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  1. Lucia stand lange am Schott des fremden Schiffes. Die Verzweiflung in Cesiras Augen verursachten fast physischen Schmerz. „Ich komme zurück…“ raunte sie, während ihre Augen feucht glänzten. Die Tiara löste sich und schwenkte behäbig zur Seite. Lucia rannte durch das Schiff zum Cockpit um eine bessere Sicht zu haben. Ihre Nase an die Verglasung gepresst beobachtete sie wie Ihr Tiara langsam beschleunigte. Immer schneller wurde und plötzlich sprang. Lucia wollte jubeln und weinen zugleich. Da ging es hin ihr neues Leben, und sie war kein Teil mehr davon weil ihr altes sie letzten Endes doch eingeholt hatte. Sie kramte eine Zigarette hervor und bemerkte erst jetzt, dass sie völlig allein auf dem fremden Schiff war. Wo waren Harold und seine Leute abgeblieben? Sollte Chassy nicht…. Ach Chassy was hast du nur gemacht? Lucia wollte sich ehrlich bei ihnen Entschuldigen. Vor allem bei dieser Namoir. Die tapfere Frau hatte ordentlich einstecken müssen, ließ sich aber niemals kleingriegen. Bewundernswert, dachte Lucia. Auch sie würde so einiges einstecken müssen, soviel war sicher. Sie würde es ertragen und auf ihren Moment warten um zurück zu schlagen. Sei stark und Lebe. Am Leben war sie immerhin noch. Lebe und gib niemals auf. Ein Scheiß wird sie aufgeben. Ein leichtes Ruckeln zeigte ihr an das die Aurora dieser Kopfgeldjägerin angedockt hatte. „Bitte legen sie sich in die Schlafkoje!“ dröhnte es aus den Lautsprechern. Es war also so weit. Lucia nahm einen tiefen Zug und marschierte auf das Schott zu. Vorsichtig betrat sie die kleine Aurora und zwang sich auf den Pilotensitz. Wo sie es sich so gemütlich wie möglich machte. „Scheiß auf die Schlafkoje.“ Sagte sie laut, ohne sicher zu sein ob sie auch gehört wurde. Die Aurora war remote gesteuert. An sich wäre es kein Problem die Steuerung zu umgehen. Lucia entschied sich dagegen. Da draußen lauerte eine ungeduldige, schwer bewaffnete Hornet nur darauf, dass sie einen Fehler beging. Sie würde nicht besonders weit kommen. Vorerst musste sie mitspielen. Sie wartete eine halbe Stunde, vertrieb sich die Zeit mit rauchen und ihr einziger Trost bestand darin das Innere der Aurora gehässig mit Asche zu verunreinigen. Dann plötzlich sprang eine breite Fregatte in das System. An ihren weißen Flanken prangte das Emblem von Monrowe Enterprise. „Es ist so weit…“ murmelte Lucia zu sich selbst und dämpfte ihre Zigarette auf der Konsole vor sich aus. „kommt und holt mich...“ ___ Roche war guter Dinge. Entspannt stand er auf der Brücke und aktivierte den Kom Kanal zu Sarah. „Salute, Mademoiselle Johnson. Wie ich sehe ´atten Madame einen äußerst erfolgreichen Fischzug zu Ende gebracht. Meine Gratulation!“ – „Mister Roche. Ihre Zielperson befindet sich in meinem Gewahrsam an Bord meiner Aurora.“ –„ Manifique, und diese Constilation ist dann also die Dreingabe?!“ Roche wartete nicht auf Sarahs Antwort. Er wartete nicht einmal auf die Ergebnisse des Scans. Wenn sich noch jemand auf dem Schiff befände hätte er eben Pech gehabt. Roche nickte nur seinem Waffenoffizier zu. Der verstand sofort und feuerte eine vorbereitete Salve Raketen auf das Schiff ab. „Achso nein, das ist nur das….“ Der Abschuss der Raketen ließ Sarah im Satz innehalten. Die Salve traf die Constilation mittschiffs. Sarah sah gebannt zu wie die Explosion sie in zwei Teile brach die von nachfolgenden Explosionen in ihre Einzelteile zerlegt wurden. Roche hatte dieses Schiff einfach zerstört, wie einen Käfer den man beiläufig zerquetscht. ____ „Ich hoffe doch die Lieferung war zu Ihrer Zufriedenheit Mr. Jokks?“ Martin Adams grinste in seinen Monitor, das Gesicht seines Gegenübers war von einem Vollvisier Helm verdeckt, wie jedes Mal wenn Martin mit ihm sprach. „Alles in bester Ordnung, Mr. Adams. Es freut mich, dass sie auch das mit den Clustermienen für mich geregelt haben.“ Die Stimme klang eigenartig verzerrt aber durchaus zufrieden. Martin lehnte sich in seinem Ledersessel zurück und schenkte sich einen teuren Brandy in einen Schwenker. „Auf mich ist eben Verlass, Mr. Jokks. Ich hoffe doch das beruht auf Gegenseitigkeit? Da wird wohl jemand einen verflucht schlechten Tag haben was?“ – „Ich habe Ihnen die vereinbarte Summe überwiesen Mr. Adams. Meine Beweggründe gehen Sie nichts an.“ Martin lachte verschmitzt, und prostete dem Bildschirm zu. „ Ein kleiner Scherz! Gute Güte, Jokks, warum sie immer so ….verbissen sein müssen. Was sie mit dem Zeug anstellen ist mir ohnehin gleichgültig. Ich bin nur ein Geschäftsmann und es war mir wie immer eine Freude mit Ihnen Geschäfte zu machen, Jokks. Schönen Tag.“ – „Ebenso.“ Martin wartete bis die Videokonversation erlosch und genehmigte sich einen großzügigen Schluck. Der schwere Alkohol brannte seine Kehle hinunter. Er unterdrückte ein Hüsteln, und seufzte zufrieden. Heute hatte er wieder ein lukratives Geschäft über die Bühne gebracht. Es war ein guter Tag. Verträumt beobachtete er die feinen Linien die der Brandy im Glas hinterließ während er ihn hin und her schwenkte. Da spiegelte sich der große Tresor hinter ihm im Kristall des Schwenkers und seine Miene verfinsterte sich. Roche hatte schon eine ganze Weile nichts mehr von sich hören lassen. Mürrisch stellte er sein Glas auf dem polierten Mahagonitisch ab und aktivierte seine Kom-Einheit erneut. „Mal sehen ob der Schwachkopf das kleine Luder mittlerweile auftreiben konnte.“
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  2. Sie hatte dem Wachmann alles an Beleidigungen um die Ohren gedroschen, was sie im Repertoire hatte. Zumindest hatte er aufgehört, über sie zu lachen und versuchte sie zu ignorieren. Sein Kopf war schon ganz rot und es fehlte nicht mehr viel, bis er die Nerven wegschmeißen und auf sie los gehen würde. Das war genau das, was Lucia wollte. Nun begann der nächste Teil, das Starren. Lucias Augen durchbohrten den Mann förmlich. Sie war gespannt, wie lange er das aushalten würde und hoffte, dass die Wachablöse noch etwas auf sich warten lassen würde. „Was glotzt du so?!“ Es fing an zu wirken. Lucia starrte weiter. Der Wachmann kam der Barriere immer näher. „ Was ist, hä? Hat‘s dir die Sprache verschlagen?“ - Starren.- „Du beschissene Tussi…. Ich hoffe, wir bekommen was von dir ab, wenn der Boss erst mit dir fertig ist.“ Mit einem dreckigen Lachen wandte er sich wieder von ihrer Zelle ab. –„Schlappschwanz“, hauchte Lucia ihm nach. Der Mann erstarrte, das Lachen blieb ihm im Hals stecken. Blitzschnell drehte er sich um. „Na warte, du Fotze….“ Er machte Anstalten die Barriere zu deaktivieren und Lucia bereitete sich darauf vor, diesen Mann mit bloßen Händen zu töten. Die Tür zur Brigg öffnete sich zischend. „Louis! Weg da!“ Schlagartig nahm der Wachmann Haltung an. „Capitan!“ Lucia blickte zur Tür und hielt den Atem an. Ein magerer Mann betrat die Brig. Der lange braune Mantel wirkte maßgeschneidert. Seine dunklen Haare lagen streng zurückgekämmt an seiner Kopfhaut an. Ein dünner Oberlippenbart, eine Narbe, fett und rosa, die sein hageres Gesicht in zwei Hälften teilte. Lucias Magen verkrampfte sich und ihre Knie wurden weich. Sie kannte dieses Gesicht. Mit zwei weiteren Männern im Schlepptau baute der Mann sich vor ihrer Zelle auf und grinste sie an. Vor zehn Jahren hatte sich dieses Grinsen in ihren Geist gebrannt. Mitten auf der Straße in den Pariser Vorstädten. Sammy keuchte und fiel, als der Schuss ihn in die Brust getroffen hatte. Chesira schrie und zog ihr Messer. Das Grinsen des Mörders traf Lucia wie eine Ohrfeige. Er hatte sie angeschaut, als er den Schuss abgegeben hatte. Ihr galt diese Kugel. Nicht ihren Körper sollte sie töten, sondern ihre Seele. „Mademoiselle Monrowe!“ Sie erinnerte sich an das kleine schwarze Büchlein, das Runicer auf der Tiara gefunden hatte. Ihr Vater hatte darin jemanden beschrieben. Den Mann mit der Narbe im Gesicht, der sie alle verraten hatte. Wie war gleich sein Name? „Roche….“, presste Lucia heraus. Der Mann mit der Narbe breitete die Arme aus. „Wie ich ´öre, eilt mein Ruf mir voraus.“ „Mademoiselle Monrowe, Sie wissen doch warum Sie hier sind?“ Er war es, er war der Mann von der Straße, er hatte Sammy getötet. Er hatte Papa verraten und an die Vanduul ausgeliefert. Wahrscheinlich war er es auch, der für den „Unfall“ verantwortlich war, bei dem Maman und Tante Claire getötet wurden. Der Verräter, der Mörder, der Handlanger von Martin Adams. Sie wollte ihn anschreien, ihn verfluchen, durch diese Barriere springen und ihm das Herz heraus reißen. Stattdessen blieb sie ruhig und schüttelte nur den Kopf. „Ich ´abe die letzten zwanzig Jahre nur mit einer einzigen Aufgabe verbracht, und diese Aufgabe steht nun vor mir. Ich kann dir versichern, es waren zwanzig außerordentlich frustrierende Jahre für mich.“ Roche kratzte sich an der Narbe, während er weiter sprach. „Martin gefiel sich immer in der Rolle des besorgten Ziehvaters und er `at Fehler gemacht. Er dachte seine Zuckerbrot-und-Peitschen- Strategie würde dich über die Jahre mürbe machen, doch du `ast immer das Zuckerbrot abgelehnt und die Peitsche hat dich nur noch widerspenstiger gemacht. Ich `abe ihm damals schon gesagt, gib mir das Mädchen, für eine Woche, vielleicht für zwei, ich würde ihren Willen zerbrechen wie einen Zweig. Aber nein, Martin Adams war zu weich dafür. Damals begriff ich, dass er nicht denselben Weitblick besaß wie ich. Seine Schwäche `at uns beide an diesen Punkt geführt, Lucia. Es ist wie einen Zahnarztbesuch hinaus zu zögern. Es ist unausweichlich und tut später nur noch mehr weh.“ „Was … willst du von mir?“ Lucia zog in ihrem Unterbewusstsein bereits eine Mauer hoch. Sie fügte Stein um Stein in diese Mauer ein, je länger Roche sprach. Eine Wehrmauer um ihre Seele, um sie vor dem zu schützen, was da kommen mochte. „Naiverweise `offe ich tatsächlich noch auf eine Kooperation deinerseits. Dieses Spiel dauert bereits viel zu lange. Nun gibt es nur noch zwei Möglichkeiten, wie diese Sache ausgehen kann. Entweder, du sagst mir, was ich wissen will und diese unangenehme Sache endet für dich schnell und unproblematisch…“ – „Oder?“ - „Oder ich führe dich durch ein Tal des Schmerzes, des Leids und der Erniedrigung und zwar so lange, bis dir die erste Option wie eine Erlösung vor kommt.“ Lucia schluckte schwer. Sie fühlte, wie sie den Hass auf diesen Mann, zu etwas formen konnte. Wie er neue Kraft in ihr weckte. „Lebe und gib niemals auf…“, murmelte sie. – „Was `ast du gesagt?“ – „Ich sagte, was willst du von mir?“ Roches Haifischgrinsen wurde noch breiter. „Was ist in diesem Safe im Büro deines Vaters und wie kann man ihn öffnen?“ - „Das ist alles?“ – „Oui, das ist alles…“ Lucia hatte ehrlich gesagt kaum eine Ahnung, wovon dieser Bastard da sprach. Sie hatte eine verblassende Erinnerung an ihre Kindheit. Sie spielte im Büro ihres Papas mit ihren Puppen. Da war tatsächlich ein großer Save hinter seinem Schreibtisch. Sie hatte ihren Papa gefragt, was er da eingeschlossen hatte. Er sagte nur, „Alles und Nichts….“ Roche stutzte, sie hatte diesen letzten Gedanken laut ausgesprochen. Lucia wusste, dass sie ihm keine befriedigende Antwort liefern konnte und selbst wenn sie die Antwort hätte, würde sie sie ihm nicht geben. „Mir fallen gerade eine ganze Menge Dinge ein, die ich dir gerne sagen möchte, Roche…. Aber ich denke ‚Fahr zur Hölle!‘ fasst das alles recht gut zusammen.“ Die Mauer war fertig, sie war bereit, alles zu ertragen. Sie würde stärker sein als der dunkle Schatten, der sie ihr ganzes Leben lang verfolgt hatte. Sie würde ihm nichts geben, keinen Sieg zugestehen, ihn an ihrer Mauer zerschellen lassen und am Ende würde sie sterben und Roche hätte alles verloren. „Wie Madame wünschen...“. Roche machte eine kurze Verbeugung in ihre Richtung, dann wandte er sich an seine Männer. „Sie ge´ört euch…“ Louis der Wachmann setzte ein gehässiges Lächeln auf und öffnete ihre Zelle. Die beiden anderen stürmten hinein und gingen auf Lucia los. Gegen einen hätte sie vielleicht eine Chance gehabt, aber niemals gegen alle drei gleichzeitig. Sie nahm die Schläge hin, versuchte nur vergeblich, ihr Gesicht zu schützen. Roche verließ die Brigg, ohne auch nur einmal zurückzublicken. Sie prügelten ihr jeden Widerstand aus dem Leib dann hielten zwei sie am Boden fest. Sie merkte wie man ihre Kleider zerriss. Durch geschwollene Augen sah sie zu Louis auf, der sich vor ihr aufgebaut hatte. Er spuckte auf sie, knöpfte seine Hose auf und ihre Mauer bekam einen Riss. _____________ Der Tisch war reichlich gedeckt, als Sarah die Messe betrat. Frisches Obst, eine dampfende geschmorte Ente, gepökeltes Fleisch. Sie konnte sich kaum erinnern, das letzte Mal so viel echtes Essen auf einen Haufen gesehen zu haben und fühlte, wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief und der Magen fordernd knurrte. Ihr Haar war frisch gewaschen und duftete angenehm. Die Dusche war eine echte Wohltat gewesen. Ganz allgemein fühlte sie sich sauber und ausgeruht und trotzdem nagte etwas an ihr. Sie konnte nur noch nicht genau bestimmen, was es war, aber es trübte ihre Stimmung. Mademoiselle Johnson, ich freue mich, dass sie meine Einladung angenommen haben.“ Roche stand plötzlich hinter ihr in der Tür. „Bitte, setzen Sie sich, Sie sehen hungrig aus.“ Sarah setzte sich zögerlich auf einen der freien Plätze. Roche tat es ihr gleich, und nahm ihr gegenüber Platz. „Was ist mit meinem Geld?“ Das war etwas, das sie zumindest noch klären wollte, bevor der Abend anfing, „nett“ zu werden. Roch lachte, „ Sie kommen immer gleich zur Sache, was? Seien Sie unbesorgt, Ihr Honorar ist so gut wie überwiesen.“ Sarah nickte, während Roche fort fuhr, „aber lassen sie uns zuerst eine Kleinigkeit essen. Ich `atte gerade eine kleine Unterredung mit meinem anderen Gast und das `at mich zugegebener Weise sehr `ungrig gemacht.“ „Sie müssen die Pastete probieren, mein Koch ist ein wahrer Magier.“ Sara nahm sich zögerlich ein kleines Stück. Es war wirklich köstlich. „Sie sagen… Sie wollen mir ein Angebot machen.“ Die Art und Weise, wie sie das Wort „Angebot“ betonte, war ihr im Nachhinein fast etwas peinlich, aber sie war neugierig. „Oui, das wollte ich.“ Roche säuberte die Mundwinkel mit einer Serviette und griff nach einem Weinglas. Hinter einem der Vorhänge kam ein Mann hervor. Er war dunkelhäutig und riesig wie ein Kleiderschrank. Er trug einen Anzug, der aus allen Nähten zu platzen schien, und eine dunkle Sonnenbrille. Steif marschierte er zum Tisch, eine Weinflasche in der riesigen Hand, und schenkte Roche wortlos Wein in sein Glas ein. „Ich würde Ihnen gerne eine fixe Anstellung anbieten, Mademoiselle Johnson.“ –„ Hmhm...“ – „Sie sind effizient, hartnäckig und scheinbar völlig skrupellos. Genau die Eigenschaften, die ich für mein Team suche. Ich bezahle gut, sehr gut.“ Sarah stutzte, war sie wirklich skrupellos? War das das Bild, das andere von ihr hatten? Auf der anderen Seite hatte eine Fixanstellung auch seine guten Seiten und Monrowe Enterprise war ein respektabler Arbeitgeber. „Wie gut?“ - „20 000 Credits,“ antwotete Roche ohne Umschweife und Sarah staunte nicht schlecht, „Pro Woche, natürlich.“ Das war fast zu gut, um wahr zu sein. Sarah wollte es zwar nicht, suchte aber dennoch nach einem Haken. „Worum geht’s bei der Sache überhaupt?“ Roche setzte sein Haifischgrinsen auf. „Es ist an der Zeit, aus dem Schatten heraus zu treten, Mademoiselle. Ihr Engagement hat uns Lucia Monrowe in die Hände gespielt. Und dieses Mädchen hat Geheimnisse, die uns außerordentlich nützlich sein werden. Martin Adams hat einen Tresor in seinem Büro und ich will verdammt sein, diesem Idioten dabei zu helfen, noch reicher zu werden. Mit den Informationen, die uns diese Lucia liefern wird, sind wir in der Lage, uns den großen Kuchen selbst zu holen. Ich habe zwanzig Jahre wegen seiner Inkompetenz verschwendet, aber nun habe ich die Mittel, mir den Lohn für diese Jahre selbst zu nehmen. Mir dabei zu helfen soll ihr Schaden nicht sein, Mademoiselle Johnson.“ Sarah blieb die Pastete fast im Hals stecken. Roche sprach da von Verrat, als ob er von Wetter sprechen würde. „Miss Monrowe hat nicht gerade einen sehr … kooperativen Eindruck gemacht….“ – „Das lassen sie meine Sorge sein. Ihr `übscher Arsch ge´ört mir. Sie wird das niemals durchhalten.“ Roche machte beiläufig ein paar Eingaben in sein Mobiglass. „Ihr Geld ist überwiesen, Mademoiselle, und mein Angebot steht. 20 000 pro Woche plus Bonuszahlungen.“ – „30 000!“ - „Oui…einverstanden.“ – „Ich denke darüber nach.“ – „Nehmen Sie sich so viel Zeit, wie sie brauchen. Einen schönen Abend noch.“ Roche trank seinen Wein in einem Zug aus, stand auf und ließ Sarah in der Messe zurück.
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  3. „Aber natürlich!“, Roche war in Hochstimmung. Dieses Schiff war ihm bereits viel zu lange ein Dorn im Auge. Auch wenn es gegenwärtig nicht weiter wichtig war, es in einem Feuerball vergehen zu sehen, war ein persönliche Genugtuung. Diese Söldnerin hatte sich tatsächlich selbst übertroffen. „Madame Johnson, ich würde mich freuen wenn Sie mir auf der Möwe Gesellschaft leisten würden. Sagen wir… zum Abendessen? Ich ′abe mir erlaubt, Ihnen bereits ein Quartier herrichten zu lassen. Ein warmes Essen? Eine ′eiße Dusche? Wir ′aben echtes Wasser an Bord, müssen Sie wissen. Ich würde mit Ihnen gerne etwas besprechen. Etwas rein Geschäftliches, versteht sich. Ich würde Ihnen gerne eine Anstellung anbieten. Überlegen Sie es sich…. Aber ich wäre sehr beleidigt, wenn Sie mir nicht zumindest Gesellschaft beim Abendessen leisten würden. ′ören Sie sich zumindest mein Angebot an, oui?“ Roche kratzte sich an der Narbe, die sein Gesicht durchzog. Diese Frau war effizient und skrupellos. Sie würde sich hervorragend in seinem Stab machen. Es war schließlich schwer, gutes Personal zu finden - und Roche brauchte gute Leute, wenn er seinen Plan auch in Tat umsetzen wollte. Effiziente, skrupellose Leute. „Das Schiff mit Mademoiselle Monrowe an Bord sollte an Landebucht 3 landen…. Sie wird bereits erwartet. Für Ihre Ghost ′aben wir Bucht 5 geräumt, Madame Johnson. Ich freue mich schon.“ Roch schloss den Com-Kanal mit einer beiläufigen Handbewegung. Seufzend sah er wieder nach draußen in die Leere, wo die beiden kleinen Schiffe in der Dunkelheit trieben. „Sind die Waffen scharf und aufgeschalten? Wir wollen kein Risiko eingehen.“ –„Oui, Capitan!“, dröhnte es aus Richtung des Waffenoffiziers. Roch lächelte gehässig. „ Komm, kleines Reh…“, murmelte er vor sich hin, während, nach einem kurzen Moment, die Aurora ihren Kurs korrigierte und auf Landebucht 3 zuhielt. „Branko, geh und begrüße unseren Gast.“ Der schwarzhäutige Riese hinter ihm nickte nur kurz. Hinter seiner Sonnenbrille war es unmöglich, irgendeine Gefühlsregung auszumachen. Nur dieses knappe Nicken und er verließ die Brücke in Richtung Landebucht 3. ______________________________________________________________ Lucia lungerte immer noch im Cockpit der Aurora herum, während aus der Angst und der Verzweiflung langsam blanke Wut wurden. Martin Adams und seine verfluchten Handlanger hatten lange genug in ihrem Leben herumgepfuscht. Wieder hatte ihr der nette Onkel Marti alles genommen. Mit einer schnellen Handbewegung zog sie ihre Halbautomatik aus dem Halfter. Da war er immer noch. Dieser schlampig weggefeilte Name des Polizeibeamten, den sie vor zehn Jahren mit seiner eigene Waffe erschossen hatte. Das war es, dass ihr damals die Freiheit gebracht hatte. Weg von der verfluchten Erde, weg von Adams, weg von ihrer Scheiß-Vergangenheit. Ein neues Leben zwischen den Sternen. Mal besser, mal schlechter. Sie überprüfte ihr Magazin. Fünf Kugeln waren noch übrig. Man würde ihr diese Waffe wegnehmen, das wusste sie bereits jetzt. Sie hatte dieser Söldnerin geduldig zugehört, aber bisher kein Wort gesagt. ~Was er mit mir vor hat? Das wüsste ich auch gerne… Goldener Käfig, ja klar. Ich frage mich was goldener war? Das Waisenhaus, die Entzugsklinik oder der Moment, in dem er meine Eltern umbringen hatte lassen….~ Die Aurora nahm ruckend Fahrt auf und bracht sie dem weißen Ungetüm einer Fregatte immer näher. „Danke!“, sagte Sie nur knapp. – „Wofür?“, knackste es aus dem Com. „Dass du zumindest darüber nachgedacht hast. …. Ich hoffe, all dieses wunderbare Geld macht dich glücklich und killt nicht das letzte bisschen Anstand, das du scheinbar noch in dir hast.“ Die landende Aurora spiegelte sich in den Gläsern von Brankos Sonnenbrille wieder, der allein mit verschränkten Armen in Landebucht 3 wartete. Die Aurora kam zischend zum Stillstand und senkte sich in die hydraulischen Landestützen. Die Pilotenkanzel hob sich und eine zierliche Frau sprang heraus. Verheult und abgerissen, grinste sie ihn abschätzig durch ihre tief ins Gesicht hängenden blonden Strähnen an. Lucia beobachtete den Mann, der geduldig zu warten schien. Er war leicht zwei Meter groß und breit wie ein Catarpillar. Er schien unbewaffnet zu sein, sein Fehler. Er würde ihren ganzen Zorn zu spüren bekommen. Niemals würde sie sich kampflos ergeben. „Mademoiselle Monrowe, willkommen auf der Möwe!“, dröhnte es über die Lautsprecher. „Wenn Mademoiselle diesem Mann ihre Ausrüstung übergeben und ihm in ihr … Quartier folgen würde.“ „Wie wärs, wenn du dir deinen Scheiß-Akzent so tief in deinen Arsch schiebst, bis du daran erstickst? Das wäre ungemein höflich von Monsieur!“ Die Stimme in dem Lautsprecher seufzte leise. „Branko… Si‘l-vous-plaît.“ Der Schwarze Hüne vor ihr explodierte förmlich aus seiner Starre und rannte auf sie los. Lucia zog ihre Halbautomatik blitzschnell und schoss. Alle fünf Kugeln trafen ihr Ziel, doch sie schienen keine Wirkung zu haben. Der Mann war bei ihr, er bewegte sich schneller, als sie es für jemanden mit so einer Masse für möglich gehalten hatte. Mit einem Rückhandschlag der linken Pranke fegte er ihr die Pistole aus der Hand, die rechte, zu einer Faust geballt, traf sie im Gesicht. Es fühlte sich an, als wäre sie von einem Kleinlaster angefahren worden. Lucia wurde von den Beinen gerissen, drehte sich im Flug um 180 Grad und prallte gegen die Außenhülle der Aurora, mit der sie hergebracht worden war. Verbissen kämpfte sie darum, bei Bewusstsein zu bleiben, während Sterne vor ihren Augen tanzten und sich ihr Mund mit warmen Blut füllte. Branko setzte nach. Packte sie beidhändig, drückte ihre Arme gegen ihren Torso wie ein Schraubstock und hob sie völlig mühelos in die Luft. Lucias schrie und tobte, ihre Beine trommelten gegen seinen Brustkorb, jedoch ohne Effekt. Ihr geschundenes Gesicht spiegelte sich in seiner Sonnenbrille. Sie spuckte ihm ihr Blut ins Gesicht, versetzte ihm einen Kopfstoß, der ihm die Brille aus dem Gesicht fegte. Dann hielt sie entsetzt inne. Zwei metallische Augen starrten sie an, summend und surrend fokussierten sie, grob in die Augenhöhlen eingenäht, kalt und ohne Gefühl. „Was zum…“ Branko drehte sich um, Lucia immer noch im Schraubstockgriff und trug sie Richtung Schleuse. Ihr Kampfgeist erwachte erneut. Sie mühte sich ab, spannte jeden Muskel, jede Sehne gegen diesen unbarmherzigen unmenschlichen Griff. Irgendwie gelang es ihr, ihren Taschenlaser aus dem Stiefel zu ziehen. Sie zielte aus dem Handgelenk und schoss. Ein Laserstrahl stanzte ein faustgroßes Loch in ihren Peiniger, vom Bauch bis zum Hinterkopf und ließ eine Lampe ausgehen und einen Lautsprecher an der Decke verglühen. Der Riese brauchte ein paar Augenblicke, bis sein Körper realisierte, was soeben geschehen war. Die Lichter in den Augen erloschen. Schwer kippte er auf die Knie und fiel dann krachend zur Seite. Der Griff um Lucia lockerte sich etwas und sie kämpfte sich irgendwie aus der Umklammerung heraus. Der kleine Sieg war nur von kurzer Dauer. Kaum hatte sie sich befreit, waren schon drei Männer in schwarzer Kampfausrüstung bei ihr. Klickend ließen sie ihre Teleskopschlagstöcke einrasten und gingen auf sie los. Sie bekam noch mit, wie sie, verzweifelt und entkräftet, die Arme in die Höhe riss um die Schläge abzuwehren. Doch die harten Schläge kamen unbarmherzig und brutal und prügelten ihr den Kampfeswillen aus dem Leib. Irgendwann verlor sie das Bewusstsein und die Welt aus Schmerzen wurde schwarz und still. Lucia erwachte in der Brigg. Sie trug eine Art Krankenhauskittel. Scheinbar hatte man sie verarztet, doch sie fühlte sich dennoch so, als ob sie durch einen Fleischwolf gedreht worden wäre. Ihre Kleidung fand sie, zusammengelegt und gewaschen, neben sich auf der Pritsche. Schnell zog sie sich an und überprüfte, nicht zum ersten Mal, erfolglos die Stärke der Energiebarriere, welche als ihre Zellentür fungierte. Der Wachmann auf der anderen Seite der Barriere lachte gehässig, als sie von der Energiewand zurückgeschleudert wurde. Lucia rieb sich die Glieder und funkelte ihn wild an. Sie ging dazu über, den Mann mit Schmähungen und Beleidigungen zu bewerfen, in der Hoffnung, er würde irgendwann die Nerven wegschmeißen. Sie konnte dabei außerordentlich kreativ sein.
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  4. Sarah seufzte, als Lucia sich weigerte, in die Schlafkoje zu gehen. Allerdings schienen ihre Befürchtungen unbegründet, denn Lucia versuchte nicht sofort, das Schiff zu hacken und die Kontrolle darüber zu übernehmen. Stattdessen zündete sie sich eine Zigarette an und qualmte die Aurora voll. Sie sande eine Nachricht an ihren Auftraggeber mit dem Inhalt, dass sie die Zielperson unbeschadet in Gewahrsam genommen hatte. "Sie wissen, dass das schlechte für die Gesundheit ist?", kam Sarahs Stimme anschließend aus den Lautsprechern der Aurora, ließ Lucia aber keine Zeit zur Antwort. "Sie mögen mir vielleicht nicht glauben, aber ich hätte es für uns beide als deutlich angenehmer empfunden, wenn Sie auf Cathcart einfach mitgekommen wären. Ich weiß nicht genau, weshalb mein Auftraggeber eine solch exorbitant hohe Summe für Sie zahlt, aber... sie ist verdammt hoch. Zu hoch als das ich diesen Job einfach so sausen lassen könnte. Ich habe keine Ahnung, was er mit Ihnen genau vorhat. Meinen Recherchen nach dürfte der sprichwörtliche 'Vogel im goldenen Käfig' wohl hinkommen." Sarah sah auf die Uhr. Roche würde wohl in knapp einer halben Stunde hier sein. Sie sprach wieder in ihr Com-Gerät. "Ich kann mir schlimmeres vorstellen. Eine Gefangene zu sein ist trotzdem scheiße." Die Pilotin lehnte sich im Sitz zurück und bereute jetzt schon die Worte, die sie gleich sagen würde. "Ich werde versuchen, dass Roche mich sofort bei der Übergabe bezahlt. Sobald ich aus der Schusslinie bin, könnten Sie sich Zugang zu den Schiffssystemen der Aurora verschaffen und sich ebenfalls aus dem Staub machen." Die meisten Systeme der Aurora waren deaktiviert, inklusive Schilde und Waffen. Hin- und wieder zischten die Manövrierdüsen um das Schiff auf Position zu halten, aber das war es auch schon. Ungefähr dreißig Minuten später... Sarah hatte die Aurora mit Lucia ins Visier genommen und die Zielerfassung der Raketen aufgeschaltet. Wenn es hart auf hart kam, würde sie damit drohten, Lucia umzubringen. Ihr Com-Gerät sprang an und zeigte Roches selbstgefälliges Grinsen. Wenige Augenblick starteten einige Raketen von seinem Schiff und zerstörte die Constallation. "Wieso...?", murmelte sie vor sich hin, hielt aber inne, da das Com-Gerät noch intakt war. Sie hatte Roche als ziemlichen Arsch eingeschätzt und war sich sicher gewesen, dass er verdammt skrupellos war. Das ganze Ausmaß wurde ihr allerdings jetzt erst bewusst. Sarah betätigte ihre Steuerdüsen und brachte die Hornet in eine etwas andere Position aus der sie besser würde ausweichen können. Sarahs Plan, Lucia nach Erhalt des Geldes entkommen zu lassen, kam gerade ziemlich ins Stocken. Sie würde sich wahrscheinlich glücklich schätzen können, überhaupt bezahlt zu werden. "Mrs. Monrowe befindet sich in der Aurora", erklärte sie. "Ich hoffe, dass unsere Abmachung noch besteht?"
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  5. Sarah wurde langsam unruhig. Sie konnte sehen, wie die Anzeigen auf den beiden Schiffen langsam besser wurden. ~Wo bleibt meine Aurora?~, schimpfte sie vor sich hin. Nach dem ziemlich dämlichen Drop, der beide Schiffe zum Glück für sie ziemlich stark beschädigt hatte, schien es jetzt wieder ruhiger geworden zu sein. Durch die Kameravergrößerung konnte sie erkennen, dass ein Besatzungsmitglied der Tiara (Logan glaubte sie sich zu erinnern) offensichtlich Wache hielt während die Besatzung des anderen Schiffes Kisten auf die Tiara schleppte. Sarah hätte laut gelacht, wenn nicht so viel Geld auf dem Spiel stände. Lucia Monrowe schien also unter die Piraten gegangen zu sein und plünderte gerade fröhlich vor sich hin. Der Rest von Lucias Besatzung schien wohl das Schiff zu reparieren, während sich Lucia selber nach einiger Zeit in das Cockpit der anderen Conny gesellte und dort irgendetwas an den Konsolen machte. Keiner schien auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, die Geschütztürme der Connies zu bemannen. Und dann - nach einer schier endlosen Zeit des Wartens, erschien auf Sarahs Radar ein weiterer Blip. Ihre Mundwinkel formten sich zu einem Lächeln, während ihre Finger Befehle eintippten. Ihre unbemannte Aurora positionierte sich in einiger Entfernung hinter den beiden Schiffen. Die ehemalige Testpilotin seufzte. "Wir hätten das auch einfacher regeln können... Du hättest doch einfach nur auf Cathcart mitkommen müssen und wir alle wären glücklich und zufrieden gewesen, aber nein..." Sarah unterdessen verließ ihre Deckung ihrerseits so weit, dass sie freie Schussbahn hatte. Sie fuhr die Waffensysteme und Schilde zu voller Stärke hoch und... Kurze Zeit später erklangen Warnmeldungen der Bordcomputer auf beiden Schiffen: "Achtung! Wir sind erfasst worden! Raketenalarm!" Die Aura hatte mit ihrem Zielerfassungssystem auf die zweite Conny aufgeschaltet und dort den Antrieb anvisiert, während Sarahs Raketenwerfer genau auf das Cockpit der Tiara zielte. Kurz darauf rief sie die beiden Schiffe und wartete darauf, dass man ihr antwortete.
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  6. Alfred Runicer döste in seinem Büro. Seine Brille hing schief in seinem unrasierten Gesicht. Die schweren Lieder seiner trüben Augen fielen ihm immer wieder zu, während sie in den kurzen Momenten den Blick auf seinen Schreibtisch frei gaben. Die drei leeren Weinflaschen und das schmutzige Glas sprachen ihre eigene Sprache. Das rhythmische Hüpfen der Nadel am Rand der abgelaufenen Schallplatte schickte Runicer erneut ins Land der Träume. Dieses irre Mädchen war gestern überstürzt, mitten in der Nacht, mit ihrem „neuen“ Schiff abgeflogen. Endlich war er es los. Das Geisterschiff, das Horrorschiff. Es fühlte sich an, als wäre ihm eine gewaltige Last von den Schultern genommen worden. Runicer hat sich ein Gläschen eingeschenkt, seine Lieblingsplatte aufgelegt und dem Albtraum hinterher geprostet als es die Atmosphäre erreicht hatte. Dann dachte er daran, mit wem dieses Schiff davon flog, welchen Namen ihm sein alter Freund Mic genannt hatte. Er dachte an das kleine Buch, das er dieser Lucia Monrowe mitgegeben hatte. Natürlich hatte er es gelesen. Das alles erinnerte ihn daran, wie klein doch dieses Universum in Wirklichkeit war. Nichts blieb unbemerkt, nichts begraben, nichts vergessen. Das machte ihn etwas schwermütig und er öffnete die zweite Flasche. Die Dritte half ihm dann zu vergessen und scheinbar auch dabei einzuschlafen. Das Klicken der Tür weckte ihn erneut. Runicer war etwas verärgert. Er hatte das „Bitte-nicht-stören“-Schild gestern extra noch an die Tür gehängt und seine Mitarbeiter wussten auch verdammt gut, was dieses Schild bedeutete. Mit zusammengekniffenen Augen konnte er eine Silhouette in einem Blaumann ausmachen. „Heinrich?“, fragte er mit belegter Stimme, während seine geübten Hände die Brillengläser mit dem Hemdsaum säuberten und sie auf seine Nase setzten, wo sie dann behände in Position geschoben wurden. Wieder mit klarem Blick konnte er den Besucher erkennen. Es war tatsächlich Heinrich. Sein Vorarbeiter hatte die Hände am Rücken verschränkt und wirkte unnatürlich blass. Runicer wollte gerade losschimpfen und Heinrich auf die Bedeutung des Schildes draußen vor der Tür hinweisen, als sich ein Mann an seinem blassen Mitarbeiter vorbei schob, die Arme ausbreitete und Runicer ein übertrieben freundliches „ Bonjour, mon ami!“ entgegenschleuderte. ~Oh… Kundschaft! ~ Runicer nickte freundlich zurück. Der Neuankömmling jedoch war ihm völlig unbekannt. Der Mann war schlank, fast hager, und großgewachsen. Der braune Ledermantel war perfekt angeschneidert, ebenso wie die schwarze Hose und der schwarze Rollkragenpullover aus echter Wolle. Alles war ebenso perfekt am Körper angelegt wie der schmal gehaltene Oberlippenbart und die nach hinten gekämmten schwarzen Haare. Am meisten fiel Runicer diese beunruhigende Narbe ins Auge, welche sich fett und rosa von der linken Augenbraue bis zum rechten Mundwinkel ausbreitete. Seine Stimme klang wie Reibeisen die gegeneinander bewegt wurden. Er schien sich einen französischen Akzent zugelegt zu haben, was dem Ganzen noch ein Zischeln hinzufügte. ~Wie eine Schlange...~ dachte Runicer, während er die Flaschen schnappte, um sie unter den Tisch zu räumen. ~ Eine narbengesichtige Schlange.~ Im Augenwinkel bemerkte er einen zweiten Besucher, der sich hinter dem Fremden durch die Tür schob und hinter Heinrich in Stellung ging. Der Mann grüßte nicht. Er war riesig, wie ein Kleiderschrank. Der Anzug, den er trug, schien beinahe aus den Nähten zu platzen. Er stand einfach nur da und die dunklen Gläser einer Sonnenbrille verwandelten das ansonsten schwarze Gesicht in eine dunkle, ausdruckslose Fläche. „Sie müssen Monsieur Runicer sein!?“ zischelte die Narbenschlange. „Ähh... Ja ...Ja, das bin ich“, antwortete Runicer während er krampfhaft versuchte, die Narbe im Gesicht seines neuen Gastes zu ignorieren und auf einen der freien Stühle vor seinem Schreibtisch deutete. Mit verlegenem Lächeln ließ er die erste Weinflasche unter dem Tisch verschwinden. „Bitte entschuldigen Sie die Unordnung, ich hatte gestern etwas zu feiern und…“ „Oui! Wir ´aben davon ge`ört.“ Das Narbengesicht machte drei Schritte in den Raum hinein und beugte sich über einen der freien Stühle zu Runicer hinüber, die Hände auf die Rückenlehne gestützt, und setzte ein Totenkopfgrinsen auf, das Runicer frösteln ließ. „Bitte, Monsieur Runicer, machen Sie sich keine Mühe.“ Das Narbengesicht deutete auf den freien Stuhl neben sich, woraufhin der schwarze Schrank den blassen Heinrich nach vor schubste und selbigen unsanft auf den angewiesenen Platz setzte. Erst jetzt bemerkte Runicer, dass sein Freund die Hände nicht freiwillig hinter dem Rücken verschränkt hatte. „Was….was wollen Sie?“, fragte Runicer unsicher, er konnte den Blick nur schwer von seinem gefesselten Mitarbeiter lösen. Seine Hände fühlten sich schwitzig an und sein Herz schlug ihm bis zu den Ohren hinauf. Heinrich schaute ihn hoffnungsvoll mit großen Augen an. Dieser Mann schien entsetzliche Angst zu haben, Runicer nickte ihm beschwichtigend zu, das war CathCart, und Alfred Runicer hätte es niemals so weit gebracht, wenn er nicht genau gewusst hätte, wie man mit Gaunern und Halsabschneidern umging. Alle wollten sie etwas. Geld, für gewöhnlich. Darum hatte er immer sehr wenig Bargeld bei sich und feilschte. Runicer handelte nicht nur mit Schiffen. Gefallen und Insiderinfos gehörten ebenso zum Geschäft wie gestohlene Schiffe verschwinden zu lassen. Diese Leute jedoch sahen eigentlich nicht aus wie hiesige Gauner. Das waren Fremdweltler, da war sich Runicer sicher, vielleicht brauchten sie ein Schiff? Er würde ihnen eines geben. Er hatte genug schrottreife Schiffe, die von außen noch viel her machten. „Monsieur Runicer, wir ´aben nicht viel Zeit und wollen es so kurz wie möglich 'alten.“ Das Zischen der Narbenschlange riss Runicer wieder aus seinen Gedanken, „Wir `aben Informationen erhalten, dass eine junge Frau bei Ihnen ein Schiff erstanden hat? Eine gewisse Lucia Monrowe? Ist diese Information korrekt?“ Runicer nickte eifrig und presste ein „Ja…“ hervor. Die Fremden schienen Kopfgeldjäger zu sein. ~Das wird einfach. ~ dachte sich Runicer. Diese Leute waren in der Regel damit zufrieden, die Infos die sie brauchten, zu bekommen und zogen dann ohne viel Aufhebens ihrer Wege. Mic würde erstaunt sein, was für Leute sein neuer Schützling so anzog. Runicer wusste von Anfang an, dass diese Frau ihm nur Probleme…. „Dann 'aben sie doch bestimmt weiter Informationen für uns über diese Angelegen’eit, Monsieur?“ Runicer hob die Akte über das Geisterschiff von seinem Schreibtisch auf. Er hatte selbst, zum Abschied, letzte Nacht noch einmal darin geblättert. Ihm schien, als wögen die wenigen zusammengehefteten Seiten so viel wie ein dickes Buch. Ein umfangreiches Werk an schlechten Erinnerungen. Runicer wollte diese Seiten eigentlich in dem Moment vernichten, in dem das Schiff seinen Landeplatz verlassen hatte. Etwas, das so gar nicht zu ihm passte. Er war einer der Menschen die eigentlich nie etwas wegwarfen. In diesem speziellen Fall jedoch wollte Runicer eine Ausnahme machen. Er reichte das Schriftstück über den Schreibtisch hinweg der Narbengesichtschlange, welche sich breitbeinig neben dem blassen, gefesselten Heinrich aufgebaut hatte und ungeduldig nach der Akte griff. „Sie haben Glück, dass ich sie noch habe….wollte sie eigentlich heute vernichten.“ Kommentarlos riss der Fremde ihm die Akte förmlich aus der Hand und fing an darin zu blättern. Runicer glaubte einen fragenden Blick gesehen zu haben und redete weiter. „Ist so gar nicht meine Art, wissen sie. Normalerweise hebe ich alles auf... aber in dem Fall, es ist eine lange Geschichte wissen Sie….“ „Ist diese Schiffs-ID korrekt?!“ Die Unterbrechung des Narbengesichts kam wie der Knall einer Peitsche. Runicer zuckte erschrocken zusammen, fing sich aber schnell wieder, während er seine Brille wieder an ihren Platz zurückschob. „Aber natürlich! Ich habe die Nummer bei der Bergung selbst abgelesen und notiert. ME477UEC“ „Merde…“ Das Narbengesicht hatte plötzlich eine Pistole in der Hand, richtete den schallgedämpften Lauf auf Heinrich und schoss dem Mann ohne hinzusehen in den Kopf, während er immer noch ungläubig auf Runicers Aufzeichnungen starrte. Kleine rote Blutstropfen spritzten auf Runicers Brille. Runicer kreischte hysterisch auf und versuchte aufzustehen, doch der schwarze Muskelberg war bereits über ihm und nagelte ihn mit unmenschlicher Stärke fest. Die Arme des Schwarzen waren wie Schraubzwingen, die ihn förmlich in seinen Stuhl hineindrückten und es ihm unmöglich machten, sich zu bewegen. Der Schwarze fesselte ihn mit Klebeband an seinen Stuhl. Runicers in Panik weit aufgerissenen Augen starrten nur ungläubig auf seinen Mitarbeiter, der schlaff in seinem Stuhl hing. Es schien, als würde er schlafen, nur dass gut die Hälfte seines Kopfes im Raum verteilt herumlag. „Köpfe, die auf Pfähle gesteckt wurden…“ flüsterte Runicer, während er versuchte die Fassung wieder zu erlangen. „Qu’on les tue.“ Die Narbengesichtschlange hatte die Hand an dem Knopf in seinem Ohr. „Oui! Und bringt mir den Koffer!“ „Monsieur Runicer“, er wandte sich wieder dem Gebrauchtschiffhändler zu.“ Sie bringen uns da in eine unangenehme Lage...“. Bedächtig steckte er die Pistole wieder in den Brusthalfter, warf die Akte seufzend auf den Tisch zurück und ging auf den Plattenspieler zu, sehr darauf bedacht, Blutlachen und Gehirnstückchen auszuweichen. „Sie…haben ihn einfach umgebracht!?“ brüllte Runicer, „Sie verfluchter Mistker...hmmpf“ ein Knebel aus Klebeband beendete Runicers Ausbruch eben so schnell wie er begonnen hatte. „Oui, das habe ich…“ raunte das Nabengesicht während er bedächtig die Nadel des Plattenspielers anhob und vorsichtig mitten auf der Schallplatte platzierte. Klaviermusik erfüllte den Raum. „Ah, Chopin.“ Er legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und genoss für einen kurzen Augenblick die Musik. Er musste seine Gedanken ordnen. Es fiel ihm schwer zu realisieren, dass dieses, fast zwanzig Jahre verschwunden geglaubte Schiff nun doch wieder aufgetaucht war. Der Umstand, dass sich nun ausgerechnet die kleine Monrowe-Göre auf ihm befand, hatte beinahe etwas Komisches, aber Húgo Roche war nicht nach Lachen zu Mute. Die verdammte Narbe juckte wieder, wie jedes Mal, wenn er nervös wurde. Roche kratzte sich vorsichtig im Gesicht und wandte sich wieder dem gefesselten Runicer zu. „Monsieur Runicer, manche Dinge sollten für immer vergraben bleiben. Dinge wie eben dieses Schiff. Nun, da diese Sache wieder aus dem Nebel des Vergessens aufgetaucht ist, müssen wir ganz einfach all das wissen, was Sie wissen…“ Bei diesen Worten erschienen zwei weitere Anzugträger in der Tür. Gemeinsam trugen sie einen schweren Stahlkoffer in den Raum und stellten ihn vor Runicer auf den Schreibtisch. Roche bedeutete ihnen mit einem Kopfnicken, sie wieder allein zu lassen. Einer der beiden packte Heinrichs schlaffen Körper unter den Armen und brachte ihn nach draußen. Roche begann bedächtig das Zahlenschloss an dem Koffer zu öffnen, während er die Klaviersonate aus dem Plattenspieler mitsummte, „Natürlich könnten wir Sie ver’ören….und vermutlich würden Sie uns auch alles erzählen was wir wissen wollen…“ Runicer nickte eifrig, „ Ich fürchte nur, dass diese Methode etwas ungenau sein könnte…. Monsieur müssen verstehen, dass wir alles so genau wie möglich in Erfahrung bringen müssen. Darum `abe ich das `ier mitgebracht.“ Vorsichtig hob er ein Ding aus dem Koffer, das aussah wie ein Roboter-Oktopus, der mit all den mit Bohrern und Spritzen bewehrten Fangarmen zitterte und klapperte. „Also ist das unser Mittel der Wahl, Monsieur Runicer. Die Xi‘An nennen es Gedankenfischer. Zumindest wenn man ihre Bezeichnung dafür direkt übersetzt.“ Roche hielt ihm das Oktopus-Ding vor die Nase, während er auf Runicers Seite des Schreibtischs wechselte. Runicer schrie und fluchte doch der Knebel verwandelte alles in unverständliches Gestöhne. Er riss und zerrte an seinen Fesseln, die ihn unerbittlich weiter zu Untätigkeit verdammten. Der schwarze Hüne hinter ihm fixierte seinen Kopf mit beiden Händen und Roche setzte dem gefesselten Mann den Apparat auf. Leise summend aktivierte sich das Xeno-Gerät. Je zwei der Tentakel krallten sich brutal in das Fleisch an Schulter und Brust und fixierten so Runicers Kopf in aufrechter Position. Die restlichen Arme des Geräts legten sich auf Schläfen, Stirn und Hinterkopf. Kleine Bohrer begannen summend damit, den Spritzen und Sensoren einen Weg durch Haut, Gewebe und Schädelknochen zu fräsen. Kleine Rinnsale aus Blut flossen die Stirn und Nasenrücken hinab, während vom Schock geweitete Augen sich verdrehten, bis nur noch das Weiße zu sehen war. Erst als der größere Bohrer am Scheitelpunkt seine Arbeit begann, schrie Runicer. Das würde noch eine halbe Stunde so weiter gehen. Roche kannte die Funktionsweise des Xi’An-Apparates recht gut. Der Gedankenfischer tötete seine Patienten eigentlich unmittelbar in dem Moment, in dem er ein ganzes Bündel Sensoren direkt im Gedächtniszentrum platzierte. Drogen und Stimulanzien legten den restlichen Körper lahm und hielten ihn lange genug in diesem letzten Moment, in dem „das Leben an einem vorbeizog“. Sie hielten diesen Moment lange genug aufrecht, um alles aufzuzeichnen. Man konnte später sogar den Zeitraum eingrenzen, Schlagwörter eingeben, Geruch und Stimmproben einspeisen, um ein exakteres Ergebnis zu erhalten. Roche hatte absichtlich nie darüber nachgedacht, wozu die Xi‘An so etwas überhaupt erfunden hatten. Es reichte ihm, den praktischen Wert zu kennen und gegebenenfalls auch zu nutzen. Runicer schrie aus Leibeskräften. Roche ging wieder zum Plattenspieler und drehte die Lautstärke ganz nach oben. „Pass auf, dass er es nicht kaputt macht! “ rief er seinem Untergebenen zu, der als Antwort fast unmerklich nickte, „Ich muss jemanden anrufen…“ Roche öffnete die Tür zu Runicers Büro und blinzelte in die Morgensonne. Von einer Klaviersonate und Runicers Schreie begleitet, trabte er die wenigen Stufen hinunter. Unten musste er noch einen weiten Schritt über Heinrichs leblosen Körper machen. Unweit des Büros lagen drei weitere tote Körper in Arbeitskleidung. Alle an den Händen gefesselt, nebeneinander aufgereiht, mit einem einschussloch im Hinterkopf. Der Sand um sie herum hatte sich mittlerweile in roten Matsch verwandelt. Roche bemühte sein MobiGlas. Es dauerte eine Weile, den gesicherten Kanal aufzubauen. Laut Runicers Aufzeichnung gab es noch zwei weitere Personen auf CathCart, die damals an der Bergung der ME477UEC beteiligt gewesen waren. Es würde wahrscheinlich den restlichen Teil des Tages in Anspruch nehmen, diese Leute aufzuspüren und zu liquidieren. Roche konnte erst von diesem dreckigen Planeten weg, wenn die Erinnerung an dieses Schiff auf CathCart ausgelöscht war, das wusste er bereits jetzt. Ungeduldig blickte er auf sein MobiGlas. Die Verbindung baute sich nur sehr langsam auf. ___ Es war eine milde Sommernacht. Die Lichter des Eiffelturms und der Champs-Élysées glitzerten unten am Boden ebenso hell und strahlend wie die Sterne und die Positionslichter der Großraumschiffe, die gerade im Raumhafen von Paris anlegten. Irgendwo dazwischen lehnte ein Mann rücklings gegen das Geländer seiner Penthouse-Terrasse. Er hatte sich heute Abend für einen weißen Anzug entschieden. Schließlich gab er nicht jeden Tag eine Party. Außerdem brachte das samtige Weiß seine gebräunte Haut ebenso gut zur Geltung wie seine perfekt gestylten grau melierten Haare sowie seine grünen Augen. Er ließ den Blick über die versammelte Gesellschaft gleiten, während er an seinem sechzigtausend Credit teurem Champagner nippte. Die Crème de la Crème der Pariser High Society war hier versammelt. Da plauderte Ratsmitglied Jenkins mit einem General. Dort schnappte sich die hiesige Chefin des High Secretary ein Kaviarhäppchen von einem Silbertablett, in der Hoffnung, einem Grüppchen Medienvertreter zu entkommen. Weiter hinten unterhielt sich der Direktor des Louvrè sehr angeregt mit dem Pariser Polizeichef und einem hochdekorierten Admiral über den Monet, der in Glas versiegelt neben weiteren Kunstschätzen, in seinem Appartement an der Wändend hing. Irgendwo im Hintergrund sorgte ein Streicherquartett für eine stilgerechte Untermalung. Der Mann im weißen Anzug wollte sich gerade wieder unter seine Gäste mischen, als er im Augenwinkel seinen Butler Jacques bemerkte. ~Der alte Bastard kann immer noch schleichen wie eine Katze~ „Ein Anruf für Monsieur.“ - „Ich habe keine Zeit für so einen Unfug, Jacques. Ich habe Gäste, falls es dir zufällig noch nicht aufgefallen ist.“ Der ältere Butler bedachte die Gäste mit einem abschätzigen Blick. „Monsieur Adams, Monsieur Roche ließ keinen Zweifel daran, dass es wichtig sei.“ Martin Adams verdrehte die Augen und ergriff, leise seufzend, das Designer-MobiGlas, das auf dem silbernen Tablett, welches Jacques in Händen hielt, bereit lag. „Wehe, es ist nicht wichtig….Was gibt es Roche?“ „Salut! Mr. Adams….wir ´aben ein Problem…“ Martin Adams lauschte den Ausführungen seines Handlangers und hatte bei fortlaufender Dauer, immer größere Mühe die Fasson zu bewahren während er sich wieder unter seine Gäste mischte. Ein gespielt freundliches Nicken dahin, ein erzwungenes Lächeln dort hin, bis ihm das Nicken und Lächeln plötzlich im Hals Stecken blieb. „Was meinst du mit... es ist wieder aufgetaucht?“ fauchte er, „ reden wir in meinem Büro weiter…“ Adams legte Roche auf die Warteschleife… „Probleme?“ Martin Adams drehte sich erschrocken um und blickte direkt in das Gesicht von Namori Schneider. Die Leiterin des High Secretary von Paris sah ihn hoffnungsvoll an. Sie hoffte inständig mit dem Gastgeber ins Gespräch zu kommen, vor allem um diesen anhänglichen Medienheinis zu entkommen. Adams erholte sich schnell wieder von seinem anfänglichen Schrecken. „Miss Schneider, wie gefällt Ihnen die Party?“ – „Ach, wissen Sie Mr. Adams, Ihre Partys sind immer eine willkommene Abwechslung….“ – Schön, dass Sie sich amüsieren, Namori. Es tut mir ausgesprochen leid, aber ich habe da ein sehr wichtiges Gespräch.“ – „Sie Armer, immer müssen Sie arbeiten. Das Geschäft ruht wohl nie…“ – „Mehr eine Privatangelegenheit…. Wenn Sie mich kurz entschuldigen.“ Mit diesen Worten drängte sich Martin Adams förmlich an seinem Gast vorbei und marschierte in Richtung seines Büros. Adams schloss die doppelflügelige, holzvertäfelte Tür wieder hinter sich, ging an dem schweren Mahagoni-Schreibtisch vorbei und setzte sich auf seinen makellosen gepolsterten Ledersessel. Er lehnte sich nach vorn, stützte sich mit den Ellenbogen auf den Tisch und schlug die Hände vors Gesicht. Zwanzig Jahre waren es jetzt. Zwei Jahrzehnte waren vergangen, seitdem er veranlasst hatte, dass sein alter Freund Edward Monrowe nie wieder von einer Geschäftsreise zurückkehren sollte. Die Hände vorm Gesicht atmete er einmal tief durch und rieb sich die Augen. Dann drückte er auf den Knopf seines Komms. „Húgo?“ - „Oui, Ich bin noch da.“ - „Also hat Lucia das alte Schiff ihres Vaters gefunden?“ - „Oui, das `at sie…“ - „Weiß das Gör, was sie da gefunden hat?“ – „..........“ – „Roche?!“ – „Das….prüfe ich gerade noch.“ Adams rutschte unbehaglich auf dem Stuhl umher. Er hasste diese Art Entscheidungen, doch er war schon immer der Mann, der unbequeme Entscheidungen fällen musste. Darum gab es Monrowe Enterprise noch. Hätte er damals vor zwanzig Jahren keine Entscheidung getroffen, oder so viele Male danach, gäbe es diese Firma nicht mehr, davon war er überzeugt. ~Diese Verfluchten Vanduul! Scheiße….was ist so schwer daran, ein Schiff zu zerstören?... Diese dämlichen, scheiß, Aliens…. Wenn man nicht alles selber …..~ Adams schlug mit der Handfläche auf den polierten Schreibtisch. Nun war es wieder an der Zeit für Entscheidungen. Entscheidungen, die nur er treffen konnte. „Dieses Schiff muss verschwinden. Nimm dir, was du brauchst und lösche es aus. Ich erhöhe dein Etat um eine Million, das müsste reichen“ – „Oui. Und das Mädchen…?“ – „Edwards Tochter brauchen wir lebend. Mir ist egal, wie du es anstellst, aber mir reißt langsam der Geduldsfaden, Húgo!“ - „Naturellement Monsieur.“ - „ Und... Ich will keine Zeugen, verstehst du?! Mach es ….mach es leise.“– „Wie immer. Oui, Monsieur!“ – „Was ist das eigentlich für ein Lärm im Hintergrund?“ – „Chopin!“ Damit beendete Roche das Gespräch. Martin Adams drehte sich mit seinem Sessel zu der schweren Tresortüre um. Der Tresor war schon da, als er damals Edwards Penthouse bezogen hatte. Mannshoch, aus einer Titanium-Adamit-Legierung. Darin hatte sein alter Freund und Geschäftspartner all seine Genialität eingeschlossen. All die vorsintflutlichen Pläne für Schiffsantriebe, Motoren, Schildgeneratoren. Man konnte viel über Edward Monrowe sagen, aber er war ein Genie, was solche Dinge anbelangte. Diese Pläne waren mehr wert als der ganze Monrowe-Konzern zusammen und das trotz der Tatsache, dass der Konzern unter Adams Leitung seine Gewinne vervielfacht hatte. ~ Du wolltest nie Waffen bauen Eddie, du verfluchter Arsch! Was hätten wir anderes tun sollen? Es war Krieg. Und du hast nur gesagt, das Universum wäre noch nicht bereit für deine Erfindungen. Scheiße! Du hättest den ganzen Konzern vor die Hunde gehen lassen. Was hätte ich denn tun sollen! ~ Die Pläne waren so nah, aber sie hätten auch Millionen von Lichtjahren weg sein können. Edward Monrowe hatte seine Geheimnisse in einem selbstentworfenen Tresor eingeschlossen. Jeder Versuch, dieses Ding mit Gewalt zu öffnen, löste mindestens einen von einhundertachtundfünfzig Mechanismen aus. Jeder einzelne sorgte dafür, dass der Inhalt unwiederbringlich zerstört wurde. Es gab keinen klar ersichtlichen Öffnungsmechanismus. Edward hat einmal zu ihm gesagt. „Mein größter Schatz wacht über meinen größten Schatz. Wenn sie einmal alt genug ist, wird sie vielleicht wissen, was das Klügste ist...“ Martin Adams tröstete sich gerne mit dem Gedanken, er hätte den Mord an seinem besten Freund und dessen Frau angeordnet, um den Konzern zu retten, doch jedes Mal, wenn er die schwere Tresortür betrachtete, wurde ihm bewusst, warum er es tatsächlich getan hatte. Die kleine Lucia war der Schlüssel, soviel war klar. Er hat es nie geschafft, sie zu brechen, und dann war sie ihm einfach entwischt. ~Deine kleine Göre ist genauso stur wie du es warst, Eddie. Aber vergiss eines nicht, Martin Adams bekommt immer was er will! ~ Da stand er, dieser überdimensionale Tresor. Wie eine Verhöhnung. Adams schleuderte frustriert das halb volle Champagnerglas dagegen das in Tausende kleine Kristallsplitter zersprang. Dann stand er auf, strich seinen weißen Anzug wieder glatt, richtete sich die Krawatte und übte vor dem Spiegel noch einmal sein Gewinnerlächeln. Elegant öffnete die Tür zu seinem Büro, er hatte schließlich Gäste. ___ Roche spie auf den staubigen Boden aus. Das Gestöhne und das Gewimmer von diesem Runicer hatte endlich ein Ende gefunden. Vorsichtig an seiner Alten Narbe krazend dachte er über seine weiteren Schritte nach. Jetzt würde zuerst der ekelige Teil kommen in dem er den Gedankenfischer wieder von dem geschundenen Körper trennen musste. Roche verzog angeiwedert das Gesicht. Er hasste es diese blutigen, besuhlten Leichen zu berühren und fragte sich ob er genügend Silikonhandschuhe eingepackt hatte. Dann würde der nervige, arbeitsintensive Teil folgen in dem er das aufgezeichnete Gedankenwirrwar durchforsten und auswerten musste. Er bekam allein bei dem Gedanken daran Kopfschmerzen. Er klatschte in die Hände und wies seine Leute an, zusammen zu packen. Er würde Seine Männer losschicken um die beiden Namen aus Runicers Aufzeichnungen zum Schweigen zu bringen, damit er sich in Ruhe mit der Auswertung befassen konnte. Das Jagtwild hatte einen Vorsprung von nur sechs oder sieben Stunden. Wichtig war nun den Anschluss nicht zu verlieren. Er würde Madame Johnson auf das Schiff ansetzen. Die Söldnerin hatte sich mit ihrem Tipp was Runicer anging als hilfreicher erwiesen als es ihr vielleicht bewusst war, und wird wohl ein paar extra Credits nicht abgeneigt sein. Hùgo Roche sog die staubige Luft in seine Lungen. Alles war vorbereitet. Die Jagt konnte beginnen. ___ Lucia entspannte sich im Pilotensitz der Tiara. Sie hatte es sich nicht nehmen lassen ihr Schiff persönlich zu starten und aus der Staubigen Atmosphäre von CathCart zu steuern. Sie genoss das sanfte vibrieren der Motoren, das leise Summen der Schildgeneratoren das verlegene piepen der Relais. Sie hatte soeben den zigsten Systemcheck durchgeführt und es war alles in Ordnung. Runicers Leute haben gute Arbeit geleistet. Lucia machte sich eine geistige Notiz, diesen Heinrich auf ein Bier ins „funny fish“ einzuladen wenn sie das nächste mal nach ChathCart kommt. Zuvor hatte Sie noch einen kleinen Bericht an Mic gesannt, der nun endlich über alles im Bilde war. Die Sache mit der Kopfgeldjägerin hatte sie allerdings verschwiegen. Mic musste schließlich nicht jeden Scheiß wissen. Hinter ihr konnte sie das verlegene Kichern von Elizabeth vernehmen. Logen war immer noch damit beschäftigt allen seinen „neuen“ Mantel vorzuführen, den er sich aus Runicers Fundsachenkiste organsiert hatte. Er war schon lange nichtmehr mit Ernst bei der Sache und alberte nur noch herum, was zumindest die neue Pilotin zu erheitern schien. Lizzy machte einen ordentlichen Eindruck auf Lucia, auch wenn sie sich etwas am militärischen Gehabe der Pilotin störte. Lucia war es einfach nicht gewöhnt mit M’am oder Sir angesprochen zu werden, und es war ihr auch etwas zu wieder. Aber die Neue war freundlich und voller Tatendrang und sammelte eine Menge Punkte bei Lucia als sie „Scheiße wir werden alle sterben.“ während dem, zugegebener maßen, holprigen Start von sich gab. Lucia erschrak fast, als Chassy von hinten ihre Arme um sie Schlang und ihr eine Kuss auf die Wange drückte. Sie ließ ihren Kopf auf Lucias Schulter ruhen und beide blicken gemeinsam auf das Sternenmehr jenseits des Cockpits. „Du hattest Recht.“ flüsterte sie, „ Sie ist wunderschön, deine Tiara.“ Lucia lächelte und umklammerte Cesirias Hände ganz fest. „Danke.“ Später legte sich Lucia allein in ihre Koje. Es war ein verflucht langer Tag und sie war hundemüde. Sie bemerkte das kleine Buch mit grünen Einband das Runicer ihr gegeben hatte. Sie hätte es beinahe vergessen. Neugierig wog sie es in den Händen und gähnte dann herzhaft. Sie legte das Buch wieder auf die Ablage zurück. Jetzt wollte sie nur noch schlafen. Lucia beschloss es ein anderes Mal zu lesen und schloss die Augen.
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  7. Wenn du den Revel and York Hangar hast kann ich dir helfen. Mir wurde ja auch geholfen Wenn du im Hangar bist dreh dich um 180 Grad und geh auf das Tor zu. es öffnet sich automatisch und dahinter an der linken Wand is dann die Plakette Gruß Chase
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  8. *Monkey hämmerte wie wild auf der Bedientafel des Aufzugs herrum* "Mach schneller du verdammtes Scheißteil!" Leider schien das mittlerweile recht ramponierte Display nicht wirklich zu verstehen und für Monkey wirkte es, als krieche der Aufzug im Schneckentempo nach oben. Seine Sicht verschwamm wieder und wieder zu einer milchigen Suppe. Unter seinen Stiefeln formte sein Blut einen kleinen See und Monkey konnte hören wie das Leben aus seinem Körper sickerte. *Plitsch* *Platsch* *Plitsch* *Platsch* Tropfen um Tropfen ran an ihm herab und klatschte zu Boden. Immer wieder versuchte sein Bewusstsein zu entkommen, einfach aufzugeben und alles enden zu lassen. Monkey lies es nicht zu, er hatte noch diese eine Aufgabe. Ein letzter Akt, den es zu bewälltigen galt. Nichts durfte ihn aufhalten. Nichts durfte.... "Samuel?" "Ja?" "Warum folgst du mir noch immer? Lass mich doch einfach los....." "Ich kann nicht!" "Es ist ganz leicht, lass einfach los......" "Nein, Ich kann nicht!" "Du musst......." "Warum?" "Damit du wieder leben kannst......" "Ich liebe dich!" "Ich weiß....." Ihre Lippen......diese zarte Umarmung.....dieser himmlische Duft......Erinnerungen aus längst vergangenen Tagen..... Eine unerträgliche Hitze riss Monkey aus seiner Halluzination. Flammen schlugen ihm entgegen. Eine Explosion beförderte ihn zurück ins Jetzt. ~Was ist hier passiert? Wo ist....?~ Langsam taumelte Monkey an den Flammen vorbei in den Hangar. Im Augenwinkel entdeckte er zwei verstümmelte Piraten. Opfer der Explosion. Der Verzweiflung nahe blickte er sich um. Versuchte im Rauch sein Ziel wiederzufinden. Die rot wummernden Alarmleuchten machtem seiner Wahrnehmung zu schaffen. Schwindel stieg in ihm auf. Dort......dutzende Meter entfernt......mitten im Hangar....... Schemenhaft glaubte er die Silhouette Jokks zu erkennen. Mit letzer Kraft zwang er sich vorwärts. ~Wo ist SEV?~
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  9. Sarah schätzte ihre Chancen ein. Die Demonstration mit der Zerstörung des anderen Schiffs saß ihr schwer im Nacken. Vor ihrem geistigen Auge spielten sich mehrere mögliche Szenarien ab. Die meisten davon endeten mit einer zerstörten Hornet Ghost oder mit ihr selbst als Spielzeug in irgendeiner dreckigen Spelunke. Lucia überlebte die meisten davon… Was wohl daran lag, dass der nette Monsieur Roche eher an der Unversehrtheit von Mademoiselle Monrowe als an der von Madame Johnson interessiert war. Der nette Monsieur lud sie dann auch freundlich und höflich, aber sehr bestimmt, zum Essen ein. Das Angebot war so verlockend, dass es Sarah kaum in den Sinn kam, es abzulehnen. Zum Teil natürlich, weil IHRE verdammten Credits auf dem Schiff waren und zum anderen, weil es Sarah nicht entgangen war, dass die Möwe ihre Waffensysteme nach der Zerstörung des anderen Schiffs NICHT deaktiviert hatte. „Eine Dusche mit echtem Wasser?“, hakte Sarah kurz nach und setzte ihr bestes, gekünsteltes Lächeln auf. „Solch eine Einladung kann ich unmöglich ausschlagen und es wäre mir eine große Ehre, mit Ihnen heute Abend zu speisen, Monsieur.“ Sarah drehe sich halb der Magen um bei dem Gedanken daran. „Die Dusche würde ich allerdings vorher aufsuchen wollen. In meinem aktuellen Zustand wollen Sie mich nicht sehen, das versichere ich Ihnen.“ Seine letzten Worte ließen bei ihr sämtliche Alarmglocken schlagen. Ein Angebot? „Natürlich höre ich mir gerne Ihr Angebot an.“ Sarah konnte Roche nicht wirklich einschätzen. Er war skrupellos und ein Widerling, der sich hinter einem gekünstelten Akzent versteckte und einen auf Gentleman machte. Sarah hoffte, dass sein Angebot nichts damit zu tun hatte, dass sie die Möwe durch die Luftschleuse verließ – ohne Raumanzug selbstverständlich. Sarah tippte einige Befehle in die Konsole, woraufhin sich die Aurora in Bewegung setze. „Ich habe den Landecomputer von Mademoiselle Monrowes Schiff auf Landebucht drei programmiert.“ Sarah sah auf den Monitor und in das Gesicht von Roche. „Bis nachher“, fügte sie hinzu und brach die Verbindung zur Möwe ab. Kurz öffnete sie einen Kanal zur Aurora. "Die Aurora landet in Bucht drei.“ Lucias „Danke“ versetzte ihr einen Hieb. „Wofür?“, hakte Sarah vorsichtig nach. Die Antwort von Lucia ließ ihr den Magen verkrampfen. Sie sah kurz weg. „Tut mir Leid. Im Moment kann ich nichts mehr für Sie tun… Vielleicht ergibt sich eine Gelegenheit…". Sarah brach ab und beendete die Verbindung. Kurz darauf steuerte sie auch schon ihre Hornet Ghost in Richtung von Landebucht fünf. Was sie dort wohl erwartete?
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  10. Erst als sie hörte wie das Codefeld piepend Logens Eingabe registrierte, entspannte Elizabeth sich etwas. Ihr Nacken schmerzte und ein dumpfer Schmerz zog aus den Schulterblättern, die sie die ganze Zeit angespannt nach oben gezogen hatte bis hinauf in ihren Hinterkopf. ~Leck mich am Arsch! Wenn Torin nen Vogel hat, dann hat Logen das Zeug für ne komplett ausgestattete Menagerie!~ Sie legte den Peilsender auf die Konsole, liess die Schultern kreisen und versuchte die Verspannung zu lösen indem sie sich selbst so gut es ging massierte. Erneut fiel ihr Blick auf den Sender. Das Leben ihrer Leidensgefährtin hing also nun komplett von der Funktionsfähigkeit dieses kleinen Geräts und dem enstprechenden Sender ab, den sie vermutlich irgendwo verborgen am oder im Körper trug. ~Und falls jemand sie filzt und das Teil findet, ist Logens Plan von jetzt auf gleich im Arsch. Prima!~ Ein vorsichtiger Blick nach hinten versicherte sihr dass niemand sie beobachtete während sie ihr Mobiglass aktivierte und einen gesicherten Kanal zu Torin öffnete. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis das dunkle, stark flackernde Konterfei von Torin erschien und unwillkürlich musste Elizabeth grinsen als sie sein verwuschelte Frisur und die Falten sah, welche nur die harte Koje der Freelancer auf seinem Gesicht hinterlassen haben konnte. “Guten Morgen Sonnenschein. Ich hoffe ich habe Dich nicht geweckt?” fragte sie neckend und wohl wissend dass sie genau das getan hatte. Torins Hand erschien kurz auf dem Display, als er sich schlaftrunken über die Augen wischte “Scheisse Liz. Was gibts denn?” “Hm – wie soll ich es ausdrücken? Erst hat man versucht uns zu entern, dann bedroht und weil das nicht reichte wurde eine meiner Mitstreiterinnen am Ende auch noch entführt.” “Welcher Idiot entert zuerst und bedroht dann?” “Vergiss es Torin. Lange Geschichte. Ach und übrigens soll ich Grüße von Logen ausrichten.” “Logen?” sie konnte sehen wie er die Stirn in Falten legte, doch kurz darauf erhellte sich sein Gesicht als der Name offenbar eine Glocke in seiner Erinnerung läutete. “Logen! Gott – wer hätte gedacht dass der verrückte Kerl sich noch immer da draussen rumtreibt. Also gut Lizzy. Aber jetzt mal Tacheles: Du hast mich doch kaum angepiepst um mir Grüße von Logen auszurichten oder weil man eine Waffe auf Dich gerichtet hat? Ist ja nicht gerade das erste Mal und ich erinnere mich daran dass der letzte Kerl der dich bedroht hat jetzt eine Oktave höher spricht.” er lachte leise “Scheisse – den Gesichtsausdruck werde ich nie vergessen als Dein Stiefel seinen Nüssen das Fliegen beibringen wollte.” “Torin.” Er lachte noch immer und winkte beschwichtigend ab als er Elizabeths ernste Miene sah. “Schon gut, schon gut. Also was ist los?” “Das Schiff hat bei dem Enterrmanöver ein paar Kratzer abbekommen, und wir könnten einige Ersatzteile brauchen.” Sie übertrug die Checkliste der Tiara auf sein Mobiglas und wartete , bis er die Liste überflogen hatte. “Wow. Ein paar Kratzer sagst Du. Ich kenne einen Schrotthändler der das Teil...” “Torin!” irgend etwas kam Elizabeth an Torins Verhalten seltsam vor. Normalerweise war er nicht der Typ der Witze machte wenn man ihn aus dem Schlaf riss. “Also was ist jetzt? Da springen sicher ein paar Credits für Dich raus. Komm schon – und außerdem könnten wir die Betty als Verstärkung brauchen wenn wir auf die Suche nach unserer verlorenen Kameradin gehen.” “Wohohoho... warte – was? Ach so sieht das aus. Du fliegst die Kiste zu Schrott und ich soll Dich da rausboxen? Also ich...” irgend etwas musste ihn in diesem Moment ablenken, denn er drehte sich kurz um, so dass Lizzy nur erahnen konnte dass er mit der freien Hand irgend etwas in seiner Koje zurecht schob. “Alles klar, Torin?” “Was? Äh. Klar. Ja natürlich komme ich vorbei. Schick mir die Koordinaten und ich melde mich, sobald ich in reichweite bin. Bis dann.” Lizzies Augen verengten sich misstrauisch. Die joviale Art war seltsam, aber das er einfach so zusagte ohne zu wissen was für ihn dabei heraussprang oder worauf er sich einliess, das war in höchstem Maße verdächtig. “Torin – ist wirklich...?” Doch Torin hatte die Hand bereits sinken lassen um das Gespräch zu beenden. Lange Zeit saß Elizabeth einfach nur mit offenem Mund und hochgezogenen Brauen da. Das letzte Bild das Torins Mobiglas übertragen hatte war ein nackter Hintern gewesen, und da ihr eigener Hintern sich Millionen von Kilometern entfernt von Torins Koje befand und sein eigener so behaart wie ein Affenarsch war, war sich Elizabeth ziemlich sicher dass Torin die Nacht nicht alleine verbracht hatte. Wütend griff sie nach dem nächstbesten Gegenstand, hob die Hand und registrierte in allerletzter Sekunde dass sie eben fast den Peilsender zu Elektronikschrott verarbeitet hätte. Frustriert brüllte sie ein ohrenbetäubendes “ARSCHLOCH!” durch die Tiara, und trat ersatzweise gegen die Steuerkonsole, bevor sie sich walkürengleich auf den Kühlschrank stürzte um sich eine Dose Bier zu greifen, die sie in einem Zug leerte. Erst als die dritte und letzte Dose ihren Inhalt vollständig preisgegeben hatte, fühlte Lizzy wie sich langsam wieder ein Gefühl der Wärme in ihre kalten, verkrampften Finger schlich.
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  11. HANGARKONTROLLE 3 *Sev nuschelte irgend etwas inseinen Heln wovon Mic aber nichts verstand, unruhig wanderete Sev in der Hangarkontrolle hin und her. Obwohl Mic ein Ruhiges Gemüt hatte machte es Ihn doch ein wenig Nervös das sein Kolege sich icht in Gedult fassen konnte! Nach einer halben Stunde des auf und anb in der Kontrollkabiene platzte Mic der Kragen.* "Mensch Sev!!! Ich weis das du nicht der Freund von Spielchen wie diesen bist, aber hör auf hie r wie ein Tiger im Käfig herum zu wandern." *Darauf hin stellte sich Sev hinter Mic´s Stuhl auf und beobachtete scheinbar das Treiben auf der Platform.* ~Na endlich!! Ruhe im Puff, ich hoffe das bleibt auch eine weile so, schlim wenn sich leute nicht im Griff haben, schon klar das er nervös ist und nachdem wir Monkey verloren haben, wobei ich den alten Hund noch nicht ganz abschreiben will, muss er nun alleine mit mir den mist hier durchziehen.~ * Nach Ca. einer weiterenhalben Stunde stand Sev immer noch wie angewurzelt hinter Mic, dieser konnte seinen starren und bohrenden Blick in seinem Genick spüren, wie ein Bohrer oder ein Scanner versuchte dieser Ihn zu durchdringen. Mic spürte das SEV irgend etwas ausbrütete. Mic lehnte sich zurück, schloss die Augen und übte sich in Geduld für beide. Der Stress und die Anstrengungen der Letzten Stunden taten ihr übriges und ließen Mic ein wenig wegdösen, schemenhaft tat sich vor seinem inneren Auge eine andere Welt auf, Nebel umgab Ihn wie ein Schleier des vergessens der langsam von ihm entfernt wurde kamen alte Errinerungen zurück, ein leichtes Flackern das aussah wie ein Gewitter im Dunkel der Nacht welches sich einem Langsam und unaufhörlich nahert begleitet von Donner und Sturm eines Tornado´s die Geräusche und lichtblitze wurden immer Heftiger, aber irgendetwas war anders! Nein das war kein Gewitter nein es war ein Gefecht langsam konnte Mic Sprachfetzen aus Funksprüchen erkennen. *~Hallo Commander , der Feind ist übermächtig, wir werden das Ziel nicht erreichen können, bitte um Freigabe den Sprenkopf früher abzuwerfen!!! "Nein Leutnant sie müssen näher ran sonst wird sie vom Kraftfeld absorbiert!!" "Verstanden, wünschen sie uns Glück Jenkins Ende" Erneut lichtblitze donnerndes Getöse des Kampfes dann eine unendlich helle Explosion gleißend Hell wie die einer Supernova Gravitationswellen erfassen ihn und schleudern ihn durch den Raum, dan auf einmal ein Schrei des Todes*~ *Mic öffnete die Augen in dem Moment als er ein seltsames Geräusch vernahm, sein Tripp in die Vergangenheit hatte nur wenige Sekunden gedauert Ihm schien es aber so als waren es mehrere Minuten, er drehte sich zu Sev um der nun nicht mehr hinter Ihm stand, NEIN! er war im Fahrstuhl verschwunden Mic´s und sein Blick trafen sich nur für einen kurzen Augenblick dieser langte aber um Mic erkennen zu lassen was folgen würde. Sev hatte sich einfach nicht unter Kontrolle er war wie der Tiger im Käfig der wen man nicht vorsieht und ihn heraus läst alles in Stücke reißen würde.* ~Oh man Sev! Halt dich zurück wir werden noch alle wegen dir drauf gehen!!~ *Mic sprang auf, rannte zum Fahrstuhl und drückte auf den Taster, aber nichts tat sich ausser einen negativen Quitierungston und einer Ansage "ZUGRIFF VERWEIGERT"* ~Mist er hat den Fahrstuhl Manipuliert, wie soll ich den nun hier raus kommen, aber anders herum kommt so auch keiner rein aber wenn das alles auffliegt dann wird es mir auch nicht viel nutzen ein schwenk mit einer Bordkanone eines Schiffes und ein Schuss langt um mir hier den Garaus zu machen!~ *Mic schwenkte um in Richtung der Scheibe zum Hangar um zu nach zu sehen ob Sev noch klug genug war zu versuchen sich durch den Hangar zu schleichen und nicht den offenen Kampf zu Provozieren und die Hölle auf der Station losbrechen zu lassen. Aber er konnte ihn nicht erblicken, also Setzte er sich in den Komandostuhl und rief alle kameras der Platform auf, gleichzeitig rief er Sev über sein Com.* *Auf Cam 1 konnte er Ihn im Fahrstuhl erkennen als er irgendwie inne hielt.* "Sev alter komm mach kein Scheiß!! Das sind zu viele auch für dich das bringt doch nichts, komm zurück Bitte, denk doch an die anderen, ach blödsin denk auch an dich, du wirst nicht bis zum Chef durchkommen! du allein gegen 50 Mann die sich hier besser auskennen,und ich kann dir von hier nur bis zum fahrstuhl helfen danach habe ich keinen Einfluss mehr, Hallo!Sev ! Melde dich!!!" *Aber nichts, keine Antwort , nur Rauschen, keine Reaktion oder regung bei ihm. Sev muste den Funk abgestellt haben. Nun konnte ihnen nur noch ein kleines Wunder helfen. Dann setzte sich Sev in bewegung und verschwand aus dem Bereich der Kamera. Kamera 2 und 3 Platz vor dem Fahrstuhl: Sev bewegt sich Rasch auf Plattform 7 zu wo sich 3 Mann befinden welche Ihn scheinbar als Mitglied der Crew erfassen, einer versucht sogar mit ihm zu sprechen* ~Wähle deine Worte mit bedacht Junge es sind deine Letzten!~ *So war es dann auch, ein kurzes gemetzel und die drei waren hin. Jetzt war die Katze aus dem Sack, Alarmmeldungen liessen den Funk anschwellen wie einen Ballon in der Mittagssonne. Mic versuchte die Funksprüche so gut es gin zu beantworten und von den anderen Stationen abzuschotten um Sev nicht zu viele Gegner auf einmal zu bescheren. Er Hackte sich in die interne Kontrolle der schleusen und Fahrstühle ein manipolierte die Sensoren so das es aussah als ob ein Druckverlust die Luft aus der Station gesaugt hätte, so verriegelten automatisch alle Fahrstühle und luftschleusen von innen und sie konnten nicht mehr ohne weiteres von aussen geöffnet werden ohne das ein Code eingegeben wurde den Mic gerade überschrieben hatte.* ~So das sollte Sev erst mal ein wenig Zeit geben. Ich muss versuchen meine Position so lange es geht zu Halten sonst haben die anderen nicht mal einen Hauch einer Chance auf den Asteroiden zu gelangen! . Auch wenn Sev durch seine wahnwitzige Aktion getötet werden sollte darf ich die Mission nicht gefährden zu viele Leben stehen auf dem Spiel.~ *Als das gemetzel begann und sich Panik auf dem Deck breitmachte versetzte Mic die Plattform in Alarm so wie das Protokoll es vorsah Sirenen ein und schönes Rotes Blitzgewitter. Schreie und schüsse hallten durch den Hangar, Funken blitzten hier und da auf, Querschläger trafen dan und wann die Panzerglasscheibe der Hangarkontrolle. Um nicht aufgedeckt zu werden aktivierte Mic die Stime des Deckofficer´s und Brüllte in das Mikro.* "ALARM GEFECHTSBEREITSCHAFT HERSTELLEN!!!" *Von anderswo her konnte Mic einen Funkspruch hören der Leider nicht nur hier sondern auch auf der ganzen basis vernommen wurde, dieser würde natürlich den Restder Station Alamieren. Während dessen tobte Sev wie ein wildgewordener Sturm übers Deck und metzelte einen nach dem anderen nieder.~ ~Mann das ist echt so ziehmlich der beste Einzelkämpfer den ich jeh gesehen habe gut das er auf unserer Seite ist, hoffe ich.~ * Wie in Automatismuss verfallen vernichtete Sev nicht nur die Gegner, nein er schaltete auch noch so ganz nebenbei einige Kameras mit einzelnen Feuerstößen aus, so das Mic nur noch bei Kamera 11 einen letzten Blick auf Ihn erhaschen konnte als er irgendetwas aus der Tasche holte, daran drehte und es dan in verschiedene Richtungen weg warf.* ~Bitte Sev lass es keine Spreng Granaten sein!~ * Im selben Augenblick hüllte sich das Deck in Rauch und es war ausser einem durch das Alarmlicht Rot gefärbten dichten Nebel nichts mehr zu sehen.* ~ Uff Glück gehabt, nur Rauchgranaten, wenn er uns hier ein Loch rein geblasen hätte dann währen wir alle drauf gegangen.~ * Kurz darauf war alles Still, außer dem Alarm war nichts zu hören, dann vernahm Mic ein geräüsch das von einer Ladebühne oder einem Schiffsaufzug herrühren konnte, dann ein Schrilles Pfeiffen. Jetzt wusste Mic was da vor ging.* ~Ah jetzt peil ich´s du hast die Aesier erreicht und Grimm raus gelassen. Na Leute dann mal viel Spaß, DER WILL NUR SPIELEN!~ *Mic konnte sich ein leichtes Grinsen nicht verkneifen. Die Stille wurde gebrochen, wieder erhellte mündungsfeuer den Nebel es ertönten Schüsse, Knurren, Schreie, ein letzter Schuß und schon widere war es still.* ~Hat es ihn nun doch erwischt?~ *Noch im selben Augenblick als Mic den Gedanken an Sev´s Tod aufgriff sah er in der Kamera des Hauptaufzuges der Hangar 3 und 2 verbindete einen völlig mit Blut verschmierten Sev und seinen Treuen Gefährten Grimm im Fahrstuhl auftauchen, Sev grinste in die Kamera hob den Gewehrkolben und zack war die Kamera Blind.* ~Viel Glück euch beiden, hoffendlich sehen wir uns wieder!~ * Die ganze Zeit hatte Mic die Rote Lampe der Intercomverbindung ignoriert aber jetzt da er wusste das Sev von Hangar Drei verschwunden war konnte er sich dessen annehmen. Er öffnete die eingehende Funkverbindung.* Offizier von Hangar 2 : "Achtung Hangarkontrolle 3! Was ist bei Ihnen los?! Wo ist der Angreifer?! und wo kam er her? Haben sie ihn erwischt? Melden sie Schäden und Verluste von Personal! Hangar 2 Ende." ~Mist wenn ich mir nichts Geisreiches einfallen lasse wollen die noch z mir rauf kommen~ *in Mic´s Gehirn endstand ein wildes Wirrwar von Möglichkeiten von dem er versuchte die beste zu wählen.* "Hallo Kontrolle 2 ich analysiere noch die Situation,Scanne das Deck und führe einen Systemcheck durch, Kontrollle 3 Ende." ~ Ich mus irgendwie die Zeit bis zum eintreffen der Anderen überbrücken ohne aufzu fliegen! Kommt schon Leute so langsam dürftet ihr euch mal wieder Melden wie weit Ihr seid, es sind schon mehr als vier Stunden vergangen und nicht mehr viel Zeit bis Ihr hier antanzen müsst. ein wenig Früher währe auch nicht schlimm.~ *Mic aktivierte sein Mobiglas und sendete volgende verschlüsselte Nachricht. Achtung! Hier mic wir haben hier mit kleinen Komplikationen zu kämpfen, einer von uns ist Verschwunden und der andere total durchgedreht und auf einem irwitzigen Rachefeldzug weiter in die Station eingedrungen. Ich sitze in der Kontrolle von Hangar 3 fest und habe sie erst mal unter vortäuschen falscher Tatsachen isolieren können, ich bin hier allein, bis jetzt! Ich hoffe das bleibt auch so bis ihr da seid. Meldet bitte euren Status und lasst mich nicht so lange hängen. Mic ENDE! *Nach kurzer überlegung begann er die Systeme des Hangares zu überschreiben und manipulierte die ergebnisse der scan´s und Analysen, dann öffnete er einen Kanal zu Kontrolle 1 und 2.* "Achtung Stationskontrollen!Hier Kontrolle 3, die Schadens und Verlustanalyse ist abgeschlossen. Da durch das Gefecht imense Schäaden und auch ein leck im Antimaterieantrieb aufgetreten ist wurde die automatische Verriegelung des Hangares eingeleitet. Querschläger und oder Explosionen haben dazu geführt das die Steuerung der Hangartores beschädigt wurden und dieses sich einen Spalt von ca, 30 cm geöffnet hat. Das Atmosphärenschild ist ausgefallen was zwar dazuführte die Brände zu löschen aber auch aus dem Hangar hinwegfegte was nicht genug masse hatte und lose herum lag viele Crew Mitglieder wurden einfach ins All hinaus gesaugt, beziehungsweise durch den Spalt gerissen. Also kann ich wohl einen Totalverlust der Crew von Hangar 3 nicht ausschließen. Ich werde mich in einen Raumanzug schwingen und die Schäden im Dock genauer betrachten und Versuchen die Atmosphäre wieder herzustellen. So wie es aber aussieht wird es mehrere Stunden dauern bis ich das Dock wieder entriegeln werden kann. Als erstes muss ich mich um den Antrieb des Aufgebracheten Schiffes kümmern damit der ubs nicht um die Ohren fliegt. Erbitte Bestätigung für weiteres vorgehen, Kontrolle 3 Ende!" ~Na hoffendlich lassen die sich drauf ein sonst size ich hier ganz schön in der Klemme.~ *Nach schier unendlichen 5 Minuten meldete sich das Com wieder.* "Hallo hier Kontrolle 2, wir haben die anderen über euren Zustand informiert und sind auch zu beschäftigt mit der Suche nach dem eindringling. Falls er nicht mit aus dem Tor gesaugt wurde was ich hoffe muss er sich ja irgendwo him verkrochen haben. Wir können ihnen also im Moment nicht helfen, da heute auf grund eines einsatzes der Crew von Hangar 2 im Hades Sektor nur noch ca.20 Kampferprobte Mann auf der Station verblieben sind, müssen wir die zur Suche des Angreifers verwenden, Die anderen bestehen zum größten teil aus normalem Personal zur unterhaltung der Station und machen sich schon in die Hose wenn sie nur was von Kampf hören, dazu kommt noch das die Meisten bei der Rede des CEO´s am anderen Ende der Staion sind wir haben zwar Alarm gegeben bis die Hier eintreffen kann es Aber dauern. Haben sie herausbekommen können wo der Eindringling her gekommen ist?. mic: "So wie es scheint muss er mit dem Transfähr der Cutless an Bord gekommen sein, den der Scan und die Untersuchung der Constellation hat nichts weiter ergeben als das das Sch schon vohrher verlassen wurde bevor es in unserem Sektor aufgetaucht ist. Kontrolle 3 Ende" Kontrolle 2:" OK tun sie was sie können, Haben sie erkennen können was mit dem Angreifer passiert oder wo er hin ist!? Mic: "Das kann ich nicht mit Bestimtheit sagen, im Gewirr der Kämpfe und durch den Rauchund das Feuer konnte ich ihn nicht die ganze Zeit sehen, das einzige was ich weis ist das kurze Zeit bevor das Atmosphärenschild versagte eine Luftschleuse von einem der verbindungsschächte geöffnet war. Er kann also überall sein, Kontrolle 3 Ende. Kontrolle 2:" OK Danke für die.............. WAS! ......zum Teu....." *Am anderen ende der Verbindung hörte es sich so an als ob dort Gekämpft wurde, lautes Poltern und Rumpeln, Keuchen, irgend jemand versuchte im Todeskampf einen erstickenden Hilfeschrei los zu werden, dann hörte Mic nur noch ein Gurgeln welches immer Schwächer wurde* Mic:" Hallo Hangar 2 Was ist bei Euch los!?" ~Das kann echt nicht Wahr sein, hat der Teufelskerl es geschafft bis dort vor zu dringen?! "HALLO IST DA JEMAND BITTE ANTWORTEN!!!" *Am anderen Ende war jemandes schweres Schnaufen zu hören.*
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  12. Das 'Verhandlungsgespräch' war eigentlich ganz gut gelaufen, fand Sarah. Sie hatte weder Interesse an der Tiara noch an den Rest der Crew und durch Lucias Vorschlag waren beide Dinge aus der Welt. Das einzige Problem war... würde sie Wort halten? Würde sie nicht einfach den Antrieb reparieren, die Waffen und Schilde hochfahren und versuchen wollen, sich ihren Weg rauszuboxen? Verdammt lange fünfzehn Minuten vergingen. Unruhig lag ihr Finger am Abzug der Raketenkontrolle. "Verfluchte Scheiße!", schimpfte Sarah vor sich hin und versuchte sich irgendwie zu beruhigen. "Gaaaaanz ruhig... Das läuft alles gut", sagte sie zu sich selbst. "Wie damals mit der Howard III." Ihre Erinnerungen gingen kurz in die Vergangenheit, als sie sich an das Ereignis erinnerte. Irgendein 'Geheimagent' oder so hatte jemanden gebraucht, der ihn zu der Station brachte, draußen wartete und ihn nach seiner Arbeit wieder mitnahm. Sarah hatte also an der Station angedacht, ihr Paket abgeladen und dann... gewartet. Eine Stunde... Zwei Stunden... Drei... Fünf... Ihr Herz hatte die ganze Zeit wie wild geschlagen und ihren Körper mit Adrenalin vollgepumpt. Jede verdammte Sekunde hätte Station Security auftauchen und sie ins Nirwana pusten können. Mehrfach hatte sie überlegt, einfach den Schwanz einzuziehen und abzuhauen. Was, wenn sie ihn gefasst hatten? Was, wenn sie ihn folterten und er seine Komplizen verriet? Was... wenn überhaupt gar nichts geschah und sie bis ans Ende ihrer Tage auf dieser scheiß Station warten würde, eingeengt in dem Cockpit ihrer Aurora. Nach fünf langen Stunden, die ihr eher wie fünf Tage vorgekommen waren, kam der Typ auch endlich zurück. Im Schlepptau ein halbes Dutzend schwerbewaffneter Männer. Eine ihrer Raketen aus dem mobilen Raketenwerfer verfehlte die Aurora nur knapp. Die nächste traf, allerdings war der Mann dann schon an Bord gewesen und Sarah hatte die Schilde oben. Wenn Sarah eines hasste, dann war es warten. Warten darauf, dass irgendetwas geschah. Oder das nichts geschah. Sieben Minuten waren vergangen - sagte zumindest ihre Uhr. Ihr verkrampfter Zeigefinger am Abzug sagte ihr, dass das nicht sein konnte. Sie löste die Hand kurz von der Kontrolle, schloss für einen Moment die Augen und versuchte sich zu entspannen. Wie machten das diese Yoga-Fuzzys? Tief einatmen und... Sarah hustete. ~Tief einatmen my ass...~ Neun Minuten... Ihr Finger war wieder am Abzug. Dann kam langsam Leben in die Bude. Sarah konnte Lucia an der Schleuse zwischen den beiden Schiffen sehen. Sie ging auf die andere Conny. Und dann... setzte sich die Tiara unendlich langsam in Bewegung, wurde schneller und schneller und sprang. Sarah atmete tief ein und aus. Sie übertrug einige Befehle an ihre Aurora, die sich daraufhin in Bewegung setzte und an der Constallation andockte. Aus den Lautsprechern der Aurora ertönte Sarahs Stimme. "Bitte legen Sie sich in die Schlafkoje." Vorsichtshalber hatte sie alle Systeme der Aurora auf Fernkontrolle gestellt. Sie hoffte, dass Lucia nicht auf dumme Gedanken kam und das System hackte. Nun, zumindest war die Aurora ihrer Hornet unterlegen und in ein paar Stunden würde ihre Verstärkung hier sein.
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  13. „Ich werde dich nicht gehen lassen.“ „Chassy“ Lucias streckte sanft die Hand nach ihrer Freundin aus. „Wir haben keine andere Möglichkeit, es ist ok“ „Das ist mir völlig egal! Ich werde dich nicht diesem Monster ausliefern! Was habe ich dir im „Fish“ gesagt?! Was! Antworte mir!" Die beiden Frauen trennte nur noch Zentimeter. „Es geht nicht anders, erfüllt unseren Auftrag, ich verspreche dir...“ Cesiria antwortete mit einer klatschenden Ohrfeige. „Das wirst du nicht tun! Ich habe dir damals schon gesagt, dass wir diese Missgeburt aufschlitzen sollen. Ich lasse dich nicht einfach hier, es ist mir scheissegal ob wir hier alle draufgehen! Logen riss Cesiria zur Seite, stieß sie unsanft gegen die Bordwand. Im Selben Moment drückte er ihr den Unterarm an den Hals und nagelte sie fest. „Das reicht jetzt!“ „Wage es verdammt noch mal nicht mich anzufassen, das geht dich nichts an klar!“ Er verstärkte den Druck bis Cesiria aufhörte sich zu wehren. „Ich sagte es reicht. So ungern ich es zugebe aber Lucy hat recht, uns gehen die Möglichkeiten aus. Also komm runter verdammt uns läuft die Zeit davon. Ich lasse dich jetzt los und dann wirst du die Crew zusammentreiben und Fesseln. Bring sie aufs andere Schiff! Hast du mich verstanden? Ob du mich verstanden hast Chassy, ich meine es ernst verdammt. Wir brauchen kein weiteres Problem klar!? Logen ließ Chassy los. Cesiria rieb sich den Hals und starrte Lucy an. Diese schloss kurz die Augen und drehte sich zu Elizabeth um. „Das ist noch nicht geklärt Lucy!“ Cesiria setzte sich in Bewegung, als sie an Lucy vorbei stapfte war Wut und Verzweiflung fast greifbare Hitze. „Ihr habt sie gehört, lasst den Scheiss da stehen und ab, bevor ich euch alle abknalle und ins All werfe!“ Namorie blieb trotzig stehen, ein Fehler, Cesiria war die fremde Crew in diesem Moment völlig egal. Die Schwere Kiste in Namories Händen polterte krachend zu Boden, als der Pistolengriff hart auf ihre ohnehin schon geschwollene Schläfe traf. Kurz darauf wurde sie bereits an den Haaren in Richtung Schleuse gezerrt. "Chassy verdammt!" Lucy klang mehr verzweifelt als wütend. Die Antwort ihrer Freundin ging im Surren der Schleuse unter, der Tonfall allerdings, bedurfte keine hellseherischen Fähigkeiten. Sie würde sie wirklich nicht gehen lassen... Lucia seufzte kaum merklich und richtete ihre Aufmerksamkeit auf Elisabeth. Ihr lief einfach die Zeit davon. „Liz! Hol alles aus den Drohnen raus, ich will das ihr in zehn Minuten hier verschwunden seid“ „Aye Cap“ Elisabeth begann augenblicklich mit flinken Fingern über die Konsolen zu huschen. „Wehe ihr macht noch mehr Dellen in die Tiara verstanden?" Logen nickte Lucia zögerlich zu. Bringt den Job zu Ende und hab ein Auge auf Chassy, sie wird mich suchen wollen, lasst es. " Er wollte bereits etwas erwidern, Lucy legte ihm einen Finger auf den Mund. "Lass es gut sein Logen." Sanft strich sie ihm über die Wange. Es gab noch so viel mehr was sie sagen und tun wollte, doch Lucy schwieg. "Liz? Wie weit bist du?" „Hab’s gleich." Lucy legte ihrer Pilotin die Hand auf die Schulter. „Bring die Tiara heile hier raus.“ „Verstanden Captain“ Elisabeth versuchte die letzten Minuten auszublenden und konzentrierte sich auf das Kontrollfeld vor sich. Die Drohnen waren zivile Varianten, was nicht bedeutete, dass sie schlechter waren als die ihr vertraute Militärtechnik. Um genau zu sein unterschieden sie sich nur in den Protokollen. Diese hier waren auf Haltbarkeit ausgelegt, nicht auf Effizienz. Immer wieder klickte sie Warnmeldungen vom Display während sie die Programmroutinen überschrieb. Die Militärvariante hatte lediglich andere Wartungsintervalle, was vor allem dem größeren Verschleiß geschuldet war. Die Halbierung der Betriebsstunden war auch schon der einzige Nachteil. Sie hatte sich schon oft ziviler Technik bedienen müssen, reine Routine. Oft genug gab es in der Vergangenheit Probleme mit dem Nachschub. Was die Armee ausbremste waren Unmengen an Papierkram, Not machte eben erfinderisch. Auch wenn es sie früher oft in den Wahnsinn getrieben hatte, heute würde es ihr den Arsch retten. Funken regneten über die Außenhülle des Schiffs, immer wieder erhellte das Aufblitzen der Steuerdüsen das Schiffsinnere. Sie werden heile hier raus kommen und das war alles was jetzt noch zählte. Es wurde Zeit es hinter sich zu bringen. Lucia drehte sich zu Logen. „Es wird Zeit.“ Sie wollte bereits gehen doch er hielt sie zurück. Lucy, ich habe hier noch... Lucia drückte das Buch gegen seine Brust. „Hör mir zu Logen. Du musst darauf aufpassen verstanden? Zeig es niemanden, ich verlasse mich auf dich! Widerstrebend löste sie sich von Logen, der Drang ihn ein aller letztes Mal zu küssen war fast körperlicher Schmerz. „Und Logen...Sag ihr es tut mir leid“ Cesiria hatte die Crew sauber verschnürt, es würde sie Stunden kosten sich zu befreien. Nicht ihr Problem. Frustriert warf sie die letzte Kiste in den Laderaum der Tiara. Lucy wird nicht aufgeben, SIE selbst würde nicht aufgeben. Es gab immer einen Weg! Zurück im Cockpit starrte sie erst Elisabeth, dann Logen an. Wo zur Hölle war Lucy?! Tiefe alles verschlingende Panik machte sich in ihr breit, ließ keinen klaren Gedanken mehr zu. Als Lucia die Schleuse hinter sich verriegelte erschien das Gesicht ihrer Freundin auf der anderen Seite, panisch versuchte diese die bereits entkoppelte Schleuse zu entriegeln. Es konnte nicht sein, dennoch glaubte Lucia die entsetzten Schreie hören zu können. Die beidem Schiffe drifteten bereits auseinander....
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  14. Es dauerte nicht mehr lange, bis jemand auf Sarahs Ruf reagierte. "SIE", antwortete Sarah knapp. "Falls Ihnen mein zweites Schiff auf sechs Uhr noch nicht aufgefallen sein sollte, werfen Sie vielleicht einmal einen Blick nach hinten." Sarah war innerlich ziemlich nervös, aber irgendetwas war seltsam. Das zweite Schiff hatte seine Schilde nicht hochgefahren und es machte auch keinerlei Anstalten, die Waffensysteme hochzufahren. Ihre Vergrößerung zeigte auch niemanden im Cockpit. Hatte die Crew der Tiara vielleicht die Besatzung festgesetzt oder gar schlimmeres...? Sarah tippte schnell einige Befehle ein. Die Aurora schwenkte in Richtung der Tiara und das Zielerfassungssystem markierte diese als Ziel für die nächste Raketensalve. "Wenn Sie auf Cathcart direkt mitgekommen wären, hätte es uns beiden eine Menge Zeit und Arbeit erspart. Sorry, dass es dann jetzt auf die harte Tour sein muss." Sarah senkte den Blick kurz zu ihren Anzeigen und sah dann wieder auf. "Nette Idee die Lebenserhaltung auszuschalten, um die Schilde hochzufahren. Ich glaube aber kaum, dass sie die nächste Salve aufhalten können." Ihr Blick wurde ernst und die Stimme nahm einen drohenden Unterton an. "Also, hier ist der Deal: Ihre Besatzung, Ihr Schiff und auch das zweite Schiff sind mir völlig egal. Ich will nur SIE. Ich bin allerdings bereit, gewisse... Kollateralschäden dafür in Kauf zu nehmen."
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  15. „ Ganz ruhig.“ Lucia setzte sich in den Sitz neben Eliziabeth. Sie sah verheult aus und wirkte so als ob sie jemand durch einen Fleischwolf gedreht hatte, aber ihre Stimme war gefasst und ihre Augen strahlten eine wilde, ansteckende Entschlossenheit aus. Lucias Hände huschten über die Konsolen. Niemand würde ihr Schiff zerstören, niemand wird ihre Leute umbringen, jedenfalls nicht kampflos. ~nur über meine Leiche … was tatsächlich bald passieren könnte~ Keine Zeit für Zweifel oder Selbstmitleid, es war Zeit für sie zu handeln, alles zu geben, bis zu letzten. „Logen! Bring die Leute da auf ihr Schiff zurück, schnell!“ Rief Lucia während ihre Finger weiter über die Konsolen glitten. „Scheiße …. Die kommen immer näher… Scheiße…“ Liz war völlig ratlos, ungläubig blickte sie den drei Raketen entgegen, die gnadenlos auf das Cockpit der Tiara zurasten. Sie bemerkte die beiden Reparatur-Drohen die plötzlich von der Arbeit abließen und auf Abfangkurs einschwenkten. „Hey… Lucia was machen die dämlichen Dinger da? … warst das du?“ „Liz, leite die Energie in die Frontschilde!“ - „ Was? … was für Energie bitte?!“ Lucia sah kurz zu Liz hinüber, „Alles!“ Liz begann zu verstehen. Ihre Hände flitzten flink über die Konsolen während sie nur sanft den Kopfschüttelte. ~Zu wenig Zeit, Das wird knapp. Und dann? Was ist dann? Wie sinnlos das unvermeidliche hinauszuzögern. ~ diese Gedanken gingen ihr durch den Kopf während ihre Hände so schnell wie noch nie zuvor eine Energieumleitung einleiteten. Doch es machte Liz auch Mut, sie hatte was zu tun, für Lucia schien noch Hoffnung zu bestehen, Hoffnung und Zuversicht waren genau die Dinge die einen von einem unausweichlichen Tod ablenkten. Die beiden Drohnen sausten tapfer den Raketen entgegen. „…. Sei stark und lebe…“ murmelte Lucia leise vor sich hin. Die Drohen gingen in gleißenden Explosionen unter. Die dritte Rakete bahnte sich ihren Weg durch die Feuerbälle und hielt weiter auf die Tiara zu. „Luft anhalten!“ Liz schrie es förmlich heraus, nahm einen tiefen Zug von der stickigen Luft und beendete ihre Eingaben. Schlagartig wurde es dunkel auf der Tiara, Lucia spürte wie die künstliche Schwerkraft aufhörte sie in den Sitz zu pressen. Sie legte den Gurt an. Die Frontschilde flackerten kurz in einem bläulichen Knistern von Energie auf. Ein Blick auf die Anzeige zeigte ihr 40% an. Die Rakete prallte gegen den Schild. ~… Lebe und gib niemals auf…~ Die Explosion ließ die Tiara erzittern. Sarah fluchte leise. Als ihre Sensoren alle Lebenszeichen an Bord des Zielschiffes angezeigt hatten, konnte sie nicht wiederstehen diese neuen Raketen zu verwenden die ihr Roche gegeben hatte. Die neueste Errungenschaft von Monrowe Enterprise. Die Stunner-Rocket hatte bei weiten nicht die Sprengkraft die normalen Raketen aufwiesen. Ihr Zweck war es auch nicht, Schiffe zu zerstören sondern sie Sturmreif zu schießen. Sie lösen einen Neuronenimpuls aus, der dafür sorgen sollte, dass die Mannschaft des getroffenen Schiffs das Bewusstsein verlieren und einem Enterangriff hilflos ausgeliefert sein würde. Hätte auch nur eine Rakete das ungeschützte Schiff getroffen wären Alle darauf, nun für ein paar Stunden im Land der Träume und sie hätte sich nur zurücklehnen und auf Roche warten müssen. Es wäre perfekt gewesen. Nun hatte sie alle verschossen. Wer konnte schon damit rechnen dass sie ihre Lebenserhaltung aufgeben um die Schilde wieder hochzufahren. Und der Trick mit den Drohnen. Diese Lucia schien klüger zu sein als es den Anschein hatte, oder verrückter. Sarah hoffte jedenfalls diese Monrowe Göre würde zumindest klug genug sein einzusehen, wann sie verloren hatte. Siegessicher aktivierte sie ihr Com. Lucia nahm die Maske die ihr Chassy reichte dankend an. Liz leitete die Energie wieder in die Lebenserhaltung zurück, was jedoch noch ein paar Minuten dauern konnte. Unter ihrer Maske schien sie tatsächlich etwas euphorisch zu sein. „Das war knapp.“ Lucia war sich nicht sicher ob Chesiras Feststellung ein Kompliment war oder eben nur eine Feststellung. Ihre Freundin beugte sich nah über Lucias Schulter und zeigte mit dem Finger auf die grün blinkende Anzeige an Lucias Konsole. „Da will wohl jemand mit uns reden.“ Lucia nickte nur und legte das Signal auf die Schiffslautsprecher. Dann stand sie auf und schritt nach vorne um aus der Scheibe des Cockpits durch die Leere zu dem angreifenden Schiff hinüber starren zu können. Lucias Stimme klang gefasst, wenn der Angreifer sie alle hätte töten wollen hätte er das schon längst getan. Sie konnte sich schon denken wer das da draußen war. Sie hätte dieses hartnäckige Miststück einfach im Funny fish erschießen sollen. „Was willst du?“ fragte sie eisig. Lucia wusste bereits was sie wollte, und nun war diese Kopfgeldjägerin in der besseren Position was Verhandlungen anging.
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  16. ~ Gute Arbeit?~ Einen Moment stutzte Elizabeth, doch als Lucia sich wieder von ihr abwandte sah sie ein dass das Kompliment wohl irgendwie ernst gemeint gewesen war. Sie salutierte zackig, dann schlenderte sie grinsend zurück zum Cockpit und warf sich in den Pilotensessel, all die herumhängenden Kabel ignorierend. Bei den Streitkräften hätte sie im besten Falle den Kasernenhof mit einem Wischmop ohne Stiel bei Starkregen scheuern dürfen, oder noch wahrscheinlicher ein Verfahren wegen mutwilliger Beschädigung von Militäreigentum mit anschließender Degradierung zum Latrinenputzer auf Lebenszeit erwartet. Hier jedoch wurde sie dafür gelobt, ein – wenn auch schon betagtes – Schiff zu einer fliegenden Konserve umfunktioniert zu haben. ~Vermutlich macht einen das Leben am Rande des Gesetztes einfach zu einem Menschen der jede Handlung schätzt die einen am Leben hält, koste es was es wolle. Hier zählen wohl weniger die Abschuss Quote oder der Erfolg eines Geschwaders, sondern einzig und allein das persönliche Bestehen. Interessant.~ Sie war so sehr mit ihren Gedanken über das Leben dieser fremden Menschen beschäftigt, dass ihr die Lichtpunkte der sich enttarnenden Hornet zuerst völlig entgingen. ~Primal instincts? Überleben des Einzelnen? Aber warum funktionieren Sie dann als Gruppe? Klar: Logen hat eine militärische Ausbildung hinter sich, und weiß die Stärke eines gut organisierten Teams sicher zu schätzen, aber der Rest? Warum knallen sich die Typen nicht einfach über den Haufen, sobald sie einen persönlichen Vorteil sehen? Oder unterscheidet uns das etwa von echten Piraten? ~ Erschrocken hielt sie inne. Hatte sie eben tatsächlich von diesen Menschen als „uns“ gedacht? Zählte sie sich nach der kurzen Zeit schon zu diesem Haufen Wahnsinniger, die ihren Lebensunterhalt am Rande des Gesetzes verdienten? Eilige Schritte rissen sie aus ihren Gedanken, und gerade als sie den Kopf hob um den sich nähernden Logen zu begrüßen begann der Raketenalarm zu schrillen. ~Oh nein. Oh neinohneinohnein!~ Hastig begannen ihre Finger über die kläglichen Reste der Konsole zu huschen, doch egal welche Manöver sie dem Schiff auch in den taktischen Computer prügelte, die Antwort war immer ein klagendes „Fehler“ Geräusch. Irritiert bemerkte sie aus dem Augenwinkel noch dass sich zu Logens Füßen eine Pfütze bildete, was sie aber kopfschüttelnd abtat. ~Scheiße! Irgendetwas MUSS doch in diesem Kahn doch noch funktionieren!~ Sie spürte wie ihre Hand zu zittern begann, als die Innenwände der Constellation sich auf sie zuzubewegen schienen. ~Flipp jetzt nur nicht aus – das ist nur eine Rakete… okay Korrektur … .das sind nur zwei… drei… Raketen die gerade auf uns zukommen…~ Ihre Stimme klang unnatürlich schrill in ihren eigenen Ohren, als sie sich mit weit aufgerissenen Augen zu den anderen umdrehte die an ihr vorbei auf die Hornet und die sich nähernden Lichtstreifen blickten. „Ähm Logen?“ „Was?“ „Da Du Dir ja offenbar gerade ins Hemd gepisst hast ist jetzt vielleicht der richtige Zeitpunkt einen Schritt zur Seite zu machen und auf die Knie zu fallen. Ne bessere Idee hab ich nämlich ehrlich gesagt gerade nicht!“
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  17. ~ Die Guten? ~ Logen hätte fast verächtlich aufgelacht. Es war schon lange her das ihn jemand so genannt hatte... eine Zeit an die er nur ungern zurückdachte. Bevor er jedoch noch tiefer in dunklere Erinnerungen abdriften konnte, spürte er auf einmal wie sich beruhigend eine Hand auf seine Brust legte. ~ Lucy? ~, ging es ihm sofort durch den Kopf. Doch es war Lucia die immer noch vor ihm stand und mit ihren wunderschönen grau-grünen Augen zu ihm aufschaute. Genau so wie Sie damals. Viel zu schnell seiner Meinung nach, glitt Lucias Hand wieder von ihm, ließ aber ein geisterhaftes kribbeln auf seiner Haut zurück. Logen wusste nicht was er von ihr erwartet hatte, doch verspürte er eine wachsende Ernüchterung mit jedem Schritt den sie sich von ihm entfernte. Mit einem mulmigem Gefühl im Magen, wandte er sich wieder ihren neuen "Partnern" zu. Das er dabei nicht aufhören konnte, nervös am Abzug seines Gewehrs herumzuspielen, lag nun aber nicht mehr gänzlich an den Blicken dieser Namori. Er wusste, wenn Lucy das von eben auch nur ansatzweise spitz kriegen sollte, wäre die Hölle los. Doch nicht immer bekam sie alles mit, manchmal war auch sie mit ihren Gedanken woanders. Vielleicht hatte er ja Glück. Besser er- Die schallende Ohrfeige traf ihn wie aus dem nichts, als hätte Lucy nur darauf gewartet. Das er sich dabei fast sein eigenes Bajonett in den Fuß rammte, schien sie nicht groß zu kümmern. Wäre seine Waffe dazu nicht gesichert gewesen, hätte er jetzt wohl auch einige Zehen weniger. "...das heißt wohl du hast doch alles mitbekommen." Auch wenn ihre Antwort nur für ihn hörbar war, fiel sie nicht weniger lautstark aus. "Ich hatte gar nichts vor, sie hat doch nur....moment mal, das wurde mit keinem Wort gesagt. Hör doch..." ---- Logens kleine Darbietung blieb allerdings nicht lange unbemerkt. "Hat der sich gerade selbst geschlagen?", fragte Will zögerlich und deutete auf ihren Bewacher. Namori blieb nun auch stehen und besah das Schauspiel, dass sich ihnen bot. Wild schien der Kerl mit einer Unsichtbaren zu streiten, während er sich jetzt bereits zum zweiten Mal eine klatschte. Ein breites Grinsen stahl sich sogleich auf ihr Gesicht. "Ich hab eine Idee...und wenn wir noch etwas warten, brauchen wir uns um den Spinner wohl nicht mehr kümmern." "Lass es sein, Nami.", meinte Harold hinter ihr. "Was..?", verständnislos drehte sie sich zu ihrem Captain um. "...hat dir die Tusse nun endgültig den Verstand vernebelt?" "Mit gefällt das ebenso wenig wie dir, aber wirken die etwa auf dich wie Piraten? Also halt einfach die Füße still, dann verdienen wir in diesem ganzen Schlamassel vielleicht auch noch ein paar Credits." "Du... wir kennen deren Gesichter, meinst du die lassen uns einfach so gehen? Jetzt ist unsere beste Chance, wenn wir den da überwältigen sinds nur noch drei, die wir...Was ist? Was schaust du so, Cap?" Sachte tippte ihr im gleichen Moment jemand gegen die Schulter. --- "Red ruhig weiter, wir würden gerne auch den Rest des Plans hören..." Logens Stimme war mindestens so schneidend wie sein Bajonett geworden, welches sich nur Milimeter von Namoris Halschlagader entfernt befand. Kalt lächelte er sie an. Der Techniker der daneben stand, ließ vor Schreck gleich die ganze Kiste fallen, die ihm auch direkt auf den Fuß knallte. Klappernd verteilten sich die Gegenstände auf dem Boden. Von dem fremden Captain kam nur ein resigniertes Kopfschütteln. "Nein? Dann würde ich vorschlagen ihr macht euch jetzt wieder daran die Ware zu verladen, meinen Sie nicht auch Captain?" Der blickte ihn noch einen Moment finster an, nickte dann aber zähneknirschend. "Natürlich..." "Sehr schön...", beiläufig griff Logen nach Williams Schulter , "...aber sollte ich nochmal sowas hören, wird er hier der erste sein dem ich einen Freiflug im All spendiere, klar?." "Was?! Aber dein-" "Oh ich weiß was Sie gesagt hat...aber Missgeschicke passieren nicht wahr?", grinste Logen zurück, wobei sein Tonfall nicht verriet ob er nur scherzte, oder es wirklich ernst meinte. Der schien dadurch nur noch eine Spur bleicher zu werden, sofern das überhaupt möglich war. Mit einem fast schon freundschaftlichen Schulterklopfer, lenkte Logen ihn zur Schleuse hin. "Keine Sorge, solange deine Freunde brav bleiben wirds schon nicht dazu kommen..." ~ Was ich allerdings bezweifle... ~ "Was ist eigentlich aus deinem kleinen Streit geworden?", fragte Namori ihn, als Sie eine der Kisten wieder aufhob. Misstrauisch hob Logen eine Augenbraue, was wollte sie mit der Frage bezwecken? Dann ließ er sich aber doch zu einer Antwort hinreißen. "Sagen wir es wurde eine... vorläufige Einigung erzielt.", grummelte er nur und strich an seiner schmerzenden Wange entlang. "Und jetzt beweg dich!", schnauzte er und schubste sie voran, um ihr schadenfrohes Lächeln nicht sehen zu müssen. Logen wollte schon hinterher, als er aus dem Augenwinkel Lucia durch das Cockpit stolpern sah. "Lucia?" Sie schien ihn jedoch gar nicht zu hören und verschwand schon wieder aus seinem Blickfeld. Misstrauisch geworden, aktivierte er sein MobiGlas. "Chassy? Ich schick die drei jetzt wieder durch, pass mal kurz auf das die keine Dummheiten machen. Bin gleich wieder da." "Sicher... was ist denn los, gibst Probleme?" Er zögerte kurz bevor er antworte. "Weiß ich noch nicht..." Klickend brach die Verbindung ab und er marschierte zurück ins fremde Cockpit. Halb sah er Lucia aus dem kleinen Kabuff für die Toilette ragen, nur um kurz darauf mit anhören zu müssen, wie sie sich geradezu die Seele aus dem Leib kotzte. Vorsichtig kam er näher. "Lucia..? Was ist-" "Nein! Verpiss dich! Lass... lass mich einfach hier liegen!", schrie sie Logen an. Erschrocken wich er sofort einen Schritt zurück. Nichtmal nach den Ereignissen rund um den Schiffsnamen der "Tiara" hatte er sie so aufgelöst erlebt. ~ Du willst das ich ihr etwas aufmunterndes sage? Du weißt schon noch wie du sie eben- Nein, natürlich nicht...ich weiß ja nichtmal was sie...da liegt was? ~ Hätte Lucy ihn nicht drauf aufmerksam gemacht, hätte er das kleine schwarze Büchlein wohl kaum weiter beachtet. So aber stand er kurz darauf zwischen den Stühlen im Cockpit und hielt ebenjenes in den Händen. Erneut ärgerte er sich darüber, dass sie solche Dinge immer als erstes zu entdecken schien. Neugierig fing Logen an zu blättern - nur um seufzend feststellen zu müssen, dass alles in Französisch geschrieben war. "Da kennt man schon so einige Nicht-Menschliche Sprachen, aber das..." Er wollte schon den nächstbesten Übersetzer anschmeisen, als sich hinter der Cockpitscheibe nach und nach mehrere kleine Lichtpunkte abzuzeichnen begannen. Was er zuerst nur für eine abstruse Lichtbrechung gehalten hatte, entpuppte sich jedoch beim genaueren Betrachten als waschechte Hornet. Und sie fuhr die Waffen hoch. "Oh, ich wusste die würden sich nicht dran halten." Schnell vergrub er das schwarze Büchlein in einer seiner Manteltaschen und beeilte sich zu Lucia zukommen. "Lucia wir haben...ach scheiße!" Das Elend stand ihr praktisch ins Gesicht geschrieben, während sie ihn nur teilnahmslos anschaute. Kurzerhand zog er Lucia mit einem Ruck wieder auf die Füße. "Jetzt reiß dich wieder zusammen! Wir kriegen ungebetenen Besuch." Sie hörte ihm aber gar nicht richtig zu. "Verdammt Logen, lass mich in Ruhe!" Schließlich sah er ein, dass das so nichts werden würde. Dann kam ihm jedoch eine passende Idee. Ihre halbherzigen Befreiungsversuche ignorierend, zerrte er Lucia vor sich her und drückte sie gegen die Kabinenwand. "Ich hoffe das bringt dich wieder zur Vernunft." Kreischend riss Lucia Augen auf, als sich eiskaltes Wasser aus dem Duschkopf über sie ergoss und in jede noch so kleine Spalte drang. "Gehts wieder?" Doch statt einer Antwort, griff sie nach seinem Kragen und drehte den Spieß um. Wütend funkelte sie ihn an. "Fuck! Was sollte das?! Ich hatte...moment mal, was hast du eben gesagt?" "Das da Ärger auf uns zu kommt. Eine Hornet um genau zu sein." Logen bemerkte wie es in ihrem Kopf zu arbeiten begann, während das Wasser immer noch an ihnen herablief. "Weiß Liz das schon?" "Äh...Nein?" Wie zur Krönung des ganzen sprang just in dem Moment der Raketenalarm an. "Du...ohh, ich fass es nicht! ... Los, komm mit!" Schon zog sie ihn mit sich und gemeinsam eilten sie zurück zur Tiara. Die Schleuse zur Tiara öffnete sich und ließ Logen noch ein paar Wortfetzen hören, bevor er eintreten konnte. "...doch total verrückt." Dann sah er auch schon Harold und seine Crew mit den Händen hinter den Köpfen verschränkt an der gegenüberliegenden Wand sitzen, während Cesiria mit gezogener Waffe daneben stand. Anscheinend war sie nicht ganz untätig geblieben. Dennoch gefiel ihm nicht, wie Namori von Cesiria zu ihm aufschaute. Mit wenigen Schritten war er bei ihnen. Lucia schnellte unterdessen ins Cockpit, wo Elizabeth fluchend über den Konsolen hing. "Lass mich raten, ihr habt absolut keine Ahnung wer uns da erfasst hat, oder?", fragte er lauernd. Erst jetzt bemerkte Cesiria die kleine Pfütze welche sich langsam um Logen bildete. Verwundert blickte sie ihn an, doch er hatte nur Augen für Namori, die schon zu einer bissigen Antwort ansetzte. "Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber hoffentlich-" Logens Gewehrkolben ruckte so schnell nach oben das sie nicht mehr reagieren konnte. Mit einem Schlag gegen die Schläfe, rutschte sie bewusstlos zur Seite. "Bastard! War das wirklich nötig?!" Harold hätte sich wohl am liebsten auf ihn gestürzt, wäre da nicht der Lauf von Logens Waffe direkt vor seiner Nase gewesen. "Sonst noch jemand was sinnvolles hinzuzufügen?" "Ähm...Logen?" "Was?!"
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  18. Was auch immer sie getan hatten... Anscheinend waren sie damit so langsam irgendwie fertig. Sarah sah auf ihren rechten Zeigefinger hinab der leicht nervös vor der Raketenkontrolle zuckte. Sie zog ihn zurück. Sarah mochte Feuerwerk, aber im Moment wäre das wohl nicht angebracht gewesen. Lucia schien zumindest, soweit Sarah das beurteilen konnte, noch am Leben zu sein. ~Es hätte alles soooooo einfach sein können~, dachte sie bei sich. ~Aber nein...~ Die ehemalige Testpilotin seufzte, dachte kurz nach und gelangte dann zu dem Schluss, dass sie ein Problem hatte. Ihre F7C-S Hornet Ghost war zwar prinzipiell ein tolles Schiff, hatte aber einen entscheidenden Nachteil: Sie war ein Einsitzer und der Sitz war nicht groß genug, um noch für einen zweiten Menschen Platz zu bieten. Allerdings schien sich das Problem von selbst zu erledigen, als auf einem der Displays eine Nachricht erschien und ihr mitteilte, dass Sarahs zweites Schiff, eine Aurora, gerade das System erreicht hatte. Sie hatte das Schiff in einiger Entfernung 'geparkt' und angewiesen, ihrer Hornet automatisch zu folgen und auf Abstand zu bleiben. Alleine die beiden Schiffe zu kapern dürfte wohl auch eher schwierig zu sein. Überhaupt hoffte Sarah, dass das zweite Schiff sich bald aus dem Staub machen würde. Beide waren nach dem offensichtlich gescheiterten Rammmanöver ordentlich beschädigt worden. Ihre Schilde waren derzeit offline und Sarah hoffte, dass dies auch für die Waffensysteme galt. Zumindest waren die Türme derzeit nicht bemannt, so dass niemand auf sie schießen konnte. "Problem gelöst", sagte sie halblaut zu sich selbst, als ihr ein relativ verwegener, aber doch recht erfolgsversprechender Plan einfiel. Sie übermittelte eine kodierte Nachricht an ihre Aurora und gab ihr Anweisung, sich ihrer aktuellen Position zu nähern. Sarah konnte die Aurora komplett von ihrer Hornet aus steuern, so dass Lucia im Inneren nichts würde machen können außer zuzusehen. Jetzt musste sie nur noch auf den richtigen Augenblick warten...
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  19. „Wir wollen hier fertig werden… Nänänänänä…“ äffte Liz Lucia nach während sie sich hastig durch die Luft und schwerelose Constellation hangelte, immer darauf bedacht keine der Leitungen zu berühren die sie skrupellos aus Decke und Wänden gerissen hatte um die Querverbindungen wiederherzustellen. Im Großen und Ganzen sahen die Systeme der Tiara wieder relativ brauchbar aus, was man vom Schiff allerdings nicht wirklich behaupten konnte. ~Kosmetik. Ich bin mir sicher Lucia hat Verständnis dafür dass ich ein wenig um dekorieren musste. Naja, ist ja eh ein alter Schrotthafen – sie wird´s mit Fassung tragen… hoffe ich~ Als sie das Cockpit erreichte stellte sie zufrieden fest dass sich die Energiebänke weitgehend stabilisiert hatten, und die Schwerkraftsysteme wieder über ausreichende Energie zur Aktivierung verfügten. ~Na dann Rock and Roll~ Sie betätigte den Auslöser und kniff sicherheitshalber kurz die Augen zusammen, da sie ihren eigenen Fähigkeiten als Bormechanikerin soweit traute wie sie das Schiff hätte werfen können. Mit einem sanften Brummen gingen beide Generatoren wieder in Betrieb, und grinsend öffnete Lizzy die Augen. ~Na also! War doch ganz… UAH!~ Mit dem Bauch voran plumpste Sie durch die Kanzel auf den harten Boden. ~Scheißkiste! Haben diese verdammten Konstrukteure schon mal was von stufenweiser Anpassung der Atmosphäre gehört?~ Einen Moment war sie versucht gegen die Konsole zu treten, besann sich aber eines Besseren als nun auch die Sauerstoffversorgung mit einem blinken ihre Bereitschaft signalisiert. ~Ich. Bin. Genial! Lucia wird mir SOWAS von dankbar sein. HA!~ Mit einem triumphierenden Lächeln deaktivierte die die Sauerstoffversorgung ihres Helmes und sog die vermeintlich frische Luft gierig in ihre Lungen – nur um sich kurz darauf röchelnd an der Lehne des Pilotensessels abzustützen. ~Filter! Die Filter sind im Arsch! Na super… Immerhin ist die Brühe atembar.~ Sie verzog das Gesicht und holte erneut Luft, den beißenden Gestank nach altem Schweiß ignorierend. Kopfschüttelnd begab sie sich dann zur Schleuse, entriegelte das manuelle interne Schloss und ließ das Schott nach einem letzten Kontrollblick durch das Guckloch hinaufgleiten. Zuerst trat Lucia durch das Schott und Lizzy bemerkte sofort wie sich ihre Augen kurz weiteten als sie das Chaos bemerkte das Lizzy in den letzten Minuten in ihrem Schiff angerichtet hatte. Auch der angewiderte Blick als sich ihre Nüstern blähten und sie den widerlichen Gestank der kollabierten Filter wahrnahm entging Lizzy nicht, und vorsichtshalber machte sie einen Schritt zurück, um sich außerhalb von Lucias Reichweite zu bringen.
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  20. Cesirias legt ihrer Freundin die Hand auf den Rücken und ließ den Blick über die anwesenden schweifen. „Wir sollten die Crew fesseln.“ mit einer Kopfbewegung deutete sie auf Namori. „Die da wird Ärger machen.“ „Wir haben eine Abmachung, keiner von uns wird gefesselt.“ meldete sich Captain Harold zu Wort. „Hey! Mir gefällt ihr Befehlston nicht klar“ fauchte Cesiria ihn an und verlagerte angriffslustig das Gewicht. Namori bewegte sich ebenfalls und hielt abrupt inne, als eine Pistole auf sie gerichtet wurde. „Versuchs ruhig, dann haben wir ein Problem weniger“ „Niemand wird gefesselt und nimm die Waffe runter! Das gilt auch für dich Logan!“ widerwillig ließen beide die Waffen sinken. „Wir sollten sie wenigstens durchsuchen“ „Captain?“ „Nun, ich würde es nicht anders machen.“ war Captain Harolds knappe Antwort. Nach einem wortlosen Befehl ihres Captains stellte sich die Crew breitbeinig an die Schiffswand und ließ die die Durchsuchung über sich ergehen,Namori verspannte sich, als Logen sie unsanft gegen das kalte Metall der Schiffshülle drückte und schließlich ein Stilett aus dem Schaft ihres Stiefels zog. „Sauber“ bestätigte Logen knapp und schob erst die vor Wut kochende Pilotin und anschließend denn noch immer verängstigt wirkenden Schiffstechniker in Richtung der halbrunden Sitznische. „Hinsetzen und lasst die Hände auf dem Tisch, wo ich sie sehen kann!“ Einzig Harold wirkte ruhig und gefasst. „Hast du die Beiden im Auge?“ „Worauf du wetten kannst. Wir haben die zwei im Blick, keine Sorge:“ Logen lehnte gegenüber der Sitzecke an einer Konsole , tätschelte sein Sturmgewehr und wartete darauf jede unachtsame Bewegung mit ein paar Kugeln zu stoppen. „Ich sollte mir das ansehen. Du tropfst hier noch alles voll.“ der gespielte Vorwurf und das bemühte Lächeln überspielten ihre Sorge nur unzureichend aber zur Hölle, wem mache sie hier etwas vor, sie mochte den Söldner trotz oder vielleicht wegen seiner etwas undurchsichtigen Art. „Der Verbandskasten ist unter dem Pilotensitz“ vernahm sie die unsichere Stimme des Schiffstechnikers. „Willst du ihn vielleicht noch für sie holen?“ bluffte Namori ihn an.“ „Wenn wir dann schneller aus der Nummer raus sind.“ Er lehnte sich mit verschlossener Miene zurück und betastete prüfend seinen Hinterkopf. „Und wenn sie schon dabei sind, ich glaube ich habe eine Platzwunde.“ Chassy holte den Verbandskasten aus dem Cockpit und kniete sich vor Logan. Vorsichtig lößte sie die Schienbeinpanzerung und schob den blutgetränkten Stoff nach oben. „Der Kratzer ist halb so wild“ „Nimm die hier und halt die Klappe.“ Sie reichte ihm 2 Pillen aus ihrem privaten Vorrat und goss etwas destilliertes Wasser über seine Wade um das Ausmaß beurteilen zu können. Wenigstens waren sie gut ausgerüstet... 2 große Kompressen und eine Verbandsrolle später stand sie auf und warf Namori einen weiteren Verband zu. „Mach dich nützlich“ „Fick dich!“ „Du kannst es auch lassen, es ist sein Kopf Herzchen“ Ja, sie würde jede Gelegenheit nutzen sich zu rächen so viel war sicher. Ihr war es nur recht, Logan würde sie ohne zu zögern erschießen. Was ihr wirklich Sorgen machte war Lucy, die sich mit Harold unterhielt und jetzt, wo das gröbste vorbei war, völlig entspannt wirkte. Chassy wusste es besser. Klar, Lucy war bereits früher nicht zögerlich, wenn es hart auf hart kam. Aber das eben!? Lucy wollte abdrücken. Früher hätte sie nie so mit dem Tod gespielt. Kopflose Aktionen waren eher ihr eigenes Ding und Lucy war normalerweise diejenige die sie davor bewahrte es über die Kante zu treiben. Lucy bemerkte ihren Blick und hob fragend eine Augenbraue. „Will sonst noch jemand was trinken?“ Chassy setzte sich in Bewegung, begann im fremden Kühlschrank zu wühlen und griff sich ein paar Flaschen Wasser. Sie stellte eine Flasche vor William, ließ Namori mit einem Lächeln aus und stellte ungefragt eine weitere neben Logan. Sie selbst griff sich wahllos 3 Pillen aus ihrer Innentasche und spülte sie mit einem Schluck eiskaltem Wasser runter. Lassen wir uns überraschen. „Es ist euch vielleicht nicht klar aber wir tun euch hier einen gefallen. Ich glaube nicht, dass ihr die Lieferung überlebt hättet. Ihr habt nicht die leiseste Ahnung wen ihr da beliefern wollt." Langsam breitete sich ein warmes Kribbeln in ihrem Körper aus und Chassy lehnte sich neben Logan. Die Anspannung viel von ihr ab, sie schloss einen Moment die Augen und genoss einfach das Gefühl der Leichtigkeit. Als sie die Augen öffnete blieb die pulsierende wärme, das Farbspektrum hatte sich allerdings verschoben, die harten Kanten des Schiffes pulsierten im Takt ihres Herzschlags. „Sie hat recht Captain“ Lucias Stimme vibrierte durch Cesirias Körper und sie unterdrückte einen Seufzer. „Alles klar bei dir“? Logan schickte eine weitere Welle durch ihren Körper und sie lehnte sich an ihn. „Alles bestens, du bist der mit der Schusswunde“. Es stimmt sogar, sie fühle sich großartig. Vielleicht etwas zu gut aber wer war sie schon das zu beurteilen. Lizzys stimme riss sie aus ihren Tagträumen. „ Statusupdate! Die Protokolle sehen gut aus. Gib mir noch zehn Minuten, die Atmosphäre sollte dann wieder stehen. Ich melde mich, wenn ihr die Schleuse öffnen könnt.“ „Ok Lizz, beeil dich, wir wollen hier fertig werden“ „ Aye aye Cap!“ „Ihr habt sie gehört.Wenn alle Ruhe bewahren sind wir in spätestens einer Stunde verschwunden.“
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  21. Elizabeths Blick huschte über die Konsole, und pfeifend sog sie die Luft durch die Zähne als ihr klar wurde wie groß der Schaden an der Tiara tatsächlich war. ~Immerhin ist der Antrieb noch ganz, und die Steuerdüsen sollten uns...~ just in diesem Moment gab die Konsole ein wimmerndes Piepen von sich, dann erlosch das komplette Licht im Cockpit. ~ ...Fuck. ~ Einen Moment saß Elizabeth nur stumm da und lauschte den Geräuschen die aus dem Laderaum hinter ihr drangen. Mit hochgezogenen Brauen betrachtete sie ein paar Trümmer die an der Kanzel vorbeizogen, und versuchte sie ihrem ursprünglichen Zweck zuzuordnen. ~Ich könnte mir die Merlin schnappen und einfach abhauen. Tolle Idee die Kompensatoren zu verjucken.~ Frustriert schlug sie mit der Faust auf die Kontrollen, und fuhr überrascht zurück als einige davon träge flackernd wieder zum Leben erwachten. ~Und ich dachte sowas gibt’s nur im Film. Hm - okay. Bestandsaufnahme: Klasse - die Küche hat noch Saft. Immerhin kann ich mir also ein kühles Bier hinter die Binde gießen während ich darauf warte dass mich das andere Schiff zu Brei schießt. Waffensysteme – im Arsch. Triebwerkskontrolle – bye bye. Toll, echt. Die Triebwerke wären online aber die Steuerung ist hin. Wer hat diese Scheissvögel eigentlich konstruiert?~ Sie betätigte einige Schalter und nickte zufrieden, als ein stilisiertes Liniendiagramm auf dem Display erschien und die Verbindung der Konsole zu den Energiekupplungen anzeigte. ~Na also. Immerhin hats ein Bypass System. Wollen doch mal sehen…~ Wenige Tastenkombinationen später meldete der Kühlschrank mit einem lautstarken Piepen das Ende seiner Stromversorgung, während die Verbindung zu den Triebwerken zuerst orange und dann wieder grün dargestellt wurde. <Bypass established> leuchtete kurz unter dem Diagramm auf, was Lizzy mit einem zufriedenen Brummen quittierte. ~Waffen wären auch nice, allerdings habe ich das ungute Gefühl dass die gute Tiara so ziemllich all ihre Zähne im Raum verteilt hat als ich ihren dicken Arsch an diesem Dreckseimer da drüben entlangeschrubbt habe. Was haben wir denn noch so zu bieten? Ah, gut. Die Schotts haben noch Energie. Mal sehen ob es irgendwo größere Lecks gibt.~ Sie betätigte die Hüllenüberprüfungsroutine, und zuckte nervös zusammen als sie erkannte dass der Rumpf gleich an drei Stellen aufgerissen worden war. ~Doppelfuck! Aber wie sagte Sergeant Weatherly immer? Wozu löchrige Socken stopfen wenn man auch Barfuß gehen kann? ~ Mit einigen weiteren Kommandozeilen aktivierte sie die Umleitung des Sauerstoffs auf die Atemmasken und die interne Versorgung der Raumanzüge. ~So das sollte erst einmal reichen. Hoffe nur niemand kommt auf die bescheuerte Idee den Kampf in der Tiara auszutragen~ mit geübtem Griff schnappte sie sich eine der Atemmasken und zog sie sich über das Gesicht. ~Andererseits: Wäre sicher eine nette Überraschung wenn man plötzlich ganz ohne Sauerstoff dasteht.~ Über das Intercom wählte sie Logens Frequenz und war froh als er ihr mit einem knappen "WAS?!" antwortete. „Ich dachte nur es könnte Euch interessieren dass die Tiara so im Eimer ist, dass…“ „Liz! Mach´s kurz!“ „Ja ja schon gut. Der Sauerstoff ist weg. Ich mach jetzt die Luke zu und…“ Mit einem Rauschen brach die Verbindung ab, und Elizabeth wartete noch einige Sekunden bevor sie schulterzuckend die Verriegelung betätigte. ~Und jetzt mal sehen ob die Merlin noch funktioniert. Natürlich nur für den Notfall~
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  22. Während die Warntöne der Schleuse auf ihn einschallten, hatte Logen seine Finger fest mit den Maschen im Laufgitter verankert. Das Gewehr hatte er sich über den Rücken geschnallt, damit es nicht störend vor ihm herumbaumelte. Sobald sich dieses Schott aber öffnete, würde er sofort danach greifen können. Mindestens zwei waren bewaffnet, dass hatte er sehen können. ~ Ist zwar ganz nett der Plan, dass niemand auf der Strecke bleibt, aber hier draußen...nicht umsonst heißt es fressen oder gefressen werden. ~ Da würde nicht viel Zeit bleiben um Höflichkeitsfloskeln auszutauschen. Er kannte diese Typen nicht und sollte einer von denen wirklich dumm genug sein eine Waffe auf ihn zu richten, würde Lucy heute ihre Chance noch bekommen, da war er sich sicher. Bereit den bevorstehenden Drop abzufangen, meinte er schon den überraschten Gesichtsausdruck von einem der Leute zu sehen, als dem klar wurde was sie vorhatten. ~ Damit habt ihr wohl nicht gerechnet, hm? ~ Kurz darauf versperrte ihm jedoch graues Metall die Sicht, was ihn nicht minder Überrascht drein schauen ließ. "Hey!", entfuhr es ihm empört und ließ das Gitter los, "Liz, was machst d-" "Festhalten!", übertönte sie ihn, wobei er sich zu spät seines Fehlers bewusst wurde. Der Schub riss ihn auch schon nach hinten, nur um durch das Rollmanöver wieder nach vorne geworfen zu werden. "Fuuuck..." Er sah die Schleuse auf sich zukommen, konnte aber gerade noch verhindern das er mit dem Kopf zuerst aufschlug. Weniger schmerzhaft war es dadurch aber auch nicht. "Verdammt, will sie uns umbringen..?", murmelte er leicht angeschlagen. Zwar versuchte er noch irgendwo einen Halt zu finden, doch neigte sich das Schiff bereits wieder. "Scheeeiße!", kam es ihm über die Lippen, während er an Lucia und Cesiria vorbeisegelte. Leider hatten die beiden genug Mühe damit sich selbst festzuhalten, und so begrüßte ihn scheppernd eine Ansammlung von alten Kisten und losen Gerümpel. ~ Irgendwie hatte ich ihre Flugkünste anders in Erinnerung... ~ "Das nächste Mal flieg ich, kapiert!?", brüllte er zum Cockpit, was aber durch den anhaltenden Lärm größtenteils verschluckt wurde. ~ Wie? Was soll das heißen, das wäre keine gute Idee? ~ Lucy wollte ihm schon einige seiner glorreichen Katastrophen aufzählen, als auf einmal ein kreischender Frauenkörper heranrauschte. Er wurde buchstäblich umgehauen. Wer immer ihn da traf, sie landete wenigsten einigermaßen weich. "Mist, alles in Ordnung?" "Ja, ja.", kam es genervt zurück. Bevor er feststellen konnte, wer ihm da ein Besuch abgestattet hatte, bemerkte er dass ihm etwas Blut über die Stirn lief. ~ Jetzt hab ich aber langsam genug... ~ Sein Geduldsfaden riss, und das nicht zu knapp. Während er sich wieder aufrappelte, ging ein letzter Ruck durch das Schiff, diesmal konnte er jedoch das Gleichgewicht halten. Elizabeths Kommentar bedachte er nur mit einem schlecht gezielten Dosenwurf und einem wütenden Schnauben. Das Gewehr mit aufgesteckten Bajonett vor der Brust, stürmte er auch schon los, darauf vertrauend das Cesiria und Lucia nicht allzu weit hinter ihm waren. "Jetzt sind wir mal mit Spaß haben dran..."
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  23. ~0.3 Grad Korrektur Steuerbord, 0.15 Grad Korrektur Topthrust, Haupttriebwerk auf 0.~ Einen Moment schloss Elizabeth die Augen als Zahlenkolonnen vor innerem Auge abliefen. ~Warum zittere ich eigentlich nicht?~ Tatsächlich waren ihre Hände völlig ruhig, und ihre Gedanken so klar wie seit Jahren nicht mehr. Der Adrenalinschub wischte jeden Selbstzweifel, jeden Gedanken an ein mögliches Versagen mit der Macht eines Tsunami beiseite, und ließ nur Platz für das fast digital arbeitende Pilotenhirn das Lizzy einst zu einer der besten Pilotinnen der Streitkräfte gemacht hatte. Als Lucia ihr von dem Drop erzählt hatte, wäre ihr das Herz fast in die Hose gerutscht, doch jetzt war einfach keine Zeit dazu über ein mögliches Versagen nachzudenken. ~Fuck. Was machen die Penner da?!~ Die Zahlen auf Lizzys Bildschirm sanken viel zu schnell, und mit gehetztem Blick prüfte sie erneut Annäherungswinkel, Geschwindigkeit und Zustand der Trägheitsdämpfer. Es sollte alles perfekt sein, dennoch kam das andere Schiff viel zu schnell auf sie zu. ~Wie Du mir so ich Dir oder was? Diese Vollpfosten wollen uns rammen? Haben die nicht mehr alle Socken im Spind?~ Ihre Finger huschten so schnell über das Bedienfeld dass ein Betrachter ihre Manöver kaum noch hätte nachvollziehen können. ~Na gut ihr Anfänger. Dann wollen wir mal sehen wer hier fliegen kann.~ „Festhalten!“ schrie sie nach hinten, bevor sie die dem anderen Schiff zugewandten Schubdüsen auf volle Kraft stellte. Mit der rechten Hand drosch sie auf den Notverschluß, um die sich öffnende Schleuse zu unterbrechen und die Insassen vor einem kalten Tod in der Unendlichkeit des Alls zu bewahren. Der massige Rumpf der alten Constellation ächzte schwer, und einen Moment befürchtete Liz das Schiff würde auseinanderbrechen, doch die Dämpfer blieben knapp unter dem roten hängen und pendelten sich recht schnell wieder auf gelb ein, als die Constellation langsam ein Rollmanöver um die Längsachse begann. „Ich bringe uns obenrum rüber!“ ~Klopf Klopf – schau mal wer zum Lieferanteneingang hereinkommt.~ Lautes Poltern aus dem Einstiegsbereich ließ sie kurz zusammenzucken, dann jedoch machte sich ein Grinsen auf ihrem Gesicht breit. ~Naja. Kollateralschaden gibt’s halt immer. Und wo gehobelt wird… So jetzt weiter im Text: Schub unten auf einhundert Prozent, Seitentriebwerk steuerbord ebenfalls Vollgas.~ Ein Rucken ging durch die Constellation. Als die Oberseite der Tiara über den Rumpf des anderen Schiffes schrammte, und dabei so ziemlich alles abriss was sich zwischen den beiden Weltraumkolossen befand. Die Beiden Schiffe drehten sich nun langsam Rücken an Rücken übereinander, und jedes mal wenn eine Antenne oder ein Triebwerk abgerissen wurde ging ein Ruck durch den Rumpf der Lizzy zusammenzucken ließ. Einen Moment konnte sie durch die Kanzel einen Blick auf den Piloten des anderen Schiffes sehen, der sie fassungslos und mit Tellergroßen Augen über Kopf anstarrte. Dann neigte die die Tiara weiter um die eigene Achse, bis sie nun mit der Unterseite nach oben auf der anderen Seite des zu enternden Schiffes ankam und mit einem leichten Gegenschub zum Stehen kam. ~Knock Knock~ Ein kurzer Schub aus den Steuertriebwerken warf die schwere Conni zum Abschluss noch gegen ihr Ziel, und erneut klapperte es aus dem Laderaum. „Willkommen bei Suicide-Airlines. Wir hoffen sie haben den Flug genossen. Der Ausstieg befindet sich heute über Kopf. Bitte vergessen sie nicht ihr Gepäck!“ Damit entriegelte sie die Schleuse und zog grinsend den Kopf ein, als irgendjemand eine Getränkedose nach ihr warf. ~War doch ganz einfach… Nur etwas schade um die Schiffe. Naja. Aber sie wollte ja unbedingt nen Drop~
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  24. Wenn Cathcart eines hatte, dann waren es genug dunkle Ecken und Seitengassen, von denen aus man jemanden ungesehen beobachten konnte. Sarah machte sich diesen Umstand zu Nutze und folgte Lucia sowie den anderen durch die Slums bis zum Raumhafen. Mittlerweile war die Gruppe auf vier Personen angewachsen, welche ziemlich unbeschwert miteinander plauderten und dabei auch nicht sonderlich auf ihre Umgebung achteten. Leider konnte Sarah nicht herausbekommen, um was genau es sich bei ihrem großen Vorhaben, oder 'Neuanfang' handelte. Ein Bisschen tat es ihr ja schon leid, aber hey, die Welt war halt so und am Ende war sich jeder selbst der nächste. Sarah war allerdings doch etwas erstaunt, als sie das Ziel der Gruppe sah: Eine Constallation - und sogar scheinbar auch noch einigermaßen in Schuss. Sie zoomte an das Schiff heran, nahm ein Foto von der ID sowie dem Namen und schickte eine weitere Nachricht an ihren Auftraggeber, einem gewissen Mr. Roche, der im Auftrag von Mr. Adams handelte und Sarah angeheuert hatte. "L. Monrowe in Begleitung von 3 Bewaffneten. Sind an Bord einer Constallation. Name: Tiara, ID: ME477UEC, Nehme Verfolgung in meinem Schiff auf. J. Johnson." Nachdem sie die Nachricht verschickt hatte machte sich die Söldnerin auch auf dem Weg zu ihrem Schiff, welches glücklicherweise nicht allzu weit entfernt in einer der Buchten auf sie wartete. Ein Druck auf ihr MobiGlas öffnete ihr den Einstieg, sie kletterte die Leiter zum Cockpit der Hornet Ghost hoch, stieg ein und setzte den Helm auf. Die Kontrollen begannen zu blinken und der Bordcomputer gab einige piepsende Geräusche von sich als er hochfuhr. "Anil Aerospace Hornet", erklang die synthetische Stimme des Computers als sich die Luke auch wieder schloss. Sie nahm das Display in Augenschein. Der Computer zeigte ihr nach kurzer Zeit die Schiffe im Umkreis an. Eines davon interessierte sie allerdings ganz besonders. Sarah markierte die Tiara und ließ einen Scan des Schiffes laufen. Sie selbst schaltete den Tarnmodus ein, wodurch ein Großteil der im Moment nicht benötigten Systeme abgeschaltet worden und das Schiff somit nur noch schwer auszumachen war. "Los geht's", sagte Sarah zu niemand bestimmten und zündete die Triebwerke.
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