Ich denke, man wird einen vernünftigen Spagat zwischen Simulation/Immersion und Spielspaß finden müssen.
Ich hätte wenig Spaß daran, wenn es ähnlich wie in World of Warcraft so weit kommt, dass man einen festen Teil seiner möglicherweise eh schon viel zu gering vorhandenen Spielzeit erst noch damit verbringen muss, sich zwingend benötigtes Essen und Trinken zu erfarmen, um überhaupt erst richtig anfangen zu können, Spaß zu haben. Wenn man essen, trinken, schlafen, duschen und pinkeln kann, um seinen Kampfwert zu steigern, wird es unweigerlich irgendwann auch zum Muss und somit zu einer regelmäßigen Aufgabe, die auf Dauer nur noch lästig ist.
Ich finde es gut, wenn es Elemente gibt, die die Immersion stärken, aber elementare Dinge wie Schlafen, Duschen und Toilettengang sollte man außen vor lassen, außer es sind rein kosmetische Dinge. Man sollte davon ausgehen, dass diese Dinge eh jeder irgendwann macht und daher haben sie meiner Meinung nach nichts in der Spielmechanik verloren. Auch Rambo muss mal Pipi, aber deswegen sehen wir ihn im Dschungel nicht an einen Baum pinkeln, weil es ganz einfach keine Sau interessiert.
Was das Actor Status System angeht, bin ich grundsätzlich voll und ganz dabei. Ich finde es super, sich um seinen Sauerstoff kümmern zu müssen, sonst könnte man auch gleich in Schlüpper und Basecap durchs All driften und dabei eine smöken. Zudem schafft es Möglichkeiten für besonderes Mission Design wie z.B. toxische Dämpfe etc. und somit eine Verwendung mehrere Anzugsarten, die man alle schön im Spind seines Schiffes sammeln und je nach Setting wechseln könnte.
Ganz besonders gut gefällt mir der Einfluss auf den FPS-Bereich. Die Fans schneller Ballerspiele werden mich steinigen, aber ich hoffe nicht, dass es in Star Citizen so flott zugeht wie in den einschlägigen Shootern. Meistens sieht es da doch gleich aus, und in Star Marine ist es derzeit auch noch so, dass man irgendwo spawnt, völlig unkoordiniert zum nächsten Flagpoint rennt und irgendwann zwangsläufig auf einen Gegner trifft. Diese Begegnung ist dann oft innerhalb von Sekunden beendet und einer ist tot, nur Sekunden bevor der Gewinner um die nächste Ecke rennt und selbst getötet wird. Dann geht das Lemmingmassaker von vorne los... Völlig sinnfrei! Ich kann das aber auch nicht anders spielen, weil sobald man versucht, sich koordieniert zu einem Flagpoint vorzuarbeiten, längst alle anderen Flagpoints von besagten Einzellemmingen eingenommen werden. Momentan möglichweise so gewollt, aber es geht ja ums Prinzip.
Ich freue mich darauf, mich mit einer gut eingespielten Truppe in eine gut geschützte Basis zu kämpfen, den Sani immer mit dabei, der mir meine Verwundeten Kameraden in sicherer Deckung wieder zusammenflickt und ich möchte jeden Einzelnen schmerzlich vermissen, der das zeitliche segnet, weil ich ihn auf lange Zeit nicht weiter als Unterstützung habe (er muss ja erstmal im Krankenhaus aufwachen und wieder anreisen). In diesem Szenario muss auch nicht jeder wie von der Tarantel gestochen dauersprintend und wie ein Frosch auf Crack hüpfend durch die Gegend dödeln. Lieber taktische Gefechte mit Tiefgang und ohne Tote und vielleicht sogar ohne Verletzte. Das wäre Immersion und das fände ich gut. Ansonsten kann der FPS-Part mir getrost gestohlen bleiben und ich muss mir zur Not bei Bedarf ein paar Counter Strike Pistoleros anheuern.
Fazit:
Essen, Trinken, Schlafen, Duschen, Toiletten als kosmetische Elemente zur Schaffung von Immersion --> Ja!
Essen, Trinken, Schlafen, Duschen, Toiletten als Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zum Überleben oder als "Quasi"-Muss für wichtige Buffs --> Nein!
Betten auf Schiffen, um ausloggen zu können --> Von mir aus gerne, dann aber bitte in der richtigen Anzahl!
Grundsätzliches Actor Status System, um Kämpfe taktisch zu gestalten und interessante Missionen gestalten zu können --> Bitte! Auf jeden Fall!