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  1. Cypher

    Teil 3 - Das Bajonett

    Kapitel 1 Vollkommende Dunkelheit umfasste Logen. Lauschend blieb er stehen, konnte aber nichts Verdächtiges ausmachen. Langsam taste er sich vorwärts und setzte so leise wie möglich einen Fuß vor den anderen, bevor er sich an einem schemenhaft zu erkennenden Tisch vorbei schob. Er wähnte sich schon in Sicherheit, als er ein Geräusch schräg hinter sich vernahm. Halb herumgedreht bekam er mit einem Mal einen Schlag in die Seite und wurde umgeworfen. Sehen konnte Logen nicht das Geringste, spürte jedoch wie jemand auf ihm landete und versuchte ihn zu Boden zu drücken. Mit einer Drehung nach Rechts versuchte er sich zu befreien und stieß sein Gegenüber von sich weg. Als er wieder aufrecht stand, schaute er sich um, konnte aber nichts erkennen. Unerwartet traf ihn eine Faust im Gesicht, den zweiten Hieb konterte er jedoch noch rechtzeitig. Das rettete ihn aber nicht vor dem darauf folgenden Bauchtritt. Luft entwich ihm, als er gegen die Wand schlug. Kaum das er sich wieder berappelt hatte, wurde er bei seiner Uniform gepackt und durch den Raum gewirbelt. Schließlich landete er mit dem Rücken auf einem Bett, das unter ihm ächzte. Schon im nächsten Moment war sein Angreifer über ihm. Kaltes Metall berührte Logens Kehle und ließ ihn sofort inne halten. "Du bist tot.", flüsterte eine vertraute Stimme neben seinem Ohr. Ein schadenfrohes Kichern erklang, während der Griff sich lockerte und er mit seiner rechten Hand nach dem Lichtschalter greifen konnte. Logen fand sich in seiner verwüsteten Kabine wieder und über ihm hockte niemand geringeres als - Lucy. Das Kampfmesser immer noch in der Rechten, hinterließ einen kleinen roten Kratzer auf seinem Hals zurück, bevor sie es wieder in die Halterung ihrer Hose schob. Einige Haare waren ihr im Laufe des Gerangels vor die Augen gerutscht, die sie nun vergeblich versuchte aus dem Blickfeld zu pusten. Eine kleine Schramme bildete sich auf ihrer Stirn, welche wohl von dem zerbrochenen Tisch herrührte. "Lucy...das wäre doch nicht nötig gewesen." "Nicht..? Als ich bemerkte wie sich ein gewisser Private in die Kabine schlich, dachte ich, dass es sich geradezu anbietet ihm eine kleine Lektion in Sachen Nahkampf zu erteilen...", neckte Lucy ihn. "Nun falls es nur darum ging mich ins Bett zu bekommen, hätte eine Frage ausgereicht." "Wie bitte? Ich würde mich doch nie mit einem niederen Dienstgrad einlas..." Logen ließ sie nicht ausreden und zog ihr linkes Bein zur Seite. Gekünstelt schrie Lucy auf, als sie plötzlich die Plätze tauschten. "Und wie sieht es aus, habe ich bestanden...Sergeant?", Logen wusste sie konnte es nicht ausstehen wenn er sie so außer Dienst nannte, konnte aber nicht widerstehen. "Oh, du..." Durch ihn wieder angestachelt, vollführte sie einen ihm unbekannten Handgriff und saß nach einem kurzen hin und her wieder oben auf. Dabei hatte sich ihr sonst zum Zopf gebundenes Haar gelöst und hing nun bis auf ihre Schultern herab. Leicht schnaufend schaute sie ihn noch einen Moment an, bevor sie sich zu ihm hinunter beugte. "Die Lektion war noch nicht vorbei..." Sie küsste ihn voller Leidenschaft, während Logen mit einer Hand durch ihre blonden Haare fuhr und die andere langsam von der Taille aufwärts wandern ließ. Begierde spiegelte sich in Lucys Augen wider, als sie spielerisch die Verschlüsse ihrer Jacke öffnete und von sich warf. Das die Lampe klirrend mit zu Boden gerissen wurde, schenkten die ineinander verschlungenen Gestalten jedoch keinerlei Aufmerksamkeit mehr. Zurück blieben nur verräterische Geräusche, während die Kabine wieder in Dunkelheit versank. Kapitel 2 Sechs Monate waren nun schon vergangen, seit sie die Vanduul verseuchte Station betreten hatten und selbst nur knapp entkamen. Manchmal hatte Logen immer noch Alpträume von den unzähligen Leichen. Wie der Vanduul mit einer unbändigen Wut und Rachelust in den Augen auf ihn zugeprescht war. Jedes Mal wenn er danach schweißgebadet und mit rasenden Herzen aufwachte, schwor er sich, nie wieder in eine derartig Lage zu kommen. Doch meist kam er gar nicht dazu, länger über solch trübselige Dinge nachzudenken, denn nun hatte er jemanden gefunden der ihm wirklich etwas bedeutete. Seine vorherigen Beziehungen hatten nie lange angehalten, was hauptsächlich an seinem Dienst bei der UEE lag, aber mit Lucy war das etwas anderes. Sie war die ganze Zeit um ihn herum, sah und erlebte genau dasselbe wie er. Die gemeinsamen Missionen auf welche sie in den letzten Monaten geschickt wurden, schweißten sie nur noch mehr zusammen und machten sie zu einem unschlagbaren Gespann. Außerhalb des Dienstes verbrachten sie soviel Zeit wie möglich miteinander, auch wenn sie dabei nicht gerade zimperlich miteinander umgingen, wie es gestern Nacht wieder einmal der Fall gewesen war. Doch wahrscheinlich liebte er genau das so sehr an ihr. "Ich hoffe sie haben alle ausgeschlafen?!", schallte die Stimme von Sergeant Major King durch das Trainingsdeck. Noch dabei die hastig angezogenen Trainingsanzüge zurecht zurücken, kam ihm nur ein undeutliches Gemurmel als Antwort entgegen. Mehrere Squads standen ihm in Reih und Glied gegenüber, darunter auch ihres. Logen und Lucy waren zwar nicht ganz topfit, sahen aber nicht im Geringsten so fertig aus wie Viktor und Roke. Zuletzt hatte er die beiden mit einigen Technikern Karten spielen sehen, was wohl daraus geworden war? "Ich konnte sie nicht hören! Wie war das?!", rief er nochmals mit aller Kraft und ließ alle Anwesenden aufschrecken. Breitbeinig und die Arme in die Hüften gestemmt, stand King vor ihnen, streifte dabei jeden mit seinem eiskalten Blick. Obwohl er schon in Fünfzigern war, flößte er doch jedem mit seiner kräftgen Statur Respekt ein. Seine Verärgerung wurde durch die Falten in seinem Gesicht noch deutlicher, während er versuchte seine ergrauenden Haare unter einem Barett zu verstecken. "Sir, Ja, Sir!" "Was war das denn?! Das konnte ja sogar meine tote Großmutter besser als ihr! Also was wolltet ihr sagen?!", brüllte King sie an und lief an ihren Reihen auf und ab. "Sir! Ja! Sir!", grölten alle noch einmal umso lauter. "Wunderbar! Dann werden wir heute eine Menge Spaß haben, also setzt euch in Bewegung! Los, Los!" Von King angetrieben, fingen sie an ihre Runden zu drehen. Jeder der drohte schlapp zu machen wurde gnadenlos von ihm nieder gebrüllt. Das ging jetzt schon eine Woche so, da ihr letzter Sergeant Major in seinem Quartier beim Essen erstickt war. Hätte er stattdessen bei ihnen in der Messe gegessen, wären jetzt wahrscheinlich alle glücklicher. "Was für ein riesen Arschloch.", japsend setzte Roke sich neben Logen. "Das lass ihn mal bloß nicht hören, sonst kannst du noch den ganzen Hangar schruppen." "Den Spinner lass ich do..", bevor er den Satz beenden konnte, war plötzlich King auf ihrer Höhe. "Wollen Sie etwa schon aufgeben, Private?! Muss ich ihnen erst Beine machen?!", schrie er ihm förmlich ins Ohr. "Sir, Nein, Sir!" Roke raffte sich wieder auf und King suchte sich den nächsten Trödler heraus. "Was habt ihr beiden den gestern noch getrieben? Ich dachte ihr habt nur Karten gespielt.", fragte Logen da nun seine Neugier geweckt war. "Nun du kannst dir sicher sein, dass wir kein Zusatztraining wie du und Lucy eingelegt hatten.", gab er grummelnd wieder. Roke wusste schon von Anfang an über sie Bescheid und war immer noch der Meinung, dass er ebenso gut an Logens Stelle sein könnte, ließ es aber inzwischen auf sich beruhen. Viktor dagegen hatte es erst gemerkt, als Roke ihn darauf aufmerksam machte. Den Blick von Viktor, als er es zugab, wird er nie vergessen können. "Sagen wir, Viktor hatte eine tolle Idee unser Glück zu steigern.", meinte er vage. "Lass mich raten, eure tolle Idee hatte etwas mit Betrügen zutun?" "Was, nein überhaupt nicht...bloß waren unsere Mitspieler anderer Ansicht. Wir hatten das natürlich sofort abgestritten, aber die ließen sich nicht überzeugen. Also sind wir...abgehauen.", gab er ungern zu. "Ihr seid durch das ganze Schiff gewetzt? Ha! Hat sich das wenigstens gelohnt?" Etwas Unverständliches Murmelnd beschleunigte Roke und ließ ihn zurück. Einige Köpfe drehten sich neugierig zu Logen, als er anfangen musste zu lachen. Die täglichen Übungen hatten sie eigentlich beendet, aber King hatte für sie noch eine "Überraschung" vorbereit. Er verschwand kurz und tauchte wieder mit einer Tasche und zwei Gewehren unter dem Arm auf. "Wissen Sie, es gibt in meiner Familie eine alte Tradition..." Das eine Gewehr legte er auf den Boden und öffnete die Tasche. "...und ich wüsste keinen Grund, wieso sie nicht auch davon profitieren sollten." Er holte eine Klinge hervor und befestigte die unter dem Gewehrlauf. "Ich präsentiere ihnen - Das Bajonett.", fast hätte man meinen können King versuche zu lächeln, doch sah es mehr wie eine Grimasse aus. Alle wussten zwar was ein Bajonett war, doch war ihnen keine Einheit in der UEE Army bekannt die diese auch einsetzte. Es war eigentlich schon vorhersehbar, dass Roke wieder einmal als erster seine Klappe aufreißen musste. "Ein Bajonett? Das soll ein Scherz sein, oder?" Als würde ein Raubtier seine Beute erfassen, hefteten sich Kings Augen auf Roke. "Private...Hanks, richtig? Wieso erklären Sie uns nicht genauer was Sie meinen?", erwiderte King mit gesenkter Stimme, dass Logen ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Jeder schien die Luft anzuhalten, da alle spüren konnten dass King einen Hintergedanken hatte. Alle außer Roke. Er legte sich regelrecht die Schlinge selbst um den Hals. "Sicher. Ich mein wozu soll ich mir so ein unnötiges Gewicht aufladen. Wenn ich meinen Gegner sehe erschieße ich ihn und warte nicht darauf das er näher kommt. Selbst wenn es mal eng wird habe ich immer noch mein Kampfmesser." "Sie glauben also derjenige mit Bajonett besitzt keinerlei Vorteil?", hakte King nach. "Genau.", sagte er ohne Bedenken. King hob das am Boden liegende Gewehr auf und hielt es Roke hin. "Na dann zeigen sie doch mal wie sie das anstellen würden." Jetzt mit einem doch etwas mulmigen Gefühl, stellte er sich dem Sergeant Major fünf oder sechs Meter gegenüber. Der Rest der Soldaten formte einen Halbkreis um die beiden, mit einem gewissen Abstand versteht sich. "Folgende Situation: In Schwierigen Gelände taucht unerwartet ein Feind direkt vor ihnen auf, Sie wollen schießen doch ihr Magazin ist leer. Was tun Sie?", während er das sagte brachte King sich in Position, dass Bajonett auf Roke gerichtet. "Ich...", nur einen Moment zögerte Roke, doch das reichte schon. Einem eindrucksvollen Kampfschrei ausstoßend, überbrückte King ihren Abstand in wenigen Augenblicken. Logen erinnerte es frappierend an den Vanduul aus seinen Alpträumen und verfolgte gebannt jeden Handgriff. Roke reagierte viel zu langsam, da ihn der Schrei irritiert hatte. Die Klinge konnte er noch zur Seite ableiten, bekam jedoch als nächstes einen Schlag mit dem Kolben in die Magengrube und ließ die Waffe fallen. Hektisch glitten seine Finger bei der Suche nach seinem Kampfmesser über den Gürtel. Aber King hatte bereits einem lang gezogenen Streich ausgeholt und wäre es nicht nur ein Übungsbajonett gewesen, hätte er ihn wohl von der Schulter bis zur Hüfte aufgeschlitzt. Krachend landete er auf dem Boden. Logen konnte nicht umhin, Roke diese Abreibung mal so richtig zu gönnen. Obwohl er es ein paar Tage später bestimmt schon wieder so klingen lassen würde, dass er King absichtlich gewinnen ließ, um ihn nicht vor der Truppe zu blamieren. Sergeant Major King reichte Roke die Hand und half ihm aufzustehen, bevor er sich an die Umstehenden wandte. "Wir sind bei der Army ihr Pfeifen, bekommt ihr das in euren Kopf?! Nicht bei der verweichlichten Navy, die sich in ihre Sitze kuscheln können, während ihnen ein paar bunte Anzeigen verraten worauf sie schießen müssen! Wir haben auch keinen Rettungskapseln die uns aus dem Kampf befördern, wenn wir Schiss kriegen! Für die Drecksarbeit, dafür sind wir da! Von Angesicht zu Angesicht stehen wir dem Abschaum dieser Welt gegenüber und können uns nicht hinter eine paar Tonnen Stahl und Schilden verstecken! Wir nutzen jeden Vorteil aus der sich uns bietet!", redete er sich in Rage. Einige in der Nähe stehende Angehörige der Navy hatten anscheinend die nicht zu überhörenden Ansprache mitgehört und fluchten nun leise vor sich hin oder spuckten verächtlich aus. Mehr wagten sie jedoch nicht aufgrund der versammelten Army Truppe. Bisher hatte Logen immer nur in der Theorie von Bajonettangriffen und deren psychologische Wirkung auf den Feind gehört. Geübt hatten sie so etwas aber nie. Doch jetzt wo er es in Aktion erlebt hatte, sicher es war nur Roke und nicht ein blutrünstiger Vanduul, reizte es ihn dennoch diese Art des Kampfes zu beherrschen. Entschlossen trat er einen Schritt nach vorn. "Sir, wann können wir mit dem Training beginnen?" "Ha! Der erste hats verstanden, das Lob ich mir! Schnappen sie sich alle ein Gewehr und gehen sie in Position, wir beginnen umgehend!" Ab da an gehörte das Training mit dem Bajonett zu ihren täglichen Übungen und mit der Zeit entwickelte sich bei ihnen sogar eine regelrechte Hingabe zu der eigentlich schon ausgestorbenen Kampfart der Army. Der Rest des Regiments machte sich zuerst nicht viel aus der Spielerei ihres Sergeant Majors, doch kamen immer wieder vereinzelt neugierige Soldaten oder ganze Squads vorbei, um sich ihre Fähigkeiten abzuschauen. Schließlich wurde sogar Colonel Calendorn darauf aufmerksam. Es bedurfte jedoch einer Menge Überzeugungsarbeit, da sich einigen Offizieren der Sinn und Zweck dahinter entzog. Aber letztendlich ließ der Colonel sich doch erweichen. Systematisch wurde es daraufhin durchgesetzt. Das Regiment machte dadurch eine bemerkenswerte Veränderung durch. War es bisher nur ein loser Haufen Soldaten aus allen Ecken der Galaxie gewesen, ohne jedwede Identität, hatte es sich innerhalb eines Jahres in eine tief verbundene und schlagkräftige Truppe verwandelt. Sicher sie sahen eine Menge Gräuel, doch ihre gemeinsames Vorgehen gegen Piraten und Vanduul stählten sie, sowohl Körperlich als auch Geistlich. Sie waren zudem das einzige Regiment in der UEE Army, welches sich auf Nah- und Bajonettkampf spezialisiert hatte. Einige mutmaßten sogar, das Regiment würde soweit gehen und die Bajonette als Hauptwaffe nutzen. Doch Gerüchte gab es viele und die wenigsten waren wahr, aber eins ging in letzter Zeit mehrfach unter den Soldaten des 83.Infanterie Regiments um. Angeblich war demnächst ein größerer Einsatz geplant bei dessen Ausführung sie eine Schlüsselfunktion inne hatten. Von einigen ihrer Taktik wegen immer noch belächelt, brannte jeder darauf auch die letzten Zweifler verstummen zu lassen. Kapitel 3 Einen trainingsreichen Vormittag hinter sich, schlenderte Logen zur Messe und nahm absichtlich einen Umweg, da er dem ersten Ansturm auf das Essen gerne aus dem Weg ging. Zwischendurch traf er immer wieder einige Kameraden aus anderen Trupps und grüßte freundlich zurück. Beschäftigt aussehende Schiffsingenieure kamen ihm entgegen, hoben aber meist gar nicht den Kopf, viel zu sehr auf die technischen Daten ihres MobiGlases fixiert. Piloten und einige andere Navy Mitglieder warfen ihm jedoch Blicke zu, als würden sie ihn am liebsten auf den nächsten Planeten aussetzen. Die Landung mit der Freelancer war immer noch nicht von allen vergessen, schließlich hatte er ein regelrechtes Chaos angerichtet. Es gab auch immer wieder Streitigkeiten zwischen Soldaten der Army und Navy, was wohl an der langen Zeit im All lag. Denn während sich Soldaten der Army immer besser miteinander verstanden, war das Verhältnis zu den Abteilungen der Navy empfindlich abgekühlt. Einen absurden Versuch des Colonels und Admirals, welche sich selbst nicht ausstehen konnten, Verbundenheit zu zeigen setzte dem ganzen die Krone auf. Ein gemeinsames Essen in der Messe, das im Endeffekt aber so wirkte als säßen sich zwei verfeindete Clanführer der Vanduul gegenüber. Vor sich bemerkte Logen zwei Techniker mit genervten Blicken, die an einer Konsole rumfummelten. Das Schott ein Stück hinter ihnen schien sich unkontrolliert immer wieder zu schließen. Da er nicht solange warten wollte bis das Problem gelöst war, knickte er in den Gang zu seiner Rechten ein und fragte sich den Rest des Weges durch. Irgendwo schien er falsch abgebogen zu sein, denn plötzlich waren die Gänge vor ihm wie leergefegt. Er nahm sogar das Wummern des Schiffsreaktors unter seinen Füßen wahr. "Das kann doch nicht so schwer sein...", redete er mit sich selbst. Im nächsten Moment kam einer der Adjutanten vom Admiral um die Ecke, Lukos glaubte er, begleitet von vier Kraftprotzen in Uniform der Navy. Logen wollte es auf einen Versuch ankommen lassen und ihn nach der Richtung fragen. "Hey, Lukos Sie wissen nicht..." Ansatzlos wurde er von einem der Begleiter brutal aus dem Weg geschoben. "Verpiss dich, Kanonenfutter." Freundliche Kerle. Ein Nein hätte auch gereicht. Verärgert schaute er ihnen hinterher, als ihm plötzlich die umgeschnallten Pistolen auffielen. Das war kein Standard der Navy oder Army, aber irgendwie kamen sie ihm bekannt vor. Er versuchte sich noch einen Reim darauf zu machen, als jemand schmerzhaft nach seiner Schulter griff. "Verdammt..." "Sorry, das Ding hat immer noch seine Macken." Viktor kam in sein Blickfeld, der seine Prothese genervt anschaute. Sein Körper hatte die Elektronik gut angenommen, dennoch war es eine enorme Umstellung gewesen. Es hatte schon ewig gedauert bis er wieder ein Glas greifen konnte, ohne das es zersplitterte. Die Stärke dahinter war einfach immens. Gepeinigt rieb Logen sich die Schulter. "Wenn du mir sagen kannst wo wir die Messe finden, verzeih ichs dir vielleicht." "Klar, komm mit. Ich muss dir sowieso noch was erzählen." Einige Minuten später waren sie in ein hitziges Gespräch verwickelt. "Ein Konzern? Was für ein beschissener Konzern?", verlangte Logen mit Nachdruck zu wissen. "Keine Ahnung, hat er nicht gesagt. Nur das ihm die Daten zu heiß wären und er sich aus dem Staub machen wollte. Und seit letzter Woche hab ich gar nichts mehr von ihm gehört." Mit einem Konzern war nicht zu spaßen, erst recht nicht wenn es um geheime Forschungsdaten ging. Hätte er bloß die Finger davon gelassen. "Scheiße...wollen wir bloß hoffen, dass die deinen Freund nicht gerade ausquetschen. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass die uns ohne ihn ausfindig machen?" "Wenn sie die Verbindung zurückverfolgen wissen sie auf jeden Fall, dass das Signal von diesem Träger kam. Aber bei den ganzen Leuten die hier rumlaufen werden die nie..." "Lösch die Daten. Ich hab keine Lust mich mit einen Konzern anzulegen." "Bist du sicher? So wie das aussieht müssen die ja ganz schön was wert sein." "Ich würd mich auch über schnelles Geld freuen, aber wenn die uns finden können wir froh sein, wenn wir nur vors Gericht kommen." Das schien Viktor zu überzeugen. Resigniert öffnete er die Daten mit dem MobiGlas, verharrte jedoch einen Moment mit seinem Finger über dem Feld Löschen. "Hoffen wir du hast Recht...", murmelte er und bestätigte den Löschvorgang. Kapitel 4 Einigermaßen satt und die Sache mit Viktor schon wieder vergessen, lief er am Hangarbereich vorbei, auf dem Weg zum Trainingsdeck. Durch die Glasscheibe sah er wie gerade eine Hornet im Boden verschwand, wo schon das Wartungspersonal bereitstand. Zwei weitere wurden ebenfalls in Position gebracht, doch mussten sie sich noch gedulden, denn ein Shuttle der Navy drängte sich vor. Die Techniker wolten schon lautstark protestieren, doch als der Chefingenieur schrie, sie sollten sofort weitermachen, fügten sie sich den Befehlen. Logen dachte sich nichts weiter dabei und setzte seinen Weg zum Trainingsdeck fort. Als er eintrat, waren schon mehrere Squads mitten im Bajonetttraining und übten neue Schritte ein. Er entdeckte Lucy, die dabei war Anweisungen zu geben. Noch ein bisschen größer und sie wäre die weibliche Version von King. Logen griff sich ein Gewehr vom Waffenschrank, befestigte das Übungsbajonett und gesellte sich zu Lucy. "Dürfte ich Sie wohl um einen Tanz bitten, Sergeant?", flüsterte er ihr zu. Sie drehte sich um und schaute ihn misstrauisch an. "Du und Tanzen? Das glaub ich erst wenn ich es sehe." "Das ließe sich einrichten...doch eigentlich hatte ich etwas anderes im Sinn.", sagte er und hielt sein Gewehr hoch. "Na wenn das so ist, wie könnte ich solch ein verlockendes Angebot nur abschlagen? Aber machen wir es doch ein wenig spannender..." Sie entfernte die Attrappe und zog ein scharfes Bajonett hervor. Abwartend schaute sie Logen an. "Ist das dein Ernst?" Es hatte schon andere gegeben die auf die gleiche Idee gekommen waren. Bis zum ersten Blutstropfen wurde gekämpft. Doch nicht selten ging dabei auch mehr verloren. Lautlos formten ihre Lippen ein Wort. Angsthase. Sie wollte es mal wieder auf die Spitze treiben, den Nervenkitzel spüren. Aber auch er konnte sich dem nicht entziehen, nach Wochen elendigen Rumsitzens verstand er sie nur zu gut. Die Attrappe landete klappernd auf dem Fußboden und er brachte sein Bajonett an. Ein letzter Blick in ihre Augen verriet ihm, dass sie nicht eine Sekunde daran gezweifelt hatte. Sie nahmen den normalen Abstand ein und nickten sich zu sobald sie bereit waren. Kurz darauf stürmten sie aufeinander zu, die blanken Bajonette zum Duell erhoben. Lucy täuschte zuerst einen Stich auf seine Schulter an, lenkte dann aber die Klinge seinem Knie entgegen. Doch damit hatte er schon gerechnet, zog sein Bein zurück und trat im nächsten Moment gegen ihren Gewehrlauf. Gleichzeitig versuchte er ihren Ellbogen zu treffen. Aber so einfach war sie nicht zu überlisten. Sie sprang beiseite und ließ ihr Bajonett wieder hervorschnellen. Ein Schritt zur Seite und er entging der Spitze, nur seine Kleidung wurde durchbohrt. Was beide nicht bemerkten, war wie die anderen Soldaten in ihren Übungen inne hielten. Alle wussten wie gefährlich es werden konnte und beobachten gespannt Logen und Lucys Darbietung. Die nächste ganz natürliche Reaktion für Soldaten kam nur wenige Augenblicke danach. Sie wetteten. Aber darauf achteten die beiden gar nicht, viel zu sehr auf den Kampf konzentriert. Kreischend trafen sich ihre Bajonette zwischen ihnen, wobei sie sich mit einem Lächeln begegneten. Lauernd umkreisten sie sich, darauf bedacht sich keine Blöße zu geben. Er versuchte es mit einer Finte, allerdings fiel sie nicht darauf herein. Beide suchten eine Schwachstelle und starteten schließlich fast gleichzeitig ihren Angriff. Logens Bajonett verpasste ihr einen blutigen Schnitt am Oberarm und er wollte schon den Sieg auskosten, spürte aber wie sich etwas unmittelbar danach durch seinen Oberschenkel bohrte. Überrascht sahen sie sich an, keiner hatte mit einem Unentschieden gerechnet. Kaum hatten die Schaulustigen gesehen was passiert war, beschwerten sie sich auch schon lautstark. Einige versuchten Logen oder Lucy als Gewinner dastehen zu lassen, andere forderten sogar eine Wiederholung. Alle redeten wild durcheinander. Besorgt schaute Lucy ihn an, nachdem sie die Bajonetthalterung vorsichtig gelöst hatte. Ihren Schnitt am Arm ignorierte sie einfach, während sie ihm einen provisorischen Verband anlegte. "Tut mir leid, ich..." "Lass gut sein, schließlich hab ich es doch auch herausgefordert.", versuchte er sie zu beschwichtigen. "Nein, ich habs übertrieben, dass..." Logen wollte nicht das sie sich jetzt auch noch unnötige Vorwürfe machte, also tat er das einzige womit er sie aus dem Konzept bringen konnte. Er drückte ihr sanft einen Kuss auf die Lippen, was nach einem kurzen Moment der Verwirrung wieder ein Lächeln bei ihr hervorzauberte. "Ich bin genauso schuld, also lass uns einfach die Krankenstation suchen, einverstanden?" Sie nickte nur und legte seinen Arm um ihren Nacken. So verließen sie zwar humpelnd und blutend den Hangar, konnten sich jedoch ein Grinsen aufgrund ihrer gemeinsamen Dummheit nicht verkneifen. Fortsetzung folgt...
  2. // Am 24.01 noch einmal leicht verändert Prolog Eine Woche verging, während sie auf der Jagd nach den Piratenschiffen waren. Unerwarteterweise waren es die Piraten selbst die sie zu ihnen führten. Ein Notrufsignal wurde aufgefangen, zwar nicht für ihr Geschwader bestimmt, aber wen störte das schon. Als sie an den Koordinaten ankamen, orteten die Scanner eine Station welche zwischen Asteroiden versteckt war. Das Gebiet sah aus als hätte hier ein kleiner Krieg geherrscht und offensichtlich hatten die Piraten verloren. Mehrere Wracks, begleitet von einigen erkalteten Leichen schwebten durch das All. Der Funk war Tot und die Station sah auch nicht mehr allzu stabil aus. Jegliches Anzeichen dafür wer das verübt hatte fehlte, ebenso konnten die großen Schiffe nicht dicht genug für eindeutigen visuellen Kontakt heran fliegen um die Lage aufzuklären. So wurde beschlossen einige Trupps an Bord der Station zu schicken, um auszukundschaften was sich ereignet hatte und ob sich dort eventuell noch Überlebende von der Forschungsstation befinden könnten. Kapitel 1 Die Einzelteile seiner Waffe vor sich ausgebreitet, saß Logen in seiner Kabine. Mit bestmöglichster Sorgfalt hatte er seine Waffe gereinigt und wollte sie gerade wieder zusammenschrauben, als er bemerkte das jemand ihn anschaute. Ein belustigtes schmunzeln auf den Lippen, stand Lucy in voller Montur in der Tür, ihren Helm unter den Arm geklemmt. Logen wusste was Sie so amüsant fand. Seit geraumer Zeit saßen sie auf diesem Schiff fest und sonderlich viel gab es nicht zutun. Bisher hatte er es nur als unglaublich nervtötend und zeitraubend empfunden, die Waffe zu zerlegen, zu reinigen und dann wieder zusammen zusetzen. Doch mittlerweile entspannte es ihn sogar und hatte ihn dazu gebracht dies mehrmals am Tag zu wiederholen. Um genau zu sein, dachte Logen sich, war es für ihn schon zu einer Art der Meditation geworden. „Luc…ähm Sergeant, was kann ich für sie tun?“, sagte er nicht ganz sicher wie er sie ansprechen sollte. „Basteln Sie ihr Gewehr wieder zusammen und packen sie ihre Ausrüstung zusammen. Wir müssen in einer halben Stunde im Hangar sein.“, entgegnete sie knapp. Unverzüglich machte er sich daran den Rest seiner Waffe zu verbauen und schnappte sich seine Ausrüstung. So wie sich das anhörte hatten sie eine Chance bekommen, diesen beengenden Träger zu verlassen und darauf wollte er auf keinen Fall verzichten. Auf den Weg zum Hangar fing Lucy an zu erklären worum es sich bei den Einsatz eigentlich handelte, Logen hörte aber gar nicht richtig hin, da er viel zu sehr von ihren anmutig hin und her schwingenden Hüften abgelenkt war. Als sie das bemerkte, drehte sie sich abrupt um und drückte ihn gegen die Rohre, welche an der Wand entlangliefen. „Wenn ich mit ihnen rede hören sie gefälligst zu und starren nicht auf meinen Arsch, haben sie mich verstanden?“, flüsterte sie wenige Zentimeter von seinem Gesicht entfernt. „Ja, Mam.“, hauchte er leise als Antwort, während ihn ein Ventil schmerzhaft in den Rücken stach. Jetzt war es um ihn geschehen, er wusste nicht warum, doch sie hatte ihn nun vollkommen in ihren Bann gesogen. Sie setzte sich wieder in Bewegung, wobei Logen diesmal wirklich versuchte seine Augen geradeaus zu richten, und erläuterte den Rest des Ablaufs. Dann blieb sie wieder stehen und Logen dachte schon sie wollte ihn schon wieder anfahren. Doch dann schaute sie nur über die Schulter und lächelte ihn verführerisch an. „Jetzt dürfen sie mir auf den Arsch glotzen, Private.“ Logen blieb der Mund offen stehen und wäre fast gegen eine offene Kabinentür gelaufen. Hatte er sich gerade verhört? Schnell fasste er sich wieder und beeilte sich hinterherzukommen. Im Hangar angekommen, warteten Roke und Viktor schon auf sie. Ein weiterer Trupp machte sich ebenfalls Einsatzbereit. Ihr Begleitschutz, sechs Hornets, waren schon dabei aufgetankt und aufmunitioniert zu werden. Roke hantierte mit einem Raketenwerfer, als er die beiden kommen sah und begrüßte sie scherzend. „Da seid ihr ja und ich hatte mich schon gefreut, dass ich mit unserem Technikfreak allein auf die tote Station darf.“ „Sie werden drüber hinwegkommen. Und was haben Sie mit dem Werfer vor? Bestenfalls verschaffen der uns einen Freiflug im All, wenn Sie damit rumballern.“ Missmutig blickte er den Raketenwerfer an, schnallte ihn sich dann doch über. Lucy fing indessen an mit dem Piloten zu sprechen. Logen ging in der Zeit zu Viktor, um sich zu erkundigen was aus den Forschungsdaten geworden war. „Die Daten? Achja, ich hab sie an einen Kumpel von mir weitergeleitet der wird mir demnächst sagen können was sie wert sind. Und dann…“ Viktor hielt inne, als er Lucy rüberkommen sah. „Seid ihr fertig mit plaudern? Wir müssen los.“ „Lass uns das nach der Mission besprechen.“ Logen bestätigte das mit einem Nicken und folgte ihm in den Transporter. Nachdem sie sich festgeschnallt hatten, ertönte über Funk die überschwängliche Stimme des Piloten. „Willkommen beim Militärischen Taxidienst, bitte achten sie darauf, dass ihre Waffen jederzeit gesichert sind und versuchen sie offenes Feuer zu vermeiden. Der Ausstieg befindet sich an der Rückseite des Fahrzeugs, der Notausstieg ist derselbe. Möglicherweise könnten Turbulenzen auftreten, durch Laser- oder Raketenbeschuss. Ansonsten wünsche ich ihnen einen angenehmen Flug.“ Logen musste lachen, während Roke gar nicht begeistert schien. „Verrückte Piloten…“, murmelte er. Im nächsten Moment erhob sich der Transporter und trug die Besatzung durch Unendlichkeit des Raumes auf die Station zu. Hätte nun jemand in dessen Observationsdeck gestanden, welches sich ein gutes Stück über den runden Hauptbereich der Konstruktion befand, könnte er die militärische Präzision der Acht Flugobjekte begutachten. Der Haupthangar war versiegelt, deshalb wichen die beiden Transporter zu den beiden Nebenhangars aus, jeweils begleitet von zwei Hornets. Die beiden übrigen Abfangjäger kontrollierten in einem größeren Radius die Umgebung. Der Transporter kam langsam an einer der kleineren Andockschleusen zum stehen. Mit einem letzten Funkspruch drehten die beiden Hornets bei, um in Lauerstellung auf ihren Einsatz zu warten. "Viel Glück da drinnen, jetzt seid ihr auf euch gestellt." Ihr Squad machte sich bereit zum Eingriff und positionierte sich hinter der Schleuse. "Alle bereit?", vergewisserte Lucy sich, bevor sie dem Piloten ein Zeichen gab. Zischend öffnete sich die Schleuse und Logen stürmte als erster hinein. Zunächst Schutz suchend hinter einer Kiste, sicherte er sein Team ab. Dabei konnte er einen ersten Blick auf das Chaos im Inneren der Station werfen. Von seiner Position aus ging eine Treppe an der Wand entlang zum eigentlichen Verladebereich. Eine veraltete Freelancer mit geöffneter Laderampe, nahm den größten Platz des Hangars ein und mehrere Vorratskisten waren an der gegenüberliegenden Wand gestapelt. Dazwischen lag ein umgekippter Mech, mit einem toten Piraten an Bord. Eine Spur aus Munition führte zu einem weiteren Piraten, zumindest von der Hüfte aufwärts, der neben einer Steuerkonsole für das Hangartor lag. Anscheinend hatte sich auch noch ein dritter in der Freelancer aufgehalten, doch anhand der großen Blutmenge an den Cockpitscheiben, konnte man wohl daraus schließen, dass er das gleiche Schicksal erlitten hatte. Der Rest seines Squads war inzwischen dazugekommen und sah dieses Blutbad ebenso angewidert an wie Logen. "Was war denn...", begann Roke, Lucy schnitt ihm jedoch das Wort mit einem Handzeichen ab. Roke und Logen deutete sie an die verbogene Tür zu sichern, welche tiefer in den Bereich hineinführte, während sie und Viktor die Freelancer durchsuchen würden. Langsam vorrückend passierten sie die Leiche neben der Steuerkonsole und nahmen Position Rechts und Links von der Tür ein. Logen schaute mit angelegter Waffe in den Gang hinein. Doch außer einem Werkzeugwagen war der Gang leer. "Alles sauber.", gab er an Roke weiter. Lucy und Viktor kamen wieder aus dem Freelancer, mit sichtlich beunruhigten Gesichtern. "Regelrecht zerfetzt wurde der Kerl da drinnen.", sagte Viktor mit zittriger Stimme. "Reißen sie sich wieder zusammen Private und geben sie über Funk die aktuelle Lage weiter. Ach und ihre Visiere können sie öffnen, die Luftversorgung funktioniert noch.“ Sobald er die Verschlüsse geöffnet hatte, kroch ein widerlicher Gestank in Logens Nase, es war kaum auszuhalten. "Wollen wir unsere Zeit wirklich mit dieser toten Station verschwenden?", wandte Roke ein. "Wir werden unseren Job erfüllen, die Lage aufklären und nach Überlebenden Ausschau halten, so wie es geplant war.“ "Soll dass ein Scherz sein? Hier liegt eine halbe Leiche und dann glauben sie noch an Überlebende?", ungläubig deute er auf die Überreste des Piraten. " Solange wir nichts Bestimmtes wissen werden wir nicht umkehren, verstanden?“, sagte sie energisch und war mit einem Satz im stockdunklen Gang verschwunden. Verärgert schaute Roke ihr hinterher. "Jetzt werden wir den Raketenwerfer vielleicht doch noch brauchen..." Mit mulmigem Gefühl folgten sie ihrem Sergeant. Je weiter sie vorankamen, desto schlimmer wurde es. Immer häufiger waren die Toten entstellt oder ihnen fehlten gleich ganze Gliedmaßen. Doch noch schlimmer als die ganzen Toten war nur noch die absolute Stille. Die einzigen Laute die sie wahrnahmen, war ihr eigenes Atmen und das knarzen der Ausrüstung. "Meint ihr dass es vielleicht einen Streit zwischen den Piraten gegeben hat und sie sich gegenseitig umgebracht haben?", mutmaßte Roke, während er misstrauisch einige Spinde an der Wand musterte. "Sei nicht albern, selbst die würden sich nicht so zurichten.", tat Viktor die Vermutung ab. Auf einmal kam in einen der Spinde Bewegung und brach auf. Herausgestürzt kam ein Mann mit nervösen Blick und brüllte unvermittelt los. "Endlich, ihr seid da! Wenn wir nicht sofort verschwinden werden wir alle sterben!" Unverzüglich reagierte das Squad, Logen schlug ihn unverblümt nieder und richtete den Lauf seiner Waffe auf dessen Gesicht. Lucy ließ ihn ebenfalls nicht aus den Augen, während Roke und Viktor den Umkreis absicherten. "Schnauze! Wer bist du und was verdammt ist hier passiert?!", wollte Logen gereizt wissen. "Was? Scheiße, ihr seid ja gar nicht von Darlow." "Darlow? Sag uns gefälligst was hier los war!", sagte er und erhöhte den Druck ein wenig. "Haha...ihr habt keine Ahnung wer das hier veranstaltet hat oder? Dann seid ihr schon so gut wie tot, ihr wisst es nur noch nicht!", trotz seiner misslichen Lage fing der Typ ernsthaft an zu lachen. "Wichser.", kurzerhand schlug Logen ihn bewusstlos. "Elender Piratenabschaum, Ich würde ihn zu gerne aus der nächsten Luftschleuse werfen..." "Nein, er ist bis jetzt unsere einzige Inform..." Lucy brach ab, als sie plötzlich eine Explosion aus dem inneren der Station durchrüttelte. Kurz darauf sprang der Funk an. Zuerst war nur eine von rauschen verzerrte Stimme zu vernehmen, doch dann drang einiges durch. "...sind hier! Überall!...können nicht mehr stan.....", der Rest bestand nur noch aus Gewehrfeuer und Schreien. Entsetzt starrten sie sich gegenseitig an. Lucy bekam sich zuerst wieder in den Griff. "Na los worauf wartet ihr noch, wir müssen sofort dahin!", schrie sie die anderen an. "Und was ist mit dem?", fragend sah Viktor zum bewusstlosen Piraten. "Lassen wir den hier verrotten, wir haben jetzt andere Probleme.", meinte Logen. Er hatte nicht die geringste Lust, seine Zeit mit einem Sklavenhändler zu verschwenden, wenn ein anderer Trupp unter Beschuss war. „Logen hat Recht, um den können wir uns später noch kümmern. Sperrt ihn wieder in den Schrank und dann los.“ Schneller, aber immer noch langsam genug um auf jede Gefahr reagieren zu können, liefen sie den Kampfgeräuschen entgegen. Kurze Zeit später kamen sie den Lärm sehr nah und rückten nur noch sehr vorsichtig vor. Ein Stück vor ihnen, preschte unerwartet einer ihrer Leute mit schreckensweiten Augen und blutbespritzter Kleidung aus einer der Seitentüren. Er feuerte noch sein ganzes Magazin in den Eingang, bis er zu ihnen aufschaute. "Wir müssen...", war er im Begriff zu sagen, doch im gleichen Moment flog etwas blitzschnell aus dem Eingang und nagelte ihn regelrecht an die gegenüberliegende Wand. "Verdammt, ich glaub den können wir abschreiben...", meinte Roke halblaut. Während langsam das Blut aus dem erschlafften Soldaten rang, ertönten fremdartige Laute aus dem Eingang. Schnell suchten sie sich notdürftig Deckung. Angespannt beobachteten sie wie zuerst ein Schatten in den Gang fiel und dann die Gestalt in ihr Sichtfeld kam. Es war ein Vanduul. Kapitel 2 Natürlich hatte Logen schon Vanduuls gesehen, doch bisher nur auf Bildern und in Videos. Dies war seine erste echte Begegnung. Er hatte zwar damit gerechnet irgendwann auf diese widerwärtige Kreaturen zu treffen, doch nicht das es schon so früh passieren würde. Grausam lachend zog der Vanduul sein Messer und schritt auf den Toten zu. Zwei weitere seiner Art betraten durch die Tür den Flur. "Scheiße, wo kommen die auf einmal her?!", flüsterte Viktor mit schreckensweiten Augen. "Ich glaub das mit der Rettungsmission können wir vergessen..." "Seid gefälligst Still!", befahl Lucy. Doch es war bereits zu spät. Einer der Vanduul streckte seinen Kopf in ihre Richtung und stieß einen Kriegsschrei aus. Sofort wurden seine Artgenossen aufmerksam. "Mist! Roke, eine Handgranate los!" Unverzüglich ließ Roke eine Granate vor dessen Füße segeln. Mit einem Ohrenbetäubenden Krachen bohrten sich unzählige Granatensplitter in den Körper des Vanduuls. Zwar war sein Anzug gepanzert, doch die Explosion war einfach zu nah, er wurde buchstäblich auseinandergerissen. "Feuer!" Logen legte auf den Vanduul mit dem Messer an und schoss. Der störte sich jedoch wenig daran und stürmte unverblümt weiter auf ihn zu. Er wollte weiterschießen, doch das Magazin stellte sich als leer heraus. Starr blickte er der hässlichen Fratze des Vanduuls entgegen, wissend dass er nicht schnell genug nachladen könnte. Logen glaubte ein Lächeln auf seinen Mundwinkeln zu erkennen und schon musste er sich vorstellen, wie der Vanduul ihn bei lebendigem Leib zerreißen würde. Da traf plötzlich eine Salve in die ungeschützte Seite des Vanduuls, welcher voller Schmerz aufbrüllte und dann zusammenbrach. Voller Erleichterung nickte er Viktor dankbar zu, bevor er ein neues Magazin einlegte. Der letzte Vanduul hatte sich inzwischen hinter einer Säule in Deckung begeben und ließ nun ungezielte Schüsse auf sie herabregnen. Lucy deutete ihnen an auf ihr Zeichen Feuerschutz zu geben. Während der Vanduul von ihnen beharkt wurde, sprinte sie los, sprang über einen umgestürzten Aktenschrank und rollte sich ab. Logen hätte zu gern das verdutzte Gesicht des Vanduuls gesehen, als Lucy ihr ganzes Magazin in dessen Kopf entleerte. Der erschlaffte Körper glitt zu Boden und danach herrschte wieder Stille. „Fuck! Yeah! Wir haben’s diesen Vanduulärschen gegeben! Niemand legt sich mit der Army an ihr Wichser!“, fing Roke an und trat gegen eine der Leichen. „Halten sie gefälligst ihre dämliche Klappe, Private! Wir haben einen ganzen Trupp verloren, verdammt!“ „Das ist doch nicht unsere Schuld! Was können wir dafür wenn die sich…“ Logen hatte es schon geahnt, doch Roke schien nichts mitzubekommen. Lucys Faust traf ihn vollkommen unvorbereitet. Trotz des Helms flog er auf den Boden und schaute verdattert zu seinem Sergeant auf. „Haben sie es jetzt verstanden? Gut, dann behalten sie die Tür da vorn im Auge.“ Ohne ein Wort zu sagen, folgte Roke ihrer Anweisung. Selbst in dieser ernsten Situation musste Logen sich ein Lachen verkneifen. Vielleicht sollte er das auch mal bei Roke versuchen, obwohl das dann wahrscheinlich zu dem gleichen Ergebnis wie im Hangar führen würde. „Was machen wir jetzt? Ich mein die Wahrscheinlichkeit, dass hier noch welche von der Forschungsstation leben ist nicht gerade hoch und so wie es hier aussieht…“, fragend sah Viktor ihren Sergeant an. „Und was wenn es doch so ist? Wollen sie die hier einfach zurücklassen?“ Viktor hatte schon den Mund geöffnet um zu antworten, ließ es dann aber doch bleiben. „Schön, dann ist das geklärt.“ Einen Fuß vor den anderen setzend, bewegte ihr Sergeant sich vorwärts. Logen zuckte kurz mit den Schultern und folgte ihr. Er verstand zwar wieso Viktor hier schnellsten wieder weg wollte, aber er würde einen Dreck tun und hier Zivilisten zurücklassen, wenn er die Möglichkeit hatte sie rauszuholen. Roke kam gehetzt um die Ecke und sah beunruhigend blass aus. „Ich störe ja nur ungern, aber...da kommen noch mehr!“ Lucy gab ihnen ein Zeichen sich bei der Tür Stellung zu beziehen. Logen warf sich sogleich neben die Tür und spähte vorsichtig in den Raum. Was früher wohl einmal die Messe gewesen war, hatte sich in ein Chaos aus Tischen, Stühlen und Besteck verwandelt. Der Stationskoch wäre vollkommen ausgerastet. Wenn er denn noch gelebt hätte. Nur anhand seiner Kleidung konnte Logen ihn noch identifizieren, viel war nicht mehr von ihm übrig. Wahrscheinlich hatte ihn irgendeine Energiewaffe gebrutzelt. Schon wollte Logen Roke fragen wieso er neuerdings Angst vor Schatten hatte, als eine Bewegung im angrenzenden Raum seine Aufmerksamkeit erregte. Die Augen angestrengt in die Dunkelheit gerichtet, riss er sie sofort wieder auf, als er erkannte was da auf sie zukam. „Oh nein…“ Noch gerade rechtzeitig zog er seinen Kopf zurück, bevor auch schon die ersten Geschosse auf die Wand trafen und durch die offene Tür flogen. Sofort erwiderten die anderen das Feuer, richteten aber herzlich wenig an. Eine Granate scharf gemacht, warf Logen sie dem anrennenden Feind entgegen. Er sah noch wie ein Vanduul gegen die Wand geschleudert wurde und sich nicht mehr rührte. Doch gleich darauf folgte der nächste. „Haltet drauf!“ Während die Vanduul in Deckung sprangen, ließ Logen sich zurückfallen und griff nach einem neuen Magazin an seinem Gürtel. Er konnte immer noch nicht fassen, dass sie hier auf Vanduul gestoßen sind. Was hatten sie hier eigentlich zu suchen? Hatten die Piraten etwa versucht mit ihnen Geschäfte zu machen? Das konnte er sich nicht vorstellen. Aber das die Vanduul ausgerechnet jetzt hier auftauchten, war das Zufall? Logen schüttelte den Kopf und schalt sich selbst für den Unsinnigen Gedanken. Gerade wollte er sich wieder der Tür zuwenden, als er dieselbe unverständliche Sprache tiefer in der Richtung hörte, welche sie zuerst eingeschlagen hatten. Jäh zischten mehrere Schüsse gefährlich nahe an seinem Kopf vorbei, fanden aber ein anderes Ziel. Schreiend fiel Viktor um, als er in Schulter und Arm getroffen wurde. Logen zögerte keinen Moment und begann den Unsichtbaren Gegner zu beschießen. Lucy ließ sich von der Tür zurückfallen und gab ihm Feuerunterstützung. Roke gab unterdessen blindes Unterdrückungsfeuer in den Flur ab, um die Vanduul auf Abstand zu halten. „Wir müssen hier weg, sofort!“ Mündungsfeuer blitzte auf und gab Logen einen Hinweis auf das Versteck des Gegners. Sein Gewehr knatterte los. Doch ob er wirklich was erwischt hatte, wusste er nicht. „Nein! Wenn hier noch welche am Leben sind können wir nicht einfach…“ „Vergiss es Lucy, wir werden hier sonst bald eingekesselt! Und wenn wir hier nicht auch draufgehen wollen, müssen wir hier jetzt verdammt noch mal weg!" Einmal schoss er noch über die schon bröckelige Deckung, als ihm aufging das er sie gerade mit ihrem Vornamen angesprochen hatte. „Ähm…Ich meinte natürlich Sergeant!“ Lucy schaute verärgert auf, ihr schienen beide Optionen nicht wirklich zu gefallen. Als sie den am Boden liegenden Viktor sah, schien sie sich jedoch entschieden zu haben. „Na schön, dann hör aber auch endlich auf mich mit Sergeant anzureden. Jetzt nimm Viktor, wir geben dir Feuerschutz! Roke, wir hauen ab!“ Eindeutig erleichtert von dem Befehl, verpasste Roke einem Vanduul noch ein Abschiedsgeschenk in Form seiner letzten Granate und zog sich von der Tür zurück. Mit dem verwundeten Viktor auf dem Rücken, kämpfte Logen sich vorwärts. Hin und wieder spürte er ganz nah Einschläge, doch kurz darauf hörte er die Gewehre von Lucy und Roke losstottern und der Beschuss hielt für einen Moment inne. Auf keinen Fall umschauen, ging es ihm die ganze Zeit durch den Kopf, auf keinen Fall umschauen. Trotzdem kamen sie nicht schnell genug voran, langsam aber sicher holten ihre Verfolger auf. Als sie eine Schleusentür erreichten, zerstörte Roke das Türschloss und ließ sie einrasten. Im nächsten Moment krachten auch schon die ersten Vanduul dagegen. „Die Tür ist vielleicht nicht Vanduul sicher, aber hoffentlich hält sie das eine Zeit lang auf.“ Vor sich konnten sie schon das verbogene Tor und die dahinter wartende Freelancer sehen. Eine intakte Schleusentür hielt sich noch zwischen ihnen auf. „Schneller!“ Die blockierte Schleusentür gab langsam nach und sie konnten wieder die nervenaufreibenden Geräusche der Vanduul vernehmen. Logen ging auf, dass auch wenn sie diese Tür wieder blockierten ihnen nicht genug Zeit blieb um vom Shuttle abgeholt zu werden. Logen passierte die Schleusentür und setzte den ohnmächtigen Viktor ab. „Was hast du vor, Logen?“ Nun blieb auch Lucy stehen und beide sahen ihn fragend an. „Roke gib mir mal deinen Raketenwerfer.“ „Aber...“ „Gib ihn mir einfach!“ Roke verstand zwar immer noch nicht was genau er vorhatte, reichte ihm aber trotzdem den Werfer. „Du erwischt die niemals alle, wer weiß wie viele da noch sind.“ Logen ignorierte ihn und ging schnell alle Checks durch. Ein paar Schritte vor der Schleuse positionierte er sich und zielte auf den gegenüberliegenden Eingang. Entweder sahen es die Vanduul nicht, dass er mit einem Raketenwerfer auf sie zielte oder sie kümmerte es einfach nicht. Logen wusste es nicht, es war ihm aber auch egal. „Sobald ich geschossen habe und durch die Schleuse bin, schließt du sie verstanden?“ „Sollten wir nicht schießen sobald…“ „Machen sie es einfach, Private.“ Lucy nickte ihm vorausahnend zu, sie hatte wohl begriffen was er beabsichtigte. Inzwischen brachen die Vanduul langsam durch die Schleuse. Ein letzter Versuch und die Vanduul stürmten hindurch. „Noch ein bisschen weiter…“ Schüsse kamen immer näher und einer streifte jetzt sogar seine Uniform. Mindestens eineinhalb dutzend Vanduul waren nun schon durch die zerstörte Schleuse gekommen. „Nun schieß doch endlich!“ „Weißt du Roke, ich hatte nie die Absicht auf die Vanduul zu schießen…“ „Wie?!“ Als die Ersten die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatten, schwenkte Logen den Werfer herum und zielte auf die nur leicht verkleidete Außenwand. „Flieg!“ Alle schrien es gleichzeitig, damit der abrupte Druckunterschied in der Luft ihnen nicht das Trommelfeld zerfetzte. Die Rakete jagte über die Köpfe der vordersten Vanduul hinweg und steuerte direkt auf ihr Ziel zu. Das Triumphgefühl der Vanduul, verschwand umgehend als sie verstanden was im nächsten Moment passieren würde. Einige beschleunigten ihren Versuch zu Logen und den anderen zu gelangen, doch der war schon hinter der sich schließenden Schleusentür verschwunden. Die Station erschütterte leicht unter dem Einschlag. Es gab eine Explosion und todbringende Schrapnelle flogen durch die Luft. Erst dachte Logen sein Plan wäre nicht aufgegangen und holte schon zu einem Fluch aus, als er ein schreckliches Knarren vernahm. Es war Musik in seinen Ohren. Die Vanduul sahen hingegen weniger begeistert aus. Mit einem Ruck, als würde eine riesige unsichtbare Faust nach der Außenhülle greifen, löste sich eine der Schutzplatten und legte den Blick auf den Weltraum frei. Augenblicklich wurde alles in Sekundenschnelle in die tödliche Kälte des Weltraums gesogen. Von den Vanduuls blieb nichts übrig. „Weg…Sie sind einfach weg! Warum hast du nicht gleich gesagt was du vorhast?“ „Und dir die ganze Überraschung verderben? Niemals!“ Daraufhin mussten beide anfangen zu lachen. Es tat einfach gut nach der ganzen Anspannung. „Wir haben hier immer noch ein Problem.“ Lucy zeigte auf den ziemlich mitgenommenen Viktor und sofort war ihre Stimmung wieder auf dem Tiefpunkt. „Er sieht nicht so aus als hält er noch lange durch. Wir müssen uns beeilen. Roke versuchen sie über Funk eine Abholung anzufordern, umgehend.“ Während Lucy sich notdürftig um Viktor kümmerte und Roke am Funkgerät rumspielte, ließ Logen seinen Blick noch einmal über die verrostete Freelancer gleiten. Es sah immer noch flugtauglich aus, müsste aber mal einen neuen Anstrich verpasst bekommen. Früher als kleiner Junge hatte er sich immer gewünscht genau so einen Transporter zu besitzen und er hatte sogar mehrere Miniaturmodelle besessen. Doch es war alles etwas anders gekommen als er sich gewünscht hatte. „Ich bekomme keine Verbindung, irgendwas scheint mit dem Ding nicht zu stimmen…Moment mal…Nein, nicht schon wieder…“ Resigniert hielt Roke sein demoliertes Funkgerät hoch, wieder einmal war es im Laufe des Feuergefechts draufgegangen. „Verdammt, wie kommen wir jetzt hier weg?“ Logen lehnte sich gegen die ramponierte Freelancer und klopfte zweimal dagegen. „Wie es aussieht werden wir wohl selbst fliegen müssen.“ „Was, mit dem Schrottteil?“ Ungläubig schaute Roke zu dem alten Schiff hinauf. „Hey, immer mit der Ruhe, dass Schiff ist stabiler als es aussieht. Außerdem was für eine Wahl haben wir?“ Unpassenderweise fiel in diesem Moment ein loses Metallteil von der Tragfläche. „Nunja…wir wollen ja nicht das System damit verlassen, oder?“ Roke schien sich nur ungern mit den Gedanken anzufreunden, doch bevor er protestieren konnte, kam Lucy dazwischen. „Solange wir heil zum Träger kommen, aber…kannst du das Ding überhaupt fliegen?“ „Klar.“ „Du hast gesagt du kannst das Teil fliegen!“ Über den dröhnenden Lärm der alten Maschine hinweg, versuchte Logen zu antworten, als das Schiff aus für ihn unerkenntlichem Grund einen enormen Schwenker abwärts machte. „Das war vielleicht etwas geflunkert…“ Langsam bekam er das Schiff wieder in eine stabile Lage und begab sich auf Kurs zu dem Träger. Die Hornets welche sie zu Anfang begleitet hatten, waren inzwischen auch schon wieder aufgetaucht und brachten sie auf den neuesten Stand. In einem kleinen, aber sehr anstrengenden Gefecht, hatten sie sich gegen zwei Vanduul Jäger behauptet. Dabei haben sie jedoch auch zwei ihrer Kameraden verloren, sodass sich ihre Eskorte nun verkleinert hatte. Anscheinend hatten die Vanduul sich in dem Haupthangar befunden und nicht erwartet, dass sich jemand hier her verirren würde, schon gar nicht die UEE. Bis zu ihrem Eintreffen mit der Freelancer, hatte auch niemand gewusst, was eigentlich auf der Station geschehen war. Nachdem sie das Schiffskom wieder hinbekommen hatten, sendeten sie ihren Bericht. Sie bekamen unverzüglich den Befehl zurückzukehren, da es nach Ansicht des Oberkommandos keinen Bedarf für weitere Aufklärung gab. Vanduuls hinterlassen niemals Gefangene und ein Anzeichen von Überlebenden hatte es auch nicht gegeben, also wurde angenommen dass alle an Bord tot waren. Um zu verhindern dass die Station jemals wieder in Betrieb genommen wird, sollte nach Rückkehr aller Einheiten die Station aus dem Raum gefegt werden. Davon sollte Logen aber im späteren Verlauf nur noch am Rande erfahren, denn zurzeit hatte er andere Probleme. Kreischend streifte die Freelancer einen der Asteroidenbrocken, wobei Roke und Lucy angestrengt an die Decke starrten, als könnte sie die Flugbahn des Schiffs beeinflussen. „Wenn das so weiter geht bringst du uns noch alle um, Logen.“ Roke hatte sich direkt neben ihn gesetzt und krallte seine Finger in das Sitzpolster. „Möchtest du vielleicht das Steuer übernehmen?“ Mit schreckensweiten Augen sah Roke zu ihm, als hätte er es gerade tatsächlich ernst gemeint. „Wie geht es Viktor?“ Über den notdürftig verbundenen Viktor gebeugt, erhob Lucy sich und kam zu ihnen rüber. „Eine Weile wird er es wohl noch überstehen, aber ewig wird er das nicht mitmachen. Wir müssen uns beeilen.“ „Alles klar, dann schnallen sich jetzt wohl alle besser an.“ Lucy schnallte Viktor provisorisch an das Bett fest und sank dann ebenfalls in einen der Sitze. „Oh Nein, bitte nicht“ Doch Logen hörte Rokes Klagen nicht mehr. Er beschleunigte und wurde ebenso wie alle anderen in den Sitz gedrückt. Kleinere Asteroidenbröckchen prasselten auf die Frontscheiben und ließen hässliche Kratzer entstehen. Das linke Triebwerk fing plötzlich an zu stottern und ließ sie vom Kurs abkommen. „Logen!“ „Ja, ich versuchs doch! Um ehrlich zu sein hatte er noch nie zuvor eine Freelancer geflogen und die paar Stunden Flugübung von früher, waren schließlich an einem ganz anderen Flieger vollzogen worden. Hastig drückte er einige Knöpfe, wovon er glaubte das sie die richtigen sein und zu seiner eigenen Verwunderung, begann das zweite Triebwerk wieder aufzuflackern. „War doch gar nicht so schwer.“ Sie waren jetzt nicht mehr weit vom Träger entfernt und konnten schon die offenen Hangartore sehen, als eine Erschütterung ihr Schiff aus dem Takt brachte, aber dennoch auf den Hangar zuraste. „Was war das?!“ Kaum hatte Roke es ausgesprochen bekam Logen eine Nachricht über Funk mitgeteilt. „Es sieht wohl so aus als….ähm hätte sich gerade eine unserer Tragflächen gelöst…“ „Sie hat sich was?!“ „Keine Sorge, dass wird schon schiefgehen.“ Sie kamen schnell rein, viel zu schnell. Logen versuchte sein Möglichstes um das Schiff abzubremsen, da sie ansonsten beim Aufprall höchstwahrscheinlich auf dem ganzen Hangardeck verteilt würden. Alle Möglichen Warnlampen leuchteten, was ihm nicht unbedingt mehr Mut machte. Roke saß einfach nur mit zugekniffenen Augen neben ihm, während Lucy einigermaßen gefasst wirkte. Viktor war immer noch bewusstlos und bekam überhaupt nichts mit. „Wir kommen viel zu schnell rein!“ „Ich weiß, Ich weiß. Aber daran lässt sich jetzt auch nicht mehr viel ändern.“ Der Boden kam rasend schnell näher und Logen spürte den Aufschlag in allen Knochen. Sie rutschten den ganzen Hangar entlang, wobei sie an mehreren stehenden Jägern und Bombern haarscharf vorbeischlitterten. Einen rissen sie sogar fast frontal um, zum Glück war es aber nur ein unbewaffnetes Schulungsschiff. Logen wollte sich gar nicht vorstellen was passierte wenn sie einen mit voller Bewaffnung aus dem Weg rammten. Das Ende des Hangars kam immer näher, Logen konnte nicht hinsehen, er schloss die Augen und hoffte auf das Beste. Ein Krachen und Quietschen umgab sie lautstark, bis sie durch einen harten Schlag fast aus den Sitzen geworfen wurden. Zuerst ein Auge öffnend, dann jedoch beide, stieß Logen einen erleichterten Seufzer aus. „Eine Bilderbuchlandung, oder nicht?“ Kapitel 3 Nervös ging Lucy vor dem Operationssaal auf und ab. Logen und Roke saßen in einer kleinen Warteecke und hingen ihren eigenen Gedanken nach. Hätte er nur schneller reagiert, dachte Logen. Immerhin hatten die Schüsse ihm gegolten nicht Viktor. Nur Lucy schien sich noch mehr Vorwürfe zu machen, da sie ihr Squad zuerst gedrängt hatte weiter vorzurücken. Logen entschloss sich sie aufzumuntern und ging zu ihr rüber. „Viktor wird das schon schaffen, da bin ich mir sicher.“ „Und was wenn nicht? Dann bin ich schuld, schließlich habe ich euch dort reingeführt.“ „Aber mit einem guten Grund, wer konnte den ahnen das wir auf eine ganze Meute von Vanduuls stoßen? Wären wir nicht so unterlegen gewesen, hätte ich mit dir die ganze Station abgesucht. Verflucht, Ich würde sogar noch einmal zurückkehren, aber das Oberkommando hat anders entschieden. Wo sind die Marines, wenn man sie mal braucht..." Logen konnte es einfach nicht fassen, dass die Station ohne weiteres aus dem All gepustet werden sollte. Er hatte sich zwar beschwert, aber wen interessierte schon die Meinung eines einfachen Soldats? Da fiel ihm auf das Lucys blaue Augen immer noch auf ihm ruhten. Sie schien etwas antworten zu wollen. Doch wurden sie von einem hereinkommenden Arzt unterbrochen, der sofort die Aufmerksamkeit auf sich zog. Gespannt erwarteten sie eine Aussage zu Viktors Zustand. „Ich kann sie beruhigen, er wird durchkommen. Jedoch mussten wir ihm…seinen Arm abnehmen. Das schien Logen etwas radikal, er war aber trotzdem froh zu hören, dass Viktor noch lebte. „Heißt das er bekommt so einen Roboterarm angeschraubt?“, fragte Roke umgehend. Als würde er ein Kleinkind vor sich haben, schaute der Arzt Roke an. „Wir nennen so etwas Prothese, aber wenn sie so wollen...ja ein Roboterarm.“ "Genial!" „Wann können wir zu ihm?“, brachte Logen sich ein. „In ein paar Tagen, doch Ruhe braucht er jetzt am meisten.“ Ohne ein weiteres Wort verschwand der Arzt wieder, während Roke sich vor den beiden positionierte. „Wie wäre es wenn wir den heutigen Tag mit einer Flasche Sacra beenden? Viktor kann zwar nicht dabei sein, aber ich wette er wollte auch das wir den heutigen Tag feiern. Nach dem ganzen Schlamassel haben wir uns das doch verdient." „Sacra?“, Logen konnte nichts mit dem Begriff anfangen. „Stand zumindest auf den Flaschen drauf, die ich gefunden hatte. Wie wärs seid ihr dabei?“ Fragend sah Logen zu Lucy rüber. Zu seiner Verwunderung nickte sie zustimmend. „Na dann, alle mir nach!“ Schon leicht angeheitert, unterhielten sie sich lautstark in der Kabine von Logen und Roke. Sie hatten einen Stuhl dazugeholt, sodass alle am kleinen Tisch Platz hatten. „Woher hast du eigentlich gewusst dass die Außenwand nachgeben würde? Ich mein hätte das nicht geklappt wären wir jetzt Vanduulfutter.“, fragte Roke während er noch eine weitere Runde verteilte. „Ich hatte natürlich Durchschlagskraft mit der Dicke des Stahls berechnet und…“ Roke blickte ihn verständnislos an und Logen musste grinsen. „Ernsthaft? Ich hab einfach nur geraten und das Glück war anscheinend mit uns.“ Alle brachen daraufhin wieder in schallendes Gelächter aus. Roke wollte seinen Becher greifen, brauchte aber zwei Anläufe bis es klappte. Er hatte schon wesentlich mehr getrunken als die beiden. „Sobald Viktor aus dem Bett ist, muss er das Zeug unbedingt probieren. Das haut ihn gleich wieder aus den Latschen.“ So wie Roke momentan aussah, würde es bei ihm wohl auch nicht mehr lange dauern, dachte sich Logen. Aber er konnte ihn schon verstehen, dieser Sacra war verdammt gut. Er wollte sich gerade selbst nachfüllen, als ihm auffiel das Lucy ihn schon eine Weile mit merkwürdigen Blicken musterte. Fast hätte er durch die Ablenkung, den Sacra auf dem Tisch verteilt, riss ihn aber noch rechtzeitig wieder hoch. Die Augen immer noch auf Logen gerichtet, stoppte sie Roke in seinem erneuten Redefluss darüber wie er sich als Held des Tages darstellte. „Private Hanks, wieso machen Sie nicht einen Kontrollgang durch die angrenzenden Ebenen?“ „Was? Einen Kontrollgang? Hier?“, gab er leicht lallend wieder. „Das war ein Befehl, Private.“, mit gereizter Stimme erhob sie sich und packte Roke am Kragen. Der griff noch schnell nach der halb vollen Flasche, bevor sie ihn vor die Kabinentür geschoben hatte. „Moment Mal, und was macht ihr beide hier solange?“ „Ich werde Private Konarskis…Ausrüstung überprüfen.“, deutete sie an. „Seine Ausrüstung? Aber die liegt doch gar nicht…Oh.“ Das letzte was Roke sah, war das schelmische Grinsen was Logen ihm zuwarf, bevor die Tür vor ihm ins Schloss fiel. „Das passiert nicht gerade wirklich, oder?“, als wüsste die Flasche ein Antwort darauf schaute er sie an. „Das war das letzte Mal das Logen von mir Sacra bekommt. Das war echt nicht fair von ihm, ich war so nah dran den Sergeant rumzukriegen, so nah.“ Bei dem Versuch den Unterschied seiner Flasche zu zeigen wäre er fast umgefallen. „Was sagst du, du weißt wo wir noch ein paar Verwandte von dir finden können? Worauf warten wir dann noch!“ Berauscht durch den Alkohol fing er an ein altes Marschlied vor sich hinzusummen und schwankte den Flur hinunter. - Zur gleichen Zeit - Eine einzelne Rakete löste sich aus der Startplattform des Trägers, angetrieben durch das blau aufleuchtende Triebwerk und glitt in völliger Stille durch den Raum. Den Asteroidenbrocken wich sie gekonnt aus, ganz auf das Ziel konzentriert. Das Wrack einer vollständig demolierten Freelancer kreuzte ihre Flugbahn, doch die Rakete brachte sich durch einen Rechtsschwenk außer Gefahr. Einen kurzen Moment die Orientierung verloren, fand sie ihren Bestimmungsort wieder. Ein letztes Mal blitzte das blaue Licht auf, bevor die Rakete unterhalb des Observersationsdeck verschwand. Sekunden danach verging die Station in einer Geräuschlosen Explosion. Fortsetzung folgt...
  3. ----------------- Epub (folgt) PDF ----------------- Teil - 9.1 Nihilistische Gebärden Betreff: Angreifer identifiziert Abs: Richard Nolan Special Agent Denny Maas, wir haben die Angreifer, die für den Tod von Special Agent Pexton verantwortlich sind identifiziert. Es handelt sich dabei um Sympathisanten des Typhon-Clans. Sie scheinen Ihren Einfluss zu erweitern und haben so auch intensivere Bemühungen unternommen, Teile Cathcarts als Ihr Einflussgebiet zu annektieren. Nach der durch die False Flag Operation fehlgeschlagene Verhandlung, Ceades kontrollierte Teile Cathcarts, und damit hauptsächlich den Rimini-Stützpunkt als solche zu übernehmen, scheint Typhon nun aggressivere Mittel ein zu setzen und jeden der unmittelbar mit Piratenbürgerkrieg in Zusammenhang steht, auszuschalten. Wir nehmen an, dass die Beschaffung der Flugprotokolle sie und Special Agent Pexton enttarnt und in Zusammenhang mit dem Piratenbürgerkrieg gebracht hat. Director der EDA Richard Nolan Hyperion - Shoel Shenagie-Hill. Eine Bezeichnung für ein imposantes Gebäude auf dem gleichnamigen Gebirge, einige Kilometer vom Raumhafen entfernt. Es war ein Bauwerk das auf dem Gipfel des Berges thronte, dutzende Stockwerke hoch. Den Baustil hätte Sev unter Versucht doch nicht gekonnt eingeordnet. Mit der Form eines Halbkreises der in die Höhe ragte, der Versuch ein Kunstwerk zu errichten, doch von Unordentlichkeit und Abstraktion durchdrungen, als seien Teile davon ständig umgebaut worden. Die Fassade war übersäht mit Balkonen und Außenstegen die weder synchron, noch parallel zueinander verliefen oder gar die gleiche Größe hatten. Viele Gestalten kauerten vor dem Eingang, den Sev gefolgt von Melody, eher widerwillig betrat. Der Innenbereich machte es der Außenfassade gleich. Unordnung überall und so brauchte es einige Minuten, bis sie den Fahrstuhl gefunden hatten, der sie in die Oberen Stockwerke des Konstrukts brachte. Als sich die Tür des Fahrstuhl öffnete, war Melody kaum zu bremsen und stürmte in den Gang hinein. „ Warte doch!“ rief Sev Ihr hinter her, doch da hatte sie bereits das Ende des kurzen Flurs erreicht und erklärte aufgeregt: „ Komm schon! Hier ist es!“ Ihre Unbefangenheit brachte Sev aus der Routine und er wusste nicht wie er die Ausstrahlung nennen sollte, die sie versprühte. Naivität, Hoffnung oder Optimismus. Sie schien alles Böse und sämtliches Potenzial für Gefahr einfach auszublenden, während Sev nicht nur einmal über seine Schultern sah, um sich zu vergewissern, was hinter seinem Rücken los war. Dennoch konnte er eine gewisse Wirkung, die diese obskure Naivität auf Ihn auswirkte, nicht leugnen und für einen knappen Moment wünschte er sich ebenfalls so durch die Welt gehen zu können, während er angespannt Melody folgte. „ Es ist offen.“ Erklärte Melody enthusiastisch, als Sev sie noch nicht ganz erreicht hatte und öffnete die Tür, ehe sie nun abrupt inne hielt und ein kurzes schluchzen von sich gab. Als Sev nun ebenfalls die Tür erreichte, wusste er, warum. Chaos, hätte es nicht annähernd beschrieben. Sämtliche Einrichtungsgegenstände lagen verstreut, Möbel waren aufgeschnitten oder ganz zerbrochen worden. Sie waren nicht die ersten hier, die nach etwas Gesucht hatten. Instinktiv zog Sev seine Pistole, drängte sich vorsichtig an Melody vorbei, die immer noch regungslos hinter der Tür stand und das Chaos betrachtete, während er sie sanft zurück drängte und beiläufig sagte: „ Bleib hier.“ Vorsichtig setzte er einen Fuß vor den anderen und trat weiter in das Apartment hinein. Es war nicht sehr groß. Eine breite Front an Fenstern trennte den Wohnbereich von dem davor liegendem, großzügigen Balkon, von dem aus man den gesamten Raumhafen überblicken konnte. Zur linken eine Tür die weit geöffnet stand, dahinter ein kleiner Waschraum, in dem auch das Chaos vor herrschte. Kaum hatte er die Mitte des Raumes erreicht, folgte Melody mit einigen wohl überlegten Schritten. Bevor Sev weiter darauf bestehen konnte, dass Melody an Ort und Stelle bleiben solle, fragte sie gedämpft: „ Was ist hier passiert?“ Sev wandte sich Ihr zu und schnaubte: „ Was glaubst du denn? Es hatte seine Gründe warum du auf dem Schiff bleiben solltest.“ Mit einigen bedachten Schritten, streifte Melody daraufhin ziellos im Raum umher, musterte die Umgebung sehr sorgfältig und schien zu versuchen sich vorzustellen, wie es vor dem Chaos ausgesehen hatte. Doch entgegen aller Erwartungen, konnte Sev keinen Unmut in Ihr ausmachen. „ Wonach haben sie gesucht?“ Fragte sie nun fast schon beiläufig, während sie weiter die Trümmer durchstöberte. Sev sah sich um, musterte die Ausmaße, die eine sehr intensive Suche andeuteten und teilte nüchtern seine Gedanken mit. „ Wer auch immer dafür verantwortlich ist...... es sieht nicht so aus als wenn sie nur nach Hinweisen gesucht hätten, wie man Nesaja findet. Vielleicht haben sie den Nano-Chip hier vermutet. Wenn dem so sein sollte, dann können wir davon ausgehen, das eine der Piratengruppierungen vor uns hier war.“ Melody antwortete nicht, stattdessen lenkte sich Ihr Interesse auf einen Gegenstand, der zwischen einigen Trümmern am Boden lag. Vorsichtig hob sie einen digitalen Bilderrahmen auf, dessen Bild in unregelmäßigen Abständen verwischte, auf dem eine Frau und ein Mann, ein kleines offenbar neugeborenes Baby in den Armen hielten. Sev konnte sich vorstellen um wen es sich handelte und so wandte er sich augenblicklich mit einem drückendem Gefühl der Schuld von Ihr ab. Einige Momente verstrichen, in denen Melody den Bilderrahmen betrachtete ehe sie an Sev vorbei schritt, auf die Fensterfront zutrat und mit verträumten Blick hinaus starrte. Trotz des tosenden, Sand getränkten Winds, konnte man den gesamten Raumhafen überblicken. Am Horizont zeichnete sich eine hunderte Meter hohe, braune Wolke ab, die sich weit in alle Richtungen ausstreckte. Der Sandsturm, der auf Shoel zuraste. So schwer es Melody auch fiel, zu versuchen sich vorzustellen, wie Ihr Vater hier gelebt hatte, wie er sich hier, soweit von Ihrem Zuhause entfernt, gefühlt hatte, so sehr fragte sie sich nun, warum er hier her gekommen war und was er gefunden hatte. Erneut richtete sich Ihr Blick auf den Bilderrahmen, über den sie vorsichtig mit Ihren Fingern hinüber strich und aufs neue realisierte, wie wichtig es war, weiter zu machen. Ohne das Ihr Blick sich vom Bild Ihrer Eltern abwandte, fragte sie mit leisen Tonfall: „ Warum passiert das alles?“ Sie blickte auf, wandte sich an Sev, der regungslos im Apartment stand und fragte weiter: „ Was hat mein Vater heraus gefunden?“ Sie musterte Ihn weiter, doch war es schwierig hinter dem klobigen Kampfanzug Gefühle aus zu machen und der Helm, der Sevs Stimme ein wenig verzerrte, war auch nicht hilfreich dabei, zu erraten was er dachte, als er nun in einem ruhigen, fast schon friedlichen Ton erklärte: „ Du solltest nicht so viele Fragen stellen.“ Melody schüttelte mit dem Kopf, lächelte einmal und erwiderte flach: „ Macht es einen Unterschied? Ich will doch nur verstehen können.“ Mit einen Schritt trat sie auf Ihn zu. Ihre Augen wurden größer während sich Ihr Blick einfühlsam verzog und sie nun flüsterte: „ Hien,......Bitte.“ Einige Regungen durchzuckten seinen Körper, während er einige male auf der Stelle umher trat um sich danach von Ihr ab zu wenden und gekränkt anfing zu erklären: „ Wir hatten einen Auftrag. Ziel, Typhon und die Ceades, zwei der einflussreichsten Piratenclans in Jokks Kartell. Kein Grund für die kleinsten Gewissensbisse. Rein, Chaos anrichten und wieder raus, alles unter Falscher Flagge, um sie gegeneinander aufzuhetzen. Geheimhaltung, oberste Priorität.“ Sev verharrte für einige Sekunden, während sich sein Kopf nach unten neigte. Neugierig trat Melody an Ihn heran, doch beließ sie es bei einem einfühlsamen Gesichtsausdruck, während sie den Gedanken verwarf, Ihn aufbauend zu Ihre Hand auf dem Arm zu legen. Nicht erneut wollte sie die Grenze überschreiten, die Ihn umgab und so wartete sie, bis Sev nun nach einigen Sekunden trocken weiter erklärte: „ Wir enterten die Exodus, griffen unter Falscher Flagge eine Piratenbasis an und den Rest...... den kennst du ja.“ Doch auch Melody schwieg nun, während sie sofort versuchte die Informationen zu verarbeiten. Doch mit einem Blick auf das Bild, fragte sie nach einige Sekunden: „ Was wollen sie von meinem Vater?“ „ Sie fechten einen Krieg aus. Mehr weiß ich nicht.“ erklärte Sev platt, während Melody wieder aufblickte. Diese neuen Erkenntnisse fühlten sich weit weniger befriedigend an, als sie sich erhofft hatte. Primitive Interessen, versucht mit noch primitiveren Mitteln durchzusetzen. Sie verstand die Intentionen, begriff die Ziele, doch verstehen, konnte sie diese nicht. Die grundlegendsten Bestandteile eines jeden Konflikts. Wenn man sie hinunter brach, waren sie nicht mehr, als das eklatante Beispiele, für ordinäre Gebärden die über die Menschen herrschten. Eine zu tiefst trostlose Erkenntnis, die sie jedoch auch nicht aufs neue schaffte, Ihren glauben daran zu mindern, das Menschen diese Gebärden überwinden könnten. So schwierig es auch sein könnte. Soviel Wut man auch inne hatte. Soviel Trauer man auch mit sich herum trug. Sie glaubte daran und mit einem Blick auf Sev, entflammte dieser Eifer aufs neue, auch wenn sich Ihr die Intentionen hinter seinem Handeln weiter entzogen und so fragte sie mit gedämpftem Ton: „ Du sagtest, das du das alles nicht wegen mir machst.....“ Sev, blickte auf. Sein Kopf drehte sich zu Ihr, ehe er kurz erklärte: „ Nesaja........ Ich habe ein persönliches Interesse an Ihm.“ „ Aber, du hast erst nach unserer Flucht erfahren, das mein Vater mit Nesaja in Verbindung steht. Auf der Exodus..... warum hast du mich....“ fragte Melody nun vorsichtig, doch entgegen aller Erwartungen, einen neuen Aufruhr in Ihm auszulösen, würgte er sie lediglich mit einem ruhigen schnauben ab: „ Konsequenz.“ „ Was?“ stieß sie verwundert aus, woraufhin Sev ernüchternd mit dem Kopf schüttelte: „ Vergiss es.“ „ Du weichst mir aus.“ bemerkte Melody woraufhin Sev etwas aggressiver als zuvor bestätigte: „ Ist das offensichtlich?! Ja?“ Erneut bemerkte Melody, wie sie an seiner Barriere kratze, die Ihn vor allem und jedem zu trennen schien und erneut fühlte sie den Zorn, der hinter dieser Barriere brodelte. Bestürzt über diese Erkenntnis, senkte sich Ihre Stimme zu einem flüstern während sie ruhig erklärte: „ Wenn du mich dafür verantwortlich machen willst, das du dein Leben im Militär aufgegeben hast, dass du nun auf der Flucht bist, wegen mir.... wegen meines Vaters,dann verstehe ich das.“ Sev richtete sich auf und entgegnete lautstark: „ Was??? Nein! Das ist es nicht!“ „ Was ist es dann?“ trat Melody energisch einen Schritt auf Ihn zu, doch bestand Sevs Antwort aus weiteren, Bewegungen die sich nicht zuordnen ließen. Erst nach wenigen Momenten hielt er inne, stützte sich an der Wand ab, während er gedämpft flüsterte: „ Der Angriff auf die Piratenbasis. Ich.... ich habe....“ Doch da drang plötzlich ein Piepen durch das Apartment. Verwundert drehten sich die beiden um und erkannten eine kleines Terminal das in der Wand neben der Eingangstür eingelassen war und im Sekundentakt blinkte. Sev wandte sich von Melody ab, signalisierte Ihr per Handzeichen, dass sie warten solle und schritt auf das Terminal zu, während er für einen Moment froh darüber war, seinen Satz nicht zu ende geführt haben zu können. Doch lies Ihn dieser unerwartete Vorfall sogleich seine gesamte Aufmerksamkeit auf das Terminal richten, das er nun skeptisch unter die Lupe nahm. Es war ein Anruf, der das Terminal zum leben erweckte und so nahm er den Anruf unsicher entgegen. Doch noch ehe er einen Ton sagen konnte, erklang eine weibliche Stimme: „ Ist es nicht traurig? Man kommt zum fressen und muss fest stellen, dass all die anderen hungrigen Tiere, nichts übrig gelassen haben.“ Verwundert verzog sich Sevs Gesicht zu einer fragenden Fratze, ehe sein Blick zu Melody wich die mit langsamen Schritten auf Ihn zukam. Doch Kopfschüttelnd beteuerte sie, genauso wenig verstehen zu können und so fragte Sev schroff: „ Wer bist du?“ Doch die Frau erzählte intolerant weiter, während sie fast schon Ihren Spaß daran zu haben schien: „ Und dabei merkt man doch, das der kleine Marine so hungrig ist.“ „ Wer zum Teufel spricht da?“ wurde Sev daraufhin lauter und sah sich paranoid um. Die Anruferin wusste ganz offenbar wer sie waren und ohne die Intentionen seines Gegenübers zu kennen, schien selbst der tosende Sandsturm vor dem Fenster, sich gegen Ihn zu verschwören. „ Ihr erregt zu viel Aufmerksamkeit. Das ist nicht gut und Nesaja gefällt es auch nicht.“ Erklärte die Frau nun, woraufhin Sev aggressiv keuchte: „ Was hast du gesagt?“ „ Doch werdet Ihr nichts finden, denn die Antwort nach der jeder trachtet,....... sie ist nicht hier.“ „ Wer zum Teufel ist Nesaja? Wo finde ich ihn? Was verdammt nochmal weiß er?“ brüllte Sev ungehalten in das Terminal, doch schien sein Gegenüber sich davon nicht beeindrucken zu lassen, als Ihre Stimme sich nun zu einem flachen flüstern wandelte: „ Das ist unwichtig. Wichtig ist nur, wohin du nun gehen musst.“ „ Was meinst du damit?“ knurrte Sev, ehe die Frauenstimme weiter in einem flüsterndem, doch amüsiertem Tonfall erläuterte: „ BIOD-4. Nicht weit von Shoel entfernt. Du solltest dich beeilen, Marine! Lauf!“ „ Du sagst mir jetzt auf der Stelle wer du bist!“ Knurrte Sev zornig, doch bewirkte es nicht die kleinste Änderung bei der Anruferin, die weiter leise beteuerte: „ Du musst laufen, kleiner Marine! Lauf!“ „ Warum?“ Schnauzte Sev sie an, ehe sie nun knapp erklärte: „ Sie sind da.“ „ Wer?“ „ Die anderen hungrigen Tiere.“ Ein kurzen Knacken in der Leitung zeugte davon, dass die Frau das Gespräch beendet hatte. Sev blickte zu Melody, die immer noch in der nähe der Fensterfront stand, als nun ein leises Brummen zu hören war, das immer lauter wurde. „ Weg von den Fenstern!“ befahl Sev mir angespannt. Melody blickte Ihn fragend an und wollte daraufhin seiner Aufforderung folge leisten, als das brummen immer lauter wurde und plötzlich eine Cutlass vor dem Balkon empor stieg, keinen Meter vom diesem entfernt. Erschrocken drehte Melody sich um, während das Schiff die Höhe hielt und die beiden offensichtlich zu mustern schien. Sev konnte deutlich den Piloten erkennen, der auf den Konsolen herum tippt und augenblicklich rannte er los, packte Melody grob an der Schulter und zerrte sie hinter sich her, Richtung Ausgang, während er brüllte: „ WEG!!!“ Zusammen hetzten sie der Apartmenttür entgegen, während hinter Ihnen ein Summen immer lauter wurde, ehe 2 Gatlin-Kanonen, die am Bug des Schiffes befestigt waren, unter einem lauten knattern anfingen zu feuern. Sev hechtete aus der Tür hinaus, zog Melody mit sich und fand Schutz hinter der Wand, während die Kanonen der Cutlass laut donnernd das gesamte Apartment zerfetzten und die Wände des Gebäudes zerrissen. Steinklumpen donnerten umher, vielen auf Melody und Sev, die sich schützend auf den Boden drückten, ehe nach einigen Sekunden das knattern versiegte. Sev blickte auf, musterte Melody, die neben Ihm lag und als er sich vergewissert hatte, das sie in Ordnung war, lugte er über die Überreste der Wand, hinter der sie sich befanden und erspähte die Cutlass, die in Begriff war sich zu drehen. Der Laderaum am Heck des Schiffes öffnete sich und gab Sicht auf den Innenraum frei, der gefüllt mit bewaffneten Männern war. Dunkle Anzüge, die Köpfe verhüllt mir schwarzen Sturmmasken, mit blutroter Panzerung versehen. Typhon. Sev zögerte nicht, griff sein Sturmgewehr und feuerte in die Schar hinein, wovon einige zu Boden gingen. Unverzüglich erwiderten sie das Feuer, ehe das Schiff die Drehung vollendet hatte und die Piraten nun feuernd von dem Laderaum, auf den Balkon sprangen. Doch es waren zu viele. Hastig richtete Sev sich auf, griff Melodys Arm und zog sie hinter sich her. Überstürzt eilte er davon, während unter lauten Knallen Kugeln hinter Ihnen einschlugen und Gesteinsfetzen aus den Wänden sprengte. Sie rannten den Flur entlang, auf dem Weg auf dem sie gekommen waren direkt auf den Aufzug zu. Sev warf sich gegen dessen verschlossene Türen und hämmerte auf der Schaltfläche herum, ehe er wieder sein Gewehr in die Höhe riss und auf einige Piraten feuerte, die inzwischen versuchten das Apartment zu verlassen. Ein Gong zeugte davon, dass der Fahrstuhl dieses Stockwerk erreicht hatte und die Türen sich aufschoben. Doch augenblicklich erschrak er, als sich nun 5 Piraten hinter der Tür befanden. Perplex starrte Sev diese für einen Moment an, die seinem Blick kurz erwiderten, ehe der vorderste seine Pistole in die Höhe riss. Reflexartig schlug er seinen Arm zur Seite, zog in einer schnellen Bewegung den Stift einer Granate heraus, die an der Brust des Piraten hing und Schlug Ihm mit einem wuchtigen Schlag ins Gesicht. Der Pirat taumelte zurück, riss seine Landsmänner mit zu Boden woraufhin Sev, wieder hastig auf die Schaltfläche schlug und die Türen sich daraufhin verschlossen. „ Lauf!!!“ brüllte Sev Melody an, die unverzüglich davon stürmte. Sev direkt hinter her in einen seitlich verlaufenden Flur. Die Piraten aus dem Appartement hatten es inzwischen auf den Flur geschafft und eröffneten rigoros das Feuer, bevor sie aus Ihrer Sicht verschwanden. Wenige Momente verstrichen in dem Sev und Melody einige Meter zum Fahrstuhl überwunden hatten, ehe eine gewaltige Explosion die Etage zum beben brachte die die beiden auf den Boden warf. Ein Feuerball schoss auf dem Fahrstuhl hinaus und fegte durch den Gang, über Ihre Köpfe hinweg. Als das Inferno versiegte und schwarze Rauschschwaden zurück lies, die sich durch die Flure zogen, richtete Sev sich wieder auf, sicherte den Flur mit seinem Gewehr und rief lauf: „ Melody! Alles in Ordnung?“ Auch sie richtete sich keuchend wieder auf und erklärte hustend: „ Ja. Ich bin in Okay!“ Es dauerte nicht lange ehe der erste Pirat nun um die Ecke stürmte. Sofort eröffnete Sev das Feuer. Die Salve durchsiebte den Mann der sofort in sich zusammen sackte, als plötzlich Sevs Komm los schallte: „ Hien! Was verdammt nochmal ist da bei euch los?“ Es war Maik, der hörbar angespannt war. Weitere Angreifer folgten, die Sev mit langen Salven zurück hielt, während er zurück ins Komm brüllte: „ Typhon ist hier! Sie sind überall! Wir brauchen einen Weg aus dem Gebäude!“ „ Wo seit Ihr? Ich starte sofort!“ erklang Maik. Sev antwortete mit ein brüllen, während er weitere Schüsse abgab: „ Wenn dich die Cutlass nicht vom Himmel holt, dann wird es der Sandsturm machen! Wir brauchen einen Fluchtweg!!!“ „ Verstanden. Wo seid Ihr?“ fragte Maik hektisch, woraufhin Sev aggressiv antwortete, während er weitere Schüsse in den Flur abgab: „ Achtes Stockwerk!“ „ Verstanden. Ich sehe nach ob ich euch da raus lotsen kann! Geduld!“ Erneut gab Sev eine lange Salve in den Flur ab. Doch es waren immer noch zu viele Angreifer, als das er allein es hätte schaffen können, sie längere Zeit aufzuhalten. Die Schüsse und Querschläger die durch den Flur rings um Sev fauchten nahmen zu, während immer mehr Piraten sich am Zugang des Flurs sammelten, die bei jeder Gelegenheit Schüsse abgaben. Melody presste sich an die gegenüberliegende Wandung, einige Meter hinter Sev, nicht weit von einer Tür entfernt, während Kugeln unter lauten Knallen rings herum um die beiden einschlugen. „ Geduld?!“ brüllte Sev zornig ins Komm, „ Uns fliegt die Scheiße hier nur so um die Ohren!!!“ Doch Maik war offenbar beschäftigt, sodass er lediglich eine beiläufiges: „ Ja, ja! Geduld!“ von sich gab, als Sev plötzlich von einem dumpfen Schlag erfasst wurde, der Ihm kurz die Luft raubte. Ein Projektil hatte sich in die Panzerung seiner Schulter gebohrt. Es blieb keine Zeit mehr und so richtete er sich auf, rannte quer über den Flur und warf sich mit aller Kraft gegen die Tür, neben der Melody kauerte und brach hindurch woraufhin Melody augenblicklich hinter her spurtete. Sie hatten ein kleines Apartment betreten, das dem Ihre Vaters gar nicht so unähnlich war. Doch der offensichtliche Besitzer, ein Banu, der nun zornentbrannt die beiden mit Flüchen in seiner unverständlichen Muttersprache belegte, stand wild gestikulierend in der Mitte des Apartments, während Sev sich wieder erhob und hastig dem Raum durchquerte, nachdem er Melody am Arm griff und hinter sich her zog. „ Tut uns Lied! Tut uns Leid!!!“ versuchte sie dem Banu keuchend zu erklären, während Sev sie an Ihm vorbei zog, doch dieser tobte wild auf der Stelle und dachte nicht einmal daran, sich zu beruhigen. Doch Sev tat Ihn als Nebenlärm ab und blickte sich wild in dem Apartment um, um einen Ausweg zu finden. Doch nach einigen Momenten, in denen er hastig die Umgebung gemustert hatte, stellte er fest, das es keinen gab, abgesehen von dem Balkon und den darunter liegenden Abgrund. „ Und jetzt?“ fragte Melody Ihn keuchend, nachdem sie den Versuch aufgegeben hatten, den aufgebrachten Banu zu beruhigen. Hektisch führte er sie hinaus auf dem Balkon. Der Sturm wurde mittlerweile intensiver. Kaum noch 50 Meter weit konnte man sehen, ehe alles eine brauner Schleier war. Doch plötzlich wurde dieser von einem Brummen durchbrochen und die Cutlass tauchte wenige Augenblicke später vor dem Balkon des Apartment auf. Sofort richtete Sev das Gewehr auf das Schiff und feuerte. Das gesamte Magazin entlud sich in einem lauten rattern, doch schafften es die Geschosse nicht, die Panzerung des Schiffs zu durchdringen, das wiederum mit dem markanten summen der Gatlins antwortete, die sich anfingen sich zu drehen. Sev blickt zu Melody, zog sie an sich heran ehe er sie ganz fest umklammerte und leise flüsterte: „ Schließ deine Augen.“ fragend schaute sie Ihn mit Ihren blauen Augen an. Die Angst stand Ihr ins Gesicht geschrieben, als sie kommentarlos seiner Aufforderung folgte. „ Zulassen.“ Wiederholte Sev und stürmte, während er Melody weiterhin fest umklammerte auf die Brüstung des Balkons zu. Das laute rattern der Gatlins ertönte. Sev stürzte sich zusammen mit Melody in den Abgrund und fiel die Fassade hinunter, während die Cutlass das Apartment zerfetzte. Schlag auf Schlag prallten Sev und Melody an der Fassade entlang, während sie immer weiter in die Tiefe stürzten. Sev verlor die Orientierung, während er zwischen den abstrakten Formen des Gebäudes hin und her geworfen wurde. Immer wieder prallte er von Balkonen oder Laufstegen ab, brach durch sie hindurch während die Erschütterungen schmerzvoll nicht einen Körperteil zu vergessen schienen. Doch dachte er auch nicht für eine Sekunde daran, Melody los zu lassen und umklammerte sie schützend weiter. Mit einem lauten Knall schlug Sev auf einigen Vorbauten des Gebäudes auf, durch das sie scheppernd hindurch brachen und letztendlich in einem kleinen Lagerraum aufschlugen. Der Aufprall durchzog schmerzvoll seinen gesamten Körper, während er Melodys Aufprall abfangen konnte. Das Exoskelett hatte den Großteil des Aufpralls absorbiert, doch ein stechender Schmerz machte sich nun in seinen Rippen breit und so war er sich sicher, das nicht nur eine gebrochen war. Stöhnend rollte sich Melody von Ihm hinunter und schien nur mühsam zu begreifen, was gerade passiert war. Doch sofort wandte sie sich an Sev: „ Alles in Ordnung?“ Dieser richtete sich keuchend auf während er mühevoll stöhnte: „ Wir müssen weiter.“ Melody half Ihm sich wieder aufzurichten, während sie nüchtern erklärte: „ Du bist verrückt, weißt du das?“ „ Eine Frage der Interpretation.“ keuchte Sev als plötzlich das Komm los schallte und ein erfreuter Maik zu hören war: „ Ich hab einen Fluchtweg für euch! Wo seit Ihr jetzt?“ „ Erdgeschoss.“ antwortete Sev knapp, woraufhin Maik perplex stotterte: „ Was?! Aber wie?“ „ Unwichtig. Finde alles über BIOD-4 heraus. Wir müssen schnellst möglichst dorthin.“ „ Was? Das ist verrückt! Wir sollten zusehen das wir von hier verschwinden!“ Erklärte Maik aufgebracht. Sev brüllte zurück: „ Ich brauche Koordinaten!!!“ Ein lautes brummen erklang über Ihnen, während einige Trümmerteile des Appartements auf dem Dach des kleinen Schuppens prasselten. Melody blickte trauernd hinauf und flüsterte: „ Der arme Kerl. Er hatte Ihnen doch gar nichts getan.“ Doch Sev packte sie grob am Arm, stürmte auf die Blechtür zu und brach anschließend hindurch, hinaus in die vom Sandsturm gezeichneten Straßen, während über Ihnen das laute grollen der Cutlass ertönte, die über sie hinweg sauste. Der tosende Wind peitsche Ihnen entgegen und Melody hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten. „ Wir müssen weiter!“ erklärte Sev aggressiv und zerrte sie hinter sich her. Die Sicht wurde zunehmend schlechter, der Sandsturm hatte Shoel fast erreicht und so mussten sie schleunigst in Sicherheit gelangen. Sev hetzte durch die engen Gassen, während sein Griff um Melodys Arm nicht für eine Sekunde lockerer wurde. Wenige Meter brachten sie hinter sich, als nun Maik im Komm erklang: „ Biod-4 liegt 20km nördlich von Shoel! Ich schicke dir die Koordinaten. Das werdet Ihr nie schaffen ehe der Sandsturm hier eintrifft!!!“ „ Koordinaten erhalten! Wir brauchen einen Weg dorthin!“ antwortete Sev knapp, doch schien Maik alles andere als begeistert von seinen vorgehen zu sein und wurde lauter: „ Das ist Wahnsinn!“ Nach wenigen Momenten erreichten sie das Ende einer der vielen Gassen die in einer breiten Straße endete. Zugig schob sich Sev einer Hauswand entlang, bis er schließlich die Ecke erreichte und um diese lugte. Die Straßen waren wie leer gefegt, ob es nun am Sandsturm lag, oder an den Schusswechsel, waren einige eingestaubte Fahrzeuge alles war er ausmachen konnte, als plötzlich Schüsse ertönten und einige Salven unter lauten Scheppern in der Steinecke einschlugen und mehrere Fetzen hinaus rissen. Sofort wich Sev zurück, hielt sein Sturmgewehr um die Ecke und gab eine lange Salve ab. Doch als Antwort erklangen weitere Schüsse die in den Backsteinwänden einschlugen und Sev zurück in die Gasse drängten. „ Sie sind überall!“ fluchte Sev ehe er die nächstgelegene Tür mit einem wuchtigen Tritt aufstieß und zusammen mit Melody in das Gebäude stürmte und einen kleinen Flur erreichten. Mit schnellen Schritten durchstreiften sie diesen, passierten eine Treppe und noch ehe sie das Ende des lange Flurs erreichten, tauchten einige der Piraten am Flurende auf. Sofort riss Sev das Sturmgewehr in die Höhe und zog den Abzug durch. Das knattern des Gewehr schepperte laut in dem Gang während die Piraten das Feuer erwiderten. „ Die Treppe rauf!!!“ brüllte Sev während er weitere Schüsse abgab die 2 der Angreifer nieder streckten. Hastig wich Melody zurück, und lief die Treppe hinauf als sie diese erreichte. Feuernd folgte Sev, doch als er ebenfalls die erste Stufe erreicht hatte, stürmten weitere Piraten zur Tür hinein, die auch sie passiert hatten und eröffneten augenblicklich das Feuer. Zwei harte Schläge erfassten Ihn und warfen Ihn zurück, doch widerstand die Panzerung des Kampfanzug wiedereinmal den Geschossen und so drehte er sich ruckartig um und gab eine lange Salve ab. Die Geschosse durchschlugen die Angreifer und färbten die Wände Blutrot, ehe diese zusammen sackten. Ihr leblosen Körper hatten den Boden noch nicht erreicht, da hatte Sev kehrt gemacht und war Melody die Treppen hinauf hinter her geeilt. Stockwerk für Stockwerk, Stufe für Stufe stürmten sie hinauf. Melody keuchte inzwischen laut, atmete tief ein und aus während Ihre Kräfte schwanden. Doch jede Faser seines Körpers sträubte sich gegen den Gedanken, sie einfach zurück zu lassen und fragte sich für den Bruchteil einer Sekunde, ob es nur daran lag, das sie die Entschuldigung für seine Taten war, sein einzigster Trost das richtige getan zu haben. Nach einigen Stockwerken und lauten Geräuschen die das Treppenhaus hinauf schallten, erreichten sie das Ende der Treppe. Eine Tür versperrte den Weg, die nach einem kurzen Anlauf und einem kräftigen Körperstoß aus den Angeln sprang und Sev sofort der fauchende Wind entgegen stieß, als sie sich nun auf dem Dach des Gebäudes wieder fanden. „ Weiter!!!“ brüllte er und rannte los, während er wieder nach Melodys Arm griff und sie hinter sich her zog. Doch der Widerstand wurde größer, sie verließen die Kräfte und so zog Sev noch fester, während sie über das vom Wind gepeitschte Dach hetzten. Mehrere Momente, ehe ein lautes grollen durch die Sand durchsetzte Luft drang. Die Sicht betrug nur noch wenige Meter, der Sturm wurde intensiver und als sich plötzlich die Cutlass vor ihnen aus dem staubigen Wind schob, war es Sev ein Rätsel, wie sich das Schiff bei diesem Wetter noch in der Luft halten konnte. Ruckartig blieb Sev stehen, während das Schiff mit allen mitteln versuchte seine Position zu halten. Der Wind peitschte es umher, spielte mit Ihm wie ein Blatt im lauen Lüftchen, während die beiden Kanonen am Bug des Schiffes das beängstigende Summen Gatlins demonstrierten. Sofort wich Sev zurück, warf sich auf Melody und riss sie mit zu Boden, ehe unter lauten knattern die Geschosse quer übers Dach prasselten, nur knapp von den beiden entfernt. Das Schiff taumelte weiter, während es versuchte eine ruhige Position zu halten um zum Gnadenstoß ansetzen zu können. Es fehlte nicht mehr viel bis zum Absturz und so rollte sich Sev auf den Rücken, legte das Sturmgewehr an und feuerte. Die unwillkürlichen Bewegungen erschwerten das Zielen ungemein, die schlechte Sicht beeinträchtigte die Zielhilfen des Anzug und so dauerte es einige Momente, in denen weitere Salven und lauten scheppern über das Dach fetzten, bis Sev endlich sein Ziel treffen konnte. Ein kleine Steuerdüse, an der Backbordseite des Schiff die nun funkend zersprang. Augenblicklich scherte die Cutlass abrupt zur Seite aus, ehe in dem braunen Schleier des Sandsturm verschwand und nur noch das grollen hindurch drang, das vom Kampf gegen den Sturm zeugte. Hastig stand Sev auf, Melody tat es Ihm gleich, wenn auch um einiges mühevoller. Doch es blieb keine Zeit um die Wunden zu lecken, sofort packte er sie wieder und rannte los, während das grollen der Cutlass wieder intensiver wurde und kurz darauf das außer Kontrolle geratene Schiff vor Ihnen durch den Sturm getrieben wurde. Immer und immer wieder, während sie einige dutzend Meter überbrückten und plötzlich das grollen des Schiff bedrohlich nahe zu kommen schien. Sev stoppte abrupt, als das grollen an Lautstärke zunahm und das Schiff plötzlich erneut aus dem Schleier wenige Meter entfernt auftauchte. Sev schaffte es im letzten Moment stehen zu bleiben, ehe die Cutlass unter einem lauten donnern auf dem Dach aufprallte und anschließend mit einer lauten Explosion hindurch brach. Eine Erschütterung erfasste das Gebäude als das Stahl durch den Gestein preschte, ein riesiges Loch hinterließ und in wenigen Sekunden hunderte von Rissen das Dach durchzogen. Sev und Melody wurden auf dem Boden geworfen, der kurz darauf anfing einige berstende Geräusche von sich zu geben während sich Risse ausbreiteten. „ Das Dach stürzt zusammen! Weg hier!!!“ brüllte Sev noch und schaffte es sich aufzurichten, als von dem Loch ausgehend das Dach anfing zusammen zu stürzen. Hastig sprangen sie auf, doch schaffte es Sev kein Schritt zu machen, eher er den Boden unter den Füßen verlor und hinab stürzte. Mit einigen Eingaben auf dem Bedienfeld des Terminals verschloss Ba'ahskha Türen und Fenster. Dicke Stahlplatten schoben sich vor die Eingänge und würden dafür Sorgen, das der Sandsturm keinen Schaden in seinem Büro anrichten würde. Er war kein Freund des ungestümen Wetters auf Hyperion, denn dieses war dafür verantwortlich, das sein Handel und somit Profit eingeschränkt wurde. Die meisten seiner Geschäfte wurden über das Spectrum abgewickelt, doch die ertragreichsten, wurden immer persönlich in seinem Büro ausgehandelt. Erst wenn jemand in der Klemme saß und soviel Angst davor hatte, das Informationen dort abgefangen werden könnten, veranlasste die Leute dazu, Ihn persönlich auf zu suchen. In Bedrängnis geratene Leute, waren die zuversichtlichste Einnahmequelle und sicherte Ihn mehr als einen sicheren Vorteil bei Verhandlungen. Bei einem Hyperianischen Sandsturm, war das jedoch ein schwieriges Unterfangen. Doch ein lautes piepen unterbrach die nun in seinem Büro eingekehrte Stille und zeugte von einem Anruf. Er sagte kein Wort, als er den Anruf entgegen nahm und wartete stattdessen, das sein Gegenüber den ersten Schritt machen würde. Ein Verhalten, das er sich lange antrainiert hatte, um die Intentionen seines Gegenübers schnell zu erfassen und so einen Vorteil zu erhalten. Doch war das dieses mal überflüssig, wo er doch die Stimme der Frau deutlich kannte, die auffordernd sagte: „ Du musst etwas für mich machen.“ „ Das kostet. Nesajas und meine Schulden, sind nicht länger unausgeglichen.“ „ Du wirst den Kopfgeldjägern der Ceades die hier in Shoel sind, den Aufenthaltsort des Marines und der Tochter des Whisleblowers übermitteln.“ „ Warum sollte ich das tun?“ „ Deine Schuld bei Nesaja ist ist erst getilgt, wenn er hat was er will.“ Ba'ahskha schwieg für einen Moment. Er hatte seinen Soll erfüllt und sein Händlergeschick hauchte Ihm eine neue Profitmöglichkeit ins Ohr. Doch angesichts der Tatsachen, seines Wissens und Erfahrungen, musste er das flüstern mühevoll unterdrücken und erklärte trocken: „ Einverstanden. Ich hoffe das waren die letzten Worte, die wir gewechselt haben.“ sagte er und im folgendem Augenblick wurde die Verbindung auch schon unterbrochen, ehe er sich unverzüglich an die Arbeit machte um die Übereinkunft in die Tat um zu setzen. Zu Teil 9.2
  4. Teil - 7 Treffpunkt Spider Betreff: Neuste Entwicklungen Abs: Rayen Benner Die Ceades plant weitere Schritte, doch fallen diese anders aus als erwartet. Anstatt sich dem Konflikt mit Typhon auseinander zu setzen, wurde nun die Suche nach der Tochter des Whistleblowers plötzlich zur Priorität gemacht. Unter anderem hat die Ceades im geheimen einige Kopfgeldjäger mit der Suche beauftragt. Noch ist mir unklar, was dieses Vorgehen ausgelöst hat, doch sicher ist, das die Ceades nicht will, das Typhon etwas von Ihren Schritten erfährt. Rayen Benner - Undercoveragent, eingesetzt in der Ceades RE: Neuste Entwicklungen Abs: Richard Nolan Es ist von Äußerster Wichtigkeit zu erfahren, was sich die Ceades von der Tochter des Whistleblower verspricht. Wir brauchen diese Informationen umgehend und erlaube Ihnen alle Schritte einzuleiten um diese zu beschaffen. Director der EDA Richard Nolan Cathcart System - Spider Sev hasste Cathcart. Er hasste Spider und die dominierenden Mächte, die dieses System unter Kontrolle hatten um Ihren Willen aufzuzwingen. Der Piratenfürst, Jokks, er war einer dieser Mächte. Einer der Einflussreichsten. Von diesem System aus operierte sein Syndikat und allein deswegen, spielte er mit dem Gedanken, wie es doch wäre das gesamte System mit einer Thermonuklearen Rakete auszuradieren, anstatt verdeckte Operationen auszuführen um den Piraten den Gar aus zu machen. Doch die UEE unternahm nichts. Die Einhaltung einer einziges Regel wurde von dem Imperium durchgesetzt. Die Frei Haltung des Weges zwischen den beiden Sprungpunkten. Ansonsten, überließ die UEE das System sich selbst, obwohl es vermutlich die größte Ansammlung von Mördern, Verbrechern und Piraten in der gesamten Galaxie war und bereits die wenigen Schritten aus der Ladeluke des Hammers, waren sein Zeuge. Verwahrloste Gestalten kauerten am Landeplatz, der nach Sevs Vermutungen aus einem ausrangierten Träger, dem Urmodell der heutigen Bengal-Klasse bestand. Auch hatte es nur wenige Schritte gedauert, ehe Melody sich Ihm Schutz suchend näherte, während sie die Korridore entlang stiefelten. Erschrocken sah sich sich immer wieder um und je mehr sie von Leid, Elend oder den Bewaffneten zwielichtigen Gestalten genau dazwischen sah, desto mehr näherte sie sich Ihm. „ Alles in Ordnung.“ beteuerte er ruhig, während er seinen Weg unbeirrt fortsetzte. Der Treffpunkt, die Funny Fish Bar, war nicht weit von dem Landeplatz entfernt. Ein kleine Spielunke deren Ruf, jeden Abend in einer Schießerei oder Prügelei zu gipfeln, Ihr voraus eilte. Doch im nächsten Moment, als er sich vergewissern wollte, ob Melody sich bereits vor Sorge an seinen Rücken gehängt hatte, war sie verschwunden. Abrupt blieb er stehen, drehte sich um und hatte einige Mühe, Ihr verschmutzte, mitgenommen Kleidung zwischen den zerzausten Gestalten auszumachen. Doch erblickte er sie nicht weit entfernt, als sie sich einer kleinen Gestalt näherte, die zwischen einigen kleinen Containern am Wegrand lag. Es war ein ausgehungertes Kind, erkannte Sev auf den zweiten Blick, das in Lumpen gehüllt zwischen den Containern hauste. Melody zog Ihre Rationspackung aus der Tasche, die Sev Ihr aus dem Hammer überlassen hatte und reichte es lächelnd dem Kind. Das Kind schaute sie fragend an. Sein Blick verwirrt über die Hilfsbereitschaft, traute es sich nicht die Packung anzunehmen. In seinen Augen zeigte sich, das Mitgefühl ein Fremdwort in Cathcart war. Jeder schenkte dem eigenen Wohl die höchste Beachtung und so war kein Platz für erbarmen und Hilfsbereitschaft. Gefühllose Egoisten. Keimten die Worte in Sevs Kopf auf, bis er sich bewusst machte, das auch er das Kind nicht einmal Wahrgenommen hatte und an einem leidendem Menschen, ohne auch nur einen Gedanken an Bedauern zu verschwenden, wie ein hinnehmbares Übel, einfach vorbei gelaufen war. War er selbst nicht viel besser, als die Menschen die er verurteilte? Fragte er sich mit einem selbst verachtendem Gefühl. Melody lächelte verständnisvoll, doch verzogen sich Ihre Augen Trauer erfüllt und so tätschelte sie dem Kind vorsichtig die Wange und schob ihm die Ration zu. „ Alles wird gut.“ Flüsterte sie einfühlsam ehe sie sich wieder aufrichtete und die wenigen Schritte zu Sev aufholte, während sie sich noch einige male zum Kind umdrehte. Das lächeln schwand, die traurigen jedoch nicht und so wollte Sev Ihr signalisieren das er mit Ihr mit fühlte. Doch das Ergebnis war ernüchternd. Zu lange hatte er es sich antrainiert, seine Emotionen für sich zu behalten und so lockerte sich lediglich das vor Anspannung verzogene Gesicht zu einem ausdruckslosen Blick, ehe er ruhig fragte: „ Alles in Ordnung?“ Melody nickte, auch wenn Ihre Augen etwas anderes sagten. „ Auf Terra gibt es so was nicht.“ antwortete sie flüsternd und vervollständigte sich, während sie mit Ihrem Kopf auf die Umgebung deutete: „ Jedenfalls nicht so...“ Sev hielt kurz inne, kämpfte mit dem Gedanken seine Hand tröstend auf Ihr Schulter zu legen doch wandte er sich ab und setzte mit Ihr zusammen seinen Weg weiter fort. Wenige Minuten verstrichen, ehe sie einen offenen Korridor erreichten, deren Wände gespickt mir stählernen Türen, Öffnungen und mehreren Schotts waren. Es herrschte reges Treiben. Die unterschiedlichsten Menschen, vom zerzausten Straßenbettler, bis hin zu Bewaffneten Söldnern und Piraten, die Ihres Wegen suchten erfüllten den Korridor. Ein leuchtender blauer Fish thronte über einem der Schotts, vor dem mehrere Gestalten lungerten. Die Funny Fish Bar. „ Komm!“ nickte er Melody zu. Doch noch bevor er das Schott erreichte hatte, fixierten sich die Blicke der Gestalten, die vor dem Eingang herum lungerten auf Ihn, ehe sie sich aufrichteten und provozierend vor das Schott stellten. Ihr Kleidung ließ vermuten, das sie verarmte Straßenschläger waren. Gescheiterte Piraten, tippte Sev als er sie unbewusst musterte. Sie hatten schon den ein oder anderen Kampf hinter sich, erkannte Sev an Ihrer Körperhaltung, doch waren sie gekleidet mit geflickten schwarzen Kampfanzügen, die schon bessere Zeiten, vermutlich mehrere Jahre her, erlebt hatten. „ Hey.... ist das dein Schiff? Das gerade gelandet ist?“ fragte der offensichtliche Anführer von den dreien mit einem aggressiven Ton, während er sich Sev in den Weg stellte. „ Das geht dich einen feuchten Dreck an.“ knurrte Sev zurück und warf Ihm einen bösen Blick zu. Die anderen beiden Schläger richteten sich auf, pumpten Ihre Brust auf und gesellten sich provokant zu Ihrem Anführer, der mit einer unverhohlenen Selbstsicherheit los schnauzte: „ Werd nicht Frech! Ich rieche einen beschissenen UEE-Soldaten eine Meile gegen den Wind! Kannst mich nicht für Dumm verkaufen.“ Melody lugte hinter Sev hervor, während sie mit einem trockenen Tonfall, bei dem Sev sich nicht sicher war, ob sie dir Frage ernst meinte, bemerkte: „ Echt? Und der UEE-Truppentransporter war kein Indiz dafür?“ Sev musste sich mühevoll ein lachen verkneifen um seinen ernstes Gesichtsausdruck zu wahren. Doch schien der Schläger nicht begeistert davon zu sein, das Ihm eine Frau seine eingebildeten Fähigkeiten nichtig machte und wurde lauter: „ Halt deine Schlampe zurück! Oder.. ich STOPFE Ihr das Maul!“ „ Halt dich zurück!“ knurrte Sev und betonte seine nächsten Worte überdeutlich: „ Und mach mir verdammt nochmal den Weg frei.“ Doch der Schläger dachte nicht daran, seiner Position aufzugeben und wollte weiterhin seine Dominanz geltend machen und so machte er selbstsicher einen Schritt auf Sev zu: „ Das hier ist kein Ort, für UEE Abschaum. Warum verzieht Ihr euch nicht wieder?“ Doch in dem Moment, als der Schläger Sev gegen die Brust stupsen wollte, um seinen Standpunkt zu untermauern, griff Sev seinen Arm und drehte Ihn herum. Der Schläger schrie schmerzvoll auf und seine beiden Kumpanen stürmten augenblicklich auf Sev ein, worauf er Ihren Anführer zu Boden warf und den Schlägen der beiden auswich. Wenige Sekunden, in denen Sev mit einigen schnellen Bewegungen, Schlägen und Würfen zum Gegenschlag ausgeholt hatte verstrichen, ehe die beiden Bewusstlos am Boden lagen. Erzürnt darüber, ging der Anführer erneut auf Sev los, doch packte er Ihn und Schlug Ihn mit aller Kraft gegen die Wand, bevor er er wieder und wieder wutentbrannt auf Ihn ein Schlug. Sevs Herz fing an zu rasen, die Wut breitete sich unter einem grollen in Ihm aus während er diesen Mann verzweifelt für alles verantwortlich machen wollte. Ein gewalttätiger Schläger auf Cathcart, gab einen guten Sündenbock ab, dem man für alles die Schuld geben konnte. In einer Bewegung zog Sev sein Messer und holte aus, doch da schrie Melody laut auf: „ STOPP!!!“ Sev verharrte, das Messer in die Höhe gerichtet blickte er über seine Schulter. Fassungslos starrte Melody Ihn an, ehe sie in einem aufforderndem Ton beteuerte und auf den Schläger deutete, der zusammengekrümmt, mit einem zerschundenen Gesicht vor der Wand lag: „ Es reicht... er hat genug.“ Sevs Blick wandte sich ebenfalls zu Ihm, doch war er unfähig Mitgefühl in Ihm zu wecken. Dennoch lies er sein Messer unverrichteter Dinge wieder in die Scheide wandern und richtete sich auf. Die dutzenden Menschen um sie herum nahmen das Geschehen nur beiläufig war. Wie eine Selbstverständlichkeit, warfen die Ihnen einen kurzen Blick zu, ehe sie sich unbeeindruckt wieder sich selbst widmeten. Der Schläger blickte keuchend auf, doch sagte sein Blick alles andere als Dank für seine Verschonung aus. „ Sie hat Recht.“ erklärte Sev anteilsnahmslos: „ Das war unangebracht. Als Wiedergutmachung möchte ich dir das Schiff überlassen. Sagen wir.... für 500 Credits?!“ Der Schläger antwortete nicht. Es war offensichtlich das er dachte, Sev würde sich über Ihn lustig machen. Doch Sev beugte sich zu Ihm hinunter, griff sein Mobiglaß und tippte die entsprechenden Befehle ein. Verdutzt sah der Schläger zu, das selbst als Sev bemerkte, das er lediglich über schlappe 130 Credits verfügte, die Transaktion fort fuhr und als Austausch der Zugangscode zum Hammer aufblinkte. „ Viel Spaß damit.“ Kommentierte Sev trocken ehe er sich vom Schläger abwandte, der nicht so recht glauben wollte, was gerade geschehen war und Ihn fassungslos anstarrte. Sev wiederum schenkte Ihm keine Aufmerksamkeit mehr und schritt auf das Schott zur Funny Fish Bar zu, während Melody Ihm verwundert folgte: „ Du hast Ihm gerade das Schiff geschenkt.....“ Sev drehte sich nicht zu Ihr, als er nüchtern erklärte: „ Ich bin ein netter Kerl.“ Doch war sein sarkastischer Unterton deutlich heraus zu hören. Das Schott öffnete sich unter einem zischen und Sev und Melody, betraten die Funny Fish Bar. Zischend öffnete sich das Schott, und gab die Sicht auf das innere der Bar frei. Ein 2-Stockwerke hoher Raum, mit mehren Stählernen Tischen und Stühlen gespickt, von dunklen Metall dominiert. Die spärliche Beleuchtung, leuchtete lediglich die Mitte des Raumes deutlich aus, sodass die Ecken sich mit dunklen Schatten füllten. Eine handvoll Leute saßen an den Tischen und der Theke zur linken verteilt, tranken, aßen oder pafften während sich die Rauschwaden wie ein Schleier um die Lampen warfen. „ Hier!“ machte Sev auf sich aufmerksam und hielt Ihr sein Mobiglaß vor die Nase. Kurz warf sie Ihm einen fragenden Blick zu bis er erklärend mit dem Kopf auf die Theke deutete und kommentiert: „ Geht alles auf den netten Herren von draußen.“ „ Und du?“ erwiderte sie mit einem lächeln. Doch Sev schüttelte den Kopf und erklärte: „ Unser Mann müsste gleich eintreffen. Ich warte da hinten.“ und deutete auf einen der Tische in einer Ecke des Saals. Melody nickte dezent, lächelte nochmals als Dankeschön und wandte sich von Sev ab, der sich geradewegs an den Tisch setzte. Mit vorsichtigen Schritten trat Melody an die Theke der Bar heran und setzte sich auf einen der Hocker. Neben Ihr eine Frau Mitte 20 mit blauen langen Haaren. Vor Ihr sammelte sich bereits eine Schar an Schnapsgläsern. Leere die lieblos zu einem Haufen gestapelt wurden, als auch eine sorgfältig sortierte Reihe gefüllter, die sich eines nach dem anderen zu dem Haufen gesellten. Melody nickte lediglich verlegen, ehe sie vorsichtig über den Tresen lugte in der Hoffnung die Bedienung zu finden. „ Bedienung?!“ rief sie leise, da drehte sich die Blau-Haarige Frau zu Ihr, leerte in der Drehung noch eines der Gläser, dessen Inhalt sie laut gurgelnd hinunter spülte und fragte eher beiläufig: „ Ja?! Was kann ich für dich tun, Süße?“ Überrascht blickte Melody sie an, versuchte dabei der Alkoholfahne mit einigen unauffälligen Kopfbewegungen zu entgehen und fragte verwirrt: „ Ähhh.... bist du.....?“ „ Ja!“ beteuerte die Frau während sie Ihre Augen verdrehte um zu untermauern, das sie Melodys Verwunderung nicht so recht nachvollziehen konnte: „ Wer den bitte sonst? Also, was möchtest du?“ Melody lächelte höflich, musterte sie für einen Moment in der die Frau ein weiteres Glas leerte und erklärte: „ Etwas zu essen.... Irgendwas! Ich hab einen Mords Hunger.“ Die Frau beugte sich zu Ihr vor, lächelte einmal und beteuerte überaus zuvorkommend: „ Alles Klar Süße! Ich kümmer mich drum!“ Sie drehte sich wieder weg, formte beide Hände vor Ihrem Mund zu einem Trichter und brüllte anschließend über die Theke: „ Jimboooo!!! Mach was zu futtern klar!!!“ Es dauerte nicht lange ehe ein glatzköpfiger Mann aus der Küchentür hinaus schielte und in einem motzigen Ton zurück brüllte: „ Tiara! Du faules..... Arrghhh! Scheiße! Jetzt habe ich mir die Finger verbrannt!!! Seh zu das du deinen Hintern bewegst!!! Sonst Feuer ich dich doch noch eines Tages!!!“ Lachend warf Tiara, Melody einen Blick zu und kommentierte amüsiert: „ Das macht der fette Kerl sowieso nicht.“ ehe sie sich wieder Ihren Schnapsgläßen widmete. Verlegen lächelte Melody, doch lenkte ein lautes rufen Ihre Aufmerksamkeit auf das andere Ende des Raums. „ Ich glaub's einfach nicht! Du bist es wirklich!“ Ein junger Mann mit braungebrannter Haut, schwarzen mittellangen Haaren, den sie auf Ende 20 schätzte, lief zwischen den Tischen mit einer aufgeschlossenen Haltung, die Arme in die Höhe gerichtet, direkt auf Sev zu. Melody blickte zu Sev, doch schien er sich nicht sonderlich zu freuen. Sein Blick wanderte nach unten, und dieser traurige Blick den er noch nicht ein Sekunde seit Ihrer Begegnung verloren hatte, festigte sich. „ Ich dachte ich würde dich nie wieder sehen! Mensch, was treibt dich hier her?“ fragte Maik begeistert als er Sev erreicht und Ihm freundschaftlich gegen die Schulter schlug. Seit Ihrer Begegnung auf Muna-15 waren 2 Jahre vergangen. Sev hatte nie das Bedürfnis verspürt, im Kontakt mit Ihm zu bleiben und nun wusste er auch, warum. Die Erinnerungen tief in seinem Gedächtnis suchten Ihn Heim und wärmten den Verlust seiner Schwadron und des Gamma-Sqauds unangenehm auf. „ Es ist..... kompliziert.....“ entgegnete er und setzte sich wieder. Maik schwang sich auf den Stuhl gegenüber und fragte nun in einem deutlich leiseren Tonfall: „ Ist es das nicht immer? Hien Richter.... Was hast du die Jahre so getrieben? Wie geht’s dir?“ Gedämpft versuchte Sev Ihn zu unterbrechen, doch Maik schien offenbar viel zu erzählen zu haben. „ Maik, bittee.....“ „ Nicht eine Nachricht in den Jahren.... nicht ein Anruf.... Und gestern erhalte ich ich doch tatsächlich eine Einladung zum Treffen. Ich dachte schon mich will jemand verarschen.“ „ Maik.....“ versuchte Sev erneut sein Glück. Erfolglos. „ Was hast du eigentlich denen von der UEE erzählt? Kurz nach Muna-15 wurde ich von einer Polizei-Patrouille angehalten. Sie meinten ich sähe wie ein gewisser Chris Roberts aus, den sie suchen... Hast du denen erzählt ich heiß Chris Roberts?“ „ Maik!“ rief Sev laut aus und schaffte es nun seine Aufmerksamkeit zu gewinnen: „ Was?“ Blickte Maik Ihn fragend an während Sev versuchte Sätze zu formulieren. Es war Ihm noch nie einfach gefallen, jemanden um einen Gefallen zu bitten und die aktuelle Situation, machte es alles andere als leichter. Er atmete tief aus, ehe er Maik einen ernsten Blick zuwarf und erläuterte: „ Du hattest damals gesagt, wenn ich je etwas brauchen sollte, dann kann ich zu dir kommen.“ Maik lies sich im Sitz zurück fallen und klatschte in die Hände: „ Ja, na klar! Schieß los!“ „ Ich muss nach Hyperion. Unauffällig. Es ist dringend.“ Maik lachte einmal kräftig los, ehe er sich amüsiert äußerte: „ Ist den Streitkräften etwa der Sprit ausgegangen?“ Doch Sev war nicht zum Scherzen aufgelegt. Maik erkannte das er nicht die geringste Mine verzog und Ihm weiter einen ernsten Blick zuwarf woraufhin er langsam zu verstehen schien, das etwas ganz und gar nicht in Ordnung war: „ Was ist los?“ „ Ich will dich da nicht mir hinein ziehen. Es ist besser wenn du über die Einzelheiten nicht Bescheid weißt.“ erklärte Sev trocken. Maik wurde unruhiger. Er lehnte sich nach vorne, stütze sich auf den Tisch ab und entgegnete leicht verunsichert: „ Okeeeyyy. Du weißt ich verdanke dir eine Menge. Verdammt, ohne dich würde Muna heute nicht mehr existieren, einschließlich mich. Doch wenn es Ärger gibt, dann will ich wissen worauf ich mich einlasse.“ Sev schüttelte den Kopf und beteuerte mir fester Stimme: „ Das ist keine gute Idee.“ Maik schwieg für einen Moment, musterte Sev haargenau und betonte gestikulierend erneut, nachdem er sich kurz hin und her gewunden hatte:: „ Ich bin gerne bereit dir zu helfen.... Ich WILL dir helfen. Ich bitte dich nur darum, offen zu sein.“ „ Offen sein?!“ Schnaubte Sev abwegig und deutete mit einer Kopfbewegung zum Tresen auf der anderen Seite des Raums, wo Melody einen ganzen Teller Fleisch in sich hinein schaufelte, als gäbe es keinen Morgen, was auch kein ganz so abwegiger Gedanke war. Maik folgte seinem Blick und fragte verwundert: „ Was? Die kleine Blonde? Japp, ziemlich süß. Ein wenig dreckig.... und verfressen wie es scheint, aber Süß. Was ist mit der?“ Die Ernsthaftigkeit in Sevs Worten nahm noch einmal zu: „ SIE, muss den Preis zahlen, den die Offenheit kostet und das.... obwohl sie noch nicht einmal etwas weiß.“ „ Was redest du da?“ fragte Maik perplex nach, ehe er sich wieder zu Sev drehte. Dieser Lehnte sich noch ein Stück weiter über den Tisch, um nahm einen flüsternden Ton an, damit die umliegenden Gäste, sie nicht verstehen würden: „ Sie wird gejagt. Von den Streitkräften, von den Marines und von einem Phantom.“ Maik erstarrte, seine Augen verengten sich während er ungläubig wiederholte: „ Ein Phantom?.... Wie Bower?“ Sev nickte und Maik drängte auf mehr Informationen: „ Also geht es um sie?“ „ Ich sagte bereits... es ist Kompliziert.“ Maik atmete etwas schwer, ein Ausdruck dafür das er krampfhaft überlegte um sich einen Reim daraus zu machen. Nach wenigen Momenten der Stille brachte er nun seine Gedanken unsicher zum Ausdruck: „ Wenn die Streitkräfte hinter Ihr her sind....“ Maik hielt kurz inne, ehe er nun gänzlich begriff: „ Du bist nicht mehr beim Militär!.....oder?“ Sev nickte, sein Blick wanderte zu Melody, die nun bemerkte das sie Beobachtet wurde und mit prall gefüllten Wangen, den eines Hamsters gleich, einmal kurz winkte. „ Mit Ihr habe ich förmlich meine Kündigung eingereicht.“ Gab Sev zu verstehen und Maik warf schulterzuckend die Arme in die Luft: „ Okey, ich verstehe zwar nur die Hälfte, aber wenn so ein scheiß Phantom hinter euch her ist....“ Sev unterbrach Ihn: „ Du musst uns nur nach Hyperion bringen. Ich wünschte es gebe einen anderen Weg. Aber..... du bist der einzige Mensch den ich außerhalb der Streitkräfte kenne.“ Maik lachte, trotz der ungebrochenen Anspannung die Sev an den Tag legte und fragte sarkastisch: „ Also die erste Wahl...mmhh?“ „ Maik.....“ Wollte Sev sich nun erklären, doch unterbrach Maik diesen Versuch als er locker entgegnete: „ Schon gut. Ich mache dir einen Vorschlag. Ich bringe euch nach Hyperion und danach auch sonst an jeden Ort den Ihr wollt. Ich will nur nicht im Dunkeln gelassen werden.“ „ Du tust es?“ „ Unter dieser Voraussetzung..... Ja! Du klingst überrascht....“ bemerkte Maik. Wieder versuchte sich Sev gedämpft zu erklären: „ Phantome, Militär.... Ich hätte nicht erwartet das.....“ doch unterbrach Ihn Maik auf ein neues: „ Seit den Überfall auf Muna-15, habe ich die meiste Zeit in meinem Schiff oder in Cathcart verbracht. Also Schlimmer, kann es auch mit einem Phantom an den Versen nicht mehr werden. Außerdem, halte ich die Versprechen die ich gebe.“ Sev lachte flach, ein dezentes lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und so nickte er Maik zu: „ Einverstanden.“ Auch Maik lockerte sich wieder, und erläuterte gelassen: „ Keine Sorge, ich bin es gewohnt mich bedeckt zu halten.....du weißt ja.... Chris Roberts!“ Er Warf Sev einen schiefen Blick: „ ... wo haste denn DEN Namen aufgeschnappt?“ Sev zuckte einmal mit den Schultern ehe er antwortete: „ Keine Ahnung. Lag mir auf der Zunge....“ „ Drink? Es könnte unser letzter sein.....“ Fragte Maik spöttisch. Sev nickte und Maik pfiff nach der Bedienung, die seltsamerweise nicht lange brauchte, ehe sie die 2 Schapsgläßer auf den Tisch abstellte. Maik erhob das Glas: „ Auf die 7te! Und das sie niemals vergessen werden!“ Sev stieß mit Ihm an. „ Semper Fi.“ Sagte er gedämpft, eher er mit einem Schluck das Glas leerte. Ed wollte immer noch nicht so recht glauben, dass das alles wirklich geschehen war. Erst wird er von so einem verdammten UEE-Soldaten verprügelt, der Ihm jedoch gleich danach sein Schiff überlässt. Erst jetzt, an Bord des Truppentransporters, nicht weit von Spider entfernt, konnte er es wirklich glauben. Es war wirklich ein Militär-Schiff, auf dem neusten Stand der Technik mit einer fortschrittlichen Tarnkappen-Technologie. Er wusste zwar zur Zeit nicht, wie man diese aktiviert und die Treibstoff Reserven waren auch fast aufgebraucht, doch war er nun der Stolze Besitzer dieses mehrere Million-Credits teuren Vehikels. Sein Weg zurück in die Ruhmreiche Karriere eines Piraten. Keines seiner Opfer würde Ihn nun noch kommen sehen, ehe es zu spät war. Er würde Reich werden, Mächtig und unbesiegbar, wenn er doch nur gewusst hätte, wie man die Tarnkappenfunktion des Schiffes bediente. Auch Max und Otto, hatten sich wieder erholt und stritten sich um Cockpit über die Funktionsweise. Ein Militär Schiff war wesentlich schwerer zu bedienen, als Zivile und so gab es dutzende von Schaltern, lediglich mit Buchstabenkürzeln gekennzeichnet. Und so verstand Ed nicht, was das Schiff vom Ihm wollte, als nun plötzlich eine Anzeige aufblinkte nachdem Max und Otto einige Schalter betätigt hatten. „ Verdammt, was hast du getan?“ brüllte Max, doch Otto brüllte zurück: „ Ich habe gar nicht getan! DU hast den Schalter da gedrückt!“ „ Hab ich gar nicht!“ „ Hast du wohl!“ Eine Ader an Eds Stirn trat hervor und lautstark ging er dazwischen: „ Ruhe jetzt! Ihr verdammten Vollidioten!“ Augenblicklich herrschte wieder Ruhe, während Ed sich die Anzeige an tippte, die munter vor sich her blinkte, woraufhin ein blaues Hologramm mit mehren Punkten die auf einem Raster platziert waren visualisierte. „ Was ist das?“ fragte Max und Otto antwortete großspurig: „ Das ist das Radar!“ „ Woher willst du das denn Wissen?“ „ Ich bin eben ein Genieeee!!!“ Ed packte Otto grob am Kragen: „Schön du Genie! Und was soll das bedeuten?“ „ Da ist ne Signatur hinter uns!“ Erklärte Otto und erneut mischte sich Max ein: „ Stimmt, sieht aus wie die einer Hornet.“ „ Das ist keine Hornet du Depp! Die Signatur einer Hornet ist um einiges größer!“ Doch plötzlich unterbrach ein poltern Ihren Streit. Ed sah sich verwundert um, versuchte die Herkunft des Geräuschs aus zu machen, während er leise sein Untergebenen fragte: „ Habt Ihr das gehört?“ Doch blieb es Still und etwas nervös befahl es weiter: „ Sieht nach was da hinten los ist!“ Max und Otto taten wie Ihnen befohlen und verschwanden hinter der Tür, während Ed das Radar untersuchte. Doch nach wenigen Sekunden, in denen er nicht schlau daraus geworden war, aktivierte er sein Komm und Kontaktierte Max und Otto: „ Und? Was ist da hinten los?“ Die Leitung blieb Still: „ Hört Ihr mich? Ihr verdammten Vollidioten?“ Doch als Ihn nun wieder keine Antwort erreichte, da sie vermutlich wieder in einem Streit verwickelt waren, beschloss er sich selbst der Sache anzunehmen. Wie so oft, erinnerte er sich selbst, musste er die Dinge selbst in die Hand nehmen. Er ging zur Tür hinaus, fluchte innerlich weil auf Max und Otto keinerlei verlass war und fragte sich, warum er eigentlich mit den beiden unterwegs war. Auch als er die Truppenräume betrat, war keinerlei Spur von Ihnen zu finden. Doch plötzlich wurde er heftig zur Seite gezerrt und ein stechender Schmerz durchdrang seinen Hals. Weniger als eine Sekunde dauerte es, bis der Mann sein Leben aushauchte und Kody den leblosen Leichnam zu Boden lies ehe er diesen zu den beiden anderen, 2 Meter weiter zerrte und seine Kampfmesser wieder aus seinem Hals zog. „ Sicher!“ erklärte er über Komm und war Froh nicht auf Sev gestoßen zu sein. Er hätte niemals auch nur daran gedacht, auf Ihn zu schießen, doch befand sich Nero keine 2 Meter hinter Ihm, der nun an Kody vorbei drängte und den Weg ins Cockpit suchte. Was immer Sev auch vor hatte, er fing an seine Spuren zu verwischen. Auch wenn das Schiff über eine Tarnfunktion verfügte, so konnte man doch, anhand der Abgase und deren Zusammensetzung die im Weltall unberührt zurück blieben, den Weg eines bestimmten Schiffes zurück verfolgen. Das war gut, beruhigte sich Kody und folgte Nero. Dicht dahinter Nox. Kaum um Cockpit angekommen, leuchtete eine Anzeige lichterloh auf, sobald Nero sich den Cockpit-Konsolen näherte. „ Scheiße! Was hat das zu bedeuten?“ fragte Nox verwundert. Ruhig antwortete Nero: „ Das Terminal ist auf meine Komm-ID eingestelt. Es gibt ein Signal heraus, sobald ich mich diesem nähere.“ „ Und wozu? Hat Sev das so eingestellt?“ fragte Nox. Kody trat hervor, blickte auf das blinkende Terminal und teilte seine Vermutung mit: „ Sev will uns etwas sagen!“ Ohne zu antworten betätigte Nero das Terminal, das augenblicklich ein Hologramm in die Luft projizierte. Es war ein Bild von Sev, der mit gehobenen Arm und ausgestreckten Mittelfinger auf Nero deutete. Für einige Momente starrte Nero das Hologramm an und Kody musste unweigerlich grinsen. Der Helm verbarg seinen Gesichtsausdruck, doch konnte er seine belustigende Tonart nicht überspielen: „ Nichts, das wir nicht auch schon vorher gewusst hätten.“ Nero schaltete das Terminal aus, drehte sich zu den beiden Deltas und befahl um vorbei gehen: „ Ich will alle Daten gesichert haben. Ich will wissen wo das Schiff war, wer an Bord war und was sich in der Nähe aufgehalten hat. Ich will alles wissen!“ Nox und Kody sahen sich für einen Moment lang an, bis Kody ernüchternd mitteilte: „ Na dann! Bringen wir den Hammer zurück zur Exodus!“ Das Cockpit der Starfarer war sehr geräumig. Doch wie schon in Maiks Freelancer, herrschte hier das blanke Chaos und so war es Sev angenehmer, aus dem Fenster in die weiten des Alls zu starren. Noch immer war es das selbe Schiff, welches sich Maik auf Muna-15 Habhaft gemacht hatte und mit dem er Sev aus dem brennenden Hangar retten konnte. Neue Schiffs-ID, neue Papiere, sein neues Baby. „ Auf Cathcart bekommt man alles“, hatte Maik Ihm amüsiert erklärt. Doch der Weg würde lang werden. Auch wenn Maik sich sicher war, eine Abkürzung zu kennen, würde die Reise mindestens 2 Tage in Anspruch nehmen. Und so hatte Sev die Zeit bis zum nächsten Sprungpunkt genutzt, Ihm die Situation zu schildern. Sein Mund stand nicht nur einmal offen doch auch Sev war es nicht leicht gefallen. Etwas verwirrt versuchte Maik die Sachlage zusammen zu fassen: „ Also hast du sie gerettet.... keine Ahnung was du nun machen sollst und jagst einem Gespenst hinter her, weil das deine einzige Spur ist.“ „ Kein Gespenst.“ erwiderte Sev, doch Maik warf Ihm einen skeptischen Blick zu, während er erläuterte: „ Hört sich für mich danach an. Ein geheimnisvoller Nesaja, der überall seine Finger mit im Spiel hat.“ „ Ich weiß nicht ob es die selbe Person ist, die mir die Nachrichten hat zukommen lassen, aber wenn auch nur die Chance dazu besteht....“ Sev hielt inne, blickte weiter aus dem Fenster bis Maik sich knapp äußerte: „ Zufall?!“ Sev schüttelte mit dem Kopf, während er mit fester Stimme beteuerte: „ Es gibt keine Zufälle.“ „ Was hast du vor, wenn du Ihn gefunden hast?“ Erneut wurde Sev Stimme fester: „ Ich werde mich mit Ihm unterhalten und wenn er nicht die passenden Antworten auf meine Fragen hat dann....“ Er Sprach es nicht aus, doch Maik konnte an seinem Gesichtsausdruck genau erkennen, wie er es Regeln würde. Maik schüttelte den Kopf und bemerkte gedämpft: „ Du hast dich verändert. Der Hien den ich kennen gelernt habe.... nun ja, vielleicht habe ich mich damals schon getäuscht.“ Maik widmete sich wieder den Anzeigen und Konsolen im Cockpit, während er beiläufig erklärte: „ Und Melody? Auch wenn du Nesaja findest.... Du weißt das du sie nicht ewig vertrösten kannst, irgendwann MUSST du.....“ Doch würgte Ihn Sev mit einem flüsternden Ton ab: „ Ich weiß.....“ „ Und du bist dir sicher mit Ihrem Vater?“ Sev gab ein verzweifeltes lachen von sich, ehe er gekränkt erklärte: „ Wir haben mit dem Frontgeschütz einer Idris gefeuert. Es dürfte nicht vielen die Flucht gelungen sein und wenn.... dann den falschen Leuten.“ „ Verstehe, mit dem schlimmsten Rechnen und auf das beste Hoffen, wie?“ Sev schnaubte, während sich sein Kopf dem Boden neigte: „ Hoffnungen.... Ich habe sie schon lange aufgegeben. Sie sind eine Illusion die uns blenden und desto mehr Hoffnungen man hat, desto größer ist die Enttäuschung.“ „ Wäre es untertrieben zu sagen, dass das etwas pessimistisch ist?“ „ Pessimisten sind, was Optimisten, einen Realisten nennen.“ Maik lachte. Doch in dem Moment als er äußern wollte, erklärte Sev sich verärgert: „ Als wir die Exodus geentert haben, hatten ebenfalls eine Constellation und eine Catarpilar an der Tankstation angelegt. Ich hab es kurz nach dem Angriff auf die Piratenbasis überprüft...“ Sein Kopf richtete sich mit einem zornigen Gesicht wieder auf, ehe er weiter erläuterte: „ Es waren die selben Schiffe, die sich auch in der Raumstation befanden. Wir waren keine 20m von den Geiseln und Ihrem Vater entfernt, als wie die Exodus übernahmen.“ Für einen Moment hielt er inne, in der er alles Revue passieren lies, schüttelte den Kopf und erklärte zornig: „ 2 Schiffe, es wäre ein leichtes für uns gewesen....“ „ In einem Punkt hast du dich nicht verändert. Wifi würde dir die Ohren lang ziehen.“ Bemerkte Maik und machte damit auf Wifis ständige Belehrungen aufmerksam, dass er sich selbst nicht für alles die Schuld geben solle. Ein dezentes lächeln legte sich auf Sevs Lippen, während er gedämpft bestätigte: „ Ja.... das würde sie.“ Einige Bilder und Erinnerungen füllten für einige Momente seinen Verstand, woraufhin sein Blick Ausdruckslos wurde. Maik bemerkte die Veränderung: „ Deine Einheit, die 7te Schwadron... du hast immer noch nicht damit abgeschlossen... oder?“ Sev löste sich von den Gedanken, blickte zu Maik und antwortete mit fester Stimme: „ Wenn ich Ihr Andenken nicht in Ehren halte, wer soll es dann tun?“ „ Das war nicht meine Frage.“ Entgegnete Maik, doch Sev blieb Stumm und widmete sich wieder dem Fenster. Erst nach einigen Momenten, brach Maik die Stille: „ Ich denke oft an sie. Ich kannte sie nicht länger als wenige Stunden, doch haben sie Ihr Leben gegeben um meine Heimat zu retten.“ Erklärte er und beteuerte: „ Sie werden nicht vergessen. Weder von mir, noch von den Kolonisten auf Muna.“ „ Als ob irgendjemand wüsste wer sie waren....“ „ Und ob!“ erklärte Maik weiter: „ Ich besuche Muna, 2 mal Jährlich. Es wurde dort eine Gedenkstätte errichtet. Wusstest du das?“ Sev nickte: „ Ja...“ „ Ich besuche sie jedes mal und jedem Menschen, der die Tafel mit den Namen der gefallenen betrachtet, zeige ich Ihre Namen und erzähle Ihre Geschichte.“ Wieder wandte sich Sev, Maik zu und warf Ihm einen schiefen Blick zu, während er nicht ganz überzeugt nachfragte: „ Ist das so?“ Maik nickte und beteuerte: „ Sie werden nicht vergessen werden...“ „ Wie geht es der Kolonie?“ „ Besser als Befürchtet, schlechter als erhofft. Der Handelsaußenposten wurde aufgegeben. Die Zerstörungen waren zu stark und Maza, naja, hier und da werden immer noch Schäden repariert, aber im großen Ganzen, ist es wieder als wäre nichts geschehen.“ „ Hat der Imperator sein Wort gehalten? Wird Muna nun ausreichend beschützt?“ Maik lachte einmal und erklärte beleidigt: „ Es wurde ein Kampfverband dort stationiert. Die Medien haben es als heroischen Erfolg aufgeblasen, doch ist die nüchterne Wahrheit, das es immer noch nicht ausreicht um die Kolonie wirklich zu schützen.“ „ Manche Dinge ändern sich nie....“ „ Ja. Leider.“ bestätigte Maik und eine kurze Pause erfüllte den Raum, bis Maik einige Sekunden zum Copiloten Sitz hinüber starrte, Sev einige Momente musterte und mit einem aufheiterndem Tonfall bemerkte: „ Hien?! Du siehst furchtbar aus! Wann hast du das letzte mal geschlafen?“ „ Ist nicht wichtig.“ Lenkte Sev ab und behielt die wirkliche Antwort für sich. Die Angst davor, das die gefallenen Geiseln Ihm in seinem Schlaf heimsuchen würden. Auch als Maik Ihn mahnend ansah, blieb er stur im Copilotensitz sitzen. Maik wechselte daraufhin in einen übertriebenen Tonfall: „ Ich bin der Kapitän! Das ist mein Schiff!!!“ Sev lockerte sich, warf Maik einen fragenden Blick zu und bemerkte amüsiert: „ Dein Schiff? Du hast es gestohlen!“ Maik lies sich davon nicht unterbrechen und spielte seine Rolle weiter: „ Und ich befehle dir, dich schlafen zu legen!“ Unbeeindruckt bestand Sev weiter darauf im Cockpit sitzen zu bleiben. Maik enttäuscht darüber härtete Mittel anwenden zu müssen, tippte auf einer Konsole herum, ehe laute Musik, deren Klänge aus schrillen Tönen und tiefen Bässen bestand aus den Lautsprechern schallte: „ Yeah!!! Der beste E-Rock DJ in den äußeren Systemen... Du erinnerst dich?!“ brüllte Maik laut gegen die Musik an während sein Kopf übertrieben, passend zum Beat auf und ab wippte. Die schrillen Klänge bohrten sich in Sevs Kopf, der Augenblicklich aufstand und kommentarlos das Cockpit verließ. „ Sowas als Musik zu bezeichnen... Ich fass es nicht!“ nuschelte er lediglich, als sich die Tür hinter Ihm verschloss. Frisch geduscht in einem Bett zu liegen, auch wenn es noch so eng war, lies Melody gleich einen klareren Kopf finden. Nie hätte sie sich vorgestellt, das eine Starfarer, ein Schiff dieser Ausmaße, doch nur über so kleine Bäder und Schlafkammern verfügte. Doch es war mehr als ausreichend und als sie sich in Gedanken rief, was womöglich Ihr Vater durchmachen musste, verloren diese Eingeständnis jede Bedeutung. Verzweifelt versuchte sie sich auszumalen, wie es Ihm gerade ging, ob er Hunger hatte, Durst oder Angst. Vergeblich suchte sie der Wunsch heim, Ihn nun neben sich zu haben und zu wissen, das es Ihm gut ging. Einige Momente kämpfte sie mit den Tränen, ehe sie Ihr Tasche griff, die neben Ihr in der engen Schlafkammer lag und holte das Buch heraus, dass James Ihr geschenkt hatte. Ihr war im klaren, das sie versuchte sich abzulenken, doch hatte sie keine andere Wahl. Der Pilot, Maik, hatte mitgeteilt, das sie einige Zeit unterwegs sein würden und so konnte sie im Moment, nichts anderes unternehmen, als sich auszuklinken, um die Ruhe zu bewahren. Nach einigen Minuten, in denen sie die ersten Seiten des Buches gelesen hatte, Betrat Sev, bekleidet lediglich mit einer lockeren Hose, die knapp bemessenen Schlafquartiere. Ein Raum nicht größer als 6m³, in deren Wand sich 4 enge Schlafkammern befanden. Er nickte lediglich einmal, schritt auf einer der Schlafkammern zu während er Ihr einen verwunderten Blick zuwarf. „ Ist das ein Buch?“ Fragte er überrascht. Melody nickte, setzte sich wieder ein lächeln auf und erklärte: „ Ja, es heißt „Der letzte Weg“. Ich habe gerade erst angefangen zu lesen, doch offensichtlich handelt es um ***.“ Sev beäugte weiterhin das Buch, während er sich gegen die Kammern lehnte und Melody weiter zuhörte: „ Mein Vater hat es mir geschenkt, bevor das alles passiert ist. Es ist alles, was ich derzeit noch von Ihm habe.“ Sev Blick wurde trüb. Sie konnte deutlich erkennen wie er überlegte und unauffällig Ihren Blick versuchte auszuweichen während seine Augen trauriger wurden. Erst nach einigen Sekunden Blickte er wieder auf und versuchte sich vorsichtig zu erklären: „ Hör zu.... Es gibt keine Garantie dafür, das er noch....“ „ Ich weiß.“ Unterbrach Ihn Melody flüsternd: „ Aber er ist mein Vater! Ich darf die Hoffnung nicht aufgeben, denn...... was wären wir, ohne Hoffnung?“ Sev nickte, blickte sie starr für einige Sekunden an, doch tauchte er dann zu einer der unteren Schlafkammern hinab. Doch noch ehe Melody sich wieder Ihrem Buch widmen konnte, tauchte er wieder auf und sagte flüchtig: „ Hien!“ „ Was?“ Horchte Melody auf und Sev wiederholte sich mit einer wesentlich ruhigeren Stimme: „ Hien Richter. Das ist mein Name.“ Melody lächelte, schaute Ihm einige Sekunden in die Augen und war überrascht, das sie Ihn nun gleich ganz anders wahr nahm. Ein Schritt weg, vom dem kaltherzigen, Trauer erfüllten Soldaten, hin zu einem Menschen. Ob es an dem Namen lag, dem Fehlen der Kampfrüstung oder eine Kombination von beiden, wusste sie nicht. Doch sah sie Ihn nun lächelnd an und sagte fröhlich: „ Hien Richter.... Freut mich dich kennen zu lernen Hien! Ich bin Melody.“ Sevs Blick lockerte sich ein wenig und Melody hätte schwören können, das nur noch ein schlechter Witz, bis zu einem lächeln gefehlt hätte. Ohne ein weiteres Wort tauchte er wieder hinab, doch rief Melody hinter her: „ Hey, Hien!“ Erneut richtete sich Sev auf, warf Melody einen fragenden Blick zu bis sie sich zur Frage durchgerungen hatte die sie mit einem sanften Tonfall stellte: „ Was bedeutet Sev?“ Sein Blick wurde wieder fester und so starrte er sie an, bis sie kichernd einsah: „ Verstehe. Der kleine Finger und der Arm und sooo....“ Kommentarlos tauchte Sev ein letztes mal hinab und kroch anschließend in die Schlafkammer, während Melody sich wieder Ihrem Buch widmete und hoffte, das sie die Strecke nach Hyperion, schnell überwinden würden. Denn Ihrem Vater lief die Zeit davon. Teil -8- Auf der Spur
  5. Teil - 6 Abtrünnig Betreff: Marine-NX038 Absender: XXX Leutnant Hien „SEV“ Richter hat sich von der Truppe abgesetzt. Das Berichtet uns, unser an der Operation Teilnehmender Agent. Er hat sich zusammen mit einer Zeugin abgesetzt. Unser Agent konnte anhand von Gewebeproben die Identität dieser Person ermitteln. Es handelt sich um Melody Woodward, Tochter des Whistleblowers. Unser Agent hat das Kommando über die Marines Delta-Einheit übernommen und hat die Verfolgung aufgenommen. Abteilung – 51 XXX RE: Marine-NX038 Absender: Richard Nolan Ich muss nicht wiederholen, dass alle Maßnahmen zu ergreifen sind um die Geheimhaltung der Informationen, die sie womöglich besitzt, zu wahren. Sowohl die als Zeugin und involvierte der False Flag Operation, als auch Troja betreffend. Wenn sie im Kontakt zu Ihrem Vater stand, ist es nicht abwegig, das sie in Besitz empfindlicher Informationen gekommen ist. Es ist wichtig zu Prüfen welche Intention hinter dem handeln des betreffenden Marines steht, um zu erfahren was er vor hat. Wir werden einen unserer Agenten, einen Spezialisten für innere Sicherheit, spezialisiert auf die Überwachung der Marines, darauf ansetzen. Director der EDA Richard Nolan Es gab nur wenige Bäume die die Sicht auf die weiten Wiesen, die sich bis zum Horizont erstreckten versperrten und um diese Jahreszeit in wunderschönen Farben aufblühten. Leise Rauschten die Blätter in dem seichten Wind und ließen hunderte bunte Blüten durch die Luft tanzen. Die Sonne lachte vom Himmel und lies die volle Schönheit der Natur zur Geltung kommen. Melody stand auf einem Balkon, atmete die frische Luft die nach feuchten Grass roch tief ein, während sie die Augen schloss und einfach diesen Moment genoss. So ruhig, so friedlich. Entspannung füllte sie aus und der Wunsch das dieser Moment niemals verstreichen würde. Doch wurde sie leicht von der Seite angestubst, woraufhin sie nach einigen Sekunden, in denen sie weiter in Trance verbrachte, wieder Ihre Augen öffnete und Ihren Vater sah, der Ihr lächelnd seine Hand auf die Schulter legte. Etwas verträumt erwiderte sie das lächeln, ehe sie schwärmend erklärte: „ Ist es hier nicht schön? Ich will hier nie wieder weg.“ James runzelte mit der Stirn ehe er sich zu den weiten Steppen richtete und murmelnd erkannte: „ Ziemlich weit weg von der Hauptstadt.“ er drehte sich zu Ihr und kommentierte lachend: „ Du willst wohl vor deinem alten Herren fliehen!“ Melody lachte und boxte Ihm gegen die Schulter: „ Niemals. Ich besuche dich so oft ich kann. Heiliges Ehrenwort!“ „ Ich weiß....“ beteuerte James verständnisvoll um nahm Melody in den Arm. Etwas verlegen lachte sie während sie gegen seinen Brustkorb gedrückt nuschelte: „ Mensch Paps. Ich ziehe doch nur um......“ James lachte laut und drückte sanft noch ein wenig fester zu: „ Ja, ich weiß.“ Nach einigen Momenten lies er sie wieder los, was Ihm offenbar alles andere als leicht viel und widmete sich wieder dem wunderschönen Ausblick. Doch vermochte Ihm dieser auch nicht beruhigen zu können und so fragte er besorgt: „ Die Arbeit ist nicht weit entfernt?“ „ Ja, Paps..“ erklärte Melody energisch: „ Keine 2 Kilometer entfernt....“ James nickte. Doch drang seine Eigenschaft alles wissen zu wollen weiter darauf fragen zu stellen. Eine Angewohnheit, die Ohne Zweifel sein Beruf hervorgebracht hatte: „ Kennst du die Leute mit denen zu zusammen arbeitest? Ich könnte ein paar Recherchen....“ „ Paps....“ sagte sie mahnend während sich Ihre Augen verengten. „ Schon gut. War nur ein Spaß.“ Lachte James doch Melodys Augen verengten sich weiter. Ihr Mund zog sich zur Seite und so starrte sie Ihn einige Momente an, ehe dieser die Hände in die Höhe warf und lachend erklärte: „ Okey! Ich halte mich wirklich raus. Versprochen!“ „ Heiliges Ehrenwort?“ James lockerte sich und antwortete beschwichtigend: „ Heiliges Ehrenwort!“ „ Geht doch, du alter Sturkopf.! Lächelte Melody zufrieden. Einige Momente verstrichen, ehe James mit einem Blick gen Horizont gerichtet plötzlich erklärte: „ Ich muss weg, für einige Zeit.“ Melody erkannte sofort den bedrückten Unterton und fragte einfühlsam nach: „ Arbeit?“ James nickte vorsichtig und erklärte mit dem gleichen Ton weiter: „ Ja, weit weg. In 1-2 Monaten werde ich wieder da sein. Ich melde mich dann bei dir.“ „ Und dann komme ich dich Besuchen! Einverstanden?“ „ Aber natürlich. Wann immer du willst......“ James lächelte und schaute Ihr zuversichtlich in die Augen. Melody erwiderte seinen Blick und konnte sich ein breites grinsen nicht verkneifen. Ein laues Lüftchen wehte vorbei, lies die Blätter der Bäume laut rauschen während sich einige dunkle Wolken am Himmel sammelten. Melodys Blick wandert kurz zum Himmel, ehe dieser wieder zurück zu Ihrem Vater wich. Doch war sein lächeln gewichen. Weit aufgerissen starrten seine Augen sie an, während jede Faser seines Gesichts vor Schmerzen verzogen war. Melody erschrak für einen Moment, legte Ihre Hand besorgt auf seine Schulter und fragte besorgt: „ Paps, was ist los?“ James schrie auf, fasste sich mit beiden Hände ins Gesicht wo sich seine Finger in die Haut bohrten. Melody wich zurück während Ihr Herz vor sorge hämmerte. James fing an sich zu schütteln, Blut lief Ihm aus den Augen währen er immer lauter brüllte. „ Was hast du denn???“ fragte Melody panisch nach und versuchte Ihn irgendwie zu beruhigen. Doch James zappelte hin und her, schrie immer lauter während Blut aus seiner Nase und Mund quoll. „ Oh nein, oh nein!!!“ keuchte Melody schockiert. Ihr Herz raste während einige Tränen sich in Ihren Augen sammelten. Doch plötzlich packte James sie und starrte Ihr mit seinem zerkratzen und Blutgetränkten Gesicht in die Augen ehe er los schrie: „ HIILLFFF! MIIIIRRRR!!!!!“ Cathcart-System Keuchend riss Melody Ihre Augen auf und blickte sich hastig um. Noch immer saß sie im Copilotensitz, im Cockpit des Truppen-Transporters, doch brauchte sie einige Momente, in denen sie sich verwirrt umsah, bis sie es auch schließlich realisiert hatte und Ihr Herz sich langsam wieder beruhigte. „ Nur eine Alptraum.....“ keuchte sie leise und sah sich um. Eine dunkle Wolldecke, deckte sie nun bis zum Hals zu. Der Soldat, mit dem merkwürdigen Namen Sev musste sie zugedeckt haben und so wanderte Ihr Blick zum Pilotensitz, der jedoch leer stand. Als Ihr Blick sich wieder ziellos vor sich richtete, überkam sie erneut das Gefühl der Hilflosigkeit, als sie sich klar macht, was alles geschehen war. Erst jetzt Begriff sie die Konsequenzen und die Folgen die Ihr ganzes Leben verändern würde. Als Gefahr eingestuft, weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen war. Ihr Vater verschleppt. Was sollte sie als einfache Ärztin nun unternehmen? Ihr Vater hätte eine Lösung gefunden, davon war sie Felsen fest überzeugt und Ihr Aufgabe würde es nun sein, Ihn zu finden. „ Heiliges Ehrenwort.“ flüsterte sie leise voller Optimismus ehe sie sich wankend aufrichtete und kurz in alle Richtungen streckte, um Ihr müden Gliedmaßen wieder auf Trab zu bringen. Mit vorsichtigen Schritten trat sie auf die metallische Tür zu, die aus dem Cockpit führte. Sie war noch nie gern allein gewesen und so suchte sie die Gesellschaft des einzigen Menschen, der in der nähe war. Zischend schob sich die Tür auf und vorsichtig betrat sie einen Raum mit mehrere Reihen von Sitzbänke über denen Haltebügeln befestigt waren, nachdem sie einen kurzen engen Gang passiert hatte. Argwöhnisch sah sie sich um, während sie die Sitzbankreihen passierte und erblickte kurz darauf hin Sev, der einsam auf einer davon saß. In Gedanken vertieft starrte er eine Pistole an, die er locker vor sich hin hielt. Sein Blick war traurig, seine Augen unterlaufen mit dunklen Augenrändern. Melody konnte sich gut vorstellen, das er nicht geschlafen hatte. Ein wenig Mitleid keimte in Ihr auf, wo sie doch förmlich seine Trauer spüren konnte, die in so weit weg von der Realität zog, versunken in seinen Gedanken, dass er noch nicht einmal bemerkte, wie Melody sich langsam an einen der Sitze lehnte, ehe sie vorsichtig, mit einer sanften Stimme auf sich aufmerksam machte: „Hey....“ Erst nach einigen Momenten reagierte Sev, drehte sich kurz zu Ihr, um Ihr zu signalisieren das er Ihre Anwesenheit zur Kenntnis genommen hatte und drehte sich anschließend wieder um, um seine Pistole wieder im Beinholster zu verstauen. Melody lächelte dezent, doch prallte der Versuch ihm entgegen zu kommen augenblicklich von Ihm ab und so fragte sie zurück haltend: „ Wie lange hab ich geschlafen?“ Sev lies einige Sekunden verstreichen, ehe er flach antwortete: „ 12 Stunden.“ Erstaunt zog Melody die Augenbrauen in die Höhe. Die Geiselnahme hatte Ihr viel abverlangt. Doch 12 Stunden, zeigte Ihr wirklich, wie viel Kraft sie das alles gekostet hatte. Doch hatte sie nun endlich wieder einen klaren Kopf. Die Vorfälle auf der Exodus, waren nun nicht mehr als eine Erinnerung und so viel es Ihr deutlich leichter, nach vorne zu Blicken und neuen Mut zu fassen. Mit einem lächeln setzte sie sich auf die gegenüberliegende Sitzbank und erklärte aufmunternd: „ Ich wollte..... Dankeschön! Danke für..... naja, meine Rettung.“ Doch Sev nickte lediglich anteilnahmslos. Melody konnte nur erraten was zwischen den Marines vorgefallen war, doch gab sie sich Mühe, zu verstehen: „ Ich kann mir vorstellen das es dir nicht leicht gefallen ist. Ich meine, immerhin waren es deine Kameraden.....“ „ Was weißt DU schon?“ würgte er sie mit einem aggressiven Unterton ab. Melodys lächeln versiegte jedoch nicht, stattdessen erinnerte sie Ihn freundlich an die Umstände als sie flüsternd bestätigte: „ Nicht viel...“ Sev lockerte sich, richtete sich verkrampft auf und versuchte sich entschuldigend zu erklären: „ Hör zu.. es ist nur...“ „ Nein, schon okay.“ beteuerte Melody locker: „ Ich will nur meinen Vater finden.“ Sev schwieg erneut. Melody schenkte Ihm ein verständnisvolles Lächeln, das er eher verwegen annahm. Nach einigen Momenten, in denen er Melodys Blick unscheinbar ausgewichen war, hob sich seine Stimme: „ Bist du dir sicher, was Hyperion angeht? Was ist wenn dein Vater die Piraten angelogen hat?“ „ Nein, er hat die Wahrheit gesagt.“ Bekräftige sie doch Sev unternahm keinen Versuch seine Skepsis zu überspielen, als er misstrauisch nach hackte: „ Woher weißt du das?“ „ Ich war Ihr Druckmittel.“ Melodys lächeln schwand und gedämpft beteuerte sie: „ Ich kenne Ihn. Er würde alles unternehmen um mich zu schützen.“ Sev atmete tief aus, sein Blick verfing sich in der Luft und ein kurzes Schweigen erfüllte den Transporter, bis Melody die Stille mit einem sanften Ton brach: „ Er war oft in den Äußeren Systemen unterwegs. Recherchen. Er hatte mir mal erzähl, das er auf Hyperion eine Art Wohnung besitzt. Ich habe mir immer Sorgen um Ihn gemacht, wenn ich wusste das er dort ist.“ Sie rang sich ein lächeln ab, schaute für einen Moment verträumt zur Decke und wandte sich anschließend wieder an Sev: „ Hyperion. Ist das unser Ziel?“ Sev nickte und erklärte gedämpft: „ Es ist unsere einzige Spur. Vielleicht können wir die Informationen beschaffen die die Piraten wollen und dann.....“ „ ...kann ich meinen Vater dagegen eintauschen?“ vervollständigte Melody optimistisch. Sev musterte sie kurz, ehe er Ihr eine leises: „ Ja....“ zu hauchte. Doch im nächsten Moment richtete er sich schwungvoll auf und fragte mit fester Stimme: „ Hat er dir gegenüber jemals Nesaja erwähnt?“ Melody schüttelte mit dem Kopf: „ Er hat selten über seine Arbeit erzählt und wenn ich bei Ihm war, habe ich alles getan um Ihn davon abzulenken. Er schien immer so angespannt zu sein. Wenn ich doch nur gewusst hätte.....“ „ Ja.... So ist das immer....“ bestätigte Sev. Auch Melody stand auf, während sie fragte: „ Warum der Umweg über Cathcart?“ „ Wir wechseln das Schiff. Das hier ist ein UEE-Truppentransporter. Kein Liner. Wir können froh sein das wir es bis nach Cathcart geschafft haben. Und Hyperion liegt am anderen Ende der Galaxis. Des weiteren müssen wir unsere Spuren verwischen.“ Erklärte Sev zügig, wandte sich von Ihr ab und schritt in Richtung Cockpit. Doch bevor er aus Melodys Sichtfeld verschwand, rief sie ihm nach einigen Abwägungen laut hinter her: „ Kann ich dich was fragen?“ Sev stoppte, schielte über seine Schulter und harrte regungslos aus. „ Sev... welche Bedeutung hat der Name? Es ist doch sicherlich nicht dein.....Wie ist dein richtiger Name?“ Fragte Melody schließlich. Sev blieb regungslos stehen, sein Blickte neigte sich dem Boden zu und Melody erkannte: „ Sorry.... Nicht zu viele Fragen stellen. Richtig?“ Sev wandte sich kommentarlos von Ihr ab und setzte seinen Weg fort, während er beiläufig erklärte: „ Wir müssten Spider jeden Moment erreichen!“ Als Sev verschwunden war, atmete Melody einmal tief aus und murmelte leise: „ Zu viele Fragen gestellt?....Check!“ Ehe sie Sev hinter her eilte und kurz darauf das Cockpit betrat. Sev hatte sich im Pilotensitz nieder gelassen während er mühsam einige Knöpfe und Schalter bediente, bis dann schließlich der Autopilot deaktiviert wurde und er das Steuer übernahm. Melody schritt auf den Copilotensitz zu und blickte aus dem Cockpitfenster, wo tausende Raumschiffswracks, zu Grüppchen gebildet im All umherschwirrten. Etwas verwundert fragte sie: „ Wo ist die Raumstation? Wo ist Spider? Hinter dem Schiffsfriedhof?“ „ Direkt voraus.“ Antwortete Sev nüchtern und deutete auf die vielen ausrangierten Schiffe. Desto näher sie diesen abstrakten Gebilden kamen, bestehend aus hunderten Schiffen die sich in einander verschmolzen, desto deutlicher wurden die Lichter innerhalb der Wracks, und hunderte Schiffe die zwischen diesen, in mehr oder weniger geordneten Linien Ihren Weg suchten. „ Ehemals war dieses System ein Schiffsfriedhof, doch in Laufe der Zeit, hat es sich zu einem Lebensraum für Piraten, Schmuggler und Verbrecher aller Art entwickelt. Sie bauen die Wracks zusammen, errichten Städte und ganze Komplexe daraus.“ Erklärte Sev weiter, während Melody sich unbewusst weiter dem Fenster näherte. Noch nie zuvor hatte sie etwas derartiges gesehen und so gesellte sich zu dem Erstaunen ein erdrückendes Gefühl. Die Konstruktionen wirken schmutzig, abstrakt. Schläuche die aus jeder Öffnung ragten, Kabelbäume die sich über die gesamten Hüllenstrukturen der Wracks ausbreiteten, Dampf und Abgase die die verschiedene Rohre und klaffenden Öffnungen in das Nichts drückten. Ein erdrückendes Gefühl machte sich in Melody breit, als sie sich Spider weiter näherten und sie die Größe dieser Konstrukte erkannte. Es war gespenstisch gepaart mit der Faszination des Unbekannten. Sev bemerkte, wie Melody mit offenem Mund durch die Scheibe starrte, woraufhin er sich zu Ihr drehte und alles andere als erfreut sagte: „ Willkommen in Cathcart....“ Sol System – Mars EDA Hauptquartier Das dumpfe klatschen des Gummiballs, der gegen die metallische Wand geworfen wurde, füllte den sehr schlicht gehaltenen Raum, auch Büro geschimpft aus. Ein einfacher Schreibtisch mit einem Holo-Terminal, eine vereinzelte Pflanze in der einen Ecke, ein veralteter Aktenschrank in der anderen. Das grelle Licht erleuchteten die hellen Wände und Special Agent Denny Maas, fragte sich für einen Moment, ob das stechende Licht, das Ihm des öfteren Kopfschmerzen bereitete, die Angestellten wach halten sollte. Den Gefahr des Einschlafens, war so gegenwärtig wie die Suche der Vorgesetzten nach Donuts und Kaffee. Doch Maas Anti-Müdigkeits-Therapie bestand in dem frappieren des Gummiballs. EDA, Empire Defence Agency. Einer der großen Geheimdienste des Vereinten Imperiums der Erde. Es klang abenteuerlich, fordernd, Geheimnisvoll. Denny hatte in der Kindheit ein Schwäche für Spionagefilme und hatte in seiner Jugend den Dienst als Agent entgegen gefiebert. Doch sah die bittere Realität anders aus. Berichte, Schreibtischarbeit und sein grelles Büro, hatten Ihm die letzte Motivation geraubt. Er wollte in den Außendienst und wirkliche Ermittlungen betreiben, bevor er hinter dem Schreibtisch verrotten würde. Doch auch ein mehr als überdurchschnittlicher Abschluss, von einer der elitären Universitäten auf der Erde, hatte Ihm diesem Ziel nicht näher gebracht. Nun bestand seine Arbeit im verarbeiten von Informationen, rund um die eigenen Streitkräfte, insbesondere der Marines. Kommunikationen überwachen, Lebensläufe überprüfen, Psychologische Profile erstellen. Er war eine Art Profiler, der anhand der gewonnen Daten über die eigenen Truppen, wichtige Einschätzungen zu deren Verhalten ausarbeitete. Oft ging es darum Psychisches Versagen frühzeitig zu erkennen, Mögliche Verräter zu enttarnen noch ehe sie den Verrat begehen konnten oder um Fahnenflüchtige Soldaten auf zu spüren. Eine KI Namens Siri erleichterte seine Arbeit oft ungemein. Sie verwaltete alle Daten im EDA Hauptquartier, doch fehlte es der KI an menschlichen Einfühlungsvermögen um seinen Job zu erledigen, denn ansonsten, so war Maas sich sicher, müsste er nicht mehr hinter dem Schreibtisch hocken, was auch der Grund dafür war, dass Denny keine gute Beziehung zu Ihr pflegte und die meiste Zeit, aus seinem Büro aussperrte. Er war einer der wenigen, die diese Möglichkeit besaßen. Doch auch ohne Siri war die Arbeit alles andere als fordernd für einen, wie er sich selbst des öfteren bezeichnete, cleveren Kerl und so schaffte er es regelmäßig, seine Arbeit binnen kürzester Zeit fertig zu stellen. Doch offensichtlich machte er seine Arbeit so zufriedenstellend, das seine Vorgesetzten ihn auch nach dutzenden Versetzungsgesuchen nicht gehen lassen wollten. Denn welche andere Erklärung konnte es sonst haben, das er mit Anfang 30, noch diesen Posten inne hatte, ohne die Chance aufsteigen zu können. Oder bremsten Ihn seine Vorgesetzten absichtlich aus? Aus Angst Ihren Job an Ihn zu verlieren? Mangelndes Selbstbewusstsein, war es auf jeden Fall nicht. Doch ein kurzes piepen des Holo-Terminals, deutete Besuch in seinem einsamen Reich an und so öffnete er per Sprachbefehl die Tür, nachdem er sich vergewissert hatte um wen es sich handelte. Es war Special Agent Rinako Assada. Eine gestandene Frau Anfang 30, mit Schwarzen schulterlangen Haaren, die zügigen Schrittes auf seinen Schreibtisch zuging. Maas dachte nicht daran, aufzuhören den Gummiball gegen die Wand zu schleudern als er beiläufig, mit seiner vor Selbstsicherheit strotzenden Stimme seinen Gast begrüßte: „ Hallo Rina!!! Was kann ich für dich tun? Muss etwas getippt werden? Braucht der Director seinen Kaffee? Oder überbringst du mir die Kunde das mein Zug abgefahren ist?“ „ Du bist heute ja wieder richtig gut gelaunt. Immer noch kein Außeneinsatz in Sicht?“ Maas lachte einmal laut auf und erklärte übertrieben: „ Na Klar. Die Rennen mir die Bude ein. Special Agent Maas, der Bürohengst vom Dienst, Bezwinger der Aktenordner und Verteidiger des Datenerfassungssystem.“ Maas schnaufte einmal ehe er sich weiter äußerte: „ Ich werde alt Rina, und ich werde in diesem verdammten Loch verrotten!“ Rinako setzte sich amüsiert auf den Stuhl: „ Naja, besser hier zu verrotten als sich da draußen ne Kugel einzufangen...“ Denny fing den Gummiball auf und drehte sich zu Rinako, während er ein wenig gereizt wurde: „ Sagte die Außendienstagentin..... Wollen wir tauschen? Ich leg noch diesen Gummiball drauf!“ Rinako lachte, winkte ab und erklärte: „ Ein Gummiball, da machst du es mir nicht einfach! Aber nein, danke. Ich möchte etwas anderes von dir!“ Grinsend blickte Denny sie an, und fragte mit seiner unverhohlenen Selbstsicherheit: „ Ahhh, du willst also doch mit mir ausgehen. Ich wusste es. Niemand kann dem Maas-Charme widerstehen. Es ist wie ein Fluch.“ Rinako grinste: „ Ein Date.“ beugte sich langsam vor: „ Du und ich. Bei Kerzenschein....“ Maas übernahm das Wort: „ … im Red Diamont Restaurant, mit einem romantischen Blick auf den Olympus Mons.....“ Maas beugte sich weiter über den Tisch und flüsterte: „ ... nicht weit von meiner Wohnung entfernt.“ Denny zwinkerte Ihr einmal zu und Rinakos grinsen wurde breiter, während sie sich noch ein Stück weiter vorbeugte und flüsterte: „ Nie... im... Leben! Und wenn du dich auf den Kopf stellst!“ Diese erneute Abfuhr kratze nur Oberflächlich an Dennys Selbstbewusstsein, doch lies er diese Möglichkeit nicht ungenutzt, seinen Unmut übertrieben zum Ausdruck zu bringen, als er sich schmerzend an die Brust fasste: „ Der Maas-Charme, er ist wirklich ein Fluch. Frauen sind einfach zu eingeschüchtert von mir. Also, wenn es nicht mein gutes Aussehen oder meine Hervorragenden Eigenschaften als Tippse sind, die dich zu mir geführt haben.... was kann ich dann für dich tun? Special... Agent... Assada?“ Rinako richtete sich wieder auf während Ihr Blick ernster wurde: „ Also, Special... Agent... Maas.... Du besitzt erweiterte Rechte für die EDA-Datenbank?“ Denny grinste breit: „ Gibt es also doch einem Punkt, in dem ich dem Außendienst überlegen bin?“ Rinako winkte ab: „ Ja, nennen wir es Überlegen. Aber zurück zu Sache. Ich brauche da ein paar Informationen über Ellis 5. Der Schwarzmarkt.“ Wenige Sekunden tippte Denny auf seinem Holo-Terminal herum, ehe er verwundert erklärte: „ Mmhhh, der liegt in Schutt und Trümmern!“ Rinako schien weniger überrascht zu sein: „ Kannst du mir alle Informationen die du in unseren Datenbanken darüber findest schicken? Ich brauche sie... wirklich.“ Denny tippte weiter auf dem Terminal herum und erklärte beiläufig: „ Siehst du, das meine ich. Ein Schwarzmarkt der in Trümmern liegt. DAS nenne ich Ermittlungen. Jedes Sandkorn umdrehen, auf der Suche nach der Wahrheit. Aber nein, Frau Außendienstagentin beschwert sich, obwohl sie dafür sogar Ihren Urlaub streicht. Du wolltest doch frei haben oder?“ Rinakos Blick blieb starr und mit zugekniffenen Augen blickte er zu Ihr: „ Moment, du HAST frei. Das ist nicht für eine EDA-Ermittlung gedacht?!“ Rinako antwortete nicht und so zog sich lediglich eine Ihrer Augenbrauen in die Höhe. Kopfschütteln erklärte Denny gedämpft: „ Rina, Rina, Rina. Was hast du nun schon wieder vor?“ Sie lächelte und zuckte einmal mit den Schultern: „ Das, übersteigt deine Befugnisse.“ Maas Augen kniffen sich weiter zusammen während er beteuerte: „ Wie viel Ärger kann ich dafür kriegen?“ Rinakos stimme senkte sich ab: „ Hast du etwa Angst? Angehender Außendienst Agent, Special Agent Maas?“ Laut lachte Maas einmal auf ehe er sie charmant anlächelte: „ Natürlich nicht! Special Agent Assada! Angst ist ein Fremdwort für mich! Ich schicke es dir auf dein Spectrum-Konto.“ „ Vielen Dank.... Denny!“ Flüsterte Rinako ehe sie aufstand und sich zur Tür aufmachte, doch ehe sie diese verlies schrie Maas Ihr hinter her: „ Können wir bei Special Agent Maas bleiben? Dann habe ich wenigstens noch ein bisschen das Gefühl wichtig zu sein.“ Rinako blickte über Ihre Schulter und antwortete lediglich mit einem kurzen Winken, ehe sie den Raum verließ. Das Maas unberechtigt Daten aus der Datenbank weiter gegeben hatte, hinterließ bei Ihm weniger als ein gleichgültiges Gefühl. Er dehnte gerne mal seine Befugnisse aus, als Rache für seinen Posten hinter dem Schreibtisch. Einem Agenten den er kannte, konnte Ihm um so ziemlich jeden Gefallen bitten und Rinako verstand etwas von Diskretion. Es würde niemand erfahren. Doch keine 5 min nachdem sie den Raum verlassen hatte piepte das Holo-Terminal los. In einer schnellen Bewegung verstaute Denny den Gummiball in einer Schublade und nahm den Video-Anruf entgegen. Ein hagere, alte Frau war auf dem Holo-Bildschirm zu sehen. Es war Kathleen die Sekretären des Directors, die mit fester, kratziger Stimme befahl: „ Special Agent Maas. Der Director wünscht sie umgehend in Besprechungsraum 5 zu sehen.“ Denny grinste, doch überspielte er damit nur die plötzliche Anspannung und fragte sich ob Siri Ihn womöglich doch bei der Herausgabe der Daten ertappt hatte. „ Aber natürlich, Frau Sekretären. Sie sehen heute wieder umwerfend aus! Ist das eine neue Frisur? Der feste Blick der Sekretärin wankte nicht für eine Sekunde während sie Ihn mahnend ansah. Vorsichtig fragte er: „ Worum geht es wenn ich fragen darf?“ „ Das erfahren sie dann. Der Director möchte das sie alle Unterlagen zur Delta-Einheit der Marines und Leutnant Hien Richter mit bringen.“ Erläuterte die Sekretären flott und beendete das Gespräch ohne auf seine Antwort zu warten. Maas atmete durch, in Wissen das es sich lediglich um eine Angelegenheit der Marines handelte. Gemächlich lud er alle Informationen von seinem Terminal auf einen Datenchip und machte sich alles andere als überstürzt zum Besprechungsraum auf. Der Weg war nicht sehr weit gewesen, doch hatte Maas eine stolze viertel Stunde benötigt um mit dem Lift in die oberen Stockwerke des EDA Hauptquartiers zu gelangen und den künstlichen Park der im obersten Geschoss des mehreren Hundert Meter hohen Gebäudes, für die Erholung der besser verdienenden Angestellten sorgte, zu durchqueren. Doch die Tatsache das selbst ein Rentner mit Krückstock für diese Strecke lediglich 5min gebraucht hätte, hinderte Ihn nicht daran, mehr als überzeugt von sich den Besprechungsraum zu betreten. Dieser war ebenfalls wie die anderen Räume grell erleuchtet. Etwa 15 Menschen, die die beste Zeit Ihres Lebens bereit hinter sich hatten, gekleidet in eleganten Anzügen saßen um einen in die Länge gezogenen Tisch. Director, Deputy-Director und einige Leute die er nicht einmal kannte, doch sich ziemlich sicher war, die sie einen hohen Rang genossen. Bereits mit dem ersten Schritt über die Türschwelle, sammelten sich Ihre Blicke auf Denny und beäugten Ihn misstrauisch. Denny nickte selbstsicher und versuchte mit seinem charmanten Lächeln die eisernen Blicke der Meute zu brechen. Doch sein Charme verpuffte regelrecht an Ihnen. „ Special Agent Maas ist eingetroffen.“ erklärte Siri durch die Lautsprecher im Raum. Maas blickte genervt zur Decke und motze die KI an: „ Ja Siri! Sie können mich sehen!“ Richard Nolan, der Director der EDA, ein stattlicher Mann ende 50, deren kurze Schwarzen Haare zu einem Scheitel gekämmt waren, stand auf und erklärte in einem beschuldigendem Ton: „ Sie sind spät dran Agent Maas!“ Denny versuchte diese Tatsache mit einem selbstgerechten lächeln zu kaschieren und erklärte entspannt: „ Waren eine Menge Informationen die gesichtet werden mussten.... Sir....Director.“ Doch plötzlich erklang Siri erneut über die Lautsprecher: „ Fehler... Fehler.... Konfiguration: Fehlerhaft. Prüfe wie Informationen am Kaffeeautomaten gewonnen werden können....“ „ Siri...DU!!!“ fauchte Maas leise zur Decke. Die Hochrangigen EDA-Mitarbeiter starrten Ihn ausdruckslos an und erneut versuchte Maas sie mit seinem Charmanten lächeln um den Finger zu wickeln. Doch Biss er bei diesen Versuch auf Granit. Der Director, leicht verärgert widmete sich an Siri: „ Danke Siri, das war alles!“ „Miststück!“ murmelte Denny vor sich her während der Director wieder an der Spitze des Tisches Platz nahm und ohne lange zu zögern zum Wesentlich kam: „ Was wissen sie über Leutnant Hien „SEV“ Richter?“ „ Alles!“ erklärte Denny selbstsicher. Doch starrte Ihn seine vorgesetzten unbeeindruckt weiter an. Denny schob einen Datenchip in den Projektor, der sich an der Front des Tisches befand, woraufhin einige Hologramme visualisierten, die mehrere im Einsatz gemachten Bilder des Marines zeigten. Aus dem Stand erklärte Denny ausschweifend: „ Hien Richter, geboren auf Terra, aufgewachsen in den Äußeren Systemen. Kolonie Prime, benannt nach Terras Hauptstadt. Wurde 2924 Opfer eines Piratenüberfalls bei dem er seine Eltern und seine Schwester verlor. Mit 17 Jahren den Streitkräften bei getreten. 106 Infanterie-Division. Verschiedene Kampfeinsätze gegen Vanduul, Piraten und andere Gruppierungen. 2939 auf Muna-15 eingesetzt. Überlebte den Angriff der Vanduul als einziges der 106en Infanterie-Division und stoppte ein verräterisches Phantom woraufhin er mit einem Tribunals-Orden ausgezeichnet und zu den Marines versetzt wurde. Schloss die Marines-Ausbildung Ober-durchschnittlich an. Seitdem hauptsächlich mit verdeckten Operationen betraut...“ Denny betonte seine nächsten Worte überaus deutlich: „ ...deren Berichte mir nur STARK ZENSIERT vorliegen. Wie soll man so arbeiten?“ fragte er in den Raum, doch durchbohrten Ihn unzufrieden weiterhin die Blicke dieser alten Säcke und so machte Denny keine all zulange Pause, eher er weiter erklärte: „ Er ist seit 6 Monaten der Squadleader der Delta-Einheit. Aktueller Status... Im Einsatz. Wo und wie kann ich nicht sagen...“ erneut betonte er seine nächsten Worte: „ ...da mir nicht die nötigen Informationen zugänglich gemacht werden.“ Doch sein Protest versiegte an der Wand der ausdruckslosen Gesichter, die sich vor Ihm aufbauten. Dennoch nickte Denny sich selbst zufrieden zu und erklärte feierlich: „ Das wäre alles Director...also, die Kurzfassung.“ Doch der Director schien nicht ganz so erfreut und warf mit einem harschen Ton ein: „ Nicht ganz. Was sie nicht wissen, ist das Leutnant Richter sich von der Truppe abgesetzt hat.“ Verdutzt horchte Denny auf: „ Was? Wann ist das passiert?“ „ Vor nicht einmal 13 Stunden.“ antwortete der Director und eine älterer Herr, der hätte sein Großvater sein können, mischte sich provokant ein: „ Sie haben es nicht kommen sehen?“ „ Nein Sir.“ bestätigte Denny und lies sich unverblümt auf die Provokation ein: „ Ich bin Profiler und kein Hellseher. Mir wird die Arbeit nicht gerade einfacher gemacht, wenn ich keinen Zugriff zu den Missionsprotokollen habe oder diese bis zur Unkenntlichkeit Zensiert sind.“ „ Das ändern wir.“ erklärte der Director: „ Sie erhalten eine neue Sicherheitsfreigabe, um auf alle Relevanten Daten der vergangenen Operationen zugriff zu haben.“ Ein breites grinsen machte sich auf Denny Gesicht breit. Endlich wurde Ihm die lange überfällige Aufmerksamkeit eingeräumt und so nickte er überaus zufrieden und schaffte es nur schwer Bescheiden zu bleiben: „ Verstehe, Director....“ Doch war der Director noch nicht fertig und erklärte weiter: „ Ich empfehle Ihnen, sich die vergangenen Operationen genau anzusehen. Sie werden das wissen brauche, wenn sie Hien Richter aufspüren wollen.“ Denny hielt inne und, blickte den Director fragend an: „ Director?“ „ Er ist flüchtig, wir dürfen seine Spur nicht verlieren. Sie, werden Ihn ausfindig machen.“ erklärte er selbstverständlich. „ Ich verstehen nicht so recht....“ Erwiderte Denny unsicher, was den Director dazu veranlasste, deutlicher zu werden: „ Sie kennen Ihn. Sie kennen die Marines. Sie haben sie studiert, kennen jede Gewohnheit und wissen wie sie denken.“ Einige Berichte von Einsätzen drangen in seinem Kopf nach oben. Marines waren Killer, fackelten nicht lange und verstanden nur eine Sprache. Dieses weit entfernte Gebilde, über das er aus sicherer Entfernung oft Witze riss und als Worte auf Papier abstempeln konnte, schien nun bedrohlich nahe zu kommen und so war er alles andere als begeistert, vermochte diese Tatsache jedoch mit einem nicht ganz so selbstsicheren lächeln wie zuvor, zu überspielen: „ Sir.... wir reden von einem Marine! Ich weiß sehr wohl wozu sie in der Lage sind.“ Der Director schüttelte den Kopf, eher er deutlich bekräftigte: „ Sie sollen nicht gegen Ihn Kämpfen! Er ist ein Soldat. Er wurde im Kampf ausgebildet, nicht in Spionageabwehr. Sie sollen Ihn lediglich aufspüren. Um den Rest kümmern wir uns.“ Der alte Mann zur linken des Directors mischte sich erneut ein: „ Sie reichen pausenlos Anträge zur Versetzung in den Außendienst ein..... hier ist Ihre Chance.“ Denny verharrte regungslos, während er in die ausdruckslosen Gesichter sah und er konnte wetten, das sie hinter Ihren arroganten Blicken ein schelmendes grinsen verbargen. Jahrelang setzten sie Ihn hinter einen Schreibtisch, damit er von heute auf Morgen jagt auf Marines macht. „ Sie werden nicht allein seine Spuren folgen. Ein erfahrener Agent wird sie begleiten.“ Versuchte Ihn der Director weiter zu überzeugen. Doch wenn es seine Fahrkarte raus aus diesem Loch war, dann war dieser Versuch, auch in Anbetracht des unguten Gefühls in seinem Bauch, überflüssig. „ Verstanden Director! Sie können sich auf mich verlassen.“ erklärte Denny. Doch dem Director schien es wirkliche ernst zu sein. Er beugte sich über den Tisch und beteuerte mit fester Stimme: „ Das ist keine Übung. Finden sie Richter, koste es was es wolle!“ Denny erkannte die Ernsthaftigkeit in seinen Worten und so fiel im erst jetzt auf, das wegen einem abtrünnigen Marines, übermäßig viel Wirbel veranstaltet wurde. Niemals würde die EDA solche Bemühungen unternehmen, denn das kam schließlich nicht zum ersten mal vor. Maas war schlau und wusste sofort das mehr dahinter steckte. Verwundert lies er seinen Gedanken freien lauf: „ Es geht nicht um Richter? Oder?“ Der Director fühlte sich ertappt, starrte Maas mahnend an ehe er sich, soweit es sein perfekt sitzender Anzug gestattete über den Tisch beugte und sich überdeutlich wiederholte: „ Finden sie Ihn.“ Teil - 7 Treffpunkt Spider
  6. Teil – 5 Zwischen den Fronten Betreff: Voller Erfolg ABS: Richard Nolan Operation: False Flag war ein voller Erfolg. Unsere Agenten bestätigen schwere Gefechte im Hades-System. Die Verwirrung zwischen Typhon und der Ceades ist groß. Beide Seiten gehen von einem Gegenseitigen Verrat aus. Unsere in den Clans eingesetzten Undercover-Agenten werden zur weiteren Desinformation beitragen. Ersten berichten Zufolge kam es kurz nach dem Hades-Zwischenfall, bereits zu ersten Übergriffen zwischen den Gruppierung in anliegenden Systemen. Director der EDA RE: Voller Erfolg ABS: XXX Welche Erkenntnis liegt zum Verbleib des Whistleblowers vor? Es ist immer noch davon auszugehen das er am Leben und in Besitz der Informationen ist bzw diese bereits an die Piraten weiter gegeben hat. Ich hoffe die Delta-Einheit kann nach ihrer Rückkehr diesen Umstand klären. Abteilung-51 XXX Hades-System Es hatte nicht lange gedauert, ehe die Exodus einen sicheren Abstand zu Hades-4 und den andauernden Gefechten gewonnen hatte. Sie waren nun außer Gefahr und unterwegs zum Terra-Sprungloch. Sev saß regungslos im Sitz des Capitäns während er verträumt aus den Fenstern blickte. Die Vorwürfe ließen sich nicht abschütteln auch wenn er wieder und wieder alles durch ging um letztendlich immer zum Schluss zu konmen, das er keine andere Wahl gehabt hatte. Er musste nach vorne blicken, sein Ziel im Auge behalten. Nesaja. Er würde Ihn suchen, und finden. In Gedanken vertieft merke er nicht, wie Nero sich Ihm mit kaum hörbaren Schritten genähert hatte und Sev darauf hin ansprach: „ Wir tun was wir tun. Es gibt kein warum oder wieso. Lenke deine Gedanken auf das was wirklich wichtig ist.“ Sev schielte zu Ihm hinüber und fragte sich für einen Moment, ob ein Phantom imstande war Gedanken zu lesen, ehe er nüchtern antwortete: „ Und das wäre?“ „ Konsequenz. Wir alle erfüllen unsere Aufgabe, damit andere Ihr Leben führen können. Wir sind das exekutive Glied in einem System, das vor der eigenen Meinung beschützt werden muss. DAS ist unsere Aufgabe. Nicht mehr und nicht weniger. Wir formen nicht. Wir führen lediglich aus. Es macht keinen Sinn, den Platz den man in diesem Universum einnimmt anfechten zu wollen. Wir leben, erfüllen unseren Zweck und dann sterben wir. So einfach ist das.“ Sev schnaubte verärgert: „ Schicksal... Ja? So einfach machst du dir es?“ Nero schüttelte den Kopf und erklärte ruhig: „ Nein, kein Schicksal. Befehle. Zum wohle der UEE.“ Keuchend lachte Sev auf, ehe sein Ton aggressiver wurde: „ Befehle.... Solange man andere für sein Handeln verantwortlich machen kann, hat man die Freiheit alles zu tun? Ist das dein Motto?“ „ Nein. Niemand kann sich davon frei sprechen, für das eigene Handeln einzustehen. Doch haben wir nicht den Überblick, um zu Entscheiden welche Kollateralschäden akzeptabel sind.“ erklärte Nero weiter. Sev keuchte kurz auf und fragte mit einem sarkastischen Tonfall: „ Und andere haben diesen Überblick?“ Nero nickte: „ Wenn du das bezweifelst.... Warum hast du dann den Feuerbefehl gegeben?“ Sev blieb Stumm. Auch Nero lies einige Sekunden verstreichen ehe er sich Ihm nochmal ein Stück näherte und mit leiser Stimme erläuterte: „ Es ist es an der Zeit... ALLE losen Enden zu kappen.“ Langsam blickte Sev wieder auf, während ein unwohles Gefühl aus seinem Magen aufstieg und sich als erboster Ausdruck auf seinem Gesicht nieder legte: „ Was? Du fängst schon wieder damit an?!“ Nero wich zurück: „ Wann denn sonst? Während es Gefechts? Während der Vorbereitungen? Das hätte dich unnötig abgelenkt und deine Effektivität gemindert.“ Das grollende drücken in Sevs Magengegend wurde stärker. Nero betrachtete Ihn offensichtlich nur als Werkzeug und Sev wusste nicht ob der Zorn von der Vorstellung kam, das sie mehr verband als bloße Zweckmäßigkeit oder Nero weiterhin einem Zivilisten nach dem Leben trachtete und sich über seine Anordnung hinweg setzen wollte. Und so wurde er lauter: „ Effektivität?! Ja? Schieb dir deine Effektivität sonst wo hin!“ Sev wollte davon stürmen, doch drückte Ihn Nero mit festen Griff wieder zurück in den Capitänssitz. Es bereitete Nero keine Mühe, doch trotzdem fühlte sich seine Hand wie die eines Roboters an, die sich in sein Fleisch grub. Verärgert lies Sev es über sich ergehen, dachte nicht daran auch nur für einen Moment zu zeigen wir sehr Neros Griff schmerzte und starrte mit festen Blick zurück, als Nero monoton erklärte: „ Es ist leichter wenn man nicht selbst den Abzug betätigen muss.... Du hast bereits den Befehl dazu gegeben, die Geiseln zu opfern. Du musst es nur nochmal tun....“ Sevs Herz pochte auf und wie eine platzender Luftballon breitete sich die Wut in Ihm aus. Fauchend stürmte er auf Nero zu: „ Du mieses Arschloch!!!“ Sev holte aus, hatte alle seine Wut in diesen einen Schlag gepackt doch wich Nero zügig aus und Griff seinen Arm. Der Schmerz durchzog seine Sehnen, die Welt schien sich in Windes eile auf den Kopf zu drehen und die bittere Lektion aus dem Training schien sich schmachvoll zu wiederholen, als er krachend auf dem Rücken landete. Doch hatte Nero in einem Zug seine Waffe gezogen und richtete diese nun auf Sev. Die restliche Delta-Einheit sprang auf, während Ihre Hände zu Ihren Waffen wanderten. Doch blieb es beim festen Griff um diese. Niemand zog sie und die angespannten Gesichter verrieten, das niemand so recht wusste wie er handeln sollte. Doch Nero wich zurück, richtete sich auf und blickte zwischen der Delta-Einheit umher: „ Euer Squadleader ist Handlungsunfähig. Er behindert aktiv den Erfolg dieser Operation. Er hat nun nicht länger das Kommando. Sie werden nun meine Befehle befolgen.“ Sevs Gesicht wurde wütender. Mit entflammten Augen starrte er Nero an, der sein Blick wieder auf Sev richtete während er befahl: „ Delta-2, Delta-4! Die Zivilistin an Bord muss ausgeschaltet werden. Führen sie diesen Befehl unverzüglich aus!“ Eine beklemmende Stille erfüllte den Raum, während Nox und Ray zögernd zwischen den beiden hin und her blickten. Beide schienen sich nicht sicher zu sein und Sev machte keinen Anstand, nicht zu zeigen wie wütend er war. Es ging nicht länger um die Geiseln oder die Zivilistin an Bord. Oft hatte er unbequeme Entscheidungen treffen müssen. Viele Menschen in den Tod geschickt. Doch nur wenn er keine andere Wahl mehr gehabt hatte. Das war der einzige Trost. Die einzige Entschuldigung der er vor zu weisen hatte und überhaupt ermöglichte mit dieser Last um zu gehen. Er würde nicht zulassen, das Ihm jemand diese Entschuldigung nimmt und vergebens suchte Sev nach einem Ausweg. Nero hatte seine Pistole wieder ins Holster gesteckt, doch legte sich seine Hand noch immer um dessen Griff, bereit diese sofort zu ziehen. „ Gibt es ein Problem? Delta-2?“ fragte Nero nach, ohne den Blick von Sev abzuwenden. Nox blickte ziellos umher ehe sein Blick Sev traf, den er für einige Sekunden erwiderte und sich fluchend äußerte: „ Verdammte Scheiße! Wieso muss ich immer mit geisteskranken Idioten unterwegs sein?“ Seicht schüttelte er den Kopf ehe er gedämpft fort fuhr: „ Scheiße! Befehl wird ausgeführt...... Phantom.“ Sevs Gesicht verfinsterte sich, als er sah wie Nox und Ray die Brücke verliesen. Nero rührte sich nicht und wandte sich nicht für eine Sekunde von Sev ab. Wie eine Statue die Ihn unentwegt anstarrte und Sev war sich sicher, das er Ihn sofort töten würde, wenn er auch nur daran dachte, Ihm in den Weg zu kommen. Denver und Kody rührten sich ebenfalls nicht während sie das Geschehen schockiert beobachteten und Sev fragte sich, ob sie eingreifen würden. Doch obwohl sie bereits 2 Jahre zusammen dienten, konnte er diese Fragen nicht beantworten. Nüchtern gestand er sich ein, das seine Kameraden auf Abstand zu halten, ein voller Erfolg gewesen war. Die Momente verstrichen und noch ehe Sev den Entschluss fassen konnte, den Versuch zu starten es mit Nero auf zu nehmen, schallten die Lautsprecher der Brücke los, über die Noxs kratzige Stimme zu hören war: „ Sie ist weg! Verdammte Scheiße! Sie ist durch den Lüftungsschacht geflohen!“ „ Findet sie!“ befahl Nero und richtete sich an Kody und Denver: „ Delta-3, Delta-5! Nehmt Delta-1 in Gewahrsam! Das ist ein Befehl!“ „Verstanden!“ bestätigte Kody prompt und zog seine Gewehr vom Rücken das er in eine lockere Haltung vor seiner Brust nahm. Denver tat es Ihm gleich und trat auf Sev zu. Trotzig blickte er die beiden an, während Nero noch ein Stück näher an Ihn heran trat und flüsterte: „ Die UEE ist alles was zählt. Nichts anderes. Weder du, noch ich, oder sie. Wehre dich nicht dagegen!“ „ Die UEE? Was ist die UEE für dich? Das Wappen? Die Politiker? Das System?“ fragte Sev zornig und erklärte sich weiter, nachdem Nero für einige Sekunden nicht antwortete: „ Das Volk ist die UEE und jeder Mensch der diesem angehört. Wenn du sie tötest, tötest du somit auch ein Stückchen des Imperiums.“ Nero blickte Ihn für einige Sekunden weiterhin tief in die Augen, ehe er sich kommentarlos abwandte und mit zügigen Schritten die Brücke verlies. Sevs blick richtete sich wieder auf Denver und Kody. Doch noch ehe er auch nur ein Wort sagen konnte quasselte Denver los: „ Mensch, Boss! Da hast dich dich aber in eine Scheiße rein geritten. Man man man. Nicht schlecht!“ „ Halt die Klappe Denver!“ schnaubte Sev verächtlich, doch Denver beließ es nicht dabei: „ Ich sag's ja nur. Und alles wegen so ner Tusse. Ein Opfer mehr oder weniger.....“ Er machte eine kurze Pause und betonte seine nächsten Worte: „ ….ist doch scheiß egal!“ Sev blickte Ihn zornig an doch bestätigte Kody mit einem leichten lächeln: „ Er hat Recht. Es ist scheiß egal.“ Verwirrt blickte er die beiden an. Denver lies sich locker in einen Sitz fallen und erklärte: „ Jupp. Scheiß egal. Ob sie drauf geht.... ob sie lebt.... also mir ist das Schnuppe.“ Sev lockerte sich verdutzt und wieder musste er sich eingestehen das er seine Kameraden nicht ansatzweise kannte. Kody setzte sich ebenfalls während er sich ruhig äußerte: „ Jeder hat seinen Weg den er gehen muss. Jede Entscheidung ist die Entscheidung des einzelnen. Ich werde dir bei deiner nicht im Wege stehen.“ Denver lachte: „ Naja, so hätte ich es nicht formuliert.... aber mach das du weg kommst! Ist dein beschissenes Leben das du in die Scheiße reitest!“ Sev lächelte dezent und verdutzt schüttelte er den Kopf ehe er sich versicherte: „ Seid Ihr euch sicher?“ Kody nickte: „ Ja, und bist du dir sicher?“ er beugte sich weiter nach vorne und bekräftigte: „ Du kennst sie nicht einmal... und doch tust du das alles für sie?“ Sevs lächeln schwand und hinterließ einen verträumten Gesichtsausdruck als er flüsternd antwortete: „ Nein, nicht für sie.“ Genervt sprang Denver wieder in die Höhe und fuchtelte mit einen Armen herum, die zum Ausgang zeigten: „ Ja ja! Die Wege des Sevs sind unergründlich. Mach das du weg kommst, bevor Nero den Hangar dicht macht und du nicht mehr flüchten kannst.“ Sev stiefelte los, griff seinen Helm und fragte beiläufig: „ Was werdet Ihr Nero sagen?“ Lachend erwiderte Denver: „ Leider bin ICH ja hier. Das du uns überrumpelt hast fällt dann somit aus! Aber uns fällt da schon was ein. Du weißt ja, ich bin ein Meister der Schauspielkunst.“ „ Als Pirat wirst du nicht weit kommen..... Danke Denver!“ Erklärte Sev spöttisch, machte ein Schritt zur Tür, doch blickte er noch einmal über seine Schulter und richtete sich an Kody: „ Danke..... Chen! Kody nickte gelassen: „ Bedanke dich nicht zu früh, mein Freund!“ Sev erwiderte diese Geste und eilte zur Tür hinaus. Vorsichtig tastete Melody sich einen engen Gang entlang. Sie wusste weder wo sie war, noch wo sie hin musste. Sie wusste nur das sie so schnell wie möglich runter von dem Schiff wollte, das gespickt mit Leichen war. In den Gängen, in den Räumen. Überall lagen tote Piraten. Und doch schien niemand anderes hier zu sein. Doch nach einigen Minuten, in denen sie weitere Räume voller Tod passiert hatte, erreichte sie ein Schott, mit der Aufschrift „Evakuierung“. „ Ja!“ stieß sie begeistert aus und klatschte in die Hände. Sofort betätigte sie das Bedienfeld und das Schott schob sich unter einem zischen auf. Dahinter ein gut ausgeleuchteter Raum. Dutzende runde Schotten zierten die Wände und Melody war sich sicher, dass das die Rettungskapseln sein mussten. Hastig eilte sie zu einem Schott, daneben ein Bedienfeld das sie zügig zu untersuchen begann. Darauf lediglich 2 leuchtende Felder. „ Evakuierung“ und „ Abbruch“. Offenbar musste man kein Genie sein um sich aus einem Schiff hinaus zu schießen und so leuchteten Ihre Augen, als Ihr bewusst wurde, das sie es geschafft hatte und Ihren Arm hob um das Bedienfeld zu aktivieren. Doch plötzlich ertönte ein lautes Brüllen hinter Ihr: „ HALT!!! Stehen bleiben!!!“ Sofort zuckte sie zusammen, drehte sich erschrocken um und erblickte 2 dieser seltsamen Gestalten, die die Farben und Muster der Umgebung annahmen und nun Ihre Waffen auf sie richteten. Wieder fing Ihr Herz an zu rasen während sie sich nicht eingestehen wollte, so kurz vor Ihrem Ziel, doch noch zu scheitern. Kopfschüttelnd wich sie zurück, Ihr Gesicht verzog sich und mit Ihrer Hand versuchte sie unauffällig das Bedienfeld zu ertasten, während sie mit zitternder Stimme erklärte: „ Nein, bitte. Ich will nur hier weg... Ich habe euch nichts getan. Verdammt... ich habe euch doch nichts getan!“ „ Ich sagte: STEHEN BLEIBEN!!!“ brüllte eine der Gestalten erneut und trat eine weiteren Schritt in den Raum hinein. Doch plötzlich wurde die Gestalt, die noch in dem Gang kauerte, zur Seite gerissen. Einige dumpfe Laute erklangen woraufhin sich die Gestalt im Raum verwundert umdrehte. Keine Sekunde verstrich, bis eine weitere dieser Gestalten in den Raum stürmte und die andere Angriff. „ SEV!!! Verdammte.....“ Schallte die eine kurz, ehe Melody fassungslos mit ansah, wie die beiden sich ein kurzen Schlagabtausch lieferten, ehe einer nach kurzer Zeit die Oberhand gewann und seinen Kontrahenten mit der eigenen Waffe gegen die Wand drückte. Er bekam keine Luft mehr, war kurz davor in Ohnmacht zu fallen und keuchte durch den Helm: „ Sev.....du.... verdammter.........“ ehe er kraftlos zusammen sackte. Melodys Atmung wurde schneller und sofort als sie sich von dem plötzlichen Schock erholt hatte, wandte sie sich augenblicklich wieder dem Bedienfeld zu und warf Ihre Hand auf die Evakuierungsschaltfläche. Doch noch ehe sie diese traf, stand die verbleibende Gestalt hinter Ihr und hielt Ihren Arm fest. Sofort zappelte sie los und schimpfte: „ Lass mich los!!! Nein!!!“ Für einige Sekunden strampelte und zappelte sie vergeblich um sich zu befreien, bis die Gestalt sie gänzlich packte. Doch erst als diese mit bestimmendem Ton anfing zu sprechen, gab sie den Versuch abrupt auf: „ Wenn du leben willst.... dann folge mir!“ Seine Stimme klang tief, als wäre diese durch einen Verzerren beeinflusst, ähnlich eines Roboters. Als sie nun losgelassen wurde, drehte sie sich vorsichtig um und starrte die Gestalt an und blickte in den metallischen Helm, der die Stimme verzerrte. Unsicher, gezeichnet durch die Erfahrungen der letzten Stunden, wich sie misstrauisch zurück trotz der deeskalierenden Körperhaltung der Gestalt. Ihre Unsicherheit spiegelte sich in Ihrem Gesicht wieder und die Gestalt, die offensichtlich ein Mann in einer Rüstung war, erklärte trocken während er auf die Rettungskapsel deutete: „ Wenn du dich da raus schießt, sitzt du in der Falle. Sie werden die Rettungskapsel einfach abschießen.“ Melody schüttelte mit dem Kopf, Ihre Augen kniffen sich zusammen währen sie beteuerte: „ Ich habe doch nichts getan.....und mein Vater......“ Sie schnaufte, während sich Ihre Augen mit Tränen füllten. „ Es bleibt keine Zeit. Entweder du steigst jetzt in das Ding ein, oder aber wir verschwinden von hier....“ bekräftigte der Mann in einem harschen Ton. Melody blickte umher, fuhr sich durch Ihr beschmutztes Gesicht und wischte sich die Tränen aus den Augen, ehe sie nach einem kurzen zögern dezent nickte. Augenblicklich reagierte der Mann und schlug auf das Bedienfeld der Rettungskapsel, dessen Schott sich sofort zischend aufschob und ein Countdown auf dem Bedienfeld ablief. „ Das wird sie ablenken! Und jetzt komm!!!“ erklärte er, stürmte los und sofort eilte Melody hinter her. Innerhalb von wenigen Minuten hatten Melody und Sev zügig das halbe Schiff durchquert. Jede Ecke hatte Sev mit einem mulmigen Gefühl passiert, im Wissen das Nero hinter Ihnen her war. Doch hatten sie den kleinen Hangar innerhalb der Exodus erreicht und passierten den Eingang. Sofort durchlief Sev den Raum mit seinem Gewehr auch wenn er nicht wusste, ob er auf Nero schießen würde, wenn es dazu kommen sollte. Er hatte Ihm das Kämpfen beigebracht, hatte mehrere hunderte Stunden mit ihm Trainiert und obwohl er es sich nicht eingestehen wollte, so war er trotz allem zu einem Teil seines Lebens geworden. Freund, Lehrer, Bekannter, es gab kein Wort für die Art Ihrer Beziehung, was das heillose Wirrwarr in seinem Kopf nur noch verstärkte. Durchdrungen von den vielen Gedanken und mit dem Druck der Zeit um Nacken, stürmte er zum Hammer der nicht weit entfernt im Hangar stand und hatte gar nicht bemerkt, das Melody, die nicht über die Körper optimierenden Eigenschaften eines Exoskeletts verfügte, kaum noch hinter her kam, als er fast die Strecke zum Hammer überwunden hatte. Angespannt drehte er sich um, winkte Ihr zu und drängte: „ Los los los!!!“ Melody humpelte ein wenig, Ihr Gesicht wurde blass und Ihre Körperhaltung dem zusammenbrachen nahe, als sie sich langsam zum Hammer kämpfte, während Sev angespannt die Umgebung im Auge behielt und schroff befahl: „ Einsteigen!“ Sie kämpfte sich die Rampe des eckigen Truppen-Transportes hinauf. Dort angekommen lies sie sich auf einer der Sitzbänke nieder. Sev folgte zügig und schlug hektisch auf den Schalter ein, der die Laderampe hinauf fuhr. Kaum setzte sich diese in Bewegung und hatte sich fast verschlossen, stürmte Nero durch einen der Gänge in den Hangar. Sofort zielte dieser zwischen den verbleibenden Schlitz der Laderampe auf Sev, der nun in den Lauf seiner Pistole starrte. Doch fiel kein Schuss und die Laderampe verschloss sich unter einem grollen. Sofort hetzte Sev in das Cockpit und fuhr ein Schiffssystem nach dem anderen hoch. Die verschiedenen Anzeigen blinkten auf, leuchten und piepen überall während der Antrieb sich langsam unter einem summen hoch fuhr, als plötzlich die dicken Stahltore des Hangars anfingen sich zusammen zu schieben. Hektisch hämmerte Sev auf den Konsolen im Cockpit ein. Sie mussten es nur noch heraus schaffen. Die Tarnfähigkeit des Hammers würde sie im nu außer Gefahr bringen können. Wütend, darüber das sich der Antrieb nicht so schnell hoch fuhr, wie Sev es sich wünschte, schlug er einige male auf die Konsole ein und brüllte: „ Mach schon! Du verdammte Blechkiste!“ Momente verstrichen, die sich wie eine Ewigkeit anfühlten, bis plötzlich das Komm in Sevs Helm los schallte und Neros kalte Stimme erklang: „ Das ist deine letzte Chance, Richter! Fahr den Antrieb herunter und steig aus!“ Sev keuchte. Für einem Moment versuchte er einen klaren Kopf zu kriegen, um zu überlegen ob er WIRKLICH das richtige tat. Er blickte zum Hangartor, das in wenigen Sekunden verschlossen sein würde, warf eine Blick über seine Schulter, wo er Melody schlaff, dem Ende nahe auf der Sitzbank kauernd sah und flüchtete sich für eine Sekunde in seinen Verstand, wo seine Eltern ihm lächelnd zunickte und seine Schwester, die immer auf Ihn aufgepasst hatte, ihn verständnisvoll angrinste. Das Gamma-Squad der 7ten Schwadron gesellte sich zu Ihnen. Allesamt nickten sie Ihm zu. Lange hatte er diese Bilder nicht mehr gesehen, als seien sie seit 2 Jahren aus seinem Kopf verband worden. Sev schüttelte sich die Gedanken aus dem Kopf, blickte zum Hangartor das sich immer weiter zuschob und betätigte mit fester Stimme das Komm: „ Es ist die Vergangenheit, die unsere Zukunft bestimmt. Es gibt kein zurück!“ Ein plötzliches piepen füllte das Cockpit aus, als Zeichen das der Antrieb bereit war und so gab Sev vollen Schub. Der Hammer beschleunigte stark, drückte Ihn in den Sitz und das Blut in seinen Kopf. Die Hangartore waren fast geschlossen, ein Spalt nicht viel größer als der Hammer waren noch offen als der Transporter hindurch schoss und sich die Tore dicht hinter Ihm schlossen. „ Und daaaaa sind sie!“ bemerkte Denver amüsiert mit einem Blick aufs Radar: „ Und daaaaaaa sind sie wieder weg!“ als nun die Signatur des Hammers auf dem Radar verschwand, kaum hatte dieser den Hangar verlassen. „ Du kannst dich über alles lustig machen....oder?“ bemerkte Kody etwas bedrückt, doch Denver fragte schulterzuckend: „ Was hast du den? Ist zum ersten mal das ich das von dieser Seite aus sehe. Hätte nicht gedacht, dass das mit der Tarnfunktion so schnell geht...“ Kody blickte ihn für einige Sekunden an, bis Denver scheinheilig korrigierte: „ Achsooo. Du meinst den Boss. Naja, vermutlich werde ich jetzt befördert, hat also auch alles seine positiven Seiten. Wer außer mir sollte sonst die Spitze übernehmen? Häh?“ Kopfschüttelnd teilte Kody sich mit: „ Ob wir Ihm damit einen Gefallen getan haben?!“ „ Gefallen? Mir ging er auf den Keks! Hab Ihn deshalb laufen lassen!“ antwortete Denver schulterzuckend. Kody blickte Ihn an und musste nicht auf seine Mimik achten, um zu wissen das er mit einem arroganten Auftreten wieder etwas zu überspielen versuchte. Doch es tat nichts zur Sache. Sev musste seinen Weg gehen, so wie er seinen eigenen Eingeschlagen hatte. Als er das Mönchskloster verlassen hatte, gab es ebenfalls viele Bemühungen um Ihn von seinem Vorhaben abzubringen. Doch hatte er sich nicht beirren lassen. Die Wahrheit liegt im Handeln. Im eigenem Handeln. Wer sich seinen Weg nicht selber sucht, ist nichts mehr als eine leere Hülle. Doch gerade als er sich weiter äußern wollte schob sich die Tür zur Brücke auf und Nox trat gefolgt von Ray hinein. Beide sahen mehr als zornig aus, was Nox auch gleich zur Sprache brachte: „ Dieser verdammte Penner!!! Wenn ich das Schwein in die Finger kriege...... dann reiß ich Ihm sein Arsch auf!!!“ Denver lachte los: „ Was denn los? Siehst ja ziemlich übel aus!“ „ Der Mistkerl hat uns ausgeknockt.“ fauchte Nox und Denver musste sich viel Mühe geben nicht gleich los zu brüllen: „ Kannst'e jetzt beurteilen, ob Sev ein Phantom geschlagen hat?“ „ Halt deine Fresse! Du blöder Penner!“ Doch Denvers in Schadenfreude geborenen gute Laune legte sich schnell, als Nero nun mit zügigen Schritten die Brücke betrat und sofort nachfragte: „ Was ist hier passiert? Ich hatte einen Befehl gegeben.“ Kody sprang auf und erklärte bedrückt: „ Er hat sich befreit.“ Denver nickte: „ Er ist ziemlich gut im Nahkampf. Nox kann es bestätigen!“ Augenblicklich warf Nox, Denver einen wütenden Blick zu und knurrte: „ Du beschissener......!“ Die blau leuchtenden Augen, von Neros Maske schauten ausdruckslos in die Runde, ehe sein Blick zu Kody und Denver wanderte, die er für einige Sekunden anstarrte. Kody konnte sich gut vorstellen, das er Ihre Mimik musterte. Doch nach einige Momenten der Stille schritt er auf den Capitänssitz zu und erklärte kalt: „ Leutnant Hien "SEV" Richter, ist ab sofort ein Feind der UEE. Bei Kontakt sind alle nötigen Mittel zu ergreifen um Ihn gefangen zu nehmen oder auszuschalten.“ Kody blickte auf als sich seine Vermutung bestätigte. Sev gingen die Einsätze zu nahe. Schon seit einiger Zeit hatte er bemerkt wie Sev langsam durch drehte. Lange hätte er dem Druck nicht mehr stand halten können ehe er zerbrochen wäre. Auf der Flucht vor der UEE, vielleicht war es das kleinere Übel und Kody hätte Ihn nicht gehen lassen, wenn er nicht davon überzeugt gewesen wäre. Er besaß die Fähigkeiten und die nötige Sturheit, um der UEE wirklich entkommen zu können. Doch Neros nächste Befehle ließen Kody schnell an seiner Entscheidung zweifeln: „ Alle Mann auf Station gehen, wir setzen einen neuen Kurs.“ Denver horchte auf und fragte verwirrt: „ Wir fliegen nicht zurück zur Calamity?“ Nero setzte sich in den Sitz und begann sofort mit einigen arbeiten, während er ruhig erklärte: „ Wir haben einen Auftrag. Dieser ist erst beendet wenn alle Zeugen ausgeschaltet wurden. Wir nehmen die Verfolgung auf. Ich erwarte das meinen Befehlen unverzüglich folge geleistet wird.“ Denvers und Kodys Blicke trafen sich und Kody konnte nur schwer feststellen was er gerade dachte, doch Zufriedenheit, sah anders aus. „ Hab ich mich klar ausgedrückt?“ fragte Nero. Ein allgemeines nicken folgte von einigen nicht begeisterten: „ Jaaa.“ unterlegt. Kody streifte zu seinem Terminal, setzte sich und warf einen Blick zum Fenster hinaus, während er leise flüsterte: „ Haben wir dir wirklich einen Gefallen getan Hien?.“ Tief atmete Sev durch. Kaum waren mehr als 10 Minuten vergangen, dröhnte sein Kopf von den vielen fragen die nun durch seinen Geist schossen. Es hatte nicht lange gedauert ehe Ihm die Zweifel heimsuchten, im Wissen, der Unwissenheit was nun zu tun war. Wiedereinmal hatte er überstürzt gehandelt, nicht weit genug in die Zukunft gedacht. Nun war war er auf der Flucht. Die Streitkräfte, oder gar Nero würden es nicht auf sich beruhen lassen. Er hatte alles hinter sich gelassen. Alle Gewohnheiten weggeworfen. Er kannte kein anderes Leben, als das beim Militär. Hatte nie Freunde die keine Soldaten waren. Angst machte sich in Ihm breit, womöglich doch falsch gehandelt zu haben und alles für das Leben eines Menschen aufgegeben zu haben, über den er doch rein gar nichts wusste. Er machte sich keine falschen Hoffnungen. Diese Frau in Sicherheit bringen? Zurück zur Flotte und alles erklären? Nein, es war ein schöner aber mehr als naiver Wunsch. Es war so wie er es gesagt hatte. Es gab kein zurück. Immer hatte er sein bestes gegeben, um Abstand zu seinen Kameraden zu gewinnen, doch nun. Nun fühlte er sich seit langen wieder wirklich einsam und allein. Bedrückt öffnete er den Verschluss des Helms, dessen Druckausgleich los-zischte, eher er sich diesen Kraftlos vom Kopf zerrte und einfach fallen lies. Verträumt blickte er sich im Cockpit um und versuchte das Durcheinander seiner Gefühle und seiner Gedanken zu ordnen. Wut, Angst, Trauer. Er konnte das eine nicht von dem anderen trennen. Einige Minuten verstrichen ehe er es wieder schaffte sich aufzurichten und mit vorsichtigen Schritten in den hinteren Teil des Schiff ging, nachdem er den Autopiloten aktiviert hatte. Melody blickte auf, als der Mann nun ohne Helm das Hinterteil betrat. Weit entfernt von dem Monster das sie sich darunter vorgestellt hatte, stattdessen ein Mann, vermutlich nicht viel älter als sie selbst. Sein blick wirkte zerknittert, weit entfernt und doch so voller Zorn. Mit langsamen Schritten trat er an sie heran. Melody versuchte soweit wie möglich Ihre Schmerzen zu vergessen und richtete sich auf. Ein dezentes lächelnd zog sich über Ihre Lippen, als Dankeschön für Ihre Rettung. Doch der Mann reagierte nicht und setzte sich auf die gegenüberliegende Sitzbank woraufhin er sie für einige Sekunden anstarrte. Mit einigen unsicheren Blicken musterte sie Ihn, ehe sie leise sagte: „ Ich.... es ist so..... Danke! Ich...“ Doch unterbrach er schroff: „ Wer bist du? Was hast du auf der Exodus gemacht?“ „ Exodus? Hieß das Schiff so?“ Der Mann starrte sie mit unveränderten Gesichtsausdruck weiter an. Melody sortierte die Worte in Ihrem Kopf, um zu beschreiben was alles vorgefallen war, doch da sammelten sich bereits wieder einige Tränen in Ihren Augen: „ Melody, Melody Woodward. Ich war doch nur bei meinem Vater. Doch dann....Sie haben Ihn mit genommen. Die Piraten.“ „ Er ist eine der Geiseln?“ Melody nickte und erklärte gedämpft: „ James. James Woodward. Er wird auch von vielen Leuten der Whistleblower genannt.“ Sev horchte auf. Ein Klos blieb Ihm im Hals stecken während er sich an das Gespräch zwischen den Piraten erinnerte. Ihr Vater, er war auf der Basis gewesen. Die Basis die sie angegriffen hatten. Es dürfte kaum jemandem gelungen sein, vor dessen Zerstörung zu fliehen. Schnaubend stand Sev auf, lief auf der Stelle im Kreis während sein Herz anfing zu pochen. Hatte er Ihren Vater getötet? Währen dessen erzählte Melody weiter: „ Ich muss Ihn finden. Sie haben etwas mit Ihm vor. Bitte, ich muss schnellstmöglich zur nächstgelegenen ADVOCACY. Irgendwo ins UEE Gebiet!“ Sev schüttelte mit dem Kopf: „ Das geht nicht!“ Melodys Augen verengten sich während sie Ihn schief an sah: „ Was? Wieso nicht?“ Sev blieb stehen. Blickte wirr umher während beteuerte: „ Verdammt es geht nicht! Es wäre besser für dich nicht so viele Fragen zu stellen!“ Sev wurde klar das sie wirklich keine Ahnung hatte wer er war oder was sie gemacht hatten. Wenigstens in diesem Punkt hatte er Recht behalten können. Doch das würde sich schlagartig ändern, wenn er Ihr die Wahrheit erzählen wurde. Dann würde sie wirklich zur Zeugin werden, auch wenn es wohl gar keinen Unterschied machte. Doch Melody lies sich damit nicht abspeisen und wurde lauter: „ Was? Es geht um meinen Vater! Ich MUSS Hilfe holen! Was soll das heißen es geht nicht?“ Sevs Herz zog sich zusammen. Ihr Vater war vermutlich nicht mehr am Leben. Es war seine Schuld. Sie würde von den Menschen gejagt werden von denen sie sich Hilfe erhoffte und vergebens überlegte Sev, wie er Ihr das beibringen solle und ob überhaupt. Doch er wusste es nicht, was augenblicklich seine Wut auflodern lies und er ebenfalls lauter wurde: „ Es geht nicht! Verdammt nochmal es geht einfach nicht!!!“ Melody gab sich jedoch mit dieser Antwort nicht zufrieden brüllte: „ Setz mich ab!“ Sev fuchtelte mit der Hand in der Luft herum und brüllte zurück: „ Absetzen ja?! Welcher Gesteinsbrocken darf es denn sein? Asteroid oder Meteorit?“ Trotzig schrie Melody zurück und versuchte sich an Sev vorbei zu quetschen: „ Ist mir scheiß egal! Wenn du es nicht machst... dann lass mich durch!!!“ Sev hielt sie fest und motzte los: „ Das lässt du schön bleiben!“ Doch Melody fing an zu zappeln und mit aller Kraft gegen seinen Brustpanzer zu Hämmern, während sie erneut lauter wurde: „ Lass mich los!!! Irgendjemand muss was unternehmen!!!“ „ Ach ja?!! Und was? Was hast du vor wenn du in einem beschissenen UEE System gelandet bist? Häh?“ „ Ich hol Hilfe! ADVOCACY, Polizei oder sogar das Militär!“ „ Ich BIN vom Militär!!!...... SCHEIßE!!!“ Augenblicklich erstarrte Melody und blickte Sev mit Ihren großen Blauen Augen ungläubig an. Sev lies sie los und sofort taumelte sie zurück ehe sie sich kraftlos auf der Sitzbank fallen lies und leise keuchte: „ Aber.... Ich verstehe nicht.“ Schlampig fuhr sich Sev mit der Handfläche gegen die Stirn und erklärte etwas von von seiner Position angewidert: „ UEE Marines, zu Ihren Diensten......“ Melody blickte hastig umher, während man Ihr deutlich ansah, das sie alles zu verstehen versuchte: „ Und die auf dem Schiff?“ Bedrückt nickte Sev: „ Ja, auch Marines.“ „ Aber...... Ich.....“ Erneut zeichnete sich auf Melodys Gesicht sämtlich Trauer ab. Einige Momente sah sie sich wirr um, ehe sie flüsternd feststellte: „ Sie waren deine Kameraden... oder? Einer hatte dich Sev genannt? Ist das dein Name? ......Ja?“ Sev nickte kurz und machte mit einem festen Tonfall deutlich klar: „ Desto weniger du weißt, desto besser ist es für dich.“ Er machte eine kurze Pause in der er tief durchatmete ehe er weiter erklärte: „ Wir haben eine verdeckte Operation durchgeführt. Du wirst als Sicherheitsrisiko angesehen. Sie werden dich jagen und zur Strecke bringen. Wenn du zur Polizei oder ADVOCACY gehst, dann werden sie dich finden. Wir müssen UEE kontrollierte Systeme meiden.“ Melodys Blick erstarrte und richtete sich ausdruckslos vor sich, während Sev weiter erläuterte: „ Darum muss ich alles wissen was auf dem Schiff vorgefallen ist. Was die Piraten von dir wollten, was sie von deinem Vater wollten...... Ich weiß nicht ob uns das überhaupt helfen kann, jedoch.......“ Die Wortes des Soldaten schienen immer leiser zu werden, während Melody sich in Gedanken verlor. Doch konnte sie nun erstmals verstehen, in welcher Welt Ihr Vater gelebt hatte und welche Verbrechen er aufdeckte. Soldaten die Jagd auf Zivilisten machten. Entführungen, Erpressungen, Morde, Tod und Elend. Ihr lief eine Träne die Wange hinunter, als sie sich vorstellte was Ihr Vater Tag für Tag durch machen musste. Hätte sie es doch nur schon die ganzen Jahre gewusst. Dann wäre sie Ihm nicht für eine Minute mehr von der Seite gewichen. Doch wie sollte sie Ihm nun noch helfen können? „ Verstehst du mich?“ durchdrang die Frage Ihre Gedanken als der Soldat sich laut wiederholte. Melody schüttelte mit dem Kopf und grub in Ihrer Erinnerung. Sie hatte das Gespräch zwischen Ihrem Vater und dem Piraten belauscht und versuchte nun Mühevoll sich wieder die Wörter ins Gedächtnis zu rufen: „ Sie.... sie wollten irgendeinen Nano-Chip von Ihm. Haben Ihm gedroht. Er sagte dieser befindet sich im Fora-System......... Ich glaube Hyperion?! Eine Infoagent bewahrt diesen für Ihn auf. Sein Name war..... Nass... Nassara? Nesaja! Genau. Sein Name war Nesaja!“ Doch augenblicklich als sie seinen Namen nannte blieb Sev regungslos stehen und stieß ein lautes: „ Was?“ aus. Er widmete Ihr seine gesamte Aufmerksamkeit und fragte bestimmend: „ Was hast du gerade gesagt?“ Verunsichert wiederholte sie sich und beteuerte: „ Nesaja. Ja! Das war der Name den mein Vater nannte.“ Sev starrte Melody für einige Sekunden an, ehe er sich ruckartig von Ihr abwandte und Richtung Cockpit verschwand, während er sich fragte, ob das ein Zufall sein konnte. Wie viele Nesaja's würde es in der Galaxie wohl geben? Doch mit diesem weiteren Konflikt der sich in sein Kopf bohrte, schaffte er es kaum noch einen klaren Gedanken zu finden und so setzte er sich in den Pilotensitz und fing an Zielkoordinaten in den Hammer ein zu geben. Melody folgte wenige Augenblicke später uns setzte sich vorsichtig in den Copilotensitz. Mit sanfter Stimme fragte sie: „ Wo fliegen wir jetzt hin?“ Sev sah sie an, doch schaffte er es nicht lange Ihr in die Augen zu sehen. Er hätte sofort reinen Tisch machen sollen. Sagen das er Ihren Vater auf dem Gewissen hatte, doch tat er es nicht und antwortete lediglich trocken: „ Cathcart...... Einen Gefallen einfordern.“ Einige Minuten brauchte Sev, ehe er den Kurs heraus gesucht und in den Navigationscomputer eingegeben hatte. Als sein Blick wieder zum Copilotensitz wanderte, war Melody in unveränderter Haltung bereits vor Erschöpfung eingeschlafen. Sev beugte sich ein Stück zu Ihr hinüber und flüsterte mit kaum hörbarer Stimme: „ Es tut mir Leid. Ich hatte keine Wahl.“ Teil - 6 Abtrünnig
  7. Teil – 4 Falsche Flagge Betreff: Whistleblower aufgespürt ABS: XXX WICHTIGE INFORMATION Unseren Agenten ist es gelungen eine Interstellare Übertragung aus dem Hades-System abzufangen. Wir können mit Sicherheit bestätigen, das sich der Whistleblower unter Gefangenschaft im Hades-System befindet. Auszug aus der abgefangenen Übertragung zwischen Pollox, eines Ranghohen Piraten und dem Anführer des Typhon-Clans: Typhon Clan-Führer: „ Gehe ich richtig in der Annahme das der Whistleblower wohl auf ist?“ Pollox: „ Ja. Ich habe Ihm kein Haar gekrümmt.“ Typhon Clan-Führer: „ Hat er eingewilligt Schweigen zu bewahren?“ Pollox: „ Hat er eine andere Wahl?“ Typhon Clan-Führer: „ Vergiss nicht mit wem du sprichst!“ <kurze Pause> Pollox: „ Ja, hat er. Aber er ist schwach. Ich bezweifle das er der Ceades stand halten wird. Ihr Methoden sind.... effektiv.“ Typhon Clan-Führer: „ Ich weiß. Er soll uns nur Zeit verschaffen. Sobald der Handel abgeschlossen ist, wirst du dich auf die Suche machen. Es wird nicht lange dauern, ehe die Ceades auch nach Jokks KI suchen wird. Wir können uns keine Fehler leisten, wenn wir Jokks Kartell übernehmen wollen. Habe ich mich klar ausgedrückt?“ Pollox: „ Ja.“ <Ende der Übertragung> Wenn es sich bei Jokks KI, wirklich um eine Seelen KI handeln sollte, muss auf jeden Fall verhindert werden, das die Piraten diese in die Hände bekommen. Wir empfehlen, der im Hades-System einsetzten Marines-Einheit neue Einsatzbefehle zu übermitteln. Abteilung-51 XXX RE: Whistleblower aufgespürt Abs: Richard Nolan Die Delta-Einheit ist außerhalb unserer Reichweite. Es wurde eine disziplite Funkstille bis zum Ende des Einsatzes angeordnet. Richard Nolan Director der EDA Hades-System Mit zügigen Schritten lief Sev den engen Gang entlang, der direkt zur Brücke führte. Es hatte viel zu tun gegeben. Nachdem sie mit der Exodus die Treibstoffstation verlassen und die Hornet sowie den Hammer aufgelesen hatten, mussten viele der Aufgaben übernommen werden, die ansonsten von der 20köpfigen Besatzung hätten ausgeführt werden müssen. Doch sie waren nur zu sechst. Das Schiff zu fliegen würde anspruchsvoll werden. Es in ein Gefecht zu führen, zu einer Herausforderung. Kalibrierung des Antriebs, Wartung der Energie-Puffer, Justierung der Waffensysteme. Die Marines-Ausbildung beinhaltete auch Grundkurse von Schiffsantriebssystemen bis hin zu den Waffensystemen damit die Marines, jedes Vehikel im Universum bedienen und steuern konnten. Zwar fehlte Ihnen das Wissen, Reparaturen und Wartungen durch zu führen, doch für einen Zeitraum von einigen Tagen konnten sie so selbst eine Korvette mit minimalen Personenaufwand im Einsatz halten. Auch die Leichen waren wieder von der Hülle des Schiff entfernt worden. Sev hatte beschlossen, diese ehrenvolle Aufgabe Denver zu überlassen, als Dank für seine ausschweifende Erläuterung über seine Vergangenheit. Doch nun waren sie unterwegs und Einsatzbereit, auch wenn Sev, während seiner arbeiten ständig an die Frau denken musste, die in einem kleinen Raum auf dem Schiff eingesperrt war. Er hatte den Türmechanismus zerstört, damit keiner auf die Idee kommen würde die Einsatzbefehle doch noch um zu setzen. Doch wenn wirklich jemand Ihren Tod wollte, könnte eine einfache Stahltür weder einen Marine oder gar ein Phantom aufhalten und so folgte Ihm ständig das Gefühl, das jemand seine Anweisung, sie in Frieden zu lassen, missachten könnte. Doch sobald er die Tür zur geräumigen Brücke betrat, deren Gläserne Front und Seiten eine unglaublichen Blick auf das Weltall ermöglichten, erblickte er die versammelte Mannschaft, deren Gesichtsausdrücke, Ihm die unterschiedlichsten Meinungen über seine Entscheidung entgegen warfen. Von Noxs wütenden Gesicht bis hin zu Neros Ausdruckslosen leuchtenden Augen. Sie allen gingen Ihren verschiedenen Aufgaben nach und blickte über Ihr Schultern, nur Nero, der inmitten der Brücke stand machte einen Schritt auf Ihn zu und erklärte monoton: „ So lauten nicht die Einsatzbefehle!“ und spielte damit sofort auf den ungebeten Gast an. Doch Sev winkte ab und erklärte trotzig: „ Scheiß auf die Einsatzbefehle. Sie ist weder für uns, noch für den Erfolg dieser Operation eine Gefahr.“ Denver, der bis zu diesem Moment an einem Holo-Terminal einige Daten überprüft hatte, drehte sich zu Sev und erklärte lauthals: „ Ach ja?! Und was hast du mit Ihr vor, wenn wir den Einsatz abgeschlossen haben? Willst du sie mit auf die Calamity nehmen und sie freundlichst darum bitten über alles was vorgefallen ist den Mund zu halten?“ Sev warf Ihm einen bösen Blick zu und erläuterte: „ Sie weiß weder wer wir sind, noch was wir hier machen! In einem sicheren System schießen wir sie mit einer Rettungskapsel von Bord und dann kann sie von Rettungskräften aufgelesen werden.“ Doch Nero lies sich nicht überzeugen. Er verschränkte die Arme und schüttelte mit dem Kopf: „ Es sind Spuren. Spuren die wir uns nicht leisten können.“ „ Spuren? Sie ist ein Mensch!“ erklärte Sev verärgert und wurde zunehmend wütender als Nero sich nicht zur Ruhe bringen lies: „ Du vergisst um was es geht. Wir können uns keine Fehler leisten. Sev Stimme wurde fester und überdeutlich betonte er: „ Sie wird nicht angefasst.“ Auch Nox mischte sich nun ein, der stark gestikulierend fluchte: „ Ach Scheiße! Verdammt jetzt kommt es auf eine so'ne Tusse nicht mehr drauf an. Ist dir empfallen WAS wir machen? Was wir getan HABEN? Wir machen den beschissenen Dreck weg. Scheiße. Ein bisschen spät den verdammten Heiligen spielen zu wollen!“ Ruckartig drehte sich Sev zu Ihm und wurde lauter: „ Du kannst mich mal! Seit wann richten wir unschuldige hin?“ Denver lachte überheblich los: „ Unschuldige?! Du glaubst immer noch das es so etwas gibt?“ „ Fick dich! Ich habe einen Befehl gegeben. Die Konsequenzen trage ich allein!“ Fauchte Sev zurück und drängte sich an Nero vorbei, der mit ruhigen Ton weiter auf seinem Standpunkt beharrte: „ So einfach ist es nicht....“ Doch Sev würgte Ihn mit einem scharfen Ton ab: „ Und ob es das ist!“ Er Schritt an Nero vorbei und befahl aggressiv: „ Nox, verdammt nochmal wieder ans Steuer! Denver, du übernimmt das Kommunikationsterminal! Ray, ich will dich am Radar haben!“ Kopfschüttelnd setzte sich Denver an eine der Konsolen und fragte trotzig: „ Und was soll ich machen wenn wir von den Piraten Kontaktiert werden? Häh?“ „ Na was schon.... Tu tust so als wenn du einer von Ihnen wärst!“ „ Ahhh, wenn's NUR das ist.“ Denver lachte überheblich und pflanzte seinen Hintern eher unfreiwillig vor das Terminal. Ray setzte sich direkt daneben ans Radar und eine unangenehme Stille machte sich auf der Brücke breit. Nur das das seichte brummen der Triebwerke und die Piep und Pfeiftöne durchdrangen die Stille, bis Denver sich lauthals beschwerte: „ Mensch Ray! Hör auf mir das Ohr ab zu kauen. Du alte Quasseltasche!“ Ray blickte erbost zur Seite doch gab er lediglich ein verächtliches schnauben von sich. Sev schüttelte mit dem Kopf und knurrte: „ Du kannst Stille einfach nicht ertragen... oder?! Musst ständig dein Senf dazu geben und wehe die Galaxie dreht sich einmal nicht um dich!“ Denvers blick wurde zorniger und man konnte deutlich erkennen das er einmal tief Luft holte um einen längeren Satz von sich zu lassen. Doch plötzlich mischte sich Kody ein: „ Ich hab hier was!“ Doch als dieser merkte, das er nicht die Aufmerksamkeit erregte, die er sich erhofft hatte, vervollständigte er sich zügig noch ehe Denver, auch nur ein Wort von sich lassen konnte: „ Ich habe sämtliche Schiffsinformationen durchforstet. Hier sind einige Verweise auf einen Piratenüberfall der kürzlich statt gefunden hat.“ Mit einem dezenten Schulterblick versicherte er sich, das Ihm nun Gehör geschenkt wurde ehe er weiter erläuterte: „ Sieht so aus als wäre die Crossing Horizen Opfer einer Geiselnahme geworden. Über 150 Menschen. Offensichtlich war die Exodus an vorderster Front bei diesem Angriff beteiligt.“ Sev wandte sich an Kody und gab ein flaches: „ Was?“ von sich ehe er und Nero an das Terminal heran traten. Kody tippte einige male darauf herum, bis einige Videos, die offensichtlich von den Überwachungskameras der Crossing Horizen stammten, über den Bildschirm flimmerten. Einige Momente beobachtete Sev das Geschehen, das eine verängstigte Menschenmasse zeigte, bis Ihm eine Person ins Auge fiel und er: „ Stopp!“ rief. Kody frierte das Bild ein und der Pirat mit der stählernen Halbmaske, der vor weniger als 1Stunde wieder die Exodus verlassen hatte, war auf dem Video zu sehen, in begriff einen Mann aus nächster Nähe nieder zu strecken. „ Dieser Pirat... er war vorhin hier! Auf der Exodus.“ Nox blickte über seine Schulter: „ Was? Der kranke Typ mit den beschissenen Robotergliedmaßen?“ „ Ja.... genau der.“ bestätigte Sev: „ Es schien als hätte er das sagen. Wer ist der Kerl?“ Nero erklärte trocken: „ Man nennt Ihn Pollox. Er ist die rechte Hand des Clanführers. Mit Mord und blutiger Gewalt hat er sich in die Spitze gearbeitet. Er liebt es Gewalt anzuwenden und Menschen leiden zu sehen. Er ist ein Sadist der von seinen niederen Instinkten angetrieben wird. Es wird behauptet, dass er unter Schizophrenie leidet.“ Sev, etwas überrascht von Neros plötzlichen Informationssegen, starrte Ihn an, ehe dieser erklärte: „ Wissen gibt dir Kontrolle. Ich habe meine Hausaufgaben gemacht.“ Sevs Blick richtete sich wieder auf den Bildschirm: „ Schizophrenie?“ „ Ja. Gespaltene Persönlichkeit. Eine grausamer als die andere.“ Kody mischte sich sein, während sein Blick starr auf dem Monitor gerichtet blieb: „ Falls die Frau EINE der Geiseln ist..... Was ist mit den anderen geschehen?“ Nero wandte sich von dem Terminal ab, während er beiläufig beteuerte: „ Es ist irrelevant.“ Sev und Kody sahen sich für einen Moment fragend an, ehe Sev seufzte: „ Ich glaube es ist besser, es nicht zu wissen.“ und sich anschließend ebenfalls von dem Terminal abwandte. Wie schwer es war, Zeit ohne eine Uhr oder Anzeichen wie Tag und Nacht einzuschätzen, war Melody erst nach einer gefühlten Ewigkeit aufgefallen, in denen sie starr, in sich zusammengekrümmt mit Ihren zitternden Armen die um Ihre Beine geschlungen waren, in dem dunklen Raum gesessen hatte. Es war ein unwohles Gefühl, das sich zu der Angst und Trauer gesellte. Sie wusste nicht wie viel Zeit vergangen war, ehe sie sich erneut sammeln konnte und wieder zum Gitter des Lüftungsschacht hinauf geklettert war. Der unbändige Wunsch aus dem Raum zu entkommen, war in Angesicht einer blutigen Leiche unter der sich bereits eine Lache sammelte, weitaus intensiver geworden und so zog sie mit aller Kraft, die sie trotz der Schmerzen aufbringen konnte, wieder an dem Gitter hinauf, während sie sich krampfhaft fragte, was auf diesem Schiff los sei. Der Pirat wurde ohne Vorwarnung ermordet und auch wenn dieser etwas schreckliches mit Ihr vor hatte, wäre es doch Ihr letzter Wunsch gewesen, Ihn sterben zu sehen. Überall Mord und Tod. Sie war in eine Welt geraten, die sie sich nicht mal ansatzweise hätte vorstellen können und ständig zwängte sich Ihr die Frage auf, warum die Menschen so etwas taten. Sie erkannte seinen Sinn dahinter. Leben, degradiert zu einem bedeutungslosen Wort. Unbedeutend. Austauschbar. Ein traurigeres Gefühl, als sie erkannte das es diese Welt gab, hatte sie noch nie übermannt. Doch plötzlich rutschte sie ab und fiel unter einem lauten stöhnen erneut mit einem dumpfen Knall auf den Boden. Das Gitter rührte sich nicht, so vergebens sie auch daran zog. Es erschien hoffnungslos, doch gleichzeitig wurde das pochende Gefühl stärker, endlich dieser Dunkelkammer zu entkommen. Ihr Blick richtete sich auf die Leiche des Piraten und nach einem kurzen Moment, in dem sie diese ausdruckslos anstarrte, richtete sie sich hastig auf und eilte zu dieser. Eine Messer, festgeschnallt an der Wade des Piraten hatte Ihre Aufmerksamkeit erregt und so nahm sie dieses an sich und zog sich erneut den Mantel hinauf, der immer noch am Gitter klemmte. Mit einem wuchtigen Hieb, stieß sie das Messer in den kleinen Spalt des Gitters und zog mit Ihrem gesamten Körpergewicht an dem Griff des Messers. Ein quietschen ertönte, das Gitter schabte unter der Hebelwirkung langsam aus seiner Halterung heraus. „ Komm schooooonnn!!! Bitttteeeeee!!!“ stöhnte Melody während sie mit den Füßen halt an der Wand fand und ruckartig weiter zerrte. Ein lautes knallen ertönte und das Gitter sprang aus seiner Fassung. Erneut verlor Melody den halt und stürzte zusammen mit dem Gitter auf den Boden. Doch der erneute Aufprall erschien nicht halb so schmerzhaft, wie die vorher gegangenen, in angesicht der Tatsache, dass sie es endlich geschafft hatte. Ein dezentes lächeln zeichnete sich auf Ihren Lippen ab und brach den von ansonsten so von Anspannung und Trauer erfüllte Gesichtsausdruck. Hastig stand sie wieder auf, griff Ihre Tasche die nicht weit entfernt lag und stellte das Gitter hochkant an die Wand vor dem Lüftungsschacht, auf dem sie die Höhe bis zu diesem Überbrückte und sich an der Kante hinauf zog. Der Schacht war eng. Dunkel. Dreckig. Auf allen Vieren arbeitete sich sich voran. So schnell wie möglich weg von dem Ort, an dem sie soviel Leid und Kummer erfahren hatte. Auch als es immer dunkler wurde und nur noch ein grollen die Dunkelheit durchdrang, robbte sie weiter. Mehrere Minuten. Wieder verlor sie das Gefühl für Zeit, bis der kleine Schacht wieder heller wurde und am ende ein kleiner Raum zu erkennen war. Wenige Momente verstrichen, bis sie das kleine Zwischenstück erreichte, groß genug um sich hin zu hocken. Ein Ventilator an der Ecke und am Boden schaufelten unter einem Summen die Luft durch die Schächte was zu einem leichten Windzug führte. An jeder Wand des eckigen Raums, waren weitere Schächte. Melody blickte zwischen Ihnen hin und her, fragte sich welchen Schacht sie nehmen sollte. Doch in diesem Moment wurde Ihr bewusst, das es keinen Unterschied machen würde. Keiner dieser Wege würde in Sicherheit oder gar zu Ihrem Vater führen. Wie eine erdrückendes Gefühl überkam sie diese Erkenntnis und augenblicklich erschien der Triumph dem dunklen Raum entkommen zu sein, so nichtig und klein, dass sie sich kraftlos gegen eine der Wände lehnte und sich in Gedanken verlor. Gedanken an die Vergangenheit. Gedanken an die Zukunft und Gedanken an Ihren Vater. Einige Tränen sammelten sich in Ihren Augen und mit flüsternder Stimme fragte sie, als könnten Ihre Worte jede Entfernung überbrücken: „ Paps, wo steckst du nur?“ James blieb für einen Moment der Atem stehen zu bleiben, als er durch die Cockpitfenster der Constellation sah, die sich immer weiter dem Planeten Hades-4 näherte. Noch immer schlangen sich die Ketten um seine Handgelenke, doch beim Anblick dieses Ausdrucks der Zerstörung, vergaß er für einen Moment alles um sich herum. Ein Planet, zerbrochen in 2 Teile. Was aus der Entfernung wie ein gespenstisches Mahnmal wirkte, verlor aus der nähe jede Bedeutung in Anbetracht der brutalen Gewalt, die diesen Planeten überzog. Die Constellation steuerte direkt auf das Zentrum der Zerstörung zu und befand sich inzwischen genau zwischen den beiden Hälften, die um einige Hunderte Kilometer auseinander klafften. Zu beiden Seiten, weit entfernt Gesteinsformationen, zerfetzt, zerrissen, doch größer wie jeder Berg, den er jemals gesehen hatte. Sie zeichneten die Innenseiten des Planeten. Doch nach und nach, nahm das Schiff einen Kurs auf eine der beiden Hälften und steuerte direkt auf eine tiefe Schlucht zu. Die Menge der Schiffe um sie herum nahm zu. Mehrere Jäger der Cutlass-Klasse, Freelancer, Constellations. Die Raumschiffsarten waren so breit gefächert wie Ihre Anzahl. Nach einige Minuten, in denen die Constellation weiter auf die Schlucht zusteuerte, erkannte James nun ein Metallischen Fleck zwischen den, von der durch die Zerstörung geformten Gestein. Eine kleine Basis, inmitten der Schlucht in die Seite gestampft, deren Form vermuten lies, das sie provisorisch mit allen greifbaren Teilen zusammen geflickt wurde. Je näher sie sich dem unförmigen Konstrukt näherten, das aus dem Gestein hinaus ragte, desto mehr machte sich das erdrückende Gefühl der Hoffnungslosigkeit in Ihm breit. Mit allen Mitteln versuchte er einen Ausweg zu finden. Irgendeine Möglichkeit dem Unausweichlichen zu entkommen. Es war die pure Verzweiflung die Ihm die absurdesten Gedanken durch den Kopf trieb. Doch so gerne er sich diesen Gedanken hingeben hätte, durchbrach die Realität diese nun mit einem leichten vibrieren, als die Constellation nach einigen Minuten an der Basis andockte. Ein nur zu bekanntest metallisches klirren erklang hinter Ihm, ehe er mit einem festen Griff von hinten gepackt wurde und Polloxs abgehackte Stimme ertönte: „ Wir... sind.. da... Whistleblower. Vergesse niemals unseren Packt.“ James Herz schlug schneller. Er würde alles für seine Tochter tun, auch wenn er nicht wusste ob sie überhaupt noch lebte oder ob diese Monster sie wirklich in Ruhe lassen würden. Doch welche Wahl hatte er? Wenn nur die geringste Chance dazu bestand, Melody Kummer zu ersparen, würde er alles auf sich nehmen. Er war es, der sie mit hinein gezogen hatte und er würde es sein, der diese Last tragen würde. Komme was wolle. Doch als sich das Schott unter lauten zischen öffnete und er unsanft hinaus gezerrt wurde, drehte sich sein Magen um, in Anbetracht was auf Ihn zu kommen würde. Übelkeit steig in Ihm auf und leise flüsterte er, während er die Schleuse zur Basis entlang geschleppt wurde, als könnten seine Worte jede Entfernung überbrücken: „ Es tut mir Leid Mely..... Es tut mir so Leid.“ Ungeduldig saß Sev vor einem Terminal im Kommunikationsabteil der Exodus und tippte angespannt auf der Holo-Tastatur herum. Die Leichen der toten Piraten um Ihn herum, trugen nur wenig dazu bei, das ungeduldige Gefühl in Ihm zu mindern und so nahm er diese nur entfernt war. Sein Konzentration richtete sich auf den Holo-Bildschirm auf dem sich das Spectrum hoch lud. Erneut wäre er mit Nero aneinander geraten, wenn dieser gewusst hätte, das er während einer verdeckten Operation auf persönliche Daten zurück griff. Doch die Ungeduld hatte Ihn übermannt und so hatte er sich unter dem Vorwand das Schiff ein weiteres mal zu inspizieren von der Brücke geschlichen. Das Kommunikationsabteil war das letzte Glied in der Kommunikationskette, bevor die Daten in die weiten des Weltraums gesendet wurden. Selbst alle Befehle und Datentransfere der Brücke verliefen über diese Kommunikationsanlagen. Nero, würde es nicht bemerken können. Und sobald sich das Spectrum auf dem Bildschirm visualisierte, blinkte Sevs Postfach auf und hastig öffnete er die neue Nachricht von Nesaja: Was ist Wahrheit? - ruf ich ins Weite. Wahrheit bist Du! antwortet die Erde. Fühlst du dich nicht als Gott und Gebieter trotz dich drückender Tiergeberde? Wisse! weil ich das Tier noch spüre, ruf ich nach reiner Lichtgeberde, sehnt sich die Seele nach ganzer Klarheit. Was ist Wahrheit? - Stumm bleibt die Erde. Löse dich los von der trügenden Erde, Erfahr's auf dem Weg des Stirb und Werde! Sevs Blick wurde fester. Nesaja spielte mit Ihm, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, aus welchem Grund. Doch nach kurzen krampfhaften Überlegungen, in denen er starr den Bildschirm angeglotzt hatte, fiel Ihm auf das ein Video in dem Anhang der Nachricht lag. Verunsichert öffnete er dieses und noch während die ersten Bilder flimmern sah, fing sein Herz an wie verrückt zu Pumpen. Mit offenem Mund starrte er den Bildschirm an und rieb sich kurz die Augen. Prime. Es war eine Videoaufzeichnung des Piratenüberfalls von vor 18 Jahren. Offensichtlich aufgezeichnet von einer Überwachungskamera auf einem der Häuser. Sev krallte sich am Tisch fest, während sich seine Atmung beschleunigte und er es nicht schaffte, seinen Blick von dem Bildschirm zu lösen. Er sah das Haus seiner Kindheit, die verängstigten Menschen die um Ihr Leben rannten und wie Vieh nieder geschossen wurden. Alles war genauso, wie die Bilder in seinem Kopf, lediglich aus einer anderen Perspektive. Seine grauenvollen Erinnerungen, einfach digitalisiert. Seine Augen weiteten sich, als er einen kleinen Jungen sah, der sich aus einem brennenden Haus den Abhang hinunter rollte und in eine Schar von Leichen stecken blieb. Doch war er nicht ruhig, wie in seiner Erinnerung, so starr vor Schrecken. Er schrie, schrie unentwegt. Mehrere Minuten bis das Video abrupt stoppte. Sevs gesamter Körper war verkrampft, mühevoll keuchte er während Ihm eine Träne die Wange hinunter lief. Doch stiegen die grollenden Gefühle wieder nach oben und so stand er auf und brüllte sich den Schmerz aus dem Leib. Einige male schlug er auf das Terminal ein, das funkend zersprang und der Holo-Bildschirm sich zitternd in Luft auflöste. Nach wenigen Sekunden beruhigte er sich wieder und lies sich schwer atmend zurück in den Sitz fallen. Wer immer Nesaja auch war, er wusste etwas und wollte es Sev wissen lassen. Soviel war klar und sobald diese Operation beendet sein würde, würde er sich auf die Suche nach Ihm machen. Er hatte Ihm Nachrichten zukommen lassen, also konnte man den Sendeweg auch zurück verfolgen. Doch Sev schüttelte sich diese Gedanken aus dem Kopf. Er durfte sich nicht ablenken lassen, auch wenn diese Nachricht seine seelische Wunde wiedereinmal aufgerissen hatte. Doch als er sich erhob und das Kommunikationsabteil verlassen wollte, erschrak er für einen Moment. Kody stand regungslos hinter der geöffneten Tür, der Ihm einen fragenden Blick zuwarf während er vorsichtig mitteilte: „ Wir haben Hades-4 fast erreicht. Du wirst auf der Brücke gebraucht....“ Doch Sev fühlte sich ertappt und fauchte Ihn an: „ Wie lange stehst du da schon?“ „ Lange genug.“ Entgegnete er gelassen und vervollständige in einem sehr ruhigen Ton: „ Ich nehme an, du willst nicht darüber reden?!“ „ Es gibt nichts zu bereden.“ antwortete Sev schroff. Kody deutete mit einer Kopfbewegung auf das funkende Terminal: „ Wirklich?!“ Sev schritt auf Ihn zu, sah Ihn mahnend in die Augen bis Kody lächelnd erklärte: „ Kein Sorge. Ich behalte es für mich.“ Sev lockerte sich ein wenig, nickte Kody zu und schritt an Ihm vorbei. Doch blieb er nach einigen Schritten stehen und blicke über seine Schulter zu Kody: „ Was ist? Keine japanischen Weisheiten die du los werden möchtest?“ Kody hielt für einige Momente inne, ehe er kopfschüttelnd zum Boden gerichtet antwortete: „ Nein.....“ Sev musterte Ihn kurz für einige Sekunden, fragte sich ob er sich bei Ihm entschuldigen sollte, doch verwarf er den Gedanken wieder und machte sich auf zur Brücke. Kody folgte wenige Sekunden später. Sofort als Sev die Brücke betreten hatte, lief ihm ein Schauer über den Rücken, als er Hades 4 erblickte und sich unweigerlich versuchte vorzustellen, welche unvorstellbaren Kräfte hier gewirkt haben mussten. Langsam bahnte sich die Exodus Ihren Weg auf das innere des Planten und durch die dutzenden Schiffe die Patrouillen flogen oder in geschlossener Formation, stärke demonstrierend im Raum warteten. Etwas nervös trat Sev in die Mitte der Brücke und blickte durch die großen Fenster. Er versuchte sich einen Überblick zu verschaffen, während er leise fragte: „ Wie viele sind es?“ Kody, der sich bereits wieder hinter Informationskontrolle geschwungen hatte antwortete prompt: „ 63 Schiffe aller Gattungen. Hauptsächlich Jäger und Bomber. Einige Fregatten und eine Korvette.“ Denver, der immer noch am Kommunikationsterminal saß, schielte über seine Schulter und lachte: „ Hey yeah! Wir haben die dickste Kanone hier!“ „ Wenn wir enttarnt werden, ist dieser Vorteil bedeutungslos.“ erklärte Nero trocken und blickte zu Sev. Auch ohne Neros Gesicht sehen zu können, wusste er das es eine Anspielung war, doch ließ er sich davon nicht beirren und schritt nahe an das Fenster heran an das er seine beiden Hände legte: „ Sie können nicht rein sehen?!“ „ Nein.“ erklärte Kody: „ Die Transluzenz der Scheiben ist aktiv. Von draußen ist es so, als würde man in einen Spiegel sehen.“ Einige Jäger der Cutlass-Klasse flogen dicht an dem Fenstern vorbei und Sev atmete tief durch. Er wurde unruhiger im Wissen sich auf dieses Schiff verlassen zu müssen. Ein Kampf Mann gegen Mann, war Ihm um so einiges lieber, als sein Leben, in die Hände von Computerchips und einem Haufen Metall zu geben. Als hätte man Ihm die Kontrolle entrissen. Nero richtete sich auf, trat an Sev heran und deutete aus dem Fenster: „ Dort ist unser Ziel!“ Sev erblickte eine große zusammengeschusterte Basis, mitten in eine Schlucht gemeißelt. Nach einigen Sekunden die er ausdruckslos diese angestarrt hatte, wandte er sich vom Fenster ab und befahl laut in die Brücke hinein: „ Nox, Schub auf 30%! Gehe so dicht heran wie möglich! Kody, ich will so viele Informationen über das Ding wie du beschaffen kannst!“ „ Verstanden!“ Die Exodus bahnte sich Ihren Weg nahe an das Planeteninnere heran während Kody beiläufig seine Erkenntnisse mitteilte. „ Ziel besteht aus Durastahl dutzender Sorten. Außenhülle hat eine Dicke von 12cm – 60cm. Mehrere Schiffe im Hangar. Den Bio-Scans zufolge befinden sich fast 300 Tangos in der Station.“ Sev lief auf und ab und versuchte mit allen mitteln seine Nervosität nicht zu zeigen, als plötzlich ein Funkspruch der Piraten die Brücke der Exodus ausfüllte: „ Exodus, hier Shiva! Kommen!“ Ruckartig blieb Sev stehen und schielte zu Denver, der nun zappelnd vor dem Terminal saß. Alle Blicke richteten sich auf Ihn, bis Sev ihm nach einigen Sekunden in denen er fragend in die Runde hinein starrte, mit einer Handbewegung deutete, zu antworten. Denver schüttelte sich einmal, hustete kräftig und betätigte das Terminal mit einer übertrieben tiefen Stimme: „ Yow how. Hier Exodus! Ai?“ Sevs Körperhaltung schlaffte ab und ungläubig sah er Denver zu, wie er Ihren Untergang besiegelte, bei dem unglücklichen Versuch einen Piraten nach zu ahmen. Erneut ertönte die die Stimme über den Komm-Kanal, die nun leicht verstört klang: „ Was ist denn mit Jezz los? Ist der heute nicht für Komm zuständig?“ Nach einem kurzen zögern, in dem Denver sich vor dem Terminal hin und her gewunden hatte, erklärte er etwas wackelig: „Yow, nein. Ääähhh..... Jezz hat sich mit Rum volllaufen lassen. Ist ziemlich ausfallend geworden der gute. Der Captain wollte Ihn schon über die Planke jagen. Ai?“ Völlig perplex machte Sev einen Schritt auf Denver zu und flüsterte in einem harschen Ton: „ Rum?“ Auch Nox blickte Ihm vorwurfsvoll an und fragte im gleichen Tonfall: „ Planke?“ Kody machte es Ihnen gleich und vollendete die Verwirrung: „ Ai?“ Denver zappelte umher und streckte seinen Arme in die Höhe, während er sich trotzig erklärte: „ Wie reden Piraten denn sonst? Könnt Ihr es etwa besser? Häh?“ Sevs Gesicht wurde zorniger und so blickte er angespannt zu dem Terminal, als sich der Pirat erneut meldete: „ Ah ja! Typisch Jezz! Übernehmt Ihr die Nahsicherung?“ Sev atmete auf und fasste sich an den Kopf. Er konnte nicht glauben das die Piraten auf diese dritt-klassike Vorstellung hinein gefallen waren und keuchte ungläubig: „ Ich glaub's einfach nicht....“ während er sich wieder lockerte. „ Ai! Exodus übernimmt die Nahsicherung!“ antwortete Denver ehe er sich zu den anderen drehte und mit erhobenen Armen verkündete: „ Wer ist der Größte? ICH bin es! Scheiße Ja! Der furchteinflößendste Pirat im gesamten Universum!“ „ Du würdest doch nicht mal einer beschissenen Flachkatze angst einjagen!“ knurrte Nox und widmete sich wieder dem Schiff das inzwischen keine Hundert Meter von der Basis entfernt war. Wieder blickte Sev aus dem Fenster während Nero sich mit zugigen Schritten an Kody wandte: „ Richte alle Scanner auf die Basis aus.“ Kody blickte Ihn fragend an bis dieser erläuterte: „ Wir horchen das Treffen aus, gewinnen vielleicht nützliche Informationen und schlagen dann zu!“ Kodys blick wanderte zu Sev der einmal kurz nickte und sich anschließend auf den Capitänssitz inmitten der Brücke setzte ehe er befahl: „ Leg es auf die Lautsprecher!" Ein lautes rauschen ertönte das immer wieder von Interferenzen gestört wurde. Doch je länger Kody an dem Terminal herum spielte, desto mehr wurden die Interferenzen zu abgehackten Wortfetzen. „ Ich bekomm was rein! Moment, ist hab's gleich!“ erklärte Kody. Nach und nach wurden die Stimmen klarer bis sie letztendlich unter quietschen und Rauschen gänzlich zu verstehen waren. „ Ich hab's!“ rief Kody und die Stimmen von 2 Personen schallten über die Lautsprecher. Eine war abgehackt, was aber nicht an den Störungen lag, sondern an der Person selbst: „ Wir müssen euch gar nichts versichern. Der Whistleblower ist hier. Die Informationen in seinem Kopf. Es ist an euch diese zu beschaffen.“ Sevs Augen verengten sich und leise sagte er: „ Pollox....“ Ein andere Stimme war zu hören, die wesentlich Ruhiger klang: „ Das reicht nicht. Die UEE mischt sich in diesen Krieg ein und wir werden zunehmend Ihr Ziel. Genauso wie Ihr! Eines unserer Labore auf Cassel wurde gestern ausgelöscht. Uns läuft die Zeit davon und Ihr schleppt einen alten Mann an und verlangt dafür das wir euch unsere Stützpunkte in Cathcart überlassen?“ „Ihr wisst, welchen Wert der Nano-Chip hat. Unterstellt uns keine Dummheit. Wir müssen gemeinsam gegen Jokks vorgehen, um Ihn zu stürzen. Wir haben die Flotte, Ihr habt den Chip. Mehr als eine gerechte Verteilung. Aber, wenn das nicht ausreichend sein sollte, haben wir noch einen.... Bonus.“ „ Wovon sprecht Ihr?“ „ Geiseln. Über Hundert an der Zahl!“ „ Geiseln! Wollt Ihr mich für Dumm verkaufen?“ „ SPOTTET NICHT ÜBER UNS!!!“ Sevs Blick richtete sich zu Kody während er kommentierte: „ Die Geiseln, sie sind hier!“ Nachdem die Lautsprecher einige Sekunden Stumm geblieben waren ertönte Pollox erneut: „ Elite. Terras Elite und Spitze. Ihre Angehörigen, allesamt Millionen schwer. Sie werden viel Geld für das Leben Ihrer Liebsten zahlen. Mehrere Hundert Millionen, ja vielleicht sogar Milliarden Credits, in fleischlicher Währung.... ist... das... kein... Angebot?“ „ Sie sind hier?“ „ Exakt. In einem unserer Transporter im Hangar.“ Ein drückendes Gefühl stieg in Sev auf während sein Verstand anfing nach Möglichkeiten zu graben. Kody hatte sofort die Information überprüft und bestätigte: „ Caterpillar im Hangar verzeichnet erhöhte Biologische Präsenz. Über 100.... ich kann es bestätigen!“ Sev sprang auf, während die Lautsprecher erneut ertönten: „ Einverstanden. Männer, bringt den Whistleblower auf mein Schiff!“ „ Ein Freude mit der Ceades Geschäfte zu machen!“ Hastig stürmte Sev wieder an das Fenster und brüllte: „ Abstellen!“ Das Rauschen der Lautsprecher versiegte. Sevs Blick richtete sich auf die Basis. Der Hangar war klar zu erkennen und so wurde er lauter: „ Wir müssen die Geiseln raus holen! Wenn wir das Feuer eröffnen sind die so gut wie Tod!“ „ Wir haben einen Auftrag!“ erklärte Nero trocken doch Sev lies sich nicht unterkriegen und wurde lauter: „ Da sind Zivilisten unten! Wir machen den Hammer klar und holen sie raus!“ Nox kratzige Stimme erklang in einem sarkastischem Tonfall: „ Über 100 Menschen... Ja?“ „ Die Geiseln sind in einem Transporter! Wenn wir den.... Denver! Mach die Hornet bereit! Wir....“ erklärte Sev optimistisch doch würgte Nero Ihn ab: „ Das Treffen ist beendet! Wir müssen jetzt zuschlagen.“ Sev schüttelte mit dem Kopf, doch noch ehe er sich weiter äußern konnte fiel Ihm Nox ins Wort: „ Scheiße! Das ist Selbstmord!“ Auch Denver sprang auf und gestikulierte wild herum während er empört zustimmte: „ Wir sind mitten in einem Nest von Piraten, wir gehen verdammt nochmal drauf!“ Sev keuchte. Sie hatten Recht. Er konnte die Geiseln nicht befreien und so brüllte er: „ Scheiße!!!“ Er hätte die Piraten ziehen lassen können, zusammen mit den Geiseln. Als solche hatten sie wenigstens eine Chance aufs Überleben. Nero trat an Sev heran und beteuerte: „ Wir haben einen Auftrag. Das Wohl vieler hängt davon ab. Wir können uns keine schwäche leisten!“ Sev blickte sich wieder um. Das Schicksal hatte ihn auf ein neues eingeholt. Jede Faser in Ihm schrie das nicht zu zulassen und für einen Moment fragte er sich, ob es an der kürzlichen Reise zurück in seine Vergangenheit lag. Keuchend ging er mit langsamen Schritten wieder zum Capitänsplatz und setzte sich während sein Blick ausdruckslos wurde. Leise, mit seiner ruhigen Stimme beteuerte Kody: „ Wir können Ihnen nicht helfen. Angriff vorbereiten?“ Sev sah sich um. Alle Blicke waren auf Ihn gerichtet und nach einem kurzem Moment der Stille bestätigte er gedämpft: „ Leg die Langstrecken-Kommunikation lahm. Waffensysteme bereit machen.“ „ Verstanden!“ bestätigte Kody nickend. Nero streifte gelassen auf der Brücke entlang. Hin und her, zwischen den vielen Terminals. Auch wenn er es sich nicht anmerken lies, so wußte Sev doch, dass er im vorbei gehen jeden Handschlag der Marines mit Argus-Augen überwachte. Er würde nicht für eine Sekunde zulassen, das die Operation fehlschlagen würde. Mit kaum hörbaren Schritten trat er an Sev heran und kommentierte das rege treiben der Raumschiffe: „ Es funktioniert. Sie werden nervös.“ Es dauerte nicht lange ehe dutzenden Schiffe, in Bewegung gerieten, verwirrt über den Funkausfall. Blockierte Langstrecken Kommunikation war das beste Anzeichen für einen bevorstehenden Angriff. Ein Anzeichen, das die Piraten in Anspannung und Angst vor einen Verrat versetzte und so konnte Sev deutlich sehen wie sich Formationen bildeten und sich die Schiffe versammelten. Es wurde nur noch der Zündfunke benötigt. „ Waffensysteme Einsatzbereit! Frontgeschütz geladen! Geschützturm-KI geladen!“ Die Zeit schien langsamer zu werden, während Kody die Stats mitteilte und wieder einmal Wünschte sich Sev, das er die Menschen nur als leere Hüllen betrachten könnte. Als einfache Statistik. Doch das drückende Gefühl in seinem Bauch verriet ihn. „ Wir sind Feuerbereit! Feuererlaubnis?“ erklärte Kody. Sev zögerte, blickte mit dem Blick eines Toten durch die Fenster: Über 100 Menschen die verängstigt auf Rettung hofften. Betend das ein Wunder geschehen würde, so wie er selbst es vor über 18 Jahren getan hatte. „ Sev? Feuerbefehl?“ fragte Kody erneut nach. Doch vergebens versuchte Sev wieder eine Gleichung aufzustellen. Sein Herz schlug immer lauter während das drückende Gefühl sich in Hitze wandelte und sich in seinem gesamten Körper ausbreitete. Er musste vergessen, seine Gedanken verdrängen, eine Entscheidung zum Wohl der Allgemeinheit treffen. Erneut fragte Kody, etwas lauter als zuvor: „ Feuererlaubnis?“ „ Feuer.“ bestätigte Sev mit kaum hörbarer Stimme. Augenblicklich vibrierte die gesamte Brücke und ein blau leuchtender Strahl schoss aus dem Frontgeschütz der Exodus hinaus. Mit einer grellen Explosion riss dieser ein Teil der Basis davon und schleuderte es in die Schwerelosigkeit hinaus. Keine Sekunde verstrich ehe die versammelten Schiffe das Feuer aufeinander eröffneten und das Nichts des Weltalls mit Raketen und Lasern fluteten. Dutzende Explosionen blitzen auf während beide Piratengruppierungen den Angriff starteten als plötzlich die Lautsprecher der Brücke los schallten: „ Exodus! Verdammt, was macht Ihr da?“ Mit einer schnellen Kopfbewegung drehte sich Sev zu Denver und brüllte: „ Enttäusche mich nicht!“ Woraufhin Denver zügig das Komm betätigte: „ Hier Exodus! Ceades hat uns verraten! Befehl von Pollox. Löscht sie alle aus!!!“ „ Jäger im Anflug!!!“ brüllte Kody und prompt gab Sev weitere Befehle: „ Geschütztürme ausrichten! Energie auf die Backboard-Schilde leiten. Nox! Bring uns raus hier! Auf kurze Entfernung sind wir leichte Beute für die Bomber!“ Kaum hatte er den Satz beendet durchfuhren mehrere Erschütterungen die Exodus. Einige Cutlass-Jäger rasten dicht an der Brücke vorbei und drehten eine Schleife zu einem erneuten Angriff. Doch Eine Rakete schlug in einen der Jäger ein und zerfetze diesen mit einer grellen Explosion in tausend Stücke. Die Exodus nahm an fahrt auf, flog einen kleinen Bogen über die Basis die lichterloh brannte. Sev blickte hinaus. Betrachtete den Hangar aus dem dunklen Rauchschwaden aufstiegen. Eine Explosion beförderte Schutt und Metall nach draußen. Augenblick wich das drückende Gefühl und hinterließ bloße Leere und so flüsterte er leise: „ Es tut mir Leid.“ Doch plötzlich riss in Nox aus den Gedanken der mit aller Kraft brüllte: „ Retalliator im Anflug! Bomber!!!“ Laut krachte es und Melody wurde hart nach vorne gestoßen. Mit letzter Kraft konnte sie sich noch fest halten, ehe sie in den Ventilator vor Ihren Füßen gefallen wäre. Panisch blickte sie sich um und keuchte angespannt: „ Oh nein.... nein, nein, nein!“ Sie wurden angegriffen. Soviel war klar. Doch was sollte sie nun machen? Erneut krachte es und Melody wurde wieder zurück gegen die Wand geschleudert. Das wenige Licht flimmerte und das erdrückende Gefühl der Hilfslosigkeit schaffte es nicht mehr, den Drang etwas unternehmen zu müssen zu unterdrücken. Sie griff sich Ihre Tasche und und kroch weiter während das Schiff immer wieder aufs neue durchgeschüttelt wurde und das laute krachen die engen Gänge ausfüllte. Selten hatte sie Terra verlassen oder gar mit Raumschiffen durch die Galaxis geflogen, doch selbst sie wusste, das jedes Schiff über Rettungskapseln verfügte. Es war eine Chance, musste sie diese doch nur finden. Wieder wurde der gang gespenstisch dunkel, so dass sie Ihre Hand vor Augen nicht mehr erkennen konnte. Doch robbte sie unaufhörlich weiter bis Ihre Hände plötzlich den halt verloren. Sie rutsche weg, beschleunigte plötzlich sehr stark und durch das fehlende Licht wurde Ihr erst spät bewusst, dass sie einen Schacht hinab rutschte. Sofort versuchte sie sich an den Wänden fest zu krallen, doch misslang Ihr dieser Versuch. Ein kleines Licht zeichnete sich ab, das schnell immer größer wurde. Es war ein Gitter auf das sie schnell zuraste. Wenige Momente verstrichen, in denen sie das begriffen hatte, da krachte sie mit einem heftigen Schwung dagegen und brach zusammen mit dem Gitter hindurch. Mit einem harten Schlag, der Ihr den Atem raubte schlug sie auf dem Boden, 2meter unterhalb des Gitters auf ehe sie für einige Sekunden regungslos liegen blieb. Schmerzhaft stöhnte sie einmal auf und fing sich wieder langsam an zu bewegen. Benommen sah sie sich um und versuchte sich zu orientieren als erneutes krachen zu hören war und das Metall um sie herum erzitterte. Sie fand sich in einem großen Raum wieder, der nur spärlich erleuchtet war, jedoch mit dutzenden technischen Gegenständen versehen. Maschinenraum, schätze sie als Laie und richtete sich mühevoll auf. Ihr Rippen schmerzten, doch als Ärztin stellte sie schnell fest, das diese nicht gebrochen waren und setzte stöhnend einen Schritt vor dem anderen. Sie musste runter von diesem Schiff, egal wie. „ Schilde bei 42%! Backbord-Geschützturm ausgefallen!“ brüllte Kody und Denver stimmte mit ein: „ Scheiße! Wir gehen hier drauf!“ „ Halt dein beschissenes Maul!“ brüllte Nox zurück um das laute scheppern zu übertönen. Explodieren Schiffe, Laser die durch das das All rasten und brennende Fracks füllten die Sicht aus den Fenstern völlig aus. Die Exodus raste zwischen den beiden Hälften des Planeten durch und befand sich inmitten der Schlacht. „ Fregatte voraus! Ihr Schilde sind unten!“ brüllte Kody und Sev schrie, während er mühe hatte sich am Sitz fest zu krallen: „ Antimaterie-Raketen klar machen!“ „ Bereit!“ „ FEUER!!!“ brüllte Sev und sofort schossen 2 Raketen aus den Öffnungen an der Front der Exodus hinaus. In wenigen Sekunden überbrückten sie die Distanz zur Fregatte und schlugen unter einem dumpfen Knall ein. Die Explosion zerriss das Schiff von Innen heraus ehe es wie ein platzender Feuerball explodierte. Die Exodus drehte ab, flog einen neuen Kurs an, um den engen Raum zwischen den beiden Planetenhälften zu entrinnen, doch zwängten diese die Schiffe in einen tödlichen Hexenkessel. Laut fluchte Nox: „ Scheiße! Zu viele Feindaktivitäten! Da kommen wir nicht durch!“ Als die Exodus plötzlich erneut durchgeschüttelt wurde. Weitere Treffer schlugen auf dem Schiff ein und Kody teilte angespannt mit: „ 38%! Weitere Gegner haben uns aufgeschaltet. Sie konzentrieren Ihr Feuer auf uns!“ „ Das überstehen wir nicht! Alle Energie auf die Schilde und den Antrieb! Neuer Kurs 324-297!“ befahl Sev laut doch protestierte Nox lauthals: „ WAS? Du führst uns noch weiter in den Planetenkern!!!“ „ Wir haben keine andere Wahl! LOS JETZT!!!“ beteuerte Sev aggressiv. Nox setzte die Befehle laut fluchend in die Tat um: „ Scheiße! Scheiße! SCHEIßE!!!“ Die Exodus tauchte ab und nahm rasant an fahrt auf. Mehrere Jäger und Bomber schossen Ihr hinter her. „ 6 Feinde hinter uns!!!“ Teilte Kody mit als plötzlich einige leuchten aufblitzten, unterlegt von einem penetranten Piepen und er nun zügig vervollständigte: „ Raketen im Anflug!“ „ Gegenmaßnahmen einleiten!!!“ schrie Sev während das piepen immer schneller wurde. Doch schoss die Exodus nun hunderter kleiner, leuchtende Störsender aus. Eine Rakete lies sich täuschen und explodierte knapp hinter dem Schiff und nur ein leichtes vibrieren war auf der Brücke zu spüren. Doch sofort danach wurde die Exodus erneut von einer Starken Erschütterung erfasst, die die Delta Einheit hart durchschüttelte. Das Licht fing kurz an zu flackern und einige funken schossen durch die Brücke. „ Rakete eingeschlagen! Schilde haben den meisten Schaden absorbiert! Kein Hüllenbruch!“ teilte Kody hektisch mit während die Exodus weiter in den Planeten hinein raste. Die Distanz zwischen den beiden Planetenhälften wurde zunehmend geringer und die Anzahl an Gesteinsbrocken und zerklüfteten Felsen die aus der Innenseite des Planeten hinaus ragten nahmen kontinuirlich zu. Nox hatte zunehmend Schwierigkeiten das Schiff bei diesem Tempo hindurch zu manövrieren und untermauerte diese Tatsache mit stöhnen und keuchen bei jedem kleinsten Lenkvorgang und auch der Blick aus den Fenster der Brücke lies keinen Spielraum für Optimismus. Die Zerklüfteten Innenseiten der Planeten wurden enger und enger bis sie schließlich fast ausnahmslos ineinander ragten. Löcher, gruben und Gräben durchzogen das steinige Material. Manche so groß wir ein Raumschiffe der Capital-Klasse, manche so klein wie ein Gleiter, immer in Bewegung durch lose umher schwebende Felsen und Geröll und die Exodus, raste mit Höchstgeschwindigkeit darauf zu. „ Verdammt nochmal wir verrecken!“ schrie Denver verzweifelt und deutete auf die Aussichtsfenster. Sev teilte seine Angst, doch war er zu stur nun einen Rückzieher zu machen und brüllte: „ Alle Energie auf die Steuerdüsen und Bug-Schilde, wenn ich den Befehl gebe! Minen zum Abwurf bereit machen!“ Denver zappelte wie wild: „ Scheiße! Die Heckschilde deaktivieren?! Eine Rakete und.....“ Doch Sev würgte Ihn scharf ab: „ Entweder die Rakete oder die Gesteinsbrocken!“ Erneut wummerte es und weniger als einige Sekunden trennten sie noch von dem Gesteinstrichter. Sevs Atmung beschleunigte sich, während einige Schweißtropfen seine Stirn hinunter liefen. Denver stand schnurgerade hinter seinem Terminal an dem er sich mühevoll fest krallte und hektisch vor sich her-nuschelte: „ Oh Herr im Himmel, bitte beschütze uns und dieses Kack-Schiff! Segne uns oh' Herr......Segne uns, Segne uns, Segne uns.....“ während die restliche Delta-Einheit hochkonzentriert auf den Terminals herum hämmerte und Nox mit einem vor Anspannung verzerrten Gesicht an der Steuerung zerrte. Sev atmete tief durch, während sein Herz immer schneller schlug, bis er mit aller Kraft brüllte: „ JETZT!!!“ Sofort als Kody die Energie umlenkte verlor die Exodus stark an Schub und warf Sev in dem Sitz nach vorne. Für einen Moment, in denen es die Schwerkraftgeneratoren nicht schafften die plötzlich auftretenden G-Kräfte auszugleichen, wurden alle kurzzeitig nach oben geworfen, als Nox die Exodus stark abtauchen lies und die Steuerdüsen feuerspeiend, den Bug des Schiffes kraftvoll nach unten drückten. Die Idris drehte sich ein einem scharfen Winkel, in einer der riesigen Felsspalten hinein die jedoch nicht viel größer war, als die Exodus selbst. Überrascht von dem plötzlichen Manöver schafften es 2 der Verfolger nicht mehr abzubremsen und rasten in die Felsen hinein, wo sie unter lauten donnern explodierten. „ Minen abwerfen!!!“ brüllte Sev und Kody tat wie Ihm befohlen: „ 1 ist raus! 2 ist raus! 3 Ist raus!.......“ Die Restlichen Verfolger, um ein vielfaches kleiner und Wendiger als die Exodus, schafften es ebenfalls in den Spalt, doch raste einer sofort in eine der Minen hinein, die diesen in tausend Stücke zerfetzte. „ Scheiße! Das gibt ne volle Breitseite!!!“ brüllte Nox plötzlich und lenkte Sevs blick weg von den Schiffssystemen hin zum Brückenfenster. Ein Felsbrocken mehrere Meter lang, schob sich langsam in den engen felsigen Gang hinein. „ Festhalten!!!“ brüllte Sev, ehe die Exodus dagegen knallte und die Gesteinsformation bersten lies. Das ganze Schiff vibrierte unter einem lautem Wummern und einige Anzeigen und schrille Signaltöne schallten los. „ Schilde bei 15%!“ informierte Kody laut doch schepperte es auf eines neues und schnell korrigierte er sich: „ 12%!“ Wild hämmerte Sev auf seinem Terminal herum, sendete einen Infraschall-Ping aus der eine 3 dimensionale Karte vor Ihm visualisierte, die die Struktur des Gesteins abbildete durch das sie hindurch schipperten. Wenige Momente tippe er in der Karte herum, ehe er laut befahl: „ Hoch ziehen! JETZT!!!“ Nox riss am Steuer, die Nase der Idris richtete sich wieder nach oben und tauchte in einen weiteren Felsspalt ein. Doch die restlichen 3 Verfolger klebten am Heck des Schiffes und gaben weitere Schüsse ab. „ Vollen Schub!!!“ befahl Sev erneut, worauf hin die Exodus wieder beschleunigte während weitere Minen abgeworfen wurde. Ein Verfolger konnte nicht schnell genug ausweichen und Explodierte dicht hinter dem Schiff. Das brennende Wrack schoss am Seitenfenster der Brücke vorbei und krachte in eine Gesteinsformation. Sev lenkte seinen Blick wieder auf das Frontfenster. Eine Öffnung, die sie dort raus bringen würde war nicht weit entfernt. Noch ehe sie den Ausgang passierten gab Sev hektisch weitere Anweisungen: „ Verbleibende Geschütztürme kalibrieren! Feuerbereit machen!“ „ Einsatzbereit!!!“ gab Kody zu verstehen als die Exodus durch die Öffnung wieder den offenen Weltraum erreichte, worauf hin Sev zügig befahl: „ Schub drosseln! Feuer eröffnen!!!“ Die Exodus verlor stark an fahrt. Die Beiden Verfolger rasten an Ihr vorbei und drehten sofort eine Schleife um einen neuen Angriff zu starten. „ Ziele Markiert! Eröffnen Feuer!!!“ brüllte Kody noch bevor die Gatlin-Geschütztürme der Exodus anfingen los zu rattern. Hunderte kleine leuchtende Geschosse rasten auf die 2 verbliebenen Retalliator zu, die mühevoll einige scharfe Ausweichmanöver starteten, während sie Ihren Angriff weiter fort führten. Doch nach einigen Sekunden, in den sie akribisch Ihr Schicksal hinaus gezögert hatten, traf eine lange Salve eines der Schiffe, dessen Cockpit anfing zu brennen. Unkontrolliert raste es weiter auf die Exodus zu bis eine weitere Salve das Schiff traf und in einer gleißenden Explosion zerfetzte. # Auch der letzte Angreifer steckte einige Treffer in den Rumpf ein, der anschließend Feuer fing. Noch ehe er zum Schuss kam, schoss der Pilot sich mit einer Rettungskapsel von Bord. Die Gatlin-Geschütze machten mit dem Führerlosen Schiff kurzen Prozess. Die plötzlich eintretende Stille machte allen klar, das sie es überstanden hatten und lauthals lachte Denver los: „ JA! JA, Verdammt! So macht man das! Ihr scheiß Kerle!!!“ Ein Allgemeines durchatmen erfüllte die Brücke, bis Nox schwer atmend fragte: „ Scheiße Denver..... Hast du gerade gebetet?“ Denver streckte die Arme in die Höhe und stotterte: „ Was? Ich? Neeeein! Das war nur.... du weißt schon.... ein.... ein...“ Kody lachte auf und vervollständigt seinen Satz: „ Ein jämmerlicher Versuch zu beten! Wo hast du das denn gelernt?!“ „ Halt dein Maul! Es zählt nicht wie man es macht! Allein der Gedanke zählt!!!“ „ Wusste gar nicht das Weicheier erhört werden....“ Gab Nox überbetont von sich und gerade als Denver sich weiter rechtfertigen wollte, machte Sev laut auf sich aufmerksam: „ Rettungskapsel anvisieren!“ „ Verstanden!“ Wurde der Befehl unverzüglich umgesetzt. Über 100 Zivilisten waren gestorben. ER hatte den Befehl dazu gegeben. Warum sollte einer der Piraten weiter leben dürfen? „ Ein Schuss! Ich will einen sauberen Treffer in die Hülle!“ vervollständigt er während sein Blick zur Rettungskapsel wanderte, die keine 100 Meter von der Exodus entfernt im All umher schwirrte. „ Bestätige!“ erklärte Kody ehe ein einzelner Schuss von einem der Geschütztürme abgefeuert wurde und in die Rettungskapsel einschlug. Zischend entwich der Sauerstoff und der Pirat würde einen qualvollen Tod sterben. Doch wiedereinmal vermochte es nicht seinen Hass zu lindern und stattdessen nahm das drückende Gefühl weiter zu. Es folgte allgemeines Gelächter und einige böse Witze über das sterben im All. Die Stimmung hob sich, was nicht zuletzt daran lag, das es nun wieder nach Hause ging. Calamity. Doch Sev fühlte keinen Enthusiasmus, keine Freude. Er atmete einmal tief aus und selbst das Gefühl der Erleichterung, konnte die Vorwürfe nicht verdrängen und so mischte er sich schlecht gelaunt in die Gespräche ein: „ Wir sind noch nicht fertig! Kurs setzen 126-284! Wir verschwinden von hier!!!“ Teil-5 Zwischen den Fronten
  8. 2939 Das laute Rauschen des Windes kündigte an, dass das Landungsschiff in die Atmosphäre eingedrungen war. Das einzige andere Geräusch was man beunruhigenderweise hören konnte, war ein loses Teil was irgendwo in der Maschine ununterbrochen klapperte. Die beiden im Cockpit eingeengten Piloten hatten alle Mühe den Zielpunkt zu finden, da die Sicht gleich Null war. Im Laderaum saßen zwanzig Soldaten der UEE festgeschnallt in ihren Sitzen, welche es kaum erwarten konnten endlich den Einsatz zu beginnen. Einer von ihnen war Logen Konarski. Gerade prüfte er noch einmal seine Waffe, während er spürte wie das Schiff aufgrund von Turbulenzen leicht anfing zu rütteln. „Nervös? Hey Leute, Logen hat heute wohl einen nervösen Finger am Abzug, also steht ihm lieber nicht im Weg!“ Roke, das wohl größte Arschloch der Truppe aber zugleich sein bester Freund, saß direkt neben ihm und ließ gleich den nächsten Scherz auf Kosten von Logen los. Ein Lächeln konnte er sich zwar auch nicht verkneifen, jedoch konterte er im nächsten Moment. „Wenigsten laufe ich nicht bei einer Nachtübung ohne Sicherheitsweste über den Schießstand und lasse mich fast abknallen!“ Sofort drehte Roke sich wieder zu ihm um und wollte protestieren, als der Lieutenant aus dem Cockpit kam um die beiden Streithähne zu unterbrechen. „Jetzt ist aber Schluss mit dem Scheiß! Wir sind hier um ein paar verblendeten Einsiedlern etwas Erleuchtung einzubläuen und nicht auf Landurlaub! Verstanden?!“ Wie im Chor brüllten die beiden los. „Jawohl, Sir!" Der Lieutenant stellte sich in die Mitte des Landungsschiffes und schaute sich zwischen seinen Soldaten noch einmal um. „In zwei Minuten sind wir da. Also überprüft eure Ausrüstung und stellt sicher dass ihr genug Munition mit habt. Habt ihr das soweit verstanden?!“ „Ja, Sir!“ Als der Lieutenant wieder im Cockpit war, lehnte sich Roke zu ihm rüber und ließ seinem losen Mundwerk freien Lauf. „Diese Penner haben uns doch eh nichts mehr entgegenzusetzen. Nach mehreren Tagen Beschuss aus dem All wird da kein Stein mehr auf dem anderen stehen. Wie kommen die überhaupt auf die Idee sich von uns loszusagen? Die sind bestimmt durchgedreht oder so was. Das einzige was wir da noch finden werden sind verstreute Körperteile und Schutt.“ Lächelnd erwiderte Logen: „Wir sind also die interstellare Müllmänner, oder wie?“ „Du bringst es auf den Punkt!“ Lachend drehte er sich zu Viktor um, dem Techniker in ihrem Squad und fing an ihm auf die Nerven zugehen. Logen wiederholte den Check seiner Ausrüstung und ließ seine Gedanken dabei abschweifen. Wie ist er bei diesem schrägen Haufen überhaupt gelandet? Logen schloss die Augen und versuchte sich noch einen Moment zu entspannen, während er daran zurückdenken musste wie alles angefangen hatte. Kapitel 1 2 Jahre zuvor Die Laderampe schwang langsam auf und ließ frisch gefilterte Luft in den Transporter strömen. Logen griff nach seiner Tasche und wollte den Hangar betreten, doch als er das ganze Ausmaß des Hangars sehen konnte, blieb er staunend stehen. Er war noch nie zuvor auf so einem großen Träger gewesen. Eine Super Hornet die gegenüberstand wurde gewartet, während ein Team von Technikern dabei war neue Waffen zu montieren und ein anderes mit mehreren verschiedenen Diagnosegeräten an einem Gladiator arbeitete. Munition wurde von herbeigeschafft und verladen, Schweißbrenner ließen Funken fliegen, auf dem ganzen Deck herrschte rege Betriebsamkeit. Links und Rechts von ihm waren weitere Transporter, welche ebenfalls frisch ausgebildete Rekruten ausspuckten. Logen merkte dass die übrigen aus seiner Einheit sich bereits aufgestellt hatten. Schnell schloss er zu ihnen auf und nahm Haltung an. Eine kleine Gruppe, angeführt von einem Mann mit harten Gesichtszügen, schritt auf sie zu. „Das soll also die Verstärkung für das 83. Regiment sein? Wie erbärmlich…“, sagte er zu seinen Begleitern, welche gleich darauf anfingen wie einstudiert zulachen. An die verunsicherten Soldaten gerichtet, redete er mit ernster Mine weiter. „Ich bin Admiral Trajan, was sie ja bestimmt schon wussten. Auf diesem Träger ist mein Wort Gesetz und wenn von ihnen auch nur einer die Ehre meines Geschwaders oder der Navy beleidigt, stelle ich ihn höchstpersönlich vor ein Kriegsgericht. Ist das soweit klar?“ „Das fällt dann wohl eher in meine Zuständigkeit denken sie nicht, Admiral Trajan?“, warf jemand hinter der Gruppe des Admirals ein. Während der Neuankömmling auf den Admiral zuschritt, wurde ihm von der Gruppe Platz gemacht, bis er direkt vor ihm stand. „Colonel Calendorn, freut mich dass sie auch noch zu uns gefunden haben. Diese Schiffe können durch ihre schiere Größe für alle die nicht der Navy angehören sehr verwirrend sein. Ich war gerade dabei ihren neuen Soldaten meine Aufwartung zu machen.“, ließ er mit einem verächtlichen Lächeln verlauten. Obwohl man Trajan ansehen konnte das ihm Calendorns Anwesenheit überhaupt nicht zusagte, reichte er ihm die Hand. Der Colonel erwiderte die Geste, aber auch nur mit Widerwillen, denn selbst er konnte sich so einen Affront gegen einen Admiral nicht leisten. „Ich hoffe ihr Weg von der Brücke zum Hangar war nicht zu anstrengend für sie, Admiral.“ „Natürlich nicht, aber wo sie es gerade erwähnen ich sollte wohl wieder auf die Brücke zurückkehren, schließlich habe ich ein Geschwader zuführen. Sie entschuldigen mich, Colonel?“ Ohne ein weiteres Wort wandte er sich ab und verließ den Hangar in Richtung der nächsten Luftschleuse. Colonel Calendorn schaute ihm kurz hinterher, lenkte seine Aufmerksamkeit aber wieder auf Logen und die anderen. „Wie sie sehen sind nicht alle über den Befehl glücklich, dass das 83.Infanterie Regiment Admiral Trajans Geschwader zugewiesen wurde. Ich erwarte aber trotzdem von ihnen, dass sie sich alle anständig hier benehmen während wir bei diesem Geschwader stationiert sind. Zu unserem Auftrag werde ich ihnen nur sagen, dass wir in nächster Zeit die Außenzonen kontrollieren werden. Alles weitere erfahren sie von ihren Vorgesetzen. Ach, und falls sie es noch nicht mitbekommen haben, ich bin Colonel Calendorn. Und jetzt suchen sie sich ein Platz zum schlafen, Verstanden?“ „Ja, Sir“, rief Logen ebenso wie der Rest. „Wegtreten!“ Logen folgte den anderen zum Ausgang des Hangars, als er plötzlich von jemanden unfreundlich angesprochen wurde. „Hey Kumpel, dass da ist meine Tasche!“ Kaum das der Satz zu Ende gesagt war, griff ein grobschlächtiger Kerl nach seiner Tasche. „Was soll dass denn werden?“, gab Logen zurück und verpasste ihm erstmal einen Schlag in die Magengrube. Der ließ daraufhin wieder die Tasche fallen und erwiderte Logens Geste mit einer Kopfnuss. „Wolltest du meine Tasche klauen oder was? Na, warte…“ Kurz darauf rauften sich die beiden auf dem Hangardeck, ohne dass sie bemerkten wie die meisten ihre Tätigkeit einstellten und sich neugierig ihnen zuwendeten. Unauffällig trat eine dritte Person dazu und begutachtete das Schauspiel. „Ihr beiden wisst schon, dass ihr eure Taschen nur vertauscht habt und nun zur Belustigung der ganzen Besatzung, euch mitten auf dem Hangardeck prügelt?“, rief ihnen eine Frauenstimme zu. Beide hielten inne als sie sich der ganzen Aufmerksamkeit bewusst wurden. Als sie sich wieder aufgerappelt hatten, drehten sich beide zu der Unbekannten um. Logens Gesichtszüge hellten sich sofort auf, als er sah dass eine gut aussehende Frau vor ihm stand. Ihre blonden Haare hatte sie zum Zopf zusammengebunden, während die Uniform ihre Figur nur noch umso mehr betonte. „Man merkt gleich dass sie hier neu sind.“ „Und sie sind…?“ „Sergeant Sordana, ihre Vorgesetzte.“ Schnell nahmen beide Haltung an und salutierten vor ihr. „Entschuldigen Sie Mam, aber der Kerl…“, wollte der Fremde, mit dem er eben noch seine Meinungsverschiedenheit klären wollte, sagen, als Sgt. Sordana ihn unterbrach. „Sparen sie sich das, dass einzige was ich gesehen habe sind zwei Idioten die sich wegen einer Tasche prügelten.“, gab sie missgelaunt zurück. Enttäuscht dass der kleine Zwist zwischen den beiden schon vorbei war, wendeten sich die meisten Schaulustigen wieder ihrer Arbeit zu. „Also verraten sie mir jetzt wie sie heißen, oder muss ich mich deshalb auch mit ihnen prügeln?“ „Ähh…Private Roke Hanks, Mam.“, sagte er unsicher. Sie schaute zu Logen rüber. „Private Logen Konarski, Mam.“ „Na geht doch und jetzt schnappen sie sich ihre richtigen Taschen. Sie beide sind mir unterstellt, also will ich nicht noch mal so einen Mist sehen, alles klar?“ „Ja, Mam.“, erwiderten sie und begaben sich in Richtung Ausgang. Die Kabine, welche er natürlich mit Roke teilen musste, war nicht viel größer als ein Schuhkarton. Zwei Betten übereinander, zwei Schränke und ein kleiner Tisch war das Beste an Komfort was sie bekommen konnten. Er stellte seine Tasche auf den Tisch und kramte seine Sachen in einen der Schränke, als Roke die Kabine betrat. „Jetzt stehen wir wohl erstmal ne Weile als Idioten dar, was?“, sagte er zu Logen. „Wenn du nicht so unaufmerksam gewesen wärst hättest du ja gemerkt dass du die falsche Tasche hattest.“ „Das…Ach fangen wir nicht wieder davon an. Begraben wir das Kriegsbeil, schließlich müssen wir uns eine Kabine teilen. Wie wärs, Freunde?“, fragend hielt er ihm die rechte Hand hin. Kurz überlegte Logen, schlug dann aber ein. „Klar, warum eigentlich nicht.“ „Großartig, aber ich bekomme das obere Bett.“, als müsste er es unterstreichen warf er seine Tasche aufs obere Bett. „Von mir aus...“ Soeben wollte er den Rest seiner Sachen verstauen als Roke wieder anfing zu reden. „Was hälst du eigentlich von unserem Sergeant? Ich mein wäre sie nicht meine Vorgesetzte, würde ich mein Glück gerne mal bei dem heißen Feger versuchen. Mir konnten bis jetzt nur wenige widerstehen.“ Da konnte Logen nicht anders als zu lachen. „Oh ja, bei deinem Charme wird es bestimmt kein Problem dabei geben.“ „Hey, ich habe auch Gefühle.“, gab er brummelnd von sich und kletterte ins obere Bett. „Ich werde jetzt erstmal ein wenig schlafen, also weck mich bloß wenn etwas wirklich Wichtiges ansteht. Zum Beispiel wenn es in der Messe mal wieder anderes als den Einheitsbrei gibt.“ „Natürlich, euer Hoheit.“, äußerte Logen belustigt und legte sich ebenfalls hin. Kapitel 2 Die Zeit zog sich hin, einige Wochen gingen vorüber und obwohl sie in den Äußeren Systemen patrouillierten, hatten sie noch nicht einen Kampfeinsatz gehabt. Logen und die anderen Neuen lebten sich ein, während ihnen nicht viel zum Zeitvertreib blieb. Es kam zu einigen Handgreiflichkeiten zwischen den Soldaten der Army und Navy, woraufhin beide Parteien nur noch getrennt voneinander die gemeinsame Messe betreten durften. Logen machte gerade zufrieden ein Nickerchen, als plötzlich Roke aufgeregt in ihre Kabine gestürzt kam und anfing wild auf ihn einzureden. Verwirrt schreckte er aus dem Schlaf hoch und stieß sich seinen Kopf an dem oberen Bett. „Scheiße Mann, ganz ruhig was ist denn los?“, brachte er noch vom Schlaf benebelt hervor. „Hast du denn wieder gar nichts mitbekommen? Wir haben unseren ersten richtigen Einsatz! Endlich können wir den Typen von der Navy mal zeigen was wir draufhaben!“, rief Roke begeistert. „Was für ein Einsatz denn? Vanduul? Oder wieder nur ein falscher Alarm, weil irgendein besoffener Trottel den Notruf benutzt, um in seinem Leben unbedingt noch einmal ein Raumschiff der UEE zusehen?“ Voll ausgerüstet waren sie auf dem Planeten gelandet nur um dann feststellen zu müssen, dass das einzig feindliche eine Braut war, die sich darüber aufregte das sie mit ihrem Landungsschiff den Hochzeitskuchen platt gemacht hatten. „Nein, Nein. Diesmal soll es wohl was ernstes sein. Soweit ich weiß hat es was mit Piraten zutun. In Zehn Minuten müssen wir im Hangar sein“, hielt er dagegen. „Na wenn du das sagst kann das ja nur stimmen. Dann schnapp dir deine Ausrüstung und lass uns hoffen das wir nicht zu spät kommen.“ Auf dem Weg zum Hangar trafen Roke und Logen auf Viktor, ihr drittes Squad-Mitglied, mal wieder mit irgendeiner technischen Spielerei beschäftigt. Logen hätte ihn fast umgerannt. „Irgendwann erwischen die dich noch, wenn du weiterhin über das Komm für Prioritäts-Mitteilungen missbrauchst.“ Viktor drehte sich erschrocken um, nur um im nächsten Moment aufzuatmen. „Ihr sollt mich nicht immer so erschrecken. Wo wart ihr eigentlich so lange?“ „Logen brauchte noch seinen Schönheitsschlaf.“, sagte Roke grinsend. „Lasst uns weitergehen.“, erwiderte Logen und lief los. Im Hangar angekommen, offensichtlich waren sie die letzten, reihten sie sich schnell ein. Sergeant Sordana musterte sie mit genervtem Blick und stieß einen lautlosen Fluch aus. „Das war ja mal wieder knapp, eine Minute später und die Schleuse wäre dicht gewesen.“ Roke musste natürlich gleich darauf etwas erwidern. „Wir wollten halt nicht zu früh kommen und uns die Beine wund stehen.“ Augenrollend wendete sie sich wieder nach vorne. Colonel Calendorn stellte sich gerade vor die versammelten Truppen. Da Logen weiter hinten in der Reihe stand, konnte er leider nur einige Wortfetzen mitbekommen und so gut wie gar nichts sehen. „Wir, die….Stolz….UEE….Forschung….Abschaum des….mit aller Härte….Planeten…beste Militär.“, der Colonel redete noch weiter, Logen konnte aber nichts weiter verstehen. Er versuchte denjenigen vor ihm zu befragen was nun eigentlich Sache war. „Irgendwelche Piraten haben einen Außenposten von Forschern überfallen. Die meisten sind anscheinend mit ihren Schiffen geflohen sobald wir aufgetaucht sind, aber möglicherweise haben sie einige am Boden zurückgelassen.“ Mit dieser Information konnte er doch schon mal etwas anfangen. Wieder drangen einige Wörter zu ihm hervor. „….UEE…für…Imperator und…“ Kurz drauf fingen alle an zu jubeln und der Colonel begab sich zu seinem Schiff. Sergeant Sordana fing sofort an die Befehle weiterzugeben. „Also ihr habt ihn gehört, auf ins Landungsschiff!“ Roke, Logen und Viktor folgten Sordana so schnell sie konnten ins Landungsschiff. Als er sich festgeschnallt hatte und die Laderampe sich zu schließen begann, ließ er einen letzten Blick durch den Hangar schweifen. Ein ungutes Gefühl überkam ihn als die Rampe zuklappte und das rote Licht im Laderaum ansprang. „Forscher sagst du ja? Wer will denn in dieser scheiß Hitze hier arbeiten?“, seit ihrer Landung redete Roke von nichts anderes als der Hitze. Die Station lag leider genau in dem tropischen Teil des Planeten, was es nicht gerade leichter machte. Aufgrund des großen Waldes mussten sie sogar ein Stück auswärts landen und von den sogenannten Piraten hatten sie bisher auch noch nichts gesehen. „Das ist es was ich gehört habe. Was weiß ich denn, wieso man sich hier niederlässt und irgendwelche Pflanzen untersuchen will“, erwiderte Logen, „wenigstens brauchen wir keinen Kompass, die Rauchwolke ist ja nicht zu übersehen.“ Wahrscheinlich war einer der Generatoren bei dem Überfall explodiert, der ihnen nun freundlicherweise den Weg wies. „Wenn ihr weiter soviel quatscht werden wir bald den ganzen Wald über unsere Position unterrichtet haben. Aber da fällt mir ein uns fehlen noch ein paar Scouts, dann könnt ihr ja versuchen den Feind durch eure Reden zur Aufgabe zu bringen.“, sagte Sgt. Sordana mit falscher Freundlichkeit. „Ernsthaft?“, seufzend blickte Roke in den zu gewucherten Wald, “ Jawohl, Mam.“ Eine halbe Stunde später waren sie ein gutes Stück vor den anderen und liefen wieder gleichauf. „Sieh es positiv, wir brauchen…“, wollte Logen es versuchen, aber Roke unterbrach ihn sofort. „Positiv?! An diesem ganzen beschissenen Planeten ist überhaupt nichts positiv!“ Logen schaute an sich herab, seine ganze Ausrüstung war voller Schlamm und irgendein Käfer krabbelte an seinem Bein hoch. Er schüttelte ihn ab und trat drauf. „Hast ja recht…“ Eine weitere Stunde später fanden sie zwar die Station, es sah aber aus der Ferne ziemlich verlassen aus. Der Scanner ergab auch nichts, lag wahrscheinlich an den vielen Bäumen. Nachdem sie den Rest der Truppen informiert hatten und zu ihnen aufschlossen, rückten sie weiter vor. Vorsichtig durchsuchten sie die Station, doch mehr als einige verlassene Häuser und der explodierte Generator, waren nicht vorhanden. „Alles ausgeräumt, hier oben ist wohl niemand mehr.“, gab jemand aus dem Trupp weiter. „Unser erster richtiger Einsatz, was?“, sagte Logen belustigt zu Roke. „Das war einfach nur Pech, beim nächsten mal…“, mitten im Satz wurde er von Sgt. Sordana unterbrochen. „Kommt mit wir müssen noch den inneren Komplex durchsuchen. Also los, Bewegung!“ „Vielleicht sehen wir ein paar verrückte Experimente dort unten, wer weiß?“ Grummelnd folgte Roke ihm. Die Verwüstung war perfekt, alle Schränke waren aufgebrochen, nichts war mehr an seinem ursprünglichen Platz. Ein langer Gang mit mehreren Türen fiel vor ihnen ab und ein großer Blutfleck an der Wand wurde von einer umherschwenkenden Lampe beleuchtet. Als wenn das noch nicht reichte war anscheinend eine Wasserleitung geplatzt, so dass sie nun bis zu den Knöcheln durchs Wasser waten mussten. Sich gegenseitig absichernd gingen Logen und Roke vorwärts, während leise irgendwo ein Radio spielte. „…are born to wave the flag...” “Wo sind die ganzen Leute hin, wir haben bis jetzt nicht eine Leiche gefunden, geschweige denn Überlebende.”, flüsterte Roke ihm zu. „Wenn hier welche überlebt haben, dann werden die wahrscheinlich demnächst verkauft…“ „…Ooh, they point the cannon…“ “Du meinst Sklaverei? Was für riesen Arschlöcher.” Ein Geräusch erklang hinter einer der Türen, worauf „Nur für Personal“ stand. Roke positionierte sich sogleich an der Seite der Tür, während Logen auf die noch geschlossene Tür zielte. „…it ain´t me; I ain´t no fortune one, no…” Roke hob drei Finger und zählte runter. Die Tür schwang auf und ein Schatten sprang Logen sofort entgegen. Adrenalin durchflutete ihn, ohne groß nachzudenken gab er zwei Feuerstöße ab und fiel nach hinten. „Scheiße man, Logen alles in Ordnung?“, sagte Roke während er den Eingang im Auge behielt. Staub hustend stellte er sich wieder hin, und hob seine Waffe auf. „Ja alles klar...“ „…when the taxman comes to the door…“ Er schaute sich um und schließlich sah er es. „Das gibt es doch nicht! Das war nur irgendein scheiß Affe. Fuck…“, fluchend trat er nach dem durchlöcherten Affen. Roke blickte neugierig zu ihm rüber und konnte sich kaum mehr vor lachen halten. „Du hast einen verdammten Affen umgebracht! Ich fass es nicht. Logen der Affentöter.“ „…ain´t me, I ain´t no millionaire´s son…” Sofort kam Leben in das Funkgerät, anscheinend war Logens Missgeschick nicht unbemerkt geblieben. Roke versuchte sich wieder einzukriegen und antwortete auf den Funkspruch. „Hier Charlie One, alles in Ordnung. Affe wurde neutralisiert. Over and Out.“ „Damit werden sie dich Monate lang mit aufziehen, dass wird ein Spaß.“ „…Some folks inherit star spangled…“ “Lass uns bloß weitergehen und dieses Drecksloch hinter uns lassen.”, grummelte Logen und ließ Roke vorgehen. „Sieh es positiv, du bist der einzige von uns der bis jetzt was getötet hat“, sagte Roke während er versuchte sich das Lachen zu verkneifen. Die beiden verließen einen leeren Konferenzraum und schritten auf den Flur hinaus, als sie wieder ein paar Geräusche aus einem der Zimmer hörten. „Wenn das wieder so ein dämlicher Affe ist, dreh ich noch durch…Diesmal mache ich die Tür auf, klar?“ „Wenn du unbedingt willst, dann können wir vielleicht bald beide unseren ersten Kill vorweisen.“ „…Ooh, they send you down to war, Lord…” Beide positionierten sich vor der Tür und machten sich bereit. „Fertig?“ Roke nickte ihm zu. Logen hob gerade seine Hand, als er eine Bewegung hinter Roke ausmachte. „Roke, hinter dir!“, schrie er los. Überrascht, aber durch seine in der Ausbildung verbesserten Reflexe, drehte er sich noch rechtzeitig um. Ein Kerl, total zerzaust und mit mehreren verschiedenen Kleidungsteilen bestückt, sprang mit einem Kampfmesser in der Rechten auf Roke zu. Durch das Gewicht zu Boden gerissen, fielen beide auf den Boden, wo Roke sich das Messer nur mit Mühe von seinem Gesicht fernhalten konnte. Logen hob unmittelbar sein Gewehr und zielte auf dessen Kopf. „Lassen sie das Messer fallen, sie sind im Namen der UEE festge…“ „Knall ihn ab Logen, ich halt das nicht mehr lange durch!“, schrie Roke mit letzter Kraft. „Scheiße…“, kurz zögerte Logen, dann drückte er ab. Blut und Gehirnmasse verteilten sich an der gegenüberliegenden Wand, dann sackte er leblos über Roke zusammen. Schnell stieß Roke ihn von sich. „…you ask them, How much should we give…“ Logen stand wie angewurzelt auf der Stelle und konnte sich nicht rühren. Er hatte gerade jemanden erschossen. Ein Leben ausgelöscht. So einfach, so schnell. Übelkeit überkam ihn, er musste sich an der Wand abstützen und erbrach sich. Durch den Schuss hörte er für eine kurze Zeit nichts, bekam so auch nicht mit was Roke zu ihm sagte. „Verdammt Logen, du hast mir das Leben gerettet. Mich hätte es fast erwischt...Danke.“ Roke musste ebenfalls auf den Leichnam starren und gesellte sich gleich darauf zu Logen an die Wand. „Dieser Penner von einem Piraten…versucht der mich doch glatt auszuknipsen, Logen ich schulde dir nen Drink. Ach was rede ich da, ich schulde dir eine ganze Frachterladung voller Drinks.“ Langsam wieder an Fassung gewinnend, ging Logen langsam zum Leichnam hinüber. Als er ihn umdrehte wurde ihm sofort wieder Übel, konnte es diesmal aber zurückhalten. „Der ist nicht älter als wir Roke, scheiße, wir hätten hier jetzt genauso liegen können.“ Mit besorgtem Blick stellte sich Roke zu Logen und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Aber das tun wir nicht, weil du richtig reagiert hast. Diese Piratenschweine haben auch nichts Besseres verdient. Jetzt lass uns den Rest durchsuchen…und zwar gründlich, ich will nicht noch einmal so eine Überraschung erleben.“ „…only answer More! more! more! yoh…” “Und lass uns endlich dieses dämliche Radio abschalten, wer hört denn sowas noch heutzutage!” Einen Moment lang stand Logen noch schweigend vor dem toten Piraten und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Dann setzte er eine ausdruckslose Mine auf und folgte Roke weiter in den Komplex.“ „…it ain't me, I ain't no fortunate one, no no no…” „…ain't me, I ain't no fortunate son, no no…” Zurück an der Oberfläche kam ihnen sofort Sgt. Sordana wutentbrannt entgegen. „Wo wart ihr so lange? Während ihr dort unten im Dunkeln rumgeirrt seid, wurden hier oben zwei von den Piraten aufgegriffen. Und wieso habt ihr nicht über Funk geantwortet?!“ Roke kam Logen wieder einmal zuvor und redete bevor er etwas einwenden konnte. „Wir haben mit einem weiteren Piraten Bekanntschaft geschlossen, leider haben er und das Funkgerät die Begegnung nicht überlebt. Dafür hat Logen mir das Leben gerettet. Hat ihn in letzter Sekunde abgeknallt, fast wäre ich draufgegangen!“, wild fuchtelte er mit den Armen rum, um es zu verdeutlichen. Fragend sah sie zu Logen rüber. „Stimmt das? War da drinnen wirklich noch einer?“ „Sie können ja reingehen und sich es anschauen….Sergeant.“ Schweigend ging er an ihr vorbei. Sordana schaute um noch kurz hinterher, dann bewarf sie Roke mit weiteren Fragen. Gerade wollte er sich hinsetzen, als er die beiden gefangenen Piraten an einer Hauswand knien sah. Entschlossen erhob er sich und schritt auf einen der beiden zu. „Hey Arschloch, ja du! Was habt ihr hier mit den Leuten gemacht? Wo sind die?!“, schrie er ihn an. Verächtlich spuckte der Pirat Logen an. Der wiederum holte mit seinem Gewehrkolben aus und schlug auf ihn ein bis er bewusstlos war. Logen drehte sich zu dem anderen um, und wollte auch auf ihn losgehen, als er von hinten gepackt wurde. „Das reicht jetzt, Mann. Die kriegen schon noch was sie verdienen.“, hörte er Viktor sagen. „Lasst mich gefälligst los, ich mach die Kerle fertig!“, brüllte er, während er versuchte sich zu befreien. Plötzlich traf ihn völlig unvorbereitet ein Schlag am Unterkiefer. „Bringt ihn hier weg…“, vernahm er noch von einer Frauenstimme, dann wurde alles schwarz. Kapitel 3 Mit einem Brummschädel kam Logen wieder zu Bewusstsein. Orientierungslos schaute er sich um. Seine erste Erkenntnis war, dass er sich nach wie vor auf dem Planeten aufhielt, zurzeit in einem der verlassenen Häuser. „Einfach großartig…“, murmelte er enttäuscht vor sich hin. Die Tür schwang auf und Sgt. Sordana kam herein. „Hey Soldat haben sie sich eingekriegt? Oder muss ich ihnen noch eine verpassen?“ „Sie haben mich...?“, seufzend ließ er sich wieder aufs Feldbett fallen. „Tut mir leid, aber es war zu ihren besten Logen. Der Pirat hatte es zwar verdient, aber wir können auch nicht einfach gegen die Vorschriften verstoßen.“ „Dann…Danke…Sergeant.“, während er das sagte fiel ihm auf das er ihren Vornamen überhaupt nicht kannte. „Sagen sie, wie wäre es wenn sie mir ihren Namen verraten, sozusagen als Entschuldigung?“, fragte er freundlich und reichte ihr seine Hand. Überrascht von der Frage, war sie einen Moment unentschlossen, griff dann aber zu. „Also eigentlich…Na gut, Lucy, Lucy ist mein Vorname. Zufrieden?“ „Lucy…schöner Name…“, während er das sagte, hielt er kurz inne und verlor sich geradezu in ihren blauen Augen. Ihr war der lange Blickkontakt offenbar unangenehm, daher löste sie den Bann als erstes. „Ähm…wir treffen uns beim Transporter, ich muss noch…einige Vorbereitungen treffen.“, sagte sie unsicher und verschwand so schnell wie sie gekommen war. Logen konnte es nicht fassen. Hatte er sich gerade in seine Vorgesetzte verguckt? Erst haut sie ihm eine rein und jetzt das? Verwirrt schaute er eine Zeit lang an die Decke und versuchte seine Gedanken zurechtzurücken, bis er von draußen Roke rufen hörte. „Wie liegt der immer noch faul auf der Pritsche? Hey, Logen du hast dich jetzt lange genug ausgeruht!“, polternd kam Roke durch die Tür hereingestürmt und ließ gleich darauf seine Ausrüstung vor ihm fallen. „Ich kann doch nicht zulassen, dass mein Kumpel hier drinnen verfault oder?“, plapperte er los und lehnte sich an die Wand. „Ich steh ja schon auf, immer mit der Ruhe…“, entgegnete Logen und machte sich daran seine Ausrüstung anzulegen. „Du hättest sehen sollen wie der Sergeant dich umgehauen hat, ein Schlag und du warst weg. Dummerweise durften Viktor und ich dich dann in dieses Kabuff tragen, was nicht gerade leicht war, denn du bist schwerer als du aussiehst.“ „Bist du fertig mit Reden schwingen? Gut, dann können wir ja los.“, gab Logen wieder, schnappte sich seine Waffe und verließ mit Roke das leerstehende Haus. Draußen waren alle in Eile, denn der Befehl zum Abrücken war gekommen. Da niemand mehr hier war der gerettet werden konnte, lohnte es sich auch nicht eine verwüstete Forschungsstation zu besetzen. Höchstwahrscheinlich wird die Firma denen die Einrichtung gehörte einfach neue Forscher schicken, ob die dann mehr Glück haben werden ist wieder eine ganz andere Frage. In der Zeit wo Logen seelenruhig geschlummert hatte, waren bereits einige Transporter gelandet um die Soldaten wieder an Bord zu holen. Logen und Roke gingen auf Sgt. Sordana zu, welche mit einem der Piloten diskutierte. Als sie sich der beiden hinter ihr bewusst wurde, drehte sie sich um. „Was wollen sie beide denn?“, sie schaute zuerst Misstrauisch zu Logen rüber, richtete den genervten Blick dann aber auf Roke. „Mam, wir würden gerne wissen wann wir diesen schei….unangenehmen Planeten verlassen können.“, gab Roke zur Auskunft. „Wie sie sehen habe ich Jenkins hier überreden können, dass er uns als nächstes mitnimmt. Also finden sie Viktor und lassen sie uns abfliegen.“ Beide machten sich sofort auf die Suche. Es dauerte keine Zehn Minuten, da fand Logen ihn. Er stand vor einer leicht mitgenommenen Konsole, anscheinend versuchte er sie zu hacken. „Viktor was treibst du da schon wieder. Wir haben eine Mitfahrgelegenheit, also lass uns von diesem elenden Planeten verschwinden.“, meinte Logen, während er ihm neugierig über die Schulter schaute. „Wenn du noch einen Moment wartest bekomme ich vielleicht Zugriff auf die Daten. Möglicherweise lässt sich ja jemand diese Forschungsdaten etwas kosten. Dann sind wir wenigstens nicht umsonst auf diesen Planeten gelandet.“ „Na schön, aber beeil dich…“, stimmte Logen zu und behielt die Umgebung im Auge. Kurz darauf piepte die Konsole und Viktor ließ die Daten auf sein MobiGlas überspielen. „Geschafft, jetzt lass uns hier abhauen, bevor jemand misstrauisch wird.“ Auf dem Rückweg sammelten sie Roke ein, der eine Kiste mit sich rumschleppte. „Was willst du denn damit?“, wollte Viktor wissen. „Sagen wir, ich habe überlebenswichtiges Material gefunden...“, sagte er verschwörerisch zu den beiden und klappte den Deckel auf. „Alkohol, du hast hier wirklich Alkohol gefunden? Ist ja auch egal, ich will gar nicht wissen wo du den her hast.“, winkte Logen ab. Als sie beim Transporter ankamen liefen die Maschinen bereits und ihr Sergeant saß Abflugbereit in einem der Sitze. Viktor, froh darüber endlich den Planeten zu verlassen, ließ sich in den Sitz sinken. Roke verstaute noch die „Proviantkiste“ und gesellte sich dann zu ihm. Während das Schiff zu starten begann, blieb Logen in der offenen Luke stehen und warf noch einen letzten Blick über die ausgeplünderte Station. Der Generator war inzwischen vollständig ausgebrannt und zwischen den verlassenen Gebäuden wuselten noch die restlichen Truppen herum. Die Sonne, oder zumindest eine der beiden Sonnen, ging gerade unter. Einen Moment lang musste er wieder an den Piraten denken, den er getötet hatte um Roke zu retten. Doch dann vernahm er eine Stimme welche ihn aus den trübseligen Gedanken riss. „Sie dürfen sich auch hinsetzen, Private. Wir wollen doch nicht das sie beim Atmosphärenaustritt durch die Gegend geschleudert werden, oder?“, sprach Lucy ihn an und er meinte ein flüchtiges Lächeln auf ihrem Gesicht auszumachen. „Natürlich nicht Sergeant.“, gab er zurück und begab sich ebenfalls in einen der Sitze. Fortsetzung folgt...
  9. Teil – 3 Exodus Betreff: Crossing Horizen Abs: XXX Vor 2h wurde die Crossing Horizen von der Piraten-Gruppierung Typhon angegriffen. Auszug aus den News-Org des Terra Gazette : „ Der Konflikt zwischen den Piraten weitet sich aus und macht keinen Halt vor zivilen Opfern. Vor nicht einmal 2 Stunden, wurde die Crossing Horizen nach schweren Gefechten in Terras Umlaufbahn, das Opfer eines blutigen Piratenangriffs. Von den über 250 Gästen, mussten nach neusten Schätzungen 150 Ihr Leben lassen, während die restlichen Überlebenden als Geiseln genommen und verschleppt wurden. Der Aufenthaltsort entzieht sich dem Wissen der Behörden, auch wurden bisher keine Forderungen zur Freilassung der Geiseln geltend gemacht. Aktuelle Untersuchungen bestätigen die Gerüchte, das die Piraten die Aussichtsfenster des bekannten Weltraum-Liners zerstört haben, als sich noch ein Großteil der Besucher an Bord befand.Unter den Toten soll sich auch Govorner D'Nosh, befinden. Nach dieser schrecklichen Tat ist die Bevölkerung schockiert und nach wie vor geben die Ergebnisse der noch andauernden Untersuchung keinen Aufschluss darüber, wie Piraten eine solche Tat im UEE-Hoheitsgebiet ausführen konnten. Viele Menschen fürchten um Ihre Sicherheit und werfen den Örtlichen Behörden erhebliche Fehler vor. Nach der Rätselhaften Zerstörung der Blue Sky im Elllis-System, ist die Crossing Horizon nun in folge kurzer Zeit das Opfer einer weiteren Tragödie. Unsere Gedenken richten sich an die vielen Opfer und Ihren Hinterbliebenen.“ Unsere Agenten bestätigen den Aufenthalt des Whistleblowers auf der Crossing Horizen zum Zeitpunkt des Angriff. Es ist davon auszugehen, das der Whistleblower Ziel dieses Angriffs war und sich nun in Händen von Typhon befindet. Höchste Priorität hat nun die Auffindung des Whistleblowers und die Sicherstellung, der Geheimhaltung von Troja, um jeden Preis. Abteilung -51 XXX RE: Crossing Horizon ABS: Richard Nolan Ich möchte sie darauf hinweisen, das die Leitung von Troja nicht Abteilung-51 unterliegt und sie nur eine unterstützende Rolle einnehmen. Wir haben die Lage im Griff und führen die Suche nach dem Whistleblower mit allen verfügbaren Ressourcen aus. Die an der Operation beteiligte Marines-Delta Einheit, erhält sofort nach Abschluss des aktuellen Einsatz die neuen Einsatzbefehle. Richard Nolan Director der EDA Hades – System Laut stöhnte Sev auf, als er mit einem Knall auf den kalten Stahlboden in einem engen Raum des Truppen-Transporters aufschlug. Sein Marines-Kampfanzug, der in neutralen Zustand, bei abgeschalteter Tarnfunktion, fast ausnahmslos weiß war, absorbierte den Aufprall. Doch ohne den Helm, den er nicht aufgesetzt hatte, schlug sein Kopf einmal gegen den Boden. Ein Phantom kannte kein Pardon, nicht einmal beim Training und so stand Nero regungslos über Ihm, nachdem er Sev zu Fall gebracht hatte. Nicht eine Sekunde zeugte von dem Versuch Ihm wieder auf zu helfen, als Sev sich wieder erhob. In einem Kampf war kein Platz für Gefühle. Nero brachte Ihm diese Lektion mehr als Verständlich bei. Schon lange wurde Sev von Ihm trainiert, auf seinen eigenen Wunsch hin und er wusste nicht ob es an den schmachvollen Niederlagen die er gegen Bower einstecken musste lag, oder an den Wunsch, die Phantome und somit Bower verstehen zu können. Bower hatte Ihn auf Muna-15 am leben gelassen. Er hätte Ihn bei Ihrem ersten Treffen ohne zu zögern töten können, doch hatte er es nicht getan und somit seine eigene Niederlage eingeläutet. Noch immer fragte sich Sev, warum, wo die Phantome doch alles Taten, um Ihre Ziele zu erreichen. Und auch nach dutzenden Trainingsstunden, in denen Nero die eiskalte Zielstrebigkeit der Phantome unter Beweis gestellte hatte, konnte er sein Handeln nicht nachvollziehen. „ Du bist abgelenkt. Befreie dich aus deinem Geist.“ Erklärte Nero mit monotoner Stimme, die durch die Stimmenwiedergabe der Maske etwas verzerrt wurde, als Sev wieder auf seinen Beinen stand. Noch nicht ein einziges mal hatte Sev es geschafft, Nero zu Fall zu bringen. Sie waren Meister, wahre Künstler auf dem Gebiet des Nahkampfes. Nero sagte immer das er sehr gute Fortschritte machte, doch die Perfektion eines Phantoms, schien unerreichbar zu sein. „Gedanken besiegen nur dich selbst“ sagte Nero immer. Doch wie konnte er die Gedanken verdrängen, die doch sein Leben bestimmten? Ihm einen Sinn gaben? Nesaja. Die Ungewissheit über die Bedeutung seiner Worte die noch immer durch Sevs Kopf geisterten, zollten Ihren Tribut. Wenige Sekunden verstrichen, in denen Sev mit einigen Hieben und Tritten erneut ein Angriff auf Nero startete, ehe er wieder zu Boden geschleudert wurde. Der Ruck durchfuhr seine Brust als er auf dem Rücken aufschlug und die Luft aus seinen Lungen drückte. Nero wich ein Stück zurück und und lockerte sich ehe er erneut beteuerte: „ Kontrolle ist der Schlüssel. Kontrolle über deinen Geist, über den deines Gegners.“ Sev keuchte einmal auf, ehe er sich herum drehte und sich wieder aufrichtete, während er etwas verärgert zurück knurrte: „ Wie soll ich die Kontrolle über deinen Geist erlangen, wenn ich doch nicht einmal weiß, ob du überhaupt einen besitzt?“ Ausdruckslos starrten Ihn die leuchtenden Augen der Schwarzen Maske an, die nicht eine Nuance seiner Seele Preis gaben während er beteuerte: „ Verschwende die Ressourcen deines Geists, nicht an Unwissenheit. Wissen, gibt dir Kontrolle.“ Sev gab ein flaches lachen von sich, das mehr wie ein lautes Ausatmen wirkte und blickte ziellos in die Luft in die er leise die Worte: „ Wissen.....ja?“ hauchte. Kopfschüttelnd blickte er wieder zu Nero während seine Stimme wieder lauter wurde und er dezent lächelnd mitteilte: „ Was weiß ich schon über dich?!“ „ Du weißt wie ich kämpfe. Ich habe dir jede Bewegung, jede Haltung und jeden Schlag beigebracht. Du weißt auf welche Bewegungen ich achte. Du weißt auf welche Wimpernschläge ich warte. Du weißt welche Mittel ich einsetze. Nutze dieses Wissen.“ Nero machte einen Schritt vor, während er wieder eine Kampfhaltung einnahm und mit ruhigen Ton fragte: „ Was siehst du? Und was, weißt du?“ Sev musterte seine Haltung noch ehe Nero seinen Satz beendet hatte. Es war zu einem Reflex geworden und sofort erkannte Sev, das seine Beine dicht beieinander standen, zu dicht. Ein tritt auf Oberkörperhöhe, würde Ihm das Gleichgewicht rauben und so erklärte er verwundert: „ Deine Beine! Eine Lücke in deiner Verteidigung.“ „ Ist es das?“ fragte Nero und deutete Sev Ihn wieder anzugreifen während er erklärte: „ Wenn du deinen Gegner kennst, dann kannst du Ihn manipulieren. Und so wird aus einer Schwachstelle, die Gewissheit wie dein Gegner handeln wird. Zeige Ihm eine Lücke und er wird diese nutzen wollen.“ Langsam verstand Sev, worauf er hinaus wollte. Jetzt konnte Nero mit einem hohen Tritt rechnen. Doch wusste er nun auch, dass Sev diesen nicht mehr einsetzen würde, in Wissen das es eine Falle war. Konzentriert überlegte Sev, mit welchen Angriff Nero nun rechnen würde, als er ebenfalls in eine Kampfhaltung absenkte. Mit festen Blick musterte er Neros Ausdruckslose Haltung, die die pure Ruhe ausstrahlte während die Worte „ Wissen gibt dir Kontrolle“ durch seinen Kopf hallten. Mit einer schnellen Bewegung trat Sev mit einem Seitentritt auf Nero, in Höhe seiner Schulter ein. Sofort erkannte Sev, das Nero für einen Augenblick seine Ruhe verlor und überrascht im letzten Moment ausweichen konnte. Sofort setzte er mit seinem anderen Bein nach, doch Neros Defensive war in weniger als einem Wimpernschlag vergangen und so packte er Sevs Bein und zog es nach oben. Wieder einmal durchdrang ein dumpfes klatschen Sevs Rücken als dieser auf dem Boden aufschlug. „ Sehr gut.“ lobte Nero. Auch wenn Sev wieder zu Boden gegangen war, hatte er diese Lektion gelernt. Das letzte womit Nero gerechnet hatte, was das Sev absichtlich in die Falle tappt und hatte somit die Falle entschärft. Es war ein kleiner Sieg für Sev. „ CQC, ist wie ein Pokerspiel. Bluffen, Riskieren, Einsatz zeigen. Die Kunst dabei ist es deinen Gegner zu beobachten, Ihn zu Identifizieren um genau das zu machen, was er nicht erwartet, während seine Handlungen so zu beeinflussen, dass du jede Karte errätst, noch ehe sie gespielt wird. Wer zuerst das Wesen seines Gegenübers erfasst, gewinnt das Spiel.“ Sev stand auf, während Nero erneut in eine Kampfposition gegangen war und untersuchte diese sofort wieder auf Schwächen während er sich für einen Moment fragte, ob die Ausdruckslosen Masken ein Pokerface ermöglichen sollten, als er in die glühenden Augen starrte. Krampfhaft, mit jeder Zelle seines Gehirns, überlegte er welchen Schritt Nero nun erwarten würde, bis dieser trocken fragte: „ Und? Ist es so schwer sich von seinen Gedanken zu befreien?“ Verdutzt horchte Sev auf und ein Gefühl der Entrüstung fiel über Ihn her, als Ihm klar wurde das Nero Ihn manipuliert hatte um Ihn seine Gedanken auszutreiben, die Ihn ablenkten. Die Falle, die Bluffs, sie waren nur ein Teil einer größeren Lektion gewesen. Die Kontrolle über den Geist. Doch sofort als Sev begriff, nutzte Nero den Moment von Sevs Ablenkung und griff Ihn an, ehe er erneut zu Boden viel. Eine Stealh-Version des Truppentransporters Hammer, eine Einheit Marines und ein kaltblütiges Phantom. Zutaten denen es nach Blut und Tod dürstete. Doch nicht das bevorstehende Mahl bereitete Kody Kopfschmerzen, sondern der Nachgeschmack. Piraten die rücksichtslos einen Krieg ausfechten. Wer sollte schon wissen was geschehen wird, wenn man die Dominierende Macht eines solchen Konflikts zerbricht? Die UEE erinnerte Ihn, an ein Kind das mit dem Feuer spielte und Feuer war unberechenbar. Seine Zweifel an die Einsatzbefehle, nahmen in den vergangenen Monaten zu. Es war nicht üblich Marines gegen Piraten einzusetzen und doch häuften sich in den letzten Monaten die Einsätze gegen solche. Doch offenbar war er der einzige, der sich mit solchen Fragen aufhielt und so wie Kody es beurteilen konnte, war er der einzige der noch einigermaßen psychisch Tragfähig war. Da war Nox, der im Pilotensitz des Transporters saß und das Schiff durch die unzähligen Asteroiden lenkte. Gewalttätige Kindheit. Sein Vater hat Ihn Tag täglich durch das Haus geprügelt. Er selbst sagt, das er seinen Vater später umgebracht hat. Auch wenn Kody Ihm es zutrauen würde, so richtig Glauben schenken wollte er Ihm nicht. Und da war Denver. Der die Hornet in Formation zum Transporter flog. Überheblich, Arrogant doch auch vernarbt. Er war ein ehemaliger Sklave, der von UEE Truppen aus den Fängen von Sklavenhändlern gerettet wurde. Er sprach ganz offen darüber, auch wenn er seine Vergangenheit mit seiner Arroganten Art zu überspielen versuchte. Und da war Ray. Niemand wusste was über Ihn, doch seine Augen, die trüb vor sich drein blickten, während er in einem Seitensitz im Cockpit platz genommen hatte, sagten alles. Kody spürte keine Seele mehr in Ihm, als sei diese schon vor langer Zeit zerstört worden. Und da war schließlich Sev. Auch er erzählte nicht sonderlich viel, auch wenn das mal anders war. Die Einsätze nahmen ihn mit. Auch wenn er es nie zugeben würde, doch befand er sich auf dem Weg, den auch der ehemalige Delta-Führer eingeschlagen hatte und an dem dieser zerbrochen war. Doch Kody bemerkte es. Sev zog sich immer weiter zurück, während niemand wusste, wo er sich in seiner Freizeit herum trieb. Auch die kleinsten Gesten, Ihm helfen zu wollen schlug er aus. Das letzte was er sehen wollte, war einen weiteren Soldaten an seiner Aufgabe zerbrechen zu sehen, doch so sehr er Ihm auch helfen wollte, konnte er es nicht ohne seine Mithilfe. Laut polterte es im hinteren Teil des Schiff. Nox lugte über seine Schulter und lachte: „ Sieht so aus als wenn der Boss wieder eine verdammte Abreibung bekommt.“ Denver, der über Komm alles mithören konnte, schallte über die Lautsprecher des Cockpits: „ Meint Ihr wirklich das der Boss ein Phantom besiegt hat? Nero scheint Ihm Haushoch überlegen.“ Kody lächelte und kommentierte leise: „ Du hast doch die Geschichten gehört.“ Laut antwortete Denver in einem übertriebenen Tonfall: „ Oh ja! Stoff für ein Aktion geladenen Film oder spannendes Buch! Ein Zweikampf auf Leben und Tod.......“ Die Stahltür zum engen Cockpit schob sich auf und Sev trat gefolgt von Nero in das Cockpit. Etwas außer Atem horchte Sev auf, als Denver lauthals weiter erzählte, unwissend über die Anwesenheit seines Vorgesetzten: „ ….in einem brennenden Hangar der in Begriff ist einzustürzen. Man, wenn das wirklich passiert ist dann fresse ich einen Besen!“ Sevs Blick wurde ernster während er sich mühevoll im Zaum hielt und in das Cockpit hinein knurrte: „ Willst du das vielleicht den Soldaten der 106en Infanterie-Division und der 7ten Schwadron erzählen? Ich kann dich gerne zu Ihnen bringen!“ Ein kurzes: „ Scheiße.“ ertönte über die Lautsprecher ehe der Komm-Kanal stumm blieb. Sev richtete sich an Nox und fragte noch etwas ungehalten: „ Wie lange noch?“ Nox, der sichtlich angespannt war, erklärte nach einigen Momenten in denen er paranoid aus den Cockpitfenster gesehen hatte: „ Scheiße, nicht mehr lange.“ Sev klopfte Ihm auf die Schulter: „ Was ist denn los?“ Nox knurrte einmal ehe seufzend erklärte: „ Ich hasse dieses Scheiß System.“ Das Hades-System war tot. 4 Planeten verliefen um die Umlaufbahn von Hades Sonne, doch sie alle waren komplett zerstört. In Hades VI gipfelte die Zerstörung, der in 2 Teile zerbrochen war, sich aber dennoch in seiner Umlaufbahn befand, wie ein furchteinflößendes Mahnmal. Erforschungen förderten die Erkenntnis zu Tage, das eine Zivilisation vor langer Zeit dieses System verwüstet und sich selbst in einem Bürgerkrieg vernichtet hatte. In Hades gab es nichts außer Tod und Vernichtung. Nur wenige Piloten brachten den Mut auf, einen Transport durch dieses System zu fliegen, was nicht zuletzt an den erhöhten Piratenaktivitäten lag, sondern auch an Behauptungen, dass dieses System verflucht sei. Denver, nur kurz von seinem Tritt ins Fettnäpfchen ruhig gestellt lachte überheblich: „ Was ist los? Haste Angst vor dem Blue Man?“ Nox schnauzte zurück: „ Halt dein beschissenes Maul! Mit so was macht man keine Witze!“ Sev wusste über Noxs Aberglauben, dennoch überraschte es selbst Ihn, das er an ein geisterhafte Fratze, genannt der Blue Man glaubte, die im Hades-System Ihr Unwesen treiben sollte. Mit ruhiger Stimme erklärte er lächelnd: „ Alles gut. Wenn du irgend etwas blaues siehst, darfst du von mir aus sofort darauf feuern.“ Erneut hallte Denver durch das Cockpit: „ Nicht das unser Baby noch in die Hose scheißt. Blue Man....was ich nicht lache.“ Nox kantiges Gesicht wurde der Ausdruck eines tollwütigen Hundes als er wütend zurück blaffte: „ Ja ja, du bist so was von Clever. Beschissener Wichser!!! Zähl mal bis 10, dann haben wir ne halbe Stunde Ruhe!“ Wenige Minuten verstrichen, ehe die beiden Schiffe, langsam zwischen den tausenden Asteroiden an fahrt verloren. Es trennten sie keine 10 Kilometer mehr bis zur Treibstoffstation. Langsam fuhr Nox ein Schiffssystem nach dem anderen hinunter, um die Energieaufnahme und somit die Radar-Signatur zu minimieren. Waffen, Schilde, Radar und sogar der Antrieb, der auf ein Minimum herunter gefahren wurde. Sie waren nun leichte Beute. Die Gewissheit der Tarnung, kaschierte nicht das Gefühl der Hilflosigkeit, wenn man sie bei einem einfachen Blick aufklären würde und so wurde Sev, mit jeden Meter den sie zurück legten unruhiger. Die angespannten Gesichtsausdrücke der Delta-Einheit, richteten sich auf das Cockpitfenster, als der Asteroidengürtel langsam aufklarte und eine metallische Tankstation die wie ein eckige Spinne aussah, die Ihre stählernen Arme ausstreckte, winzig, weit entfernt zu erkennen war. „ Langsam!“ Befahl Sev ruhig. Eine breite Schneise schnitt sich durch den Asteroidengürtel um Schiffen einen Anflug zu ermöglichen, doch bewegten sich die Hornet und der eckige Truppentransporter über eine Flanke auf das Zielobjekt zu, geschützt in den Asteroidenfeld. Anspannung füllte das Cockpit aus, bis die beiden Schiffe, einige Hundert Meter vor der Treibstoffstation stehen blieben. „ Näher kommen wir nicht ran, ohne entdeckt zu werden.“ Teilte Nox mit einem Blick auf die Instrumente mit. Sev signalisiert mit einem kurzen Handzeichen das er verstanden hatte, doch blickte er mit festen Blick zur Tankstation und sondierte die Lage. Bereits 2 Schiffe konnte er ausmachen, die per Schleusen mit der Tankstation verbunden vor Anker lagen. Eine Constellation und eine Catapillar. Eine andere Constellation legte bereits wieder ab und flog die breite Schneise entlang. Dafür das diese Tankstation, so abgelegen war, war eine Menge los und die verschiedenen Zeichen auf den Hüllen der Schiffe, bestätigten die Zugehörigkeit zu Piratengruppierungen. Mit einem fragenden Gesicht blickte Sev zu Nero, der wie eh und je die Ruhe in Person war und fragte: „ Wie viele Schiff sind an so einem Treffen beteiligt?“ Trocken erklärte dieser: „ Bei Treffen von Unterbossen, 20 – 30 je Clan. Wenn Mitglieder der Führung anwesend sind, mehr.“ Kurz verengten sich Sevs Augen und Kody sprach aus was er dachte: „ Mindestens 40 Schiffe? Das ist ein Hornissennest in das wir rein fliegen.“ „ Wenn es einfach wäre, hätte man keine Marines geschickt. Die Piraten müssen ständig Ihre Macht repräsentieren, um Ihr Stärke zu zeigen.“ Leise knurrte Nox: „ Wir brauchen definitiv mehr als eine beschissene Constellation damit wir da wieder rauskommen.“ Auch die Kommunikation war auf ein Minimum herunter gefahren worden, sodass Denver, mit einem Abstand weniger als 10m, dennoch mit einem satten Rauschen über das Komm zu hören war: „ Jaaa, zum Beispiel SOWAS.“ Sevs Blick richtete sich zur Schneise, in der eine Korvette der Idris-Klasse weit entfernt Kurs auf die Treibstoffstation nahm. „ Scheiße, JA!“ pflichtete Nox bei und Nero erläuterte nach einigen Momenten: „ Das ist die Exodus. Typhons Flaggschiff.“ Etwas verwundert kommentierte Kody: „ Exodus? Nicht gerade ein passender Name für ein Piratenschiff.“ Kurz blickte Sev zu Kody und starrte Ihn fragend an, bis dieser erläuterte: „ Exodus steht für die Befreiung von unterdrückten. Es steht für Freiheit.“ Nero mischte sich ein: „ Typhon glaubt, das Freiheit, die Freiheit alles zu tun ist. Das Gesetzt des Stärkeren. Ohne Werte oder Moral, die deine Freiheit beschränken, nur deinen eigenen Grenzen auferlegt.“ Verächtlich schnaube Sev: „ Du sprichst von Mord und Elend. Das ist keine Freiheit!“ Doch Nero beteuerte: „ Und doch können sie alles tun, wonach Ihnen der Sinn steht. Sei nicht blind für das Weltbild anderer. Das macht dich blind.“ Kopfschüttelnd wandte sich Sev wieder dem Fenster zu während sein Blick der riesigen Korvette folgte. Mit fester Stimme erklärte er: „ Nenn es wie du willst. Sie werden nicht mehr viel Zeit haben um Ihre Freiheit auszukosten.“ Kurz blickte er sich im Cockpit um, ehe er befahl: „ Macht euch bereit, wir gehen raus! Unser Zeitfenster ist nicht besonders groß. Wir übernehmen die Exodus!“ Mehrere Stunden waren seit der Geiselnahme verstrichen, doch Zeit würde die Angst und den Schrecken nicht lindern können. Zitternd kauerte Melody einsam in einem kleinen dunklen Raum, während Ihr ständig neue Tränen hinunter liefen. Menschen waren gestorben, direkt vor Ihren Augen. Noch nie hatte sie mit ansehen müssen, wie ein Mensch kaltblütig ermordet wurde und diese Erfahrung zog sich wie ein lähmender Schrecken durch Ihr Herz. Das Geschenk leben, in Bruchteilen von Sekunden entrissen. Jedes einzige Leben war doch so kostbar, so einzigartig, so Wunderbar. Mit den Träumen und Hoffnungen, der Liebe und den Gefühlen. Einer Vergangenheit und der Zukunft. Wie konnte man einem Menschen diese Dinge nur nehmen? Wo sie doch so unersetzbar waren. Melody versuchte sich vergebens vorzustellen, wie Menschen soetwas grauenvollen tun konnten. Noch immer umklammerte sie, als wäre es Ihr Vater den sie umarmen würde, mit aller Kraft Ihre Tasche, in der sich das Buch Ihrer Mutter, das Ihr Vater Ihr geschenkt hatte. Die Piraten hatten Ihre Tasche durchwühlt, doch nur das Mobiglaß an sich genommen. Das Buch hatten sie wie ein Fetzen wertlosen Papiers in eine Ecke geworfen. Doch umarmte sie dieses nun, als wenn es Ihr Vater selbst gewesen wäre und wünschte sich immer und immer wieder, dass das alles nicht geschehen wäre. Doch jedes mal, wenn sie die Augen fest zusammen drückte, in der Hoffnung aus einem Alptraum zu erwachen sobald sie diese wieder öffnete, übermannte sie das Gefühl der Hilflosigkeit das sich pochend in Ihrem ganzen Körper ausbreitete. Doch langsam durchdrang das dumpfe grollen, das den kleinen Raum ausfüllte, ein Echo. Das Echo einer Tür die aufgeschlagen wurde und durch einen der Lüftungsschächte hallte. Stimmen ertönten und Melody hielt erschrocken den Atem an, als die unverwechselbare, abgehackte Stimme des Piraten der sie entführt hatte den Namen Whistleblower nannte. Der Schmerz der durch James Arme drang, die festgeschnallt an Ketten die von der Decke hinab baumelten, schien für einen Moment zu versiegen, als die schreckenvolle Gestalt, der Pirat mit mechanischen Arm und Bein, in den kleinen Raum hineintrat. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er Ihn an, während sich seine Atmung beschleunigte. „ Whistleblower.... Möchtest du ein Stückchen Freiheit kosten?“ Fragte er flüsternd mit seiner Stotternder Stimme, während die Hälfte die nicht von der metallischen Maske verdeckt wurde, breit grinste. Aus der nähe erkannte James erstmals, die vielen Narben und überlagerten Hautlappen, die unter dem Maskenende hervor ragten und von schweren Verletzungen zeugten. Mit einigen humpelnden, wackeligen Schritten, streifte er um James herum, der keuchend fragte und dabei lauter wurde: „ Was wollt Ihr von mir? VERDAMMT! ICH HABE NICHTS WAS FÜR EUCH VON INTERESSE WÄRE!“ Es war die Angst die aus Ihm schrie. Schrie das sie seine Tochter laufen lassen sollen. Stumm setzte der Pirat seinen Weg um James fort und schnalzte einige male mit der Zunge. James Herz schlug zunehmend schneller mit der Befürchtung, das er dieses mal wirklich zu tief gegraben hatte. Seine Informationen bezogen sich auf die UEE, soweit er es sagen konnte. Die Daten die er beschafft hatte, waren noch nicht komplett entschlüsselt und so fragte er sich, auf was er verdammr nochmal gestoßen sei. Doch der Pirat setzte seinen Weg unbekümmert fort, ehe James noch lauter wurde: „ Verdammt! Wer bist du? WAS WILLST DU VON MIR?“ Der Pirat blieb vor James stehen und kam mit seinem Gesicht immer dichter, ehe er leise stotterte: „ Wir sind Pollox. Wir wollen deine Informationen.“ Pollox wich zurück, sein Gesicht verzog sich und wurde zorniger. Doch plötzlich brüllte er Laut auf, die Kraftvolle Stimme schrie einige male ehe er sich schüttelnd, wie ein Tier das unter Tollwut litt, auf der Stelle zuckte. James Herz blieb vor Schreck stehen. Dieser Mann war mehr Tier als Mensch. Geisteskrank, Wahnsinnig. Pollox beruhigte sich wieder und widmete sich, als wäre nichts geschehen wieder James: „ Wo ist Jokks KI?“ James Augen weiteten sich. Er hatte keine Ahnung wovon Pollox sprach und dieser, sah es Ihm sofort an. Stotternd erklärte er: „ Du unwissender Narr! Der Nanoship. Wo... ist... er?“ James Herz fing an zu rasen. Pollox, der sofort erkannte, das James darüber im Bilde war, lächelte finster und erklärte weiter: „ Wo... ist.... er? Oder soll ich deine Tochter holen?“ „NEIN!!!“ brüllte James. Melody liefen wieder Tränen die Wange hinunter als sie mit beiden Händen fest Ihren Mund zudrückte um ja kein laut von sich zu geben, während sie dem Verhör im Nebenraum, weiter lauschte. Nach einigen Momenten der Stille, hallte James Stimme durch durch die Lüftungsschächte: „ Hyperion, im Fora-System.“ „ Am anderen Ende der Galaxis.....? Willst du Zeit schinden... Whistleblower?“ James wirkte nervös und Melody konnte deutlich die Angst und Anspannung in seiner Stimme hören: „ Nein, ein Informationsagent bewahrt die Daten für mich auf..... lasst meine Tochter frei dann führe ich euch zu Ihm.“ „ Wie... ist... sein... Name....?“ Einige Momente der Stille folgten, ehe James antwortete: „ Nesaja.“ Gespenstische Stille folgte, bis erneut der Klang der Tür die aufgeschlagen wurde durch den Lüftungsschacht hallte und nun eine weitere Stimme erklang: „ Pollox?! In 5min legen wir an der Treibstoffstation an. Die Constellation wartet bereits. Weitere Befehle?“ „ Ich will das die Exodus so schnell wie möglich aufgetankt wird und uns zum Treffen folgt. Wir wollen die Ceades doch nicht warten lassen. Der Whistleblower... wird... mich... begleiten.....“ Melodys Herz raste. Das zornige, dennoch angsterfüllte Gebrüll Ihres Vater war laut zu hören: „ Nein! Was ist mit meiner Tochter?“ Doch Pollox überschallte Ihn, als wieder seine Kräftige Stimme entfachte: „ SCHAFFT IHN WEG!!!“ Melodys Atmung wurde schneller. Unter lauten Gebrüll durchdrang einiges Getrampel den Lüftungsschaft, das immer leiser wurden, bis nur noch das gespenstische grollen zu hören war und Ihr klar wurde, das sie nun ganz allein war. Keine Sekunde verstrich, eher unter einem schluchzend erneut Tränen Ihre Wange hinunter liefen. „ Tango in Sicht! Linkes Triebwerk!“ kratzte Nox über Komm. Kaum beendete ein kurzes Rauschen den Funkspruch, umhüllte Sev wieder die absolute Stille des Weltraums. Seine leise, gleichmäßige Atmung, sein ruhig schlagendes Herz und jede kleinste Bewegung füllte die akustische Kulisse völlig aus. Unverzüglich blickte Sev zur Idris, die weniger als hundert Meter entfernt war. Einige Piraten in Raumanzügen stiegen aus der dunkel-Grauen Hülle, die mit einigen Blutroten Akzenten versehen war hinaus und stapften langsam auf der Oberfläche des Schiffs herum. „ Techniker. Wir schalten sie aus und gehen über die Wartungsschächte rein.“ Befahl Sev, während er auf einem großen Asteroiden hockte. Bereits 20 min hatten sie gebraucht, um den Hammer zu verlassen und sich langsam zur Treibstoffstation zu arbeiten. Von Asteroid zu Asteroid. Kleine Steuerdüsen in den Kampf-Anzügen ermöglichten Sprünge über Distanzen von einigen Dutzend Metern. Doch trotzdem waren solche Manöver, die die Spezialität der Marines darstellten, alles andere als Sicher. Sev hatte immer wieder von Marines gehört, die Ihr Ziel verfehlten. Oft konnten sie gerettet werden, doch ein Fehler während einer verdeckten Operation, in der Ihnen niemand zu Hilfe kommen würde, war ein Todesurteil. „ Kody in Position!“ schallte es über Komm. Sev blickte über seine Schulter und erblickte Kody, der kaum sichtbar durch die Tarnfähigkeit der Anzugs, der die dunkel-braune Farbe des Asteroiden angenommen hatten, mit langsamen Schritten auf Ihn zukam. Dank der Gravitationsstiefel, konnten sie an fast jedem Untergrund um Weltraum haften. „ Nero, Nox und ich springen zuerst! Dann Denver und Kody. Ray gibt Deckung bis wir das gesichert haben. Verstanden?“ Befahl Sev. Kurz darauf folgte ein gemeinschaftliches: „ HUZ!!!“ Die Kurzform von Hölle und Zurück, das Motte der Delta-Einheit. Sev blickte zur Seite, zu den anderen Asteroiden, wo die Delta-Einheit und Nero bereits warteten und fragte mit fester Stimme: „ Bereit?“ Sev atmete durch und Sortierte seine Gedanken. „ Bereit!“ schallte es über Komm und Sev zog sein Messer und seine Pistole. Mit einem Blick über seine Schulter vergewisserte er sich, das Kody die Armbrust im Anschlag hatte, ehe er laut aus atmete und ins Komm schrie: „ LOS!!!“ Mit einem kräftigen Tritt stieß sich Sev von dem Gesteinsbrocken ab und sauste Richtung Idris. Kaum hatte er keinen Kontakt mehr mit der Oberfläche, nahm sein Anzug das schwärzeste Schwarz des Universums an. Mit einem hastigen Blick überprüfte er sein HUD und erkannte das der synchrone Absprung gelungen war. Kampf im Weltall war allein schon fordernd genug, unbemerkt zu bleiben, war eine ganz andere Herausforderung. Die Armbrüste, nicht Vergleichbar mit Ihren Mittelalterlichen Verwandten, sorgen dafür das kein Leuchtspurgeschoss durch die Luft sausen und Ihre Anwesenheit verraten würde. Die speziellen Bolzen würden dafür sorgen, nachdem sie die Feinde durchbohrt haben, diese an dem Schiff fest zu tackern, um ein unkontrolliertes abdriften der Leiche in der Schwerelosigkeit zu verhindern. Ein toter Pirat der zufällig vor der Kommandobrücke entlang schwebte, war ebenso suboptimal wie ein Leuchtspurgeschoss, wenn man unbemerkt bleiben wollte. Sev flog unaufhaltsam weiter auf einen der Techniker zu, während er vorsichtig die Flugbahn mit den Steuerdüsen korrigierte. „ Ray! SITRAP!“ forderte Sev laut, als er die Hälfte der Strecke überwunden hatte. „ Brücke ist sauber! Kein Tangos!“ meldete Ray knapp. „ Verstanden! Zeitfenster nach Erstkontakt, 15min!“ „ Ziel im Visier!“ meldete Kody, Sev antwortet: „ Noch nicht!“ während er dem großen Schiff immer näher kam. Der Techniker war bereits deutlich zu sehen, wie er gen Boden gerichtet einige Leitungen auf der Schiffshülle überprüfte. Nur noch wenige Meter trennten Sev von Ihm, als er ins Komm brüllte: „ Ausschalten!“ Kaum hatte Sev den Techniker wenige Sekunden später erreicht, durchfuhr diesen ein harter Ruck und der Bolzen der Armbrust riss Ihn zu Boden. Es gab keinen Knall, keinen Schrei. Die Stille des Weltalls nahm keine Notiz von dem Bolzen der nun im Bauch des Piraten steckte. Wenige Sekunden zappelte der Mann, der nun durch den Bolzen mit der Schiffshülle verankert war, ehe sämtliche Regung versiegte und Sev nicht weit von Ihm entfernt auf der Hülle auftraf. „ Feinde ausgeschaltet!“ bestätigte Nox. Ein Blick auf Sevs HUD verriet Ihm, das Nox und Nero ebenfalls auf der Exodus aufgetroffen waren und so verlor er keine Sekunde: „ Kody, Denver! Nachsetzen!“ „ Verstanden, sind unterwegs! Schallte Kody durch das Komm. Unverzüglich sondierte Sev die Umgebung während er Nero kontaktierte: „ Zeitfenster läuft! Wir brauchen einen sicheren Einstieg!“ „ Bin schon dran. Hacke die Schleusenüberwachung der Idris!“ Konzentriert schaute Sev sich um. Die großen Fenster der menschenleeren Brücke waren nicht weit entfernt und auch wenn nun ein Pirat dieses betreten hätte, wäre es nahezu unmöglich gewesen, sie aufzuspüren. Kurz rechnete Sev durch. Eine Korvette der Idris-Klasse. Sie konnten mit 40 Feinden rechnen vielleicht mehr. Weniger als ein Problem. „ Zugang gehackt! Wir haben freien Eintritt!“ gab Nero kurz von sich und Sev war aufs neue Erstaunt, wie schnell Phantome Sicherheitssysteme knacken konnten. Für einen Moment fragte er sich, ob es überhaupt etwas gab, was sie nicht konnten. „ 30m!“ meldete Denver. Sev sicherte weiter die Umgebung, als sich seine Aufmerksamkeit auf die Schleuse nicht weit entfernt, an der die Exodus aber auch eine Constellation angedockt hatten richtete. Durch die schmalen Fenster konnte er mehrere Leute ausmachen, die zur Constellation übersetzten. Doch als Kody nicht weit entfernt auf der Idris auftraf, richtete sich unverzüglich seine gesamte Konzentration auf sein Team: „ Als erstes müssen wir die Brücke unter Kontrolle bringen. Sie ist der Knotenpunkt für Daten, Videoüberwachung uns sämtliche Defensiv-Systeme.“ Nero michte sich trocken ein: „ Das übernehme ich.“ Etwas erstaunt kommentierte Denver: „ Kein scheiß? Ganz allein?“ Nero würdigte diese Frage nur mit einem schweigen. Sev war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, doch lief Ihnen die Zeit davon: „ Nagut. Wir verlassen uns auf dich!“ Er richtete sich wieder an die Delta-Einheit und befahl: „ Also gut. Eindringen! Los los los!!!“ James versuchte sich vergebens zu währen, doch die Piraten hatten Ihn fest in Griff und zerrten Ihn erbarmungslos die Schleuse entlang. Ohne Unterlass Schrie er sie an, forderte die Freilassung seiner Tochter bis seine Kehle vor Sorge brannte. Doch konnten das hilflose Gebrüll, nicht für eine Sekunde einen Funken des Mitleids in den Piraten wecken. Als wenn sie eine Kiste verladen würden, zerrten sie James unbekümmert die Schleuse entlang und Ihm wurde klar, das er sterben würde. Es würde keine Hilfe kommen, kein rettendes Ereignis statt finden. Er war allein und ein pochendes Gefühl der Angst machte sich in Ihm breit, als er sich eingestand, dass es auch für seine Tochter keine Hilfe geben würde. Das Brüllen flachte in ein leises schluchzen ab in dem Wissen wie die Sache ausgehen würde. Oft genug hatte er darüber berichtet. Schreckliche Ereignisse analysiert und aufgearbeitet. Tod, Entführungen, Geiselnahmen. Erst jetzt wurde Ihm die wahre Bedeutung dieser Worte bewusst, die er schon so oft, wie bedeutungslose Hüllen verwendet hatte. Als sie das Ende der Schleuse erreichten, schob sich unter lauten zischen ein Schott auf. Mit einem flüchtigen Blick durch die schmalen Fenster erkannte James das es sich um eine Constellation handelte, in die Pollox hinein trat. Unsanft wurde auch James in das Schiff geschleppt und als er die Schwelle überschritt, überfiel Ihn die Hoffnungslosigkeit. Er würde Melody nie wieder sehen und vergebens wünschte er sich, die Zeit zurück drehen zu können, um niemals in Besitzt der Daten gekommen zu sein. Die Piraten führten Ihn zum Cockpit. Sie machten sich keine Mühe, ihn auf ein Sitz zu setzen, stattdessen verankerten sie die Ketten, die sich immer noch um seine Handgelenke schnürten, wieder an der Decke. Hoch genug, das James wieder fast in der Luft baumelte und sich die schmerzen erneut durch seine Arme zogen. Sie sahen Menschen gerne leiden und James erkannte einen Ausdruck der Genugtuung, als Pollox, nachdem er einige male ziellos um den Pilotensitz inmitten des großen Cockpits gewandert war, nun mit langsamen Schritten auf Ihn zu kam, während er leise stotterte: „ Jokks KI. Ich hoffe du bist dir über die Tragweite des Nanochips bewusst... Whistleblower. Er.. sichert... unsere... Freiheit...“ James keuchte verachtungsvoll: „ Nehmt den Chip! Mir egal! Lasst nur meine Tochter wieder frei!“ Wieder schnalzte Pollox einige male mit der Zunge eher er ruhig erklärte: „ Aber nicht doch. Sie ist unsere Versicherung.“ „ Was für eine beschissene Versicherung? Ihr habt doch mich!“ „ Auf der Reise die du antreten wirst, werden wir dich nicht begleiten können. Darum brauchen wir sie als Zugeständnis, für deine Aufrichtigkeit. Wenn du uns belogen hast, werden sie Qualen erleiden, die du dir nicht ansatzweise vorstellen kannst.“ James Herz schlug schneller. Panik machte sich in Ihm breit und krampfhaft beteuerte er nach einem Moment des Zögerns: „ Nein, nein... Ich habe euch alles gesagt!“ James Gesicht wurde Aschfahl ehe er keuchend fragte: „ Was habt Ihr mit mir vor?“ Pollox wanderte Schritt für Schritt um Ihn herum: „ Du, bist unser Einsatz, unser Aß im Ärmel. Wir schließen nun einen Pakt, Whistleblower. Typhon überlässt dich der Ceades und dein Teil unseres Pakts, ist stillschweigen über deine Informationen zu bewahren. Sie werden dich foltern, sie werden dich quälen. Doch führe dir jede Sekunde vor Auge, was ich mit deiner Tochter anstelle, wenn die Ceades sich vor uns den Nano-Chip habhaft macht.“ Pollox blieb hinter James stehen und flüsterte Ihm leise in Ohr: „ Ihr junges Fleisch, unberührt von Stahl und Klingen. So unschuldig. So verletzlich........ Haben wir einen Pakt? Whistleblower?“ Trotzig erwiderte James: „ Ihr verkauft mich wegen meiner Informationen an die Ceades, und droht mir dann wenn ich diese Informationen Preis gebe? Was ist das für ein scheiß Spiel?“ Pollox wechselte die Seite und flüsterte James ins andere Ohr: „ Exakt. Dir ist noch immer nicht die Tragweite der Daten bewusst.“ Er wich zurück und setzte den Weg um seinen Gefangenen weiter fort: „ Aber mache dir keine Sorgen darüber. Du schweigst, über den Chip und unseren Pakt und als Gegenleistung, wird deiner Tochter eine Menge Leid erspart werden. Für dich ist es alle male gleich. Du bist nur noch totes Fleisch was atmet.“ Noch nie war es Kody schwer gefallen, sich in Geduld zu üben. Er war in einem buddhistischen Mönchs-Kloster aufgewachsen, die die alten Traditionen Ihrer Vorfahren weiter auslebten. So seltsam ein ehemaliger Buddhistischer Mönch bei den Marines auch wahr, waren es die Tugenden die Ihm in seiner Jugend gelehrt worden waren, die Ihm bei seiner Aufgabe unterstützten und leiteten. Nicht für eine Sekunde verspürte er einen ungeduldigen Drang, als er zusammen mit Denver in einem engen Wartungsschacht darauf warteten, das Nero die Brücke unter Kontrolle bringt. Konzentration füllte seinen Geist, kontrollierte sein Ki. „ Kody, SITRAP!“ schallte Sev über Komm. Leise flüsterte Kody: „ Sind auf Position!“ Durch die von der Außenwelt abgeschotteten Anzüge, würden die Piraten die unterhalb des Wartungsschachts zu hören waren, kein laut vernehmen, doch konnte er die Angewohnheit des flüstern in so einer Situation nicht verdrängen und so vervollständigte er leise: „ Haben hier 8 Kontakte!“ „ Verstanden! Sobald Ihr die Messe geräumt habt, arbeitet Ihr euch von oben nach unten vor! Wir sichern den Maschinenraum und stoßen nach oben!“ „ Bestätige!“ Das Eindringen war schnell verlaufen. Sev und Nox konnten sich durch die engen Wartungsschächte bis in den untersten Teil des Schiffs arbeiten, während Kody und Denver im oberen Teil, in einem engen Wartungsschacht über der Messe, darauf warteten los zu schlagen, sobald die Brücke, Knotenpunkt von Videoüberwachungen und Informationen gesichert war. Doch mit jeder Sekunde wurde die Gefahr größer, dass das Fehlen der Techniker auffallen würde und tatenlos in einem Schacht zu hocken, während Ihnen die Zeit davon lief, verlangte seinem Ki einiges ab um die Geduld und Ruhe zu bewahren. Denver, der ungeduldig auf seinem Sturmgewehr herumtippte das mit einem Schalldämpfer ausgestattet war, erklärte angespannt: „ Nero hat es versaut. Ich kann es spüren. Es dauert schon viel zu lange!“ Kodys Blick richtete sich auf, weg von dem kleinen Gitter des Wartungsschachts, durch das man einige Piraten erkennen konnte und sagte: „ Du spürst es? Hat der Herr dich dieser geistreichen Erkenntnis zu Teil werden lassen?“ „ Ja man, ich bin erleuchtet! Blödes Arschloch. Ich gib dir gleich eine Erkenntnis!“ Kody lachte und erklärte ruhig: „ Beruhig dich. Du weißt das dein Gott kein Fan von Flüchen ist.“ „ Als Wiedergutmachung schicke ich ein paar böse Seelen in die Hölle. Da sollten wohl ein paar Flüche drin sein.“ „ Ahh, also hältst du dich für Raphael.“ „ Wer?“ Kody starrte Ihn für einige Sekunden an und war wenig erstaunt über die Tatsache, das Denver noch nie etwas von dem Erzengel Raphael gehört hatte. Denver, der ohne Kody Gesicht sehen zu können bemerkte das er angestarrt wurde, fragte verwundert: „ Was? Ist das der Kerl der den Murray Cup gewonnen hat?“ Kody schüttelte hoffnungslos mit dem Kopf und antwortete nüchtern: „ Ja, genau das ist der Kerl.“ „ Du machst dich schon wieder über mich lustig?!“ Doch ehe Kody der Versuchung erliegen konnte, auf diese Aussage zu reagieren, schallte Neros monotone Stimme, als würde er über das Wetter berichten, durch Ihre Helme: „ Bücke ist sauber. 6 Tangos am Boden. Ihr könnt los legen!“ Unverzüglich legte Kody an. Auch er hatte die Armbrust mit einem Schall-gedämpften Gewehr ausgetauscht und visierte die Gegner unter Ihm an, die dank der Wärmebildfunktion der Helme, durch das dünne Blech zu sehen waren. „ Einsatz bereit!“ bestätigte Kody erneut über Komm und wartete geduldig auf den Befehl, während er tief durchatmete. „ Zugriff!!!“ war Sev laut über Komm zu hören und sofort erklang das dumpfe Pfeifen von 2 Schall-gedämpften Gewehren deren Projektile durch das Blech schlugen. Kody drückte ab, mehrere male in einer Sekunde. Kraftlos sackten die Piraten zusammen, noch ehe sie Begriffen was geschehen war. Weniger als 3 Sekunden hatte es gedauert und die 8 Piraten lagen verteilt im Raum leblos am Boden. Kody zögerte nicht und trat auf das Gitter ein das unter lauten klirren aus der Verankerung sprang. Sofort sprang Denver hinunter und Kody folgte unverzüglich. Es waren 3m die sie zum Boden trennten. Doch das Exoskelett der Kampfanzüge absorbierte einen Aufschlag aus mehreren Metern Höhe. Mit einem poltern schlug Kody inmitten der Messe zwischen einigen Tischen und Stühlen auf, richtete sofort wieder sein Gewehr in die Höhe und klopfte Denver, als Zeichen das er bereit war, auf die Schulter. Reflexartig stürmte dieser vor, lies jede Ecke des Raums mit der Mündung seines Gewehrs durchlaufen. Die eiskalte Routine lenkte Ihre Muskeln. Ein-trainiert bis in die kleinste Faser Ihres Körpers. Mit schnellen Schritten näherten die sich dem Ausgang. Ein Gestalt tauchte Plötzlich in diesem auf und erneut ertönte das dumpfe pfeifen ehe die Gestalt zu Boden ging, ohne auch nur die Chance gehabt zu haben, reagieren zu können. Denver stürmte raus in den Gang. Es war eng. Die Korvette war für den Raumkampf entwickelt worden, was man jeder Fassette des Schiffs ansah. Militärischer, Zweckmäßiger Stil von Metall dominiert. „ 9 Tangos am Boden!“ teilte Kody über Komm mit. Kurz darauf ertönte Sev: „ Verstanden. Großteil des Maschinenraums gesichert! Nero, kannst du uns Ziele liefern?“ unverzüglich antwortete dieser: „ Positiv. Ich habe die gesamte Videoüberwachung vor mir. Feinde konzentrieren sich in der 3en und 4en Ebene. Kody, eure Ebene ist sauber, weiter zu Ebene 2 vorrücken. Dort ist die Mannschaftsunerkunft. Keine Einsicht!“ Beiläufig bestätigte Kody: „ Verstanden. Sind unterwegs!“ während er weiter den Gang entlang stürmte, Denver direkt vor Ihm. Es dauerte nicht lange ehe sie die Treppe erreichten. Langsam richtete Melody sich auf und wischte sich die Tränen von der Wange. Sie war nun endgültig allein und mit aller Macht schob sie diese Erkenntnis beiseite und sah sich um. Sie hatte keine Wahl und musste etwas unternehmen. Doch was sollte schon eine junge Frau allein gegen dutzende Piraten machen? Draußen im Weltraum. Vielleicht könnte sie sich verstecken, wenn sie nur aus diesem kleinen Raum ausbrechen könnte. Hastig sah sie sich um und kratze alle Ressourcen Ihres Gehirns zusammen, die nicht von Angst und Trauer blockiert waren. Doch das denken viel Ihr schwer und so lief sie einige male auf und ab, bis sich Ihre Aufmerksamkeit auf den Lüftungsschacht richtete, über den sie die Stimmen vernommen hatte. Er war eng. Ein Gitter verdeckte den Eingang weit über Ihrem Kopf, doch war dieser die einzige Möglichkeit. Es war Verzweiflung die sie treib. Einige male sprang sie hoch und versuchte das Gitter zu greifen, doch verfehlte sie es um wenige Zentimeter, immer wieder. Sie war nicht sehr groß, 1,70m, und so verfluchte sie sich das Ihre Größe die Barriere zu Ihrer Flucht darstellte. Sie hielt inne, blickte das Gitter traurig an, als wolle sie es mit Mitleid dazu bewegen auf zu gehen. Doch als dieses sich nicht beeindrucken ließ, zog sie Ihren hellbraunen Mantel aus und schleuderte Ihn dagegen. Er viel herunter, doch Melody dachte nicht ans Aufgeben, so schwer Ihr es viel und versuchte es erneut. Immer wieder, bis Ihr Mantel sich plötzlich an der Kante des Gitters verhakte. Ihr Herz schlug einmal auf. Ein Funke Hoffnung drang durch das Gewirr aus Kummer und Angst und so zog sich sich keuchen den dem Mental herauf um das Gitter zu greifen. Doch noch ehe sie dazu kam, riss der Mantel und Melody schlug unter einem lauten knallen auf dem Boden auf. Der Schlag durchfuhr Ihre Schulter und Seite. Sie keuchte einmal auf während sich der Schmerz pochend in Ihrem Arm ausbreitete. Langsam richtete sie sich wieder auf, mit festen Blick zum Gitter und beteuerte leise: „ Bitte. Du hast es doch schon fast geschafft. Bitte.“ „ Maschinenraum gesichert. 7 Tangos am Boden. Setzen weg zum Hauptkorridor fort.“ Teilte Sev über Komm mit während er die Treppe, gefolgt von Nox hinauf stürmte. Nero meldete sich: „ Ich sehe euch. Hauptkorridor Ebene 3. Zwo Tangos nähern sich euch. Kontakt in wenigen Sekunden“ „ Betätige!“ kommentierte Sev, während er das Ende der Treppe erreichte und sich mit einem hastigen Blick einen Überblick verschaffte. Der Hauptkorridor war etwas breiter als die anderen Gänge, doch war dieser gespickt mit Türen und dunklen Ecken. Bereits 8min waren seit dem ausschalten der Techniker vergangen und unaufhörlich tickte die Zeit in seinem Hinterkopf. Der Erfolg einer ganzen Operation, abhängig von den kleinsten und unscheinbarsten Dingen. Erneut erinnerte sich Sev daran, worum es ging um nach einen Zahn zu zulegen, doch sofort als er einige Meter weit in den Hauptkorridor eingedrungen war, nicht weit von dem Schott entfernt dass das Schiff mit der Schleuse verband, schallte plötzlich Ray angespannt durch das Komm: „ Kontakt in der Schleuse! Feind setzt zur Exodus über!“ „ Scheiße!“ fluchte Sev und Nero ertönte laut im Komm: „ Abbrechen, Abbrechen!“ Nox tippte Ihm auf die Schulter und brüllte: „ Zurück zur beschissenen Treppe!“ „ Keine Zeit, ran an die Wand!!!“ brüllte Sev zurück und warf sich zügig gegen die Wand. Augenblicklich nahm der Kampfanzug dessen Farbe an, ehe keine Sekunde später, die beiden Piraten den Hauptkorridor entlang schlenderten. Sevs Griff um seine Schall-gedämpfte Pistole und sein Kampfmesser wurde fester. Seine Atmung schneller während er leise betonte: „ Nicht.... Bewegen.“ Es galt mehr sich selbst als Nox, der sich genau hinter Ihm an die Wand geworfen hatte. Die Tarnung der Anzüge wirkte auf so kurze Entfernungen nur noch marginal. Es war ein Glücksspiel, ob sie aufgeklärt werden würden. Doch das Risiko war zu groß, das der Pirat in der Schleuse zur Besatzung der Constellation gehörte. Sie konnten Ihn nicht ausschalten. Sein Fehlen, hätte sie enttarnt und die Operation scheitern lassen. Doch die beiden Piraten im Hauptkorridor liefen unbekümmert, nicht weiter als 2m entfernt an den beiden vorbei. Sie hatten sie nicht bemerkt, noch nicht und schritten zum Schott das sich unter einem zischen öffnete. Davor ein weiterer in einer Blutroten Rüstung, eine Seite des Gesichts verdeckt mit einer Stählernen Maske. Er trat hinein und Sev konnte die Einschüchterung spüren, die über die beiden Piraten in seiner Anwesenheit fiel. Laut klirrte jeder Schritt den der mit seinem metallischen Bein machte durch den Gang, während er mit einer abgehackten Stimme erklärte: „ Wir starten jetzt. Stellt sicher das die Ceades keinen Hinterhalt plant. Unser Angebot... es... ist... zu... Verlockend für einen Verrat.“ Die beiden Piraten nickten und einer trat hervor: „ Was sollen wir mit der Frau machen?“ Laut brüllte Pollox einige male auf, schritt hin und her ehe er schließlich erklärte: „ Sie hat Ihren Zweck erfüllt. Macht mit Ihr.... Was.... Ihr.... wollt.“ „ Ich kümmere mich drum.“ gab einer der Piraten zu verstehen und wandte sich ab. Sev horchte auf und flüsterte ins Komm: „ Nero, hast du mitgehört? Scheint als haben wir einen Zivilisten an Bord.“ Doch noch ehe er den Satz ausgesprochen hatte, überfiel Ihn ein unangenehmer Schauer, als er sich die Einsatzbefehle ins Gedächtnis rief gepaart mit den Anwesenheit eines Phantoms und Nero dieses Gefühl augenblicklich bestätigte: „ Es darf keinerlei Zeugen für unseren Einsatz geben. Fahrt mit dem Einsatz fort sobald der Pirat das Schiff wieder verlassen hat. Jedes außer uns ist als Feind zu betrachten.“ Sev keuchte auf. Das Gefühl Widerspruch einzulegen konnte er nur mühsam unterdrücken. Wieder versuchte er vergebens eine Gleichung auf zu stellen. Eine Tote mehr im Austausch für eine erfolgreiche Operation die hunderten das Leben retten würde. War es so einfach? Die beiden Piraten führten einige Momente Ihre Unterhaltung fort. Sev gab keinen Ton von sich, während Ihm wieder die Zweifel heimsuchten, die seine Angst davor entdeckt zu werden, völlig überlagert hatten. Der Helm verdeckte sein Gesicht, das zu einer wütenden Fratze geworden war während sein Blick zu den Piraten wanderte denen er Tod und Pest an den Hals wünschte, weil sie Ihm solche Entscheidungen aufzwangen. „ Hast du mich verstanden Sev?“ ertönte Nero erneut über Komm. Nüchtern willigte Sev ein und knurrte zurück: „ Versanden. Ich kümmere mich drum.“ Pollox wandte sich ab und schritt wieder zum Schott und verschwand schließlich in der Schleuse. Das Schott sauste unter einem zischen wieder zu. Der verbleibende Pirat schritt wieder den Hauptkorridor entlang, dicht vorbei an Sev und Nox. Sevs Herz pochte, angetrieben von de Wut auf diese Menschen und so schnellte er hervor und packte den Pirat. Nero hatte Ihm beigebracht schnell und sauber zu töten. Doch Sev hielt den Piraten den Mund zu und stach mehrmals mit seinem Messer auf Ihn ein, als könnte Ihn sein schmerzhafter Tod Erlösung bringen, Ihm diese Last abnehmen. Es war alles andere als ein schneller und sauberer Tod. Krampfhaft versuchte sich der Pirat zu wehren, zappelte, schlug um sich, packte Sev Arm um sich zu befreien und gab eine gedämpftes stöhnen ab, jedes mal wenn das Messer seinen Brustkorb teilte. Sev spürte seinen vergeblichen Kampf ums überleben. Wie sich sämtliche Muskeln des Mannes anspannten, sein verkümmerter Versuche zu atmen während das Blut in die Luftröhre floss und den Kampf gegen die Qualen. Doch nach einigen Momenten setzte unter einem gurgeln die Atmung aus und er lies den Mann zu Boden. Intensiver konnte man nicht spüren, das man gerade das Leben eines Menschen beendet hatte. Erneut schockiert über diese Erfahrung stellte er verbittert fest, das der Hass geblieben war und sich mit einem drückendem Gefühl, das er nicht beschreiben konnte, nun seinen Platz teilte. „ Verdammte Scheiße! Bist du fertig?“ Schallte Nox über Komm. Sev blickte auf, setzte auf das instabile Gerüst seiner Gefühle eine Maske und sagte trocken: „ Ja. Weiter! Wir haben noch was zu erledigen.“ Mit aller Macht krallte sich Melody an die kurzen Kanten des Gitters. Das Metall schnitt in Ihre Finger doch zerrte sie mit aller Kraft die Ihr zur Verfügung stand, an dem Stahl. Nach einigen Versuchen hatte sie es geschafft, sich an dem Mantel hoch zu ziehen und das Gitter zu erreichen. Doch dieses bewegte sich nun kein Stück, als wolle es sich über Ihren Versuch lustig machen. Sie keuchte, Ihre Arme schmerzten und immer wieder wiederholte sie sich: „ Komm schon! Bitte, bitte, bitte! Mach schon!“ Als plötzlich, unter einem quietschen das Gitter wenige Millimeter nachgab. Erstmals formte sich Ihr Mund wieder zu einem lächeln. Hoffnung keimte in Ihr auf und der Wunsch aus diesem dunklen Raum zu entkommen, spiegelte sich in einem drückenden Gefühl wieder, das Ihr noch mehr Kraft verlieh. Sie würde es schaffen, auch wenn sie nicht wusste wie es danach weiter gehen würde, hätte sie doch immerhin etwas erreicht. Doch plötzlich ertönte ein lautes zischen und der Raum wurde mit einmal zunehmend heller. Melody Herz blieb stehen, sie traute sich nicht zu atmen, als plötzlich eine Stimme schrie: „ Hey! Was machst du da oben?“ Die Hoffnung war in einem Augenblick in Panik und Angst umgeschlagen, wie ein emotionaler Hammer der Ihre Hoffnung niedergeschmettert hatte. Hektisch zog weiter am Gitter als schnelle Schritte auf sie zukamen. Der Pirat packte sie an den Beinen und zerrte sie mit einem starken Ruck wieder auf den Boden, auf den sie krachend aufschlug. Der Pirat beugte sich über sie und schrie: „ Blöde Schlampe! Wo wollen wir denn hin? Häh?!“ „ Nein, Bitte!“ keuchte Melody, als der Pirat sie packte und gegen die Wand warf. Laut klatschte sie dagegen, konnte sich nur mit Müh und Not aufrecht halten während die zitternd fragte: „ Bitte. Wo ist mein Vater?“ Mit langsamen Schritten ging der Pirat weiter auf sie zu. Ein grauenvolles lächeln zeichnete sich auf seinem Gesicht ab. Er öffnete den Gürtel seiner Hose und erklärt sich weiter, als wenn er Ihre Frage einfach überhört hätte: „ Du willst uns doch noch nicht verlassen...Oder? Du hast die Hauptattraktion dieses Schiffes noch nicht erlebt.... mich!“ Er krempelte die Ärmel hoch und zog das Schwarze Hemd aus seiner Hose während das lächeln auf seinen Lippen immer breiter wurde. Melody Herz raste, leise stotterte sie: „ Nein, nein, Bitte!“ Paralysiert stand sie an der Wand, bis sie sich von dem Gedanken los riss und los stürmte. Doch der Pirat fasste sie und schleuderte sie kraftvoll zu Boden. Melody schrie, zappelte und versuchte sich irgend möglich zu wehren. Doch der Pirat war zu kräftig. Mit der flachen Hand schlug er Ihr einmal ins Gesicht um sie zur Ruhe zu bringen bevor er sich auf sie stürzte und an Ihrer Hose zerrte. Trotz des vor Schmerz pochenden Gesicht wehrte sie sich weiter. Immer wieder stieß sie den Mann von sich der immer wütender und aggressiver wurde, während sie sich aus aller Kraft wünschte, das es nur ein Alptraum sei. Doch plötzlich wich der Pirat zurück und Melody schob sich schockiert von Ihm weg, bis sie an die Wand anstieß. Keuchend blickte sie auf und sah den Mann in einer verkrümmten Position vor sich stehen. Seine Augen weit aufgerissen, voller Schmerz. Ein Klinge blitze auf, mehrere male und hinterließ blutige Flecken auf dem Körper des Mannes zurück, der röchelnd nach Luft rang. Sie war schockiert, völlig durcheinander und so erkannte sie erst auf dem zweiten Blick, das eine seltsame Gestalt hinter dem Mann stand. Wie ein Chamäleon, hatte es die Farben der Umgebung angenommen und stach mit einem Messer unverhohlen auf den Piraten ein, bis dessen Augen, sie leblos anstarrten. Melody nahm beide Hände vor dem Mund, als der Pirat wie ein nasser Sack fallen gelassen wurde und die seltsame Gestalt eine Pistole in die Höhe richtete und auf Melody zielte. Starr blickte sie die Gestalt an, unwissend wie sie reagieren sollte, in Erwartung dass das schlimmste eintreffen würde. Gespenstisch rührte sich die Gestalt nicht. Einige Momente in denen nur das erschöpfte keuchen von einer jungen Frau zu hören war, ehe die Gestalt die Waffe senkte und den Raum zügig verließ. Sev schlug die Tür hinter sich zu und setzte mit einem Schuss aus seiner Pistole die Schalttafel neben der Tür außer Gefecht. Nox der den Gang sicherte erklärte verärgert: „ Scheiße, was machst du da? Wir haben Befehle!“ Sev richtete sich an Nox. Er war aufgewühlt, dennoch schaffte er es einen neutralen, ruhigen Ton zu bewahren um seine Gefühle zu überspielen: „ Ich bin nicht bereit sie zu opfern!“ Im Wissen das Nero sie beobachtete und bereits den Finger am Sendeknopf hatte, drehte er sich noch ehe er den Satz ausgesprochen hatte zu einer Kamera, die deutlich Sichtbar in dem Gang hing und streckte den Arm mit gehobenen Mittelfinger, zu dieser aus. „ Los weiter!“ befahl er anschließend und Nox tat wie Ihm befohlen und stürmte weiter den Gang entlang. Kurz darauf erklang Denver über Funk: „ Ich weiß ja nicht was Ihr da unten so treibt..... Wir haben gerade Ebene 2 gesichert. Stoßen jetzt zu euch nach Ebene 3!“ Nero meldete sich zu Wort. Er klang alles andere als verärgert und stellte die Gefühllose Anteilnahme der Phantome zur Schau: „ Letzte Feinkontakte im Kommunikationsabteil. 5 Tangos!“ Sev wusste das es damit nicht erledigt war. Nero würde mit allen Mitteln versuchen seine Befehle auszuführen, doch im Moment konnte er nur das tun, was ein Phantom tun musste. Sich auf das wichtigste Konzentrieren, ohne Ausnahme. Ohne Gefühle. „ Verstanden!“ bestätigte Sev und setzte seinen Weg durch den Gang fort, während Ray nun los schallte: „ Die Constellation und die Caterpillar legen ab.“ „ Verstanden Ray! Wir haben es so gut wie geschafft!“ antwortete Sev. Als sie das Kommunikationsabteil erreichten, stürmten Kody und Denver auch schon die Treppe nicht weit entfernt hinunter und nahmen zusammen vor der Tür Stellung. Sev Ihnen lediglich einmal zu, die höchst möglichste Form der Begrüßung während eines Einsatzes. Für mehr fehlte die Zeit. Mit einem Druck auf das Bedienfeld neben der Tür, schob sich diese unter einem zischen auf. Die Delta-Einheit stürmte hinein und für wenige Sekunden erklang ein Trommelwirbel aus den dumpfen lauten der Schalldämpfer, ehe alles still wurde und die letzten Piraten auf der Exodus, Ihr Leben aushauchten. Sev schallte durch das Komm: „ Ray, seh zu das du hier runter kommst. Wir sammeln den Hammer und die Hornet ein und verschwinden. Die Exodus ist in unserer Kontrolle. Wiederhole: Exodus unter unsrer Kontrolle.“ Teil-4 Falsche Flagge
  10. Teil 2 Begehr der Freiheit Betreff: Troja Abs: Richard Nolan Die Befürchtungen das ein Zivilist in Besitz empfindlicher Informationen gekommen ist, haben sich nun bestätigt. Noch ist Unklar welche Art von Informationen und um welche langfristige Folgen die Veröffentlichung dieser Informationen haben wird. Doch es ist davon auszugehen, das die Geheimhaltung von Troja, nicht länger gewahrt werden kann, ohne nötige Schritte einzuleiten. Auch ist unklar, ob der Whistleblower sich selbst im klaren über die Tragweite dieser Informationen ist. Director der EDA Richard Nolan RE: Troja Abs: XXX Wir nehmen diese Informationen zur Kenntnis und werden die nötigen Schritte einleiten. EDA – ABTEILUNG 51 XXX Goss-System Calamity – Träger / Bengal-Klasse Mobiler Stützpunkt der 101en Marines-Division Schweißgebadet erwachte Sev und richtete sich ruckartig auf während seine Augenlider weit aufgerissen in die Dunkelheit vor sich starrten. Leise keuchte er, sein Herz schlug wild und pumpte das Blut, das sich anfühlte als würde es kochen, durch sein Adern. Hastig sah er sich um, bis Ihm klar wurde, das er wieder einmal nur geträumt hatte. Alpträume waren nicht Real, doch die schmerzhaften und zornigen Gefühle, die sie in seinem Herzen auslösten, waren es umso mehr. Sein Familie, die 7te Schwadron, sie waren nicht die einzigen Gesichter die er sah. 2 Jahre Marines, hatten diesen Vorrat gänzlich erhöht und auch die Erfolge die sie Errungen hatten, konnten die Schreie der Opfer, die dafür Ihr Leben gelassen hatten, nicht verklingen lassen. Kollateralschaden. Ein schönes Wort, um den Tod unschuldiger zu umschreiben. Ein Wort, das Sev in den letzten 2 Jahren zu oft gehört und selbst benutzt hatte. Auch wenn es oft keine andere Wahl gegeben hatte, um den Erfolg der Mission und damit das Wohl vieler sicher zu stellen, war es kein Trost und nur der Gedanke daran, dass durch Ihr handeln, mehr Leben gerettet werden konnten als geopfert wurden, ließ Ihn noch in den Spiegel sehen. Doch seine Träume offenbarten sein inneres und jedes mal bevor er um Luft ringend aufwachte, tauchte Bower zwischen den Schmerz durchzogenen Gesichtern auf, die kreischend um Hilfe schrien und stach auf Sev ein. Langsam fuhr Sev mit seinen Fingern über die tiefe Narbe die quer über seine linke Wange verlief. Sein Mahnmal, das Bower auf Ihm hinterlassen hatte und Ihn immer daran erinnern sollte, zu was er nicht werden wollte, auch wenn die letzten 2 Jahre einen Weg eingeschlagen hatten, der doch so nah an Bowers Schicksal heran führte, dass Sev den Geruch von unschuldigen Blut, dass an seinen Händen haftete, wahr nehmen konnte. Doch er tat das alles nicht für sich selbst, so wie Bower es getan hatte. Er würde sein leben dafür geben, das Unschuldiger zu retten, versuchte Sev sein Gewissen zu beruhigen, während er sich mühevoll aus dem kleinen Bett aufrichtete. Die Nacht war kurz gewesen und die schlichten Schaumstoff-Matten taten alles andere, als für einen erholsamen Schlaf zu sorgen. Selbst ein Offizier der Spezial-Einheiten, musste auf einem Träger der Bengal-Klasse, auf einiges an Komfort verzichten und so konnte er froh sein, wenigstens über ein eigenes Bad zu verfügen, nicht größer als eine Telefonzelle. Doch auch seine Kajüte war nicht der Ausdruck von Geräumigkeit. Die Pritsche und Schränke bestanden aus Metall, durchzogen mit einigen Lampen und Displays. Militär-Stil, einfach und zweckmäßig. Nach einem Alptraum, war nicht viel nötig, um das widerspenstige Gefühl weiter schlafen zu wollen, zu überwinden und so rappelte er sich auf. Als er mit beiden Füßen fest auf dem kalten Boden auftrat und sich aufrichtete, hatte er auch schon fast die gegenüberliegende Wand erreicht, an der ein Holo-Terminal samt Schreibtisch befestigt war. Es reichte das ausstrecken seines Arms, damit er den darauf befindlichen Lichtschalter betätigen konnte und augenblicklich das grelle, weiße Licht den Raum flutete. Mit einer Besatzung von fast 700 Mann, gab es nur wenig Platz für Privatsphäre. Piloten, Techniker, Flugmannschaft, Köche, Bodentruppen und viele weitere verrichteten Ihren Dienst auf der Calamity, die mobile Operationsbasis der 101ten Marines Division. Die Männer der Delta-Einheit, waren nur einige von vielen Soldaten, die Platz zum Schlafen und Ruhen benötigten. Doch angesichts der Tatsache, das die Marines mehr Zeit in dem Trainingsräumen, im Lehrsaal oder im Kampfsimulator verbrachten, als in dem eigenen Quartier, schmälerte dieses Zugeständnis und Sev fragte sich, ob die Ingenieure bei der Planung der winzigen Kajüten, vielleicht genau das bezwecken wollten. Ein einziger großer Schrank, stand neben seinem Bett und doch beinhaltete er, abgesehen von einigen privaten Waffen die er in einem sicheren Ort auf Terra bewahrte, Sevs gesamte Habe. Einige Mobigläser, ein paar wenige Kleidungsstücke, ein Orden. Als Marine wurde man verhältnismäßig reich entlohnt, doch sammelten sich die Credits auf seinem Konto, ohne dass er gewusst hätte, was er mit dem Credits hätte machen sollen. Er hatte nur ein Ziel in seinem Leben, das Ihn weiter atmen lies und Geld, würde Ihn nicht dahin führen. Und so lies er sich nicht von der Müdigkeit besiegen und nutze die wenig verbleibende Zeit die Ihm blieb und setzte sich an den Schreibtisch und schaltete das Holo-Terminal ein. 4 Stunden Schlaf nach einem Einsatz waren weniger als ein Minimum, doch waren diese angeordnet worden. Es war kein gutes Zeichen und bereits der inoffizielle Befehl, zu einem erneuten Einsatz. Sie hatten Dingo erfolgreich zur Calamity überführt und wenn die Marines einen Feind gefangen nehmen sollte, konnte das nur einen Grund haben. Er wusste etwas, das auch seine Vorgesetzten wissen wollten und 4 Stunden, waren mehr als genug Zeit, um einen Menschen zum reden zu bringen. Die UEE verfügte über Geräte, die die Gehirnströme eines Menschen analysieren und auswerten konnten. Keine 2 Stunden dauerte es, und man wusste alles über einen Menschen. Nein, die Gedanken, sie waren nicht mehr frei. Doch gab es auch Implantate, die genau diese Geräte störten und ein Auslesen unmöglich machten, implantiert im Gehirn. Jeder Marine verfügte über eins und auch Sev, war eines implantiert worden. Für einen Moment wünschte er sich, das Dingo ebenfalls über eines besaß, denn das hätte bedeutet, das man Ihn nach alter Manier hätte „vernehmen“ müssen. Doch Dingo würde reden, so oder so und mit dem Gedanken im Hinterkopf, das Ihr Landgang sich wieder um einige Tage verschieben könne, musste er jede Sekunde nutzen, seine Recherchen die nach wie vor in einer Sackgasse endeten, fort zu führen. Keine Überlebenden, keine Untersuchung, keine Zeugen. Sev musste tief graben, sehr tief um im Spectrum überhaupt einige Einträge, zum kleinen Planeten Prime, benannt nach Terras Hauptstadt zu finden. Informationen zu einem Piratenüberfall, der vor über 18 Jahren sein Leben in ungeahnte Bahnen lenkte und zu dem es nie Ermittlungen von offizieller Seite gegeben hatte, war wie die Suche nach der Nadel in einem Heuhaufen. Selbst eine weitreichende Sammlung Daten über Piratengruppierungen und deren Aktivitäten, die er einem Pirat Namens Marek auf Banshee entwendet hatte, endeten immer wieder in einer Sackgasse. Doch das grollende Gefühl in seinem Bauch trieb Ihn an und würde nicht zulassen, das er auch nur ein Sekunde ans aufgeben denken würde. Es war seine Pflicht die Mörder seiner Familie zu finden. Seine Bestimmung, sein Schicksal. Doch sobald er das Spectrum auf dem Holo-Bildschirm geladen war, erklang ein kurzes piepen und das Postfach seines Spectrum-Kontos blinkte auf. Es war lange her das Ihm jemand eine Nachricht hat zukommen lassen und so öffnete er die Nachricht mit einiger Skepsis. Der Absender betitelte sich als Jesaja und noch ehe er den Inhalt der Nachricht wirklich verstanden hatte, durchfuhr seine Herz einem Moment ein pochen: „ Zornentbrannte Trümmer vergehender Welten, Ihr, die weite Öden des Raums durchirret, Stürzet glutentflammt herab auf wilde Räuber die das Leben nahmen. Ruhm und Stolz einst des Geistes hehrem Namen, Deren Schlünde donnernder Ruf nur tönte: Stürz aus heiterer Wölbung des dunklen Äthers. Schmetter hinab, auf Trümmer entflammter Welten! Dass der Erdkreis zitternd vernehmed, es wohnt ein Rächer im Himmel!“ Verdutzt betrachtete Sev regungslos den Bildschirm und fragte sich, ob es sich wirklich um Prime handelte, wer Nesaja war und wie sie Ihn gefunden hatte. Sofort formulierte er diese Fragen in einer Antwort: „ Wer bist du? Weißt du was auf Prime geschehen ist? Und wer dafür verantwortlich ist? Ich muss die Wahrheit erfahren!“ Sein Herz fing an schneller zu schlagen. Würde er seinem Ziel endlich näher kommen? Zwangsweiße spielten sich einige Szenarien in seinem Kopf ab, was er mit den Mördern seiner Familie anstellen würde, wenn nach so langer Zeit endlich der Zeitpunkt der Vergeltung kommen würde. Doch plötzlich klopfte es an der Tür und riss Sev aus den Gedanken. Noch immer pochte sein Herz als er sich durch das Gesicht wischte und gedämpft zur Tür rief: „ Ja! Es ist offen!“ Die Tür schob sich auf und Kody, bekleidet in der oliven Dienstuniform, machte einen Schritt in das enge Quartier, nur soweit das er nicht mehr auf dem Flur stand und erklärte: „ Wir haben neue Einsatzbefehle. Logan erwartete uns in 10min im Besprechungsraum.“ Sev zögerte. Kody erschien Ihm weit entfernt und erst nach einigen Sekunden in denen diese Info, durchs Sevs Gedanken gedrungen waren, die gänzlich wo anders waren, sagte er nüchtern: „ Verstanden, ich komme sofort.“ Sein Blick hatte sich nicht von Holo-Bildschirm abgewandt, bis Sev wieder in Gedanken verfiel und Kody Ihn erneut daran erinnern musste, dass er noch da war: „ Alles in Ordnung Sev?“ Ruckartig schüttelte Sev sich seine Gedanken aus dem Kopf und richtete sich erstmals zu seinem Kameraden: „ Ja, alles bestens Kody. War ne kurze Nacht.“ Kody lockerte sich etwas und dezent lächelte er als er erklärte: „ Namen sind nicht nur eine Ansammlung von Buchstaben. Sie bezeichnen unsere Seele. Wie oft soll ich dir noch sagen, das du mich mit meinem Namen ansprechen kannst. Chen Shinoda. Gar nicht so schwer, oder?“ Sev blickte Ihn für einige Sekunden in die Augen doch ein ungutes Gefühl, das aus seinem inneren hinauf stieg, ließ Ihn nicht darauf eingehen. Sev nickte und erwiderte: „ Nein, ist es nicht, Kody.“ Kody erwiderte Sevs Blick für einige Momente in denen er Ihn musternd anstarrte: „ Einsam sein zu müssen ist das schwerste. Einsam sein zu können, das schönste.“ Erklärte Kody und verließ das Quartier. Kaum hatte sich die Tür hinter Ihm verschlossen, atmete Sev tief aus. Kody hatte er nur gut gemeint, doch war Sevs Einsamkeit besser für sich und für jeden anderen und „Sev“, waren ebenfalls, nicht nur 3 Buchstaben für Ihn. Er warf noch einen letzten Blick auf den Holo-Bildschirm, in der Hoffnung bereits eine Antwort bekommen zu haben, um das drückende Gefühl der Unwissenheit endlich abschütteln zu können. Nesaja. Doch als diese winzige Hoffnung mit einem Blick auf das Postfach starb, richtete er sich auf und machte sich für das Briefing bereit. Der Weg bis zum Besprechungsraum war nicht sehr weit gewesen. Keine 5 Minuten hatte sich Sev durch die unbelebten, grell erleuchteten Gänge des Trägers gedrängt, nachdem er in sein Dienstuniform geschlüpft war, hatte er die Eingangstür auch fast erreicht. Auch die Flure und Gänge zeugten davon, das die Priorität des Platzbedarfs, dem Flugdeck und der Kommandobrücke galt. Die wenigen Soldaten, die Ihren treiben nach gingen, mussten sich mühsam in den recht engen Gängen ausweichen, doch das ausbleiben von dutzenden Soldaten, die regen treiben hätten nachgehen müssen um einen Einsatz vorzubereiten, war Sev nicht entgangen. Techniker, die zum den Antrieben und Waffensystemen der Calamity eilten, Piloten auf den Weg zu den Besprechungsräumen. Sie alle wühlten durch die Gänge und liesen den Bengal-Träger zu einem lebenden Wesen werden, sobald ein Einsatz bevor stand. Doch jetzt war er lediglich einigen Unteroffizieren über den Weg gelaufen, die locker den Gang entlang schlenderten. So ungewöhnlich diese Situation auch war, hielt sich Sevs Neugierde in Grenzen. Andere Gedanken hatten sich in diesem Teil seines Kopfes breit gemacht und so lief er in Gedanken vertieft auf die Sicherheitstür der Besprechungsraums zu, als er plötzlich ein lautes, kratziges Rufen aus dem quer verlaufendem Gang, vor der Sicherheitstür vernahm: „ Hey, Sev!“ Es war Nox, der mit zügigen Schritten auf Ihn zutrat. Erst außerhalb seiner Kampfrüstung, viel einem auf, das er ein ganzes Stück kleiner war als seine Kameraden, was an seiner Herkunft von dem Planet Ellis IV, oder auch Seahorse genannt lag. Die Anziehungskraft des Planeten war doppelt so hoch wie die auf Terra, der Erde oder anderen Systemen mit regulären, habitablen Zonen. Doch hatte die Schwerkraft auch dazu geführt, das Ellisianer einen kräftigeren Körperbau aufwiesen und etwas breiter waren. Sev blieb vor der Sicherheitstür stehen während Nox sich weiter äußerte: „ Echt keine Schwein hier, was?! Bist du sicher das nicht irgendein Vollidiot da etwas verwechselt hat?“ Sevs Blick verzog sich und Nox konnte die Worte „ Woher soll ich das wissen?“ deutlich in seinen Augen ablesen. Ohne das Sev auch nur ein Wort von sich gab erklärte er weiter, während er an Sev vorbei schritt und seine Handfläche auf den Scanner warf, die die Sicherheitstür öffnete: „ Schon verstanden......Wir erfahren es nur wenn wir rein gehen!“ Zischend öffnete sich die Tür und nachdem Nox die Schwelle überschritten hatte, sauste sie unverzüglich wieder zu. Erst in diesem Moment wurde Sev bewusst, das Nox sich gerade vor gedrängelt hatte und so fluchte er kurz: „ Dieser Mistkerl!“ Nox stellte gerne seine eigenen Bedürfnisse über die anderer und scheute sich auch nicht davor, dem Vorgesetzten den Vortritt zu abzujagen. Höflichkeit, Sitten und Bescheidenheit waren Fremdwörter für Ihn. Doch nahm Nox durch dieses Verhalten auch kein Blatt vor den Mund und sagte frei heraus was er gerade dachte. Es war eine Eigenschaften an Ihm, die er wirklich schätzte. Sev legte ebenfalls seine Handfläche auf den Scanner, der nur befugten den Zutritt gewährte und nachdem die Tür sich geöffnet und er eine kleinen Flur passiert hatte, erreichte er den rundlichen, hell erleuchteten Besprechungsraum. Wie das restliche Schiff, bestand dieser aus kalten Stahlwänden. In der Mitte befand sich ein Holo-Projekter, der das Abzeichen der UEE in die Luft projizierte. Drum herum Sitzbänke, in einem Kreis um den Projektor angeordnet. Das Delta-Team war bereits versammelt auf einer Sitzbank und Colonel Logan, ein stämmiger Mann Mitte 40, dem man jedes Gefecht das er erlebt hatte in seinem kantigen Gesicht ansah, das aussah wie gemeißelt, stand geduldig in strammer Haltung vor dem Projektor. Sev hob kurz die Hand und führte sie an die Stirn, während er eine kurzes: „ Sir.“ von sich gab und mit gezielten Schritten zu seinem Team eilte. Sie blickten auf, nur Ray, mit traurigen Augen gen Boden gerichtet, starrte weiter in die Leere vor sich. „ Biste auch schon da! Ja?!“ neckte Denver und wollte ganz offensichtlich darauf Aufmerksam machen, das er als erstes den Besprechungsraum aufgesucht hatte. Denver Pünktlichkeit war alles andere als die Regel, doch wenn er auch nur bei der kleinsten Weise bei etwas hinaus stach, war er der letzte der es nicht versuchte jedem auf die Nase zu binden. Kody lächelte und kommentierte Denvers Aussage mir einem Zitat aus der Bibel: „ Der Weiße rühme sich nicht seiner Weisheit. Der starke rühme sich nicht seiner Stärke. Der Reiche rühme sich nicht seines Reichtums und Denver..... Denver rühme sich nicht seiner Überheblichkeit.“ Sev lachte auf während er sich auf der Sitzbank nieder lies. Denver war gläubig und obwohl er noch nie zu einem Gottesdienst gegangen war und recht wenig von Religion verstand, fühlte er sich persönlich angegriffen, wenn jemand seinen Glauben in Frage stellte oder sich darüber lustig machte, was zu einer überspitzen Version eines beleidigten Predigers führte, die eher unfreiwillig komisch wirkte. Kody bereitete es sichtlich vergnügen, Salz in diese Wunde zu streuen während er gleichzeitig auf die Kanten seiner Charakterzüge aufmerksam machte und gerade als Denver zappelnd zum Gegenschlag ausholen wollte, würgte Nox Ihn ab: „ Ruhe verdammt nochmal! Sperrt eure beschissenen Lauscher auf!“ Nickend pflichtete Sev dem bei: „ Wir sind vollzählig Colonel. Bereit um Befehle zu empfangen.“ Logan, der gelassen zwischen den Soldaten hin und her blickte, erklärte in einem ruhigen Ton: „ Nein, sind wir noch nicht.“ Keine Sekunde später öffnete sich die Sicherheitstür und eine dunkle Gestalt trat in den Besprechungsraum hinein. Ein dunkler Kampfanzug, durchzogenen mit Anzeigen und Elektronik. Eine schwarze Vollmaske verhüllte den Kopf, deren Blau leuchtende Augen, Ausdruckslos in den Raum hinein blickten, während er mit präzisen Schritten an Colonel Logan heran trat. Augenblicklich lief ein eisiger Schauer über Sevs Rücken, als er das Phantom sah und Ihm klar wurde, das sie nicht allein auf diesen Einsatz gehen würden. „ Nero wird sie bei diesem Einsatz unterstützen.“ bestätigte Logan und hätte dabei nicht erwähnen müssen, um wen es sich handelte. Bereits des öfteren hatten sie mit Nero zusammen gearbeitet und außerhalb von Einsätzen, war er es, der Sev in der Kunst des CQC, des Bewaffneten Nahkampfes mit Pistole und Messer ausbildete. Sev hatte lange gebraucht um Ihn auch nur ansatzweise zu vertrauen, auch wenn er wusste, dass es nicht Bower war den er vor sich hatte, so ähnelten sie sich wie Zwillinge. Es waren nicht nur die Anzüge, sondern die emotionslose Tonlage, mit der fast identischen Stimme und die präzise Gestik, der einer Waffe gleich. Viel Zeit musste verstreichen, damit Sev die winzigen Unterschiede auffielen, die sie trotz allen Zweifel, doch zu unterschiedlichen Personen machten. Doch trotzdem, durchfuhr Ihn jedes mal aufs neue ein Schauer, geboren aus den Narben in seiner Seele und dem Wissen, welch furchtbares Schicksal hinter diesen Masken steckte wenn er Nero begegnete und so würde sich das ungute Gefühl, eine Phantom bei einem Einsatz mit dabei zu haben, auch durch noch so gutes Zureden, nicht abschütteln lassen. Denver warf Sev einen gehässigen Blick zu und flüsterte leise: „ Uuuhhh, das wird wieder spannend!“ Und spielte dabei direkt auf Sevs Vergangenheit mit den Phantomen an. Sev warf Ihm einen bösen Blick zu, woraufhin Denver die Augen verdrehte und sich wieder voll und ganz auf Logan konzentrierte. Nero stellte sich locker neben den Colonel und begrüßte die Delta-Einheit mit einem seichten nicken ehe Logan begann, mit dem Einsatz-Briefing zu beginnen: „ Es wird Ihnen nicht ohne Grund ein Phantom zur Seite gestellt. Der folgende Einsatz hat höchste Priorität und kommt von ganz oben. Wenn jemand von Ihnen sich nicht voll Einsatzfähig fühlt, dann sagen sie es JETZT!“ Schweigen füllte den Raum aus. Das letzte was Logan erwartete hätte, wären Rückzieher gewesen und so bereitete er den Holo-Projektor vor, auf dem nun eine 3dimensionale Galaxiekarte des östlichen UEE-Territoriums visualisierte, während das grelle Licht abschaltete und nur noch das blaue strahlen des Hologramms den Raum beleuchtete. Logan wandte sich wieder der Delta-Einheit zu und fing in einem straffen Ton an zu erläutern: „ Brayen Raynolds, alias Dingo, hat uns wichtige Informationen überlassen, die die Piratenaktivitäten im gesamten Ost-Sektor betreffen.“ Eine Linie zog sich auf dem Hologramm um einige Systeme. Nero trat hervor und erklärte in seinem typisch neutralen Tonfall: „ Terra, Goss, Kiel, Baker.... sind nur wenige Systeme die betroffen sind.“ Logan tippte weitere Befehle auf seinem Mobiglaß ein und mehrere Statistiken und Bilder füllten die Hologrammkarte weiter aus. Der Colonel fuhr weiter fort: „ Die Kriminalität dieser Systeme wird von einem Syndikat dominiert. Es nennt sich Jokks Kartell, benannt nach dem Schöpfer und Herr dieser kriminellen Vereinigung. Er wird auch, der Piratenfürst genannt.“ Nero begann langsam durch den Raum zu streifen, als er näher erläuterte: „ Piraterie, Sklavenhandel, Drogen, Entführungen, Erpressung.....die Liste Ihrer Taten ist lang.“ Noch bevor Logan das Briefing fortsetzen konnte, fragte Kody laut in den Raum hinein: „ Was wissen wir über Jokks?“ Logans Gesicht wurde sichtlich ungehaltener, was nicht an Kodys Unterbrechung lag, sondern an der Antwort: „ Nichts!“ gab der Colonel verärgert zu: „ Jokks versteht es, unter unserem Radar zu bleiben und unserem Geheimdienst aus dem Weg zu gehen. Wir haben keine Aufnahmen von Ihm, keine Hintergründe und keinen der mehr über Ihn weiß, als sein Namen. Ephraim Jokks. Vermutlich ein Deckname. Aber was wir wissen, ist das Jokks bereits seit über 40 Jahren das Kartell anführt.“ Etwas skeptisch mischte sich Denver ein: „ Und woher wissen wir DAS? Wenn wir doch sonst nichts über Ihn wissen?“ Nero übernahm das Wort: „ Er wird alt. Er verliert an Macht und das Kartell, das er sich aufgebaut hat, bricht auseinander. Die verschiedensten Piratengruppierungen streiten sich um seine Nachfolge und um die Vorherschafft in den östlichen Systemen. Dieser Bürgerkrieg der Piraten, weitet sich langsam zu einem blutigen Konflikt aus.“ Sev begriff nicht so recht, worauf das ganze hinaus laufen würde. Doch wenn Piraten sich gegenseitig, wie die Tiere die sie waren abschlachteten, wäre er der letzte der dazwischen gehen würde und so fragte er verwundert: „ Wir sollen diesen Konflikt doch nicht beenden?!“ Logan trat ein Schritt auf Ihn zu, während er mit fester Stimme erklärte: „ Nein. Sie werden Benzin in das Feuer schütten, bis nur noch qualmende Asche übrig ist.“ Sev horchte auf. Sein Blick wurde konzentrierter während die Delta-Einheit einige verwegene Blicke wechselte. Logan wich zurück und umlief langsam das Hologramm während er ruhig erklärte: „ Wir haben hier die Chance, ein großes Loch in die Piratenclans der Östlichen Systeme zu schlagen, ohne unsere eigenen Soldaten zu gefährden. Sie, mein Herren, werden eine False Flag Operation durchführen um den Konflikt weiter zu verschärfen.“ Kody runzelte mit seiner Stirn während er seine Bedenken äußerte: „ Besteht dabei nicht die Gefahr, das wir uns die Finger verbrennen? Sir?“ Logan nickte, während er seinen Weg um den Projektor fortsetzte und mit gedämpfter Stimme beteuerte: „ Status Quo. Die Kämpfe der Piraten sind blutig. Ein Clan der schwäche zeigt, würde von anderen zerrissen werden. Sie schrecken vor nicht zurück, denn nur die stärksten...... und Grausamsten haben eine Chance in diesem Dschungel zu überleben. Respekt und Furcht, verdienen sie sich durch Tod und Leid.... auch unter Zivilisten. Während dieses Konflikts, werden wir mit erhöhten Kollateralschäden rechen können.“ Da war es wieder, das Wort das Sev den Schlaf raubte. Auch wenn sich alles so verdammt richtig anhörte. Durch eine Verschärfung des Konflikt würde es vermutlich mehr Zivile Opfer geben. Doch wieviele Piraten würden dadurch unschädlich gemach werden? Die dann nicht mehr in der Laage waren, Tod und verderben über die Galaxie zu bringen? Eine einfache Gleichung. Auf welchen Weg würden mehr Unschuldige Ihr Leben weiterführen dürfen? Und Sev wünschte sich vergebens, das Ergebnis dieser Gleichung zu kennen, auch wenn Ihm dieses nicht die Gewissheit gebracht hätte, welcher Weg, der Richtige gewesen wäre. Der Colonel hatte es ausgesprochen. Status Quo. Und so verschloss Sev seine Zweifel, tief in seinem inneren und ließ diese nicht für eine Sekunde sein Gesicht durchlaufen, das mit vorgetäuschter Konzentration, den Colonel weiter musterte. „ Ist die Blue Sky diesem scheiß Konflikt zum Opfer gefallen?“ fragte Nox etwas verärgert und nuschelte: „ Ich wollte da doch mal Urlaub machen.....“ Die Blue Sky, war ein Luxus Party Schiff auf Ellis IV, Noxs Heimat gewesen, die nach einem Ausfall des Antriebs auf den Planeten gestürzt war. Es gab keine Überlebenden und die Spectrum-Nachrichten gingen von einem Angriff aus, von wem, wusste niemand. Denver lachte los: „ Du? Hast du ne reiche Witwe geheiratet oder was? Als ob ein Soldat sich das hätte leisten können!“ Nero mischte sich ein: „ Das wissen wir nicht. Die Möglichkeit besteht aber es ist für unseren Auftrag nicht relevant.“ während Logan wieder auf seinem MFD eintippte und daraufhin die Galaxiekarte an ein System mit 4 Planeten heranzoomte. „ Richtig. Wichtig sind die Informationen die wir aus Dingo bekommen konnten. Wir wissen das 2 Piratenclans diesen Konflikt dominieren was auch daran liegt, das sie eine Art Waffenstillstand geschlossen haben. Durch Dingo haben wir exakte Zeitpunkte und Koordinaten der Treffen dieser Clans. Nero hat sich mit den Piratenclans bereits näher beschäftigt....“ Mir einer Handbewegung deutete er auf Nero, der einen Schritt vor trat: „ Es handelt sich um Typhon und den Ceades-Clan. Typhon ist einer der mächtigsten und sowohl kaltblütigsten Clans unter Jokks. Er verfügt über eine beeindruckende Flotte, die jedes Schiff von Terra bis nach Sol angreifen und kapern. Dabei lassen sie keine Überlebenden zurück. Abgesehen davon führen sie Auftragsmorde und führen blutige Raubüberfalle aus. Die Ceades hingegen, kontrolliert den großteil des Drogengeschäfts in den östlichen Systemen. Sie betreiben Sklavenhandel, Entführungen, Erpressungen. Aufgrund unterschiedlicher Geschäftszweige, konnten diese beiden Clans, sich zu einem Nicht-Angriff-Pakt durchringen.“ Mit einem festen Blick auf das Hologramm erklärte Logan in einem festen Ton: „ In wenigen Stunden halten führende Mitglieder, dieser beider Clans, ein Treffen im Hades-System ab um weitere Kooperationen zu verhandeln, damit sie in diesem Krieg, als Sieger heraus gehen.“ Logan blickte über seine Schulter und starrte die Delta Einheit mit einem aufbauendem Blick an: „ Sie werden das Zielgebiet infiltrieren, ein Schiff der Piraten entern und mit diesen einen Angriff auf das Treffen ausführen. Es darf keinerlei Zweifel entstehen, das dieser Angriff von einer der beiden Clans ausgegangen ist. Wenn auch nur der Entfernteste Verdacht besteht, das die UEE diesen Angriff ausgeführt hat, wird unser Vorhaben scheitern. Die Calamity wird weit entfernt von den Geschehnissen eingesetzt werden. Dass heißt Sie sind auf sich allein gestellt.“ Nun wurde Sev klar, warum die Gänge wie leer gefegt gewesen waren. Es waren nur sie, die in einen Einsatz gingen und so fragte Sev knapp: „ Notfrequenzen?“ Logan schüttelte den Kopf: „ Negativ! Wir halten absolute Funkstille, bis sie wieder in sicheren UEE-Hoheitsgebiet sind. Davor dürfen sie absolut keinen Kontakt zur Flotte aufnehmen. Es mögen Piraten sein, aber auch sie haben Mittel und Wege Kommunikationen zurück zu verfolgen und zu orten.“ Nox räusperte: „ Werden diese verdammten Scheißer diesen Köder wirklich einfach schlucken? Vielleicht gehen sie davon aus das ein anderer beschissener Piratenclan dahinter steckt?!“ Nero trat ein Stück hervor und beteuerte in ruhigen Ton: „ Verrat und Täuschungen sind die Tagesordnung in Jokks Kartell. Nur die stärksten Überleben und kein Clan, könnte einen Angriff auf sich beruhen lassen. Sie müssen nach außen Stärke zeigen und einen Vergeltungsschlag ausführen, um diese Stärke zu beweisen. Sie werden reagieren MÜSSEN und Ihre Antwort, wird laut sein.“ „ Haben wir ein genaues Zielobjekt?“ Warf Sev erneut ein. Der Colonel blieb vor der Delta-Einheit stehen, verschränkte die Arme und erklärte: „ Nein. In der Hinsicht waren Dingos Informationen rar. Wir wissen von einer alten Treibstoffstation im Hades-System, die hauptsächlich von Schmugglern genutzt und betrieben wird. Dort werden Schiffe beider Clans einen Zwischenstopp machen. IHRE Chance, eines zu erbeuten. Von welchem Clan, ist irrelevant. Auf Flug-Deck A-2 steht bereits ein Transporter mit geringer Radar-Signatur bereit. Die Hornet wird sie unterstützend begleiten. Jedoch hat Absolute Priorität, die unentdeckte Infiltrierung des Zielgebiets. Wenn es sein muss, trennen sie sich von der Hornet um unbemerkt zu bleiben.“ Denvers Mund öffnete sich während seine Augen, den Colonel ausdruckslos anstarrten und ein seufzendes: „ Was?“ sein Mund verließ. Denver war eine Marine, genau wie die anderen, jedoch besaß er eine ausgesprochenes fliegerisches Können dass dafür gesorgt hatte, dass er in fast jedem Einsatz die Hornie flog, die er bereits wie seinen eigenen Besitz betrachtete. Mühsam rang sich Sev ein schmunzeln, über Denvers fassungslosen Blick ab. Doch Logan fuhr ungehindert fort: „ Sie infiltrieren die Tankstation, entern ein feindliches Schiff, greifen das Treffen an und machen das sie weg kommen. In einem sicheren UEE-Gebiet, kontaktieren sie uns und wir holen sie ab. Das ist die Theorie. Diese müssen sie nur noch in die Tat umsetzen. Gibt es noch Fragen?“ „ Befehle bei Aufklärung durch Zivilisten?“ fragte Nox kratzig. Nero erklärte trocken: „ Sie sind die einzigen, die von Ihrem Einsatz im Hades-System wissen und sie müssen sicherstellen, dass das auch so bleibt.“ Der Colonel trat hervor und fragte erneut: „ Sonst noch fragen?“ Sev blickte zur Seite und blickte in die Gesichter der Delta-Einheit, die Ausdruckslos bis Kopfschüttelnd den Colonel ansahen, bis Sev aussprach, was sie alle dachten: „ Nein Sir! Bereit zum Einsatz!“ Doch musste Sev mühevoll die Gedanken an Nesaja unterdrücken. Nach diesem Einsatz könne er sich wieder seinem Kreuzzug richten doch musste er bis dahin konzentriert sein. Nicht nur die Delta-Einheit verlies sich auf Ihn. Logan lächelte aufbauend, blickte die Delta-Einheit für einige Sekunden in die Augen und erläuterte mit festen Ton: „ Sie haben eine Stunde um sich auszurüsten, dann passieren wir den Hades-Sprungpunkt. Hölle und zurück!!!“ „ HUZ!!!!““ brüllte Delta gemeinschaftlich und sprang auf. Terra - „Crossing Horizon“ Der Ort, für eine Gala der Anti-Piraterie-Kampagne des Governors D'Nosh, hatte das Thema etwas verfehlt. Ein Liner der gehobenen Klasse mit dem Namen „Crossing Horizon“ spiegelte nicht gerade die Ernsthaftigkeit dieses Themas dar. Es war ein großes Raumschiff, das lediglich dazu gebaut worden war, in die nähere Umlaufbahn von Terra zu fliegen und so einen Ausblick auf den Planeten werfen zu können, damit in dem großen Saal, dessen Dach ein dickes Fenster ausfüllte, Banketts und allerlei Veranstaltungen abgehalten werden konnten. Es war Luxuriös. Die Innenräume des Schiffs spiegelten die Moderne mit glänzenden Metallen der edelsten Sorte wieder, zwischen denen Holz mühevoll eingearbeitet wurde und so für eine traditionelle Linie sorgte. Der gehobene Ort demonstrierte, wer mit dieser Kampagne erreicht werden sollte. Citizens. Wähler. Und so Schritt James durch die Menge von Anzugträgern und aufgetakelten Weibern, die diesen Anlass nutzen um die neuste Mode zu präsentieren. Grelle Töne in abstrakten Formen. Bekleidung, die als solche kaum noch zu erkennen war und so war es Melody die, mit Ihrer schlichten Hose und Top, deutlich aus der Menge heraus stach. Nie hätte sie ein Kleid angezogen um auf sich aufmerksam zu machen. James hatte es gar nicht erst versucht, Ihr passendes Kleidung aufzudrängen in dem Wissen das er gegen eine Mauer laufen würde, als er sich widerspenstig seinen Anzug übergeworfen hatte und so schaffte sie nun etwas, das den meisten Frauen auf der Gala, mit all Ihrer Mühe in Hautengen, unbequemen Kleidern, die nur nach Aufmerksamkeit schrien, nicht geschafft hatten. Sie fiel auf und die bösen Blicke die Ihr hinter her geworfen wurden als sie James unbekümmert folgte, bezeugten es. Die Anti-Piraterie-Gala, war zu einer Farce geworden. James erkannte kaum einen Journalisten, Politiker oder Polizisten, die wirklich etwas mit der Bekämpfung von Verbrechen zu tun hatten. Die Veranstaltung war gespickt mit Sportlern, Filmstars und Prominenten die Ihren Ruf in der Öffentlichkeit aufpolieren wollten. Einige lächelten James zu, begrüßten Ihn fröhlich während Fotos gemacht wurde, die in der nächsten Ausgabe der örtlichen News erscheinen würden. Ein lockerer Händedruck mit dem Whistleblower würde doch schon Ihr aufrichtiges Engagement bezeugen, im Kampf gegen die aufkeimende Kriminalität in den östlichen Systemen. Doch Ihr lächeln war falsch. Nach diesen Abend würden sie sich wieder Ihren Karrieren widmen, während James weiterhin, seinen Kopf für die Wahrheit hin halten musste. Denn sonst tat es niemand. Die Bevölkerung interessierte sich mehr für Klatsch und Tratsch, die neusten Promi-Gerüchte und welcher Star es mit wem getan hatte. Die korrupten Politiker, Monopol-Absprachen großer Konzerne oder illegal Bewilligte Handelsbestimmungen, die er aufgedeckt hatte interessierten niemanden mehr. James konnte es in den Augen der Leute sehen, die ihn mahnend ansahen, damit er ja nicht weiter Ihr Weltbild verrücken würde, in der doch scheinbar alles so schön und perfekt war. Aus den Augen, aus dem Sinn. Doch James würde weiter machen, auch wenn die Brisanz der Informationen, die er dieses mal beschafft hatte, alles überstiegen und so fragte er sich für einen Moment, ob er nicht zu weit gegangen war. Er brauchte Hilfe. Auch wenn die Daten vorerst in Sicherheit waren, musste er einen Weg finden um sich selbst und seine Tochter zu schützen. Einen Moment verfluchte er Melodys Hilfsbereitschaft. Sie wollte immer nur das beste, für alles und jeden. Doch solange sie bei Ihm war, auf einer Gala unter hunderten von Menschen, war sie sicher. Sicherer als wenn sie allein im Penthouse geblieben wäre und auf seine Rückkehr gewartet hätte. Sie wäre nicht gegangen, nicht solange sie noch spürte wie angespannt er war. Sie war einfach so verdammt Stur, wenn es darum ging, anderen zu helfen und ein pochendes Gefühl der Angst machte sich in James breit, als er sich bewusst machte, das er sie womöglich in Gefahr gebracht hatte. Als hätte sie seine Gedanken gelesen, kniff sie Ihm in die Seite und fragte lächelnd: „ Hey! Hast du Hunger? Da drüben ist ein Buffet!“ James blieb stehen, sie waren fast am ende des Saals angekommen und so sah er sich ohne zu antworten um. Doch er suchte nicht nach dem Buffet, sondern nach Erich D'Nosh. Governors der Hauptstadt von Terra. Er konnte Ihm Schutz und die nötigen Kontakte bieten, die er nun so dringend brauchte. Erneut wurde James von seiner Tochter in die Seite gekniffen, die Ihn mit einem breiten grinsen und zugekniffenen Augen anstarrte: „ Da gibt es sogar Bernusstorte!!! mmmmmhhhhh!!!“ Sie streichelte sich über den Bauch und zog an James Arm, doch dieser rührte sich nicht und starrte weiter zum Ende des Saals, wo er gerade D'Nosh entdeckt hatte. Ein Mann Mitte 50, doch dank Ärztlicher Hilfe sehr jung geblieben. Es war erstaunlich wozu die Medizin in der Laage war, wo er doch wusste, wie zerknittert der Mann vor seiner Verjüngung ausgesehen hatte. Nun war er das Ebenbild, eines halbgaren Großvaters. Melody zog inzwischen fester an James Arm und untermauerte jeden Ruck mit einem Wort: „ Komm..... Schon..... das.... ist......lecker!!!“ James blickte zu Ihr, schenkte Ihr ein lächeln und erklärte Verständnisvoll: „ Gleich, Mely. Geh schon mal vor, ich muss noch mit jemanden sprechen.“ Melody blickte zurück und sah so aus, als würde sie erneut Ihren mahnenden Blick aufsetzen. Doch lächelte sie und beteuerte: „ Alles klar! Wenn du zu lange brauchst, esse ich alles alleine auf!“ Sie ließ Ihn los und ging hastigen Schrittes auf das Buffet zu. Sofort als sie Ihren Blick von Ihrem Vater abgewandt hatte, verlor sein Gesicht jeglichen Ausdruck. Schnellen Schrittes machte er sich zu D'Nosh auf und erreichte Ihn wenige Sekunden später, nachdem er sich durch die Schar an Leuten gekämpft hatte. Bereits als D'Nosh James auf sich zulaufen sah, wurde auch sein Gesicht ernster, als wüsste er was auf Ihn zukommen würde. Mit einigen lächelnden Blicken wimmelte er einige Anzugträger ab mit denen er sich ausgiebig unterhalten hatte und begrüßte James, sobald er Ihn erreicht hatte mit einem vorholenden Lächeln: „ Der Whistleblower. Was kann ich für sie tun?“ James runzelte, einige Falten warfen sich auf seiner Stirn ab und leise erklärte er: „ Sie wissen das ich diesen Namen nicht gerne höre.“ D'Nosh blick wurde ernster: „ Aber er beschreibt doch genau was sie sind. Sie finden Geheimnisse und flüstern diese in die Galaxie hinaus....“ Er beugte sich zu James vor während seine Stimme leiser wurde: „ Was hast du nun schon wieder ausgegraben?“ James sah sich über die Schultern, versicherte sich das niemand in Hörreichweite war und zögerte einige Momente ehe er sich erklärte: „ Ich bin mir noch nicht ganz sicher. Ich konnte noch nicht alles zusammenfügen, doch offensichtlich......“ Er machte eine Pause, sah über seine Schulter und blickte zum Buffet, wo Melody Torte in sich hinein stopfte. Für einem Moment fragte er sich, wie sie es schaffte Ihre zierliche Figur zu behalten, wo sie doch Kuchen wie eine Bagger in sich hinein schaufelte, während sie breit grinsend winkte, als sie nun den Blick Ihres Vaters erwiderte. James wandte sich wieder an D'Nosh und forderte mit fester Stimme: „ Ich brauche Schutz. Für mich und meine Tochter. Und ich brauche einen Coder der gut im knacken von Nano-Chips ist.“ D'Nosh schüttelte mit dem Kopf: „ Warum? Bevor ich etwas derartiges Art in die Wege leite, muss ich erstmal wissen worum es geht. Du bist ja noch paranoider wie sonst.....“ James atmete tief durch. D'Nosh war kein Unbekannter für Ihn. Er hatte Ihm des öfteren geholfen, auch wenn er nicht wusste, ob Ihm wirklich was an seiner Arbeit lag, oder er nur darauf aus war, Gefallen vom Whistleblower einzufordern. Er war ein Politiker wie jeder andere, der nur die nächsten Wahlen im Sinn hatte und die Unterstützung eines Journalisten, der Korruption aufdeckte, war ein nicht zu verachtender Vorteil, während die östlichen Systeme, mehr und mehr das Opfer von Piratenanschlägen wurden. Doch trotz anhaltender Zusammenarbeit, war es nicht leicht einem Schlitzohr zu vertrauen und so antwortete James nach einige Momenten des Zögerns, während er seine Wort mit Bedacht wählte: „ Die folgen sind weitreichend. Die Piraten in den östlichen Systemen.... Jokks Kartell. Ich habe Informationen, das Teile der UEE, mit in diesen Konflikt verstrickt sind.“ D'Noshs Gesicht, dem man ansehen konnte, das er die Antwort auf seine Frage, die er vorsichtig stellte, eigentlich nicht wissen wollte wurde zunehmend ernster,: „ Wie weitreichend?“ James blieb starr, als er nüchtern antwortete: „ Senatoren..... der Kongress..... der Geheimdienst EDA. Ich bin mir noch nicht sicher.“ D'Nosh atmete durch. James konnte deutlich sehen wie jede einzige Faser seines Gehirns anfing zu glühen und James konnte sich gut vorstellen, dass D'Nosh gerade die Gefahren, gegen die Publicity bei einer solchen Veröffentlichung durch seine Mithilfe abwägte. Er schaute einige male nach links und rechts ehe er einen Entschluss fasste: „ Nagut. Ich bin dabei. Aber zuerst will ich was von dir haben!“ James Augen verengten sich: „ Was?“ Mit einem flüchtigen Blick deutete D'Nosh auf ein Rednerpult, das nicht weit entfernt am Ende des Saals in die Höhe ragte und flüsterte: „ Die Wahlen stehen bald an. Wir sind auf einer Anti-Piraten-Gala, versammelt mit der Oberschicht der Hauptstadt. Ich brauche die Stimme jedes Citizen, die ich bekommen kann.“ James war alles andere als Überrascht, doch trotzdem lies sich der fade Beigeschmack, so einer Übereinkunft nicht wegspülen: „ Ein Hand wäscht die andere..... mh?“ D'Nosh richtete sich auf und lockerte sich wieder, ehe er beteuerte: „ Du weißt wie die Galaxie funktioniert....“ Keine 2 Minuten hatte Melody gebraucht, ehe sie eine halbe Torte verschlungen hatte und sich träge auf einem Stuhl nieder ließ. Tief atmete sie durch und wenn sie nicht kurz vor dem Platzen gewesen wäre, hätte sie sich auch noch die andere Hälfte einverleibt. Wenigstens satt war sie geworden, wo doch alle Anstrengungen, Ihren Vater etwas aufzumuntern gescheitert waren. Doch vielleicht würde er lockerer werden, wenn er seine Diskussion mit Governor D'Nosh beendet hatte. Auch wenn Melody, am liebsten sofort von dieser Gala geflüchtet wäre, würde sie nicht aufgeben, bis Ihr Vater endlich wieder lachte. Wiedereinmal wanderte Ihr Blick zur Decke, wo Terra, so wunderschön, das große Glasdach ausfüllte. Bereits nach den ersten 5 Schritten in der sie den Saal betreten hatte, musste sie sich ständig nach oben sehen, zu dem blauen Planeten. Er war einfach so wunder schön und lies alles um sie herum vergessen. Und doch war sie die einzige, die diese Schönheit war nahm. Niemand sonst würdigte diesem Wunder einen Blick. Die Betreiber der Crossing Horizen hatten sich viel Mühe gemacht um das Antlitz Terras betrachten zu können, doch die Besucher der Gala, tranken, aßen und lachten, doch sah nicht ein einziger nach oben während sie diesen als selbstverständlich war nahmen. Herunter gestuft zu einem schönen Panorama. Doch es war soviel mehr als das und Melody wünschte sich, das sie das fühlen könnten, was auch sie bei diesem Anblick fühlte. Als plötzlich eine laute Stimme, wiedergegeben von einigen Lautsprechern den Saal ausfüllte. Es war D'Nosh, der auf einem Rednerpult stand, dicht dahinter Ihr Vater: „ Werte Gäste, werte Citizens. Ich bedanke mich recht Herzlich bei Ihnen für Ihr kommen. Nur durch Ihre Unterstützung, können wir weitere Schritte in Richtung einer gerechten.... freien.... und wohl-ständischen Gesellschaft machen um gegen Tyrannei und Ungerechtigkeit vor zu gehen, damit auch unsere Kinder und Kindeskinder frei und glücklich aufwachsen können.“ Seine Worte klangen einstudiert. Sie besaßen nicht das Temperament, das seine Gefühle hätten widergespiegelt. Er sagte lediglich das, was seine Zuhörer hören wollten. Melody war es sofort aufgefallen. Sie verbrachte viel Zeit mit Menschen und so hatte sie eine gute Menschenkenntnis erworben. Mit kaum verändertet Tonlage erklärte D'Nosh weiter: „ Viele Menschen, geben Tag für Tag Ihr bestes um uns, jedem Citizen und jeden Civillian einen sicheren Schlaf zu ermöglichen. Es ist mir eine Ehre, hier, neben einem dieser Menschen zu stehen, die an vordester Front gegen Ungerechtigkeit vorgehen und sich für Freiheit und Transparenz einsetzen. Meine Damen und Herren, der Whistleblower!“ Ein gedämpftes klatschen füllte den Saal aus, während D'Nosh zurück trat und James an das Rednerpult trat. Sofort sah Melody Ihm an, das diese viele Aufmerksamkeit ihm unwohl war und mit einem verlegenen lächeln kaschieren wollte, während er nur zu seiner Tochter sah. Melody grinste breit und klatschte Laut in die Hände, ehe sie mit beiden Hände die Daumen in die Luft streckte. James wartete, bis das klatschen versiegte und fing in einem Ton an zu erzählen, der dem von D'Nosh, gar nicht so unähnlich war: „ Meine Damen und Herren, ich bedanke mich ebenfalls für Ihr kommen. Und ich bedanke mich ebenfalls bei Governor D'Nosh, für seine unaufhörliche Unterstützung, die Meine Arbeit in vielen Maßen erst Möglich macht.“ Doch klarte nun seine einstudierte Redner-stimme, mit jedem Wort das er machte, mehr und mehr auf: „ Sicherheit, ist es die uns Bewegt. Tag für Tag. Die Sicherheit unseres Lebens, die Sicherheit unserer Jobs die Sicherheit... unserer Familien. Doch können wir uns erst erst in einer Offenen und Transparenten Gesellschaft sicher fühlen. Die Vergangenheit der UEE und Messers aufstieg, zeugen von der Unermesslichkeit, der Wahrheit. Piratengruppen in unseren Systemen, fechten einen hässlichen Krieg aus und nur mit Hilfe der Wahrheit, werden wir in der Lage sein, diesen zu beenden.....“ Während James seine Rede fortsetzte, wurde die Menge, am anderen Ende des Saals unruhiger. Einige aufgeschreckte laute, hallten nach vorne und Melody versuchte einen Blick zu erhaschen, doch versperrte die Wand aus Menschen den Blick, während James, etwas verstört seine Rede vorsetzte: „ ...damit wir wieder Sicherheit, Stabilität und Freiheit uns, und unsren Familien gewähren können. Denn....“ James hielt inne, als sich sie Menschenmasse plötzlich aufspaltete und eine Mann, den Melody erst auf den zweiten Blick als solchen erkannte, mit langsamen Schritten, laut in die Hände klatschend auf das Rednerpult zuging. Eine Hälfte seines Gesichts wurde von einer stählernen Maske verdeckt. Sein rechter Arm und Bein, waren durch mechanische Gliedmaßen ersetzt worden, die nur Schemenhaft denen eines Menschen glichen, wie die eines Roboters. Übersät mit Tattoos, wurden nur wenige Körperteile mit einigen blutroten Panzerplatten verdeckt, wie der Brustkopf, auf dem ein Schwarzes Zeichen eingebrannt war. Bereits beim ersten Anblick dieser Gestalt, wusste Melody, das etwas nicht in Ordnung war. „ Bravo!!! Bravo!!!“ Sagte der Mann mit einer tiefen Stimme während er weiter auf das Pult zu ging und die erschrockenen Blicke der Gäste sich auf diesen Mann fixierten, ehe er seine Hände in die Luft streckte und laut, dennoch mit wackelig Stimme fragte: „ Freiheit ist euer Begehr?“ Jedes Silbe wirkte abgehackt, als müsste er jedes Wort, mühsam aus seiner Lunge pressen. Erschrocken starrte Ihn die Menge an, doch lies er sich dadurch nicht von seinem weg, auf das Rednerpult abschrecken. Einige dumpfe knalle durchdrangen die Horizon, als plötzlich einige Raumschiffe, auf sich feuernd, dicht an dem großen Deckenfenster vorbei rasten. Die Menge wurde unruhiger, einige vereinzelte Schreie durchdrangen die plötzliche Stille, während Melodys Herz immer schneller schlug und sie fassungslos, dem Mann weiter zusah, wie dieser unberührt von den Geschehnissen, sein Weg fortsetzte: „ Ihr wollt Freiheit, doch ist die Sicherheit, die Ihr so schützend Hütet, die Barriere, die euch nie wirkliche Freiheit, erfahren lassen wird.“ D'Nosh drängte sich auf dem Rednerpult, hastig an James vorbei und brüllte: „ Sicherheitsdienst!!!“ Stotternd lachte der Mann und sprach mit einer flüsternden Stimme mit sich selbst: „ Er will den Sicherheitsdienst..... Er will......den Sicherheitsdienst..... geben wir Ihn frei?“ Mit einem Schwung riss er die Arme in die Höhe, als wolle er einen Segen einfordern und brüllte, als wenn sein inneres innerhalb einer Sekunde ausgewechselt worden war, mit einer kraftvollen Stimme, die nicht für eine Sekunde wankte: „ GEBT DEN SICHERHEITSDIENST FREI!!!“ Mehrere Gestalten, in den gleichen Blutroten Anzügen, traten aus den oberhalb liegenden Stegen hervor und trieben mit Gewehren an den Köpfen einige Wachleute vor sich her. Melodys Herz zog sich zusammen während Ihre Atmung immer schneller wurde. Laut knallte es einige male ehe diese Männer, die Leblosen Körper der Sicherheitsleute wie Säcke Mehl über die Brüstung warfen, nachdem sie einen nach dem anderen hingerichtet hatten. Melody erstarrte, Tränen sammelten sich in Ihren Augen und Übelkeit stieg in Ihr auf, die sich als Blässe auf Ihrem Gesicht niederschlug. Einige Frauen schrien auf, die Menge wurde lauter, während viele Menschen erstarrten oder panisch davon rannten. Doch wo sollten sie hin? Es gab keinen Ausweg und so unternahmen die Männer keinen Versuch, sie aufzuhalten. Angst verzogen blickte Melody zu Ihrem Vater, der Schockiert auf dem Rednerpult stand und seine Tochter anstarrte. Sie war paralysiert. Ihr verstand konnte das alles nicht verarbeiten, sie konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen und so fing sie an zu zittern. Zum ersten mal hatte sie Todesangst in Ihrem Leben, die sich wie ein drückendes Gefühl der Kälte in Ihrem ganzen Körper ausbreitete. Der Mann mit der Halbmaske, drehte sich auf der Stelle und seine abgehackte Stimme, die wieder um einiges wackeliger wirkte hallte durch den Saal: „ Seht euch an! Ihr seid uns 10fach überlegen. Kein dutzend Gewehre sind auf euch gerichtet. Ihr könntet euch befreien, ein paar Leben eintauschen um uns zu entwaffnen... und doch, sehe ich keine Handlung. Die Sorge um eure Sicherheit.... sie.... ist.... keine.... Freiheit!“ Erneut durchdrangen dumpfe Knalle die Horizon und bezeugten ein Gefecht, das außerhalb des Liners ausgetragen wurde. Der Mann trat nun wieder mit festen Schritten auf das Rednerpult zu während er laut fragte: „ Wer will handeln? Und ein Stückchen Freiheit kosten?“ Er blickte nach links und recht, mit jedem Schritt den er machte fragte er eine andere Person: „ Du?.... Du?..... Du?“ James atmete tief durch. Seine Augenbrauen sanken stark hinab um diesem Mann zu trotzen, doch verrieten Ihn seine Lippen, die die Sorge um seiner Tochter widerspiegelten. Mit jeden Schritt, den der Mann näher auf Ihren Vater zuschritt, pochte Ihr Herz mehr und mehr, bis es für einen Moment erstarrte als klar wurde hinter wem sie her waren, als der Mann laut fragte: „ Oder wirst du Handeln?......Whistleblower?“ Kaum hatte er er den Satz ausgesprochen stürmten einige Männer das Rednerpult und zerrten James und D'Nosh herunter. Melodys Herz schlug immer schneller, einige Tränen liefen Ihre Wange hinunter, sie traute sich nicht zu atmen und trotz jeder Regung in Ihr, die Ihr sagte sie solle die Augen schließen, konnte sie nicht wegsehen als Ihr Vater zusammen mit D'Nosh vor die Füße dieses Mannes geworfen wurde. D'Nosh protestierte laut: „Damit werdet Ihr nicht durchkommen! Piratenpack!“ Wieder begann der Mann mit stotternder Stimme, mit sich selbst zu sprechen, die nach und nach immer lauter wurde: „ Er verhöhnt dich... das wirst du doch nicht zulassen! Unternimm was!!!“ Seine Kraftvolle Stimme löste wieder das stottern ab, die sich in einem lauten Brüllen entlud: „ WIR SIND BEREITS DAMIT DURCHGEKOMMEN!!!“ Mit seinem Roboterähnlichen Arm holte er weit aus. Eine Klinge schoss unter einem klirren aus diesem hinaus und raste anschließend auf D'Nosh ein. Blut gefärbt durchbohrte sie diesen, der nun röchelnd zusammen sackte. Erneut kreischte die Menge auf und Melody nahm zitternd beide Hände vor dem Mund. Wieder wandte sich der Pirat an James. Seine abgehackte Stimme löste wieder die Kraftvolle ab: „ Typhon möchte sich deines Geistes habhaft machen. Du bist der Grund für unser Kommen. Doch Leider mangelt es uns an Zeit, darum werden wir dich mitnehmen müssen.“ James blickte auf und warf dem Pirat einen zornigen, mit Angst durchzogenen Blick zu, diese der Pirat bis ins letzte auskostete, während er sich langsam zu Ihm vorbeugte: „ Und deine Tochter, wird deine Zunge lockern.“ „ NEIN!!!“ brüllte Ihn James an. Doch noch ehe Melody begriff, wurde die von hinten gepackt und schreiend zu Ihrem Vater geschleppt. Vergebens versuchte sie sich zu wehren, schrie und zappelte doch der Griff war zu fest. Erst als das furchteinflößende Gesicht, verdeckt mit einer Halbmaske direkt vor Ihren Augen auftauchte, erstarrte sie wieder. Grinsend musterte der Pirat sie bis ins kleinste Detail und flüsterte stotternd: „ Ein so schönes Mädchen.....“ Melodys Herz überschlug sich. Laut pochte es unkontrolliert in Ihrer Brust als nun ein andere Pirat Ihren Vater unsanft aufrichtete und eine Waffe gegen den Kopf hielt, als plötzlich ein seichtes wummern die Horizon durchdrang. Der Pirat mit der Maske wandte sich wieder von Melody ab und richtete sich an die Menge: „ Freiheit.... ist euer Begehr? Nun werdet Ihr die Chance haben, ein Stückchen Freiheit zu erhaschen!“ Kurz darauf tauchten über dem Gläsernen Dach einige Raumjäger der Cutlass-Klasse auf und richteten sich auf das Glasdach aus. „ Ein Transporter hat soeben angedockt. Bewahret eure Sicherheit, fürchtet den Tod und werdet unsere Geisel.“ Wieder richteten sich seine Arme in die Höhe und machten auf die Raumjäger aufmerksam: „Oder trotz der Sicherheit, kostet die Freiheit und bleibt hier, während das Dach aus Glas zerspringen wird! Entscheidet euch schnell, Freiheit ist grenzenlos, doch der Platz auf dem Transporter, ist es nicht.“ Die Menge wurde lauter und fing an sich wirr zu bewegen. Schreie erklangen und nach und nach brach Panik aus. Einige Schüsse ertönten, während Melody und Ihr Vater weggeschleppt wurden, zu einem gesonderten Schiff. Immer noch liefen Ihr vereinzelt die Tränen hinunter, während Ihr Herz vor Angst raste und doch war es nur eine Gedanke der Ihr durch den Kopf fuhr: „ Bitte tut meinem Vater nichts.“ zu Teil-3 Exodus
  11. Kapitel 1 Die wärmenden Strahlen von Cathcarts Sonne schimmerten durch die Spalten der massiven metallenen Jalousien. Es war eine Ewigkeit her, das Samuel solch eine Ruhe genossen hatte. Jetzt lag er einfach nur da und genoss den Anblick dieser wunderschönen Frau, welche friedlich neben ihm schlief. Verträumt beobachtete er, wie sich ihre Brust bei jedem Atemzug hob und senkte. Man konnte einfach nicht glauben, das diese zierliche Person, eine der gefürchtetsten Piraten des bekannten Universums verkörperte. Ihre nackte Haut, war nur an wenigen Stellen durch ein dünnes Betttuch bedeckt und Samuel lies seine Blicke an den zahlreichen Tattoos entlang streifen, welche ihren Körper in ein wahres Kunstwerk verwandelte. Die filligranen Zeichnungen, zeigten meist düstere Bildnisse fiktiver Gestalten und Landschaften, hin und wieder unterbrochen von prächtigen und farbenfrohen Blumen und Mustern, welche im krassen Kontrast aus dem Rest herausstachen. Sie meinte immer, wenn man sie nach diesen Bildern fragte, das sie ihr Leben wiederspiegeln würden. Gefangen in einer dunklen Welt, welche in einigen wenigen Momenten, von der Schönheit des Lebens erhellt wird. Doch es gab ein Tattoo, welches alle anderen in den Schatten stellte. Es zierte fast ihren gesammten Rücken. Sie sagte, es war das Erste gewesen. Welches sie sich bereits in jungen Jahren machen lies. Doch seine Bedeutung verschwieg sie ihm, ebenso wie ihre Vergangenheit. Es zeigte ein brennendes Kind, vor einem zerstörten Haus, umsäumt von verzerrten Menschenkörpern. Was auch immer sie dazu bewogen hatte, sich ein solch grausammes Bild in die Haut stechen zu lassen, für Samuel war klar, das sie schon sehr viel durchgemacht haben musste. Faith hatte sein Herz erobert, lange bevor es ihm selber bewusst wurde. Als sie vor zwei Jahren das erste Mal mit ihm im in Kontakt trat, konnte er noch nicht ahnen, das er irgendwann einmal für diese Frau sein Leben auf Spiel setzen würde. Der Schmerz in seiner linken Augenhöhle erinnerte ihn immer wieder an diesen Tag und er bereute ihn nicht. Seit drei Monaten waren sie nun zusammen und er glaubte fest daran, das nichts sie jemals wieder trennen würde, doch war es selten so friedlich wie in diesem Augenblick. Auch heute war der Fieden nur trügerisch und auch wenn Samuel noch ewig hätte hier liegen können, musste er doch noch etwas erledigen. Einen Auftrag von größter Wichtigkeit, welcher den Northstorm Piraten ein Tor zu einer noch ruhmreicheren Zukunft eröffnen würde. Leise kletterte er aus dem Bett und schlich ins Bad. Der Raum war abgedunkelt worden und nur der flackernde Schein der aufgestellten Kerzen, erhellte den Bereich um den kastanienfarbenen Sarg. Samuel schaute zu Faith hinüber, welche auf den Bänken im Warteraum Platz genommen hatte. Er war dankbar, das sie in diesem Augenblick bei ihm war. Der Tod der Mutter. Eigentlich ein schmerzhafter Moment, doch für ihn war diese Frau wie eine Fremde. Als der Orden seine Erinnerungen auslöschte, zerstörten sie auch diese Verbindung, welche sich nur während des Heranwachsens entwickeln kann. Auch wenn er sie danach, noch immer als seine Mutter angesehen hatte, fehlte diese emotionale Bindung die einstmals bestanden hatte. "Samuel, hast du deiner Mutter nichts zu sagen?" Sein Vater trat zu ihm an den Sarg heran und schon an seinem Tonfall erkannte Samuel, wie entäuscht er von ihm war. "Jahrelang hat sie auf ein Lebenszeichen von dir gewartet. Tag ein Tag aus hat sie sich nach dir gesehnt. Wo warst du all die Zeit?" Obwohl auch die Gefühle für seinen Vater, niemals wieder die eines Kindes sein würden, schmerzten diese Worte sehr. Er starrte weiterhin stur auf das aschfarbene Gesicht, welches leblos auf ein rotes Tuch gebetet lag. "Du kannst das nicht verstehen, Vater. Glaub mir, ich wünschte die Dinge wären anders gelaufen. Es gibt nichts was ich jetzt noch daran ändern könnte." Er musste sich zusammenreißen, als ihm sein Vater mit einem harten Schlag seine Wut ins Gesicht hämmerte. "Sieh dich an! Was ist nur aus dir geworden? Siehst aus wie einer dieser zerlumpten Piraten, die da draußen Frauen und Kinder abschlachten. Dir standen alle Türen offen. Und du hast alles weggeworfen." Samuel hob den Kopf und starrte in das vorwurfsvolle Gesicht seines Vaters, die leere Augenhöhle unter einer schwarzen Klappe verborgen. Keine Regung war im Gesicht dieses Mannes zu sehen. Keine Frage nach seinem Befinden, keine Frage nach seiner Verletzung, nur Vorwürfe und Beschimpfungen kamen aus seinem Mund. Samuel konnte es ihm nichtmal verübeln. Er wandte sich ab und ging zur Tür. Faith folgte ihm still und leise. Für einen kurzen Moment schien es ihm als stände jemand im Durchgang. Ein Schatten, oder etwas ähnliches. Doch dann war es wieder verschwunden. Blutüberströmt verlies er die Kirche der kleinen Siedlung und sackte zu Boden. Übelkeit überkam ihn und Samuel erbrach sich, leidend unter der Grausamkeit seiner Tat. Die vielen Menschen, welche in dem Heiligtum Zuflucht gesucht hatten, hingerichtet und massakriert. Durch seine Hand. Er verabscheute sich selbst, verfluchte seine Schwäche und doch liesen ihm seine metallenen Wächter keine Ruhe. Sie trieben ihn vorwärts, immer weiter, um seine Aufgabe zu erfüllen. Er hob die Waffe und setzte seinen Weg fort. Es galt jeden zu finden und zu töten. Niemand durfte diesen Tag überleben. So wollte es der Orden. Der Staub wirbelte durch die schmalen Gassen, während er jeden Winkel durchsuchte. 165. Eine unglaubliche Zahl. Soviele Menschen hatte er bereits getötet. In dieser abgelegenen Gegend stieß er auf keinen Wiederstand. Es gab hier keine Soldaten oder Wachmanschaften. Nur ein kleiner Haufen bewaffneter Arbeiter hatte sich ihm entgegengestellt. Hätten sie doch etwas besser gezielt, dann wäre wenigstens alles vorbei. "Bleib stehen, du Monster!" Die zitternde Stimme eines kleinen Mädchens lies ihn innehalten. Warum hatte sie sich nicht irgendwo versteckt? Warum zeigte sie sich ihm? "Warum tust du uns das an? Was haben wir dir denn getan?" Die Fragen dieses Kindes, trafen ihn tief ins Herz. Samuel drehte sich um und blickte in ihre verweinten Augen. Nur mit einem mikrigen Messer bewaffnet, stellte sie sich ihm in den Weg. "Hör doch bitte auf damit.....bitte lass uns in Ruhe!" Wie gerne hätte er ihrem Flehen Folge geleistet. Er wollte nicht dieses Monster sein, welches er geworden war. Verzweiflung überkam ihn. Wie sollte dieses unschuldige Wesen dem Orden schon gefährlich werden? Worin lag der Sinn dieses Massakers? Sie durfte nicht auch noch sterben. Er musste sie doch irgendwie retten können. Tränen flossen ihre Wange hinab. Ein nicht enden wollender Strom aus Wut, Trauer und Verzweiflung. Samuels Hand drängte nach oben, hob den Lauf seiner Waffe in Richtung des Kindes. Er kämpfte mit aller Kraft dagegen an, doch die Reaktion der Maschinen lies nicht lange auf sich warten. Ein unerträglicher Druck breitete sich in seinem Körper aus und kalte Fänge bohrten sich in seine Gedanken. Sie zerrten an seinen Muskeln und marterten sein Nervensystem. Immer wieder wehrte er sie ab, doch unermütlich starteten sie neue Angriffe auf sein Inneres. Er schrie auf. "Lasst sie leben! Hört auf damit! Ich will nicht mehr weiter!" Doch es gab kein Entrinnen aus diesem Gefängnis. So konnte er unmöglich weiterleben. Mit aller Kraft drückte er den Lauf seiner Waffen gegen seine Schläfe, doch so einfach liesen sie ihn nicht entfliehen. Schreiend stand er da, unfähig den Abzug zu betätigen und schließlich überranten sie seinen Geist. Als der Schuss ertönte und die Schreie des Mädchens sein Bewustsein erreichten, fiel er weinend zu Boden. Am Ende seiner Kräfte schleppte er sich zu dem kleinen Körper, welcher reglos am Boden lag und den Staub um sich herum rot färbte. Er nahm sie hoch und drückte sie fest an sich, als könne er sie damit vor dem Unvermeidlichen bewahren. Ihre Atmung wurde schneller und abgehakter, bis schließlich das Leben aus ihrem Körper entwich. Nach Hilfe suchend blickte er sich um. Nur wenige Meter entfernt sah er etwas. Es flimmerte in der Hitze der Luft. Er konnte nicht erkennen was genau es war. Wie die Silhouette eines kleinen Kindes. Doch sie verschwand, als hätte der Wind sie fortgeweht. Stundenlang saß Samuel einfach nur da, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen. Das große Panoramafenster im Aufenthaltsraum der Northstorm bot einen atemberaubenden Ausblick, doch war es nicht wie sonst. Er hörte wie die ihm wohlbekannten Schritte näher kamen, doch er drehte sich nicht um. Faith setzte sich neben ihn und legte ihren Arm auf seine Schulter. Stillschweigend blickten sie gemeinsam hinaus zu den großen Gasnebeln des Pyro Systems. Unzählige Stunden hatten sie hier schon zusammen verbracht und er würde diese Zeit niemals vergessen. Faith brach als erste das Schweigen und sprach mit sanftem Ton auf ihn ein. "Wir wussten doch Beide, das es schwer werden würde. Aber es ist besser so." Ihre Beziehung hatte sich in den letzten Wochen zu einem wahren Fiasko entwickelt. Ein unentwirrbares Chaos aus Vorwürfen und Schuldzuweisungen. Obwohl keiner der Beiden, ihre Liebe zueinander hätte leugnen können, waren ihre ausgeprägten Egos nicht in der Lage, ihnen eine gemeinsame Zukunft zu ermöglichen. Samuel blickte ihr in die Augen. "Was ist nur mit uns passiert? Warum mussten wir erst diesen Schritt gehen, um wieder ohne Streitereien miteinander reden zu können?" Er würde von hier fortgehen, soviel stand fest. Er würde ihr nur im Weg stehen und es war wichtig für ihre Crew, das sie nicht durch ihre Beziehung den Blick fürs Wesentliche verlor. Er wusste nicht genau, was die Piratenclans untereinander für Kriege ausfochten, doch war die Northstorm ein wichtiges Glied in dieser Kette. Dem Piratenfürsten, dem Oberhaupt aller Clans, war die kleine Gruppe seit langem ein Dorn im Auge. Und ihre Crew brauchte Faith jetzt mehr als er selbst. "Ich weiß es nicht. Doch ich werde diese Momente vermissen. Deine Stimme nicht mehr zu hören oder deine Nähe zu spüren, wird hart für mich sein." Eine einsame Träne floss über ihre Wange. Samuel drückte sie fest an sich und gab ihr einen letzten Kuss auf die Lippen. "Das wird es. Für uns beide." Faith riss ihre Augen weit auf und ihr Gesicht verzog sich zu einer Grimasse. Sie brüllte ihn an. "Du warst es.....du bist es gewesen.....!" Im nächsten Moment war er wieder allein. "Herr Brown, sie können jetzt reinkommen." Samuel blickte sich verwirrt um. Irgendwas stimmte hier nicht. Träumte er? Er stand auf und betrat das Behandlungszimmer. Die Banu, waren in seinen Augen ein seltsammes Volk, doch wenn die Informationen stimmten, waren sie vielleicht der Schlüssel zu seiner Freiheit. Sie nannten ihn zwar Patienten, doch ihm war klar, das sie in Ihm eher ein Versuchsobjekt sahen. Doch welche Wahl hatte er schon? Das Labor in dem er sich befand war nicht registriert und die Forschungen selbst bei den Banu verboten. Die kleine Gruppe Wissenschaftler machte sich nicht viel aus Konversation, aber Samuel hätte sie eh nicht verstehen können. Nur einer von ihnen war der menschlichen Sprache mächtig. Die Vorbereitungen für die Behandlung waren schon abgeschlossen und sie führten ihn zu einem seltsamen Gerät und fixierten ihn auf einem OP-Tisch. Sie hatte ihn schon darauf vorbereitet, das ihn unsagbare Schmerzen erwarten würden, doch gab es jetzt kein zurück mehr. Ohne weiter Verzögerung begann die Prozedur. Diese Banu verloren keine Zeit und innerhalb von Sekunden verkrampfte Samuels Körper. Es fühlte sich an, als würden seine Eingeweide verbrennen und sein Blut kochen. Er verlor jegliche Kontrolle über sein Handeln und schrie sich die Seele aus dem Leib. Nur verschwommen nahm er die hektischen Rufe der Wissenschaftler war. Irgendwas schien nicht zu stimmen. Etwas kam auf ihn zu. Ein schwarzer Schatten sammelte sich über seinem Körper und formte ein Gesicht. Ein Kreischen drang in sein Ohr. "Du wirst dafür bezahlen......Ich habe es gesehen.....!" Samuel bäumte sich auf und sprang von dem Altar. Er blickte sich um. Das war nicht der Behandlungsraum und woher hatte er dieses Messer? Er erinnerte sich. Beinahe hätten diese wiederlichen Kuttenträger ihn ihrer Gottheit geopfert. Wie konnte er nur so unachtsam sein? Markus hatte ihn davor gewarnt, das diese entstellten Geschöpfe, die Gänge ihrer Zuflucht mit Giftgasfallen schützen. Doch in seiner Rage, war er genau hineingetappt. Die zwei Ritualmeister lagen tot neben dem großen Steinblock. Er war grade noch rechtzeitig erwacht und hatte das Opfermesser an sich nehmen können. Jetzt stand er einer ganzen Horde dieser Monster gegenüber. Er musste Markus Schwester finden und hier raus schaffen. Er hatte es versprochen. Samuel hob das Messer zum Angriff und stürmte auf den Mann los, der ihm am nächsten stand. Als sich die Klinge in dessen Brust bohrte zerran der Körper des Mannes zu Staub. Ein Schlag in den Nacken und er ging zu Boden. "Komm schon Samuel, das kannst du sicherlich besser." Es war Faith. Sie hatte ihn mal wieder überrumpelt. Diese Übungskämpfe waren immer eine willkommene Abwechslung, doch bislang konnte er nicht einen Sieg über sie erringen. Faith war flink und wich seinen Angriffen mit Leichtigkeit aus und konterte sie geschickt. Ein kleines Mädchen stand am Rand und brüllte ihr zu. "Töte Ihn, er hat es verdient!" Faith grinste hämisch und lief auf ihn zu. "Komm schon, ich beise nicht!" Vollkommen neben sich drehte sich Samuel um und blickte zu dem kleinen Zwerg dort an dem Tisch. Es war einer der Schwarzmarkthändler von Ellis IV. Er erinnerte sich daran, das er ihn kontaktiert und einen Auftrag angeboten hatte. Aber Samuel war mistrauisch gegenüber Fremden. Jeder konnte ein Agent der Loge sein. Dieser hier war ihm jedoch auf Anhieb sympatisch. Er setzte sich an den Tisch und reichte ihm die Hand. Samuel konnte nicht mehr sagen was wahr und was falsch war. Dies war kein normaler Traum. Was passierte hier mit ihm? Irgendwas war hier bei ihm. Tief in seinen Gedanken. Er hob sein Glas und trank es mit einem großen Schluck aus. Er blickte seinem Gegenüber ernst in die Augen. "Klar helfe ich dir. Ich könnte sie für dich ausschalten!" Jetzt saß dort Benjamin Drake, den er in Cassandras Taverne kennengelernt hatte. Drake schaute ihn ungläubig an. "Wie willst du denn auf der BlueSky an sie rankommen? Sie wird rund um die Uhr bewacht!" Der Mann tat ihm einfach leid. Das Schicksal hatte ihm stark zugesetzt und wie immer konnte er seine Klappe nicht halten. "Ist doch kein Problem, Ich werde einfach das ganze Schiff vom Himmel pusten." Drake lachte ihn boshaft an. "Du wirst dafür büsen was du meiner Schwester angetan hast!" Abruppt wechselte die Szene. Faith schaute ihm tief in die Augen. Es wurde still um sie herum, obwohl auf dem Landedeck ein reger Betrieb herrschte. "Gleich hab ich dich!" Wieder ein Wechsel. Samuel blickte in den verschmutzten Spiegel auf einer der dreckigsten Toiletten die er jemals vorher betreten hatte. Doch er sah nicht sein Spiegelbild. Es war das Gesicht eines Kindes. Er kannte sie. Ein Faustschlag und das Spiegelbild wurde von feinen Rissen durchzogen. Jetzt merkte er in welcher Gefahr er sich befand. "Sophie? Bist du das?" Er drehte sich um und blickte zu Faith, welche ihm ins Badezimmer gefolgt war. Noch immer unbekleidet näherte sie sich mit sanften Schritten. Ihre nackten Füße berührten kaum den Boden, doch hinterliesen sie rote Spuren auf den weißen Fliesen. Sie kam näher, ihre Augen leer. "Komm zu mir. Dann ist es bald vorbei." Ihre Haut begann Blasen zu werfen und blätterte in einem Funkenregen von ihrem Körper ab, bis sie ein glühender Feuerball verschlang. Die unerträgliche Hitze erreichte Samuel und hüllte ihn vollkommen ein. "SOPHIE! WAS SOLL DAS? WAS HAB ICH DIR GETAN?" Kapitel 2 "SOPHIE!" Schreiend wachte er auf und blickte direkt in Sophie´s hasserfüllten Augen. Sie saß ihm direkt gegenüber und schrie ihn an. "Du warst es! Ich habe dich gesehen. Du hast meine Familie getötet. Unser Dorf vernichtet. Du hast mein Leben zerstört!" Sie zitterte am ganzen Leib und ehe Monkey reagieren konnte schleuderte ihn eine eine unsichtbare Kraft quer durch den Raum. Als würde eine Dampfhammer auf seinen Körper einschlagen, krachte er auf den Boden. Irgendwas presste ihn mit solchem Druck nach unten, das er kaum noch Luft bekam. Sophie stand auf und ging auf ihn zu. Ihre Augen waren weit aufgerissen und auf ihrer Stirn bildeten sich Schweissperlen. Ihre Halsschlagader pulsierte rythmisch, während sie immer näher kam. Unfähig sich zu bewegen oder einen Laut von sich zu geben, starrte er auf das kleine furchteinflösende Kind, welches sich nun bedrohlich vor ihm aufbaute. Von dem Lärm aufgeschreckt, kamen Tarek und Legard herbei gerannt und blieben fassungslos im Durchgang stehen. "Sophie, beruhige dich! Was machst du da? Keiner will dir etwas tun." Sie reagierte nicht auf Legards Worte und richtete ihren Blick weiter auf Monkey, welcher sich mit schmerzverzehrtem Gesicht auf dem Boden krümmte. "Sag mir warum? Warum mussten sie alle sterben? Du bist ein Monster!" Legard und Tarek standen wie angewurzelt da, doch als Monkey kurz davor stand das Bewustsein zu verlieren, sprang Tarek in den Raum und stürmte auf das Mädchen los. Doch bevor er sie erreichen konnten, riss es auch ihn in die Luft und mit einem harten Schlag schleuderte er gegen die nächste Wand. Legard wurde panisch. "SOPHIE! HÖR BITTE AUF! WIR SIND DOCH DEINE FREUNDE!" Etwas packte ihn am Hals und hob auch ihn hoch. Keiner der drei konnte noch irgendwas machen. Unfähig dem Griff zu entkommen war sich Legard sicher, das ihre Reise in den nächsten Sekunden beendet werden würde. Monkey versuchte sich zu konzentrieren. Er konnte nicht sprechen, also dachte er mit aller Kraft an die Worte, welche er Sophie mitteilen wollte. Hoffentlich würde sie ihn hören. ~Sophie, bitte glaube mir. Du musst mir einfach glauben. Das war nicht ich. Nicht mein eigener Wille. Wenn du meine Gedanken erforscht, wirst du die Wahrheit erkennen. Auch ich will die Menschen die dafür verantwortlich sind bestrafen. Wir können es zusammen schaffen........~ Seine Kräfte verliesen ihn und ihm wurde schwarz vor Augen, doch kurz bevor er das Bewusstsein verlor, lies der Druck auf seinem Körper nach. Er konnte wieder atmen und langsam wurde es wieder hell um ihn. Sophie sank auf den Boden und mit bebender Stimme schluchzte sie. "Es.....es tut mir leid. Ich hätte das nicht...... ich wollte doch nur........meine Schwester..........." Sie fing an zu weinen und rannte aus dem Raum. Legards Knie zitterten und kein Wort kam über seine Lippen. Tarek ging zu Monkey und half ihm hoch. "Was war denn hier los? Was hast du mit ihr gemacht?" Monkey wirkte beschämt. "Ich erkläre euch das später! Ich muss erst zu ihr!" Er ging zur Tür und folgte Sophie in den Aufenthaltsbereich. Als er an Legard vorbei kam packte dieser seine Hand. "Sie ist eine Gefahr. Wir müssen sie unbedingt los werden!" Ein Blick von Monkey genügte um ihm klar zu machen, so etwas niemals wieder zu äußern. Sophie saß wie ein Häufchen Elend unter dem Tisch und weinte noch immer. Monkey kniete sich zu ihr. "Komm raus Kleine. Was da eben passiert ist.....es war nicht deine Schuld!" Schneller als er es für möglich gehalten hatte, sprang sie unter dem Tisch hervor und fiel ihm in die Arme. Sie klammerte sich so fest an ihn, das er sie beim Aufstehen einfach mit hochhob. Sie schluchzte mit leiser Stimme. "Es tut mir auch leid. Ich werde das auch niemals wieder tun!" Monkey setzte sie auf der Bank ab und streichelte ihr durch das feine Haar. "Keine Sorge, wir sind doch jetzt Freunde." Er lächelte ihr zu. Ihm war nicht nach Lachen zumute, doch wusste er nicht was er sonst tun sollte. "Und.....was hast du noch in meinem Kopf gefunden? War nicht so schön, oder?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, war es nicht. Das ist es eigentlich nie." Sie wischte ihre Tränen beiseite und setzte sich aufrecht hin. "Der Mann in der Kirche....." Monkey nickte. "Was ist mit ihm?" Sie flüsterte ihm zu. "Ich kenne ihn." Monkey war überrascht. "Was? Bist du dir sicher?" Sophie musste wieder mit den Tränen kämpfen und blickte in den Raum. "Er kam...... und holte mich. Ich wusste damals nicht was geschehen war. Meine Schwester........" Sophie fing wieder bitterlich an zu weinen. "Meine Mama hatte mich ihr in den Arm gelegt. Sie hatte gesagt, sie solle sich mit mir verstecken. Sie hatte so große Angst." Monkey versuchte das kleine Häufchen Elend zu trösten und legte seinen Arm um sie. "Woher weisst du das alles? Du musst doch damals noch ein Baby gewesen sein." Sophie schluchzte noch lauter. "Ich träume davon. Immer wenn ich schlafe. Genau wie ich es bei dir gemacht habe. So kann ich auch in mich selbst sehen." Es war unfassbar, welche Last dieses Mädchen zu tragen hatte. Auch Legard und Tarek standen etwas Abseitz und hörten zu als sie fortfuhr. "Ich weiß noch wie meine Schwester mich in den Verschlag unterm Haus legte und zudeckte. Sie sprach mir Mut zu und sagte sie wäre bald zurück. Sie müsse nur kurz Mama helfen. Doch sie kam nicht wieder." Sophie atmete tief durch, ehe sie weiter erzählte. "Ich weiß nicht wie lange ich dort gelegen habe. Irgendwann kam dieser Mann. Der, den ich in deinen Erinnerungen gesehene habe." Sie blickte Monkey in die Augen. "Er nahm mich mit und brachte mich in das Labor, aus dem ihr mich gerettet habt." Monkeys Blick erstarrte, das konnte nicht sein. "Ich weiß nicht was sie mit mir gemacht haben, aber der Mann sagte immer, was für ein Erfolg es wäre, mich in die Hände bekommen zu haben. Immer wieder sagte man mir, das in meinem Inneren etwas Besonderes schläft und das sie mir nur helfen wollten, es zu wecken." Monkeys Gedanken spielten verrückt. Ein eiskalter Schauer lief über seinen Rücken. Dieses schreckliche Verbrechen, nur um dieses kleine Mädchen in die Finger zu bekommen? Und sein Vater? War er etwa ein Mitglied des Ordens? Dann wäre sein eigener Vater auch für sein Schicksal mit verantwortlich. Schwindel überfiel ihn und er hatte Mühe dagegen anzukämpfen. Diese Bestie. Hat er das alles wirklich getan? Monkey musste es wissen. Er musste seinen Vater zur Rede stellen. "Es tut mir unendlich leid, was dir dieser Mann, angetan hat. Ich verspreche dir, wenn wir ihn finden und sich alles bewahrheitet, wird er nicht mehr lange genug leben um sich daran zu erfreuen." Monkey wandte sich an seine beiden Begleiter. "Wir müssen ins Kilian System. Ich muss dort wohl jemandem einen Besuch abstatten." Etwas verwirrt blickte Tarek ihn an. "Wollten wir nicht nach Cathcard? Im Kilian System, wirst du sicherlich keine Mitstreiter für unser Unternehmen finden!" Natürlich hatte er damit recht, doch Monkey winkte ab. "Das hier ist zu wichtig. Mach das Schiff fertig für den Sprung." Tarek ging wieder ins Cockpit. "Legard, mach Sophie was zu Essen, sie kann sicher ne Stärkung gebrauchen." Legard wollte wohl grade seine Bedenken zum Ausdruck bringen, aber der erhobene Zeigefinger von Monkey überzeugte ihn doch es besser sein zu lassen. Noch einmal beugte sich Monkey zu Sophie hinunter. "Ich wünschte, ich wäre stärker gewesen und hätte deine Familie retten können. Ich möchte das du weist, dass du und deine Schwester, die mutigsten Menschen seid, die mir jemals begegnet sind. Ich werde dich beschützen. Komme was wolle. Und wenn es mich meine Leben kostet." Er wandte sich ab und lief Tarek hinterher. Dieser saß schon auf dem Pilotensitz und tippte wie wild auf den Instrumenten herum. "Der Flug wird einige Zeit dauern. Wir befinden uns grade im Stanton System. Das sind mindestens sechs Sprünge. Gut das wir, während du geschlafen hattest nochmal tanken waren." Monkey grinste ihn an. "Ich kenn da ne Abkürzung. Ein geheimer Sprungpunkt, den der Orden nutzt um unbemerkt in das Heiligtum der UEE zu gelangen. Und rate mal in welchem Sytem sich dieser befindet. Richtig.... Stanton." Tarek lachte. "Na wenn das mal kein Zufall ist. Welcher Kurs?" Kapitel 3 Der Sprungpunkt befand sich in den Tiefen der äußeren Randzonen Stantons. Noch hinter dem entlegen Asteroidengürtel, in welchem sie sich grade befanden. Langsam manövrierte Tarek den Retaliator zwischen den riesigen Felsen hindurch, die Scanner auf Anschlag, um mögliche Schiffe frühzeitig erkennen zu können. Keine sinnloses Unterfangen, wie sie kurz darauf festellen durften. "Monkey? Ich hab hier was auf dem Schirm!" Legard klang besorgt. "Was hast du?" Monkey ging zu ihm hinüber und blickte auf die Anzeigen. "Hier sind einige unklare Signaturen. Erst dachte ich es wären Schatten der Asteroiden, welche unsere Scanner stören. Aber dann fand ich das hier." Legard deutete auf die schwingenden Lienen am oberen Rand des Bildschirms. "Ein Funkspruch?" Monkey wurde neugierig. "Können wir ihn mithören?" Legard tippte hektisch auf dem Display herum. "Die Übertragung ist verschlüsselt. Aber so wie es scheint, haben wir die passenden Codes im Schiffsspeicher. Das heißt dann wohl auch, das der Orden hier ist." Legard legte die Übertragung auf die Lautsprecher. Rauschen erklang im Inneren des Schiffes und alle lauschten gebannt, als sich leise und undeutlich eine Stimme abzeichnete. "Wir haben unsere Befehle.........der Ältestenrat lässt keine Zweifel gelten." Eine zweite Stimme mischte sich ein. "Ich bin nicht überzeugt, das sie dieses Risiko wert ist. Immerhin geht es hier um den Mars. Die UEE wird diesen Angriff nicht auf sich beruhen lassen. Sollte uns nur der kleinste Fehler unterlaufen, setzen wir die Loge einer großen Gefahr aus." Ein Dritter Mann ergriff das Wort. "Nach unseren Informationen, wäre Ihr Überleben eine weitaus größere Gefahr. Würde die EDA die Daten in ihrem Besitz in die Finger bekommen, würde das unsere Bemühungen der letzten hundert Jahre zunichte machen." Die Stimme vom Anfang erhob sich erneut. "Es ist nicht unsere Aufgabe die Entscheidungen der Ältesten zu hinterfragen. Der Auftrag wird ausgeführt. Wir haben nur ein kleines Zeitfenster, bevor wir ihre Spur wieder verlieren. Sammelt die Flotte und dann weg hier. Für die freie Welt! Kahn Ende" Die Lautsprecher verstummten. Alle blickten Monkey fragend an. "Was schaut ihr mich so an? Ich hab keine Ahnung worum es da ging. Aber scheinbar gibt es noch jemanden der dem Orden an den Kragen will." Monkey zuckte mit den Schultern. "Gut für uns, aber darum kümmern wir uns später. Hauptsache die verschwinden von hier und wir können unseren Weg fortsetzen." Er wandte sich wieder Legard zu. "Können wir näher ran ohne entdeckt zu werden?" Legard wirkte nicht sehr erfreut. "Etwas sollte möglich sein. Aber warum warten wir nicht einfach bis sie weg sind?" Monkey grinste. "Neugierde!" Er deutete Tarek an den Weg fortzusetzen. Dieser fuhr den Großteil der Schiffssysteme herunter und steuerte nur noch mit den Manövrierdüsen weiter auf ihr Ziel zu. Legard wirkte nervös und rutschte auf seinem Sessel hin und her. "Ihr seid wahnsinnig, warum mach ich das eigentlich alles mit?" Sophie hatte sich zu ihnen gesellt und kicherte vor sich hin. Langsam schien sie wieder Vertrauen zu ihnen aufzubauen. "Du bist ja so ein Angsthase. Aber ich kann spüren, das noch viel mehr in dir steckt als du selbst vermutest." Tarek rief ihr zu. "Wovon redest du da? Das einzige was in dem steckt, ist ne extra große Portion unseres Mittagessens. Mehr wirst du bei ihm nicht finden." Sophie lachte los. So unbeschwert und losgelöst, das ihre gute Laune alle im Raum ansteckte. Es war als würde sie jeden von ihnen umarmen und ihre Sorgen in der Luft zerreisen. Eine weitere Fähigkeit die sie besaß, auch wenn sie diesmal nicht auf ihren Kräften beruhrte. Sie näherten sich dem Rand des Gürtels und Tarek war der erste der das Lachen unterbrach. "Leute kommt mal wieder runter, wir sind in Sichtweite." Tarek hatte den Bomber in den Schatten eines Asteroiden gelenkt. So sollten sie weiterhin unentdeckt bleiben. Monkey trat ans Fenster und starrte hinaus. Die Flotte von der eben gesprochen wurde war gewaltig. Dutzende Schiffe sammelten sich im Raum. Zwei für ein orbitales Bombardement ausgestattete Schlachtkreuzer, drei Begleitträgerschiffe und mehrere Corvetten machten sich bereit zum Abflug. Sie wollten nicht durch den Sprungpunkt soviel war klar, denn wenn ihr Ziel der Mars war, blieb ihnen nur die übliche Route. Langsam setzten sich die Schiffe in Bewegung. Dutzende Geleitjäger schwirrten zwischen den großen Pötten umher. Würde einer von ihnen, ihren Retaliator entdecken, wären sie geliefert. Monkey wurde leicht unwohl, als er bemerkte das die Flotte ihnen gefährlich nahe kam. Er flüsterte Tarek zu, obwohl das natürlich wenig Sinn machte. "Schalt alles aus. Beeil dich." Tareks Finger huschten über die Anzeigen und kurz darauf wurde es dunkel im Cockpit. Das Summen der Maschinen vertstummte und man konnte die Anspannung in der Luft förmlich riechen. Legard jammerte vor sich hin. "Die werden uns sehen, Leute. Die werden uns sehen........" Zwei Corvetten flogen als Vorhut, nur wenige hundert Meter entfernt an ihnen vorbei. Gefolgt von einigen Hornets. Tiefschwarz, hoben sich die Schiffe nur wenig vom Hintergrund ab. Ein gespenstischer Anblick. Nun zischten weitere Hornets vorbei und kurz darauf drängten die großen Kreuzer zusammen mit den Trägern in ihr Sichtfeld und füllten es bald vollständig aus. Man konnte von ihrer Position aus, bis ins innere der Kommandobrücken schauen. Sie beobachteten die hektische Betriebsamkeit an Deck. Die Navigatoren, die Steuermänner, die umherhuschenden Offiziere und den Captain. Jeder von ihnen nur auf das Ziel fixiert. Diese Flotte besaß eine gewaltige Schlagkraft und Monkey hätte zu gerne gewusst, wer dieses Monstrum geweckt haben könnte. Die schwarzen Schatten zogen nach und nach vorbei und nachdem auch die letzten Jäger verschwunden waren, gab Monkey das Zeichen zum Aufbruch. Die Maschinen fuhren hoch und es wurde wieder hell um sie herum. Mit einem leichten Ruck setzte sich der Bomber in Bewegung und verlies den Schutz der Asteroiden. Sophie zupfte an Monkeys Anzug. "Ich glaube sie sind noch hier. Ich spüre Gefahr." Bevor Monkey über ihre Worte nachdenken konnte, kamen zwei Corvetten ins Sichtfeld. Die Flotte hatte sie wohl zurückgelassen um den Sprungpunkt zu bewachen. "Scheiße! Tarek gib Schub! Wir müssen springen! Sofort!" Die Retaliator beschleunigte ruckartig und raste auf den kleinen Einflugsbereich des Wurmloches zu. Legard brüllte ihnen zu. "Sie haben uns erfasst und eröffnen das Feuer! Sechs Raketen befinden sich im Anflug!" Monkey sprang an die Waffenkontrolle und aktivierte die Täuschkörper. "Sie wissen wer wir sind! Tarek hol alles raus was das Schiff hergibt!" Tarek tat was er konnte. "Unser Anflugwinkel stimmt nicht, ich muss ihn korrigieren." Monkey antwortete knapp. "Keine Zeit, rein da! SOFORT!" Tarek schüttlete den Kopf. "Das geht schief Boss. Wir werden da drinnen zerissen." Legard brüllte dazwischen. "Vier weitere Raketen wurden abgefeuert. Wir haben keine Wahl." Monkey stimmte ihm zu. "Rein da. Jetzt liegt es ganz an dir Tarek." Der Annnäherungsalarm schrillte los und wurde immer lauter. Kurz bevor die Geschosse sie erreichten, traten sie in die Singularität ein. Die Welt um sie herum verschwand.
  12. Teil – 1 Jagd Betreff: MARINE NX-038 Abs: Bill Moray Bericht an Director Nolan der EDA ( Empire Defence Agency) in Bezug auf den zum kürzlich zum Leutnant beförderten Marine Hien „SEV“ Richter, der in folge der Ereignisse von Muna-15, vor 2 Jahren, in den Dienst der Marines gestellt wurde. Marine-Trooper Richter, derzeit eingesetzt auf Cassel, hält weiterhin Kontakt zu kriminellen Organen. Ausschnitt aus einer vor 3 Monaten aufgezeichneten Kommunikation auf Banshee. Uhrzeit der Aufnahme 23.13 Uhr - Ortszeit: Trooper: „ Haben sie die Infos?“ Marek: „ Moment, die Leitung ist nicht sicher!“ Trooper: „ Irrelevant. Ich will die Informationen, jetzt!“ Marek: „ Okay, hör zu. Das ist wie ne Hexenjagt.....Ich habe wirklich alles versucht, doch ich habe keine Spuren gefunden. Als wenn der Überfall auf Prime niemals statt gefunden hätte.“ Trooper: „ Sowas will ich nicht hören! Du bist ein Verbrecher, hast reichlich Kontakte zu Piratennetzwerken, und doch erzählst du mir du findest nichts?“ Marek: „ Beruhig dich.......“ Trooper: „ Ich bin ruhig. Noch. Du beschaffst mir was ich wissen will, oder wir machen da weiter, wo wir das letzte mal aufgehört haben.“ Marek: „ So einfach ist es nicht. Ich habe nur Informationen zu den Piraten in diesem System.........es sind kleine Organisationen.....nicht in der Laage sowas durch zu ziehen. Das habe ich dir aber von Anfang an gesagt!“ Trooper: „ Du schwörst also das, das diese nichts damit zu tun haben?“ Marek: „ Ja.“ Trooper: „ Mit deinem Leben?“ Marek: „ Ja verdammt. Hör zu, ich schicke dir alle Daten die ich zusammen kratzen konnte und dann ist alles wieder in Ordnung.“ Trooper: „ Schick sie mir. Gesichertes Spectrum-Konto: SemperFi0007.“ <einige Minuten Pause> Marek: „ Okey sie sind da. Und jetzt lässt du mich verdammt nochmal in Ruhe.“ Trooper: „ Seltsam......die Daten. Du hattest gesagt das du nur ein Informant der Piraten bist......“ Marek: „ Ja, und?“ Trooper: „ Laut der Daten gehörst du ebenfalls zu den Banshee Piraten. Vergessen was raus zu streichen?“ <kurze Pause> Marek: „ Ach Scheiße! Drauf geschissen! Du kannst mich mal! Wenn du noch einmal in meine nähe kommst, dann kannst du was erleben! Du hast deine Scheiß Daten und nun will ich dich nie wieder sehen!“ Trooper: „ Hey, kein Grund gleich seine Waffe hinaus zu holen.“ Marek: „ Was? Woher weißt du das? Wo verdammt steckst du?“ <Schuss ertönt> <Ende der Übertragung> Die Leiche von Marek wurde am nächsten Tag in dessen Wohnung gefunden. Die ballistische Untersuchung ergab, das ein großkalibriges Scharfschützengewehr eingesetzt wurde. Es ist dringlichst zu prüfen, ob diese Außerdienstlichen Aktivitäten, Einfluss auf den dienst des Marines nehmen und die geplante Operation gefährden. EDA - Deputy Assistent Director - Abteilung für Innere Sicherheit der S.O.D. Streitkräfte / Unterabteilung Marines Bill Moray RE: MARINE NX-038 In Hinblick auf die kommend geplanten Operationen, weisen wir diese Befürchtungen zurück. Die Vergangenheit des Marines NX-038, gewährt eine besondere Loyalität für den Einsatz gegen Piratengruppierungen und ist deshalb unentbehrlich für den aktuellen Einsatz, sowie den folgenden. Ich werde dem Einsatzleiter Colonel Matthew Logan empfehlen, die Operation durch den Marine NX-038, Leutnant Hien „ SEV“ Richter, und dessen Delta-Einheit durchzuführen zu lassen. Des weiteren befindet sich das Delta-Team, bereits in einem vorbereitenden Einsatz für die kommende Operation. Director der EDA Richard Nolan Goss-System 2941 Es ist unsere Vergangenheit, die über unsere Zukunft bestimmt. Sie formt uns, lässt unsere Seele reifen in der unsere Gedanken gedeihen. Gedanken die unser handeln bestimmen und damit über uns selbst. Sie entscheiden für uns, bestimmen über Moral, Richtig und Falsch, gut und Böse. Sie begleiten, lenken und richten über uns während die Zeit ihr Erschaffer und Zerstörer ist. Jede einzige Sekunde, gleicht einem Meißel der uns bricht, um uns danach wieder neu zu erschaffen. Der Meißel: Leben. Keiner kann Ihm entgehen oder gar seine Wirkung leugnen. Wir werden geformt, ob wir es wollen oder nicht und folgen dem Weg, der durch unsere Gedanken gezeichnet ist. Auf eine Aktion, folgt eine Reaktion. Die fundamentalste Eigenschaft des gesamten Kosmos. Unsere Gene bestimmen unser Handeln, unser Handeln bestimmt unser denken. Wir haben eine Wahl, doch ist die Entscheidung die wir fällen, durch unsere Gene, unsere Vergangenheit, unsere Erfahrung und die Gedanken die diese Formen vorbestimmt. Unser Einfluss auf andere, der Einfluss Fremder auf uns, sie alle sind eine Kette, die bis zum Anbeginn der Zeit zurück reicht. Der Dominoeffet des Universums. Der Flügelschlag eines Schmetterlings, kann 100 Meter weiter Bäume ausreißen. Wir haben keine Wahl, das Schicksal ist allgegenwärtig. Unser Weg ist vorbestimmt, nicht von einem höheren Wesen, nicht von einem Gott. Nein, von uns selbst, von unseren Gedanken die in uns wohnen. Es gibt einen Weg, den niemand sieht und doch folgt er Ihm unaufhörlich, bis zu seiner Bestimmung, seinem Schicksal. Herauf beschwört, aus den eigenen Gedanken, bestimmt durch unsere Vergangenheit. Es ist die Vergangenheit, die über unsere Zukunft bestimmt. Lange hatte Sev, über die Bedeutung dieses Satzes nachgedacht, der Ihn nach so langer Zeit noch verfolgte. Doch mit jedem Tag, jedem schrecklichen Bild das sein Verstand ausfüllte, wurde Ihm die Bedeutung bewusst. Er hatte seine Vergangenheit akzeptiert, er hatte sie angenommen. Die grollenden Gefühle in seinem Bauch bezeugten es. Jahre mussten verstreichen, damit Sev endlich klar geworden war, wer er wirklich war. Es gab keine Verdrängung mehr, keine Mauer die in vor den Erinnerungen an das Massaker, das seiner Familie widerfahren war schütze. Stattdessen durchdrang sie Ihn, bis in jede Faser seines Körpers. Er hatte ein Ziel, eine Bestimmung, ein Schicksal. Geformt von seiner Vergangenheit. Die Ereignisse auf Muna, sie waren kein Zufall gewesen. Es war der vorgesehene Weg, um Sev sein Schicksal aufzuweisen. Bestrafung, Rache, Vergeltung. Der Tod der Menschen, die alles ausgelöscht hatten, was er jemals geliebt hatte, war der einzige Weg zu Rechtschaffenheit. Nein, sie würden keinen Richter erfahren, keine Jury, würden nicht Rechtsanspruch beantragen können. Piraten. Sie lebten wie Tiere, hielten sich nicht an soziale Regeln, Grundrechte oder Gesetze. Mordend zogen sie durch die Galaxie, auf der Suche nach Reichtum und Macht und scherten sich einen Dreck um das Leid anderer. Nein, es würde kein erbarmen geben. Sie hatte Ihre Wahl getroffen, wie Tiere zu leben, und wie solche würde er sie jagen. Nicht nur die Mörder seiner Familie, nein, jeder einzelne Pirat. Es gab kein warum, keine Ausflüchte. Es gab nur die Kugeln in seinem Lauf und das Messer in seiner Hand. Er würde Richter und Henker sein um dem Abgrund der Gesellschaft, mit der einzigen Sprache die sie verstanden, bei zu bringen, was Gerechtigkeit ist. Und jeder Einsatz, der Ihn in den vergangenen 2 Jahren in die finsteren Kreise dieser Verbrecher und Mörder gebracht hatte, bekräftigten seine Gefühle. Erneut bestätigte sich der ganze Hass, als Sev durch das Zielvisier seines Sturmgewehrs sah, das er auf einem Baumstamm, zwischen den Dickicht des Dschungels angelegt hatte. Ein kleine Gebäudegruppe, mitten in dem Urwald von Cassel, zierte die Mitte seines Fadenkreuzes. Sie wirkten wie stählerne, mit Moos überzogene Klötzer, mit mehren Fenstern und Eingängen versehen. Ein großes Hauptgebäude, mit mehren Stockwerken war der Mittelpunkt der Häusergruppe. Es war ein Color-Labor. Vermutlich wurden hier jedes Jahr mehrere hundert Tonnen, der starken Droge produziert, die tausende von Menschen in der gesamten Galaxie umbrachten. Den Piraten war es egal. Sie interessierte nur Ihr Profit, doch heute würden sie den Preis für Ihre Grausamkeit erfahren. Kein erbarmen. Keine Ausflüchte. Keine Wiedergutmachung. Ein Funkspruch hallte plötzlich durch den Kampfhelm von Sev: „ Command, Hier Eagle-Eye! Unbekanntes Schiff hat soeben Planetenatmosphäre durchdrungen und nimmt Kurs auf das Zielgebiet. Kann das unser Mann sein? Kommen!“ „ Verstanden Eagle-Eye, starten Aufklärungseinheit zur Identifizierung! Stand By!“ Antwortete Sally, die Kommunikationsoffizierin des Oberkommandos, das sich auf einem Träger der Bengal-Klasse nahe Cassels Umlaufbahn befand. Sev atmete durch. Bereits seit 6 Stunden wartete die Marines Delta Einheit gut getarnt im tiefsten Dschungel auf die Ankunft der Zielperson mit dem Codenamen „ Dingo“. Nicht einen Muskel hatte er gerührt, während er auf seiner Position lag und sämtliche Feindbewegungen im Auge behalten hatte. Dank Ihrer Sneak MK-78 Kampfanzüge, die die Farben und Muster der Umgebung kopierten, waren sie nahezu unsichtbar, mit Ihrer Umgebung verschmolzen. Wie unsichtbare Schatten, die geduldig darauf warteten los zu schlagen. Es war nur eines der vielen Features, die die Marines Kampfanzüge auszeichneten. Sie waren auf dem neusten Stand der Technik und das beste was die UEE zu bieten hatte. Sie war für alle erdenklichen Aufgaben entwickelt worden und war somit leicht genug um Infeltrationsaufgaben leise auszuführen, doch hielten die dünnen Panzerplatten, die fast den gesamten Körper abdeckten und um ein vielfaches leichter waren, wie die der regulären Streitkräfte, noch größere Projektile und sogar Energietreffer aus. Ein darunter liegendes Exoskelett unterstütze den Soldaten bei sämtlichen Bewegungen und ließ Ihn schneller und stärker werden als seine Kameraden aus den regulären Streitkräften. Dazu kamen dutzende Sensoren, die die Umgebung des Marines pausenlos überwachten und so automatisch Taktische Einschätzungen lieferten oder sogar Feinde ausmachten, die außerhalb der Sicht des Soldaten waren. Doch auch wenn der MK-78 auf höchsten technischen Niveau viele Aufgaben erleichterte, vertraute Sev doch lieber seinen Instinkt. Oft schaltete er sämtliche Zielhilfen aus, die Windrichtung, Entfernung und Geschwindigkeit des Ziels ermittelten und so eine 75 prozentige Trefferwahrscheinlichkeit ermöglichte und zielte komplett selbst. Er hatte kein gutes Gefühl dabei, sich nur auf Elektronik und Computer zu verlassen und fühlte sich in den ersten Tagen bei den Marines, wie ein Mensch in einem Roboter. Eine willenlose Waffe. Es weckte Erinnerungen, die wie eine Schauer sein Rücken überlief. Ob es daran lag, das er viele Fähigkeiten des Kampfanzugs erst einsetzte, wenn es wirklich nötig war, oder an seinem mangelnden technischen Talent, wusste er nicht. Doch auch ohne die Technische Überlegenheit, waren die Marines, die effektivsten Soldaten die die UEE zu bieten hatte. Die Ausbildung die Sev durchlaufen hatte, hatte Ihn bis an seine Grenzen gebracht und darüber hinaus. 3 Monate hatte sich sie die Kampfausbildung wie eine nicht enden wollende Periode aus Qualen, Erniedrigung, Hunger und Schlafentzug hingezogen. Jeder Tag glich einem nicht enden wollendem Ewigkeit, während er nur gehofft hatte, das es nicht schlimmer werden würde. Doch die Gedanken an die 7te Schwadron hatten Ihn alles überstehen lassen und wenn Sev kurz davor gewesen war, zusammen zu brechen, hatte er sich vorgestellt, das sie neben Ihm stehen würden und Ihm halfen sich aufzurichten. Nur das hatte Ihm gerade noch soviel Kraft gegeben, weiter zu machen und Sev konnte sich ein lächeln nicht verkneifen, als ihm nach der Kampfausbildung bewusst wurde, das er nur Ihres wegen durch gehalten hatte. Selbst jetzt noch unterstützen sie Ihn, obwohl sich doch alle Tod waren. Doch der Angriff auf Muna-15 war bereits fast 2 Jahre her und die Zeit hatte so manche Seelische Wunde heilen lassen. Auch wenn Hien die tiefen Narben in seiner Seele spüren konnte, die diese hinterlassen hatten. Doch jetzt war er ein Marine und nach anfänglicher Euphorie, eine der härtesten Ausbildung überstanden zu haben, dauerte es nicht lange ehe der schimmernde Lack dieser legendären Spezial Einheit, begann zu bröseln. Seit über einem Jahr war er fast pausenlos in Einsätzen in der gesamten Milchstraße. Geiselbefreiungen, Aufklärung in Gebieten der Xi'an, Kampfeinsätze gegen Vanduul, verdeckte Operationen, offene Angriffe. Das Pensum war hoch und mit jedem Einsatz wurde das Gefühl stärker, das Ihre Bemühungen einem Tropfen Wasser auf einem heißen Stein glich. Und doch hatte er und die Delta-Einheit, oft schwere Entscheidungen treffen müssen. Die Marines waren keine glänzender Retter, wie es oft in Unterhaltungsmedien dargestellt wurde. Sie machten den Dreck weg und hatten nicht nur einmal, zu tief hinein gegriffen. Viele schwierige Entscheidungen und schreckliche Bilder verfolgten die Soldaten und es gab nicht nur einen in Ihren Reihen, der geistlich zusammenbrach. So auch der ehemalige Squadleader von Delta, dessen Platz Hien eingenommen hatte und Ihm wurde klar, warum die Ausbildung soviel abverlangt hatte. Körperlich, aber vor allem auch geistig. Es war die magere Vorbereitung, auf das was kommen würde und kaum einer der bei Verstand war, hatte es in die Spezial Einheit geschafft. Die Ausbildung war das Sieb, was die normalen und Geistig gesunden Menschen von den Soldaten trennte, die einen Knacks weg hatten, groß genug um dieser Hürde zu trotzen. Und so gab es in den Reihen der Marines, kaum jemanden, der nicht unter einem Trauma litt. Das spiegelte sich auf den Umgang wieder. Er war nicht so freundschaftlich wie in den regulären Streitkräften. Es waren mehr Zweckgemeinschaften als alles andere, doch Sev begrüßte es und wusste nicht ob es an den Leuten lag, oder daran das er nicht erneut den Fehler begehen wollte, ein zu tiefe Beziehung zu einem Kameraden auf zu bauen. Und so hatte er in der gesamten Delta-Einheit, lediglich Kody, den er als so etwas wie einen Freund war nahm, der nun über das Komm schallte: „ Geduld ist die Tugend der Sieger meine Freunde. 6 Stunden....was ist das schon in angesichts der Zeit des Universums?!“ Kody stammte von mehren Jahrhunderten alten Japanern ab, deren Ursprung tief in der Geschichte der Menschheit und der Erde verankert waren. Oft wurde Ihnen eine große Philosophische Rolle zugesprochen, und Kody, machte keinen Hehl daraus, diese Rolle auszuleben. Er las zwischen den Zeilen, vorformulierte seine Gedanken in ausschweifenden Sätzen über das hier und jetzt und scheute sich nicht davor, diese Gedanken mit anderen zu teilen. Im Gegensatz zu amderem Truppengattungen, bei denen man die Möglichkeit hatte den Helm zu öffnen, waren die Marine-Kampfanzüge, hermetisch von der Umwelt abgeschottet und so lief die Kommunikation hier ausschließlich über die im Helm integrierte Komms ab, so das kein Außenstehender, auch wenn er sich weniger als einen Meter entfernt aufhalten würde, mitbekam das sich gerade 2 Trooper unterhielten, es sei denn, sie wollten es und so antwortete Hien mit ruhiger Stimme: „ Was lange wärt wird endlich gut, mh?“ Ein kratzige Stimme mischte sich ein: „ Drauf geschissen! Du laberst schon wieder wie so ein beschissener Erleuchteter. Ich habe mir schon zwei mal in die scheiß Hose gepisst. Wenn der Kack-Typ nicht langsam auftaucht, dann steht mir die Suppe bald bis zum Hals!“ Es war Nox, ein eher rauer Zeitgenosse und trotz seines Alters von über 30 Jahren, war er nicht der Ranghöchste. Er nahm kein Blatt vor den Mund und Sev war sich sicher, das es an seinem recht beschränktem Wortschatz lag, das er bei Beförderungen des öfteren Übergangen wurde. Kody ließ sich von seinen Flüchen jedoch selten aus der Ruhe bringen und antwortete entspannt: „ DU könntest mal wieder Urlaub vertragen mein Freund. Der Olympus Mons. Oder die beeindruckenden Strände von Terra.“ „ Strand hört sich gut an.“ mischte sich Sev ein: „ 100 Klicks von hier ist ein Touristengebiet.“ Goss II oder auch Cassel genannt war ein mit Regenwald und Tropischen Wäldern überwucherter Planet im Goss-System. Beheimatet in den östlichen UEE Gebiet, nicht weit von Terra entfernt. Goss war ein Doppelsternensystem und Cassels Umlaufbahn verlief um beide Sonnen, so dass stetig ein Exotisches Klima herrschte, das dafür gesorgt hatte, dass der Planet zu einem Urlaubsgebiet geworden war. Doch bot der Urwald, mit Millionen von verschiedenen Pflanzen und Tierarten, in aller Farben und Formen, auch Schutz für Schmuggler, Kriminalität und Verstecke für Piratengruppen, abgelegen von den errichteten Touristengebieten. Wenn man sich verstecken wollte, hatte man auf Cassel zwischen den Dickicht des Dschungels, eine hohe Chance auf Erfolg. Doch die Piraten, hinter denen die Marines heute her waren, hatten nicht so viel Glück gehabt und so antwortete Kody: „ Ich kann verstehen warum sich die Piraten hier verstecken. Dielen, Rauben, Töten und nach Feierabend verbringst du den restlichen Tag in Cassels Strandbars, Freihzeitcentern oder im Abenteuerland.“ Doch plötzlich schallte das Oberkommando erneut durch das Komm: „ Aufklärung bestätigt die Identität der Zielperson! Ankunft von Dingo in wenigen Minuten! “ Sev griff um sein Sturmgewehr wurde fester während er befahl: „ WIR leuten heute den Feierabend ein. Bereit machen Delta!“ Nox kratzige Stimme ertönte, die augenblicklich konzentrierter wirkte: „ Verstanden. Bereit zum Zugriff!“ Sevs Atmung wurde flach, seine Gedanken blendete er aus und konzentrierte sich nur auf die bevor stehende Aufgabe. Er hatte alle Deltas eingewiesen. In fast 2 Jahren hatte er viel Erfahrung sammeln können, der Ihm half Selbstvertrauen aufzubauen. Die Zweifel und Anspannung, die er noch beim ersten mal verspürt hatte, als er ein Squad befehligt hatte, waren wie ausgelöscht. Vielleicht lag es an den harten Einsätzen. An den schrecklichen Bildern die sie gesehen und Ihn womöglich abgestumpft hatten. Doch es war egal. Zusammen mit seinem Talent für Kampftaktiken und seinem neu gefunden Selbstvertrauen, war es klar gewesen, wer nach dem Abgang des ehemaligen Delta-Führers übernahm. „ Zielobjekt in Sicht! Aurora Klasse!“ meldete Ray kurz und knapp. Und wenn er das Raumschiff nicht als erstes erspäht hätte, hätte er vermutlich überhaupt nicht gesagt. Er war der Stumme, sagte nur etwas wenn es wirklich nötig war und jedes mal wenn Sev Ihn ansah, fragte er sich warum. Er sagte nie etwas, außer er musste und alle Bemühungen, Ihm näher zu kommen schienen von vorn hinein zum scheitern verurteilt. Ein Soldat. Ein Roboter im menschli8cher Gestalt. Jedes mal wenn Sev sich fragte, was einen Menschen zu so einem Verhalten treiben könne, durchfuhr Ihn ein Schauer der seine eigene Vergangenheit widerspiegelte. Er wollte sich nicht vorstellen, was Menschen geschah, denen es noch schlechter erging, als Ihm selbst. Mit einem ruhigen Ton betätigte Sev das Komm: „ Denver, Hier Delta. Bist du in Position?“ Lauthals bestätigte Denver: „ Na Klar! Denver in Position!“ Hiens Herzschlag schien immer langsamer zu werden, während die Aurora, langsam zum Landeanflug ansetzte, nicht weit über den Köpfen der Delta-Einheit und den Baumkronen hinweg. Das Oberkommando schallte durch das Komm: „ Delta! Hier Command! Brauchen SITRAP!“ Nach 6 Stunden rührte Sev erstmals wieder einen Muskel, als er langsam nach vorne robbte, richtig des schändlichen Color-Labors zwischen dem Dickicht hindurch. Es bedarf keiner Worte. Die Delta-Einheit, in kurzer Entfernung verteilt, folgte und bewegte sich langsam, Richtung des Ziels, während Sev berichtete: „ Delta beginnt Einsatz! Dingo in Sicht!!!“ Nachdem die Aurora gelandet war und ein gesättigter Mann, der eher nach einem Geschäftsmann aussah, ausgestiegen war und in Begleitung von einigen Piraten das Hauptgebäude betrat. Er robbte sich weiter vor, Meter für Meter. Die dutzenden Komminikationsaustausche der füllten seinen Helm aus. Doch blendete er sie alle aus. Es gab nur ein Ziel und so robbte er weiter vor, während sein Kampfanzug immer wieder die Farben der Umgebung annahm, als er nun nur einige dutzend Meter vor dem Hauptgebäude die erste Patrouille erreichte und Sev befahl unverzüglich: „ Ausschalten!“ Einer der Piraten lief unbeirrt vor Sev vorbei, als ein dumpfes pfeifen ertönten und ein darauf folgendes klatschen ertönte. Ein kleine Wolke aus Blut entzischte aus seinem Kopf eher der Pirat kraftlos zusammen sackte. Ein Leben weniger in diesem Universum. Ein Leben weniger das anderen Menschen das Leben schwer machte. Eine einfache Gleichung. Nicht mehr, nicht weniger. Kaum durchdrang dieser Gedanken Sev, war dieser bereits nach oben gesprungen, und hatte den leblosen Körper abgefangen, um ja keinen Laut zu verursachen. In einer Bewegung zog er den Leblosen Körper, ausgeschaltet von einem Schall gedämpften Scharfschützengewehr, in einen Busch und setzte seinen Weg unbeirrt fort. Die Restliche Patroullie, keine 5m entfernt, hatte keinen Laut vernommen und so setzten sie Ihren weg fort, während die restliche Delta Einheit in den Büschen auf sie wartete. Mit jeden Meter den die Patrouille machte, verschwand ein Pirat mehr, lautlos im Dickicht des Dschungels und wurde von den grünen Pflanzenteppich verschluckt, bis Nox schließlich meldete: „ Patrouille ausgeschaltet!“ Sev robbte weiter voran und nach kurzer Zeit hatte er fast das Hauptgebäude erreicht. „ Sammeln!“ befahl er ins Komm konnte nur anhand der Positionsmarkierungen auf seinem HUD, seine Kameraden ausmachen, die sich Ihm langsam näherten. Sev ließ einen hastigen Blick über die Gebäudegruppe schweifen und kontaktierte Sally: „ Hier Delta, brauchen die Position der Zielperson!“ „ Verstanden, kommt sofort!“ Keine Sekunde verstrich, bis Dingo, in Form einer gelben Rauten innerhalb der Hauptgebäude auf dem Visier angezeigt wurde. Sie würden das Gebäude stürmen. Routine. Sev versicherte sich das Delta versammelt war und gab unverzüglich den Befehl: „ Eindringen Delta!“ Jeder Schritt, jede Bewegung lief wie ein Uhrwerk ab. Die Ausbildung hatte Früchte getragen und so waren die Vorgehensweisen tief in das Gehirn der Soldaten eingebrannt. Sev überlegte nicht, als er Deckung gab während Kody und Nox, aufsprangen und hastig die Entfernung zum Hauptgebäude überbrückten. Linke Flanke, rechte Flanke. Sicher. Es war zu einem Reflex geworden, der Sev nun antrieb, als Kody meldete: „ Sicher!“ Er sprang auf, eilte ebenfalls zum Hauptgebäude und erreichte die Wand neben einem metallischen Eingang, während Nox und Kody beide Flanken sicherten. Er zog sein Messer und seine Pistole, für den Nahkampf und atmete durch. Die gelbe Raute inmitten des Gebäudes war nicht weit entfernt. Mit einem Blick auf elektronische Schloss befahl Sev: „ Öffnen und säubern!“ Mit schnellen Schritten trat Kody an das elektronische Türschloss heran und knackte es innerhalb von wenigen Augenblicken. Zischend schob sich die Tür auf und Sev stürmte gefolgt von Kody hinein. Nox folgte wenige Augenblicke später. Ein langer, dunkler Flur erstreckte sich vor Ihnen. Auf jeder Seite mehrere Türen zu Nebenzimmern. Sev schaltete das HUD auf Thermalscan um, um durch die Wände hindurch Lebewesen zu orten, während er sich dicht an die Wand gedrängt nach vorne schob. „ Stopp!“ befahl er, als er eine Wärmsignatur erblickte, die sich in einem Nebenzimmer Richtung Tür bewegt, vor der sich das Delta.Team befand. Die Tür öffnete sich, ein Pirat trat heraus und noch ehe er einen Ton von sich gegen konnte, packte Ihn Sev und stach das Messer in seinen Hals. Es gab keinen Überlebenskampf, keine panisches zucken. Augenblick hauchte der Mann sein letztes Leben aus und wurde von Sev leise zu Boden gelassen. Kein erbarmen. Sev blickte wieder auf und setzte seinen Weg durch den Flur fort. Sie näherten sich der gelben Raute, die nur noch einige dutzend Meter entfernt war als plötzlich Sally in einem aufgeregten Ton im Komm erklang: „ Eagle-Eye hat soeben eine Energiesignatur im Gebäude geortet. Vermutlich ein Fahrzeug. Dingo darf sich nicht absetzen!“ Sevs Herz pochte einmal auf und hektisch antwortete er: „ Verstanden Command! Wir stürmen!“ Er rannte los, gefolgt von Kody und Nox, während er beiläufig seine Waffen weg steckte und wieder sein Sturmgewehr vom Rücken zerrte. „ Ray! Feuer nach eigenem ermessen! Räucher sie aus!“ „ Verstanden!“ Schnell erreichten sie das Flurende das in großen Tür endete. Die Gelbe Raute befand sich direkt dahinter und so brüllte Sev: „ Aufbrechen, Granate und Säubern!“ Unverzüglich backte Nox eine Ladung an die Tür und Kody zog eine Granate heraus. Es dauerte keine Sekunde ehe die 3 Ihre Positionen eingenommen hatten und die Ladung unter einem lauten knallen die Tür aufsprengte. Ein weiterer Knall ertönte und räumte den Eingangsbereich frei, nachdem Kody die Granate in den Raum hinein geworfen hatte und sofort danach stürmte Sev hinein. Es war eine Garage in der ein gepanzerter Jeep laufend darauf wartete das sich das Tor aufschob. Einige tote Piraten lagen vor dem verschmorten Überresten der Tür. Die Überlebenden standen völlig überrumpelt verteilt in der mit Kisten übersäten Garage. Sofort konnte Sev 2 mit gezielten Schüssen ausschalten. Kody folgte, ebenso wie Nox die feuernd in die Garage hinein stürmten. Wenige Sekunden durchdrungen von lauten knallen und aufblitzenden Mündungsfeuern verstrichen, ehe alle Piraten, die verteilt in dem Raum gestanden hatten, zu Boden gegangen waren. Doch brummte der Motor des Jeeps auf und raste durch das noch nicht ganz geöffnete Tor. Sofort zielte Sev, feuerte einige Salven auf das Fahrzeug ab doch verschwand es aus seiner Sicht. Die gelbe Raute, die immer kleiner wurde, bezeugte das die Zielperson sich in dem Jeep befand und so brüllte er: „ Dingo flüchtet! Denver hol uns ab! RV-Punkt auf dem Dach!“ „ Verstanden Sev! Bin unterwegs!“ Hastig drehte sich Sev um, stürmte wieder in die Flur hinein und zur darin befindenden Treppe die auf das Dach führte. Laute Rufe außerhalb des Gebäudes bezeugten das sie die Piraten nun aufgeschreckt hatten. „ Satelliten ausgerichtet! Dingo flüchtet auf einem Trampelpfad Nord-Östlich!“ schallte Sally durch das Komm, als Delta das Dach erreichte. Lärm drang aus den unteren Etagen herauf. Die Zeit drängte. Kein Versagen, war der einzigste Gedanke, der es schaffte aus Sev Geist herauf zu dringen. Doch erblickte er eine olive Hornet zwischen den Baumwipfeln, die geradewegs auf sie zu raste. Es dauerte nicht lange, bis auch die Piraten, die nun aus den Gebäuden aufgetaucht waren, diese erblickte und anfingen auf diese zu feuern. Denver, der Pilot war laut über das Komm zu hören: „ Haltet sie von mir fern!“ „ Nox! Sicher den Aufgang! Kody! Angriff!!!“ brüllte Sev und rannte mit Kody zur Kante des Dachs. Dort angekommen feuerte er hinunter. Mehrere Gegner tummelten sich zwischen den Gebäuden und erwiderten sofort das Feuer. Die Hornet setzte den Anflug fort und feuerte auf die dutzenden Piraten. Die dicken blauen Laser prasselten auf die Gegner ein. Zerrissen Gebäude und sprengten Löcher in den Boden, während die Piraten sich mit allen mitteln verteidigten. „ Es wird beschissen eng!!!“ brüllte Nox und ein lautes knattern ertönte am Dachzugang. Die Piraten waren in begriff sie einzukreisen durch ertönte das laute brummen der Hornet, die unter Beschuss zur Landung auf dem Dach ansetzte. Doch es bedarf mehr als Handfeuerwaffen, um die Schilde und die Panzerung einer Hornet zu durchdringen. Kaum hatte die Hornet das Dach erreicht eilte Sev zu dieser. Es war eine umgebaute Version, speziell für die Anforderungen die an die Marines gestellt wurden. Sie verfügte über eine besonders geringe Radar-Signatur. Die Ansaugstutzen, links und rechts neben dem Cockpit, der Triebwerke waren sichtlich verkleinert und unter die Tragflächen montiert worden. Stattdessen zierten Sitzbänke die beiden Flanken des Cockpits, auf denen die Marines schnell transportiert werden konnten. Auf der Oberfläche von Planeten, sowie im Weltall. Doch waren diese Umrüstungen auf Kosten der Kampfeigenschaften durchgeführt worden. Die Bewaffnung war für die Unterstützung der Bodentruppen ausgelegt worden. Raketen bestanden hauptsächlich aus Luft-Boden Raketen und so war diese spezielle Hornet, nicht mehr für einen direkten Kampf im Weltraum geeignet. Doch war sie schon des öfteren, der Retter in der Not gewesen und so trug sie den liebevollen Spitznamen: Hornie. Sev sprang auf die Sitzfläche der Hornet und verankerte seine Rüstung per Haken mit dieser, gefolgt von Kody und nachdem eine laute Explosion, das Dach zum beben brachte, nachdem Nox den Aufgang mit einer Sprengladung umstrukturiert hatte, sprang auch dieser auf die Sitzbank und Sev schlug ungeduldig gegen die Cockpitscheibe, hinter der Denver gerade die Instrumente überprüfte: „ Los!!!“ „ Ja Ja!“ kommentierte dieser und brachte die Hornie wieder in die Luft, während einige vereinzelzte Schüsse, laut scheppernd in das Schiff, knapp neben Nox einschlugen. „ Beschissene Penner!!!“ Brüllte er und feuerte wild nach unten, während die Hornet beschleunigte und knapp über die dutzende Meter hohen Baumkronen hinweg jagte. „ Command, hier Delta!“ betätigte Sev das Komm: „ Nehmen Verfolgung zu Dingo auf! Zielperson ist nicht mehr im Zielgebiet! Räuchert sie aus!“ „ Verstanden Delta! Thunder hat Angriffsbefehl erhalten!“ „ Ray! Zurück ziehen! Sofort! Es wird gleich heiß da unten!“ „ Versanden Sev!“ Mir rasender Geschwindigkeit raste die Hornet über den grünen Baumkronen hinweg. Immer wieder wich Denver riesigen Bäumen aus, die aus dem Grünen Teppich hinaus rankten. Kein Minute verstrich, in denen sie einem Trampelpfad Nord-Östlich folgten und nun den grauen, gepanzerten Jeep durch den Dschungel hetzen sahen. Ein lautes grollen ertönte und als Sev für einen Moment den Blick von den Jeep abwandte, konnte er am Horizont gerade noch einen Feuerball aufblitzen sehen, während einige Hornets über das einstige Drogenlabor hinwegflogen. Ein Drogenlabor weniger in diesem Universum. Ein Bande Piraten weniger und Sev versuchte sich jedes einzelne Schicksal vorzustellen, das durch die heutige Aktion, einen schrecken entgehen würde. Stück für Stück, zu einem besseren Universum. Das grollen in seinem Bauch schien für einem Moment ein wenig leiser zu werden, doch befreite er sich sofort wieder von allen Gedanken, als er bemerkte, das er nicht völlig bei der Sache war und betätigte das Komm: „ Hier Delta! Haben Dingo in Sicht!“ „ Verstanden! Zielgebiet ist dem Erdboden gleich!“ „ Wir haben es gehört! Ray, Statusbericht!“ „ Hier Ray, Status Grün.“ Die Hornet hatte schnell den Jeep eingeholt und raste über diesen hinweg, als plötzlich eine graue Panzerplatte auf dem Dach aufgeschoben wurde und der Lauf eines dicken Gewehrs hinaus ragte, hinter dem ein Pirat platz genommen hatte. Panisch brüllte Kody ins komm: „ Impulsgewehr!!! Ausweichen!!!“ Das Gewehr ratterte und einem dumpfen knattern los. Ruckartig scherte die Hornet seitwärts aus während dicke blaue Geschosse durch die Luft rasten. „ Feuer erwidern!!!“ brüllte Sev und Delta erwiderte das Feuer. Doch die Ausweichmanöver der Hornet erschwerten ein genaues Zielen ungemein. Selbst die Zielautomatik der Anzüge versagte bei solch schnellen Manövern, zu den Denver das Schiff brachte um den Geschossen, die die Schilde und Panzerung der Hornet durchschlagen würden auszuweichen. Sev wurde auf dem Sitz hin und her geschleudert, dennoch unterbrach er nicht für eine Sekunde das Feuer. Funken zischten an der Gepanzerten Oberfläche des Jeeps ab. Löcher wurden hinein geschlagen. Doch gelang es Ihnen nicht das Fahrzeug zu stoppen. Als plötzlich unter lauten knallen einige Löcher in die Tragfläche der Hornet gerissen worden. Denver brüllte: „ Sind getroffen! Seht endlich zu das Ihr Ihn ausschaltet!!!“ Qualm stieg aus der Tragfläche auf, doch waren die Beschädigungen nur marginal. „ Setz dich vor Ihn!!!“ brüllte Sev zurück. Die Hornet beschleunigte stark und raste den Trampelpfad entlang, ehe sie nach einigen Hundert Metern langsamer wurde. Denver wurde unruhiger: „ Ich hoffe du weißt was du machst!“ Doch brachte er das Schiff in eine Seitliche Laage, direkt über den Trampelpfad, woraufhin nur noch die Steuerdüsen für den nötigen Antrieb sorgen und so die Hornet stark abbremste. Der Jeep raste raste unaufhörlich auf sie zu, während weitere blaue Geschosse rings herum um sie vorbei zischten. Sev atmete tief durch, nahm sein Gewehr in Anschlag und schaltete alle Zielhilfen. Sie waren nun ein einfaches Ziel. Kody und Nox wussten es und so feuerten sie unbeirrt weiter und versuchten alles um das gegnerische Feuer zu unterdrücken, während Sev seinen Schuss vorbereitete. Der Jeep kam immer näher, mit rasender Geschwindigkeit. „ Verdammt beeil dich!!!“ brüllte Denver, doch hörte Sev ihn nicht mehr. Alles blendete er aus als er sein Fadenkreuz auf den Fahrer ausrichtete. Ein Geschoss des Impulsgewehrs schlug unter lauten scheppern in die Hornet ein. Doch Sev bemerkte es nicht mehr, als er langsam einatmete und die Luft anhielt. Der Jeep hatte sich auf wenige dutzend Meter genähert, raste holprig über den bewaldeten Pfad. Hoch runter, links und rechts. Die Zeit verlangsamte sich. Nox brüllte Sev an, doch war nahm er ihn nur noch als weit entferntes Echo war, als er nun seinen Zeigefinger krümmte und den Abzug betätigte. Das Leuchtspurgeschoss pfeifte durch die Luft und krachte durch die Windschutzscheibe des Jeep, die sich augenblicklich Blutrot färbte. Der Jeep scherte scharf aus, krachte gegen einem Baum, der das Fahrzeug wieder zurück auf die Trampelpfad warf wo es unkontrolliert, laut scheppernd einige male überschlug, direkt unter der Hornet entlang, ehe es nach einigen Dutzenden Metern, zerbeult liegen blieb. Sev konnte das Delta-Team durchatmen hören und fand es für einen Moment zu schade, das sie sein grinsendes Gesicht nicht sehen konnten. Kopfschüttelnd saß Denver in dem Cockpit und erklärte: „ Nah hoffentlich das die Zielperson überlebt!“ Doch Sev ließ sich diesen Schuss nicht nehmen und würdigte seine Aussage lediglich mit einem Handzeichen, das Ihm signalisierte, er solle über den Jeep fliegen, ehe er das Komm betätigte: „ Command hier Delta! Haben das Fahrzeug gestoppt! Gehen runter!“ Kaum hatte Sev den Satz ausgesprochen, schwebten sie bereits über dem Rauchenden Jeep. „ Nox, geb uns Deckung! Kody, abseilen!“ Kody nickte und sprang von der Sitzbank, ebenso wie Sev es tat. Die Verankerungen der Hornet, waren das ende einer Seilrolle, die in dem Schiff eingearbeitet worden war, so das dem Trooper, jederzeit ein schnelle Möglichkeit gegeben war, sich auf dem Boden zu lassen und so sauste Sev, mit seinem Sturmgewehr im Anschlag, Richtung Boden, als ein Mann, mühevoll aus einem der zerbeulten Fensters des Jeep hinaus robbte. Er war verletzt und stellte keine Gefahr dar. Sev identifizierte das Ziel, es war nicht Dingo und so zielte er und drückte ab, noch ehe er den Boden erreichte. Keine Ausflüchte. Kein Erbarmen. Wifis Worte waren verhallt. Er hatte niemanden mehr, der ihm einen anderen Weg hätte aufzeigen können und so lebte er seinen Hass mit jeder Faser seines Körpers aus. Bei den Marines gab es keine glänzendes Retter, die nach Moralvorstellungen handelten. Es gab keine Kriegsgefangenen. Die einzigen Feinde die sie kannten, waren tote Feinde. Keine Ausflüchte, kein Erbarmen. Sev erreichte zusammen mit Kody den Wurzel durchzogenen Waldboden. Sofort schritt er langsam auf den verformten und mit Löchern übersäten Jeep zu und erreichte die verbeulte Hintertür, die auf dem Kopf stand. Die Gelbe raute, zeichnete sich direkt dahinter in seinem HUD ab. Sev nickte Kody zu, der die sich an der Seite des Jeeps positioniert um die Tür zu öffnen. Unter einem lauten knarren schlug er die Tür auf und sofort gab Sev 2 Schüsse ab, als er 2 Personen ausmachen konnte, die bewaffnet in dem Jeep kauerten. Ein Kopfschuss. Ein Pirat viel leblos zu Boden. Ein Treffer in die Schulter. Dingo außer Gefecht. Unverzüglich stürmte Kody in den Jeep hinein und knebelte Dingo. Sev kontaktierte das Oberkommando: „ Hier Delta! Dingo ist verpackt und zur Abholung bereit!“ „ Verstanden Delta! Gute Arbeit! Evakuierung in wenigen Minuten!“ „ Danke Sally! Stell schon mal das Bier kalt!“ Ihr Aufgabe war erfüllt. Es war ein sauberer Job gewesen. Diese mal hatten sie sich nicht die Hände schmutzig machen müssen und Sev fragte sich, wann es wieder soweit sein würde. Währendessen Terra – Prime – Capital District Die Sonne lachte vom dem mit weißen Wolken bestückten Himmel und schenkte belebende wärme. Die Sonnenstrahlen fielen auf die modernen Konstrukte der Stadt die sie hell erleuchteten und selbst die eintönigen Metallkonstrukte, die sich bis in die Wolken erstreckten, freundlich aussehen ließen. Die vielen Fenster spiegelten das licht glänzend wieder. Und so sehr Melody, jedes mal aufs neue beeindruckt war, von den Majestätischen Kolossen, gehalten in klaren, modernen Linien, durchzogen mit hunderten von Fenstern, die gegen den Himmel aufbegehrten, fühlte sie keine Seele bei diesem Anblick, als sie aus dem Fenster des Hover-Taxis sah, das zwischen den Häusern hinweg flog. Sie waren kalt, emotionslose Stahlklotze die den Profit wieder spiegelten, der auf Kosten der Ungerechtigkeit und des Kapitalismus ausgetragen wurde. Das Capital District war den reichen und erfolgreichen vorbehalten. Es reichte nicht einmal den Citizen-Status inne zu haben. Kein Civillian hätte sich hier jemals eine Wohnung nehmen können und Melody fragte sich, warum. Wo doch alle Menschen gleich waren. Doch auch wenn sie die Möglichkeit gehabt hatte, hätte sie sich im Kern der Stadt nicht wohl gefühlt. Sie hätte die Natur vermisst. Die Bäume, den Geruch der Wiesen und das Rauchen der Blätter. Die Mühevoll angerichteten Parks der Innenstadt, spiegelten nicht ansatzweise, die Schönheit der Natur wieder. Und so widmete sie sich wieder Ihrem Buch. Es war teuer gewesen, denn in der modernen Zeit, in der alles über Mobigläßer und Holo-Pads abrufbar war, waren Bücher zu einem Relikt geworden. Für originale Bücher aus dem 20ten Jahrhundert, bezahlten Sammler mehrere Millionen Credits. Melody, als Ärztin, die mit 23 Jahren gerade Ihre Ausbildung beendet hatte, hätte sich ein Original niemals leisten können. Doch gab es vereinzelte Buchmacher, die gegen der Zeit, immer noch welche, nach alten Methoden als Sonderaufträge herstellten. Sie waren rar gesät im ganzen Universum und teuer. Über 400 Credits hatte sie für Ihr Exemplar „Blüte der Musik“ ausgegeben, das über einen Spectrum-Download nicht mal einen Credit gekostet hätte. Doch hatte sich jeder Penny gelohnt. Sie liebte es wie sich das Buch anfühlte, wenn sie die feine Maserung beim Umblättern berührte und vorsichtig mit Ihren Fingern, über die Raue Oberfläche striff. Es hatte einen Geruch und war nicht so steril und seelenlos, wie ein Holopad. Langsam setzte das Luft-Taxi zur Landung an einem großen Tower an. Jede Etage verfügte über einen eigene Dock-Station, an der Luft-Autos andocken konnten und das voll automatisierte Taxi, flog einen Bereich im mittleren Teil des Gebäudes an, ehe es unter einem leichten vibrieren andockte und die Seitentür sich öffnete. Melody stand auf und verstaute vorsichtig das Buch in Ihrer Tasche, während das vollautamatisierte Taxi sie verabschiedete: „ Sie haben Ihr Ziel erreicht. Pentimus Tower. Der Betrag von 53 Credits wird beim verlassen von Ihrem Mobiglaß abgezogen.“ Sie zog Ihr Mobiglaß hinaus und erhöhte den Betrag auf ein 55 Credits, als Trinkgeld für das Fahrzeug. Es war ein naiver Gedanke, da dass Fahrzeug über keinen Fahrer verfügte. Doch sobald etwas mit Ihr Sprach oder mit Ihr interagierte, hatte sie dieses etwas automatisch gerne. Auch wenn es nur ein Klumpen aus Stahl und Blech war, gefiel Ihr der Gedanke daran, dass das Fahrzeug so vielleicht einmal mehre gereinigt wurde, dafür das es sie soweit befördert hatte. „ Vielen Dank! Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen und schönen Aufenthalt. Danke das sie mit Capital-Taxi geflogen sind!“ erklärte das Taxi in einer computergenerierten Stimme und und dockte wieder ab, nachdem es die Tür wieder verschlossen hatte. Breit lächelte Melody, winkte dem Fahrzeug einmal zu und sagte fröhlich: „ Danke! Wiedersehen!“ Sie drehte sich um und schritt lockeren Ganges den hell erleuchteten, weißen Flur entlang. Mit jedem Schritt lächelte sie mehr und mehr und Ihr gang wurde fast schon zu einem fröhlichen Hüpfen. Sie war voller Vorfreude, endlich Ihren Vater wieder zu sehen und ein ungeduldiges Gefühl machte sich in Ihr breit, wo doch nur noch wenige Schritte, sie von Ihren Überraschungsbesuch trennten. Sie erreichte das Apartment blieb auf der Stelle zappelnd vor der Tür stehen und zupfte Ihre Kleidung zurecht, die in die Kategorie locker und schlicht fiel. Weiße Kleidung, durchzogen mit beschen Akzenten. Ein Bauchfreies Top, eine lockere Hose und ein hellbrauner Kapuzenmantel, der nur am Hinterteil fast bis auf den Boden ragte und der nur einen locker aufgebauschten, weißen Ärmel auf der rechten Seite besaß. Es war nicht der neuste Schrei, auch nicht der letzte, doch hatte Melody Ihren Geschmack, Schlicht und Gemütlich und lief nicht der neusten Mode hinter her. Ein letztes mal durchstreifte sie Ihre Blonden, schulterlangen Haare und drückte breit grinsend die Klingel. Einige Sekunden verstrichen, ehe dir Tür geöffnet wurde. Kaum war diese mehr als einen Spalt geöffnet viel Melody Ihrem Vater im die Arme, der hinter der Tür stand. Sie lachte, umarmte Ihn innig und legte Ihren Kopf an den Mann, der ein ganzes Stück größer war wie sie selbst. „ Hey, Kleine! Nicht so stürmisch!“ lachte Ihr Vater und umarmte sie: „ Was machst du hier? Ich hab dir doch gesagt das du nicht herkommen sollst!“ Melody löste sich von Ihm und wich ein kleines Stück zurück. Sie sah in das hagere Gesicht Ihres Vater, das nicht ganz so erfreut war, wie sie es sich vorgestellt hätte und fragte bedrückt: „ Freust du dich nicht mich zu sehen?“ Einen Moment blickte James sie ausdruckslos an, ehe er sich lockerte und verständnisvoll sagte: „ Natürlich.“ Er runzelte mit der Stirn, während sein Blick fester wurde: „ Aber ich habe dir doch schon über Komm gesagt, das es kein guter Zeitpunkt ist.“ Melody grinste breit, boxte Ihrem alten Herren einmal auf die Schulter und lachte: „ Du hast dich besorgt angehört. Genau DESAHLB bin ich hier!“ Mit einem fröhlichen, unbefangenem Gesicht schritt sie an Ihm vorbei und erzählte laut: „ Lass uns was machen. Dich auf andere Gedanken bringen. Dein Job ist nicht alles, weißt du?!“ Sie schritt durch die Wohnung. Ein Penthouse der gehobenen Klasse. Es war sehr traditionell eingerichtet mit einigen Holzmöbeln und klaren neutralen Tönen. Das große Wohnzimmer das sich hinter der Eingangstür erstreckte, wurde hell von dem großen Fenstern erleuchtet, durch die man einen unglaublichen Ausblick auf die Stadt hatte. Melody ging leichten Schrittes auf eine weiße Couch zu während Ihr Vater die Tür schloss und Ihr danach folgte und nüchtern erklärte: „ Du verstehst es einfach nicht.“ Melody setzte sich und blickte zu Ihrem Vater. Er war besorgt. Sie hatte es bereits über das Komm wahr genommen, doch sah sie jetzt erst wie angespannt er wirklich war. Sein Arbeit als Journalist für „ Terra Gazette“ hatte Ihn so werden lassen. Bereits seit Jahren deckte er Kriminelle Aktivität auf und trat für Transparenz und Gerechtigkeit ein. Er war ein berühmter Journalist geworden, der der noch nach alten Methoden arbeitete und wurde des öfteren auch „Der Wisthleblower“ genannt. Er besuchte selber jedes Geschehen über das er berichtete anstatt, wie es in der modernen Zeit üblich war, die Arbeit von Jounalistendrohnen erledigen zu lassen, über die man aus tausenden Kilometern entfernt Videoaufnahmen machen und Interview aufzeichnen konnte. Es war ein schnelles Geschäft, doch blieben einige Fassetten der Wahrheit dabei im verborgenen und so drängte James auf die alte Form der Informationsgewinnung, auch wenn er dabei tief in den Untergrund vordringen musste. Manche Leute sagten er sei dadurch paranoid geworden, doch Melody wusste, dass er einfach nur vorsichtig war. Ein bisschen zu vorsichtig und es machte sie traurig, dass er oft so angespannt war. Doch genau deshalb war sie hier und lächelte breit als sie beteuerte: „ Ich weiß, ich weiß. Böse Jungs hier, Böse Jungs da.........mensch Paps. Hör auf dir so viele Sorgen zu machen.“ Dezent lächelte James als er sich gegenüber seiner Tochter auf einem Sessel niederließ und kopfschüttelnd erklärte: „ Ach Mely, du glaubst immer noch an das gute in jedem Menschen oder?“ Lachend nickte sie: „ Aber ja. Wenn wir den Glauben an das Gute verlieren, was bleibt dann noch?“ Sie blinzelte einmal und schenkte Ihrem Vater ein aufrichtiges lächeln, der lediglich die Stirn verzog und erwiderte: „ Bist du deswegen immer noch in den Slums tätig?“ Melody presste Ihre Augen zu einem kleinen Spalt zusammen: „ Das sind nicht die Slums. Das ist eine Civillian-District, aber es ist kein Slum!“ „ Trotzdem treiben sich dort kriminelle Gestalten rum, Du hast eine gute Ausbildung. Du könntest jederzeit hier einen Job bekommen. Dann wärst du auch in meiner nähe.“ Melody lachte: „ Paps, ich bin Ärztin geworden um Menschen zu helfen, die diese Hilfe wirklich brauchen. Nicht um aufgetakelten Weibern das Fett abzusaugen. Du vertraust niemanden oder?“ James runzelte mit der Stirn und antwortete mit einem ruhigen Ton: „ Ich vertrau dir. Du bist mein ein und alles.“ Melody lächelte: „ Dann vertrau mir, wenn ich dir jetzt sage, wir unternehmen was und bringen dich auf andere Gedanken.“ James lehnte sich zurück und erklärte mit einem enttäuschten Gesichtsausdruck: „ Das geht nicht Liebes. Ich muss heute Abend auf ein Gala. Ich muss mit wichtigen Leuten sprechen.“ Melody sah Ihn mahnend an und antwortete mit gespielter Beleidigkeit: „ Und du fragst nicht ob ich mitkomme?“ Laut lachte ihr Vater und erwiderte: „ Was? Du? Zusammen mit aufgetakelten Weibern und Anzugträgern?“ „ Und dir!“ vervollständigte Melody und ein schönes Gefühl machte sich in Ihr breit, als sie sah das Ihr Vater wieder lachte. Verdutzt stand dieser auf und schritt zu einem Schrank, während er beiläufig sagte: „ Na, schön. Sag mir aber nicht, ich hätte dich nicht gewarnt.“ Er öffnete die Tür des Schranks und zog nach einigen Momenten ein Buch hervor. „ Hier, das möchte ich dir schenken!“ sagte James während er wieder auf seine Tochter zu ging und Ihr das Buch reichte. Melodys Augen wurden größer und überrascht fragte sie: „ Echt? Ist das dein ernst? Was ist das?“ Er streifte über den braunen Umschlag des Buches und erklärte lächelnd, während er sich neben sie setzte: „ Das ist eine Ausgabe von „ Der Letzte Weg“. Es war das Lieblingsbuch deiner Mutter, bevor sie starb. Es bedeutet mir viel und nun möchte ich das du es bekommst. Ich kenne doch deine Schwäche für Bücher und Kunst. Ich weiß das es bei dir in guten Händen sein wird.“ Melody blickte Ihrem Vater tief in die Augen und erwiderte leise: „ Nein, das kann ich nicht annehmen.“ James lächelte und legte sein Hand sanft auf Melodys Schulter: „ Wenn du mich glücklich machen willst, dann nimm es an. Ich vertraue dir und möchte das du es bekommst.“ Melodys Herz schlug höher und lächelnd nahm sie das Buch. Sie hatte nie Ihre Mutter kennen gelernt und so wahr sie überglücklich etwas in den Händen zu halten, dass auch Ihre Mutter berührt, gelesen hatte und ein Teil von Ihr war. Ihr Vater hatte immer erzählt, das sie Ihre Schwäche für Kunst, Musik und Bücher von Ihrer Mutter hatte und war voller Freude etwas von der Frau in den Händen zu halten, von der sie doch offenbar so viel geerbt hatte. Lachend blickte sie auf und fiel Ihrem Vater um den Hals: „ Dannnkkeeee! DU bist der beste!“ Doch James antwortete nicht und klopfte Ihr nur auf die Schulter. Als sie sich wieder von Ihm löste war sein Blick etwas verträumt, als wären seine Gedanken weit entfernt und so fragte Melody kichernd: „ Was ist?“ James schüttelte mit den Kopf: „ Gar nichts. Du bist dir sicher mit der Gala?“ „ Aber natürlich, das wird lustig!“ Zu Teil - 2 -
  13. ADVOCACY CASE FILE: Assassination Contract (Übersetzung: Wizard) Anwaltschafts-Archiv Vorgang: #ES8593-DHC Zusammenfassung des Falls: Gerald Carno (PersonalDatei# ES2_77643_232) wurde lange verdächtigt, eine Schwarzmarkt-Handelstätigkeit hinter der Fassade seiner beiden Großhandelsniederlassungen im Ellis- und im Davian-System (siehe Auflistung) zu führen. Überwachungs- und Beobachtungsteams entlarvten Carno’s Bedürfnis, einen Spezialisten damit zu beauftragen, einen Rivalen zu eliminieren. SA [ZENSIERT] ging verdeckt in den Untergrund, um über einen unserer Informanten, unabhängiger InfoAgent [ZENSIERT], den Kontakt herzustellen. Carno arrangierte in einem Restaurant in Prime ein Treffen mit unserem Agenten. Taktische Teams und Beobachter waren anwesend, um den untenstehenden Wortwechsel mitzuschneiden und zu übertragen: [Carno, Gerald]: Schön, daß Sie’s geschafft haben. [Agent der Anwaltschaft]: Muß sagen, bin für Treffen schon in allen Sorten von Spelunken gewesen, aber noch nie in einem Familien-Restaurant. [Carno, Gerald]: Glauben Sie’s oder lassen Sie’s, aber hier kriegen Sie das beste Chaka im Universum. [Agent der Anwaltschaft]: Näh … hab‘ ich keinen Sinn dafür. [Carno, Gerald]: Sie verpassen da was. [Kellner nähert sich, keine Möglichkeit zum Retina-Scan] Lassen Sie mich eine Schüssel Chaka und’n Magnus Bier ordern. [Agent der Anwaltschaft]: Wasser tut’s auch, Danke. [Carno, Gerald]: Sicher, daß Sie nichts Stärkeres wollen ? [Agent der Anwaltschaft]: Nicht um diese Zeit. [Carno, Gerald]: Professionalität … mag ich. [Kellner entfernt sich] [Agent der Anwaltschaft]: Da wir gerade dabei sind, warum kommen wir nicht aufs Thema ? [Carno, Gerald]: [Audiosignal gestört] morgen. Was hat Ihnen [ZENSIERT] gesagt ? [Agent der Anwaltschaft]: Nur einen groben Abriß, das große Ganze will ich von Ihnen hören. [Carno, Gerald]: Sie vertrauen [ZENSIERT] nicht ? [Agent der Anwaltschaft]: Der Mann vertickt nebenbei Neon, also … Nein. Sie wollen, daß jemand angefaßt wird, sonst wäre ich nicht hier. [Carno, Gerald]: Cyrus Ishitaka, sagt Ihnen der Name was ? [Agent der Anwaltschaft]: Sollte er ? [Carno, Gerald]: Weiß man nie in diesem Geschäft. Der Mann könnte Ihr Cousin sein. [Agent der Anwaltschaft]: Viel Platz da draußen für Namen. [Carno, Gerald]: Gar nicht mal so viel. Jedenfalls, jemand zwitscherte ihm Informationen darüber, welche Ladung meine Schiffe tragen … extra Ladung für sie. Und er hat sie überfallen. [Agent der Anwaltschaft]: Welche Art von Schaden haben Sie für diesen Kerl denn so im Sinn? [Carno, Gerald]: Was ist denn im Angebot ? [Agent der Anwaltschaft]: Nun, ein einfacher Überfall kann ein wenig heilsame Angst in ihm auslösen. Ist billig und schlägt nicht in hohem Maß auf Sie zurück. Nächste Option, ich kann sein Schiff aus dem Verkehr ziehen. Wollen sie ein kleines Extra, kann ich ihm ein paar auf der Flucht verpassen. Wird ihm nicht körperlich wehtun, aber sein Ruf wird bei jedem im Arsch sein, bei dem er sich um Aufträge bemüht. [Carno, Gerald]: Wie sieht’s mit einer „Leerer Sarg“-Aktion aus ? [Agent der Anwaltschaft]: Nicht billig, kann aber gemacht werden. Sie wirbeln damit jedenfalls eine Menge Staub auf; Hoffe, Sie sind darauf vorbereitet. [Carno, Gerald]: Die gesamte Familie dieses Kerls hat mir nichts als Ärger bereitet. Ich glaube es ist an der Zeit, eine Botschaft zu übermitteln, die sie nicht vergessen werden. [Agent der Anwaltschaft]: Wenn Sie die Rechnung bekommen … [Carno, Gerald]: Kohle ist kein Problem. [Agent der Anwaltschaft]: Okay. Was können sie mir über ihn geben ? [Carno, Gerald]: Ich kann Ihnen seinen letzten bekannten Aufenthaltsort geben und ein paar seiner Hundemarken, die er zum Docken benutzt hat. [Agent der Anwaltschaft]: Das wird reichen. Ich schätze, Sie wollen eine Art Beweis haben, wenn die Angelegenheit erst erledigt ist, nicht ? [Carno, Gerald]: Das Gefechtsprotokoll Ihres Schiffes sollte ausreichen. Natürlich, wenn Sie mir seinen Kopf bringen wollen, würde es das natürlich auch tun. [Pause] Eigentlich … lassen Sie’s. Ich würde nur nicht wissen, was ich damit anfangen sollte. [Agent der Anwaltschaft]: Fein. Okay für Sie, mit Hälfte der Kohle im Voraus, die andere Hälfte nach Erledigung ? [Carno, Gerald]: Das ist absolut akzeptabel. [Agent der Anwaltschaft]: Seien Sie in genau einer Stunde wieder hier, zusammen mit Geld und Daten. [Carno, Gerald]: Sicher, daß Sie nicht zum Essen bleiben wollen ? [Agent der Anwaltschaft]: Nee, Boss, ich habe Dinge zu erledigen. [ENDE DER ÜBERTRAGUNG]
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