„Ich rede jetzt mit ihm!“ „Chassy“ Lucia ergriff die Hand ihrer Freundin und trotz des beruhigenden Tonfalls sprach ihr Griff eine deutlichere Sprache. „Lucy ich bringe das in Ordnung, vertraue mir, es passiert Logen schon nichts.“ „ER kann auf sich selbst aufpassen!“ selbst in Lucias Ohren klang dies wie ein Vorwurf und weniger wie die Feststellung die es sein sollte. Cesirias starrte ungläubig in die grau-grünen Augen ihrer Freundin. „Chassy, so war das nicht...“ Cesiria hob eine Hand und würgte die Erklärung endgültig ab, als sie sie umdrehte und in Richtung der Toiletten stapfte. Mit tränen in den Augen passierte sie eine schwarzhaarige Frau an der Bar, griff sich einen schweren Whiskybecher vom Tresen und exte die Flüssigkeit, noch bevor die lädierte Klotür erneut in die rissigen Fliesen einschlug. „Hey! Ich muss mit dir reden und zwar sofort!“ Logen stand unbeirrt vor dem Klo und schenkte der wütenden Frau keine Aufmerksamkeit, er drehte nicht einmal den Kopf um die vermeintliche Gefahr im Auge zu behalten. „Hörst du schwer?“ „Bin beschäftigt“ Wut stieg tief aus Cesirias innerem auf, bereits als das Wurfgeschoss ihre Hand verließ, wusste sie dass es ein Fehler war. Das schwere Glas zerplatzte in einem Regen aus Scherben gut einen Meter neben Logens Kopf. In einer fließenden Bewegung zog dieser noch in der Drehung sein Bajonett, überwand die 2 Meter Distanz zu ihr in einer unwirklichen Geschwindigkeit und hielt direkt vor ihrer Kehle inne. Der kalte Stahl drückte bereits gefährlich gegen ihren Hals. Logens starrer Blick bohrte sich kalt und hart in Cesirias Augen. „Genug Spielchen Mädchen!“ Cesiria schluckte schwer, Logans Klinge bewegte sich keinen Millimeter, selbst dann nicht, als ein Tropfen Blut die Klinge benetzte und langsam Richtung Griffstück wanderte. „Sie hob beschwichtigend die Hände, griff vorsichtig an ihren Gürtel und den Oberschenkel, klimpernd vielen 2 Messer zu Boden. Dicke Tränen liefen über ihre Wangen und sie hasste sich dafür, vor ihm wie ein verängstigtes Kind zu heulen. Unvermittelt sprudelten Worte aus ihr hervor. „Hör zu Logen, mir ist klar, dass du keinen Grund hast mir zu vertrauen und es ist ok für mich, wenn du es nicht tust. Solltest du mich aber von Lucy fernhalten wollen, dann wirst du mich hier und jetzt töten müssen. Ich habe alles und jeden in meinem Leben verloren, der mir je etwas bedeutet hat. Sammy ist tot, meine Tochter ist in einer verdammten Pflegefamilie und Lucy da draußen ist alles was mir im Leben geblieben ist. Du wirst sie mir nicht nehmen und ich werde nicht gehen! Vielleicht ist mein Leben ein Haufen Scheiße aber für Lucy werde ich da sein und auf sie aufpassen. Ihr Leben ist im Gegensatz zu deinem und meinem etwas wert! Hast du mich verstanden?! Und wagst du es noch einmal mich als unzuverlässigen Junkie zu betiteln, dann dreh mir nie nie wieder den Rücken zu“ Cesiria drückte Logen den Zeigefinger in die Brust. „DU hast keine Ahnung welche Dämonen in meinem Inneren darauf warten die Oberfläche zu erreichen und DU wirst mich dafür nicht verurteilen wie ich mit ihnen umgehe! Ich werde Lucy nicht enttäuschen und falls doch darfst du mich gerne aufschlitzen. Bis dahin sieh das Blut auf deiner Klinge als Anzahlung und betrachte mich als Freundin, falls nicht meinetwillen, dann tue es für Sie! Ich werde jetzt zum Waschbecken gehen und mich um meine beschissenen verheulten Augen kümmern! Logen nahm ein wenig den Druck von der Klinge, Cesiria kniete sich vor ihn, hob ein Faustmesser und ein kleines Taktisches Kampfmesser mit einer gebogenen ca. 7cm langen Klinge auf. Kurz darauf verschmolzen die Waffen wieder mit ihrer Kleidung. Wortlos drehte sie sich um und begann vor dem Spiegel an ihren verheulten Augen herumzutupfen. Logen wischte das Blut an seiner Hose ab, sein Blick aber lag auf ihr. *du warst wirklich kurz davor es jetzt und hier zu beendet. Fast hätte sie dich über die Klippe getrieben* Er sah ihr Gesicht im Spiegel, schwarze Tränen hinterließen Schlieren auf ihrem bleichen Gesicht und auf einmal trafen sich ihre Blicke. Er wurde nicht Schlau aus dieser Frau. Er sah Dankbarkeit und Leid in ihren fast schwarzen Augen. Dieser Blick traf etwas in seinem Innersten und die Zeit schien still zu stehen. Logen wandte sich, noch immer wie in Trance ab und setzte sich in Bewegung. Als er sich in der Tür umdrehte bestätigte sich sein Gefühl, noch immer lag ihr Blick auf ihm. "Nicht nur du hast viel verloren Cesiria... nicht nur du." Eine Sekunde sah er sie an und verließ dann wortlos den Raum...