. Ich glaube, das sind zwei verschiedene paar Schuhe. Ersteres ließe sich womöglich umsetzen, letzteres scheitert an der Menschheit ansich. Erstrebenswert wäre es vielleicht, aber die Umsetzung setzt bestimmte Bedingungen voraus. Bei Star Trek wird das ja meines Wissens so erklärt, dass durch Replikator-Technik usw. jedes Produkt auf Knopfdruck erzeugt werden kann. Damit fällt Industrie und Handel schon mal weitgehend weg und man braucht auch kein Geld mehr (außer man trifft dann auf Ferengi ). Es müsste also einen Grund geben, dass man kein Geld mehr braucht – dann verschwindet Geld von selbst.Würde man einfach so Geld als Zahlungsmittel abschaffen, würde man wieder zum Tauschhandel zurück fallen und das wäre in einer Gesellschaft wie der unseren etwas unhandlich. Eine komplexe Zivilisation braucht nun mal ein abstraktes Zahlungsmittel, solange nicht alle Waren für jeden verfügbar sind. Andernfalls gäbe es Menschen, die notwendige Waren (z.B. Lebensmittel) haben und andere, die diese wollen. Damit hätte eine Gruppe Macht über die andere und es würde daraus wieder ein Zahlungssystem entstehen. Die wirkliche Macht hätte dann die Gruppe mit den Mitteln, auf die andere Gruppe mit den Waren aufzupassen. So sind in der Antike und im Mittelalter Ritter und Adel entstanden, die auf die Bauern in ihrem Lehen aufpassen. Und die Geschichte wiederholt sich...Es müsste also eine technische Evolution stattfinden, die Geld ansich grundsätzlich unnötig macht. Für den Anfang wäre es natürlich schon mal ein Schritt in die richtige Richtung, wenn man die obskuren Auswüchse des Kapitalismus unterbinden würde. Aber diejenigen, die etwas ändern könnten (Regierungen genauso wie die Zivilbevölkerung), sind auch diejenigen, die davon profitieren. Und man schießt sich halt nicht gern selbst ins Knie. Religion an sich muss man garnicht abschaffen und im Sinne der Meinungsfreiheit darf auch gerne jeder meinen, ein unsichtbarer Freund passt auf ihn auf. Aber es sollte eine bedingungslose Säkularisierung geben. Religionen dürften keine Sonderrechte bekommen und dürften keine relevante Rolle in Regierungen und der Gesellschaft ansich spielen. Und davon sind wir heute halt auch noch weit entfernt, auch im angeblich aufgeklärten Europa. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Stahlkopp Geschrieben 11. Februar 2015 Teilen Geschrieben 11. Februar 2015 Ich denke ein Problem ist die Erwartungshaltung... in vielerlei Hinsicht. Wesentlich ist für mich grade - was soll den bitte in 900 Jahren so passieren, hm? Haben wir uns seit 1000 Jahren so massiv weiterentwickelt... sozial, intellektuell und biologisch? Ich denke nicht. Wir leben JETZT gerade in einer Epoche mit rasantem technischen Fortschritt - aber das muss nicht immer so bleiben auch ganz ohne Selbstzerstörung. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Katzenschinken Geschrieben 11. Februar 2015 Teilen Geschrieben 11. Februar 2015 @Rhaven: Die StarTrek Idee ist im Grunde genau richtig. Replikatoren sorgen dafür, dass alles, was man benötigt, damit hergestellt werden kann. Damit sind die ganz grundsätzlichen Bedürfnisse gedeckt. Irgendwer muss halt den ersten Replikator herstellen und ihn dann frei verfügbar machen. Jedenfalls seh ichs auch so, dass wenn jeder alles haben kann, was er zum Leben benötigt, braucht es kein Geld mehr. Die nächste Frage ist dann, wie beschäftigten sich die ganzen Menschen, die jetzt nicht malochen müssen, für ihr täglich Brot. Zumindest haben dann sehr viele Menschen Zeit sich kreativ zu betätigen, sich Dingen zu widmen, die sonst zu kurz kommen. Oder die Menschheit tanzt sich im LSD Rausch die Seele ausm Leib. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Nexsus_THE_Payne Geschrieben 12. Februar 2015 Teilen Geschrieben 12. Februar 2015 Also ich denke auch das die Star Trek Idee der Richtige weg ist zumal Geld im Grunde nur etwas ist um die Masse zu Kontrollieren und zu Lenken. Religionen müssen nicht Abgeschafft werden sie sollten nur einfach nicht mehr von Menschen zu ihren Zwecken missbraucht werden. Ist ein Leben wie in Star Trek möglich ich sage mal einfach *JA*Und jetzt das *Aber* ich denke auch das Ganz viele Menschen ob Arm oder Reich noch nicht Bereit sind für so eine Welt.Schauen wir mal zurück die Letzten 1000 Jahre hat sich unglaublich viel Getan im Bereich Technik aber immer noch machen wir Menschen Genau das Gleiche wie vor 1000 Jahren wir Raffen und Schachern Bekämpfen und Töten uns Gegenseitig und warum aus Neid, Habgier, Machthunger oder einfach nur weil wir es können. Technisch sind wir echt voran Gekommen und mit einem System wie in Star Trek würde es noch viel besser und Schneller gehen aber Ehrlich ich möchte die Menschheit, so wie sie heute ist nicht da Raus in das Universum Lassen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Rhaven Geschrieben 12. Februar 2015 Autor Teilen Geschrieben 12. Februar 2015 Das Problem an der "Star-Trek-Lösung" ist halt, dass dazu erstmal eine Technologie erfunden werden muss, die das alles ermöglicht. Das ist aber nichts, worauf man sich verlassen oder darauf warten könnte. Abgesehen davon dürfte es dann wohl in der Natur des Menschen liegen, dass sich diese Technologie ein Konzern oder eine Regierung unter den Nagel reißt und damit wieder Macht über andere hat. Was das betrifft, hab ich vollstes Vertrauen in die Menschheit. Deshalb halte ich diese Fiktion für zweifellos interessant, aber letztlich für unwahrscheinlich. Ich seh das ähnlich wie Stahlkopp. Wir werden uns nicht so schnell zum friedlichen Supermenschen entwicklen, sondern unsere Geschichte weiterhin wiederholen. So wie wir es die letzten Jahrtausende gemacht haben, nur werden unsere Methoden mit dem technischen Fortschritt auch immer effektiver. Es wird Zeiten geben, in den alles (relativ) super läuft und dann wird es Zeiten geben, wo alles den Bach runter geht. Ich denke, das Ganze ist selbsterhaltend.In dem Zusammenhang ist es ja auch spannend, z.B. Briefe oder Zitate aus dem Mittelalter oder der Antike zu lesen. Da könnte man oft glauben, das hat jemand heute geschrieben. Die Sorgen und Probleme bleiben immer die gleichen. Da kann ich als Lesestoff die Foundation-Romane von Isaac Asimov und seine Psychohistorik wärmstens empfehlen. Da geht es um genau diese Wiederholungen und dass diese irgendwann in mathematischen Formeln beschrieben werden können. Und es gibt tatsächlich Wissenschaftler, die sich in der Realität damit beschäftigen, wenn auch nicht wirklich ernsthaft. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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