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Cypher

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  1. Unruhig wälzte Logen sich in seiner Koje hin und her, während er versuchte eine angenehmere Position zu finden um wieder einzuschlafen. Doch wie er sich auch drehte, es war vergebliche Mühe. Als ihm schließlich bewusst wurde, dass seine Müdigkeit vollends verschwunden war, lugte er vorsichtig in den Gang hinein. Vielleicht ging es ja nicht nur ihm so. Das Innere der Constellation war nur von dem schummrigen Licht erhellt, welches aus dem Weltraum in das Schiff eindrang. Soweit er wusste, waren sie zurzeit von dem großen Nichts umgeben, schwebten nur so durch die Leere. Bis auf die Lebenserhaltungssysteme und die Scanner war alles abgeschaltet, so dass sie über unangemeldeten Besuch rechtzeitig Bescheid bekommen würden. Als sich seine Augen an die Umgebung gewöhnt hatten, musste er jedoch feststellen, dass die Mädels allesamt seelenruhig vor sich hinschlummerten. Seufzend fuhr er sich mit der Hand durch die kurzen Haare. "Dann bleiben wohl nur wir beide übrig, Lucy..." So leise wie möglich machte er sich daran aus der oberen Koje herauszuklettern, darauf bedacht niemanden aus versehen aufzuwecken. Direkt unter ihm hatte Lizzy sich breit gemacht und nuschelte irgendetwas Unverständliches vor sich hin, das er für einen Moment schon dachte sie wäre aufgewacht. Doch als sich nichts weiter rührte, entschied er, dass er sich wohl getäuscht haben musste. Zuletzt holte er noch sein Gewehr hervor und lehnte es nach kurzem zögern gegen eins der Schlafabteile. "Warte kurz..." Mit tapsenden Schritten schlich er sich ins Bad, um sich Erleichterung zu verschaffen. Die Tür nicht ganz hinter sich geschlossen, hörte er doch kurz darauf ein rascheln und wie etwas klappernd auf dem Boden aufschlug. Hastig beeilte er sich und spähte in den Raum hinein. Aber abgesehen von dem Schiffsgeräuschen und dem unregelmäßigen atmen der drei, schlug ihm jetzt nur Stille entgegen. Die Quelle des Geräusches war jedoch schnell ausgemacht. Mitten im Gang lag sein Gewehr, ein Stück von der Stelle wo er es zuvor angelehnt hatte. ~ War ja nicht anders zu erwarten ~ Auf Zehenspitzen lief er wieder zurück. "Lass das gefälligst!", zischte er Lucy kaum hörbar an, dennoch blickte er sich noch einmal misstrauisch um. Und natürlich blieb sein Blick als erstes an Lucia hängen. Er konnte es einfach nicht verhindern, aber...wollte er das überhaupt? Seit sie abgeflogen waren, hatte sich bei ihr merklich bessere Laune eingestellt. War geradezu auf ihn übergeschwappt. Sie hatte sogar über ein paar seiner dämlichen Witze gelacht, wobei ihm erst im Nachhinein bewusst wurde, wie albern er sich dabei aufgeführt haben musste. Trotzdem, bei dem Gedanken an ihr helles Lachen durchfuhr ihn ein wohliger Schauer. ~ Verflucht, nein!...es war wie sie gesagt hatte...nur Stressabbau...mehr war da nicht...~ Eine Bewegung ließ ihn aufschauen. Chassy hatte sich zu ihm herumgedreht, schien aber immer noch zu schlafen. Bei ihr war es bloß noch komplizierter, war sie ihm doch auch weiterhin ein einziges Rätsel. Dabei war er so kurz davor gewesen, sie....er konnte es nicht einmal sich selbst erklären was in der Bar mit ihm geschehen war. Sie konnte gut mit Klingen umgehen, wenigstens das wusste er genau. In der Bar hatte er sie einfach nur kalt erwischt, da war er sich sicher. ~ Unter gleichen Bedingungen...vielleicht lässt sie sich ja mal zum tanzen überreden ~ Als er sein Gewehr wieder aufhob, bemerkte er sofort Lucys Zustimmung. "Hmm...das dir das gefallen würde war mir gleich klar." Bevor er sich seinen nagelneuen Mantel greifen konnte, verharrten seine Augen noch einen Augenblick skeptisch auf Lizzy. Sie hatte bisher nicht weiter über die damalige Zeit geredet und er fragte sich ob sie überhaupt etwas wusste. Dennoch nagte die Ungewissheit an ihm. Torin wusste mehr über seine Vergangenheit als ihm lieb war...wie viel hatte er ihr wohl erzählt? Lucy brachte ihn letztendlich dazu sich abzuwenden und hinüber zur Küche zu schlendern. Den Mantel hatte er inzwischen übergezogen und erneut musste er über die außerordentliche Verarbeitung staunen. Die unzähligen Taschen ließen ihn neben Munition, noch so einigen Krimskrams verstauen und sogar für sein Bajonett hat sich eine ideale Halterung finden lassen. Das Runicer so ein Schmuckstück zwischen den Fundsachen liegen ließ, kam schon fast einem Verbrechen gleich. Die Minibar fand er gut gefüllt vor und so brauchte es nicht lange bis er sich ein passendes Bier herausgeangelt hatte. Mit dem Blick zum Cockpit setzte er sich an den Tisch und stellte das Gewehr neben sich auf die Sitzbank. Vergnüglich ließ er sich den Alkohol auf der Zunge zergehen und er hätte wohl noch eine ganze Weile im Anblick der Tiefen des Alls schwelgen können, wäre da nicht die eifersüchtige Stimme Lucys zu ihm durchgedrungen. "Oh, der Sergeant hat dieses also Schiff für nicht gut genug befunden, ja? Haha! Und du bist sicher das es nicht rein zufällig am Captain liegen könnte?", entgegnete er amüsiert. Er liebte es sie aufzuziehen, wusste er doch um ihr Temperament. Dabei konnte er es aber manchmal auch zu weit treiben....so konnte er sich noch lebhaft an eine junge Rekrutin erinnern, die sich den wohl ungünstigsten Zeitpunkt ausgesucht hatte, ihm Avancen zu machen. "Wie du Sie vor versammelter Mannschaft zur Schnecke gemacht hast...sowas hast auch nur du geschafft, Lucy..." Während er so munter weiter vor sich hinredete, bekam er gar nicht mehr mit was sich in seinem Rücken abspielte. So bemerkte er auch nicht wie ihm lautlos ein paar Füße Stück für Stück näher kamen...
  2. Verdammt, das ist so gut mir fehlen die richtigen Worte um es zu beschreiben!
  3. Logen folgte Lizzys Blick hin zum Ausgang. Auf halber Höhe war Cesiria stehen geblieben, sichtlich verwundert über seinen schnellen Gemütswechsel, verbunden mit dem auftauchen der ihr vollkommen unbekannten Lizzy. Abwechselnd schaute sie zwischen ihm und Lucia hin und her, eine unausgesproche Frage auf den Lippen. Lucia dagegen, war schon fast an der Tür angelangt, als sie sich wieder zu ihnen umgedreht hatte. Die Arme ungeduldig in die Hüften gestemmt, beäugte sie nun argwöhnisch Lizzy, wobei sie eine gewisse Unruhe zu erfassen schien. Irgendwas passte ihr an Lizzy wohl ganz und gar nicht. "Freunde, hm?" Bei dem Gedanken an sein erstes Aufeinandertreffen mit Cesiria, musste er leicht schmunzeln. Schließlich brummte er jedoch zustimmend. "...ja, dem würde es hier wohl am nächsten kommen..." Logen merkte wie sich Lizzys Laune mit jedem seiner Worte ein Stückchen mehr hob, also kam er gleich auf ihre nächste Frage zusprechen. "Das ich ausgerechnet hier gelandet bin, nun...der letzte Auftrag an dem ich dran war verlief alles andere als geplant und...sagen wir mal, ich hab mich bei den Cops nicht gerade beliebt gemacht. Da blieb am Ende nicht viel übrig und Cathcart schien mir am besten, schnell ein paar Credits zu verdienen." "Konarski, was quatscht du da solange?! Wir wollen los!", schallte es von Lucia herrüber. "Ich komm ja sofort!" Widerstrebend wollte er sich schon von Lizzy verabschieden, als ihm seiner Ansicht nach eine blendende Idee kam. Das Lucia davon vielleicht gar nicht so begeistert sein würde, verdrängte er erstmal geflissentlich. "Sag mal, bist du gerade mit Torin an was..." Bevor er noch weiterreden konnte, merkte er an ihrer Miene das sie aus irgendeinem Grund nicht gut auf Torin zu sprechen war. Schnell versuchte er das bedrückende Schweigen zu überspringen. "Um es kurz zu machen ... brauchst du ein Job? Wir sind da gerade an was dran und jemanden mit deinem Talent können wir bestimmt gut gebrauchen. " ~ Ich hab zwar nicht den leisesten Schimmer was du angestellt hast Torin, aber du bist selbst Schuld, wenn du sie so einfach gehen lässt ~ "Also, was meinst du?", fragte er und hielt ihr die offene Handfläche hin.
  4. Großflächiger Stromausfall während der Arbeit, zum Glück war bei mir alles abgespeichert;)

    1. AdAstra84

      AdAstra84

      wohnst aber nicht zufällig bei münchen? ^^ selbes spiel heut

    2. Cypher

      Cypher

      etwas weiter im Norden, nähe kiel ;) 1,5 std. nichts zutun gehabt

    3. OnkelPrometheus

      OnkelPrometheus

      "Etwas" weiter im Norden XD

  5. Grübelnd stand Logen da und starrte der in den Mantel gehüllten Gestalt hinterher. ~ Ich kenn dieses Gesicht doch...aber woher? Woher bloß...~ Lucys Gedächtnis schien besser zu sein, lenkte sie seine Gedanken doch in richtige Bahnen, die gar nicht mal so abwegig schienen. "Meinst du? ... hm...ja ja, ich geh schon. Sag mal...", die Fremde war ihm aber schon wieder ein Stück vorraus, "...ach scheiße...Hey du, warte mal!" Schnellen Schrittes rauschte Logen an Cesiria vorbei, welche er eben noch zur Eile gedrängt hatte. Je näher er ihr kam, desto mehr verhärtete sich sein Verdacht. Sie drehte sich zu ihm herum und wischte sich die nassen Haare aus dem Gesicht. Ihre Augen weiteten sich erschrocken, als sie sah das Logen regelrecht auf sie zugestürmt kam. Hektisch schnellte eine Hand unter ihren Mantel. Eine Waffe? Vermutlich, aber das kümmerte ihn nicht weiter. Sie schien ihn wirklich nicht zu erkennen, doch konnte er ihr keinen Vorwurf machen, lag ihre letzte Begegnung schon länger zurück. Klappernd stieß sein Gewehr mit dem Tresen zusammen, als er sich dagegen warf. "Du bist doch die kleine von Torin, nicht wahr?" Die Zweifel standen ihr ins Gesicht geschrieben, aber bei Torins Namen horchte Sie auf. "Ich glaub der Name war...irgendwas mit E..." "Woher kennst du To-" Bevor Sie den Namen ganz ausprechen konnte, verpasste Logen ihr einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken, dass ihr die Luft wegblieb. "Ha! Sie hatte recht, ich fass es nicht! Lizzy, richtig? Also wo treibt sich der Mistkerl rum? Ich schulde euch beiden noch was." Suchend schaute er sich um, sah aber nur einen bärtigen Trinker, der kurz vorm einnicken war. "Er ist...verdammt, was redest du da? Wer hatte recht? Woher kennst du mich überhaupt?" "Du weißt es wirklich nicht? Wir haben zusammen gedient, wenn auch nicht lang...sagt dir das 83. Regiment was? Die Grenze zum Vega System? Wir haben mit euch diesen Piratenabschaum damals ordentlich eingeheizt.", die erste Frage hatte er völlig ignoriert, bei der Erinnerung an den Einsatz fand sich jedoch ein berauschendes Funkeln in seinen Augen wieder. Schweigend hatte Lizzy zugehört und Logen meinte zu erkennen, wie sich schleichende Erkenntnis bei ihr breit machte.
  6. Finsteren Blickes widmete Logen sich noch einmal der Fremden, so dass nur sie ihn hören konnte. "Kopfgeldjäger, ja?", eine grausame Grimasse machte sich auf seinem Gesicht breit, "...bei unsere nächsten Begegnung wäre ich an deiner Stelle vorsichtiger..." Geräuschvoll ließ er die Sicherung wieder einrasten und schulterte das Gewehr. Während er sich daran machte Lucia zu folgen, verließ ihn die Anspannung mit jedem weiteren Schritt. Nur ein kleines Kribbeln in seinen Fingerspitzen blieb zurück, beharkte ihm die Entscheidung sie einfach so gehen zulassen, doch ganz und gar nicht. Und dann war da noch diese Firma die sie der Fremden gegenüber erwähnt hatte. ~ Monrowe Enterprise...hm...war ihr Nachname nicht auch Monrowe... ~ Doch er wollte sich jetzt nicht auch noch den Kopf über ein weiteres Mysterium zerbrechen, also beschloss er vorerst nicht weiter nachzuhaken. Wenn es was wichtiges wäre, würde sie es ihm schon noch sagen. Erst als er Lucia schon fast erreicht hatte, bemerkte er die vollkommen durchnässte Frau, die erfolglos versuchte sich vor neugierigen Blicken zu verbergen. Die unverkennbare Uniform fiel ihm gleich darauf ins Auge, welche unter dem Mantel hervorblitzte. ~ Was macht das Militär denn hier..? ~ In Gedanken überflog er schnell einige ihm bekannte Gesichter, kramte aber nichts passendes hervor. Stattdessen salutierte er lasch in ihre Richtung, man weiß ja nie. "Schicker Mantel.", merkte er an, und meinte es auch so. Schmählich musste er an den zerfetzten Lumpen denken, welcher ihm geblieben war. ~ Vielleicht hat dieser Runicer ja noch irgendwo ein gutes Stück rumliegen... ~ Dann drehte er sich zu Cesiria um, vermied aber ihr direkt in die Augen zu sehen. "Hey, wie siehts aus, kommst du endlich?"
  7. Schweigsam setzte Logen einen Stiefel nach dem anderen in den Schankraum, während er versuchte Cesirias kleine Ansprache aus seinem Kopf zu verbannen. Er hatte es nicht verhindern können, dass sich ihre Worte praktisch widerstandslos durch seine äußere Fassade bohrten und Risse entstanden waren, die sich nicht so einfach wieder schließen würden. Wenn auch nur für kurze Zeit, war es ihm so vorgekommen als hätte sie ihn verstehen können. Und wie sie ihn angesehen hatte...dieser verdammte Blick hatte sich nahezu bei ihm eingebrannt. ~ Was hab ich da bloß gemacht....~ Kopfschüttelnd versuchte er noch ein letztes Mal seine Gedanken abzustreifen und sah sich auf der Suche nach einer Ablenkung um. Die Theke war bis auf Jimbo leer, hatte er doch gehofft die schwarzhaarige Frau anzutreffen. Hatte sie nicht, während er an ihr vorbeiging, nach seiner Waffe geschielt? Sicherlich hatte sie es auf Lucy abgesehen. Zwar war es ihm nicht mehr so genau in Erinnerung, doch das ließe sich immer noch klären, wenn sich ihr Gesicht erstmal zwischen dem Fußboden der Bar und seinem Stiefel befand. Jimbo hatte ihn inzwischen bemerkt und setzte bei seinem Anblick eine Miene auf, als hätte soeben jemand eine scharfe Handgranate fallen gelassen. Skeptisch hob Logen eine Augenbraue. "Was ist?" "Nichts, gar nichts...aber wie wäre es noch mit einem Drink aufs Haus?" Jimbo holte eine seiner besten Flaschen hervor und ließ sie lockend in seiner Hand hin und her baumeln. Das machte ihn nur noch misstrauischer. "Also setz dich doch und wir..." Mit der freien Hand deutet Jimbo auf einen der Barhocker und lächelte ihm gezwungen zu. Logen übersah jedoch nicht wie sein Blick für einen Sekundenbruchteil von ihm abscheifte, nur um gleich darauf wieder auf ihn zuschwenken. ~ Was soll ich da hinter mir nicht sehen...? ~ Jimbo rief ihm noch irgendwas von Verwüstung und Bezahlung zu, doch Logen blendete ihn nun vollkommen aus. In einer Ecke der Bar, welche er vorhin noch nicht einsehen konnte, fanden seine Augen etwas dass ihn fast einen Freudenschrei austoßen ließ. Lucia saß der Frau im Testpilotenanzug gegenüber, die Waffen jeweils vor sich auf dem Tisch gelegt. Es sah nicht so aus als wäre Lucia in Schwierigkeiten, aber vielleicht wollte sie es auch nur ein wenig spannender gestalten. Für Logen spielte es aber eigentlich keine große Rolle was genau hier vor ging, er sah nur eine ideale Möglichkeit sich auf andere Gedanken zu bringen. Das Adrenalin, welches nun anfing sich durch seinen Körper zupumpen, reduzierte seine Wahrnehmung bis auf Lucia und die fremde Frau, die an dem Tisch saßen. ~ Sie wollte wohl den ganzen Spaß für sich alleine haben, aber nicht mit mir...~ Seine Schritte beschleunigten sich je näher er kam, während sich mit einem leisen Klicken seine Waffe wie von selbst entsicherte. Schräg hinter Lucia brachte er sich schließlich zum stehen, seine Finger zitterten leicht, fahrig von der Anspannung die ihn augenblicklich beherrschte. Das er dabei durchgängig ein leichtes Grinsen aufsetzte, wurde ihm gar nicht bewusst. "Gibt... gibt es hier ein ... Problem, Lucia?" Während er das so sagte, schaute er unentwegt zu der Fremden um jede Kleinigkeit in sich aufzunehmen die ihm nützlich sein könnte. Ihr Anzug verriet ihm aber genauso wenig wie vorher, war doch keinerlei Abzeichen oder ein Name vorhanden. Weitere Bewaffnung ließ sich auch nicht finden. Nur die Sonnenbrille war ihm zuvor nicht aufgefallen. "Alles in bester Ordnung, Logen. Sie wollte gerade-" "Achja? .. Wieso stellst du mich dann nicht deiner neuen Freundin vor? Ich bin mir sicher, ein kleiner ... Plausch kann nicht schaden, meinst du nicht?", sagte er, unterlegt mit einem Unterton der nichts Gutes verhieß. Er war sich nicht sicher was ihn noch zurückhielt, doch er konnte nicht umhin abzuwarten. Das Schussfeld war frei, er hatte ideale Vorraussetzung. Aber ein Restrisiko blieb immer. Wenn sie schnell genug war konnte sie ihn immer noch erwischen. Es wäre nicht das erste Mal. Genauso gut könnte Lucia getroffen werden, dass... ~ Nein! Sie spielt keine Rolle, Lucy! Was ich...beruhig dich ja? Lucia ist...sie ist...Cesiria würde mich nun mal beim lebendigen Leib häuten, ok?! ~ Nach außen versuchte er sich nichts anmerken zulassen, nahm sein innerer Kampf doch jetzt den Großteil seiner Aufmerksamkeit ein. Glücklicherweise bekam er Lucy dazu sich vorerst wieder einzukriegen. Ungeduldig wanderte sein Blick wieder zu Lucia. ~ Nur ein Wort von dir...~
  8. Endlich den Watch Dogs Key bekommen ;)

    1. Vorherige Kommentare anzeigen  1weiterer
    2. OnkelPrometheus

      OnkelPrometheus

      Habs bei einem Freund angespielt und war nicht so sehr angetan. Da hatte ich erwartet, es schlage mich vom Hocker.. naja.. ansehnlich ist es dennoch ;)

    3. STARMEDIC

      STARMEDIC

      Dito. Intro verspricht gute Laune, gerät aber dann eher zur stupiden Auftragsrennerei ala Need for Speed und es will so garnicht mit der Story in Schwung kommen.

    4. AdAstra84

      AdAstra84

      Hmm, also ich spiel es halt einfach open world style und die Missionen gehen mir am Podex vorbei bisher. Habe halt damit noch gewartet bis ich die offizielle Steamversion endlich freigeschaltet bekomme und werde das jetzt dann mal austesten. ;)

  9. So wie Cesiria ihn ansah, schien sie nicht allzu sehr von seiner Entdeckung angetan zu sein. ~ Wirklich gut das Zeug...fast schon zu gut... ~ Das leere Glas schob er von sich und lehnte sich ein wenig zu Cesiria rüber. "Wo ist der Rest?" Verstohlen huschte Ihr Blick zuerst zu Lucia, bevor ihre katzenhaften Augen wütend aufglommen und sich wieder auf ihn richteten. ~ Was? Gefällt dir meine Frage etwa nicht..? ~ "Ich weiß nicht was du meinst.", engegnete sie knapp, wobei ihm die unterschwellige Warnung nicht verborgen blieb. Anscheinend war er nicht der einzige, vor dem sie etwas zu verbergen versuchte. Also lag er mit seiner Vermutung wohl gar nicht mal so falsch. Ein Schmunzeln ließ sich nicht verhindern. Mit etwas mehr Bestimmtheit setzte er nach. "Oh, das weißt du ganz genau! Wie viele hast du von denen schon intus? Drei? Vier? Ich hatte heute schon mehr als genug Ärger mit Junkies wie dir, da..." Damit hatte er wohl einen wunden Punkt getroffen, unterbrach sie ihn doch harsch und beugte sich nun ebenfalls gefährlich nahe zu ihm hinüber. "Schnauze! Einen Scheiß weißt du von-" Darauf hatte er aber nur gewartet. Ohne groß zu zögern, zog er blitzartig sein Bajonett hervor. Mit sachtem Druck schmiegte sich die Schneide kurz darauf an Cesirias Kehle und ließ sie erstarren. "Na schön, dann halt nochmal von vorne ... Wenn du dich zudröhnen willst, von mir aus, ist mir vollkommen egal. Aber wenn es erstmal ernst wird, kann ich sowas echt nicht gebrauchen. Sollte ich dich also trotzdem dabei erwischen, werd ich bestimmt nicht solange warten bis du uns wegen ein paar Pillen mit in die Scheiße reitest. Ist das klar?" Zu seiner Verwunderung blieb sie jedoch erstaunlich gelassen. "Vielleicht solltest du dir im Moment erstmal um etwas ganz anderes Sorgen machen..." Ein kurzer Blick nach unten verriet ihm, weshalb sie so ruhig blieb. Ein kleines Messer befand sich plötzlich in ihrer Rechten und bedrängte ihn nun an einer nicht minder empfindlicheren Stelle. ~ Sie ist entweder sehr gut ... oder ich werde einfach nur nachlässig... ~ Letztendlich schob er es auf den Alkohol und die Drogen welche sich mittlerweile in seinem Blutkreislauf befanden. Jeder hatte mal Glück. Das spornte ihn jedoch nur noch mehr an. Als er wieder zu ihr aufsah, begegnete sie ihm mit einem eiskalten Lächeln. ~ Das könnte doch noch ganz interessant werden... ~ "Logen!", peitsche Lucias Stimme plötzlich dazwischen. "Was?", gab er grummelnd von sich, ganz auf Cesiria konzentriert. "Steck das verdammte Ding weg!" Nun wandte er sich ihr doch zu, da der Traum von einem kleinen Kräftemessen zu zerplatzen drohte. "Aber ich-" "Jetzt machs einfach...und du auch Chessy!" Einmal funkelte er sie noch herausfordernd an, verstaute das Bajonett jedoch wieder. "Das verschieben wir auf ein andermal..." Kurz darauf erhob er sich wortlos und griff nach seinem Gewehr. "Wo willst du denn jetzt hin?", rief Lucia ihm hinterher. "Pissen, wenns dir recht ist!" Mürrisch stapfte weiter und kam an der Bar vorbei. "Spielverderberin...da wirds einmal lustig und dann...Wieso ich sie nicht einfach ignoriert hab? Weil...äh..na da war..." Bevor er sich noch mehr verhaspeln konnte, fiel ihm auf das am Tresen vorhin noch keine Frau saß. An so einen schicken Klasse II Anzug hätte er sich erinnert. Davon mal abgesehen, wirkte sie auf ihn viel zu...sauber. "Testpilot, hm? Wir haben uns doch nicht etwa verflogen, oder?", fragte er hämisch, während er seine Waffe provokativ tätschelte und an ihr vorrüber ging. Auf die kleine Stichelei schien sie aber nicht einzugehen, sondern schaute ihm nur missmutig nach. So wurde die Klotür Opfer seiner Anspannung die er mit aller Wucht auftrat, bevor er darin verschwand.
  10. Sprachlos schaute Logen Cesiria hinterher, waren ihm Umarmungen doch immer noch suspekt. Zu oft war eine solche Nähe für sein Gegenüber mit einem schnellen Tod verknüpft gewesen. Sie aber hatte ihn umarmt als wäre es das normalste auf der Welt und spazierte nun fröhlich auf die Bar zu. Und dann war da noch dieser betörende Duft der sie umgab, vermischt mit erst kürzlich ausgestoßenen Adrenalin und dem getrockneten Blut auf ihrer Kleidung. Hinzu kam noch der unverwechselbare Geruch von Lucia der ihr noch anhaftete. Bilder ihrer kleinen Eskapade sprangen ihm sofort wieder ins Gedächtnis. Selbst der Whiskey verhinderte nicht, dass sein Blut in Wallung geriet. "Ist die immer so ... freundlich?" Von Lucia kam aber keine Antwort, sie schien ihren eigenen Gedanken nachzuhängen. Er wollte gerade zu einem erneuten Versuch ansetzen, als er unerwartet Lucys Stimme vernahm. Viel zu lange war sie ihm ferngeblieben und so vertrieb sie auch gleich wieder die ausschweifenden Gedanken. Er nahm sich sein Gewehr und legte es sich auf den Schoß. ~ Mach das bitte nie wieder, ja? Es fühlte sich schrecklich an, ohne dich... Sollte ... Warte, was? Moment Mal, sie hat mich umarmt und nicht andersherum. Ich hatte... Da war rein gar nichts! ~ Das entsprach zwar nicht ganz der Wahrheit, aber er wollte sie nicht noch mehr reizen, als sie es ohnehin schon war. ~ Ich hab es dir doch versprochen, schon vergessen? ~ Eigentlich konnte er es ihr nicht verübeln das sie so reagierte. Nachdem was auf der Tiara passiert ist, hätte er vielleicht einfach gehen sollen. Es wäre das richtige gewesen, oder nicht? Wie zuvor, nur er und Lucy. Niemand der zwischen ihnen stand. Er könnte es immer noch tun. Ohne zurückzuschauen. Frei von all dem, was vorgefallen war. Bevor er sich jedoch zu einer Entscheidung hinreißen lassen konnte, kam Cesiria wieder an den Tisch. Etwas an ihrer Stimme machte ihn aber stutzig. Es war eine leise, verzweifelte Hoffnung, die sie versuchte zu überspielen, welche er bisher nur ein einziges Mal vernommen hatte. Bei sich selbst. Ob es nun an Lucia oder Cesiria lag, konnte er nicht genau sagen. Vielleicht blieb er auch einfach nur sitzen, weil er seit langem einmal wieder glaubte anderen vertrauen zu können. Und wenn er wollte könnte jederzeit gehen. Denn was hielt ihn hier schon fest, außer die Aussicht auf ein paar gute Kämpfe und Credits? Nichts ... überhaupt nichts. Soeben wollte er nach seinem Glas greifen, als ihm eine kleine Kapsel vor seinen Füßen auffiel. Sie musste Cesiria bei der Umarmung aus der Tasche gefallen sein. Während er sein Gewehr wieder neben seinen Stuhl stellte, griff er möglichst unauffällig danach. ~ Hmm...das ist weder Widow, Neon, noch irgendetwas anderes das ich kenne...~ Er hatte zwar schon so einiges ausprobiert, ist aber nie lange bei einer Sache geblieben. Das Resultat wog fast nie die entstehenden Nebenwirkungen auf. Aber wenn Cesiria sich ihnen nun anschloss, wollte er wenigstens wissen womit er es zutun hatte. Bitterkeit verteilte sich in seinem Mund, als er die Kapsel zerbiss. Der erste unangenehme Geschmack wich schneller als erwartet einem betäubenden Wohlgefühl. Ein ganzes Glas Whisky kippte er sich hinunter, ließ sich damit aber auch nicht vertreiben. Als er das Glas wieder absetzte, ruhten Cesirias wissende Augen auf ihm. Hatte sie ihn dabei beobachtet?
  11. Logen ließ sich zu einem breiten Grinsen hinreißen, obwohl überwiegend durch den erhöhten Alkoholgenuss ausgelöst. Lucia schien sogleich von ihrem Schiff schwärmen zu wollen, er war jedoch schneller. "Oh, sicher doch...sofern man diese alte Rostlaube als Schiff bezeichnen kann. Eine dermaßen zerschlissene Constellation hab ich in meinen Leben noch nicht gesehen, würde mich also nicht wundern wenn wir beim ersten Startversuch gleich wieder abschmieren. Lucia hätte es echt nicht bess-" Lucias Schlag schickte ihn zu Boden, bevor er es überhaupt registrierte. Alle viere von sich gestreckt, fand er sich auch schon im nächsten Moment auf dem unbequemen Fußboden wieder. Stöhnend setzte er sich auf und rieb er sich den gepeinigten Unterkiefer. ~ Vielleicht hätte ich doch nicht soviel trinken sollen ~ Seelenruhig, als wäre nichts geschehen saß Lucia lässig in ihrem Stuhl und schaute ihn erwartungsvoll an, als er sich wieder an der Tischkante hochzog. "Also gut, so übel wars an Bord nun auch nicht..."
  12. Logen schreckte aus seinen Gedanken hoch, als Lucias Stimme zu ihm durchdrang. "Hm? Ja, ich komm ja schon." Einen kurzer Blick auf die von ihm angerichtete Verwüstung, sagte ihm, dass es wohl besser wäre wenn er sich nun zu Lucia gesellte, bevor Jimbo ihn noch erwischte. Etwas unbeholfener als zuvor kletterte er über den Tresen hinweg, musste aber feststellen, dass sich der Tragegurt seines Gewehrs irgendwo verfangen hatte. Begleitet von einem knacken und knirschen, befreite er sich mit einem energischen Ruck und das Geräusch von herabfallenden Metall erklang. Neugierig geworden lugte er noch einmal über die Bar und erkannte, dass er den Verschluss des Zapfhahns abgerissen hatte. Eine kleine Pfütze auf dem Boden hatte sich bereist angesammelt. "Ups..." ~ Nicht gut...aber man muss ja nichts verkommen lassen ~ Er füllte sich noch schnell sein Glas, bevor er versuchte das Rohr mit einem umherliegenden Lappen zu verstopfen. Lange halten würde es wohl nicht, aber immerhin etwas. Eine der geplünderte Flaschen nahm er sich noch aus dem Regal und balancierte mit den drei Gläser in den Händen, auf die beiden Frauen zu. Logen hatte Mühe auf dem Weg dorthin nichts zu verschütten, machte sich doch schon etwas der Alkohol bemerkbar. Er ließ sich auf auf einen freien Stuhl fallen und verteilte die Getränke. "Geht aufs Haus.", sagte er beflissen und gönnte sich selbst einen Schluck, "Also, ihr beiden kennt euch wirklich? Ha! Nicht gerade der beste Ort für ein Wiedersehenstreffen, was?" Die abtasten Blicke von Lucias alter Freundin auf sich spürend, bemerkte er dabei deren leicht geweitete Pupillen. Drogen wahrscheinlich. Nicht das ihn das sonderlich störte, aber er hatte es schon oft genug erlebt, wie solche Leute zu Problemen neigten. Probleme die meist nur mit einer Kugel zu lösen waren. Er würde das im Auge behalten. "Halt endlich die Klappe Logen und lass mich dir Chassy vorstellen! Eigentlich ja Cesiria, aber bleiben wir bei Chassy. Denn so ein verrücktes Mädel wird dir nie wieder unterkommen, sag ich dir. Fliegt wie der Teufel und zieht auch das gerissendste Arschloch mit leichtigkeit über den Tisch. Glaub ihr also bloß kein Wort, wenn sie versucht dich zu irgendwas zu überreden. Ach und gib nichts auf ihr ernstes Auftreten, sobald du sie erstmal besser kennst, wirst du sie genauso lieben." Ein verschlagenes Grinsen machte sich auf Cesirias Gesicht breit. "Oh, über dich hätte ich aber auch eine Menge zu erzählen, Lucy..." Bei den Namen zuckte Logen sofort unwillkürlich zusammen. Hatte er sich gerade verhört? Seine Mundwinkel strafften sich wieder, seine Stimme nahm einen bedrohlichen Unterton an. "Was...Was hast du da gerade gesagt? Woher weißt du von..." Da ging ihm jedoch auf, dass sie von Lucia gesprochen hatte. Schnell versuchte er sein Unbehagen wieder abzuschütteln, er wollte sich nichts anmerken lassen und nahm einen weiteren Schluck aus der Flasche. Cesiria schaute derweil fragend zu Lucia. "Nicht so wichtig...also, was genau führt dich hier her? Bist doch bestimmt nicht nur wegen...wegen Lucy hier, oder?"
  13. Die Flasche hoch in die Luft erhoben, rann auch der letzte Tropfen Logens Kehle hinab. Es schmeckte scheußlich, aber darum ging es ihm auch gar nicht. Langsam ließ er die leere Flasche über den Tresen kullern, aber die Bilder stachen wieder hervor. Nervös griff er nach den umgehängten Hundemarken. "Ich will es nicht sehen...Hör auf damit!", brachte er halblaut hervor und schloss die Augen, was es aber nur noch verschlimmerte. Er sah alles wieder vor sich, wie er in den Gräben umherirrte, durchzogen mit Bächen aus Blut. Ständig vom dem Chaos aus Explosionen und Schreien umgeben. Ihre Gesichter konnte er nun wieder ganz deutlich vor sich sehen. Seine Hand zur Faust geballt, sauste sie auf den alten Tresen nieder. Nur mit Mühe riss er sich wieder davon los. Einer von Jimbos Zuhörern schenkte ihm zwar einen kurzen Blick, wurde aber gleich darauf wieder von dessen Geschichte mitgerissen. Der saß immer noch mit dem Rücken zu Logen und schien nichts mitzubekommen. Logen erkannte seine Gelegenheit und schwenkte seine Sicht auf den Bereich hinter dem Tresen. Die ganze Wand war mit Unmengen von teuren Schnaps gefüllt. Ein letzter Blick zu Jimbo und er hatte sich entschieden. ~ Das nehme ich mal als Entschuldigung an...~ Mit einem Satz schwang er sich über den Tresen und kam leicht schwankend auf. Die Getränke waren ihm hilflos ausgeliefert und schon hatte er die erstbeste Flasche geöffnet. Stimmen aus der Damentoilette erinnerten ihn daran das er nicht allein hier war und so füllte er gleich zwei weitere Gläser. ~ So wie die aussah, braucht sie das vielleicht noch nötiger als ich....~ "Außerdem...wir sind hier um zu feiern...nicht wahr Lucy...?", flüsterte er, während er spielerisch eine der Hundemarken zwischen den Fingern bewegte.
  14. Halbwegs hatte Logen erwartet Tiara am Tresen zu sehen, ihr freches lächeln aufgesetzt und mit einer Flasche Glenfiddich in der Hand. Doch das war nur Wunschdenken. Stattdessen ließ er nun das leere Schnapsglas in seiner Hand kreisen und lauschte Jimbo, wie er eine Anekdote nach der anderen über Tiara zum besten gab. Dem alten Narr lag offenbar wesentlich mehr an ihr, als er zugeben mochte. Logen bemerkte wie Lucia ihn misstrauisch beäugte, hatte sie ihn doch vorhin noch zurückhalten müssen. ~ Ich wollte ihn doch nur ein wenig mit dem Bajonett....kitzeln...~ Er reichte ihr eins der beiden Biere rüber und versuchte es mit einem entschuldigenden Lächeln. Dass sie es jedoch erwiderte brachte ihn zum zögern. Es war zwar nur eine unbedeutende Kleinigkeit, aber gerade wie sie es tat, ließ ihn nicht los. Selbst Jimbo musste seine plötzliche Anspannung mitbekommen haben. ~ Ihr Lächeln....so eines hab ich seit Jahren nicht mehr gesehen...nicht seit...~ Sein Lächeln erstarb regelrecht, wobei wirre Bilder aus seiner Vergangenheit an seinem inneren Auge vorbei zuckten. Erst das Knallen der Eingangstüren holte ihn wieder ins hier und jetzt zurück. Sofort ließ er die Flasche los und vergewisserte sich, dass sein Gewehr in Reichweite war. Lucia schaute noch einen Moment unentschlossen zu ihm, bevor auch sie sich der neuen Gesellschaft bewusst wurde. Logen würdigte der blutverschmierten Frau nur einen kurzen Blick, als er aber feststellte das sie unbewaffnet war, blendete er sie vollkommen aus. Er wollte jetzt nur noch die hochkommenden Erinnerungen verdrängen. Fluchtartig verließ er den Tisch und bewegte sich auf Jimbos Tresen zu, wo er sich den hochprozentigsten den er finden konnte eingoß und anfing, ein Glas nachdem anderen zu leeren.
  15. Logen hatte sich auf die Bettkante gesetzt und war dabei sich seine klobigen Stiefel anzuziehen. Die Weste hatte er sich bereits wieder umgeschnallt, nur noch seine zerfurchte Gasmaske lag neben ihm. Bildete er sich das ein oder schaute sie ihn gerade vorwurfsvoll an? Schnell lenkte er seinen Blick ab und schaute wieder zum Bad, wo sich noch letzte Dampfschwaden auflösten. Dort stand Lucia und wandte ihm den Rücken zu, während sie anfing sich ihre Kleidung überzustreifen. Er konnte nicht umhin zu beobachten, wie ihr glänzendes Haar sacht auf ihre Schultern herabfiel, sich aber nur geringfügig von ihrer bleichen Haut abhob. Fast wie ein Geist, dachte er sich. Er hatte es genossen, dass konnte er nicht leugnen. Die Überraschung war auf ihrer Seite gewesen und die Aussicht darauf, für einen Moment alles vergessen zu können, hatte alle Zurückhaltung dahinschwinden lassen. Trotzdem war es ein Fehler. Logen konnte spüren, wie Lucys Wut und Enttäuschung sich zu einem explosiven Gemisch verbanden, welches nun fast greifbar in der Luft lag. Seitdem strafte sie ihn mit Schweigen. Es war unerträglich, aber was er auch versuchte, sie wollte nicht antworten. Lucia schien sein starren bemerkt zu haben und drehte sich zu ihm um. "Hast du etwa noch nicht genug?", fragte sie anrüchig. Da war sie wieder, diese Wildheit in ihren Augen. Er fragte sich was dahinter schlummern mochte. Bevor er eine weitere falsche Entscheidung treffen konnte, erhob Logen sich grunzend und schritt seiner Waffe entgegen. Als Logen sie erreichte, wagte er zuerst nicht sie anzuheben. Niemals hätte er sie aus den Händen legen sollen, dabei kam nie etwas gutes heraus. "Es tut mir leid. Ich...das wird nicht noch einmal vorkommen." Langsam streckte er seine Hand aus, zuckte jedoch umgehend zurück, als ihn ein kleiner elektrischer Schlag durch die Finger fuhr. "Verdammt, Lucy! Ich versprechs doch!" Nun mit etwas mehr Vorsicht versuchte er es nochmal. Er fühlte wie sie sich erneut sträubte, wusste sie doch was diese Hände zuvor getan hatten, ließ es aber diesmal zu. Lucia war inzwischen auch wieder vollständig bekleidet und schien seinem Treiben amüsiert zugeschaut zu haben. "Wir sollten..." Das Magazin seiner Waffe löste sich und landete klappernd auf dem Boden. Fluchend bückte er sich danach und hängte es wieder ein. "Wir sollten uns so langsam mal auf dem Weg in die Bar machen, findest du nicht?" Logen hantierte immer noch an der Magazinhalterung rum. "Probleme?", fragte sie spitz und konnte nun auch ein Grinsen nicht mehr zurückhalten. "Fick mich doch.", zischte er und trat auf den Lift zu. Aber genau das war ja das Problem.
  16. "Auf Tiara?" Sein Gewehr hatte er inzwischen wieder zusammengesetzt und strich behutsam über die Maserung, bevor er zu Lucia aufblickte. "Ja...hört sich gut an. Einen Drink könnte ich jetzt auch gebrauchen." Ihre Haare noch ganz zerzaust sah sie wirklich ziemlich fertig aus, aber wenn Logen ehrlich war, hätte er genauso gut eine Mütze voll Schlaf vertragen können. Ein weiches Bett wäre ihm jetzt sehr willkommen gewesen. Ein fieses ziehen im Bein erinnerte ihn jedoch daran was er eigentlich vorgehabt hatte. "Hatte ich doch gerade vor...", murmelte er verärgert. "Was meinst du?" "Nichts, nichts. Ich hab nur...darf ich mal?", wich er aus und deutete auf den Verbandskasten. "Klar, bin sowieso fertig.", sagte sie und schob ihn rüber. Als Logen an seiner Wunde rumfummelte, fiel ihm zum ersten Mal auf wie sehr er nach Schweiß und Blut stank. Sein Mantel, oder eher das was noch davon übrig war, hatte sich vollgesogen wie ein nasser Lappen. Vor dem Abflug sollte er sich noch einen neuen besorgen. Was aber noch viel wichtiger war, er brauchte unbedingt eine Dusche. Das Bajonett, sowie einige Alltagsgegenstände entnahm er dem zerflederten Mantel und legte sie neben sich auf die Sitzbank, bevor er ihn auszog und zu Boden fallen ließ. Zum Vorschein kamen vier Erkennungsmarken der Army die an seinem Hals herab baumelten und der Ansatz einer langen Narbe deute sich an, verschwand aber unter der Militärweste. Lucias neugieriger Blick war ihm nicht entgangen, doch da sie ihn nicht weiter darauf ansprach, versuchte er es zu ignorieren. ~ Denk nicht einmal daran....~ "Funktioniert die Dusche eigentlich schon wieder?", fragte er, um von sich abzulenken. "Die Dusche? Also...ausprobiert hab ich sie noch nicht..." "Dann werd ichs mal herausfinden." Er wollte schon nach seinem Gewehr greifen, hielt aber plötzlich inne. ~ Du willst was machen? Aber Sie kann dich doch gar nicht hören...du...na schön...~ Normalerweise würde er sich nie von ihr trennen, aber in dieser Situation hatte er gar keine andere Wahl als sich geschlagen zugeben. Gleichzeitig formte sich jedoch in seiner Vorstellung ein Bild, wie sein Gewehr lebendig wurde und auf Lucia losging. Selbst ihm war klar, dass das niemals passieren würde, trotzdem war ihm bei dem Gedanken nicht ganz wohl. Verschwörerisch lehnte er sich zu Lucia rüber und versuchte mit seiner Handfläche, seine Worte abzuschirmen. "Sie kann manchmal etwas aufbrausend sein...und...nun sie kann dich nicht wirklich leiden. Also versuch einfach....nett zu sein, ja?" Ihren Gesichtsausdruck wusste er nicht recht zu deuten, aber er fand er hatte alles getan was er konnte. Mit größten Widerwillen erhob er sich und ging aufs Bad zu.
  17. Wirklich ein toller Teil! Gerade wie du beschreibst was im Inneren der Charaktere vor sich geht, gefällt mir besonders gut. Von dem Ganzen bin ich mal wieder vollkommen begeistert und kann es kaum erwarten den nächsten Teil zu lesen.
  18. - Albert Runicer Space Crafts - Der Schweber ruckelte noch einmal unter Logens Bedienung, dann setze er krachend auf und verstummte. Schweigend blieb er sitzen, nicht sicher ob er noch etwas sagen sollte. Die ganze Fahrt über hatten sie kein Wort gewechselt. Er hatte gemerkt wie Lucia ihn angesehen hatte, so als könnte er ihr Trost spenden. Es war schon sehr lange her das ihn jemand so angeschaut hatte. Die Versuchung war groß gewesen den Blick zu erwidern, aber die Flammen, sie fesselten ihn und wollten ihn nicht loslassen. In dem Moment konnte er nur Hass verspüren, Hass auf sich selbst. Es war seine Schuld, schließlich hatte er Tiara dazu überredet da reinzugehen. Wieder einer mehr auf der Liste, für deren Tod er verantwortlich war. Lucia nahm ihm die Entscheidung ab und stieg aus. "Kommst du?" "Ja, sofort.", sagte er tonlos und schnappte sich sein Gewehr. Er trotte hinter ihr her, blieb aber auf einmal stehen. "Lucia?", fragte er mit belegter Stimme. "Ja?" "Ich... Nein, vergiss es...lass uns...lass uns weitergehen." In Gedanken schimpft er sich noch einen Narren, dann verhärtete sich sein Gesichtsausdruck wieder. Sie schaute ihn noch kurz fragend an, drehte sich dann aber wieder um. Ein Fertigbetonbau kam in Sicht, das offensichtlich das Büro darstellte. Als Lucia eintrat wurde sie sogleich von einer freundlichen Stimme empfangen, ihm entging jedoch nicht die unterschwellige Nervösität. "Miss Armonde! Wie...ähm...schön Sie wieder zu sehen. Hatten Sie-" Das nächste Wort blieb ihm im Halse stecken, als er sah wie Logen hinter ihr auftauchte. Mit seinem ramponierten Äußeren und dem Sturmgewehr vor der Brust, schien er nicht unbedingt einen guten Eindruck zu machen. Logen bemerkte wie der Mann versuchte unauffällig unter den Tisch zu greifen. ~ Eine Waffe? Glaubt wohl ich will ihn ausrauben...~ "U-Und Sie....Sie sind wer?" "Ein Freund von....Miss Armond." ~ Wenn sie unbedingt einen falschen Namen benutzen will, von mir aus...~ "Wirklich?", zweifelnd zog er eine Augenbraue in die Höhe. "Ja, er gehört zu mir, Mister Runicer. Also, wie weit sind sie inzwischen mit meinem Schiff gekommen?" Wo Lucia das Schiff erwähnte, schien Runicer eine Spur bleicher zu werden. Unruhig rückte er seine Brille zurecht. "Oh...ähm..ihr Schiff natürlich. Noch ein paar Feineinstellungen und ich muss sie nie...äh...ich meine, es dauert nicht mehr lange. Heinrich wird ihnen Bescheid geben. Brauchen sie sonst noch etwas?" "Ein Verbandskasten wäre nicht schlecht.", meinte Logen und schaute dabei auf das blutige Stück Stoff an seinem Bein. "Sicher doch, hier im Schrank." "Am besten regelst du den Rest, ich werd dann schon mal vorgehen L...äh..Miss Armond.", sagte er, während er sich den Verbandskasten unter dem Arm klemmte und Richtung Tür marschierte. Jedoch blieb er noch einmal kurz stehen. "Was für ein Schiff hast du überhaupt gekauft?" "Eine Constellation, die wirst du kaum verfehlen können. Eine wahre Schönheit." Da hatte Sie Recht, diesen Schrotthaufen konnte man wirklich nicht übersehen. Logen musste einen Moment stehen bleiben um die ganzen Ausmaße zu betrachten. Die Farbe war verblichen und einem Braunton gewichen, während Staub sich in Unmengen angesammelt hatte. "Wie hat sie sich das nur andrehen lassen...", murmelte er leise. Die Männer von Runicer wurden auf ihn aufmerksam, als er sich dem Lift des Schiffs näherte. "Hey! Sie können da nicht so einfach rein!", rief ihm einer der Mechaniker zu und stellte sich Logen in den Weg. "Du willst mich aufhalten? Witzig.", schnauzte er ihn an und schob ihn beiseite. Der wollte jedoch nicht locker lassen und griff nach Logens Schulter. Was keine gute Idee war. *Logen drehte ihm den Arm herum, verpasste ihm eine und trat ihn mit dem Stiefel in den Rücken, so dass er mit dem Gesicht im Dreck landete.* "Hat noch jemand Einwände?" Da sich aber keiner der anderen Mechaniker rührte, setzte er seinen Weg fort und fuhr mit den Lift nach oben. Innen sah es zwar auch nicht gerade wie neu aus, aber seine Überzeugung dass die Conni nicht mehr als einen Flug überstand schwand etwas. "Licht!" Das Schiff erhellte sich und Logen legte den Verbandskasten, sowie sein Gewehr auf den Tisch. Er setzte sich auf die Sitzbank und durchsuchte den Behälter, nach allem nötigen. Zwar war er kein ausgebildeter Sanitäter, aber es würde reichen damit sein Bein nicht abfällt. Seine Augen blieben jedoch an seinem Gewehr hängen, das immer noch total verschmutzt war. "Ich weiß, Lucy...aber das kann warten...Jetzt hab dich nicht so. Gleich danach kümmere ich mich um mein Bein, versprochen." Den Verbandskasten klappte er wieder zu und zog aus seiner Hosentasche einen alten Lappen hervor. Mit größter Sorgfalt begann er das Gewehr auseinander zunehmen und jedes Teil zu reinigen.
  19. Logen lag mit dem Gesicht im Dreck, als er die Augen wieder aufschlug. Wie er in diese Lage gekommen war wollte ihm nicht einfallen. *Keuchend rollte er sich auf den Rücken, den Schmerz in jedem Körperteil spürend.* "Oh...was...fuck..." Staub hatte sich in der Luft gesammelt und die Decke über ihm war mit tiefen Rissen übersäht, unerfreulicherweise knirschte sie auch noch bedrohlich. *Um seine Beinwunde schlang er notdürftig einen Fetzen seines Mantels, bevor er sich zur Gänze aufrichtete.* Ein leeres Gefühl befiel ihn, so als wäre ihm etwas gewaltsam entrissen worden. Suchend glitten seine Augen durch den staubverhangene Dunkelheit und fanden schließlich ihr Begehren. Unter Schutt begraben zog er sie hervor und wischte den Schmutz herunter, bis er wieder das kalte Metall spüren konnte. "Lucy...musstest du mich so erschrecken? Ich-" In dem Moment sah er es. Ein fast vollkommen verbrannter Lederstiefel. Einen Rest roter Farbe war noch zu erkennen. Nein, es war mehr ein Kirschrot. Logen wusste sofort wem der Stiefel gehören musste. Ihm fielen die letzten Sekunden vor der Explosion wieder ein. Die Kugeln waren ihm nur so um die Ohren gezischt, als es einen Lichtblitz gegeben hatte. Lucia und Tiara. Die Granate... "Scheiße, Nein! Ihr verdammten Schweine, ihr-" *Seine Worte wurden von dem lauten Mündungsfeuer seines Gewehres verschluckt, wie von Sinnen schoss er auf den Geröllhaufen und die Leichen der Sin Nombre. Erst als das Magazin leer war, sank er sich niedergeschlagen zu Boden. ~ Das darf doch alles nicht wahr sein...jedesmal das gleiche...alle tot... ~ Ein Stöhnen und Rumpeln ließ ihn wieder aufblicken. In der Dunkelheit lebte noch jemand. *Voller Wut erhob Logen sich, entschlossen den überlebenden Nombre leiden zu lassen.* Doch es war kein Nombre, es war Lucia. Sie lag dort mit dem Rücken zur Wand, die Augen geschlossen und sah noch bleicher aus als sonst. "Lucia!" *Schnell kniete er sich neben sie und fühlte ihren Puls. Schwach, aber noch vorhanden. Logen verpasste ihr eine leichte Ohrfeige um sie wieder zu Bewusstsein zu bringen.* "Komm schon, du stirbst hier nicht auch noch! Wer soll denn sonst das Schiff fliegen, hm? Also werd gefälligst wieder wach!" Langsam öffneten sich ihre Augen und schauten ihn voller Verwirrung an, sie schien nicht zu wissen wo sie war. "Na geht doch! Jetzt lass uns hier verschwinden bevor alles zusammenkracht. Kannst du laufen?" Eigentlich war seine Frage überflüssig, da ihr anzusehen war, dass sie keinen Meter in diesem Zustand alleine schaffen würde. "Ach vergiss es, ich hab eine andere Idee." *Sein Gewehr schlang er sich um den Rücken, bevor er Lucia hoch hob und auf den Arm nahm.* "Was zum..." "Halt dich gut fest." Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und er beeilte sich den unterirdischen Schlupfwinkel der Nombre zu verlassen. Seine Vorahnung bestätigte sich, als die Überbleibsel krachend hinter ihnen zusammenfielen. Während Logen sich einen Weg durch die Überreste der Horten bahnte, schien Lucia allmählich wieder zur Besinnung zukommen. Sie murmelte leise etwas vor sich hin, doch verstand er nichts. "Wirds langsam wieder? Ich müsste nämlich bald mal wissen wo du dein Schiff geparkt hast. Denn ich glaube, dass du genauso wenig Lust hast wie ich, noch länger als nötig auf dieser riesigen Müllhalde festzusitzen..."
  20. Toll das es dir gefällt Was den Grund für die Anwesenheit der Vanduul angeht, dass wird sich eventuell im weiteren Verlauf der Geschichte noch auflösen. Mir kam da gerade erst eine Idee, welche ich hoffe gut umzusetzen
  21. Erstmal Danke für das Lob! Was das langfristige Ziel angeht, das habe ich wirklich etwas vernachlässigt^^ Zuerst wollte ich eigentlich nur den Hintergrund zum Roleplay ausbauen, um so Logens merkwürdigen Geisteszustand zu erklären. Daraus hat sich nun doch mehr entwickelt, als ich mir anfänglich vorgestellt hatte Ich werde aber versuchen das im nächsten Teil mehr zu berücksichtigen. Auf jedenfall Danke für die Kritik!
  22. Ich möchte an dieser Stelle, jeden Leser darum bitten ein kleines Kommentar zu hinterlassen oder Punkte zu vergeben. Über jedwedes Feedback würde ich mich freuen
  23. Cypher

    Teil 3 - Das Bajonett

    Kapitel 1 Vollkommende Dunkelheit umfasste Logen. Lauschend blieb er stehen, konnte aber nichts Verdächtiges ausmachen. Langsam taste er sich vorwärts und setzte so leise wie möglich einen Fuß vor den anderen, bevor er sich an einem schemenhaft zu erkennenden Tisch vorbei schob. Er wähnte sich schon in Sicherheit, als er ein Geräusch schräg hinter sich vernahm. Halb herumgedreht bekam er mit einem Mal einen Schlag in die Seite und wurde umgeworfen. Sehen konnte Logen nicht das Geringste, spürte jedoch wie jemand auf ihm landete und versuchte ihn zu Boden zu drücken. Mit einer Drehung nach Rechts versuchte er sich zu befreien und stieß sein Gegenüber von sich weg. Als er wieder aufrecht stand, schaute er sich um, konnte aber nichts erkennen. Unerwartet traf ihn eine Faust im Gesicht, den zweiten Hieb konterte er jedoch noch rechtzeitig. Das rettete ihn aber nicht vor dem darauf folgenden Bauchtritt. Luft entwich ihm, als er gegen die Wand schlug. Kaum das er sich wieder berappelt hatte, wurde er bei seiner Uniform gepackt und durch den Raum gewirbelt. Schließlich landete er mit dem Rücken auf einem Bett, das unter ihm ächzte. Schon im nächsten Moment war sein Angreifer über ihm. Kaltes Metall berührte Logens Kehle und ließ ihn sofort inne halten. "Du bist tot.", flüsterte eine vertraute Stimme neben seinem Ohr. Ein schadenfrohes Kichern erklang, während der Griff sich lockerte und er mit seiner rechten Hand nach dem Lichtschalter greifen konnte. Logen fand sich in seiner verwüsteten Kabine wieder und über ihm hockte niemand geringeres als - Lucy. Das Kampfmesser immer noch in der Rechten, hinterließ einen kleinen roten Kratzer auf seinem Hals zurück, bevor sie es wieder in die Halterung ihrer Hose schob. Einige Haare waren ihr im Laufe des Gerangels vor die Augen gerutscht, die sie nun vergeblich versuchte aus dem Blickfeld zu pusten. Eine kleine Schramme bildete sich auf ihrer Stirn, welche wohl von dem zerbrochenen Tisch herrührte. "Lucy...das wäre doch nicht nötig gewesen." "Nicht..? Als ich bemerkte wie sich ein gewisser Private in die Kabine schlich, dachte ich, dass es sich geradezu anbietet ihm eine kleine Lektion in Sachen Nahkampf zu erteilen...", neckte Lucy ihn. "Nun falls es nur darum ging mich ins Bett zu bekommen, hätte eine Frage ausgereicht." "Wie bitte? Ich würde mich doch nie mit einem niederen Dienstgrad einlas..." Logen ließ sie nicht ausreden und zog ihr linkes Bein zur Seite. Gekünstelt schrie Lucy auf, als sie plötzlich die Plätze tauschten. "Und wie sieht es aus, habe ich bestanden...Sergeant?", Logen wusste sie konnte es nicht ausstehen wenn er sie so außer Dienst nannte, konnte aber nicht widerstehen. "Oh, du..." Durch ihn wieder angestachelt, vollführte sie einen ihm unbekannten Handgriff und saß nach einem kurzen hin und her wieder oben auf. Dabei hatte sich ihr sonst zum Zopf gebundenes Haar gelöst und hing nun bis auf ihre Schultern herab. Leicht schnaufend schaute sie ihn noch einen Moment an, bevor sie sich zu ihm hinunter beugte. "Die Lektion war noch nicht vorbei..." Sie küsste ihn voller Leidenschaft, während Logen mit einer Hand durch ihre blonden Haare fuhr und die andere langsam von der Taille aufwärts wandern ließ. Begierde spiegelte sich in Lucys Augen wider, als sie spielerisch die Verschlüsse ihrer Jacke öffnete und von sich warf. Das die Lampe klirrend mit zu Boden gerissen wurde, schenkten die ineinander verschlungenen Gestalten jedoch keinerlei Aufmerksamkeit mehr. Zurück blieben nur verräterische Geräusche, während die Kabine wieder in Dunkelheit versank. Kapitel 2 Sechs Monate waren nun schon vergangen, seit sie die Vanduul verseuchte Station betreten hatten und selbst nur knapp entkamen. Manchmal hatte Logen immer noch Alpträume von den unzähligen Leichen. Wie der Vanduul mit einer unbändigen Wut und Rachelust in den Augen auf ihn zugeprescht war. Jedes Mal wenn er danach schweißgebadet und mit rasenden Herzen aufwachte, schwor er sich, nie wieder in eine derartig Lage zu kommen. Doch meist kam er gar nicht dazu, länger über solch trübselige Dinge nachzudenken, denn nun hatte er jemanden gefunden der ihm wirklich etwas bedeutete. Seine vorherigen Beziehungen hatten nie lange angehalten, was hauptsächlich an seinem Dienst bei der UEE lag, aber mit Lucy war das etwas anderes. Sie war die ganze Zeit um ihn herum, sah und erlebte genau dasselbe wie er. Die gemeinsamen Missionen auf welche sie in den letzten Monaten geschickt wurden, schweißten sie nur noch mehr zusammen und machten sie zu einem unschlagbaren Gespann. Außerhalb des Dienstes verbrachten sie soviel Zeit wie möglich miteinander, auch wenn sie dabei nicht gerade zimperlich miteinander umgingen, wie es gestern Nacht wieder einmal der Fall gewesen war. Doch wahrscheinlich liebte er genau das so sehr an ihr. "Ich hoffe sie haben alle ausgeschlafen?!", schallte die Stimme von Sergeant Major King durch das Trainingsdeck. Noch dabei die hastig angezogenen Trainingsanzüge zurecht zurücken, kam ihm nur ein undeutliches Gemurmel als Antwort entgegen. Mehrere Squads standen ihm in Reih und Glied gegenüber, darunter auch ihres. Logen und Lucy waren zwar nicht ganz topfit, sahen aber nicht im Geringsten so fertig aus wie Viktor und Roke. Zuletzt hatte er die beiden mit einigen Technikern Karten spielen sehen, was wohl daraus geworden war? "Ich konnte sie nicht hören! Wie war das?!", rief er nochmals mit aller Kraft und ließ alle Anwesenden aufschrecken. Breitbeinig und die Arme in die Hüften gestemmt, stand King vor ihnen, streifte dabei jeden mit seinem eiskalten Blick. Obwohl er schon in Fünfzigern war, flößte er doch jedem mit seiner kräftgen Statur Respekt ein. Seine Verärgerung wurde durch die Falten in seinem Gesicht noch deutlicher, während er versuchte seine ergrauenden Haare unter einem Barett zu verstecken. "Sir, Ja, Sir!" "Was war das denn?! Das konnte ja sogar meine tote Großmutter besser als ihr! Also was wolltet ihr sagen?!", brüllte King sie an und lief an ihren Reihen auf und ab. "Sir! Ja! Sir!", grölten alle noch einmal umso lauter. "Wunderbar! Dann werden wir heute eine Menge Spaß haben, also setzt euch in Bewegung! Los, Los!" Von King angetrieben, fingen sie an ihre Runden zu drehen. Jeder der drohte schlapp zu machen wurde gnadenlos von ihm nieder gebrüllt. Das ging jetzt schon eine Woche so, da ihr letzter Sergeant Major in seinem Quartier beim Essen erstickt war. Hätte er stattdessen bei ihnen in der Messe gegessen, wären jetzt wahrscheinlich alle glücklicher. "Was für ein riesen Arschloch.", japsend setzte Roke sich neben Logen. "Das lass ihn mal bloß nicht hören, sonst kannst du noch den ganzen Hangar schruppen." "Den Spinner lass ich do..", bevor er den Satz beenden konnte, war plötzlich King auf ihrer Höhe. "Wollen Sie etwa schon aufgeben, Private?! Muss ich ihnen erst Beine machen?!", schrie er ihm förmlich ins Ohr. "Sir, Nein, Sir!" Roke raffte sich wieder auf und King suchte sich den nächsten Trödler heraus. "Was habt ihr beiden den gestern noch getrieben? Ich dachte ihr habt nur Karten gespielt.", fragte Logen da nun seine Neugier geweckt war. "Nun du kannst dir sicher sein, dass wir kein Zusatztraining wie du und Lucy eingelegt hatten.", gab er grummelnd wieder. Roke wusste schon von Anfang an über sie Bescheid und war immer noch der Meinung, dass er ebenso gut an Logens Stelle sein könnte, ließ es aber inzwischen auf sich beruhen. Viktor dagegen hatte es erst gemerkt, als Roke ihn darauf aufmerksam machte. Den Blick von Viktor, als er es zugab, wird er nie vergessen können. "Sagen wir, Viktor hatte eine tolle Idee unser Glück zu steigern.", meinte er vage. "Lass mich raten, eure tolle Idee hatte etwas mit Betrügen zutun?" "Was, nein überhaupt nicht...bloß waren unsere Mitspieler anderer Ansicht. Wir hatten das natürlich sofort abgestritten, aber die ließen sich nicht überzeugen. Also sind wir...abgehauen.", gab er ungern zu. "Ihr seid durch das ganze Schiff gewetzt? Ha! Hat sich das wenigstens gelohnt?" Etwas Unverständliches Murmelnd beschleunigte Roke und ließ ihn zurück. Einige Köpfe drehten sich neugierig zu Logen, als er anfangen musste zu lachen. Die täglichen Übungen hatten sie eigentlich beendet, aber King hatte für sie noch eine "Überraschung" vorbereit. Er verschwand kurz und tauchte wieder mit einer Tasche und zwei Gewehren unter dem Arm auf. "Wissen Sie, es gibt in meiner Familie eine alte Tradition..." Das eine Gewehr legte er auf den Boden und öffnete die Tasche. "...und ich wüsste keinen Grund, wieso sie nicht auch davon profitieren sollten." Er holte eine Klinge hervor und befestigte die unter dem Gewehrlauf. "Ich präsentiere ihnen - Das Bajonett.", fast hätte man meinen können King versuche zu lächeln, doch sah es mehr wie eine Grimasse aus. Alle wussten zwar was ein Bajonett war, doch war ihnen keine Einheit in der UEE Army bekannt die diese auch einsetzte. Es war eigentlich schon vorhersehbar, dass Roke wieder einmal als erster seine Klappe aufreißen musste. "Ein Bajonett? Das soll ein Scherz sein, oder?" Als würde ein Raubtier seine Beute erfassen, hefteten sich Kings Augen auf Roke. "Private...Hanks, richtig? Wieso erklären Sie uns nicht genauer was Sie meinen?", erwiderte King mit gesenkter Stimme, dass Logen ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Jeder schien die Luft anzuhalten, da alle spüren konnten dass King einen Hintergedanken hatte. Alle außer Roke. Er legte sich regelrecht die Schlinge selbst um den Hals. "Sicher. Ich mein wozu soll ich mir so ein unnötiges Gewicht aufladen. Wenn ich meinen Gegner sehe erschieße ich ihn und warte nicht darauf das er näher kommt. Selbst wenn es mal eng wird habe ich immer noch mein Kampfmesser." "Sie glauben also derjenige mit Bajonett besitzt keinerlei Vorteil?", hakte King nach. "Genau.", sagte er ohne Bedenken. King hob das am Boden liegende Gewehr auf und hielt es Roke hin. "Na dann zeigen sie doch mal wie sie das anstellen würden." Jetzt mit einem doch etwas mulmigen Gefühl, stellte er sich dem Sergeant Major fünf oder sechs Meter gegenüber. Der Rest der Soldaten formte einen Halbkreis um die beiden, mit einem gewissen Abstand versteht sich. "Folgende Situation: In Schwierigen Gelände taucht unerwartet ein Feind direkt vor ihnen auf, Sie wollen schießen doch ihr Magazin ist leer. Was tun Sie?", während er das sagte brachte King sich in Position, dass Bajonett auf Roke gerichtet. "Ich...", nur einen Moment zögerte Roke, doch das reichte schon. Einem eindrucksvollen Kampfschrei ausstoßend, überbrückte King ihren Abstand in wenigen Augenblicken. Logen erinnerte es frappierend an den Vanduul aus seinen Alpträumen und verfolgte gebannt jeden Handgriff. Roke reagierte viel zu langsam, da ihn der Schrei irritiert hatte. Die Klinge konnte er noch zur Seite ableiten, bekam jedoch als nächstes einen Schlag mit dem Kolben in die Magengrube und ließ die Waffe fallen. Hektisch glitten seine Finger bei der Suche nach seinem Kampfmesser über den Gürtel. Aber King hatte bereits einem lang gezogenen Streich ausgeholt und wäre es nicht nur ein Übungsbajonett gewesen, hätte er ihn wohl von der Schulter bis zur Hüfte aufgeschlitzt. Krachend landete er auf dem Boden. Logen konnte nicht umhin, Roke diese Abreibung mal so richtig zu gönnen. Obwohl er es ein paar Tage später bestimmt schon wieder so klingen lassen würde, dass er King absichtlich gewinnen ließ, um ihn nicht vor der Truppe zu blamieren. Sergeant Major King reichte Roke die Hand und half ihm aufzustehen, bevor er sich an die Umstehenden wandte. "Wir sind bei der Army ihr Pfeifen, bekommt ihr das in euren Kopf?! Nicht bei der verweichlichten Navy, die sich in ihre Sitze kuscheln können, während ihnen ein paar bunte Anzeigen verraten worauf sie schießen müssen! Wir haben auch keinen Rettungskapseln die uns aus dem Kampf befördern, wenn wir Schiss kriegen! Für die Drecksarbeit, dafür sind wir da! Von Angesicht zu Angesicht stehen wir dem Abschaum dieser Welt gegenüber und können uns nicht hinter eine paar Tonnen Stahl und Schilden verstecken! Wir nutzen jeden Vorteil aus der sich uns bietet!", redete er sich in Rage. Einige in der Nähe stehende Angehörige der Navy hatten anscheinend die nicht zu überhörenden Ansprache mitgehört und fluchten nun leise vor sich hin oder spuckten verächtlich aus. Mehr wagten sie jedoch nicht aufgrund der versammelten Army Truppe. Bisher hatte Logen immer nur in der Theorie von Bajonettangriffen und deren psychologische Wirkung auf den Feind gehört. Geübt hatten sie so etwas aber nie. Doch jetzt wo er es in Aktion erlebt hatte, sicher es war nur Roke und nicht ein blutrünstiger Vanduul, reizte es ihn dennoch diese Art des Kampfes zu beherrschen. Entschlossen trat er einen Schritt nach vorn. "Sir, wann können wir mit dem Training beginnen?" "Ha! Der erste hats verstanden, das Lob ich mir! Schnappen sie sich alle ein Gewehr und gehen sie in Position, wir beginnen umgehend!" Ab da an gehörte das Training mit dem Bajonett zu ihren täglichen Übungen und mit der Zeit entwickelte sich bei ihnen sogar eine regelrechte Hingabe zu der eigentlich schon ausgestorbenen Kampfart der Army. Der Rest des Regiments machte sich zuerst nicht viel aus der Spielerei ihres Sergeant Majors, doch kamen immer wieder vereinzelt neugierige Soldaten oder ganze Squads vorbei, um sich ihre Fähigkeiten abzuschauen. Schließlich wurde sogar Colonel Calendorn darauf aufmerksam. Es bedurfte jedoch einer Menge Überzeugungsarbeit, da sich einigen Offizieren der Sinn und Zweck dahinter entzog. Aber letztendlich ließ der Colonel sich doch erweichen. Systematisch wurde es daraufhin durchgesetzt. Das Regiment machte dadurch eine bemerkenswerte Veränderung durch. War es bisher nur ein loser Haufen Soldaten aus allen Ecken der Galaxie gewesen, ohne jedwede Identität, hatte es sich innerhalb eines Jahres in eine tief verbundene und schlagkräftige Truppe verwandelt. Sicher sie sahen eine Menge Gräuel, doch ihre gemeinsames Vorgehen gegen Piraten und Vanduul stählten sie, sowohl Körperlich als auch Geistlich. Sie waren zudem das einzige Regiment in der UEE Army, welches sich auf Nah- und Bajonettkampf spezialisiert hatte. Einige mutmaßten sogar, das Regiment würde soweit gehen und die Bajonette als Hauptwaffe nutzen. Doch Gerüchte gab es viele und die wenigsten waren wahr, aber eins ging in letzter Zeit mehrfach unter den Soldaten des 83.Infanterie Regiments um. Angeblich war demnächst ein größerer Einsatz geplant bei dessen Ausführung sie eine Schlüsselfunktion inne hatten. Von einigen ihrer Taktik wegen immer noch belächelt, brannte jeder darauf auch die letzten Zweifler verstummen zu lassen. Kapitel 3 Einen trainingsreichen Vormittag hinter sich, schlenderte Logen zur Messe und nahm absichtlich einen Umweg, da er dem ersten Ansturm auf das Essen gerne aus dem Weg ging. Zwischendurch traf er immer wieder einige Kameraden aus anderen Trupps und grüßte freundlich zurück. Beschäftigt aussehende Schiffsingenieure kamen ihm entgegen, hoben aber meist gar nicht den Kopf, viel zu sehr auf die technischen Daten ihres MobiGlases fixiert. Piloten und einige andere Navy Mitglieder warfen ihm jedoch Blicke zu, als würden sie ihn am liebsten auf den nächsten Planeten aussetzen. Die Landung mit der Freelancer war immer noch nicht von allen vergessen, schließlich hatte er ein regelrechtes Chaos angerichtet. Es gab auch immer wieder Streitigkeiten zwischen Soldaten der Army und Navy, was wohl an der langen Zeit im All lag. Denn während sich Soldaten der Army immer besser miteinander verstanden, war das Verhältnis zu den Abteilungen der Navy empfindlich abgekühlt. Einen absurden Versuch des Colonels und Admirals, welche sich selbst nicht ausstehen konnten, Verbundenheit zu zeigen setzte dem ganzen die Krone auf. Ein gemeinsames Essen in der Messe, das im Endeffekt aber so wirkte als säßen sich zwei verfeindete Clanführer der Vanduul gegenüber. Vor sich bemerkte Logen zwei Techniker mit genervten Blicken, die an einer Konsole rumfummelten. Das Schott ein Stück hinter ihnen schien sich unkontrolliert immer wieder zu schließen. Da er nicht solange warten wollte bis das Problem gelöst war, knickte er in den Gang zu seiner Rechten ein und fragte sich den Rest des Weges durch. Irgendwo schien er falsch abgebogen zu sein, denn plötzlich waren die Gänge vor ihm wie leergefegt. Er nahm sogar das Wummern des Schiffsreaktors unter seinen Füßen wahr. "Das kann doch nicht so schwer sein...", redete er mit sich selbst. Im nächsten Moment kam einer der Adjutanten vom Admiral um die Ecke, Lukos glaubte er, begleitet von vier Kraftprotzen in Uniform der Navy. Logen wollte es auf einen Versuch ankommen lassen und ihn nach der Richtung fragen. "Hey, Lukos Sie wissen nicht..." Ansatzlos wurde er von einem der Begleiter brutal aus dem Weg geschoben. "Verpiss dich, Kanonenfutter." Freundliche Kerle. Ein Nein hätte auch gereicht. Verärgert schaute er ihnen hinterher, als ihm plötzlich die umgeschnallten Pistolen auffielen. Das war kein Standard der Navy oder Army, aber irgendwie kamen sie ihm bekannt vor. Er versuchte sich noch einen Reim darauf zu machen, als jemand schmerzhaft nach seiner Schulter griff. "Verdammt..." "Sorry, das Ding hat immer noch seine Macken." Viktor kam in sein Blickfeld, der seine Prothese genervt anschaute. Sein Körper hatte die Elektronik gut angenommen, dennoch war es eine enorme Umstellung gewesen. Es hatte schon ewig gedauert bis er wieder ein Glas greifen konnte, ohne das es zersplitterte. Die Stärke dahinter war einfach immens. Gepeinigt rieb Logen sich die Schulter. "Wenn du mir sagen kannst wo wir die Messe finden, verzeih ichs dir vielleicht." "Klar, komm mit. Ich muss dir sowieso noch was erzählen." Einige Minuten später waren sie in ein hitziges Gespräch verwickelt. "Ein Konzern? Was für ein beschissener Konzern?", verlangte Logen mit Nachdruck zu wissen. "Keine Ahnung, hat er nicht gesagt. Nur das ihm die Daten zu heiß wären und er sich aus dem Staub machen wollte. Und seit letzter Woche hab ich gar nichts mehr von ihm gehört." Mit einem Konzern war nicht zu spaßen, erst recht nicht wenn es um geheime Forschungsdaten ging. Hätte er bloß die Finger davon gelassen. "Scheiße...wollen wir bloß hoffen, dass die deinen Freund nicht gerade ausquetschen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die uns ohne ihn ausfindig machen?" "Wenn sie die Verbindung zurückverfolgen wissen sie auf jeden Fall, dass das Signal von diesem Träger kam. Aber bei den ganzen Leuten die hier rumlaufen werden die nie..." "Lösch die Daten. Ich hab keine Lust mich mit einen Konzern anzulegen." "Bist du sicher? So wie das aussieht müssen die ja ganz schön was wert sein." "Ich würd mich auch über schnelles Geld freuen, aber wenn die uns finden können wir froh sein, wenn wir nur vors Gericht kommen." Das schien Viktor zu überzeugen. Resigniert öffnete er die Daten mit dem MobiGlas, verharrte jedoch einen Moment mit seinem Finger über dem Feld Löschen. "Hoffen wir du hast Recht...", murmelte er und bestätigte den Löschvorgang. Kapitel 4 Einigermaßen satt und die Sache mit Viktor schon wieder vergessen, lief er am Hangarbereich vorbei, auf dem Weg zum Trainingsdeck. Durch die Glasscheibe sah er wie gerade eine Hornet im Boden verschwand, wo schon das Wartungspersonal bereitstand. Zwei weitere wurden ebenfalls in Position gebracht, doch mussten sie sich noch gedulden, denn ein Shuttle der Navy drängte sich vor. Die Techniker wolten schon lautstark protestieren, doch als der Chefingenieur schrie, sie sollten sofort weitermachen, fügten sie sich den Befehlen. Logen dachte sich nichts weiter dabei und setzte seinen Weg zum Trainingsdeck fort. Als er eintrat, waren schon mehrere Squads mitten im Bajonetttraining und übten neue Schritte ein. Er entdeckte Lucy, die dabei war Anweisungen zu geben. Noch ein bisschen größer und sie wäre die weibliche Version von King. Logen griff sich ein Gewehr vom Waffenschrank, befestigte das Übungsbajonett und gesellte sich zu Lucy. "Dürfte ich Sie wohl um einen Tanz bitten, Sergeant?", flüsterte er ihr zu. Sie drehte sich um und schaute ihn misstrauisch an. "Du und Tanzen? Das glaub ich erst wenn ich es sehe." "Das ließe sich einrichten...doch eigentlich hatte ich etwas anderes im Sinn.", sagte er und hielt sein Gewehr hoch. "Na wenn das so ist, wie könnte ich solch ein verlockendes Angebot nur abschlagen? Aber machen wir es doch ein wenig spannender..." Sie entfernte die Attrappe und zog ein scharfes Bajonett hervor. Abwartend schaute sie Logen an. "Ist das dein Ernst?" Es hatte schon andere gegeben die auf die gleiche Idee gekommen waren. Bis zum ersten Blutstropfen wurde gekämpft. Doch nicht selten ging dabei auch mehr verloren. Lautlos formten ihre Lippen ein Wort. Angsthase. Sie wollte es mal wieder auf die Spitze treiben, den Nervenkitzel spüren. Aber auch er konnte sich dem nicht entziehen, nach Wochen elendigen Rumsitzens verstand er sie nur zu gut. Die Attrappe landete klappernd auf dem Fußboden und er brachte sein Bajonett an. Ein letzter Blick in ihre Augen verriet ihm, dass sie nicht eine Sekunde daran gezweifelt hatte. Sie nahmen den normalen Abstand ein und nickten sich zu sobald sie bereit waren. Kurz darauf stürmten sie aufeinander zu, die blanken Bajonette zum Duell erhoben. Lucy täuschte zuerst einen Stich auf seine Schulter an, lenkte dann aber die Klinge seinem Knie entgegen. Doch damit hatte er schon gerechnet, zog sein Bein zurück und trat im nächsten Moment gegen ihren Gewehrlauf. Gleichzeitig versuchte er ihren Ellbogen zu treffen. Aber so einfach war sie nicht zu überlisten. Sie sprang beiseite und ließ ihr Bajonett wieder hervorschnellen. Ein Schritt zur Seite und er entging der Spitze, nur seine Kleidung wurde durchbohrt. Was beide nicht bemerkten, war wie die anderen Soldaten in ihren Übungen inne hielten. Alle wussten wie gefährlich es werden konnte und beobachten gespannt Logen und Lucys Darbietung. Die nächste ganz natürliche Reaktion für Soldaten kam nur wenige Augenblicke danach. Sie wetteten. Aber darauf achteten die beiden gar nicht, viel zu sehr auf den Kampf konzentriert. Kreischend trafen sich ihre Bajonette zwischen ihnen, wobei sie sich mit einem Lächeln begegneten. Lauernd umkreisten sie sich, darauf bedacht sich keine Blöße zu geben. Er versuchte es mit einer Finte, allerdings fiel sie nicht darauf herein. Beide suchten eine Schwachstelle und starteten schließlich fast gleichzeitig ihren Angriff. Logens Bajonett verpasste ihr einen blutigen Schnitt am Oberarm und er wollte schon den Sieg auskosten, spürte aber wie sich etwas unmittelbar danach durch seinen Oberschenkel bohrte. Überrascht sahen sie sich an, keiner hatte mit einem Unentschieden gerechnet. Kaum hatten die Schaulustigen gesehen was passiert war, beschwerten sie sich auch schon lautstark. Einige versuchten Logen oder Lucy als Gewinner dastehen zu lassen, andere forderten sogar eine Wiederholung. Alle redeten wild durcheinander. Besorgt schaute Lucy ihn an, nachdem sie die Bajonetthalterung vorsichtig gelöst hatte. Ihren Schnitt am Arm ignorierte sie einfach, während sie ihm einen provisorischen Verband anlegte. "Tut mir leid, ich..." "Lass gut sein, schließlich hab ich es doch auch herausgefordert.", versuchte er sie zu beschwichtigen. "Nein, ich habs übertrieben, dass..." Logen wollte nicht das sie sich jetzt auch noch unnötige Vorwürfe machte, also tat er das einzige womit er sie aus dem Konzept bringen konnte. Er drückte ihr sanft einen Kuss auf die Lippen, was nach einem kurzen Moment der Verwirrung wieder ein Lächeln bei ihr hervorzauberte. "Ich bin genauso schuld, also lass uns einfach die Krankenstation suchen, einverstanden?" Sie nickte nur und legte seinen Arm um ihren Nacken. So verließen sie zwar humpelnd und blutend den Hangar, konnten sich jedoch ein Grinsen aufgrund ihrer gemeinsamen Dummheit nicht verkneifen. Fortsetzung folgt...
  24. Logen sah noch wie die beiden hinter der Barriere verschwanden, dann musste er auch schon wieder den Kopf einziehen. Die letzten sechs Sin Nombre hatten sich nun auf ihn eingeschossen, da er ihnen nun als einziges Ziel übrig blieb. ~ Ich werd mich von solchen Stümpern doch nicht abknallen lassen...~ Plötzlich sprang einer der gepiercten Junkies über seine Deckung und landete vor ihm. *Logen legte sofort auf ihn an und wollte ihm eine Kugel in den Rücken jagen, aber mehr als das Klicken des Abzugs war nicht zu hören.* Ertappt drehte der sich zu ihm um, seine Waffe schon auf Dauerfeuer gestellt. *Im letzten Moment rollte Logen sich zur Seite ab und entging so knapp dem Beschuss. Trotz der blutenden Schusswunde am Bein sprang er auf den Nombre zu und zertrümmerte mit dem Gewehrkolben dessen Kniescheibe.* Schreiend fiel der zurück, starb jedoch unmittelbar danach von kalten Stahl durchbohrt. "Ladehemmung, musste das ausgerechnet jetzt sein? Wofür hab ich da- ", knallend löste sich die Patrone und schlug in den Schädel des nächsten Nombres ein. *Verblüfft schaut Logen erst auf den Toten, dann auf das Gewehr in seinen Händen.* "Das hast du mit Absicht gemacht, oder?" Die übrigen vier waren nun auch schon heran und zwangen ihn hinter einen noch intakten Pfeiler Deckung zu finden. "Ich soll was?! Ich hab Sie doch gar nich-" Putz wurde weggerissen und flog ihm ins Gesicht. "Verflucht nochmal, könnt ihr nicht sehen das ich hier versuche ein gottverdammtes Gespräch zuführen?!", rief er genervt und beförderte einen weiteren Nombre ins Jenseits.
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