OneEyed Monkey Geschrieben 9. November 2013 Teilen Geschrieben 9. November 2013 Wirklich ein schöner Einblick Und auch wenns etwas zu spät kommt, noch herzlichen Glückwunsch nachträglich und hier noch dein Geschenk Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Garrit Soldner Geschrieben 9. Juni 2014 Autor Teilen Geschrieben 9. Juni 2014 (Hat mal wieder VIEEEL zu lange gedauert, aber hier ist Teil 6, während ich bereits an Teil 7 weiter schreibe. Darüber hinaus habe ich einige Änderungen an den 5 vorherigen Teilen vorgenommen, um auf den aktuellen Informationsstand von SC einzugehen und ein paar Korrekturen vorzunehmen.) PART 6 Zähneknirschend stocherte er in seinem Frühstück herum, während er alleine an einem Tisch in der Kantine saß. Eine weitere Woche während Kat, Nightingale und die Anderen da raus gingen und ihre Leben riskierten während er ein besserer Hausmeister war. Am meisten ärgerte ihn jedoch, dass er tief im Inneren wusste, dass Dobovitch recht hatte – er nützte niemandem wenn er da draußen zusammenbrach. Aber galt das nicht auch für Kat? Sie distanzierte sich immer mehr von ihm und er konnte ihr in den seltenen gemeinsamen Momenten die Angespanntheit ansehen, die sie unter einer aufgesetzten Fröhlichkeit verbarg. Dabei wünschte er sich doch nichts mehr, als ein ehrliches Lächeln auf ihrem hübsch-niedlichen Gesicht zu sehen. Zu sehen wie sich ihre Nase dabei leicht kräuselte und die Lachfalten an den Augenwinkeln entstanden. Missmutig zwang er sich zu essen. Er musste tätig werden, sonst würde ihm noch das Wichtigste in seinem Leben aus den Fingern gleiten. Als er die Kantine nach dem Frühstück verließ und sich auf den Weg zum Flugdeck zu machen, hörte er die vertraute Stimme von Kasumi aus einem Nebengang und schlich an die Ecke. Es war eigentlich nicht seine Art ihr nach zu spionieren, doch er machte sich sorgen. „Nur das eine Mal“ hörte er sie sagen und als er um die Ecke spähte war er geschockt. Kasumi stand im Halbdunkel an die Wand gepresst und küsste einen Fremden...nein keinen Fremden. Den Mann den Sie von der Minenstation gerettet hatten – Ivan Turon. Ivan war, so behauptete er zumindest, ein reisender Händler und hatte Vorräte zur Station gebracht, als die Vanduul angriffen. Die Daten, die Kapitän Bleighton angefordert hatte, bestätigten dass er der Kapitän eines registrierten Freelancers war.Er war durchschnittlich groß und schien recht fit. Er war vermutlich Anfang 40, mit sich langsam silbern färbendem, kurzem braunem Haar und türkisen Augen. Irgendwas stimmte mit dem Mann nicht, das wusste Garrit schon lange. Er wusste nicht, ob es das viel zu charmante Lächeln oder sein überzeugendes Auftreten war, aber er spürte es in seinem Blut. Da steckte mehr hinter als er zugeben wollte.Normalerweise wäre Garrit hingegangen und hätte dem Mistkerl mit Fäusten klar gemacht, dass Kasumi vergeben war...doch er konnte nicht. Ihn störten nicht die möglichen Konsequenzen wenn er als Offizier einen Zivilisten angreifen würde...er war enttäuscht und fühlte sich einfach nur noch schwach. Langsamen Schrittes ging er weiter zum Flugdeck...er hatte etwas zu erledigen. Als Ivan nicht aufhörte, zog Kasumi die Notleine und rammte ihm ihr Knie zwischen die Beine, was die gewünschte Wirkung hatte. Mit einem heiseren Jauchzen ging er zu Boden und rollte sich umher. „Ich schulde dir garnichts mehr Ivan. Du hast mich nicht gerettet, du hast mich als deine Sklavin gefangen genommen und ich musste meine Freiheit mit meinem Körper erkaufen! Du bist ein dreckiges Schwein und wenn du dich mir noch einmal näherst trete ich dir nicht mehr nur hin wo es wehtut sondern reiß sie dir ab, haben wir uns verstanden?! Ich habe hier ein Leben, einen Freund, eine Karriere. Ich bin NICHT dein Besitz.“Langsam kam Ivan auf seine Beine und das Lächeln, das er ihr schenkte machte sie krank. „Das sagst du, mein Kätzchen, aber du weißt genau so gut wie ich was du bist und dass du mir gehörst. Du sträubst dich im Moment, doch du wirst klein beigeben...“ Als er sich verzogen hatte lehnte sich Kasumi zurück an die Wand und atmete durch. Ihr stand der kalte Schweiß auf der Stirn und ihr Herz raste...wieso nur, musste er es sein? Auf dem Flugdeck angekommen machte sich Garrit an die Arbeit, doch er war nicht wirklich dort. Während er jede Anweisung wie ein Roboter ausführte, kreisten seine Gedanken um das was er gerade gesehen hatte. Er kannte Kasumi seit der Ausbildung...sie war ein paar Monate nach ihm eingetroffen, weshalb er auch im Rang über ihr stand. Sie waren erst nur gute Freunde gewesen, bis sie eines Tages ihre Gefühle für einander entdeckten. Sie hatten Himmel und Hölle bewegt, um auf das selbe Schiff versetzt zu werden. Sie waren glücklich gewesen und keiner hätte jemals den Anderen betrogen. Doch was er gesehen hatte ließ sich nicht abweisen – Ivan und Kasumi hatten sich geküsst. Und nicht einfach nur ein Kuss auf die Lippen...das durfte einfach nicht wahr sein. Als ihm in einem unachtsamen Augenblick das Werkzeug aus den Händen fiel und scheppernd zu Boden ging blickte Seamus ihn an. „Alles in Ordnung Junge?“ Garrit brauchte einen Moment um sich dessen bewusst zu werden und blickte ihn kurz verdutzt an, ehe er sich auf das Hier und Jetzt konzentrieren konnte. „Ja...alles in...Ordnung...“ sagte er und hob das Werkzeug auf. Seamus blickte ihn lange und fragend an, dann legte er ihm eine Hand auf die Schulter. „Wenn du reden willst, hör ich dir zu. Wenn nicht, ist auch gut, aber mach nichts dummes Garrit. Ich hab mich nicht mit dir und Kasumi hierher versetzen lassen damit sich einer von euch mit einer unbedachten Tat aus dem Diesseits verabschiedet.“ Garrit nickte schwach und ging zurück an die Arbeit. Der restliche Tag verflog einfach, während seine Gedanken weiterhin kreisten und kreisten. Er verzichtete auf das Mittagessen mit Kasumi und arbeitete durch. Erst gegen Abend aß er etwas und nahm anschließend eine Dusche bei der Umkleide, ehe er in sein Quartier zurück kehrte. Kasumi saß auf dem Bett und schien auf ihn gewartet zu haben. Sie saß dort in einem T-Shirt und Shorts und schaute ihn vorwurfsvoll an. „Wir hatten eine Verabredung“ sagte sie und kreuzte dabei die Arme vor der Brust. „Ich...weiß..es tut mir leid. Ich war so in die Arbeit vertieft, dass ich die Zeit vergessen habe.“ Er zwang sich dazu vorerst nichts zu sagen...sie würde sich ihm anvertrauen und dann könnte er ihr verzeihen...Sie blickte ihn noch einen Moment länger an und seufzte dann. „Ich nehme an das heißt dass du noch nicht fliegen darfst?“ Garrit nickte schwach und legte die Uniform ab, um sich ebenfalls auf das Bett zu setzen. „Das tut mir leid“ sie rückte näher, umarmte ihn und hauchte einen Kuss auf seine Wange. Er fühlte einfach nichts. „Verlier nicht den Mut, bald kannst du wieder an meiner Seite dort raus fliegen und wir werden mehr Zeit miteinander haben...und wir gerade dabei sind...was hälst du davon wenn du und ich noch den verbliebenen Tag auskosten...?“ Er blickte sie an und lächelte traurig. „Ich würde wirklich gerne Kasumi, aber ich bin von der Arbeit richtig erschöpft und muss morgen sehr früh raus...“ Obwohl sie ihn mit dem, was sie getan hatte, verletzt hatte, tat es ihm weh ihren enttäuschten und nicht minder verletzten Ausdruck zu sehen. „Ich...verstehe...nun gut, dann lass uns einfach schlafen gehen...gute Nacht“ sagte sie und küsste ihn kurz, ehe sie sich hinlegte und Garrit tat es ihr kurz darauf gleich, doch er kriegte kein Auge zu, während er die Wand anstarrte und immer wieder das selbe Bild vor Augen hatte. Die nächste Woche lief an Garrit vorbei, als wäre er nicht anwesend – er lief vollkommen auf Automatik – aufstehen, waschen, duschen, frühstücken, arbeiten, trainieren, essen, schlafen...immer und immer wieder. Er wich Kasumi aus soweit es ging und tat sein bestes um seine Gefühle vor ihr zu verbergen. Er wollte doch nichts als dass sie ehrlich mit ihm war... Am Ende der Woche stand der Gesundheitscheck bei Doktor Hansen an und er nutzte jede Gelegenheit, um sich darauf vor zu bereiten. Er er sorgte für eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und dass er sich nicht übernahm. Dann war der Tag gekommen und erschien punktgenau zum Termin auf der Krankenstation. Doktor Hansen war sehr gründlich in dem was er tat und jagte ihn durch verschiedene Tests und Untersuchungen, um seinen Gesundheitszustand zu beurteilen. Nach mehreren Stunden schließlich war es vorrüber und Doktor Hansen blickte ihm in die Augen. „Lieutenant Soldner...sie wollen wirklich so früh wie möglich dort raus, oder?“ Garrit dachte einen Moment lang nach. Wollte er das? Nein im Moment wollte er etwas anderes, dennoch nickte er ja. „Ja Doktor. Ich möchte raus zu meinen Kameraden und meine Pflicht erfüllen.“ Hansen betrachtete die vielen Werte und nickte schließlich. „Nun gut Lieutenant. Aber versprechen Sie mir, dass sie es ruhig angehen. Ich will sie nicht demnächst wieder längere Zeit hier auf der Krankenstation aufpäppeln müssen.“ „Versprochen Doktor“ sagte Garrit und verließ die Station mit einem mulmigen Gefühl. Schon am folgenden Tag erhielt er einen neuen Dienstplan, der ihn wieder in den Flugroster aufnahm. Und scheinbar war es gerade rechtzeitig, wie sich bald zeigte. „Alle Falcons in den Besprechungsraum“ kam es durch die Schiffslautsprecher, als er gerade beim Mittagessen war. Er schlang schnell noch ein paar Happen runter und lief im Eilmarsch zum Besprechungsraum. Die meisten anderen waren schon da und hatten Platz genommen. Garrit salutierte beim Eintreten in Richtung Kapitän Bleighton und setzte sich dann neben Kasumi. Nachdem auch der letzte Pilot eingetroffen und Platz genommen hatte, nickte der Kapitän, ein Mann an die 50 mit Glatze und penibel kurzgeschorenem Vollbart und der Raum wurde abgedunkelt, während die Bildschirme zum Leben erwachten. „Guten Tag die Damen und Herren. Unsere Taktikabteilung hat mit den aus den letzten gesammelten Informationen herausgefunden, dass wir einem größeren Menschenhandelsring auf der Spur sind, der am Randgebiet operiert und vermutlich sogar Menschen an die Vanduul als Trophäen und Arbeitssklaven verkaufen. Den letzten Informationen nach, soll in den nächsten Drei Tagen eine größerer Frachterkonvoi eine große Anzahl an Sklaven durch dieses Gebiet bringen und sich mit einer Vanduul-Flotte treffen. Das ist die Gelegenheit für uns, den Ring dingfest zu machen und den Vanduul Schaden zu zu fügen. Uns fehlen jedoch noch kritische Informationen, daher müssen wir ein Mitglied des Rings dingfest machen und verhören. Ein Truppentransporter steht bereit um jedes unschädlich gemachte Schiff zu kapern und zurück zur Pride zu bringen. Die Falcons erhalten den Befehl sich in Flügel aufzuteilen und eine Reihe von Wegpunkten abzusuchen. Wir wissen, dass hier mehrere der Routen des Ringes verlaufen und die Chancen stehen gut, dass wir ein Schiff finden werden. Schalten sie alle Vanduul aus, denen sie begegnen aber lassen sie jeden Sklavenhändler nur kampfunfähig, damit wir an die dringend benötigten Informationen kommen. Miss Beaumont, die Falcons gehören Ihnen.“ Nightingale trat aus dem Schatten des Kapitäns und salutierte ihm, dann wandte sie sich an die Falcons und teilte die Wings ein. „Wong, Sie fliegen mit Soldner und passen auf, dass er es nicht übertreit.“ „Aye Ma'am“ kam es von Kasumi zurück und sie drehte sich zu Garrit um, mit einem ehrlichen Lächeln. Garrit lächelte zurück, doch es war nur eine Maske. Sie hatte ihm immer noch nicht gestanden und das warf ein übles Licht auf ihre Beziehung und auf Kasumi selbst. Eine halbe Stunde später waren alle Maschinen startbereit und Kasumi und Garrit saßen in ihren Hornets und warteten auf ihre Startfreigabe. „Hey Garrit“ funkte ihn Kasumi an. „Ich weiß dass es dir schwer gefallen ist an Bord zu bleiben während ich da raus bin...aber jetzt sind wir wieder Seite an Seite...also ist alles okay, nicht wahr?“ „Ja...alles ist in Ordnung. Wir passen aufeinander auf. So wie immer.“ „Das wollte ich hören.“ Nichts war in Ordnung und er würde sie zur Rede stellen, wenn sie nicht bald selbst mit der Sprache rausrückte.„Flügel γ-3, Sie haben Starterlaubnis. Passen Sie dort draußen auf sich auf.“ „Hier Flügel γ-3, haben verstanden. Bis später.“ TO BE CONTINUED Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DawnSparks Geschrieben 12. Juni 2014 Teilen Geschrieben 12. Juni 2014 Ich sitz beim Zahnarzt.. Extra früh, um im wartezimmer die Geschichte fertig zu lesen.. Wollt eigentlich nur nen Zeitvertreib zum Busfahren, und hab's förmlich gefressen!Finde es toll wie du schreibst, so detailliert und lebendig.. Richtig spannend, mitreissend... Ich freu mich schon auf den nächsten Teil! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Cid F Geschrieben 12. Juni 2014 Teilen Geschrieben 12. Juni 2014 Hab die ersten beiden Teile gerade auf dem Smartphone gelesen, nicht schlecht. Ein paar Wörter ändern, ein paar Sätze umstellen aber ansonsten sehr gut.Sent from the Sombrero Galaxy Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 12. Juni 2014 Teilen Geschrieben 12. Juni 2014 Ich lese noch... es ist echt toll geschrieben [emoji106][emoji106][emoji106] Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Chase Hunter Geschrieben 12. Juni 2014 Teilen Geschrieben 12. Juni 2014 sehr sehr feinlese es immer wieder gernegrussChase Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
White Wolf Geschrieben 12. Juni 2014 Teilen Geschrieben 12. Juni 2014 Das ist eine tolle Geschichte. Danke ! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Garrit Soldner Geschrieben 16. Juni 2014 Autor Teilen Geschrieben 16. Juni 2014 (Danke für das Feedback. Ich freu mich über jedes Lob und jede konstruktive Kritik) PART 7 Sie waren nun bereits seit mehreren Stunden draußen. Sie hatten sich im Schatten eines stabilen, großen Asteroiden auf die Lauer gelegt und fast alle Systeme herunter gefahren, um die Energiesignatur ihrer Hornets zu verringern. An den Rändern des Glases der Kanzel bildete sich Eis, während die Maschine immer weiter abkühlte. Ihre Lauer-Taktik schloss ein, dass sie Funkstille wahrten, worüber sich Garrit sogar ein wenig freute, denn er wollte im Moment nicht mit Kasumi reden. Dennoch begang das Warten und die Kälte ihn zu zermürben und er war wirklich versucht ein Gespräch zu suchen. Zumindest bis ein schwaches Flimmern auf dem Radar seine Aufmerksamkeit erweckte. Kurz darauf erschien das Flimmern erneut und er war sich sicher – sie hatten einen Kontakt. Langsam rutschte er zurück in eine gerade Position und schaute sich im Asteroidenfeld um. Tatsächlich konnte er ein schwaches Glitzern erkennen – doch noch war das kein Beweis, schließlich enthielten nicht wenige Asteroiden Erze oder Eis, die bei richtiger Beschaffenheit Licht reflektierten und die Sensoren stören konnten wie blankes Metall. Scheinbar endlose Sekunden verstrichen, während er das Glitzern beobachtete, dann wurde jedoch klar, dass es kein Falschkontakt war – es bewegte sich viel zu geradlinig dafür und wich Hindernissen aus... Kasumi schien es noch nicht bemerkt zu haben, also griff er in den Fußbereich und holte eine Taschenlampe aus dem Überlebenskit hervor und gab ihr Lichtzeichen, während er mit der freien Hand verhinderte, dass das Licht in eine andere Richtung als in das benachbarte Cockpit strahlte. Es dauerte etwas ehe Kasumi das Licht bemerkte, dann nickte sie und zeigte ihm den aufgerichteten Daumen. Alles war okay...sie würden noch warten bis der Kontakt näher war...dann war es Zeit los zu schlagen. Das Glitzern sollte sich als der linke Antriebsstrahl einer schwarz bemalten, unregistrierten Cutlass entpuppen, die ohne Lichter und mit extrem kleiner Energiesignatur durch den Asteroidengürtel flog. So unauffällig wie es sich bewegte war klar, dass es hier um dubiose Geschäfte ging...als er nah genug schien gab Garrit ein wenig Energie auf die Triebwerke und löste sich im Schneckentempo vom Asteroiden, um mit Minimalschub auf Abfangkurs zu gehen. Er versuchte so wenig wie möglich zu steuern, um weder verräterische Energiespitzen noch Lichter zu erzeugen.Er beobachtete aus seinem dunklen Cockpit heraus, wie der Abstand zur Cutlass immer mehr abnahm, während kleinere Steinchen und grober Staub an die Hülle der Hornet prasselten. Sein Herzschlag raste und er merkte das seine Sinne sich schärften, während sein Körper von Adrenalin erfüllt wurde. Es war eine aufregende, angespannte Situation und Körper und Geist waren sich einig, dass es gefährlich war. Was auch immer sie verriet, die Cutlass steuerte plötzlich in eine andere Richtung und ging auf vollen Schub. Es dauerte keinen Augenblick, als Garrit reagierte, volle Energie auf Antriebe, Waffen und Schilde gab und den Schubregler bis zum Anschlag nach vorne drückte. Die Cutlass hatte in dieser Umgebung den Vorteil der Wendigkeit und Geschwindigkeit, daher galt es das Ziel schnell Kampf- und Fluchtunfähig zu machen. Dennoch gab es die Regeln und Statuten der Navy, denen sie folgen mussten, wenn sie nicht irgendwann von den bürokratischen Mühlen der UEE zerquetscht werden wollten. „Hier spricht UEES λ-359. Sie werden aufgefordert sich zu ergeben. Zuwiderhandeln wird als Fluchtversuch gewertet und das Feuer eröffnet...ich wiederhole...“ Die einzige Antwort, die er erhielt, war dass die Cutlass ihre Nachbrenner zündete, also tat er es ihm gleich. „Kat, versuch ihm den Weg abzuschneiden, ich bleib an seinem Heck“ „Bestätige“ und schon sah er, wie sich auf dem Radar das Symbol von Kasumis Hornet entfernte, während sie das Asteroidenfeld umflog um den Weg ab zu schneiden. Lange Zeit dies zu beobachten hatte Garrit jedoch nicht, da die Cutlass ihn geradewegs in einen dichteren Teil des Asteroidenfeldes führte, so dass seine fast ungeteilte Aufmerksamkeit den Felsbrocken galt, die seine Maschine bei einer Kollision vermutlich zerquetschen oder zumindest schwer beschädigen würden. Mit seiner Hornet war definitiv im Nachteil und musste mehrmals Hindernisse umfliegen, denen die Cutlass mühelos ausweichen konnte. Um nicht zu sehr zurück zu fallen und sein Ziel noch möglicherweise zu verlieren, feuerte er mehrmals auf kleinere Brocken um sie aus dem Weg zu schaffen. Dennoch streiften ihn mehr als einmal Fragmente oder kleinere Brocken, die seine Schilde aufleuchten ließen. Einmal übersah er sogar einen größeren Brocken, der funkensprühend über den linken Flügel strich, eine tiefe Furche im Lack hinterließ und dann aus seiner Sicht entschwand, als er den Jäger wieder unter Kontrolle brachte. Über kurz oder lang würde er die Cutlass verlieren und er war zu Weit entfernt, um reele Chancen auf einen Treffer mit den Geschützen zu haben, die Raketen konnten das Ziel nichtmals erfassen. Er hoffte nur, dass Kasumi schnell genug war, um die Cutlass in Empfang zu nehmen. Das Ende des Asteroidenfelds kam bereits in Sicht, da sich die Felsen lichteten und der offene Raum immer präsenter wurde, doch von Kasumi fehlte jede Spur. Er wollte fluchen und das Feuer auf die verdammte Cutlass eröffnen, als sie einen großen Asteroiden passierte und wie aus dem Nichts von der Seite von blauen Lasern und unzähligen Kugeln getroffen wurde. Die Schilde brachen schnell ein und die gelblich glühenden Kugeln durchsiebten den rechten Antrieb kurzerhand so dermaßen, dass er sich in einer Explosion verabschiedete und als Trümmerstücke in mehrere Richtungen davon rasten. Als Folge des unerwarteten Verlustes des rechten Triebwerks wirbelte die Cutlass mehrmals um die eigene Achse und kam schließlich zum stehen. „Cutlass, ergeben Sie sich. Sie haben keine Chance uns zu entkommen“ meldete sich Kasumi per Funk, als sie sich aus dem Radarschatten des Asteroiden löste. Man konnte ihrer Stimme ohne weiteres die Genugtuung über den Erfolg ihres Überraschungsangriffes anhören. Das war die Kat die er kannte und liebte... Aus Seiten der Cutlass geschah vorerst nichts, dann wurden Schilde und Waffen herunter gefahren und eine junge Stimme meldete sich zögerlich über den Funk. „Ich ergebe mich. Ich ergebe mich. Bitte nicht schießen.“ Obwohl sie zu weit voneinander weg waren um sich sehen zu können, war sich Garrit sicher, dass sich sein Blick mit dem von Kasumi traf, als er verblüfft zur Seite schaute, als wollte er ihre Meinung wissen. „Folgen Sie uns und weichen Sie nicht vom Kurs ab. Wir sind autorisiert jeden Fluchtversuch mit Gewalt zu unterbinden.“ Langsam schwenkte er mit seiner Hornet um die Cutlass herum, dann öffnete er einen Kanal zu Kasumi. „Kat, sei so lieb und kontaktiere die Pride, dass wir mit einem Gefangenen zurückkehren. Du fliegst vor, ich halte unseren jungen Freund im Auge. Verstärke bitte deine Heck-Schilde. Wir wollen ja nicht, dass dir etwas passiert.“ Und das meinte er auch nicht. So sehr er ihr das was sie getan hatte und das was sie nicht tat vorwarf, liebte er sie immer noch und wollte nur das Beste für sie. So sehr es auch schmerzte. Still glitten sie durchs Weltall in Richtung Heimat, die Cutlass gefangen zwischen den Militärjäger. Als sie schließlich in Funkreichweite kamen, schien die Mission ein voller Erfolg – es war unwahrscheinlich dass so nah an der Heimatbasis noch etwas schief laufen würde. „Fenris, da stimmt etwas nichts...“ überraschte ihn Kasumi. „Die Pride antwortet nicht. Außerdem hätten wir schon längst an einer Patrouille vorbeikommen müssen.“ Da hatte sie recht – es war ihm bisher nur nicht aufgefallen, weil seine Gedanken weiterhin um seine persönlichen Probleme kreisten. „Hier spricht UEES λ-359. Pride...Talon, bitte melden.“ Nichts, nur Stille im Funk. „Wir fliegen weiter und schauen was los ist...uns bleibt einfach nichts Anderes übrig.“ Ihm steckte ein fester Kloß im Hals, während sie weiter flogen. Die Entwicklungen der letzten Zeit waren nicht einfach schlecht...sie waren äußerst besorgniserregend. Als sie die letzte Position der Taskforce erreichten stockte Garrit der Atem. Hier musste eine Schlacht getobt haben – er konnte mit bloßem Auge dutzende von Wracks erkennen – Vanduul Scythes, Hornet, Gladiators...eine entzweigebrochene Idris – es war die Talon. Mehrere SAR-Schiffe flogen zwischen den Wracks umher und suchten wohl nach Überlebenden. Beschädigte Jäger flogen am Perimeter entlang, um Ausschau nach weiteren Angreifern zu halten. Der Funk erwachte merkwürdig verzerrt zum Leben. „Hi- krrrr -cht die Pride. Sie haben Landeerlaubnis.“ „Verstanden, gehen zum Landeanflug über. Wir brauchen Soldaten, die unseren Gefangenen in Empfang nehmen.“ „Krrrrr -ffen Sie auf dem Flugdeck.“ Die Vanduul mussten die Taskforce völlig überrascht haben...das Ausmaß der Zerstörung war zu groß für einen kleineren testenden Angriff und zu gering für einen großen Angriff Vernichtungsschlag...Die Hülle der Pride klaffte an mehreren Stellen offen, wo Explosionen die Panzerung zerfetzt hatten. Das Flugdeck war übersät von zerstörten oder schwer beschädigten Maschinen. Teile des Flugdecks waren gar zu einer provisorischen Notstation umfunktioniert worden, da dort mehrere Liegen mit Verletzten oder Toten standen. Sie landeten mit ihren Maschinen und kletterten gerade ihre Leitern hinab, als zwei voll gerüstete und bewaffnete Soldaten bereits die Cutlass in Empfang nahmen. Und der Eindruck hatte nicht getäuscht – ein Junge von vielleicht 14, mit Wohlwollen 15 Jahren stieg aus der Cutlass aus, die schmächtigen Hände von sich gestreckt um die Kapitulation zu zeigen. Er war dreckig, mit ungepflegtem, kurzem braunem Haar und mehr Sommersprossen als Haaren im Gesicht. Die Soldaten zuckten nicht mit der Wimper, als sie ihm mit routinierten Handgriffen Handschellen anlegten und abführten. Zwei weitere Soldaten betraten den Frachtraum der Cutlass – normalerweise um das Schiff nach Gefahrenquellen zu durchsuchen, kehrten aber kurze Zeit zurück und kehrten mit mehreren Sanitätern mit Tragen zurück. Als sie das Schiff verließen wurde klar dass es nicht einfach nur ein Kundschafter oder Kurier gewesen war – abgemagerte Gestalten, in Lumpen gehüllt, Halsbänder und zusammengekettete Hände...das waren Sklaven. Wie war der Junge nur in so eine Situation geraten?„Soldner, Wong...ich bin froh Sie wohlauf zu sehen.“ Er hatte beinahe mit Seamus oder einem Kameraden gerehcnet, doch es war ihr strenger CAG der dort stand, die Arme bis zu den Ellbogen mit Blut besudelt, ebenso wie der Bauch und die Brust. Gleichzeit war sein Gesicht mit feinem Ruß bedeckt. „Sir was ist passiert?“ fragte Garrit seinen Vorgesetzten nur mit dem Mindestmaß an Protokoll. „Die verdammten Vanduul, das ist passiert. Wir verloren den Kontakt zu allen Patrouillen und dann schlugen sie bereits wie aus dem Nichts zu. Sie überwältigten die äußere Verteidigung und hatten die Schilde der Talon bereits runter geschossen bevor diese wenden konnte. Es war ein Massaker, und wir konnten sie nur eben so zurück schlagen...sie wussten wo wir waren und wann wir am empfindlichsten waren...sie haben uns von unseren eigenen Jägern abgeschnitten, indem sie den Funk störten...Bastarde!“ Er kannte seinen CAG lange genug, um zu wissen dass er nicht einfach nur Frust abließ..er war in Rage und schien entschlossen jeden Vanduul für das Geschehene büßen zu lassen.„Wie ich sehe war die Mission zumindest nicht erfolglos...wir haben aber keine Zeit für das Debriefing. Helfen Sie wo Sie können...wir werden Niemanden dem Sensenmann kampflos überlassen.“ „Aye Sir“ kam es gleichzeitig aus ihren Mündern, als Kasumi und Garrit zu den Sanitätern eilten um zu helfen wo sie nur konnten. TO BE CONTINUED 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Cid F Geschrieben 17. Juni 2014 Teilen Geschrieben 17. Juni 2014 Nicht schlecht. Ein paar kleinere Rechtschreibfehler sind drin und ich hätte wieder einiges anders geschrieben, aber ich mag wie sich die Geschichte entwickelt. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Garrit Soldner Geschrieben 18. Juni 2014 Autor Teilen Geschrieben 18. Juni 2014 Stimmt, beim zweiten und dritten Lesen fallen Rechtschreibfehler auf, aber meist nehm ich das im Schreibfluss garnicht wahr. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 18. Juni 2014 Teilen Geschrieben 18. Juni 2014 Einfach toll, was du so schreibst und wie du es schreibst. Das wäre doch auch was als Hörbuch, oder Fughal? *zwinker* Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Cid F Geschrieben 18. Juni 2014 Teilen Geschrieben 18. Juni 2014 Stimmt, beim zweiten und dritten Lesen fallen Rechtschreibfehler auf, aber meist nehm ich das im Schreibfluss garnicht wahr. Vielleicht vorm posten noch mal ne Nacht drüber schlafen und dann korrektur lesen. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
DawnSparks Geschrieben 18. Juni 2014 Teilen Geschrieben 18. Juni 2014 Sind doch Geschichten von Usern für User Ich les über Fehler und doppelte Wörter hinweg... Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
micderjaeger Geschrieben 25. Juni 2014 Teilen Geschrieben 25. Juni 2014 Genau sehe ich auch so! Korrektur lesen erst wenn es als Buch gedruckt werden soll. Weiter so! Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Gast Geschrieben 25. Juni 2014 Teilen Geschrieben 25. Juni 2014 Ich hab mir die Teile zusammen kopiert und nochmal komplett auf dem Kindle gelesen... sehr fein Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Garrit Soldner Geschrieben 31. Oktober 2014 Autor Teilen Geschrieben 31. Oktober 2014 Okay ich bin wirklich erschreckt wie lange ich hier nichts mehr gepostet habe. Ich schreibe zwar gerade am nächsten Teil, aber nachdem ich feststellen musste, dass mir nicht nur die Textdatei sondern auch noch meine ganzen Notizen abhanden gekommen sind, kann es allerdings etwas dauern. Ich hoffe aber dass ich künftig häufiger und regelmäßiger neuen Lesestoff liefern kann.Wenn alles nach Plan geht kommen noch mindestens 3 Teile, ehe diese Kurzgeschichte abgeschlossen ist, dann folgen Korrekturen und eine Übersetzung ins Englische, da ich diesbezüglich bereits anfragen aus dem RSI-Forum bekommen habe. Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
Garrit Soldner Geschrieben 2. November 2014 Autor Teilen Geschrieben 2. November 2014 (bearbeitet) PART 8 Erschöpft sank Garrit auf dem Bett nieder und blickte auf seine Hände hinab. Obwohl er sie sich fast wund geschrubbt hatte, fühlte er immer noch das klebrige, warme Blut seiner Kameraden als würde er noch in diesem Moment den Sanitätern dabei helfen sie vom sterben abzuhalten. Der Jumpsuit war irgendwann während der vergangenen Stunden der Hose und dem Unterhemd der schlichten Borduniform gewichen und Angesichts der großen Schweißflecken entlang der Brust, des Bauchs, unter den Achseln und am Rücken war es eine gute Idee gewesen. Kalter Schweiß stand auf seiner Stirn und vereinzelte Tropfen liefen seine Arme und den Nacken hinab. Seine gesamten Unterarme wiesen eine leicht rötliche Verfärbung auf und die UEE-Navy Tätowierung auf seinem rechten Oberarm wurde von einem blutigen Handabdruck überdeckt, der durch die verzweifelte Berührung eines sterbenden Technikers entstanden war. Minuten verstrichen in denen er auf seine Hände starrte und über das Geschehene nachdachte. Als sich die Tür sich mit einem zischen halb öffnete und dann hängen blieb, blickte er auf. Er konnte Kasumi erkennen, die sich durch die Öffnung zwang und eintrat. Auch ihr konnte man die Anstrengungen ansehen – völlig verschwitzt, die Hände und Unterarme wiesen die selbe rötliche Verfärbung auf, auch wenn ihre Tätowierung unbeschmutzt geblieben war. Garrit zwang sich leicht zu lächeln als sie an ihn herantrat und sie erwiderte die Geste, bevor sie sich neben ihm setzte und seine rechte Hand mit ihrer linken ergriff und sich gegen ihn lehnte. So saßen sie im Halbdunkel des Quartiers, das sie heute morgen noch unversehrt verlassen hatten. Nun war ein Stück der Deckenverkleidung herab gefallen, zusammen mit der Beleuchtung, die in ihr steckte. Die persönliche Habe, die nicht im Schrank verstaut war, war ebenso zu Boden gegangen – der digitale Bilderrahmen, ihre eingerahmten Abschlusszertifikate von der Akademie und einiges Anderes hatten dabei Schäden abbekommen. „Ich kann es kaum glauben“ sagte Garrit nachdem er sich durch Kasumis Nähe wieder erstarkt fühlte und sanft drückte ihre Hand. „Ich auch nicht...die Talon ist fort..viele, die wir kannten sind tot oder werden ihr Leben lang von Kybernetik und Medikamenten abhängig sein...“ Garrit nickte, legte seine linke Hand unter ihr Kinn und hob damit ihr Gesicht leicht an, damit er ihr in die Augen sehen konnte. „Wenigstens haben wir noch uns“ sprach er sanft und küsste sie so sanft wie bei ihrem ersten Kuss. Ein Schrei riss Garrit aus dem Schlaf. Er öffnete blinzelnd die Augen und sah...nichts. Es war immer noch dunkel im Quartier. Es dauerte einen Moment ehe sich seine Augen an die Dunkelheit gewöhnten und er erkannte, dass Kasumi mit aufgerissenen Augen neben ihm lag und zitterte. Er brauchte nicht fragen was los war, er wusste es auch so. „Schhhh“ flüsterte er ihr zu, zog sie sanft näher an sich heran und küsste ihre von Schweiß bedeckte Stirn. „Es ist alles gut. Ich bin bei dir.“ Das letzte Mal, dass er sie beruhigen musste lag Jahre zurück...es war sogar während der Ausbildung wenn er sich richtig erinnerte. Eine Hand strich sanft über ihr kurzer Haar, die andere rieb ihr beruhigend über den Rücken, während er sie hielt und ihr Zeit gab sich zu beruhigen. Er bemerkte den Geruch von Schweiß in der Luft, doch daran konnten sie derzeit nichts ändern. Sie hatten einfach nur ihre Stiefel ausgezogen und sich aneinander gekuschelt ins Bett gelegt. Duschen war in dieser Notsituation rationiert worden und sie dürften erst irgendwann gegen Mittag duschen dürfen. „Garrit...ich...danke für alles“ hörte er ganz dicht an sich und spürte wie sich ihre Arme um seinen Nacken schlangen und sie sich an ihm hochzog um ihn direkt anzuschauen. Selbst im Dunkel sah er ihre schönen Augen und lächelte sie an. „Das ist doch selbstverständlich.“Die nächsten Stunden vergingen in einem gefühlten Wimpernschlag und schließlich war es Zeit für den Dienst an der Menschheit. Müde und kaum erholt stiegen die beiden in ihre Stiefel und machten sich auf zum Besprechungsraum, wohin am vergangenen Tag alle verfügbaren Piloten für Heute berufen worden waren. Die Korridore der Pride waren beinahe ausgestorben. Die einzigen denen Garrit und Kasumi begegneten waren die Reparaturcrews, die damit beschäftigt waren die wichtigsten Systeme wieder zum Laufen zu bringen. Der Besprechungsraum hingegen war vollgestopft mit mehr Piloten als auf der Pride überhaupt dienen konnten. Und allen sah man die Anstrengungen an – blutunterlaufene Augen, Tränensäcke die sich gegen blasse Haut abzeichneten, dreckige Kleidung. Da alle Sitzplätze bereits belegt waren, mussten sie sich damit begnügen an einer Wand gelehnt zu warten und die Dinge abzuwarten, die kommen würden. Als der CAG eintrat strafften sich alle Piloten und richteten ihre volle Aufmerksamkeit auf den Mann, der in der vergangenen Nacht äußerlich 20 Jahre gealtert war. „Morgen. Fangen wir an, solange uns der Projektor noch nicht den Dienst versagt hat. Der Angriff gestern war verheerend und einen weiteren Angriff werden wir nicht überstehen. Normalerweise würden wir den Rückzug antreten und Verstärkung anfordern, doch die Vanduul haben uns diese Option genommen – die Triebwerke der Pride sind schwer beschädigt, eine sichere Reise durch den Jump Point ist damit nicht möglich. Es wird sicher noch Tage dauern bis das Oberkommando irgendwoher Verstärkung organisiert und auf den Weg gebracht hat, daher sind wir gezwungen herauszufinden wo die Vanduul herkamen und in die Gegenoffensive zu gehen.“ Der Projektor erwachte flackernd zum Leben und zeigte die aktuelle Lage der Flotte an. Das Bild war erschreckend – so viel vernichtete Schiffe...Hunderte Leben waren in Flammen, Explosionen und in der Leere des Weltalls vergangen.Garrit schluckte leicht, so wie es auch einige andere Piloten taten, dann fuhr Dobovitch bereits fort. „Die meisten von Ihnen werden einen engen Kreis um die Flotte ziehen, die rund um die Uhr patrouilliert wird, während wir mehrere Flügel zum Kundschaften entsenden. Wir konnten die ungefähre Richtung aufzeichnen aus der die Vanduul kamen und in die sie verschwanden.Ich möchte Sie jedoch nicht belügen: Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Vanduul versuchen werden Sie in Hinterhalte zu locken. Seien Sie sich dessen bewusst und gehen Sie vorsichtig vor. Kontaktieren Sie die Pride sobald Sie etwas verdächtiges bemerken. Greifen Sie nicht eigenmächtig an. Wir haben gestern bereits genug Leute verloren, ich will nicht noch jemanden wegen einer Heldennummer verlieren. Verstanden?!“ „Sir, ja, Sir!“ kam es wie aus einem Mund.Dobovitch nickte und teilte dann die Wings zu. „...Wong, Soldner – Sie fliegen als Flügel Theta auf Kurs Theta.“ Garrit nickte Kasumi zu und sie warteten das Ende der Besprechung ab, ehe sie sich nach dem Salut wie der restliche Trott an Piloten zur Umkleide begaben, um sich die Jumpsuits über zu ziehen. „Garrit, Kasumi.“ Die Stimme war ihm vertraut, doch irgendwie auch fremd. Als sie sich umdrehten stand Nightingale vor ihnen. Die Pilotin hatte es, wie den Rest der Falcons, schwer erwischt. Ihr halber Kopf war bandagiert, ebenso wie ihr rechter Arm ab dem Ellenbogen und wer wusste wie viel noch unter ihrer Uniform eingewickelt worden war. Es war ungewohnt die strenge Frau in einem so persönlichen Ton sprechen zu hören. „Passen Sie dort draußen auf sich auf. Sie sind die einzigen dienstfähigen Falcons. Ich lasse nicht zu, dass auch nur noch einer meiner Piloten zu schaden kommt. Haben wir uns verstanden?“ „Ma'am, ja, Ma'am“ antworten die beiden im Einklang und salutierten knapp. Nightingale nickte ihnen zu und ging dann auf eine Krücke gestützt zurück zum temporären Krankenlager. Die wahre Überraschung kam jedoch als sie zu den ihnen zugewiesenen Maschinen gingen. „Zwei Gladius?“ entfuhr es Kasumi, die die schmalen Augenbrauen nach oben zog und ihre Hand nach dem leichten Jäger ausstreckte, als würde sie an ihrer Wahrnehmung zweifeln. „Etwas anderes kann vermutlich nicht entbehrt werden. Man braucht die Hornets zur Verteidigung der Flotte.“ Garrit hatte sich schon etwas derartiges gedacht. Angesichts des Zustands der Flotte brauchte man die höchste Feuerkraft für die Verteidigung. Dennoch wusste er was ihr durch den Kopf ging: Die Gladius an Bord der Pride waren alt. Natürlich war dieses Design erprobt und immer wieder auf einen neuen technischen Stand gebracht worden...aber wie es nun mal mit dem Dienst am Rande der UEE war – man bekam nicht immer die neuste Technik hinterher geworfen und vermutlich wusste selbst die technische Crew nichtmals wie alt die verschiedenen Komponenten in den Jägern waren. „Immerhin sind sie schnell...“ murmelte er aufmunternd und ließ dann die Leiter zum Cockpit ausfahren. Den Blick, den Kasumi ihm zuwarf musste er nicht zu sehen – er wusste bereits, dass sie ihre Zweifel hatte. Er hatte sie selbst, doch es gab keinen Platz für Zweifel und Zögern sobald sie in ihre Cockpits stiegen. Es durfte nur den Glauben an die Sache und die Mission geben. Die erste Stunde ihrer Erkundung war ruhig verlaufen. Nichts als die Leere des Weltalls und einige Felsbrocken. Sie waren bereits durch mehr als die Hälfte ihres Kurses als Kasumi ihn auf ein schwaches Signal am Rande des Scannerbereichs hinwies. Er hatte es als Störung durch einen der metallischen Asteroiden abgetan, doch nachdem er das Signal etwas genauer betrachtete, bemerkte er auch, dass es dafür zu regelmäßig war. „Okay..melde der Pride, dass wir eventuell etwas haben. Wir gehen vorsichtig näher heran. Einmal Schub geben, dann schalten wir die Systeme runter und dann lassen wir uns in die Richtung gleiten. Versuch die Manövrierdüsen sparsam zu verwenden, ich will nicht in eine mögliche Falle tappen weil wir unsere Präsenz bekannt gemacht haben.“ „Roger. Gebe unsere Position an die Pride durch.“Er wartete ein paar Augenblicke, dann gab er Schub als er Kasumi neben sich beschleunigen sah und schaltete dann alle Energie runter außer dem bisschen was für die Lebenserhaltung und das schnelle hochfahren der Systeme nötig war. Zusammen glitten die Gladius still durch die Leere zwischen sich und dem Signal, was auch immer es war. Sie mussten zwar hin und wieder mit leichten Ausstößen der Manövriertriebwerken Asteroiden ausweichen oder den Kurs wieder zurück korrigieren, kamen dem Ursprung des Signals immer näher. Verwirrt betrachtete Garrit was er vor sich sah – es war ein Haufen Asteroiden verschiedenster Größe, manche klein genug dass eine Geschützsalve sie pulverisieren würde, andere so groß dass selbst eine Rakete nicht mehr als kleines Stückchen herausbrechen würde, wenn überhaupt. Erst als sie noch näher kamen, erkannte er, dass der größte Asteroid unauffällig bearbeitet worden war. Was sie dort sahen war eine geheime Asteroidenbasis, die der Navy absolut nicht bekannt war. Wie lange sie wohl schon da war? Es war unwahrscheinlich, dass die Basis errichtet wurde, während eine kleine Flotte der Navy im System war und mehrere Geschwader patrouillierten, um Sklavenhändler ausfindig zu machen. Er zeichnete alles was er sah auf. Von den dezenten Einbuchtungen her gab es ein gutes halbes Dutzend Hangartore durch die größere Frachter wie eine Constellation Taurus passen würden. Es gab keine sichtbaren Verteidigungen oder Anlagen auf der Außenseite des Asteroiden, doch wer mochte schon sagen ob diese nicht nur gut versteckt bzw. auf der gegenüberliegenden Seite angebracht waren. Ansonsten war der Asteroid unscheinbar. Das Signal kam vermutlich nicht von ihm selbst sondern von einem Schiff oder Gerät an Bord, da man anscheinend großen Aufwand betrieben hatte, um ihn vor den Augen und Sensoren der Navy und Advocacy versteckt zu halten. „Wir ziehen uns zurück und kontaktieren die Pride wenn es sicher ist. Ich weiß nicht was wir hier genau gefunden haben, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es wichtig ist.“ „Verstanden.“ Die beiden machten kehrt und beschleunigten mit kurzen, kontrollierten Stößen, bis sie die Station weit hinter sich gelassen hatten.„Patrouille Theta an Pride. Wir haben eine getarnte Asteroidenbasis gefunden. Erbitten weitere Befehle.“ Auf der anderen Seite des Funks herrschte Stille. Wäre Garrit irgendwo anders, als im Cockpit gewesen, wäre nun Panik in ihm aufgekommen. Die Möglichkeit, dass sie hier gestrandet waren, ihre Flotte vernichtet und die beiden in den Kurzstreckenjägern dazu verdammt waren, nach Hilfe zu suchen und vermutlich vorher zu ersticken. „Patrouille Theta, hier Pride. Haben Sie verstanden. Kehren Sie für eine Besprechung zurück, der CAG will Sie dabei haben.“ „Verstanden Pride, sind auf dem Weg.“ TO BE CONTINUED Bearbeitet 2. November 2014 von Garrit Soldner 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar Auf anderen Seiten teilen Mehr Optionen zum Teilen...
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